[regsho-scanner-teaser]

ADO Properties: SDAX-Aktie mit heftiger Dynamik

Wenn ein Vorstand im Zwischenbericht davon spricht, dass das vergangene Quartal von „heftigen und aufwühlenden Dynamiken“ geprägt war, die sowohl die Struktur, als auch das Portfolio der Gesellschaft verändert haben, muss wohl einiges passiert sein. Und tatsächlich ist bei dem Berliner Wohnungsunternehmen ADO Properties zuletzt super viel geschehen – nur leider nicht im Aktienkurs. Die Notiz pendelt seit Monaten zwischen 35 und 40 Euro, obwohl der Substanzwert (NAV) bei etwas mehr als 62 Euro liegt. „Hauptschuldiger“ für diese maue Performance ist vermutlich das leidige Thema Mietendeckel in Berlin, unter dem freilich auch andere Immobilienaktien leiden. So kostete die im SDAX enthaltene Aktie von ADO Properties zu Jahresbeginn 2019 teilweise noch mehr als 50 Euro.

Doch nach Auffassung von boersengefluester.de gibt es gute Gründe, warum die Notiz spürbares Potenzial nach oben besitzt – losgelöst von der reinen NAV-Betrachtung: Wichtig ist zum einen, dass ADO Properties Ende September ein bedeutendes Portfolio von insgesamt 5.800 Wohneinheiten in Spandau, Reinickendorf und dem Berliner Norden für schuldenfrei 580 Mio. Euro an das lokale Wohnungsunternehmen Gewobag verkauft hat. Ein wahrhaft kapitaler Deal. „Wir prüfen momentan verschiedene Optionen, um die Erlöse aus dieser Veräußerung bestmöglich einzusetzen. Dazu gehören die Rückzahlung bestehender Verpflichtungen, die Finanzierung allgemeiner Unternehmenszwecke oder auch der Erwerb weiterer Immobilien“, betont der Vorstand von ADO Properties.

[shortcodedisplaychart isin=”LU1250154413″ ct=”1Y” cwidth=”595″ cheight=”350″]

Getuschelt wird freilich auch, dass die Gesellschaft einen Teil des Erlöses in Aktienrückkäufe oder eine Sonderdividende stecken könnte. Auslöser dieser Spekulation ist, dass die Muttergesellschaft von ADO Properties, die ADO Group, vor gut zwei Monaten vollständig von der ebenfalls börsennotierten Adler Real Estate übernommen worden ist. Indirekt hält Adler Real Estate (ARE) damit nun rund ein Drittel der ADO Properties-Aktien. Und da die ebenfalls in Berlin ansässige ARE mit einem hohen Fremdkapitaleinsatz arbeitet, dürfte ein üppige Sonderzahlung durch ADO durchaus hilfreich sein. Wertsteigernd für ADO Properties könnte zudem die Privatisierung weiterer Wohnungen sein – etwa nach dem Vorbild von Accentro Real Estate. Die Analysten von Jefferies haben jedenfalls ihr Kursziel von 46 Euro für den Anteilschein von ADO Properties belassen, zumal ein israelischer Investor zuletzt auch noch einen Anteil von fünf Prozent – aus dem Bestand der ADO Group – übernommen hat, was eher stabilisierend auf den Kurs wirken sollte.

Den für 2019 zu erwartenden Cashflow aus dem Immobiliengeschäft – Funds From Operations (FFO) – setzt die Gesellschaft ohne den Veräußerungseffekt bei rund 65 Mio. Euro an. Demnach wird ADO Properties an der Börse derzeit mit dem 24fachen des FFO gehandelt. Das ist zwar ein recht hoher Wert, doch in Kombination mit dem stattlichen Substanzwert und der Fantasie auf eine Sonderausschüttung gehört ADO unserer Meinung nach dann doch wieder zu den attraktivsten Wohn-Immobilientiteln.

[financialinfobox wkn=”A14U78″]

[basicinfoboxsc isin=”LU1250154413″]


[sws_blue_box box_size=”640″]Jetzt für unseren wöchentlichen Newsletter BGFL Weekly anmelden. Das Angebot ist kostenlos und präsentiert die Highlights von boersengefluester.de (BGFL), Insights aus der Redaktion sowie nützliche Links zu unseren Tools. Der Erscheinungstag ist immer freitags. Wer Interesse hat und noch nicht registriert ist, kann das sehr gern unter diesem LINK tun.[/sws_blue_box]

[jwl-utmce-widget id=122836]

Über Gereon Kruse

Gereon Kruse
Gereon Kruse ist Gründer des in Frankfurt ansässigen Finanzportals boersengefluester.de und seit vielen Jahren ein profunder Kenner von Kapitalmarktthemen und Experte für Datenjournalismus. Sein Spezialgebiet sind deutsche Aktien – insbesondere Nebenwerte. Investmentprofis aus dem Small- und Midcap-Bereich stufen die Qualität der Berichterstattung von boersengefluester.de laut der IR.on-Medienstudie 2020/21 mit der Bestnote 1,67 ein. Im Gesamtranking der Onlinemedien liegt die Seite mit Abstand auf Platz 1. Beim finanzblog award der comdirect bank hat boersengefluester.de den Publikumspreis und zusätzlich noch den 3. Platz in der Jurywertung gewonnen. Zuvor war Gereon Kruse 19 Jahre beim Anlegermagazin BÖRSE ONLINE tätig – von 2000 bis Anfang 2013 in der Funktion des stellvertretenden Chefredakteurs.