Erst Anfang April hatte Boris Polenske, CEO von 123fahrschule, auf einer Online-Konferenz von AlsterResearch über die zurzeit laufenden Verhandlungen zur Akquisition weiterer Fahrschulen berichtet (siehe dazu auch den Artikel von boersengefluester.de HIER). Nun haben die Kölner ihre anstehende Expansionsoffensive auch offiziell verkündet – in einem Rutsch mit einem Update zur operativen Entwicklung in den ersten drei Monaten 2022. Demnach kommt die Gesellschaft auf kräftig erhöhte Erlöse von 3,5 Mio. Euro. Im März erzielte 123fahrschule dabei sogar erstmals ein positives Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA). Wie von uns vorab berichtet, prüft das Unternehmen derzeit unter Führung der Quirin Privatbank auch verschiedene Optionen zur Finanzierung der geplanten Übernahmen. „Eine endgültige Entscheidung hinsichtlich der Finanzierungsoptionen wird die Gesellschaft erst auf Grundlage des Investoren-Feedbacks und des dann vorherrschenden Marktumfelds treffen“, heißt es offiziell. Insgesamt kommt die Entwicklung nicht überraschend, gleichwohl macht der Aktienkurs zurzeit eine schwierige Phase durch. Wir sind jedoch zuversichtlich, dass es sich nur um eine vorübergehende Schwächephase handelt. Letztlich erscheint uns der eingeschlagene Weg des Teams um Vorstand Boris Polenske plausibel, so dass die Kombination aus Übernahmen und Kapitalaufnahme wertstiftend sein sollte. Anleger sollten daher investiert bleiben.
Die wichtigsten Finanzdaten auf einen Blick | ||||||||
2017 | 2018 | 2019 | 2020 | 2021 | 2022 | 2023 | ||
Umsatzerlöse1 | 0,00 | 1,40 | 3,90 | 4,27 | 7,76 | 16,67 | 20,61 | |
EBITDA1,2 | 0,00 | -2,40 | -3,10 | -2,18 | -3,79 | -2,66 | -0,89 | |
EBITDA-Marge3 | 0,00 | -171,43 | -79,49 | -51,05 | -48,84 | -15,96 | -4,32 | |
EBIT1,4 | 0,00 | -2,60 | -3,30 | -2,86 | -5,74 | -5,63 | -4,31 | |
EBIT-Marge5 | 0,00 | -185,71 | -84,62 | -66,98 | -73,97 | -33,77 | -20,91 | |
Jahresüberschuss1 | 0,00 | -2,04 | -2,89 | -1,99 | -4,48 | -4,38 | -3,91 | |
Netto-Marge6 | 0,00 | -145,71 | -74,10 | -46,60 | -57,73 | -26,27 | -18,97 | |
Cashflow1,7 | 0,00 | -1,80 | -2,68 | 1,81 | -6,96 | -2,77 | 0,39 | |
Ergebnis je Aktie8 | 0,00 | -1,12 | -1,59 | -0,82 | -1,85 | -1,41 | -0,80 | |
Dividende8 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 |
1 in Mio. Euro; 2 EBITDA = Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen; 3 EBITDA in Relation zum Umsatz; 4 EBIT = Ergebnis vor Zinsen und Steuern; 5 EBIT in Relation zum Umsatz; 6 Jahresüberschuss (-fehlbetrag) in Relation zum Umsatz; 7 Cashflow aus der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit; 8 in Euro; Quelle: boersengefluester.de Wirtschaftsprüfer: Morison Köln |
Auch nach dem Studium des Geschäftsberichts 2021 kommt boersengefluester.de zu dem Schluss, dass sich die operativen Fortschritte bei Bio-Gate zurzeit kaum im Aktienkurs widerspiegeln. Die wesentlichen Eckdaten für das abgelaufene Jahr hatte der Spezialist für antimikrobielle Beschichtungen sowie diverse Pflegeprodukte bereits Anfang März vorgelegt. So gesehen sind die um 21,5 Prozent auf 6,24 Mio. Euro gestiegenen Umsatzerlöse sowie der um knapp 280.000 Euro auf 562.000 Euro gedrückte Fehlbetrag keine Überraschungen mehr und entsprechen auch den Prognosen des Managements. Für 2022 peilt CEO Marc Lloret-Grau einen noch stärkeren Umsatzanstieg als im Vorjahr sowie ein ausgeglichenes Ergebnis an. Auch das liegt im Rahmen der Erwartungen der Analysten, zumal Bio-Gate den ausgeprägten Investitionskurs fortsetzt – unter anderem für eine Erweiterung der Labor- und Fertigungskapazitäten, neue Produkte sowie eine Stärkung des Vertriebs.
Jedenfalls sind die Nürnberger überzeugt davon, dass das stärkere Hygienebewusstsein – im privaten und öffentlichen Umfeld sowie auf der Arbeit – unabhängig von den weiteren Corona-Fallzahlen anhält. Dabei agiert Bio-Gate über Beschichtungen für Implantate sowie Pflegeprodukte auch im zukunftsträchtigen Veterinärgeschäft. Zudem heißt es im Geschäftsbericht, dass 2022 Produkte zur medizinischen Pflege auf den Markt gebracht werden, die auf Cannabidiolen (CBD) basieren. Ein Vorhaben, was die Nürneberger zuletzt noch einmal bestärkt haben. HIER die offizielle Meldung dazu. Für spannenden Newsflow ist also gesorgt, die Zahlen zeigen ohnehin in die richtige Richtung. Normalerweise müsste der Aktienkurs den guten Vorgaben nach oben folgen.
Die wichtigsten Finanzdaten auf einen Blick | ||||||||
2017 | 2018 | 2019 | 2020 | 2021 | 2022 | 2023 | ||
Umsatzerlöse1 | 3,83 | 3,69 | 3,49 | 5,13 | 6,24 | 5,90 | 7,25 | |
EBITDA1,2 | 0,05 | -0,64 | -0,75 | -0,52 | -0,35 | -1,55 | -1,33 | |
EBITDA-Marge3 | 1,31 | -17,34 | -21,49 | -10,14 | -5,61 | -26,27 | -18,35 | |
EBIT1,4 | -0,19 | -0,89 | -1,05 | -0,82 | -0,54 | -1,79 | -1,59 | |
EBIT-Marge5 | -4,96 | -24,12 | -30,09 | -15,98 | -8,65 | -30,34 | -21,93 | |
Jahresüberschuss1 | -0,18 | -0,87 | -1,03 | -0,80 | -0,56 | -1,81 | -1,62 | |
Netto-Marge6 | -4,70 | -23,58 | -29,51 | -15,59 | -8,97 | -30,68 | -22,35 | |
Cashflow1,7 | -0,11 | -0,57 | -1,01 | -0,60 | -0,63 | -2,16 | -0,98 | |
Ergebnis je Aktie8 | -0,03 | -0,14 | -0,16 | -0,11 | -0,07 | -0,22 | -0,19 | |
Dividende8 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 |
1 in Mio. Euro; 2 EBITDA = Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen; 3 EBITDA in Relation zum Umsatz; 4 EBIT = Ergebnis vor Zinsen und Steuern; 5 EBIT in Relation zum Umsatz; 6 Jahresüberschuss (-fehlbetrag) in Relation zum Umsatz; 7 Cashflow aus der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit; 8 in Euro; Quelle: boersengefluester.de Wirtschaftsprüfer: Rödl & Partner |
Größere Kapitalerhöhungen sind höchst selten ein gutes Umfeld für den Aktienkurs von Unternehmen. Das gilt auch für Enapter. Dennoch ist es absolut bemerkenswert, welch enorme Summen das mit dem Aufbau einer Serienfertigung von Elektrolyseuren beschäftigte Unternehmen bewegt. Jedenfalls wurde der erste Teil der Kapitalerhöhung im Volumen von 30 Mio. Euro in Windeseile platziert. Nun geht es in die zweite Runde, wo nochmals bis zu 70 Mio. Euro zusammenkommen sollen. Den größten Part werden dabei strategische Investoren sowie der bisherige Großaktionär stemmen, doch auch für „normale“ Anleger ist ein Bezugsrecht vorgesehen. Dem Vernehmen nach ist für Mitte Mai mit der Umsetzung der Transaktion zu rechnen. Keine Frage: Bei Enapter geht es zurzeit ums Ganze, nur so lässt sich das enorme Investitionsbudget für den Aufbau der großen Fabrik für Wasserstoff-Elektrolyseure im münsterländischen Saerbeck finanzieren. Doch das Timing für die Umsetzung solcher Green Energy-Projekte könnte wohl kaum besser sein als momentan. Boersengefluester.de bleibt dabei: Hoch spannendes Projekt, was man als Investor auf Sicht von einigen Jahren betrachten muss.