Da hatte der Kapitalmarkt mal wieder ein sehr feines Näschen mit seiner zuletzt skeptischen Kurseinschätzung der Akasol-Aktie: So muss der Produzent von Batteriesystemen für den Einsatz in Bussen und Nutzfahrzeugen seine Umsatzprognose für 2019 von zuvor Untergrenze 60 Mio. Euro jetzt auf eine Bandbreite von 43 bis 46 Mio. Euro stutzen. Das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) wird statt mindestens 4,2 Mio. Euro – entsprechend einer EBIT-Marge von mehr als sieben Prozent – nun im niedrigen einstelligen Millionen-Euro-Bereich negativ sein. „Gründe für die Anpassung der Prognose sind einerseits Abruf-Verschiebungen eines Serienkunden von Batteriesystemen für Elektrobusse von 2019 ins Jahr 2020. Andererseits fallen die Fahrzeugverkaufszahlen eines weiteren Großkunden für 2019 geringer als zunächst prognostiziert aus“, heißt es offiziell. Zwar bemüht sich der Vorstand um Schadensbegrenzung und verweist auf den üppigen Auftragsbestand von rund 2 Mrd. (!) Euro sowie die flexible Produktionsanpassung, wonach die Darmstädter vorerst weiter im Zwei-Schicht-Betrieb arbeiten, statt schon – wie eigentlich geplant – rund um die Uhr zu fertigen.
Ein gutes Licht wirft die Gewinnwarnung auf die Prognosequalität von Akasol freilich trotzdem nicht. Und grade für einen relativen Börsenneuling wie Akasol – die Gesellschaft hatte ihr IPO Ende Juni 2018 – sind die langfristigen Folgen einer Gewinnwarnung oftmals nicht zu unterschätzen. Und so bleibt zu hoffen, dass der Vorstand die Scharte möglichst schnell auswetzen kann und für 2020 entsprechend liefert. Grundsätzlich gefällt boersengefluester.de die Investmentstory von Akasol nämlich schon ganz gut. Die Marktkapitalisierung ist mittlerweile leicht unter die Schwelle von 200 Mio. Euro gerutscht, was etwa dem Doppelten des zuletzt ausgewiesenen Eigenkapitals entspricht. Unterm Strich ist die im Prime Standard notierte Aktie derzeit nur noch eine Halten-Position für uns. Den vollständigen Neun-Monats-Bericht wird das Unternehmen am 25. November veröffentlichen. Direkt anschließend geht es dann zum Eigenkapitalforum nach Frankfurt, wo die Investoren genau wissen wollen, wie es um das weitere Wachstumspotenzial und die Ertragsaussichten aussieht.
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