Normalerweise hält boersengefluester.de große Stücke auf den IT-Dienstleister All For One Group – doch 2022 war ein Jahr zum Abhaken. Zwar haben sich einige Aktien aus dem Sektor noch schlechter als All For One entwickelt, doch die knapp 45 Prozent Kursrückgang seit Jahresbeginn sind eine deutliche Underperformance. Und auch die jetzt vorgelegten Vorabzahlen für 2021/22 (30. September) sind mit Erlösen von 452,7 Mio. Euro sowie einem EBIT von 17,6 Mio. Euro nochmal weniger, als wir erwartet hätten. Dabei hatten die Filderstädter nach dem schwierigen Q3 bereits die Gesamtjahresprognose auf ein EBIT von 17 bis 21 Mio. Euro gekürzt. Für das laufende Jahr peilt CFO Stefan Land Umsätze zwischen 470 und 500 Mio. Euro sowie ein EBIT vor Akquisitionseffekten in einer Spanne von 27,5 bis 30,5 Mio. Euro an – nach 27,3 Mio. Euro im Jahr zuvor. Der große Ertragskick dürfte demnach auch im laufenden Geschäftsjahr noch ausbleiben.
Andererseits ist die Aktie sehr moderat bewertet und bietet auch für dividendenorientierte Investoren eine attraktive Rendite von vermutlich rund 3 Prozent. Und sollte die Umstellung bei den Unternehmen auf SAP S/4HANA endlich die schon lange erhoffte Dynamik annehmen, müsste All For One einer der großen Profiteure sein. „Wir sind im vergangenen Geschäftsjahr mit unserer Geschäfts- und Organisationsentwicklung sehr gut vorangekommen. Unsere vier Akquisitionen waren genau richtig“, sagt CFO Stefan Land. Mittelfristig rechnet das Unternehmen mit einem organischen Erlösplus im mittleren einstelligen Prozentbereich. Die bereinigte EBIT-Marge soll zum Geschäftsjahr 2025/26 zwischen 7 und 8 Prozent liegen – nach vermutlich rund 6 Prozent für das laufende Geschäftsjahr. Potenzial ist also reichlich vorhanden. „Investitionen in Digitalisierung und Transformation werden trotz herausfordernder Zeiten konsequent getätigt”, betont denn auch der Finanzvorstand. Per salso ist die Aktie aif dem aktuelle Niveau kaufenswert.
Die wichtigsten Finanzdaten auf einen Blick | ||||||||
2017 | 2018 | 2019 | 2020 | 2021 | 2022 | 2023 | ||
Umsatzerlöse1 | 300,52 | 332,36 | 359,22 | 355,39 | 372,94 | 452,65 | 487,95 | |
EBITDA1,2 | 29,37 | 31,21 | 25,60 | 41,29 | 42,08 | 47,09 | 43,68 | |
EBITDA-Marge3 | 9,77 | 9,39 | 7,13 | 11,62 | 11,28 | 10,40 | 8,95 | |
EBIT1,4 | 20,06 | 20,58 | 12,60 | 19,29 | 20,63 | 17,60 | 14,91 | |
EBIT-Marge5 | 6,68 | 6,19 | 3,51 | 5,43 | 5,53 | 3,89 | 3,06 | |
Jahresüberschuss1 | 13,09 | 13,71 | 13,10 | 13,08 | 13,52 | 11,04 | 11,20 | |
Netto-Marge6 | 4,36 | 4,13 | 3,65 | 3,68 | 3,63 | 2,44 | 2,30 | |
Cashflow1,7 | 21,27 | 23,41 | 20,00 | 41,37 | 34,78 | 28,06 | 40,24 | |
Ergebnis je Aktie8 | 2,63 | 2,82 | 2,05 | 2,55 | 2,68 | 2,20 | 2,23 | |
Dividende8 | 1,20 | 1,20 | 1,20 | 1,20 | 1,45 | 1,45 | 1,45 |
1 in Mio. Euro; 2 EBITDA = Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen; 3 EBITDA in Relation zum Umsatz; 4 EBIT = Ergebnis vor Zinsen und Steuern; 5 EBIT in Relation zum Umsatz; 6 Jahresüberschuss (-fehlbetrag) in Relation zum Umsatz; 7 Cashflow aus der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit; 8 in Euro; Quelle: boersengefluester.de Wirtschaftsprüfer: BDO |
Nächstes Update von 2G Energy zur operativen Entwicklung im laufenden Geschäftsjahr: Demnach kommt der Anbieter von Kraft-Wärme-Kopplungs-Anlagen im dritten Quartal 2022 bei Erlösen von 76,8 Mio. Euro auf ein Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) von 3,5 Mio. Euro. Nach neun Monaten türmt sich das EBIT damit auf 6,1 Mio. Euro – nach einem Betriebsergebnis von 3,6 Mio. Euro in der vergleichbaren Vorjahresperiode. „Trotz deutlicher Kostensteigerungen fast aller wesentlichen Inputfaktoren liegen die Materialaufwandsquote sowie die Quote der sonstigen betrieblichen Aufwendungen bisher nur geringfügig höher als im Vorjahr“, sagt CFO Friedroch Pehle und bestätigt die Prognosen für das Gesamtjahr: So peilt 2G Energy Erlöse in einer Bandbreite von 290 bis 310 Mio. Euro an, die EBIT-Marge soll zwischen 6 und 8 Prozent liegen. Im Mittel würden die Münsterländer damit auf ein operatives Ergebnis von rund 21 Mio. Euro zusteuern. Eine starke Leistung, zumal es wohl noch etwas mehr werden dürfte. „Neben einer deutlich gestiegenen Anzahl final schlussgerechneter Projekte ist es uns gelungen, auch den Fabrik-Output im abgelaufenen dritten Quartal kontinuierlich hochzuhalten“, sagt COO Ludger Holtkamp.
Bis 2024 will 2G Energy dann Erlöse von bis zu 390 Mio. Euro erreichen und die EBIT-Rendite dabei in einem Korridor von 8,5 bis 10,0 Prozent halten. Zur Einordnung: Zweistellige EBIT-Renditen gab es bei der Gesellschaft zuletzt 2010 bis 2012. Auch das ein Beleg dafür, welche Fortschritte das Unternehmen im Produktionsablauf gemacht hat. Investoren und Fondsmanager honorieren diese Entwicklung, wie boersengefluester.de zuletzt bei zahlreichen Gesprächen auf der MKK Münchner Kapitalmarkt Konferenz eindrucksvoll gemerkt hat – dabei hatte 2G Energy gar nicht in München präsentiert. Nun: Dafür wird das Unternehmen Ende November auf dem Deutschen Eigenkapitalforum vortragen. Gut möglich, dass das dem Kurs noch ein wenig zusätzlichen Schwung verleiht. Die dezentralen Energielösungen von 2G Energy passen jedenfalls perfekt in die Zeit. Die Analysten von First Berlin setzen den fairen Wert für die 2G-Aktie momentan bei 31 Euro an, was einem Potenzial von immerhin knapp 30 Prozent entspricht.
Die wichtigsten Finanzdaten auf einen Blick | ||||||||
2017 | 2018 | 2019 | 2020 | 2021 | 2022 | 2023 | ||
Umsatzerlöse1 | 189,40 | 209,78 | 236,40 | 246,73 | 266,35 | 312,63 | 365,07 | |
EBITDA1,2 | 11,12 | 15,37 | 19,17 | 20,11 | 21,87 | 26,63 | 34,30 | |
EBITDA-Marge3 | 5,87 | 7,33 | 8,11 | 8,15 | 8,21 | 8,52 | 9,40 | |
EBIT1,4 | 7,33 | 11,45 | 15,45 | 16,45 | 17,93 | 21,96 | 27,64 | |
EBIT-Marge5 | 3,87 | 5,46 | 6,54 | 6,67 | 6,73 | 7,02 | 7,57 | |
Jahresüberschuss1 | 4,92 | 7,61 | 10,30 | 11,96 | 12,64 | 16,37 | 17,99 | |
Netto-Marge6 | 2,60 | 3,63 | 4,36 | 4,85 | 4,75 | 5,24 | 4,93 | |
Cashflow1,7 | 12,85 | 4,88 | 1,92 | 9,79 | 8,86 | 4,98 | 11,72 | |
Ergebnis je Aktie8 | 0,28 | 0,43 | 0,58 | 0,68 | 0,71 | 0,91 | 1,00 | |
Dividende8 | 0,11 | 0,11 | 0,11 | 0,11 | 0,12 | 0,14 | 0,17 |
1 in Mio. Euro; 2 EBITDA = Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen; 3 EBITDA in Relation zum Umsatz; 4 EBIT = Ergebnis vor Zinsen und Steuern; 5 EBIT in Relation zum Umsatz; 6 Jahresüberschuss (-fehlbetrag) in Relation zum Umsatz; 7 Cashflow aus der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit; 8 in Euro; Quelle: boersengefluester.de Wirtschaftsprüfer: PricewaterhouseCoopers |