Nach einem kursmäßigen Nulljahr 2013 schoss die Notiz von Ifa Systems seit Anfang Januar um bislang mehr als 45 Prozent in die Höhe. Auslöser für die Rally war zunächst eine Empfehlung durch ein Börsenmagazin. Nun hat der IT-Spezialist für den Einsatz in Augenheilkundepraxen und Kliniken einen ersten Überblick zum abgelaufenen Geschäftsjahr vorgelegt – und der kann sich sehen lassen. Bei einer Steigerung der Gesamtleistung um 4,6 Prozent auf 9,97 Mio. Euro machte der Gewinn vor Zinsen und Steuern (EBIT) einen Satz von knapp 0,96 auf gut 1,57 Mio. Euro. Eine konkrete EBIT-Prognose gab es von der Firma aus Frechen bei Köln nicht. Die Analysten der Frankfurter BankM gingen zuletzt von einem EBIT-Plus auf 1,4 Mio. Euro aus. Zur Hauptversammlung am 3. Juli 2014 will Ifa Systems eine „deutliche Erhöhung“ der Dividende vorschlagen, nachdem die Ausschüttung für 2012 von 0,10 auf 0,03 Euro pro Anteilschein gekürzt wurde. Angesichts der neuesten Zahlen hält boersengefluester.de eine Dividende von 0,07 Euro pro Aktie für denkbar. Aber auch damit käme der Small Cap – auf Basis des aktuellen Kurses von 6,68 Euro – lediglich auf eine Rendite von 1,05 Prozent. Für das laufende Jahr kalkuliert Vorstandschef Guido Niemann mit einem Zuwachs des operativen Ergebnisses um zehn bis zwölf Prozent. Demnach wäre die Gesellschaft derzeit etwa mit dem knapp Zehnfachen des EBIT für 2014 bewertet. Das lässt noch Spielraum nach oben. Entscheidend für die weitere Performance wird aber, ob Ifa den Durchbruch in wichtigen Auslandsmärkten wie USA und neuerdings auch China schaffen wird. Zumindest für Amerika rechnet Niemann im zweiten Halbjahr mit einer Belebung. Gute Voraussetzungen also, dass die Ifa-Aktie ihren Schwung behält und weiterhin für die enttäuschende Performance seit Frühjahr 2011 entschädigt.
Die Sanierung von 3W Power schreitet voran. Gut drei Wochen nachdem das neue Management den französischen Standort Lannion in die Insolvenz entließ, folgt der nächste Schritt: So veräußerte die Gesellschaft nun ihr Geschäft mit Power Control-Modulen (Geräte zur Einspeisesteuerung) an die deutsche Tochter des börsennotierten US-Konzerns Advanced Energy Industries. Die Leistungsregler der Thyro-Serie standen zuletzt für Umsätze von rund 14 Mio. Euro und wurden von 3W Power stets als innovative Produkte gelobt. Dem Vernehmen nach legt Advanced Energy Industries für die Produktlinie 22 Mio. Euro in bar plus eine erfolgsabhängige Komponente von bis zu 1 Mio. Euro auf den Tisch. „Diese Vereinbarung ist ein wichtiger Schritt bei der voranschreitenden Reorganisation des AEG Power Solutions Konzerns“, sagt Finanzvorstand Jeffrey Casper. Noch herrscht dennoch Unklarheit über den momentanen finanziellen Stand bei 3W Power. Per Ende Oktober 2013 bezeichnete die Gesellschaft die Liquiditätssituation als angespannt und sah sogar den Fortbestand der Gesellschaft an. Eine Gläubigersammlung der Anleihenbesitzer wurde Ende 2013 überraschend abgeblasen und der fällige Kupon bedient. Zuvor wurden große Teile des Managements ausgetauscht. An der Börse reüssierte der Aktienkurs von 3W Power fortan – seit Mitte Januar bewegt er sich aber wieder eher in Richtung Süden. Die Marktkapitalisierung des Unternehmens beträgt 18,3 Mio. Euro. Für eine Blackbox – wie sie 3W Power – gegenwärtig noch ist, kein Pappenstiel. Andererseits: Sollte die Sanierung ein Erfolg werden, dürften hohe Kursgewinne möglich sein. Vom Vervielfacher bis zum Totalverlust ist bei dieser Aktie alles drin. Dementsprechend sollten sich nur extrem risikobereite Investoren mit wohl dosiertem Depotanteil engagieren. Gut zu wissen: Im zweiten Anlauf wurde kürzlich auch der Insolvenzantrag vom Handelsgericht Saint-Brieuc angenommen und AEG Lannion seine Sanierungszeit von sechs Monaten zugesprochen. Zuvor gab es wütende Proteste von betroffenen Mitarbeitern in der Bretagne.
Dank des erhofften Spurts im Abschlussviertel hat Update Software die zum dritten Quartal leicht reduzierten Prognosen für 2013 erreicht. Bei einem nahezu unveränderten Umsatz von 33,1 Mio. Euro kam der CRM-Softwarespezialist auf ein Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) von minus 2,1 Mio. Euro. Für das EBIT ließen sich die Wiener vorab allerdings nicht zu einer konkreten Prognose hinreißen und kündigten lediglich einen negativen Wert an. Die Analysten von Warburg Research kalkulierten zuletzt mit einem EBIT von minus 1,7 Mio. Euro für 2013. Demnach fiele der Verlust also ein wenig höher aus als gedacht. Immerhin: Der für Update Software wichtige Teile der wiederkehrenden Erlöse (Wartung und Software-as-a-Service (SaaS)) bewegte sich mit rund 16 Mio. Euro im Rahmen der Erwartungen. „Obwohl die ursprünglichen Planzahlen für 2013 unterjährig angepasst wurden, beurteilen wir das signifikante Wachstum im Bereich der wiederkehrenden Umsätze als positiv und sehen darin unsere Strategie bestätigt“, sagt Finanzvorstand Uwe Reumuth. Derweil hängt der Aktienkurs der Österreicher mit Notiz im Frankfurter General Standard seit einer gefühlten Ewigkeit zwischen 2,50 und 3,00 Euro fest. Der Börsenwert beträgt rund 31 Mio. Euro – rangiert also in Höhe der Erlöse. Zudem weist die Gesellschaft liquide Mittel von rund 8,5 Mio. Euro aus. Auf eine Dividende dürften die Anleger für 2013 allerdings dennoch verzichten müssen. Die Prognose für 2014 veröffentlicht der Vorstand im Laufe des ersten Quartals. Fazit: Sollte Update den erhofften Turnaround bestätigen, wäre die Aktie vergleichsweise günstig bewertet. Noch gibt es allerdings keinen zwingenden Grund, hier neu einzusteigen.