Schlag auf Schlag geht es zurzeit bei 4basebio: Nachdem die bis Ende Januar 2020 noch als Expedeon firmierende Gesellschaft kürzlich ihren Jahresbericht mit allen Details zum Verkauf wesentlicher Teile ihrer bisherigen Geschäftsaktivitäten vorgelegt hat, zeigt sich die ganze Dimension der Transaktion mit dem britischen Händler für Forschungsantikörper Abcam nun auch in der Bilanz und der Gewinn- und Verlustrechnung von 4basebio. Dank des Gewinns von 65,73 Mio. Euro im Auftaktquartal 2020 kletterte das Eigenkapital um mehr als das Doppelte auf 103,70 Mio. Euro und übersteigt damit nun deutlich die gegenwärtige – bereits um die angekündigte Einziehung eigener Aktien bereinigte – Marktkapitalisierung von rund 86 Mio. Euro. Diese Summe wiederum entspricht ziemlich genau dem per Ende März 2020 ausgewiesenen Netto-Finanzguthaben von 4basebio.
Mit anderen Worten: Das verbliebene operative Geschäft um die Entwicklung synthetischer DNA-Technologien gibt es quasi umsonst an der Börse. Klingt nach einer prima Gelegenheit, ist es im Grunde auch. Aber ganz so einfach ist die Ausgangslage dann doch nicht, schließlich liegt der jährliche Cashverbrauch aus dem operativen Geschäft momentan zwischen 2,5 und 3,5 Mio. Euro. Zudem wollen die Heidelberger in den kommenden zwei Jahren nochmal bis zu 15 Mio. Euro in die Weiterentwicklung der eigenen Technologie entwickeln und auch an der Akquisitionsfront aktiv bleiben. Last but not least soll auf der Hauptversammlung am 17. Juni 2020 ein weiteres Aktienrückkaufprogramm auf die Schiene gesetzt werden. Das hört sich nach einer cleveren Mixtur aus rein operativen Themen und IR-Aktivitäten an. An der Börse gab es dafür schon einige Vorschusslorbeeren.
Interessant wird es freilich aber erst dann, wenn der Kapitalmarkt den Aktivitäten um CEO Heikki Lanckriet einen wirklich positiven Wert beimisst. Nun: Die Erfolge werden kaum innerhalb weniger Quartale sichtbar sein. Zudem kann es auch eine Versuchung sein, über ein so dickes Cashpolster zu verfügen. Umso wichtiger wird es für den Aufsichtsrat und die Kernaktionäre sein, die Entwicklung von 4basebio sehr genau zu verfolgen. Sorgen muss man sich da allerdings nicht unbedingt machen. Immerhin sind die harten Hunde von Deutsche Balaton mit 15 Prozent an Bord.
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