Noch ist die erste Dividende gar nicht bezahlt. Aber wenn 7C Solarparken die Ankündigung umsetzt, hat der Anteilschein schon etwas von einem Anleihenersatz. Immerhin sind die Erträge des Solarparkbetreibers im Wesentlichen durch feste Einspeisevergütungen gesichert. Dabei stehen die avisierten 0,10 Euro Dividende pro Aktie beim jetzigen Kurs von 2,45 Euro für eine Rendite von rund vier Prozent. Mindestens genauso gut findet boersengefluester.de jedoch die Tatsache, dass Steven De Proost auf Kapitalmarktkonferenzen nicht nur schnörkellos präsentiert, sondern seine Ankündigungen später auch umsetzt. Das macht die 7C-Aktie nämlich auf der anderen Seite zu einem Wachstumsunternehmen mit Übernahmefantasie: Sei es in der aktiven Rolle via Zukäufe oder aber auf der anderen Seite im Part des Akquisitionsziels.
Konkret geht es darum, dass 7C Solarparken die Leistung der Solarparks in der ersten Phase schrittweise auf 150 Megawatt (MWp) erhöhen will – und zwar ohne den verwässernden Effekt von Kapitalerhöhungen. Dafür haben die Bayreuther von der Amatec GmbH aus dem bayerischen Hebertsfelden eine 55 MWp große Projektpipeline sowie eine bereits bestehende Dachanlage plus eine Option auf drei weitere Solaranlagen und Grundstücke erworben. Finanziert wird der Deal unter anderem über ein Schuldscheindarlehen im Volumen von 25 Mio. Euro mit einer durchschnittlichen Verzinsung von etwas weniger als 2,8 Prozent. „Die Übernahme der Amatec als reiner Projektentwickler sowie der laufende Deal-Flow bringen das Projektvolumen, um unsere ambitionierten Ziele zu erreichen“, sagt De Proost, der kürzlich in London zum besten CEO im europäischen Photovoltaiksektor gewählt wurde.
Die Kursziele der Analysten für die 7C-Aktie bewegen sich derzeit grob in einer Spanne zwischen 2,90 und 3,60 Euro – nach oben ist also noch ausreichend Luft. Dabei kommt die Gesellschaft derzeit auf eine Marktkapitalisierung von knapp 115 Mio. Euro, womit die Faustformel für den Sektor, wonach 1 Megawatt Leistung für rund 1 Mio. Euro Börsenwert stehen, ziemlich genau passt. Dabei bedarf es keiner großen prophetischen Gabe um vorherzusagen, dass 7C Solarparken bereits den nächsten strategischen Deal zur Erreichung des großen Ziels – einer Leistung von 200 MWp – plant. Denn klar ist auch: Je höher die Leistung, desto höher auch die Bewertung an der Börse. Die Jahreszahlen für 2017 will das Unternehmen am 23. April vorlegen, wobei die Messlatte für das um Sonderfaktoren bereinigte Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) bei 27,5 Mio. Euro liegt.
Inklusive der Netto-Finanzverbindlichkeiten von 141,5 Mio. Euro kommt 7C Solarparken derzeit auf einen Unternehmenswert (Enterprise Value) von rund 256 Mio. Euro, was bezogen auf das für 2018 zu erwartende EBITDA von knapp 30 Mio. Euro einem EV/EBITDA-Multiple von rund 8,6 entspricht. Zum Vergleich: Der kürzlich zu Encavis umfirmierte (HIER) SDAX-Konzern Capital Stage kommt hier auf ein entsprechendes Multiple von rund elf – bei einer vermutlich etwas weniger attraktiven Dividendenrendite. Ein Malus bei 7C bleibt freilich das erratische Chartbild.
Die wichtigsten Finanzdaten auf einen Blick | ||||||||
2017 | 2018 | 2019 | 2020 | 2021 | 2022 | 2023 | ||
Umsatzerlöse1 | 32,99 | 40,32 | 43,12 | 50,59 | 56,22 | 85,80 | 69,82 | |
EBITDA1,2 | 29,86 | 35,08 | 38,12 | 42,93 | 48,63 | 74,72 | 61,61 | |
EBITDA-Marge3 | 90,51 | 87,00 | 88,40 | 84,86 | 86,50 | 87,09 | 88,24 | |
EBIT1,4 | 12,57 | 15,27 | 14,46 | 13,25 | 17,49 | 40,16 | 21,76 | |
EBIT-Marge5 | 38,10 | 37,87 | 33,53 | 26,19 | 31,11 | 46,81 | 31,17 | |
Jahresüberschuss1 | 6,04 | 5,95 | 7,98 | 5,61 | 10,58 | 24,46 | 11,44 | |
Netto-Marge6 | 18,31 | 14,76 | 18,51 | 11,09 | 18,82 | 28,51 | 16,39 | |
Cashflow1,7 | 26,94 | 29,38 | 34,22 | 44,65 | 46,83 | 61,78 | 45,02 | |
Ergebnis je Aktie8 | 0,14 | 0,12 | 0,14 | 0,08 | 0,14 | 0,31 | 0,12 | |
Dividende8 | 0,10 | 0,11 | 0,11 | 0,11 | 0,11 | 0,12 | 0,00 |
1 in Mio. Euro; 2 EBITDA = Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen; 3 EBITDA in Relation zum Umsatz; 4 EBIT = Ergebnis vor Zinsen und Steuern; 5 EBIT in Relation zum Umsatz; 6 Jahresüberschuss (-fehlbetrag) in Relation zum Umsatz; 7 Cashflow aus der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit; 8 in Euro; Quelle: boersengefluester.de Wirtschaftsprüfer: Baker Tilly |
Foto: Pixabay