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IVU Traffic: Ausbruch geschafft

So sieht dann wohl ein kraftvoller Ausbruch aus. Erstmals seit fast genau 14 Jahren hat die Notiz von IVU Traffic die Marke 4 Euro wieder überschritten. Dabei wurden die Anteilscheine des Anbieters von Telematiklösungen zur Steuerung des öffentlichen Personen- und Güterverkehrs sowie der Transportlogistik vor drei Jahren noch für gerade einmal 1,10 Euro an der Börse gehandelt. Bei so einer starken Performance ist es höchste Zeit, einen Blick auf die aktuellen Bewertungskennzahlen zu werfen – schließlich befindet sich der Small Cap auch auf unserer Auswahlliste Permanent-Aktien-Screener. Die Marktkapitalisierung von IVU Traffic beträgt zurzeit 71,2 Mio. Euro. Zur Einordnung: Für das laufende Jahr haben die Berliner Erlöse von rund 50 Mio. Euro sowie ein Rohergebnis von 39 Mio. Euro in Aussicht gestellt. Das Rohergebnis ist für IVU Traffic eine wesentliche Kennzahl, da sie –  im Gegensatz zum Umsatz – die Wertschöpfung aus der Programmierung der eigenen Software widerspiegelt. Die in der Regel zugekaufte Hardware (wie etwa Ticketautomaten) bleibt hier außen vor.

 

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In den vergangenen fünf Jahren wurde jeder Euro Rohergebnis im Schnitt mit rund 0,95 Euro berechnet – sehr häufig war der Faktor sogar noch deutlich niedriger. Bezogen auf die Erwartungen für 2015 beträgt das Multiple momentan stattliche 1,8. Mit anderen Worten: Zuletzt ist der Kurs deutlich stärker gestiegen als die zugrundeliegenden fundamentalen Kennzahlen. Noch bewegt sich aber alles im halbwegs grünen Bereich. Zudem galt IVU Traffic in Spezialwertekreisen ewig lange als zu niedrig bewertet. Das Kurs-Gewinn-Verhältnis auf Basis der 2016er-Gewinnschätzungen von boersengefluester.de beträgt momentan nur rund 13,4. Init (Innovation In Traffic Systems), die auf dem heimischen Kurszettel am besten mit IVU vergleichbare Gesellschaft, kommt hier zurzeit auf einen Faktor von knapp 18. Allerdings arbeiten die Karlsruher auch deutlich rentabler als IVU Traffic und sind gemessen am Umsatz sogar etwa doppelt so groß. Bei der Eigenkapitalquote gibt es dagegen keine großen Unterschiede: IVU kam zum Auftaktviertel 2015 auf 57 Prozent, bei Init machte das Eigenkapital zuletzt 52 Prozent der Bilanzsumme aus.

 

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Punkten kann IVU Traffic bei der Relation Enterprise Value (EV = Börsenwert plus Nettofinanzverbindlichkeiten) zum Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT). Da IVU – selbst unter Berücksichtigung der Pensionsrückstellungen – über ein signifikantes Nettoguthaben von 8,7 Mio. Euro verfügt, ergibt sich ein EV von 62,5 Mio. Euro. Bezogen auf unsere 2015er-EBIT-Schätzung von 4,8 Mio. Euro ergibt sich demnach ein Multiple EV/EBIT von nahezu 13. Zum Vergleich: Bei Init wird sich die Relation im laufenden Jahr wohl auf einen Wert von rund 14 einpendeln. Welten liegen in der Bewertung beider Unternehmen also nicht mehr auseinander. Dabei galt Init über viele Jahre als Vorzeigefirma, die irgendwie immer einen Schritt voraus war. Zuletzt hat das Börsenpendel jedoch klar zugunsten von IVU Traffic ausgeschlagen. Charttechnisch macht das Papier einen grandiosen Eindruck – stabiler kann ein Aufwärtstrend kaum sein. Trotz der bereits anspruchsvoller gewordenen Bewertung bleiben wir daher bei unserer Kaufen-Empfehlung. Für Init wäre es ein sehr positives Signal, wenn der Widerstandsbereich um 25 Euro signifikant überschritten wird. Hier hatte das Papier in der Vergangenheit mehrfach schlapp gemacht. Jetzt steht ein erneuter Ausbruchsversuch an. Die Analysten von Magellan Research räumen der Init-Aktie ein Potenzial bis 27 Euro ein, Oddo Seydler veranschlag den fairen Wert sogar auf 30 Euro.

 

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Über Gereon Kruse

Gereon Kruse
Gereon Kruse ist Gründer des in Frankfurt ansässigen Finanzportals boersengefluester.de und seit vielen Jahren ein profunder Kenner von Kapitalmarktthemen und Experte für Datenjournalismus. Sein Spezialgebiet sind deutsche Aktien – insbesondere Nebenwerte. Investmentprofis aus dem Small- und Midcap-Bereich stufen die Qualität der Berichterstattung von boersengefluester.de laut der IR.on-Medienstudie 2020/21 mit der Bestnote 1,67 ein. Im Gesamtranking der Onlinemedien liegt die Seite mit Abstand auf Platz 1. Beim finanzblog award der comdirect bank hat boersengefluester.de den Publikumspreis und zusätzlich noch den 3. Platz in der Jurywertung gewonnen. Zuvor war Gereon Kruse 19 Jahre beim Anlegermagazin BÖRSE ONLINE tätig – von 2000 bis Anfang 2013 in der Funktion des stellvertretenden Chefredakteurs.