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Bauer: Zug aus Hongkong ist abgefahren

Für die Aktionäre des Tiefbauspezialisten Bauer hätte 2017 besser kaum laufen können. Immerhin schoss der Kurs um mehr als 160 Prozent bis auf 30 Euro in die Höhe und kehrte damit bis an das Niveau von 2011 zurück. Zu Beginn des neuen Jahres gibt es allerdings gleich einen Dämpfer in Form eines schwelenden Rechtsstreits aus einem Bahnhofsprojekt in Hongkong. Anders als erhofft, bekommt Bauer nun nämlich wohl doch keine Restzahlungen und geht davon aus, dass entsprechende Vergütungsansprüche von „etwas über 20 Mio. Euro“ wertberichtigt werden müssen. Die Folge: Statt eines Ergebnisses vor Zinsen und Steuern (EBIT) von etwa 75 Mio. Euro, rechnen die Schrobenhausener nun nur noch mit einem EBIT von rund 65. Der Gewinn nach Steuern dürfte sich „nur knapp im positiven Bereich bewegen“, wie es offiziell heißt. Ursprünglich kalkulierte CEO Thomas Bauer mit einem Überschuss zwischen 23 und 28 Mio. Euro für 2017.

Zudem weist der Manager darauf hin, dass es sich um einen „einmaligen Sondereffekt“ handelt, der keinerlei Auswirkungen auf die künftige Ertragslage von Bauer hat. So gesehen bleibt die Bauer-Aktie eine vergleichsweise günstige Aktie aus dem Bausektor – trotz der erheblichen Finanzverschuldung von gut 800 Mio. Euro sowie der jetzt wohl zerplatzen Hoffnung auf eine höhere Dividende für 2017. Investoren mit einem längeren Anlagehorizont müssen die Gewinnwarnung also nicht unbedingt als Ausstiegssignal nutzen. Kurzfristig rechnet boersengefluester.de zwar mit einer Schwächeperiode der Bauer-Aktie. Charttechnischer Halt könnte sich aber bereits im Bereich um 25/26 Euro ergeben. Den kompletten Jahresbericht veröffentlicht das Unternehmen am 12. April 2018. Die jüngsten Kursziele der Analysten bewegten sich zwischen 27 und 29 Euro – also relativ nah am aktuellen Kurs.

 

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Foto: Pixabay

Über Gereon Kruse

Gereon Kruse
Gereon Kruse ist Gründer des in Frankfurt ansässigen Finanzportals boersengefluester.de und seit vielen Jahren ein profunder Kenner von Kapitalmarktthemen und Experte für Datenjournalismus. Sein Spezialgebiet sind deutsche Aktien – insbesondere Nebenwerte. Investmentprofis aus dem Small- und Midcap-Bereich stufen die Qualität der Berichterstattung von boersengefluester.de laut der IR.on-Medienstudie 2020/21 mit der Bestnote 1,67 ein. Im Gesamtranking der Onlinemedien liegt die Seite mit Abstand auf Platz 1. Beim finanzblog award der comdirect bank hat boersengefluester.de den Publikumspreis und zusätzlich noch den 3. Platz in der Jurywertung gewonnen. Zuvor war Gereon Kruse 19 Jahre beim Anlegermagazin BÖRSE ONLINE tätig – von 2000 bis Anfang 2013 in der Funktion des stellvertretenden Chefredakteurs.