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ad pepper media International: Frische Impulse

Entschieden ist noch nichts. Doch die Meldung, wonach ad pepper media International möglicherweise eine Beteiligung von 25,65 Prozent an der Solute Holding anstebt, hat es durchaus in sich. Zum einen markiert sieinsofern eine Zeitwende, weil ad pepper-Vorstand Jens Körner bei seinen Präsentationen in der Vergangenheit zwar regelmäßig auch anorganisches Wachstum nicht ausschließen wollte – diesbezüglich aber bislang nichts passiert war. Dabei verfügt der Anbieter von Services rund um die Vermarktung von Online-Werbung über eine ausgesprochen solide Bilanz mit viel Cash. Nun: Angesichts der nach dem Corona-Boom deutlich rückläufigen Geschäftsentwicklung hat sich aber auch der Druck auf ad pepper merklich erhöht, der eigenen Equity Story wieder frische Wachstumsimpulse einzuhauchen. Insofern ist der Performancemarketing-Spezialist Solute – bekannt unter anderem für seine Preisvergleichsseite billiger.de oder das Einkaufsportal shopping.de – eine interessante Option.

Dem Vernehmen nach erzielte Solute im vergangenen Jahr Umsatzerlöse von rund 33 Mio. Euro und erwirtschaftete dabei ein Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) von etwa 2 Mio. Euro. Damit war Solute im vergangenen Geschäftsjahr größer als der ad pepper-Verbund mit Netto-Erlösen von 24,87 Mio. Euro sowie einem EBITDA von 1,28 Mio. Euro. Als Kaufpreis für den Anteil von gut einem Viertel stehen 4,1 Mio. Euro in Raum. Das Gesamtunternehmen wäre also mit rund 16 Mio. Euro bewertet. Zum Vergleich: Die börsennotierte ad pepper media International bringt es derzeit – auf schuldenfreier Basis auf einen Unternehmenswert von rund 27 Mio. Euro.

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Allein daraus zu schließen, ob der Kaufpreis günstig ist, ist allerdings kaum zielführend. Immerhin hat ad pepper in den vergangenen Jahren auch schon deutlich höhere Ergebnisse eingefahren – und zu Solute liegen keine weiteren Vergangenheitsdaten oder gar Schätzungen für das laufende Jahr vor. Allerdings dürfte sich ad pepper schon aus Compliance-Gründen gar keinen Ausreißer erlauben, denn Solute gehört zum Einflussbereich von Michael Oschmann, der wiederum gleichzeitig Großaktionär und Aufsichtsrat von ad pepper ist. Bezahlt werden soll die Transaktion im Übrigen durch die Ausgabe von bis zu 1.750.000 neue ad pepper-Aktien, was einer Verwässerung des bestehenden Kapitals von rund 7,5 Prozent entsprechend würde. Nebeneffekt wäre allerdings auch, dass sich der Streubesitz formal auf rund 44 Prozent verringern würde. Klingt jetzt nicht dramatisch, doch der Börsenhandel in dem Titel ist ohnehin nicht sonderlich liquide. Grundsätzlich sieht boersengefluester.de die Transaktion aber positiv, zumal sich die Nürnberger eine weitere Aufstockung bei Solute vorstellen können. Losgelöst davon bleibt zu hoffen, dass die demnächst anstehenden Vorabzahlen für das erste Halbjahr 2023 von ad pepper keine neuerliche Enttäuschung bringen.

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Foto: Clipdealer


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Über Gereon Kruse

Gereon Kruse
Gereon Kruse ist Gründer des in Frankfurt ansässigen Finanzportals boersengefluester.de und seit vielen Jahren ein profunder Kenner von Kapitalmarktthemen und Experte für Datenjournalismus. Sein Spezialgebiet sind deutsche Aktien – insbesondere Nebenwerte. Investmentprofis aus dem Small- und Midcap-Bereich stufen die Qualität der Berichterstattung von boersengefluester.de laut der IR.on-Medienstudie 2020/21 mit der Bestnote 1,67 ein. Im Gesamtranking der Onlinemedien liegt die Seite mit Abstand auf Platz 1. Beim finanzblog award der comdirect bank hat boersengefluester.de den Publikumspreis und zusätzlich noch den 3. Platz in der Jurywertung gewonnen. Zuvor war Gereon Kruse 19 Jahre beim Anlegermagazin BÖRSE ONLINE tätig – von 2000 bis Anfang 2013 in der Funktion des stellvertretenden Chefredakteurs.