Es hat ein wenig gedauert. Aber dafür ist die Notiz des IT-Dienstleisters Adesso nun umso kräftiger nach oben ausgebrochen. Gründe dafür gibt es genug: Mitte März hatten die Dortmunder zunächst eine Dividendenerhöhung von 0,21 auf 0,25 Euro in Aussicht gestellt. Knapp zwei Wochen später folgte dann das komplette – und vor allen Dingen noch besser als gedacht ausgefallene – Zahlenwerk für 2014. Demnach erzielte die Gesellschaft bei einem Umsatzplus von 16 Prozent auf 156,92 Mio. Euro ein Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) von 9,78 Mio. Euro. Das entspricht nicht nur einem Zuwachs von knapp 26 Prozent gegenüber dem vergleichbaren Vorjahreswert. Erstmals seit 2011 lag die EBITDA-Marge auch wieder oberhalb von sechs Prozent – der 2014er-Zielmarke von Finanzvorstand Christoph Junge. Unterm Strich blieb ein von 0,48 auf 0,59 Euro verbessertes Ergebnis je Aktie stehen. Offenbar hat Adesso momentan die richtigen Lösungen für die schwerpunktmäßig aus den Branchen Versicherungen/Banken sowie Automotive/Transport kommenden Kunden parat. Dabei positioniert sich die Gesellschaft immer stärker in Trendthemen wie Digitalisierung, E-Commerce und der Mobilisierung von Webinhalten.
Das kommt an der Börse gut an. Mit 92 Mio. Euro nähert sich die Marktkapitalisierung der wichtigen Schwelle von 100 Mio. Euro – bei einem Streubesitz von allerdings nur 36,5 Prozent. Bewertungsmäßig ist bei dem Small Cap alles im grünen Bereich. Das EBITDA soll im laufenden Jahr auf 9,8 bis 10,5 Mio. Euro zulegen. Inklusive der Nettoliquidität von fast 18 Mio. Euro wird Adesso also mit dem rund 7,5fachen des 2015er-EBITDA gehandelt. Dieses ansprechende Multiple relativiert das optisch hoch wirkende KGV von 17 (auf Basis der 2016er-Gewinnschätzungen von boersengefluester.de). Wir bleiben daher bei der Kaufen-Empfehlung für die Adessso-Aktie. Anfang Mai präsentiert Finanzvorstand Junge zudem auf der DVFA-Frühjahrskonferenz in Frankfurt. Dieses wichtige Investoren- und Analystentreffen wird gemeinsam mit der BankM und Equinet durchgeführt. Gut 50 Unternehmen haben sich hier bislang angekündigt. Eine gute Gelegenheit für Junge, weitere Anleger von Adesso zu überzeugen.
Die wichtigsten Finanzdaten auf einen Blick | ||||||||
2017 | 2018 | 2019 | 2020 | 2021 | 2022 | 2023 | ||
Umsatzerlöse1 | 98,04 | 96,97 | 100,11 | 103,64 | 115,57 | 128,78 | 114,74 | |
EBITDA1,2 | 18,25 | 15,68 | 17,52 | 16,89 | 18,36 | 21,85 | 14,98 | |
EBITDA-Marge3 | 18,61 | 16,17 | 17,50 | 16,30 | 15,89 | 16,97 | 13,06 | |
EBIT1,4 | 15,04 | 12,09 | 12,73 | 11,98 | 12,68 | 15,43 | 8,87 | |
EBIT-Marge5 | 15,34 | 12,47 | 12,72 | 11,56 | 10,97 | 11,98 | 7,73 | |
Jahresüberschuss1 | 22,03 | 11,98 | 8,61 | 7,77 | 9,12 | 10,84 | 6,47 | |
Netto-Marge6 | 22,47 | 12,35 | 8,60 | 7,50 | 7,89 | 8,42 | 5,64 | |
Cashflow1,7 | 11,19 | 9,78 | 11,46 | 15,95 | 9,17 | 13,03 | 16,41 | |
Ergebnis je Aktie8 | 2,32 | 0,88 | 0,91 | 0,85 | 0,91 | 1,12 | 0,65 | |
Dividende8 | 0,85 | 0,75 | 0,75 | 0,75 | 0,75 | 0,70 | 0,40 |
1 in Mio. Euro; 2 EBITDA = Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen; 3 EBITDA in Relation zum Umsatz; 4 EBIT = Ergebnis vor Zinsen und Steuern; 5 EBIT in Relation zum Umsatz; 6 Jahresüberschuss (-fehlbetrag) in Relation zum Umsatz; 7 Cashflow aus der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit; 8 in Euro; Quelle: boersengefluester.de Wirtschaftsprüfer: RSM Ebner Stolz |
Rasend schnell geht es momentan an der Börse: Erst am 23. März 2015 hatte boersengefluester.de auf die lukrative Bewertung der Logwin-Aktie hingewiesen und ein Kursziel von 1,75 Euro genannt – bei einem damaligen Besprechungskurs von 1,49 Euro (zu dem Beitrag kommen Sie HIER). Aktuell kostet der Anteilschein des Logistikdienstleisters bereits 1,88 Euro. Dabei gab es keine ungewöhnlichen Nachrichten, die die rasante Rally erklären. Auf den beiden Hauptversammlungen am 8. April 2015 wurden sämtliche Tagesordnungspunkte erwartungsgemäß mit satten Mehrheitenvon mehr als 99 Prozent angenommen. Demnach wurden sowohl das Aktienrückkaufprogramm verlängert als auch ein neuer Ermächtigungsrahmen für mögliche Kapitalerhöhungen unter Ausschluss des Bezugsrechts für Streubesitzaktionäre geschaffen. Hintergrund: Gut 85 Prozent der Logwin-Aktien werden von der Stefan Quandt zurechenbaren Delton AG kontrolliert. Spekulationen, wonach Delton seinen Anteil momentan über die Börse aufstockt, gibt es zwar. Allerdings fehlen valide Hinweise auf derartige Transaktionen. Ohnehin bewegt sich Delton oberhalb der höchsten Meldeschwelle von 75 Prozent. So gesehen käme erst wieder ein Squeeze-out-Ansinnen bei 90 beziehungsweise 95 Prozent als Hürde in Betracht. Angesichts des konsequenten Festhaltens am Listing im streng regulierten Prime Standard halten wir einen Kapitalmarktrückzug aber für eher unwahrscheinlich.
Erwähnenswert bleibt das hohe Nettofinanzguthaben von fast 51 Mio. Euro, wodurch sich das KGV von mittlerweile fast 16 spürbar relativiert. Keine Frage: 63 Prozent Kursgewinn seit Jahresbeginn sind eine stolze Performance. Anleger sollten nicht davon ausgehen, dass es in diesem Tempo weitergeht. Ende April legt Logwin den Quartalsbericht vor. Zuletzt hatte das Unternehmen für 2015 eine weitere Verbesserung des Konzernergebnisses in Aussicht gestellt. Im Auftaktquartal 2014 kam die Gesellschaft mit Sitz in Luxemburg auf einen Nettogewinn von 5,42 Mio. Euro. Hier liegt mindestens die Messlatte. Ende 2014 kamen viele positive Aspekte bei dem Titel zusammen: Der wirtschaftliche Turnaround, der hohe Cashbestand und der Spurt aus dem Penny-Stock-Terrain. Nun muss Logwin mit harten Fakten nachlegen. Auf dem jetzigen Niveau ist die Erwartungshaltung jedenfalls deutlich gestiegen. Boersengefluester.de bleibt zwar bei der Einschätzung „Kaufen”. Allerdings sollten Anleger für Neuengagements zunächst eine Konsolidierung abwarten.
Die wichtigsten Finanzdaten auf einen Blick | ||||||||
2017 | 2018 | 2019 | 2020 | 2021 | 2022 | 2023 | ||
Umsatzerlöse1 | 1.119,12 | 1.149,61 | 1.130,32 | 1.123,30 | 1.851,84 | 2.259,03 | 1.257,52 | |
EBITDA1,2 | 39,22 | 50,41 | 47,59 | 48,19 | 102,07 | 120,12 | 91,75 | |
EBITDA-Marge3 | 3,50 | 4,38 | 4,21 | 4,29 | 5,51 | 5,32 | 7,30 | |
EBIT1,4 | 38,15 | 49,18 | 47,59 | 47,75 | 91,99 | 108,46 | 91,75 | |
EBIT-Marge5 | 3,41 | 4,28 | 4,21 | 4,25 | 4,97 | 4,80 | 7,30 | |
Jahresüberschuss1 | 26,68 | 39,19 | 35,38 | 34,73 | 63,51 | 73,95 | 80,16 | |
Netto-Marge6 | 2,38 | 3,41 | 3,13 | 3,09 | 3,43 | 3,27 | 6,37 | |
Cashflow1,7 | 31,64 | 47,44 | 65,44 | 67,74 | 125,89 | 169,56 | 107,89 | |
Ergebnis je Aktie8 | 9,10 | 13,40 | 12,09 | 11,94 | 21,80 | 25,09 | 27,54 | |
Dividende8 | 2,50 | 3,50 | 3,50 | 3,50 | 6,00 | 24,00 | 14,00 |
1 in Mio. Euro; 2 EBITDA = Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen; 3 EBITDA in Relation zum Umsatz; 4 EBIT = Ergebnis vor Zinsen und Steuern; 5 EBIT in Relation zum Umsatz; 6 Jahresüberschuss (-fehlbetrag) in Relation zum Umsatz; 7 Cashflow aus der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit; 8 in Euro; Quelle: boersengefluester.de Wirtschaftsprüfer: PricewaterhouseCoopers |
Kursmäßig ist bei der Aktie Halloren Schokoladenfabrik schon seit einigen Monaten die Luft raus. Dabei hatte die Investmentstory durch den Einstieg eines amerikanischen Investors Ende 2014 (460.000 Euro zu je 7,20 Euro) durchaus an Spannung gewonnen. Vorerst hat die Gesellschaft aus Halle an der Saale aber schwere Kost für seine Anleger auf Lager: Mit einer Halbierung des 2014er-Ergebnisses vor Zinsen und Steuern (EBIT) auf 2,15 Mio. Euro haben jedenfalls nicht einmal Pessimisten gerechnet. Noch bitterer sieht es beim Gewinn vor Steuern aus: Er sackte um fast 97 Prozent auf gerade einmal 90.000 Euro ab. „Neben den extrem gestiegenen Preisen für Haselnüsse und Mandeln, aber auch Kakaoprodukte, hat vor allem das nicht zufriedenstellende Ergebnis unseres belgischen Tochterunternehmens Bouchard Daskalidès das Konzernergebnis in diesem Jahr stark belastet“, sagt Klaus Lellé, Vorstandsvorsitzender von Halloren. „Dort haben wir im Herbst einen Großkunden und damit massiv an Umsatz und Ertrag verloren.“ Dem Vernehmen nach sind Bouchard rund 50 Prozent der Erlöse weggebrochen. So ein Loch ist kaum zu stopfen. Nun muss dringend eine höhere Auslastung bei den Belgiern her. Für das laufende Jahr stellt Halloren aber nur eine moderate Steigerung der Erlöse auf 124 Mio. Euro sowie ein Ergebnis vor Steuern von 1,1 Mio. Euro in Aussicht. Der gegenwärtige Börsenwert von 36 Mio. Euro lässt sich damit nur schwer rechtfertigen – trotz eines Eigenkapitals von 27,67 Mio. Euro. Und auch der Umstand, dass Halloren die im Vorjahr auf 0,10 Euro je Aktie gekürzte Dividende für 2014 konstant lassen will, tröstet nur begrenzt. Der Newsflow in den kommenden Quartalen wird also kaum besonders positiv sein. Spürbare Erlöszuwächse sind erst ab 2016 zu erwarten. Der Kurstreiber bleibt der Einstieg in das US-Geschäft mit Hilfe des US-Investors, der eine aktive Rolle im operativen Geschäft spielen wird. Zudem ist immer wieder die Rede davon, dass der Gesellschafter seinen Anteil von gegenwärtig knapp neun Prozent auf mehr als ein Viertel aufstocken will. Zurzeit ist der Titel wohl bestenfalls eine Halten-Position.