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Adler Modemärkte: Aktie mit Kursziel in XL

Etwas mehr als 70 Mio. Euro Börsenwert für ein Unternehmen, das sich für 2019 knapp 500 Mio. Euro Umsatz vorgenommen hat – das klingt zunächst einmal nach einer ziemlichen Witzbewertung. Und tatsächlich hat sich der Aktienkurs von Adler Modemärkte in den vergangenen Monaten bereits deutlich von seinen Tiefständen erholt und ist bis knapp an Marke von 4 Euro vorgedrungen. Nicht schlecht für ein Gesellschaft, die in einer nach Auffassung der meisten Investoren vermutlich denkbar unvorteilhaften Branche agiert – Textileinzelhandel. Zumindest nach Auffassung von Sphene Capital-Analyst Peter Thilo Hasler ist der faire Wert der Adler Modemärkte-Aktie gegenwärtig aber nicht einmal annähernd erreicht: 8,60 Euro lautet das zackige Kursziel in der Studie von Hasler (HIER).

Gestützt hat Sphene Capital auf die jüngsten fundamentalen Eckdaten des in Haibach nahe Aschaffenburg ansässigen Unternehmens. Und die zeigen trotz des anhaltend schwierigen Branchenumfelds und erheblicher Aufwendungen für die weitere Restrukturierung in die richtige Richtung, zumindest soweit sich das gegenwärtig sagen lässt. Abgerechnet wird – wie fast überall im Handel – nämlich erst im Abschlussquartal. Offizieller Termin für Bilanzvorlage ist der 12. März 2020, erfahrungsgemäß liefert Adler Modemärkte aber im Februar einen Vorabbericht zu den Zahlen.

 

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Der bisherige Ausblick für das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) ist derweil relativ komplex. Ohne irgendwelche Sondereffekte kalkuliert der Vorstand mit einem EBITDA in einer Bandbreite von 27 bis 30 Mio. Euro. Massiv ergebniserhöhend wirken sich jedoch die neuen Bilanzierungsvorschriften IFRS 16 aus, da bei Adler Modemärkte Leasinggeschäfte für angemietete Ladengeschäfte ein wichtige Rolle spielen. Konkret ist hieraus mit einem positiven Effekt auf das EBITDA von etwa 47 Mio. Euro zu rechnen. Zusätzlich kalkuliert die Gesellschaft jedoch mit Restrukturierungsaufwendungen von 8 bis 10 Mio. Euro, so dass sich jeder Investor die seiner Meinung nach aussagekräftigste EBITDA-Zahl „aussuchen“ kann. Boersengefluester.de rechnet in seiner Datenbank zurzeit mit einem EBITDA von 66,5 Mio. Euro für 2019. Inklusive Einmaleffekte liegt die Spanne zwischen 18 und 21 Mio. Euro. Unterm Strich dürfte das freilich wohl gerade einmal für schwarze Zahlen reichen. Mit einem signifikanten Ergebnisswing ist erst 2021 zu rechnen.

Soll heißen: Noch ist die im Prime Standard gelistete Aktie von Adler Modemärkte eine ganz heiße Wette – auf allerdings ansprechendem Bewertungsniveau. Wichtig für den Hinterkopf: Wer den Anteilschein von Adler Modemärkte als „Kurs-Buchwert-Hit“ in Erinnerung hat, liegt im Grunde noch immer richtig. Allerdings hat die Erstanwendung von IFRS 16 zum Jahresbeginn 2019 den Buchwert je Aktie um etwa 1,80 Euro gedrückt. Das wirkt sich entsprechend im KBV aus, welches – auf Basis der Berechnungen von boersengefluester.de – zurzeit bei gut 1,4 liegt. Eine Dividende für 2019 sollten Investoren vorsichtshalber nicht einkalkulieren. Aber auch das wird sich erst im März entscheiden.  

 

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Foto: Adler Modemärkte AG


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Über Gereon Kruse

Gereon Kruse
Gereon Kruse ist Gründer des in Frankfurt ansässigen Finanzportals boersengefluester.de und seit vielen Jahren ein profunder Kenner von Kapitalmarktthemen und Experte für Datenjournalismus. Sein Spezialgebiet sind deutsche Aktien – insbesondere Nebenwerte. Investmentprofis aus dem Small- und Midcap-Bereich stufen die Qualität der Berichterstattung von boersengefluester.de laut der IR.on-Medienstudie 2020/21 mit der Bestnote 1,67 ein. Im Gesamtranking der Onlinemedien liegt die Seite mit Abstand auf Platz 1. Beim finanzblog award der comdirect bank hat boersengefluester.de den Publikumspreis und zusätzlich noch den 3. Platz in der Jurywertung gewonnen. Zuvor war Gereon Kruse 19 Jahre beim Anlegermagazin BÖRSE ONLINE tätig – von 2000 bis Anfang 2013 in der Funktion des stellvertretenden Chefredakteurs.