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German Startups Group: Delivery Hero als Anschieber

Bestimmt wird es einer der meisten diskutierten Börsengänge der vergangenen Jahre – wenn das IPO des Bestelldienstes Delivery Hero dann tatsächlich auch einmal stattfindet. Bislang schien der CEO und Mitgründer Niklas Östberg allerdings keine sonderliche Eile an den Tag zu legen, wenn es um den konkreten Liefertermin der knackigen Börsenstory geht. Dabei wäre Großaktionär Rocket Internet – die Berliner hielten zum Halbjahr immerhin rund 39,5 Prozent an Delivery Hero – mit Sicherheit heilfroh, wenn die IPO-Pläne endlich Realität würden. Entsprechend viel Aufmerksamkeit schenkten die Investoren einem Beitrag des Fachmediums Gründerszene (direkt zu dem Artikel kommen Sie HIER), wonach Delivery Hero angeblich Anfang 2017 den Sprung aufs Parkett wagen könnte – und zwar zu einer Bewertung zwischen 4,0 und 6,5 Mrd. Euro. Für ein derzeit noch defizitäres Unternehmen mit einem 2016er-Umsatzziel von mehr als 300 Mio. Euro ist das ein ziemlich strammes Vorhaben.

Ob eine derartige Milliardensumme tatsächlich realistisch ist, lässt sich gegenwärtig zwar kaum abschätzen. Dennoch sollten die IPO-Pläne den Blick auch auf indirekte Profiteure wie die German Startups Group (GSG) lenken. Die ebenfalls in Berlin ansässige Venture-Capital-Gesellschaft hält schließlich einen Anteil von 0,06 Prozent an Delivery Hero. Bezogen auf den Mittelwert von 5,25 Mrd. Euro der jetzt kolportierten Bewertungsspanne hätte das Delivery Hero-Paket der GSG einen Wert von 3,15 Mio. Euro. Heruntergerechnet auf die einzelne Aktie sind das rund 0,26 Euro. Zur Einordnung: Im kürzlich erschienenen Halbjahresbericht der German Startups Group war noch von einem Marktwert von circa 2,7 Mrd. Euro für Delivery Hero die Rede. Gemessen daran, wäre die Preisvorstellung von CEO Östberg also etwa doppelt so hoch.

 

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Losgelöst davon hat die German Startups Group mit der Streamingplattform Soundcloud, die offenbar vor einer Übernahme durch Spotify steht, ein weiteres heißes Eisen im Feuer. Dritter Exit-Kandidat ist darüber hinaus der Social Trading-Anbieter ayondo, der bereits vor geraumer Zeit IPO-Pläne in Singapur offiziell kommunizierte. Mit ein wenig Fortune könnte 2017 für German Startups Group also eine super Jahr werden. Die Analysten von First Berlin hatten zuletzt ihr Kursziel von 4,20 Euro bestätigt. Aktuell Notiz: 2,50 Euro. Der Aktienkurs reflektiert das stattliche Potenzial bislang also nur halbherzig. Zumindest einer der heißen Lieferdienste hat derweil seinen Börsengang an der Börse Amsterdam durchgezogen. Die Lieferando-Muttergesellschaft Takeaway.com (WKN: A2ASAC) konnte durch die Ausgabe neuer Aktien zu je 23 Euro brutto insgesamt rund 328 Mio. Euro einsammeln und bringt es gegenwärtig auf eine Marktkapitalisierung von rund 1 Mrd. Euro.

 

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Foto: picjumbo.com

Über Gereon Kruse

Gereon Kruse
Gereon Kruse ist Gründer des in Frankfurt ansässigen Finanzportals boersengefluester.de und seit vielen Jahren ein profunder Kenner von Kapitalmarktthemen und Experte für Datenjournalismus. Sein Spezialgebiet sind deutsche Aktien – insbesondere Nebenwerte. Investmentprofis aus dem Small- und Midcap-Bereich stufen die Qualität der Berichterstattung von boersengefluester.de laut der IR.on-Medienstudie 2020/21 mit der Bestnote 1,67 ein. Im Gesamtranking der Onlinemedien liegt die Seite mit Abstand auf Platz 1. Beim finanzblog award der comdirect bank hat boersengefluester.de den Publikumspreis und zusätzlich noch den 3. Platz in der Jurywertung gewonnen. Zuvor war Gereon Kruse 19 Jahre beim Anlegermagazin BÖRSE ONLINE tätig – von 2000 bis Anfang 2013 in der Funktion des stellvertretenden Chefredakteurs.