Bei ihrer Präsentation auf der MKK Münchner Kapitalmarkt Konferenz Anfang Dezember hob Syzygy-CEO Franziska von Lewinski noch die im Sommer gewonnenen Aufträge von der Frankfurter Buchmesse sowie die Nominierung zur Leadagentur von Miles & More als jüngste Erfolge hervor. Zu dem Zeitpunkt stand der Deal mit der Bundesregierung erst unmittelbar vor dem Abschluss, sonst hätte die seit nun knapp einem Jahr als Vorstandsvorsitzende agierende von Lewinski bestimmt auch auf das Anfang 2022 startende Mandat für digitale Kampagnen der Bundesregierung hingewiesen. Sei es drum: Die gute Botschaft ist allemal, dass das auf die Entwicklung digitaler Ökosysteme spezialisierte Unternehmen in Deutschland weiterhin stabil erfolgreich ist und die zwischenzeitlich von Rückschlägen getroffenen Auslandsmärkte UK und USA zurück auf der Erfolgsspur sind.
Das zeigen auch die Neun-Monats-Zahlen mit einem Umsatzzuwachs von knapp zehn Prozent auf 44,66 Mio. Euro sowie einem von 2,61 auf 4,62 Mio. Euro deutlich überproportional gekletterten Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT). „2021 läuft soweit nach Plan“, betont CFO Erwin Greiner auf der MKK. Für das Gesamtjahr sieht die Prognose ein Erlösplus von rund zehn Prozent sowie eine EBIT-Marge von ebenfalls zehn Prozent vor. Eine offizielle Vorschau für 2022 gibt es noch nicht, doch Greiner ließ auf der MKK durchblicken, dass die für das laufende Jahr avisierten Steigerungsraten für Umsatz und Ergebnis wohl auch für 2022 eine realistische Zielsetzung seien. Demnach könnte das in Bad Homburg angesiedelte Unternehmen im kommenden Jahr auf Erlöse von rund 67 Mio. Euro sowie ein EBIT von 6,75 Mio. Euro zusteuern. Nach etlichen Jahren mit eher seitwärts gerichteter Tendenz bei den ökonomischen Kennzahlen, stehen die Zeichen also auf Wachstum.
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Positiv auch, dass die früher vergleichsweise ausgeprägte Dominanz von Kunden aus dem klassischen Automobilsektor sich ein spürbar verringert hat. Trotzdem zum besseren Verständnis: Wer etwa ein online Ticket bei der Lufthansa bucht oder sich im Netz nach Motorrädern von BMW informiert, stößt dabei garantiert auf die Digitalkompentenz von Syzygy (gesprochen: SIZ-ih-jee). Aber auch der Lieferdienst deliveroo aus England setzt in seiner App auf Syzygy. Selbst wenn das Wettbewerbsumfeld immer heterogener wird, weil sich auch viele Großkonzerne das Geschäft mit der Digitalisierung nicht entgehen lassen wollen, dürfte das Team um CEO Franziska von Lewinski gut positioniert für die Zukunft sein. Zudem ist Syzygy über ihren Mehrheitsaktionär, der britischen WPP Group, selbst in einen schlagkräftigen Verbund integriert.
Interessant in diesem Zusammenhang: WPP lancierte im Hochsommer 2015 eine Übernahmeofferte zu 9 Euro je Syzygy-Aktie. Von diesem Niveau ist die Notiz zurzeit rund 30 Prozent entfernt. Das zeigt bereits: Wirklich teuer ist die Syzygy-Aktie momentan nicht. Hinzu kommt, dass die mit einer sehr soliden Bilanz ausgestattete Gesellschaft zur Hauptversammlung im kommenden Frühjahr – noch hat die Agentur-Gruppe keinen Finanzkalender für 2022 veröffentlicht – vermutlich eine höhere Dividende als für 2020 auf die Agenda setzen wird. Auf Basis der Schätzungen von boersengefluester.de könnte die Ausschüttung für 2021 auf 0,20 Euro steigen, womit der Spezialwert auf eine Rendite von immerhin drei Prozent käme. Die Analysten von GBC setzen das Kursziel bei 10,20 Euro, was das enorme Potenzial dieser Aktie ebenfalls ebenfalls unterstreicht.
Quasi on top gibt es die Dauerspekulation, dass WPP seinen Anteil an Syzygy womöglich doch noch aufstockt und es auf diesem Wege zu einem neuerlichen kurstreibenden Angebot kommen könnte. Der aktuelle Börsenwert beträgt annähernd 86 Mio. Euro, ist also einigermaßen in Sichtweite zu der für viele Anleger wichtigen Marke von 100 Mio. Euro. Insgesamt eine sehr vorteilhafte Chance-Risiko-Kombination, wie wir finden.
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Foto: Clipdealer
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