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va-Q-tec: Wenn die Bewertung nicht so hoch wäre

Zumindest kursmäßig dürften sich bei va-Q-tec alle Investoren die Hände reiben. Seit der Emission Ende November 2016 zu 12,30 Euro hat der Anteilschein des Herstellers von Spezialverpackungen zum Transport von Pharmazeutika sowie Dämmtechnik für Kühlgeräte um mehr als 60 Prozent auf 20,90 Euro gewonnen – das war All-Time-High. Dabei hatten die Anleger sogar ausreichend Zeit, sich bei der Aktie zu positionieren, denn in den ersten Monaten nach dem IPO lag der Titel beinahe wie Blei in den Regalen. Dennoch: Nach Auffassung von boersengefluester.de ist auf dem aktuellen Niveau deutlich viel Zuversicht eingepreist. Mittlerweile türmt sich der Börsenwert auf 269 Mio. Euro.

Dem stehen (noch) eher überschaubare Fundamentaldaten gegenüber: Im ersten Quartal 2017 kamen die Würzburger auf Erlöse von 11,38 Mio. Euro (Vorjahr: 8,23 Mio. Euro) und erreichten beim Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) einen Zuwachs von 61 Prozent auf knapp 2,38 Mio. Euro. Unterm Strich blieb ein Überschuss von annähernd 279.000 Euro stehen – nach einem Verlust von 69.000 Euro in der entsprechenden Vorjahresperiode. Das sind gerade einmal 2 Cent Ergebnis je Aktie. „Wir sind auf einem guten Weg, unsere Ziele für das Gesamtjahr 2017, also 35 bis 40 Prozent Umsatzwachstum und eine Verbesserung der EBITDA-Marge, zu erreichen”, sagt Finanzvorstand Christopher Hoffmann. Demnach sollte die im Prime Standard gelistete Gesellschaft im laufenden Jahr auf Erlöse von etwa 50 Mio. Euro zusteuern. Eine Aktualisierung der Vorschau – hoffentlich dann auch mit einer Konkretisierung der zu erwartenden Rendite – soll im August mit der Präsentation der Q2-Zahlen erfolgen.

 

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Die Erwartungen sind enorm: Für 2017 liegt die Konsensschätzung der Analysten für das EBITDA bei 11,8 Mio. Euro. Im Jahr drauf könnte va-Q-tec bereits ein EBITDA von beinahe 20 Mio. Euro erzielen. Nach Abzug von Zinsen, Steuern und Abschreibungen soll dann ein Überschuss von knapp 5 Mio. Euro möglich sein. Für 2019 gehen die Schätzungen dann in den Bereich um 11 Mio. Euro für das Nettoergebnis. Solche Wachstumsraten sind beeindruckend, gemessen an der Marktkapitalisierung sind die absoluten Zahlen aber einfach zu niedrig. Daran ändert auch der Umstand nur wenig, dass die Gesellschaft nach dem IPO noch einen Netto-Cashbestand von gut 14 Mio. Euro in der Bilanz stehen hat. Unser Fazit: Gute Wachstumsstory, aber die Aktie ist mittlerweile einfach zu teuer. Gewinnmitnahmen können auf dem aktuellen Niveau von 20,55 Euro wohl nicht schaden.

 

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Foto: pixabay

 

Über Gereon Kruse

Gereon Kruse
Gereon Kruse ist Gründer des in Frankfurt ansässigen Finanzportals boersengefluester.de und seit vielen Jahren ein profunder Kenner von Kapitalmarktthemen und Experte für Datenjournalismus. Sein Spezialgebiet sind deutsche Aktien – insbesondere Nebenwerte. Investmentprofis aus dem Small- und Midcap-Bereich stufen die Qualität der Berichterstattung von boersengefluester.de laut der IR.on-Medienstudie 2020/21 mit der Bestnote 1,67 ein. Im Gesamtranking der Onlinemedien liegt die Seite mit Abstand auf Platz 1. Beim finanzblog award der comdirect bank hat boersengefluester.de den Publikumspreis und zusätzlich noch den 3. Platz in der Jurywertung gewonnen. Zuvor war Gereon Kruse 19 Jahre beim Anlegermagazin BÖRSE ONLINE tätig – von 2000 bis Anfang 2013 in der Funktion des stellvertretenden Chefredakteurs.