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Kromi Logistik: Schlussofferte – Squeeze-out geplant

Gerade einmal vier Wochen ist es her, dass wir die Aktie von Kromi Logistik bei Kursen um 6,15 Euro vorgestellt haben (HIER). Viel war seitdem nicht passiert, was sich jetzt allerdings auf einen Schlag ändert: So drängt der Großaktionär, die unter anderem auch bei R. Stahl, Atoss Software, Gesco, PSI Software oder auch Washtec engagierte Investmentaktiengesellschaft für langfristige Investoren TGV, nun auf einen Squeeze-out und bietet den Streubesitzaktionären einen Abfindungspreis von 8,50 Euro. Das entspricht einer Prämie von immerhin rund 40 Prozent. Dem Vernehmen nach besitzt „Langfrist“ mittlerweile die für diesen Schritt notwendige Aktienmehrheit von mindestens 95 Prozent. Das wiederum heißt nichts anderes, als dass die Gruppe um Investor Norman Rentrop zuletzt aufgestockt haben muss. Bislang weist „Langfrist“ offiziell nämlich einen Anteil von 83,23 Prozent aus, 2,18 Prozent entfallen auf die KROMI Beteiligungsgesellschaft (Pool aus Mitarbeitern), die restlichen 14,59 Prozent galten als Streubesitz.

Bis Ende 2023 soll der entsprechende Beschluss auf einer Hauptversammlung (HV) gefasst werden. Ob die für den 6. Dezember 2022 terminierte HV damit überhaupt noch so stattfindet, oder sämtliche Beschlüsse – Entlastung etc. plus Börsenrückzug – in einem Rutsch verabschiedet werden, ist gegenwärtig offen. Auf den ersten Blick sieht die Offerte natürlich attraktiv aus und beschert der Notiz einen knackigen Sprung nach oben. Mit Ausrichtung auf den etwas längeren Zeitraum wird aber schnell ersichtlich, dass die Aktie 2021 zeitweise deutlich mehr als 10 Euro kostete. Und selbst auf dem erhöhten Angebotsniveau von 8,50 Euro wird der Titel nur etwa mit dem 1,5fachen des Buchwerts gehandelt, was wiederum leicht unterhalb dem 10-Jahres-Durchschnitt für das KBV liegt.

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Ärgerlich ist der geplante Börsenrückzug aus der Sicht von langfristig orientierten Privatanlegern aber auch deshalb, weil Kromi nach vielen Jahren mit sehr durchwachsenen Ergebnissen zuletzt endlich wieder auf dem Pfad der Besserung war – die gekürzte Prognose für das Geschäftsjahr 2021/22 (30. Juni) aufgrund der schwierigen konjunkturellen Situation einmal ausgeklammert. Rein operativ hatte sich jedenfalls einiges verbessert. Jedenfalls hatte boersengefluester.de das Gefühl, dass die Aktie mit einer attraktiven Chance-Risiko-Kombination ausgestattet war. Was jetzt tun? Für bereits engagierte Anleger ist es wohl am sinnvollsten, erst einmal abzuwarten. Nach unten ist die Notiz der Hamburger gut abgesichert. Spannend wird, ob sich die einschlägig bekannten Investorengruppen aus der Nachbesserungsszene bei Kromi engagieren und auf einen Nachschlag setzen – und sei es nur in einem nachgelagerten Spruchstellenverfahren. Die Aussichten dafür stehen gar nicht mal so schlecht, aber für diese Art von Investmentstrategie braucht es eben auch Zeit.

Nun: Boersengefluester.de findet es nie gut, wenn Aktien vom Kurszettel verschwunden und Anleger zwangsweise aus ihren Investments herausgequetscht werden. Rein bezogen auf unsere jüngste Besprechung von Anfang Oktober ist es aber natürlich eine prima Rendite, die Anleger hier einfahren konnten.

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Foto: Myriams-Fotos auf Pixabay


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Über Gereon Kruse

Gereon Kruse
Gereon Kruse ist Gründer des in Frankfurt ansässigen Finanzportals boersengefluester.de und seit vielen Jahren ein profunder Kenner von Kapitalmarktthemen und Experte für Datenjournalismus. Sein Spezialgebiet sind deutsche Aktien – insbesondere Nebenwerte. Investmentprofis aus dem Small- und Midcap-Bereich stufen die Qualität der Berichterstattung von boersengefluester.de laut der IR.on-Medienstudie 2020/21 mit der Bestnote 1,67 ein. Im Gesamtranking der Onlinemedien liegt die Seite mit Abstand auf Platz 1. Beim finanzblog award der comdirect bank hat boersengefluester.de den Publikumspreis und zusätzlich noch den 3. Platz in der Jurywertung gewonnen. Zuvor war Gereon Kruse 19 Jahre beim Anlegermagazin BÖRSE ONLINE tätig – von 2000 bis Anfang 2013 in der Funktion des stellvertretenden Chefredakteurs.