Ein fast vergessenes Gefühl für die Aktionäre von SMT Scharf: Der Anteilschein des eigenen Unternehmens steht seit nun schon einigen Wochen regelmäßig mit oben auf den Gewinnerlisten. Dabei sah es Anfang des Jahres fast noch so aus, als würde die Aktie des Anbieters von Beförderungssystemen für den Einsatz im Bergbau in der Versenkung verschwinden. Immerhin hatte der Großaktionärspool für ein Downlisting des Titels vom streng regulierten Prime Standard in das Münchner Spezialsegment m:access plädiert – und dies dann auch so umgesetzt. Doch die neue Börsenheimat bekommt der SMT Scharf-Aktie offenbar richtig gut. Nun: Tatsächlich spielen natürlich sehr viel mehr Faktoren eine Rolle für das Kurs-Comeback: Die schlechten Zahlen für 2020 haben die Investoren längst angehakt und setzen auf die zu erwartende kräftige Erholung im operativen Geschäft. Umsatz und Betriebsergebnis zogen im ersten Quartal bereits deutlich an.
Einziger Wermutstropfen ist, dass sich die Zulassung der Maschinen mit der so wichtigen China III-Emissionsnorm auf das dritte Quartal verschiebt – also nicht mehr zum Halbjahr zu erwarten ist. Von Anfang an kein größeres Problem hatte der Kapitalmarkt mit der gerade abgeschlossenen Kapitalerhöhung zu einem Ausgabekurs von 8,86 Euro. In die Karten spielen SMT hier sowohl der bisherige Großaktionärskreis um Frank Fischer von Shareholder Value sowie die als Kooperationspartner neu an Bord gekommene Famous Industrial Group. Der Düsseldorfer Spezialist für Klimatechnik im Berg- und Tunnelbau will sich – neben den Aktivitäten auf operative Ebene – mit rund drei Prozent bei SMT engagieren und hat dafür unter anderem bis zu 1,3 Mio. Euro für die Teilnahme an der Kapitalerhöhung reserviert.
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Die insgesamt zufließenden Mittel von brutto bis zu knapp 8 Mio. Euro will das Team um CEO Hans Joachim Theiß in erster Linie in das weitere Wachstum sowie den Zulassungsprozess für China III investieren. Auf der Agenda steht aber auch die Forcierung des Bereichs Elektromobilität außerhalb des angestammten Kohlemarkts. So ist SMT Scharf zuletzt bereits eine Zusammenarbeit mit dem russischen Goldproduzenten Polymetal International eingegangen. Zudem besitzt die kanadische Tochter RDH – so schwierig die Entwicklung hier bislang auch war – eine Menge Expertise im Bereich Elektrofahrzeuge. Die Konzernprognose für 2021 sieht derzeit Erlöse zwischen 65 und 70 Mio. Euro sowie ein Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) in einer Bandbreite von 2,5 bis 3,0 Mio. Euro vor.
Das wäre zwar bereits ein deutlicher Turnaround, aber das mittelfristige Potenzial liegt deutlich höher. Dafür reicht schon ein Blick auf die historischen Erlös- und Gewinnreihen. Die Analysten von Montega etwa rechnen für 2023 mit einem EBIT von rund 7 Mio. Euro. Gemessen daran wirkt die aktuelle Marktkapitalisierung von rund 64 Mio. Euro (bereits auf Basis der erhöhten Aktienstückzahl) noch immer recht moderat. Auf Dividenden sollten Anleger derweil nicht spekulieren. Bei SMT Scharf handelt es sich um eine reinrassige Wette auf die Konjunktur – mit viel China-Faktor.
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Foto: SMT Scharf AG
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