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mutares: Elegante Lösung gefunden

So wie in den vergangenen Wochen kann es für die – lange Zeit leidgeprüften – Aktionäre von mutares gern weitergehen. Immerhin gewann das Papier der Beteiligungsgesellschaft seit Jahresbeginn um rund 35 Prozent an Wert und nimmt nun sogar die Marke von 15,50 Euro in Angriff. Ähnlich hoch notierte der Titel zuletzt im Sommer 2016, damals befand sich der Kurs freilich im Rückwärtsgang. Maßgeblich zur damals schlechten Stimmung beigetragen, hatte die Schlappe des Portfoliounternehmens EUPEC Pipecoatings. Die auf Beschichtungen von Öl- und Gaspipelines spezialisierte Gesellschaft musste – neben den allgemeinen Folgen des Ölpreisrutsches – einen empfindlichen Rückschlag einstecken, denn der malaysische Wettbewerber Wasco Coatings hatte EUPEC den Zuschlag für die Betonummantelung der Rohre für die Nord Stream 2-Pipeline weggeschnappt. Allerdings gab es schon damals die vage Hoffnung, dass EUPEC PipelineServices mit ihrem Standort am Mukran Port in Sassnitz auf Rügen womöglich doch noch ins Spiel kommen könnte. Immerhin sollten auf dem Hafengelände an der Nordostseite Rügens – verkehrstechnisch günstig für den Pipelinebau – bis zu 90.000 Rohre ummantelt und gelagert werden.

Und tatsächlich hat das Management nun eine elegante Lösung gefunden: So hat mutares EUPEC Deutschland für 19,5 Mio. Euro an die Wasco-Gruppe verkauft, die wiederum das Werk für den Pipelinebau verwenden werden. Im Idealfall kann der Verkaufspreis bis zum Jahr 2019 sogar auf 32 Mio. Euro steigen. „Wir sind froh, nach einer langen Verhandlung ein gutes Ergebnis für beide Seiten erzielt zu haben“, sagt Robin Laik, CEO von mutares. Wichtig: Das operative Geschäft von EUPEC Frankreich bleibt Teil der mutares-Gruppe. Zudem soll mutares die Erlöse aus der Transaktion weitgehend steuerfrei vereinnahmen, wie Hauck & Aufhäuser-Analyst Torben Teichler in seinem neuesten Update schreibt. Die Experten von Baader Helvea Equity Research wiederum halten es für denkbar, dass mutares 50 bis 80 Prozent der Einnahmen aus dem EUPEC-Deal in Form einer Sonderdividende auskehren wird. Bezogen auf die insgesamt knapp 15,5 Millionen ausstehenden Aktien würde sich daraus ein Korridor von 0,60 bis 1,00 Euro je Anteilschein ergeben. Baader tippt auf eine Dividende von 0,80 Euro für 2017. Damit würde es der Small Cap auf eine Rendite von immerhin sieben Prozent bringen. Zur Ausschüttung käme der Betrag freilich erst nach der Hauptversammlung im Jahr 2018.

 

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Aber auch losgelöst von dem jetzt gefundenen Lösung für EUPEC hat mutares in den vergangenen Monaten jede Menge Akquisitionen auf die Schiene gebracht – vorzugsweise in den Bereichen Automotive und Maschinenbau sowie zuletzt im Stahlrohrbereich (siehe dazu auch den Beitrag von boersengefluster.de HIER). Die starke Kursentwicklung wird also von entsprechenden Fortschritten im operativen Geschäft unterfüttert. Die Analysten von Baader sowie Hauck & Aufhäuser geben unisono ein Kursziel von 20 Euro aus. SMC Research sieht das faire Niveau gar erst bei 22 Euro erreicht. Ausreichend Potenzial ist also vorhanden. Die Veröffentlichung des Geschäftsberichts 2016 mit dem – vermutlich deutlich niedrigeren Dividendenvorschlag für 2016 – ist für den 12. April angesetzt.

 

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Foto: Nord Stream AG (EUPEC-Werksgelände in Mukran)

Über Gereon Kruse

Gereon Kruse
Gereon Kruse ist Gründer des in Frankfurt ansässigen Finanzportals boersengefluester.de und seit vielen Jahren ein profunder Kenner von Kapitalmarktthemen und Experte für Datenjournalismus. Sein Spezialgebiet sind deutsche Aktien – insbesondere Nebenwerte. Investmentprofis aus dem Small- und Midcap-Bereich stufen die Qualität der Berichterstattung von boersengefluester.de laut der IR.on-Medienstudie 2020/21 mit der Bestnote 1,67 ein. Im Gesamtranking der Onlinemedien liegt die Seite mit Abstand auf Platz 1. Beim finanzblog award der comdirect bank hat boersengefluester.de den Publikumspreis und zusätzlich noch den 3. Platz in der Jurywertung gewonnen. Zuvor war Gereon Kruse 19 Jahre beim Anlegermagazin BÖRSE ONLINE tätig – von 2000 bis Anfang 2013 in der Funktion des stellvertretenden Chefredakteurs.