[regsho-scanner-teaser]

mVISE: Hohe Zuwächse im ersten Quartal

So früh wie in diesem Jahr hat mVISE den Geschäftsbericht wohl noch nie veröffentlicht. Scheinbar klappt die Zusammenarbeit mit dem neuen Wirtschaftsprüfer HaackSchubert aus Offenbach besser, als die mit dem vorherigen Auditorenteam von Rödl & Partner. Nun: Die wesentlichen Eckdaten zu Umsatz und Gewinn hatte mVISE ohnehin bereits Mitte März veröffentlicht, so dass der jetzt gemeldete Fehlbetrag von 309.000 Euro für 2021 keine sonderliche Überraschung mehr ist. Normalerweise wäre das Minus noch deutlich größer gewesen, doch der Erlös aus dem mehrheitlichen Verkauf der Anteile an dem Software-Unternehmen elastic.io bescherte einen außerordentlichen Ertrag von etwas mehr als 1 Mio. Euro. Zudem sorgten ein günstigerer Produktmix sowie der strikte Sparkurs für Entlastung gegenüber dem 2020er-Verlust von 4 Mio. Euro.

Keine grundlegend neue Wasserstandsmeldung gibt es hingegen zu dem Deal, der die mVISE-Aktionäre zurzeit mit Abstand am meisten interessiert: Der im Rahmen des Projekts mVISE GROWTH 2021/22 geplante Zusammenschluss mit einem sehr viel größeren Systemlieferanten von IT- und audiovisuellen Lösungen. Bis spätestens Ende Juni soll hier der Einbringungsvertrag endlich in trockenen Tüchern sein und wenig später dann auch auf der ordentlichen Hauptversammlung der Düsseldorfer formal abgesegnet werden. „An der Umsetzung der Strategie arbeiten wir mit Hochdruck“, sagt Manfred Götz. Mit konkreten Informationen zu dem Akquisitionsziel hält sich der frisch zum CEO berufene Götz aber weiter zurück. Nur so viel: „Das konsolidierte Unternehmen wird einen Gesamtjahresumsatz von weit über 100 Mio. Euro generieren.“ Verglichen mit den zuletzt von mVISE ausgewiesenen knapp 16 Mio. Euro an Erlösen, handelt es sich also in der Tat um einen Quantensprung.

[shortcodedisplaychart isin=”DE0006204589″ ct=”1Y” cwidth=”595″ cheight=”350″]

[financialinfobox wkn=”620458″]

Freilich geht die Transaktion einher mit einer signifikanten Verschiebung der Aktionärsstruktur im Verhältnis 3:1. Und wenn boersengefluester.de die bislang durchgesickerten Infos richtig deutet, wird bald wohl auch der Firmenname mVISE auf dem Kurszettel Geschichte sein. Letztlich läuft es auf ein Reverse-IPO wie etwa bei Audius (ehemals IT Competence Group) hinaus. Immerhin zwei Punkte gibt es, die schon jetzt Mut machen bezüglich der weiteren Perspektiven des IT-Service-Unternehmens: Zum einen kommt mVISE bei dem vorbereitenden Bilanzputz gut voran: Nach der kleineren Barkapitalerhöhung vom vergangenen Sommer ist nun auch die Wandelanleihe 2022/26 im Gesamtvolumen von 5 Mio. Euro bereits zu 70 Prozent platziert. Dabei handelt es sich im ersten Schritt um Investoren der beiden Vorgänger-Bonds von 2017, die ihre Anteile in das neue Papier getauscht haben. Die noch offenen 1,5 Mio. Euro sollen nun ausgewählten Investoren prospektfrei angeboten werden.

Der nächste positive Aspekt ist, dass die Dynamik des bisherigen Stammgeschäfts von mVISE im gesamten ersten Quartal 2022 hoch geblieben ist. So kletterte der Umsatz um rund 35 Prozent auf 5,8 Mio. Euro – bei einer „weit überdurchschnittlichen“ Ergebnisentwicklung, wie es heißt. Ertragszahlen nennt das im Börsensegment Scale gelistete Unternehmen allerdings erst zum Halbjahr. Insgesamt stehen die Chancen auf eine Neubelebung der mVISE-Aktie damit gar nicht so schlecht. Aber klar: Ohne die entscheidenden Detailinfos zu der geplanten Übernahme werden sich etliche Anleger die Entwicklung erst noch von außen anschauen. Risikobereite Investoren setzen dagegen jetzt schon einen Fuß in die Tür. Die Bewertung auf Stand-alone-Basis ist mit einer Kapitalisierung von rund 13,5 Mio. Euro alles andere als ambitioniert.

[basicinfoboxsc isin=”DE0006204589″]

[sws_grey_box box_size=”640″]Hinweis: Die Berichterstattung und Handlungseinschätzungen durch boersengefluester.de stellen keine Anlageempfehlungen und auch keine Empfehlung oder einen Vorschlag einer Anlagestrategie dar. Boersengefluester.de hält keine Beteiligung an der mVISE AG. Zwischen der mVISE AG und boersengefluester.de besteht eine Vereinbarung zur Soft-Coverage der mVISE-Aktie.[/sws_grey_box]

Foto: Clipdealer


[sws_blue_box box_size=”640″]Jetzt für unseren wöchentlichen Newsletter BGFL WEEKLY anmelden. Das Angebot ist kostenlos und präsentiert die Highlights von boersengefluester.de (BGFL) sowie andere nützliche Links. Der Erscheinungstag ist immer freitags. Wer Interesse hat und noch nicht registriert ist, kann das sehr gern unter diesem LINK tun.[/sws_blue_box]

Über Gereon Kruse

Gereon Kruse
Gereon Kruse ist Gründer des in Frankfurt ansässigen Finanzportals boersengefluester.de und seit vielen Jahren ein profunder Kenner von Kapitalmarktthemen und Experte für Datenjournalismus. Sein Spezialgebiet sind deutsche Aktien – insbesondere Nebenwerte. Investmentprofis aus dem Small- und Midcap-Bereich stufen die Qualität der Berichterstattung von boersengefluester.de laut der IR.on-Medienstudie 2020/21 mit der Bestnote 1,67 ein. Im Gesamtranking der Onlinemedien liegt die Seite mit Abstand auf Platz 1. Beim finanzblog award der comdirect bank hat boersengefluester.de den Publikumspreis und zusätzlich noch den 3. Platz in der Jurywertung gewonnen. Zuvor war Gereon Kruse 19 Jahre beim Anlegermagazin BÖRSE ONLINE tätig – von 2000 bis Anfang 2013 in der Funktion des stellvertretenden Chefredakteurs.