Wie ein Katz-und-Maus-Spiel wirkt mittlerweile die Übernahme des Handwerkerportals MyHammer. Nun hat nämlich auch der über die Zweckgesellschaft Müller adress agierende Unternehmer Gunther Oschmann seine Offerte an die Aktionäre der MyHammer Holding nach oben angepasst und sich damit wieder vor das HomeAdvisor-Angebot, hier steckt der US-Konzern InterActiveCorp (IAC) hinter, gestellt. Konkret bietet Müller adress nun 10 Cent mehr als bislang – also 6,55 Euro je Anteilschein der HyHammer Holding. Zum Vergleich: HomeAdvisor hatte sein Gebot kürzlich von 5,15 auf 6,50 Euro je Aktie erhöht (detaillierte Informationen von boersengefluester.de dazu finden Sie HIER). Nicht angepasst hat Oschmann freilich die für Anleger im Prinzip noch relevantere Klausel, wonach seine Offerte nur dann erfolgreich vollzogen wird, wenn ihm mindestens 25 Prozent plus 1 Aktie angedient werden.
Da HomeAdvisor über die Einigung mit dem ehemaligen Großaktionär Holtzbrinck und anderen Investoren bereits über einen Anteil von rund 70 Prozent an der MyHammer Holding besitzt, müsste nahezu der gesamte Streubesitz von derzeit offiziell 28,56 Prozent seine Stücke an Müller adress andienen. Schwer vorstellbar, dass dieses Szenario eintritt. So gesehen ist die große Frage, warum Oschmann sich eine derart kostspielige Offerte mit offiziellen Angebotsunterlagen und allem Pipapo überhaupt leistet? Nach offizieller Lesart sieht der Investor durch den Einstieg von HomeAdvisor deutlich verbesserten Rahmenbedingungen für MyHammer und setzt auf weitere Wertsteigerungen des Unternehmens. Ein direkte Einflussnahme ist dem Vernehmen nach nicht geplant. Mit Blick auf ein möglichst konstruktives Verhältnis zum Großaktionär HomeAdvisor, hat das Management von MyHammer in diesem Punkt allerdings Bedenken und bezeichnet die Absichten von Müller adress als „nicht ausgereift und überzeugend“. Insbesondere die Erreichung einer Sperrminorität durch Müller adress sehen die Berliner „nicht als sinnvollen und begrüßenswerten Schritt“ an (die gesamte Stelllungnahme können Sie HIER herunterladen).
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Nun: Boersengefluester.de geht weiterhin davon aus, dass Oschmann mit seiner – wenn auch nachgebesserten – Offerte das Ziel verfehlt. Daher sind wir überrascht, dass der Medienunternehmer nicht einen signifikanten Nachschlag aufgetischt hat, bei dem manch Privatanleger womöglich doch schwach geworden wäre. Zudem hat er sich auch keinen zeitlichen Vorteil verschafft, weil beide Offerten am 9. Januar 2017 (24.00 Uhr) enden. Aber trotzdem: Mit dem zweiten Angebot hat Oschmann zumindest ein wenig die Muskeln spielen lassen, was die Amerikaner zumindest mit Blick auf das perspektivisch zu erwartende Squeeze-out-Verlangen zur Kenntnis genommen haben dürften. Ansonsten bleiben wir dabei: Anleger sollten beide Offerte ziehen lassen und auf weitere Kurssteigerungen bei der der MyHammer Holding-Aktie setzen..
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