Eine prima Performance legt im laufenden Jahr die Aktie von Adler Modemärkte hin. Inklusive der ansehnlichen Dividende von 0,45 Euro pro Anteilschein gewann die Aktie um gut 38 Prozent an Wert. Damit lässt der Textilspezialist selbst prominente Handelsaktien wie Fielmann oder Hornbach hinter sich. Von Modewerten wie Gerry Weber, Boss, Ahlers oder Tom Tailor ganz zu schweigen. Die starke Kursentwicklung im November führen Firmenkenner insbesondere auf die ansprechenden Neun-Monats-Zahlen zurück. Mittlerweile kommt Adler Modemärkte auf eine Kapitalisierung von 248 Mio. Euro, wovon gut 42 Prozent dem Streubesitz zuzurechnen sind. Damit rückt der Titel allmählich in den Kreis der Aspiranten für einen SDAX-Platz. Für eine „eher unbekannte” Aktie wie Adler Modemärkte wäre die Aufnahme in den Small-Cap-Index ein extrem positives Signal. Die Bewertung des Small Caps passt noch immer locker in alle gängigen Bewertungsschemata: Das KGV beträgt rund 13, die Dividendenrendite erreicht ansprechende 3,3 Prozent, nur das Kurs-Buchwert-Verhältnis von knapp drei tanzt ein wenig aus der Reihe. An der Ausrichtung des Unternehmens dürfte sich vorerst nichts ändern. Immerhin wurde der Vertrag mit Vorstandschef Lothar Schäfer vorzeitig bis Ende November 2019 verlängert. Für boersengefluester.de bleibt der Small Cap überdurchschnittlich interessant.
Auch nach Abschluss der Kapitalerhöhung kommt die Aktie von United Labels nicht zur Ruhe. Auf Xetra sackte der Kurs bis auf 1,56 Euro ab – damit notiert das Papier nur minimal oberhalb des auf 1,55 Euro festgelegten Ausgabepreises für die jungen Aktien. Zwar wurden sämtliche 2,1 Millionen Papiere platziert. Abgesehen von den 425.900 Anteilscheinen, die im Wesentlichen von Firmengründer Peter Boder gezeichnet wurden, ist jedoch unsicher, bei welchen Adressen die Papiere genau gelandet sind. Noch immer halten sich derweil Gerüchte, wonach United Labels Kooperationsgespräche mit einem Unternehmen aus Asien führt. Womöglich geht es hier auch um eine kapitalmäßige Beteiligung. Laut den offiziellen Angaben zur Kapitalerhöhung, sollten nicht bezogene Aktien von Close Brothers Seydler allerdings institutionellen Anlegern im Inland und europäischem Ausland angeboten werden. Spekuliert wird in der Nebenwerteszene daher, ob Vorstandschef Boder – so an den Gerüchten tatsächlich etwas dran ist – im Bedarfsfall seinen Anteil reduzieren könnte. Mit dem Emissionserlös brutto 3,25 Mio. Euro will der Vermarkter von Textilien und Geschenkartikeln mit Comic-Motiven das Wachstum im europäischen Ausland forcieren sowie das Geschäft mit Endkunden ausbauen. Die Rede ist von weiteren Airportshops und Investitionen in die E-Commerceplattform elfen.de. Den Flughafenladen in Düsseldorf hatte United Labels Ende Mai 2014 wegen mangelnder Profitabilität geschlossen. Laut Homepage betreiben die Münsteraner noch drei Airportshops in Barcelona und zwei in Madrid. Für das laufende Geschäftsjahr rechnet boersengefluester.de per saldo nochmals mit roten Zahlen. Auf dem aktuellen Kursniveau würden wir jedoch von Verkäufen absehen.
Der Autowaschstraßenhersteller WashTec blickt ab sofort zuversichtlicher auf das Gesamtjahr 2014 als noch Ende Oktober kommuniziert. Demnach rechnet er mit einem Umsatz von „etwas über” 300 Mio. Euro sowie einem Anstieg des Ergebnisses vor Zinsen und Steuern (EBIT) auf nun rund 20 Mio. Euro. Bislang kalkulierte das Management beim EBIT mit einem leichten Anstieg gegenüber dem Vorjahreswert von 17,1 Mio. Euro. Nicht berücksichtigt sind bei diesen Planungen die Aufwendungen für das zurzeit laufende Restrukturierungsprogramm. Zum Ende des dritten Quartals hatte dieses Maßnahmenpaket den Gewinn mit 0,9 Mio. Euro belastet. Das gesamte Volumen hatte das Management ursprünglich auf bis zu 3 Mio. Euro veranschlagt. Nach einer ewig langen Seitwärtsphase sorgte die Meldung für einen deutlichen Kursauftrieb auf gut 13 Euro. Dieses Niveau erreichte der Anteilschein zuletzt im November 2007. Mitte April 2014 scheiterte der WashTec-Kurs ganz knapp vor der 13-Euro-Marke. Die Analysten von Hauck & Aufhäuser siedeln den fairen Wert für das Papier bislang bei 14 Euro an. Auf dieser Basis wäre das weitere Potenzial eng limitiert. Der aktuelle Börsenwert beläuft sich auf etwa 199 Mio. Euro. Demnach würden die Augsburger etwa mit dem Faktor zehn auf das 2014er-Betriebsergebnis gehandelt. Der von boersengefluester.de ermittelte Buchwert je Aktie liegt bei 5,19 Euro – also etwa 2,5 mal so niedrig wie der Aktienkurs. In Sachen KBV gibt es wesentlich attraktivere Papiere. Bei der Dividende für 2014 müssen sich die Anleger wohl auf eine spürbare Kürzung einstellen, nachdem es für 2013 neben einer Basisausschüttung von 0,32 Euro noch einen Bonus von ebenfalls 0,32 Euro pro Anteilschein gab. Wir gehen derzeit für 2014 von einer Gesamtdividende von 0,32 Euro aus, was einer Rendite von 2,4 Prozent entspräche. Rein fundamental ist der Titel damit wohl nur eine Halten-Position. Anleger, die stärker auf die Charttechnik vertrauen, können allerdings auch ein Neuengagement wagen. Immerhin hat sich der Titel so lange die Zähne an der 13-Euro-Hürde ausgebissen. Da ist der jüngste Ausbruch nach oben ein starkes Signal.