Mindestens 20 Prozent an Börsenwert hat der Corona-Crash bislang ad pepper media International gekostet. Zugegeben: Andere Unternehmen hat es noch viel derber erwischt. Aber beinahe schon symptomatisch für viele Spezialwerte ist, mit welch abenteuerlich großen Spreads derzeit die Aktie des Online -Marketingspezialisten gehandelt wird. Da fallen Investmententscheidungen nicht gerade leicht, selbst wenn die fundamentale Lage noch so positiv sein mag. Bei ad pepper media sind wir sogar der Auffassung, dass die Gesellschaft explizit zu den indirekten Profiteuren der momentanen Ausnahmesituation zählt. Schließlich ist sie ein Bindeglied zwischen Endverbrauchern und E-Commerce-Unternehmen, die für ihre Produkte werben wollen. Die simple Logik: Wer zurzeit nicht in Ladengeschäfte gehen mag, wird sich seine Einkaufswünsche – noch stärker als ohnehin schon – via Internet erfüllen. Also lohnt es sich für die Shopbetreiber gerade jetzt, mit Kampagnen zu werben. „Wir sind eine stay-at-home-Aktie“, sagt Jens Körner, der CEO von ad pepper media International, gegenüber boersengefluester.de.
Das ist freilich nur der eine Punkt. Jens Körner nennt noch ein anderes, in der aktuellen Zeit nicht zu unterschätzendes, Argument: „Unsere Mitarbeiter sind bereits seit Anfang der Woche zu 90 Prozent im home office. Jeder hat seinen eigenen Laptop und kann wunderbar von zu Hause arbeiten. Unsere Maschine steht also alles andere als still. Und die Mannschaft ist dankbar, dass sie nicht mit Öffentlichen zur Arbeit fahren muss.“ Ein Luxus, den sich klassische produzierende Betriebe so nicht leisten können. Die Zahlen für 2019 hat ad pepper media bereits Anfang Februar recht dezidiert veröffentlicht. Die Eckpunkte dazu können Sie HIER auf boersengefluester.de lesen. Insofern hat sich an unserer Einschätzung nichts geändert. Der nächste wichtige Termin ist die Veröffentlichung des Geschäftsberichts 2019 mit dem kompletten Jahresabschluss und weiteren Detailinfos – insbesondere zu den Aussichten für das laufende Jahr. Wir werden zeitnah ein Update dazu geben.
Ein wenig überraschend ist für uns derweil, dass Aufsichtsrat Michael Oschmann seine Aktienkäufe aus dem Dezember nicht fortgesetzt hat. Im Grunde wäre doch jetzt ein guter Zeitpunkt dafür. Gleiches gilt für die noch immer nicht umgesetzte Ermächtigung zum Rückkauf eigener Aktien. Dabei verfügt die schuldenfreie Gesellschaft über liquide Mittel von rund 25 Mio. Euro – bei einer gesamten Marktkapitalisierung von derzeit nur knapp 48 Mio. Euro. Über solch ein Polster verfügen nicht viele Small Caps. Die Analysten von First Berlin haben ihr Kursziel zuletzt von 3,30 auf 3,90 Euro erhöht.
Die wichtigsten Finanzdaten auf einen Blick | ||||||||
2017 | 2018 | 2019 | 2020 | 2021 | 2022 | 2023 | ||
Umsatzerlöse1 | 18,72 | 20,27 | 21,79 | 25,62 | 27,65 | 24,87 | 21,75 | |
EBITDA1,2 | 2,21 | 1,35 | 3,51 | 6,56 | 4,38 | 1,28 | 0,02 | |
EBITDA-Marge3 | 11,81 | 6,66 | 16,11 | 25,60 | 15,84 | 5,15 | 0,09 | |
EBIT1,4 | 1,82 | 1,03 | 2,52 | 5,45 | 3,19 | 0,19 | -0,99 | |
EBIT-Marge5 | 9,72 | 5,08 | 11,57 | 21,27 | 11,54 | 0,76 | -4,55 | |
Jahresüberschuss1 | 1,14 | 0,54 | 1,92 | 4,34 | 2,56 | -0,25 | -0,70 | |
Netto-Marge6 | 6,09 | 2,66 | 8,81 | 16,94 | 9,26 | -1,01 | -3,22 | |
Cashflow1,7 | 3,10 | -1,52 | 6,48 | 3,38 | 2,21 | 1,93 | 1,24 | |
Ergebnis je Aktie8 | 0,03 | 0,01 | 0,06 | 0,17 | 0,08 | -0,04 | -0,05 | |
Dividende8 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 |
1 in Mio. Euro; 2 EBITDA = Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen; 3 EBITDA in Relation zum Umsatz; 4 EBIT = Ergebnis vor Zinsen und Steuern; 5 EBIT in Relation zum Umsatz; 6 Jahresüberschuss (-fehlbetrag) in Relation zum Umsatz; 7 Cashflow aus der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit; 8 in Euro; Quelle: boersengefluester.de Wirtschaftsprüfer: Ernst & Young |
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