Mit einem Börsenwert von insgesamt 38,71 Mrd. Euro ist die Airbus Group (ehemals EADS) die mit Abstand am höchsten kapitalisierte Aktie aus dem MDAX. Insgesamt ist der Luftfahrtspezialist etwa so wertvoll wie Fresenius und Beiersdorf zusammen. Lediglich der Umstand, dass die Börsenumsätze mehrheitlich über die Pariser Heimatbörse laufen, verwehrt dem Titel einen Platz im DAX. Im laufenden Jahr hat der Anteilschein von EADS allerdings echte Startschwierigkeiten. Seit Ende Dezember 2013 liegt das Papier um rund elf Prozent hinten. Entsprechend groß waren die Erwartungen an die neuesten Geschäftszahlen.
Bei einem Umsatzplus von fünf Prozent auf 12,65 Mrd. Euro kam der Gewinn vor Zinsen und Steuern (EBIT) um 22 Prozent auf 719 Mio. Euro voran. In dieser Zahl sind jedoch einige Sondereffekte aus Neubewertungen und Restrukturierungsaufwendungen ausgeklammert. Das Ergebnis je Aktie kletterte von 0,28 auf 0,56 Euro. „Im ersten Quartal 2014 hat der Konzern weitere Fortschritte erzielt und den Umsatz und den Gewinn je Aktie gesteigert”, sagt Vorstandschef Tom Enders und bestätigt den bisherigen Ausblick. Demnach rechnet der Konzern mit einer „moderaten Steigerung der Umsatzrendite“ – bezogen auf das EBIT vor Einmaleffekten von 2.661 Mio. Euro im Vorjahr. Im gleichen Atemzug betont Enders aber auch: „Im verbleibenden Geschäftsjahr stehen noch einige Herausforderungen bevor.“ Insbesondere das Prestigeobjekt A350 XWB ist ein potenzieller Unsicherheitsstifter. „Jede Änderung des Zeitplans und der Kostenannahmen könnte zunehmend höhere Rückstellungen zur Folge haben“, heißt es im Zwischenbericht. Per saldo sind die Zahlen für das Auftaktquartal aber ein gutes Signal für den Aktienkurs.
Eher uninteressant ist die Airbus-Aktie unter Dividendenaspekten. Für 2013 steht zwar eine Anhebung der Gewinnbeteiligung von 0,60 auf 0,75 Euro auf der Agenda. Bezogen auf den aktuellen Kurs ergibt sich aber nur eine Rendite von 1,5 Prozent. Wichtig zu wissen: Die Hauptversammlung findet am 27. Mai statt. Maßgebliches Datum für die Dividendenberechtigung ist jedoch der 2. Juni 2014. Eher Mittelmaß ist momentan auch das KGV, schließlich wird der Titel etwa mit dem Faktor 14 auf die für 2015 erwarteten Gewinne gehandelt. Zumindest mit Blick auf die Relation von Börsenwert zu den für das laufende Jahr prognostizierten Umsätzen von erneut rund 59 Mrd. Euro wird jedoch deutlich, dass Airbus relativ moderat bewertet ist. Jeder Euro Erlös wird am Kapitalmarkt derzeit nur mit etwa 65 Cent eingestuft. Boersengefluester.de bleibt bei der positiven Einstufung für die Airbus-Aktie – auch wenn der Titel zuletzt ein wenig Flugangst hatte. Die Analysten von Kepler Cheuvreux geben ein Kursziel von 61 Euro aus. Das entspräche einem Potenzial von immerhin fast einem Viertel. Genügend Luft nach oben hätte der Titel damit allemal.
Foto: Airbus Group