Es ist wohl nicht übertrieben zu sagen, dass aifinyo zum erweiterten Kreis der positiven Überraschungskandidaten 2021 aus dem Kreis der heimischen Smallcap-Szene gehört. Und genau dieses Momentum nutzt die B2B-Fintech-Gesellschaft zurzeit für eine Kapitalerhöhung. Und weil es gerade so gut läuft, handelt es sich gleich um die größte Kapitalmaßnahme in der Firmenhistorie, durch die sich die Zahl der umlaufenden Aktien um bis zu 20 Prozent erhöhen könnte. Bei einem Ausgabepreis von 34,15 Euro und voller Platzierung würden netto knapp 24,5 Mio. Euro in die Kassen fließen. Ein ordentlicher Batzen, mit dem sich das operative Tempo sowie die Investitionen in die Technologieplattform rund um das Spektrum der Rechnungserstellung sowie den Finanzierungsbedarf für kleinere und schnell wachsende Unternehmen nochmals deutlich forcieren ließe.
Interessant ist das Timing der neuerlichen Finanzierungsrunde aber auch deshalb, weil die in Dresden ansässige aifinyo AG erst Ende August eine Kapitalerhöhung im Volumen von rund 5 Mio. Euro, damals exklusiv für Paladin Asset Management aus Hannover, durchgezogen hat. Für aifinyo ein Ritterschlag, dass sich eine derart bekannte Adresse aus dem Small- und Midcap-Bereich so maßgeblich engagiert. Überhaupt hat sich das im m:access-Segment der Börse München gelistete Unternehmen in den vergangenen Quartalen – nach dem Corona-bedingten deutlichen Verlust für 2020 – wieder massiv nach vorn entwickelt. Das gilt übrigens auch was die Kapitalmarktkommunikation Richtung Privatanleger angeht. So kann sich boersengefluester.de noch gut daran erinnern, wie schwierig es zur Notizaufnahme Ende 2018 – damals unter der Firmierung Elbe Finanzgruppe – war, sich ein verlässliches Bild von dem Unternehmen zu verschaffen.
Die wichtigsten Finanzdaten auf einen Blick | ||||||||
2017 | 2018 | 2019 | 2020 | 2021 | 2022 | 2023 | ||
Umsatzerlöse1 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | |
EBITDA1,2 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | |
EBITDA-Marge3 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | |
EBIT1,4 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | |
EBIT-Marge5 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | |
Jahresüberschuss1 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | |
Netto-Marge6 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | |
Cashflow1,7 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | |
Ergebnis je Aktie8 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | |
Dividende8 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 |
Längst ist der IR-Bereich auf der Webseite von aifinyo aber mit allen nötigen Infos und Dokumenten gefüllt, inklusive aktueller Analysten-Reports von Warburg und SMC Research. Trotzdem der Hinweis an dieser Stelle: Wer sich in Schriftform über aifinyo informieren will, kann das unter anderem auch über unserer Interview mit Vorstand Stefan Kempf HIER tun. Sehr empfehlenswert ist zudem der auf YouTube abrufbare Besuch von Stefan Kempf bei den Kollegen von [email protected]. Natürlich hat sich BGFL aber auch nicht die Möglichkeit entgehen lassen, die Präsentation von Stefan Kempf am 13. Oktober 2021 auf der m:access-Konferenz der Börse München anzusehen. Immerhin hat der Firmengründer hier die geplante Erweiterung der Produktpalette rund um Themen wie Payment, Liquiditätsplanung bis hin zum Geschäftskonto nochmals aus erster Hand erläutert.
„Ich bin eine großer Freund von Bundling-Strategien“, sagt Kempf. Sprich: Die Kombination sinnvoller Einzelprodukte zu einem Gesamtpaket. Gespräche mit potenziellen Partnern – auf der Technologie- und auf der Produktseite – werden bereits geführt. „Der Markt bietet zurzeit einzigartige Möglichkeiten“, betont Kempf. Daher auch die nochmalige Ausgabe neuer Aktien zum jetzigen Zeitpunkt. Im Fokus stehen dabei besonders auch Privatanleger, die bislang noch nicht investiert sind. Jedenfalls entfällt die Hälfte der insgesamt bis zu 728.362 Aktien auf ein öffentliches Angebot – etwa direkt zeichenbar auf der Plattform der Börse München. Ziel ist es, den „echten“ Streubesitz von gegenwärtig vermutlich nur rund 5 Prozent ein gutes Stück höher zu bekommen um so auch die Handelsliquidität in dem Papier weiter zu verbessern. Zurzeit gehen täglich zwischen 500 und 1.000 Aktien um, was verglichen mit früheren Zeiten schon beachtlich ist – aber eben doch entfernt von gängigeren Papieren.
Und so betont Kempf in seiner Präsentation, dass der Ausgabekurs von 34,15 Euro – mit Blick auf die sich bieten Wachstumschancen – ein sehr attraktiver Preis für den Einstieg sind. Gemessen an den Kurszielen der Analysten von jeweils etwas über 50 Euro stimmt das auf jeden Fall. Alles andere muss aifinyo in den kommenden Quartalen zeigen. Insgesamt gefällt boersengefluester.de die Story aber schon jetzt ziemlich gut. Spannend wird aber trotzdem, in welchem Umfang sich die neuen Aktien platzieren lassen. Mit Blick auf die bestehende, durch das Management dominierte Aktionärsstruktur, wäre es aber eher eine Überraschung, wenn alle Kerninvestoren im vollen Umfang mitziehen. Die Offerte läuft bis zum 29. Oktober.
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