Erwartungsgemäß nicht viel Zeit verstrichen ist zwischen unserem jüngsten Hintergrundgespräch (HIER) mit Uwe Knoke, Vorstand der 3U Holding, sowie dem mit Hochspannung erwarteten Dividendenvorschlag für 2022. Nun liegen die Fakten auf dem Tisch: Demnach wollen die Marburger zur Hauptversammlung (HV) am 15. Mai 2023 eine Dividende von 3,20 Euro je Aktie auf die Agenda setzen. Bezogen auf den aktuellen Aktienkurs entspricht das einer nicht alltäglichen Rendite von 66 Prozent. Tragende Säule der Ausschüttung von insgesamt 117 Mio. Euro ist der Erlös aus dem Verkauf der Software-Tochter weclapp. Insgesamt liegt der Dividendenvorschlag sogar ein deutliches Stück über den Erwartungen von boersengefluester.de. Tatsächlich hätten wir es sogar etwas besser gefunden, wenn von den 159 Mio. Euro Konzerngewinn für 2022 ein größerer Teil thesauriert worden wäre.
Immerhin steht die 3U Holding bereits vor der nächsten großen Aufgabe: Die auf Heizungs- und Sanitärtechnik spezialisierte Online-Handelstochter Selfio fit für einen Börsengang zu machen. Dazu wollen die Marburger kräftig in das weitere Wachstum investieren. Zunächst einmal sind die Börsianer aber natürlich happy über eine rasante Dividendenstory, selbst wenn sich manch Investor eine Kombination aus Dividende und Aktienrückkaufprogramm gewünscht hätte. Nun: Für den zweiten Punkt dürfte die 3U Holding auf der kommenden HV zumindest die rechtliche Grundlage schaffen. Grundsätzlich liegt der Fokus aber klar auf der klassischen Dividende. Insgesamt bietet die 3U Holding zurzeit aber eine attraktive Chance-Risiko-Kombination. In unserer Monatsweisen Übersicht der Rendite-Hits liegt die 3U Holding im Mai 2023 ganz vorn. An dieser Stelle trotzdem noch der Hinweis. Nach erfolgter Ausschüttung wird die Dividende auch vom Kurs abgezogen. Es gibt also keine 66 Prozent Rendite geschenkt. Wäre ja auch zu schön, um wahr zu sein.
Die wichtigsten Finanzdaten auf einen Blick | ||||||||
2017 | 2018 | 2019 | 2020 | 2021 | 2022 | 2023 | ||
Umsatzerlöse1 | 46,89 | 47,94 | 54,45 | 61,05 | 55,94 | 62,66 | 52,35 | |
EBITDA1,2 | 6,67 | 6,72 | 10,10 | 11,55 | 11,27 | 165,59 | 5,23 | |
EBITDA-Marge3 | 14,22 | 14,02 | 18,55 | 18,92 | 20,15 | 264,27 | 9,99 | |
EBIT1,4 | 2,99 | 2,71 | 5,50 | 5,94 | 6,76 | 161,09 | 1,64 | |
EBIT-Marge5 | 6,38 | 5,65 | 10,10 | 9,73 | 12,08 | 257,09 | 3,13 | |
Jahresüberschuss1 | 1,21 | 2,15 | 4,40 | 3,96 | 4,04 | 159,40 | 3,10 | |
Netto-Marge6 | 2,58 | 4,48 | 8,08 | 6,49 | 7,22 | 254,39 | 5,92 | |
Cashflow1,7 | 6,65 | 0,60 | 4,68 | 4,78 | -9,46 | 16,54 | 0,47 | |
Ergebnis je Aktie8 | 0,03 | 0,06 | 0,11 | 0,09 | 0,08 | 4,26 | 0,07 | |
Dividende8 | 0,02 | 0,03 | 0,04 | 0,05 | 0,05 | 3,20 | 0,05 |
1 in Mio. Euro; 2 EBITDA = Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen; 3 EBITDA in Relation zum Umsatz; 4 EBIT = Ergebnis vor Zinsen und Steuern; 5 EBIT in Relation zum Umsatz; 6 Jahresüberschuss (-fehlbetrag) in Relation zum Umsatz; 7 Cashflow aus der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit; 8 in Euro; Quelle: boersengefluester.de Wirtschaftsprüfer: RSM Ebner Stolz |
Wie auf der AlsterResearch-Investorenkonferenz Mitte Februar (HIER) von CEO Johann Horch avisiert, hat die niiio finance group noch vor der für Ende Mai 2023 geplanten Veröffentlichung des Geschäftsberichts einige Eckdaten zum abgelaufenen Jahr veröffentlicht. Demnach kommt das auf Software für die Vermögensverwaltung spezialisierte Unternehmen bei Erlösen von 7,5 Mio. Euro auf ein Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) von 0,8 Mio. Euro. Umsatztechnisch liegt niiio damit eher am unteren Ende der in Aussicht gestellten Bandbreite, bezogen auf das EBITDA hat die Gesellschaft unsere Erwartungen – aber auch die der Analysten von AlsterResearch – dagegen leicht getoppt. Als wesentliche Renditetreiber nennt niiio die Kosteneinsparungen im zweiten Halbjahr, höhere Aktivierungen für die Weiterentwicklung der eigenen Softwareplattform sowie ein vorteilhafter Verlauf auf Ebene der Rückstellungen. Zur weiteren Einordnung: Zum Halbjahr 2022 kam niiio bei Umsätzen von 4,48 Mio. Euro auf ein EBITDA von 0,30 Mio. Euro. Zumindest erlöstechnisch war das zweite Halbjahr also etwas schwächer. Unterm Strich dürfte das Unternehmen aus Görlitz für 2022 deutlich rote Zahlen geschrieben haben, schon allein wegen der Abschreibungen von 1,68 Mio. Euro allein zum Halbjahr. Nun: Die eigentliche Story des Fintech-Unternehmen fußt ohnehin sehr viel stärker auf den geplanten weiteren massiven Expansionsschritten auf europäischer Ebene. Dafür laufen im Hintergrund seit geraumer Zeit Verhandlungen, um ein tragfähiges Refinanzierungskonzept auf die Beine zu stellen. Die Aktie bleibt sehr spekulativ.
Die wichtigsten Finanzdaten auf einen Blick | ||||||||
2017 | 2018 | 2019 | 2020 | 2021 | 2022 | 2023 | ||
Umsatzerlöse1 | 0,01 | 0,45 | 2,07 | 2,32 | 2,40 | 7,53 | 8,37 | |
EBITDA1,2 | -0,70 | -1,10 | -0,60 | 0,04 | -0,86 | 0,81 | 0,46 | |
EBITDA-Marge3 | -7.000,00 | -244,44 | -28,99 | 1,72 | -35,83 | 10,76 | 5,50 | |
EBIT1,4 | -0,71 | -1,10 | -4,04 | -2,14 | -2,84 | -2,61 | -3,08 | |
EBIT-Marge5 | -7.100,00 | -244,44 | -195,17 | -92,24 | -118,33 | -34,66 | -36,80 | |
Jahresüberschuss1 | -0,80 | -1,12 | -4,20 | -2,19 | -3,23 | -3,31 | -3,57 | |
Netto-Marge6 | -8.000,00 | -248,89 | -202,90 | -94,40 | -134,58 | -43,96 | -42,65 | |
Cashflow1,7 | -0,80 | -1,12 | -1,04 | -0,33 | -0,69 | 0,44 | 1,06 | |
Ergebnis je Aktie8 | -0,07 | -0,07 | -0,19 | -0,09 | -0,13 | -0,10 | -0,10 | |
Dividende8 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 |
1 in Mio. Euro; 2 EBITDA = Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen; 3 EBITDA in Relation zum Umsatz; 4 EBIT = Ergebnis vor Zinsen und Steuern; 5 EBIT in Relation zum Umsatz; 6 Jahresüberschuss (-fehlbetrag) in Relation zum Umsatz; 7 Cashflow aus der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit; 8 in Euro; Quelle: boersengefluester.de Wirtschaftsprüfer: ADKL |