Kurz vor der Hauptversammlung am 9. Juni 2016 macht Aurelius-Vorstand Dirk Markus noch einen Zukauf klar: die britische Calumet International. Zu dem Konzern gehören der – auch in Deutschland bekannte – Fotofachhändler Calumet Photographic sowie der Lichttechnikspezialist Bowens Lighting. „Calumet passt sehr gut in unseren operativen Ansatz“, sagt Aurelius-CEO Markus. Im vergangenen Jahr haben Calumet und Bowens Erlöse von 110 Mio. Euro erzielt. Das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen soll dem Vernehmen nach „leicht positiv“ gewesen sein – passt also gut ins Schema von Aurelius, Firmen mit Entwicklungspotenzial auf Vordermann zu bringen. Details zum Kaufpreis nannte Aurelius nicht. Erst vor wenigen Tagen hatten die Münchner den Erwerb der deutschen und niederländischen Aktivitäten der Abelan Gruppe – einem Spezialisten für Verpackungsmaterial – bekanntgegeben. Ansonsten lag der Fokus von Aurelius im laufenden Jahr eher auf Exits – allen voran der schrittweise Ausstieg bei dem Getränkeanbieter Berentzen.
Angesichts der Veräußerungserlöse setzte Aurelius den Dividendenvorschlag für 2015 nachträglich herauf – auf nunmehr 2,45 Euro je Aktie. Damit kommt der Titel auf eine überdurchschnittliche Rendite von fast 4,6 Prozent. Insgesamt kehrt die Gesellschaft für 2015 die Rekordsumme von knapp 76,62 Mio. Euro aus. Bemerkenswert: Mit Sicht auf fünf Jahre türmt sich die Ausschüttungssumme auf nunmehr fast 232 Mio. Euro. Das entspricht immerhin 14 Prozent der aktuellen Marktkapitalisierung von 1,66 Mrd. Euro. Seit dem Börsenstart im Jahr 2006 erhöht sich die kumulierte Dividendensumme sogar auf 261,1 Mio. Euro. Zwar hängt die Notiz von Aurelius seit fast drei Monaten in einem Seitwärtstrend fest – allerdings in unmittelbarer Nähe zum bisherigen All-Time-High von 54,60 Euro. Innerhalb des Beteiligungs-Sektors bleibt die Aurelius-Aktie unserer Meinung nach eines der Basisinvestments. Die Analysten von Oddo Seydler hatten zuletzt ein Kursziel von 66 Euro für den Titel genannt. Dem steht die Berenberg Bank mit einem ihrer Meinung nach fairen Wert von 59,90 Euro entgegen. Hauck & Aufhäuser siedelt das Kursziel bei 64 Euro an.
Die wichtigsten Finanzdaten auf einen Blick | ||||||||
2017 | 2018 | 2019 | 2020 | 2021 | 2022 | 2023 | ||
Umsatzerlöse1 | 2.998,35 | 2.902,94 | 3.612,00 | 1.932,90 | 2.560,80 | 2.995,00 | 2.543,60 | |
EBITDA1,2 | 272,56 | 65,72 | 80,30 | 167,60 | 249,70 | 154,40 | 309,80 | |
EBITDA-Marge3 | 9,09 | 2,26 | 2,22 | 8,67 | 9,75 | 5,16 | 12,18 | |
EBIT1,4 | 202,00 | 11,69 | -84,20 | 222,70 | 115,80 | 29,40 | 181,10 | |
EBIT-Marge5 | 6,74 | 0,40 | -2,33 | 11,52 | 4,52 | 0,98 | 7,12 | |
Jahresüberschuss1 | 484,49 | -39,52 | 18,27 | 121,60 | 151,80 | 78,70 | 384,40 | |
Netto-Marge6 | 16,16 | -1,36 | 0,51 | 6,29 | 5,93 | 2,63 | 15,11 | |
Cashflow1,7 | -132,16 | -50,00 | -76,10 | 227,50 | 42,90 | -41,50 | -3,30 | |
Ergebnis je Aktie8 | 5,98 | -1,43 | -3,43 | 3,62 | 4,86 | 2,99 | 14,21 | |
Dividende8 | 5,00 | 3,00 | 0,00 | 1,00 | 1,50 | 0,05 | 0,06 |
1 in Mio. Euro; 2 EBITDA = Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen; 3 EBITDA in Relation zum Umsatz; 4 EBIT = Ergebnis vor Zinsen und Steuern; 5 EBIT in Relation zum Umsatz; 6 Jahresüberschuss (-fehlbetrag) in Relation zum Umsatz; 7 Cashflow aus der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit; 8 in Euro; Quelle: boersengefluester.de Wirtschaftsprüfer: KPMG |
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