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WashTec: Noch eine Stufe höher eingestellt

Bei diesem Small Cap hat sich zuletzt ganz schön was aufgebaut. Allein im Oktober 2015 schoss die Notiz von WashTec um ein Drittel auf knapp 29 Euro in die Höhe. Seit Jahresbeginn ergibt sich ein Plus von 122 Prozent. Inklusive der üppigen Dividende von 1,60 Euro je Anteilschein türmt sich die 2015er-Performance gar auf 134 Prozent. Aus dem zurzeit 535 Titel umfassenden Coverage-Universum von boersengefluester.de DataSelect belegt der Hersteller von Autowaschstraßen gegenwärtig damit Platz 20 in der Rangliste für 2015. Kurios: Von 2012 bis 2014 lag das Papier wie Blei in den Regalen und kam einfach nicht vom Fleck – auch eine Folge der Rochaden auf Vorstandsebene sowie den damit einhergehenden Umstrukturierungen. Unter dem seit Anfang Februar als CEO amtierenden Volker Zimmermann befindet sich die Gesellschaft jetzt aber auf Kurs. Zudem haben die Augsburger mit dem langjährigen Rational-Vorstandschef Günter Blaschke seit Mitte 2014 einen prominenten Mann an der Spitze des Aufsichtsrats. Auch das zahlt sich aus – schließlich hat Blaschke mit dem Küchenausrüster aus Landsberg am Lech eine echte Erfolgsstory hingelegt – nicht nur auf dem Börsenparkett.

Bei all der guten Stimmung für die WashTec-Aktie sollten Anleger aber kühlen Kopf bewahren und die Bewertung nicht aus dem Sinn verlieren. Immerhin bringt die Gesellschaft mittlerweile fast 404 Mio. Euro auf die Waagschale. Hinzu kommen Netto-Finanzschulden von 13,7 Mio. Euro. Das Eigenkapital ist infolge der üppigen Dividendenausschüttung von insgesamt fast 23 Mio. Euro auf zuletzt 70,93 Mio. Euro geschrumpft. Heruntergerechnet auf die einzelne Aktie entspricht das einem Buchwert von knapp 5,10 Euro. Unter dem Aspekt Kurs-Buchwert-Verhältnis (KBV) kann der Small Cap damit nicht mehr punkten. Operativ sieht derweil alles prima aus: Die Erlöse zogen in den ersten neun Monaten 2015 um 13,7 Prozent auf 245,81 Mio. Euro an. Das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) machte dank der guten Umsatzentwicklung einen Satz von 11,79 auf 23,33 Mio. Euro. Damit beträgt die EBIT-Marge derzeit knapp 9,5 Prozent. Unterm Strich blieb ein Überschuss von 15,48 Mio. Euro stehen – nach 7,64 Mio. Euro in der entsprechenden Vorjahresperiode. Das Ergebnis je Aktie spurtete von 0,55 auf 1,11 Euro.

 

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Angesichts der guten Entwicklung hat WashTec die bisherigen Prognosen für das Gesamtjahr noch um eine Stufe höher eingestellt und rechnet nun mit einem um Währungseffekte bereinigten Erlösplus von „mindestens sieben Prozent”. Zum Halbjahr lag die Messlatte hier noch bei „mehr als fünf Prozent”. Auch bei der erzielbaren Rendite wird Firmenlenker Zimmermann noch ein Stück zuversichtlicher. Nannte er zum Halbjahr noch die damals ausgewiesene EBIT-Marge von 8,6 Prozent als untere Begrenzung, sieht Zimmermann jetzt die aktuelle Rendite von 9,5 Prozent als Mindestzielgröße. Möglicherweise wird sie sogar noch geringfügig ansteigen. Boersengefluester.de geht daher davon aus, dass WashTec 2015 auf ein Betriebsergebnis von knapp 30 Mio. Euro zusteuern wird. Damit würde der Titel etwa mit dem Faktor 14 bezogen auf den Unternehmenswert aus Marktkapitalisierung plus Netto-Finanzverbindlichkeiten bewertet. Sonderlich günstig ist das nicht unbedingt. Angesichts der stattlichen Ertragskraft aber auch nicht überzogen. Das 2016er-KGV siedelt boersengefluester.de momentan bei etwa 18 an. Auch hier hält sich das Potenzial nach oben in Grenzen. Bei der Dividende gehen wir derzeit davon aus, dass es für 2015 zwar keinen Bonus geben, dafür aber der Basissatz von 0,70 auf 0,80 Euro erhöht wird. Damit käme der Titel auf eine Rendite von knapp 2,8 Prozent – was mindestens guter Durchschnitt ist. Summa summarum bewegt sich alles noch im einigermaßen grünen Bereich. Für ein Neu-Investment fehlt uns gegenwärtig aber ein wenig der Bewertungsspielraum.

 

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Foto: WashTec AG

Über Gereon Kruse

Gereon Kruse
Gereon Kruse ist Gründer des in Frankfurt ansässigen Finanzportals boersengefluester.de und seit vielen Jahren ein profunder Kenner von Kapitalmarktthemen und Experte für Datenjournalismus. Sein Spezialgebiet sind deutsche Aktien – insbesondere Nebenwerte. Investmentprofis aus dem Small- und Midcap-Bereich stufen die Qualität der Berichterstattung von boersengefluester.de laut der IR.on-Medienstudie 2020/21 mit der Bestnote 1,67 ein. Im Gesamtranking der Onlinemedien liegt die Seite mit Abstand auf Platz 1. Beim finanzblog award der comdirect bank hat boersengefluester.de den Publikumspreis und zusätzlich noch den 3. Platz in der Jurywertung gewonnen. Zuvor war Gereon Kruse 19 Jahre beim Anlegermagazin BÖRSE ONLINE tätig – von 2000 bis Anfang 2013 in der Funktion des stellvertretenden Chefredakteurs.