Als zu hohes Hindernis hat sich vorläufig die Marke von 10 Euro für den Aktienkurs von SHS Viveon erwiesen. Dabei lagen die Neun-Monats-Zahlen des Anbieters von Softwareprodukten, mit denen man etwa die Kreditwürdigkeit oder den Abwanderungswillen von Kunden einschätzen kann, im Rahmen der Erwartungen. 2013 ist für die Münchner ein Übergangs- und Investitionsjahr mit roten Zahlen. Nach drei Quartalen steht ein Fehlbetrag von 1,2 Mio. Euro in den Büchern. Boersengefluester.de rät weiterhin zum Einstieg: SHS Viveon bewegt sich in einem interessanten Markt. Gemessen an den langfristigen Zielen ist der Small Cap mit einer Kapitalisierung von knapp 20 Mio. Euro günstig bewertet. Bis 2016 will Vorstandschef Stefan Gilmozzi den Umsatz auf bis zu 50 Mio. Euro hieven und dabei zweistellige operative Renditen (auf EBITDA-Basis) erzielen. Hauck & Aufhäuser veranschlagt das Kursziel für SHS Viveon auf 14,50 Euro.
Erneuter Rückschlag für Alphaform. Nachdem Vorstandschef Thomas Vetter zum Halbjahr bereits das ursprüngliche Gewinnziel auf eine rote Null zusammenstrich, muss der Entwicklungsdienstleister für Kleinserienteile nun schon wieder die Prognosen stutzen. Mittlerweile kalkuliert Vetter für 2013 mit einem operativen Verlust, der sich auf Höhe des Ergebnisses zum dritten Quartal bewegen dürfte. Hinzu kommt, dass sich die Geschäfte bei der auf medizinische Implantate spezialisierten Tochter MediMet schlechter als gedacht entwickeln und eine Abschreibung auf den Firmenwert nötig machen. Die Höhe der Goodwillbereinigung steht allerdings noch nicht fest. Aus Anlegersicht kommt die Gewinnwarnung – wieder mal – zum schlechtesten Zeitpunkt. Den unerfreulichen Halbjahresbericht hatten die Börsianer bereits abgehakt und drückten dem Titel wieder den kurstreibenden „3D-Druck-Stempel“ auf. Von Anfang September bis November legte der Kurs in der Spitze um gut 80 Prozent zu. Gemessen am Höchststand von 3,90 Euro hat die Notiz nun um 15 Prozent korrigiert. Damit kommt der Titel auf eine Kapitalisierung von 17,5 Mio. Euro. Dem steht ein Umsatzziel von 26 Mio. Euro entgegen. Wie hoch der Verlust letztlich ausfallen wird, hängt von der Firmenwertabschreibung ab. Gegenwärtig steht in der Bilanz ein Goodwill von knapp 5,2 Mio. Euro. Das operative Ergebnis per Ende September bewegte sich bei minus 0,96 Mio. Euro. Aus heutiger Sicht hat sich die Verbreiterung des Geschäfts Richtung Medizintechnik nicht ausgezahlt. Und ein reinrassiger 3D-Druck-Player ist Alphaform noch nicht. Möglicherweise steht auch noch eine Kapitalerhöhung im Raum. Das macht den Small Cap anfällig für weitere Rückschläge. Fazit: Nur Anleger mit längerem Investmenthorizont bleiben engagiert.
Anfang Oktober hatte der MDAX-Konzern Axel Springer mit dem Einstieg von 50,1 Prozent bei Runtastic für Furore gesorgt. Die aus Österreich stammende Fitness-App gilt als super Erfolgsstory mit enormem Potenzial. Mit dem Deal will der Verlagskonzern sein digitales Sport-Portfolio stärken. Aufhorchen lässt in diesem Zusammenhang aber auch ein Abschluss der Beteiligungsgesellschaft bmp media investors. Die Berliner haben sich nämlich mit 5,34 Prozent an der komoot GmbH beteiligt. Komoot ist – genau wie Runtastic – eine Sport-App, die sich aber auf den Bereich Outdoor (Wandern und Mountain-Biking) fokussiert. In der Basisversion für die Heimatregion ist die komoot-App gratis. Es gibt jedoch etliche kostenpflichtige Erweiterungsmöglichkeiten. Im App-Store von Apple rangiert komoot derzeit auf Rang 19 der umsatzstärksten Apps aus dem Bereich „Gesundheit und Fitness“. Platz eins belegt Springers Runtastic. Mit dem jüngsten Deal hat bmp erneut gezeigt, dass die Gesellschaft derzeit ein ansprechendes Portfolio mit viel Potenzial aufbaut. Die „Online-Uni“ iversity.org – an der bmp nach letzten Angaben mit gut 26 Prozent beteiligt war – hatte zuletzt gemeldet, dass die Zahl der Studierenden nur drei Wochen nach dem Start bereits auf mehr als 200.000 angezogen ist. Dem Vernehmen nach gab es hier zuletzt eine weitere Finanzierungsrunde, bei der bmp seinen Anteil an der MOOC-Plattform (Massive Open Online Courses) aufgestockt hat. Fazit: Zur Vorlage der vorläufigen Neun-Monats-Übersicht Ende Oktober hatte bmp-Vorstand Oliver Borrmann für das vierte Quartal noch ein bis zwei Neuinvestments angekündigt. Mit komoot hat er nun ein interessantes Objekt präsentiert. An der Börse hat sich die Stimmung für den Micro Cap bmp bereits leicht gebessert. Die Parallele zu dem Springer-Deal mit Runtastic könnte aber dafür sorgen, dass noch mehr Anleger auf die Berliner VC-Gesellschaft aufmerksam werden. Der Börsenwert beträgt allerdings nur 13,3 Mio. Euro. Dementsprechend markteng ist das Papier. Weitere Infos zu bmp media investors finden Sie HIER.
Die Lage bleibt schwierig, aber immerhin hat Asian Bamboo nicht schon wieder die Jahresziele für 2013 gekürzt – so etwa lässt sich der Zwischenbericht des Betreibers von Bambusplantagen zusammenfassen. Nach neun Monaten 2013 steht bei Umsätzen von 25,44 Mio. Euro ein Verlust von 3,56 Mio. Euro. Das Ergebnis je Aktie beträgt minus 0,14 Euro. Für das Gesamtjahr rechnen die Chinesen weiterhin mit einem Umsatz von mindestens 35 Mio. Euro und einem positiven operativen Mittelzufluss. Gegenwärtig kommt Asian Bamboo beim Cashflow (vor Veränderung des Working Capital) auf 7,43 Mio. Euro. Pro Aktie entspricht das rund 0,48 Euro. Angesichts des aktuellen Kurses von 2,37 Euro ist kaum vorstellbar, dass Anfang 2011 für den Anteilschein von Asian Bamboo noch Preise von rund 40 Euro aufgerufen worden sind. Gegenwärtig beträgt die Kapitalisierung des Small Caps 36,5 Mio. Euro. Wer den Titel im Depot hat, wird ihn vermutlich dort belassen. Neue Investments drängen sich aber nicht wirklich auf.
Nur wenige Unternehmen aus dem Small-Cap-Sektor lieferten in den vergangenen Jahren derart beständig gute Zahlen wie Init. Nun muss sich der Telematikspezialist allerdings sputen, um die Jahresziele noch zu erreichen. „Unter dem Strich hat Init im dritten Quartal in Umsatz und Ergebnis leicht zugelegt, liegt per Ende September jedoch noch hinter der Planung“, räumt Vorstandschef Gottfried Greschner ein. So kamen die Karlsruher nach neun Monaten bei Erlösen von 61,07 Mio. Euro (Vorjahr: 64,45 Mio. Euro) auf ein operatives Ergebnis (EBIT) von 7,46 Mio. Euro. Das liegt um etwa 30 Prozent unterhalb des entsprechenden Vorjahreswerts. Für das Gesamtjahr hatte Init Umsätze von 105 Mio. Euro und ein EBIT von 18 Mio. Euro in Aussicht gestellt. Traditionell ist das Abschlussviertel das wichtigste Quartal, doch die zu schließende Lücke ist groß. Daher macht Greschner nun eine Einschränkung und kündigt an, die Umsatz- und Ergebnisziele wohl nur „weitgehend erreichen können“. Mittel- bis langfristig ist jedoch alles im Lot, wie der Firmengründer betont: „Ein klares Zeichen dafür: Der Auftragsbestand von mehr als dem Eineinhalbfachen des Jahresumsatzes reicht bereits jetzt bis weit in das Jahr 2015 hinein.“ Vermutlich nach der Hauptversammlung Mitte Mai 2014 will Greschner aus dem Init-Vorstand ausscheiden und in den Aufsichtsrat wechseln. Neuer CEO soll dann der bisherige Vertriebsvorstand Jürgen Greschner werden. Kurzfristig bietet die Init-Aktie wohl kein überdurchschnittliches Potenzial. Es besteht aber auch kein Grund, aus diesem Qualitätswert auszusteigen.