Archiv April 2016 – Kursbewegende Meldungen in kompakter Form

28. April, 2016

Auf diese Performance mussten die Aktionäre von ad pepper lange warten, doch das Durchhaltevermögen hat sich gelohnt: Nach zahlreichen Umstrukturierungen ist es endlich soweit, dass der Online-Marketingspezialist – Zugpferd ist das Netzwerk Webgains – nicht mehr nur anhand seiner komfortablen Ausstattung mit liquiden Mitteln bewertet wird, sondern auch mit Blick auf die zu erwartende Ergebnisausbeute. Die Zahlen für das erste Quartal 2016 geben bereits einen Vorgeschmack. Immerhin war das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) mit knapp 0,52 Mio. Euro beinahe so hoch wie der Wert für das Gesamtjahr 2015. Die Analysten von Montega Research aus Hamburg haben nun ihre Modelle komplett überarbeitet und kalkulieren für 2016 mit einem EBITDA von 2,8 Mio. Euro und für 2017 mit 4,0 Mio. Euro. Zum Vergleich: Kapitalisiert ist die schuldenfreie Gesellschaft beim gegenwärtigen Kurs von 2,55 Euro mit rund 58,7 Mio. Euro. Dabei stehen noch liquide Mittel von 19,6 Mio. Euro in der Bilanz. Das Kursziel siedelt Montega jetzt bei 3,20 Euro – statt zuvor 1,50 Euro – an. Boersengefluester.de hatte den in den vergangenen Monaten regelmäßig auf die gute Ausgangslage bei ad pepper hingewiesen. Kurzfristig sieht der Chart nun etwas heißgelaufen aus. Rein fundamental sind aber alle Kennzahlen noch immer im grünen Bereich. Mit dem neuen Kursziel von Montega können wir und also gut anfreunden und bleiben bei der Einschätzung „Kaufen“.


Die Beteiligungsgesellschaft Aurelius hat ihren Dividendenvorschlag für die Hauptversammlung am 9. Juni 2016 um 1,00 Euro je Aktie nachgebessert und will nun 2,45 Euro pro Anteilschein ausschütten. Der Betrag setzt sich aus einem Sockel von 0,90 Euro sowie einer Bonuszahlung aus Firmenverkäufen von 1,55 Euro je Aktie zusammen. Ursprünglich hatten die Münchner die Partizipationsdividende mit 0,55 Euro angesetzt. Auf Basis des aktuellen Kurses von 53 Euro kommt die Aktie damit auf eine Dividendenrendite von 4,6 Prozent. Nicht nur innerhalb der Vergleichsgruppe ist das ein überdurchschnittlich hoher Wert, selbst wenn es Aurelius damit nicht in die exklusiv von boersengefluester.de berechneten Top 5 der monatlichen Dividendenhits schafft. Als Grund für die Anhebung gibt der Vorstand Dirk Markus „die erfolgreichen Exits der vergangenen Monate“ sowie den „sehr hohen Bestand an liquiden Mitteln“ von zurzeit mehr als 600 Mio. Euro (umgerechnet sind das über 19 Euro Cash je Aktie) an. Die wichtigsten Verkäufe in den vergangenen Monaten waren Berentzen – nach dem jüngsten Deal mit der Fondsgruppe Monolith hält Aurelius jetzt noch 18,4 Prozent von ursprünglich 51,0 Prozent an dem Getränkeunternehmen – sowie die Verkäufe des Softwareanbieters fidelis HR und der Bestand an Hotelimmobilien. Die Analysten sehen trauen der Aurelius-Aktie weiteres Potenzial zu: OddoSeydler gibt ein Ziel von 66 Euro aus, Hauck & Aufhäuser veranschlagt den fairen Wert auf 64 Euro, die Berenberg Bank nannte zuletzt eine Marke von 59,50 Euro. Boersengefluester.de bleibt ebenfalls bei seiner positiven Einschätzung. Innerhalb der Peergroup Beteiligungen/Restrukturierungen bleibt Aurelius das Basisinvestment, Bavaria Industries gefällt uns nicht zuletzt aufgrund der sehr konservativen Bilanzierung – und für spekulative Investoren eignet sich als Beimischung mutares, die ebenfalls eine Dividendenrendite nördlich von vier Prozent haben.




26. April, 2016

Einen super Lauf hat zurzeit die Aktie des Dämmstoffherstellers Steico – fast schon eine Dauerempfehlung von boersengefluester.de. Kurstreiber im Doppelpack waren die endgültigen Ergebnisse für 2015 in Form des Geschäftsberichts und die zeitgleich vorgelegten Hammerzahlen für das Auftaktquartal 2016. Bei einem Erlösplus von 4,7 Prozent auf 46,9 Mio. Euro kam das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) von 1,7 auf 4,2 Mio. Euro voran. „Umsatz- und ergebnisseitig handelt es sich um das vierte Rekordquartal in Folge. Die Unternehmensleitung geht davon aus, dass sich die positive Entwicklung weiter fortsetzen wird und rechnet für das Gesamtjahr 2016 mit einem Umsatzanstieg im oberen einstelligen Prozentbereich“, betont die Gesellschaft aus Feldkirchen bei München – um im gleichen Atemzug noch einen drauf zu legen: Entgegen dem im Geschäftsbericht noch in Aussicht gestellten leicht überproportionalen EBIT-Wachstum im „niedrigen zweistelligen Prozentbereich“, kalkuliert der Vorstand nun nämlich bereits mit einem „überproportionalen Wachstum im deutlich zweistelligen Prozentbereich“. Dementsprechend hat auch boersengefluester.de die eigenen Schätzungen heraufgesetzt. Mit einem 12er-KGV und einem Aufschlag von rund einem Viertel ist der Small Cap zwar längst nicht mehr das Buchwert-Schnäppchen von vor einiger Zeit. Doch dafür haben sich die Ertragsperspektiven spürbar verbessert. Sollte der Trend nicht brechen – etwa durch einen noch größer werdenden Preisdruck in der Branche – halten wir perspektivisch Kurse nördlich von 13 Euro für eine realistische Annahme. Dementsprechend bleiben wir bei der Einschätzung “Kaufen”.


Da gibt es kein Vertun: Für die Aktionäre von SHS Viveon war 2015 – wieder mal – ein enttäuschendes Jahr.  Obwohl die Umsatzerlöse im Abschlussviertel mit gut 8,0 Mio. Euro ganz ordentlich vorankamen, blieb der Anbieter von Software zur Prüfung von Kundenbeziehungen und Solvenz-Checks ergebnismäßig deutlich hinter den ursprünglichen Erwartungen zurück. Per saldo schlossen die Münchner bei Erlösen von 26,48 Mio. Euro mit einem Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) von minus 1,00 Mio. Euro ab – nach plus 1,06 Mio. Euro im Jahr zuvor. Um das Ruder herumzureißen, hat SHS Ende 2015 in Sachen Produkte und Vertrieb mächtig umstrukturiert „Die Startphase der Neuausrichtung haben wir erfolgreich bewältigt – das ist in vielen Bereichen bereits deutlich zu spüren“ , sagt der Vorstandsvorsitzende Stefan Gilmozzi. Für 2016 kündigt er ein Umsatzplus in einer Größenordnung zwischen sechs und zehn Prozent sowie einen Zuwachs von mehr als 1 Mio. Euro bei EBITDA und EBIT an. Unterm Strich könnte das Unternehmen auf einen Minigewinn zusteuern. Die aktuelle Börsenbewertung von 12,3 Mio. Euro lässt sich damit freilich noch nicht rechtfertigen. Doch wie es bei IT-Titeln immer so ist: Wenn die Maßnahmen greifen, ist der Ergebnishebel enorm. Vor ein paar Jahren kam das Unternehmen in Sachen EBIT häufig in einer Größenordnung von etwa 1,5 Mio. Euro heraus. Dieses Niveau sollte ab 2017 auch wieder das Ziel sein. Auf der Münchner Kapitalmarkt Konferenz MKK präsentiert Gilmozzi am 27. April zur Mittagszeit. Ein gute Gelegenheit, die Investoren mit einem möglichst ansprechenden Langfristausblick zu überzeugen. SHS Viveon ist im Moment zwar nur ein Hoffnungswert – hat aber durchaus einen gewissen Charme. Ambitioniert ist die Bewertung des Spezialwerts schließlich nicht.


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25. April, 2016

Bei der zuletzt von boersengefluester.de besprochenen Aktie der German Startups Group (zu dem Beitrag kommen Sie HIER) gibt es Neuigkeiten in Sachen Coverage: Nachdem die Analysten der quirin bank Anfang April eine 29 Seiten umfassende Kaufen-Studie mit Kursziel 4,00 Euro veröffentlicht haben, legen nun die Experten von First Berlin nach und raten ebenfalls zum Einstieg bei der Venture-Capital-Gesellschaft. „Wir erwarten, dass die German Startups Group den Wert ihres Portfolios in den kommenden Jahren signifikant ausbauen kann“, heißt es in der Analyse. Bis 2019 rechnet First Berlin mit einem Anstieg des Net Asset Values (NAV) auf gut 6 Euro je Aktie – nach  2,67 Euro für das laufende Jahr. Auffällig ist, dass die Kursziele in sämtlichen Studien zur German Startups Group (GSG) sehr dicht zusammen liegen. So siedeln die an der Emission beteiligten Experten von Hauck & Aufhäuser den fairen Wert des Small Caps bei 4,20 Euro an. Grundsätzlich wertet boersengefluester.de die Ausweitung der Coverage sehr positiv. Schließlich war es nach der stürmischen Phase zum Börsengang zuletzt doch eher ruhig geworden um die GSG-Aktie. Dabei läuft operativ alles nach Plan und Geschäftsführer Christoph Gerlinger zeigte sich beim Treffen mit boersengefluester.de zuletzt sehr zufrieden mit seinem Portfolio. Daher bleiben auch wir bei unserer positiven Einschätzung. Zurzeit kostet die GSG-Aktie knapp 2,80 Euro – das Aufwärtspotenzial ist also beträchtlich.


Als goldrichtig hat sich unsere Einschätzung erwiesen, die Aktie von Turbon nach den vorläufigen Zahlen für 2015 sowie dem Ausblick auf “Kaufen” zu belassen (siehe Beitrag HIER). Nur mit unserem Kursziel von 20 Euro bis zur Hauptversammlung im Juni waren wir wohl etwas zu konservativ, denn mittlerweile hat sich die Notiz des Anbieters von Druckerpatronen bereits bis auf 19,50 Euro vorgeschoben. Hauptauslöser des jüngsten Anstiegs war die höher als erwartet ausgefallene Dividendenankündigung von 1,50 Euro (0,80 Euro Sockel plus 0,70 Euro Bonus) pro Anteilschein für 2015. Verglichen mit dem Vorjahreswert von 2,00 Euro (0,80 Euro Sockel plus 1,20 Euro Bonus) haben die Hattinger zwar einen Schnitt gemacht, dieser fiel jedoch deutlich kleiner aus als von uns vermutet. Und so kommt die Turbon-Aktie auch beim gegenwärtigen Kurs von 20,50 Euro noch auf eine Rendite von 7,3 Prozent. Ein Blick auf die interaktive Übersicht von boersengefluester.de mit den monatlichen Renditehits zeigt, dass nur noch der Broker Lang & Schwarz in einer ähnlichen Region unterwegs ist. Zudem hat der Turbon-Vorstand die bisherigen Prognosen für 2016 bestätigt. Demnach ist bei Erlösen zwischen 112 und 115 Mio. Euro mit einem Gewinn vor Steuern von 7,5 Mio. Euro zu rechnen. Bei einer konstanten Steuerquote würde das auf ein Ergebnis je Aktie von 1,73 Euro hinauslaufen. Verglichen mit dem Vorjahreswert von 1,88 Euro je Anteilschein ist das zwar ein leichter Rückgang. Allerdings wirkten sich 2015 bilanzielle Sondereffekte aus dem Kauf der Embatex aus Österreich mit insgesamt 1,6 Mio. Euro ergebniserhöhend aus. Für 2016 sind solche Sondereffekte nicht zu erwarten. Wir bleiben vorerst bei unserer Einschätzung „Kaufen“. Wenn sich die Geschichte wiederholt – und das tut sie an der Börse ja hin und wieder – kann es aber ratsam sein, bereits einige Tage vor der Hauptversammlung Kasse zu machen.


Unter Value-Anlegern genießt die aus der früheren Hutschenreuter AG hervorgegangene BHS Tabletop schon seit längerer Zeit einen tadellosen Ruf. Allerdings ist der Anteilschein des Anbieters von Porzellan für den professionellen Bedarf – also den Einsatz in Hotels, Krankenhäusern, Kreuzfahrtschiffen und Airlines oder auch bei Olympischen Spielen – ziemlich markteng. Gerade einmal 10,3 Prozent der Aktien befinden sich im Streubesitz. Die restlichen Stücke halten Münchener Rück (28,9 Prozent) und Deutsche Bank (28,9 Prozent) sowie die dem Haushaltswarenhersteller WMF zurechenbare ProHeq GmbH (24,9 Prozent). Mit an Bord ist außerdem die ShareValue Stiftung des verstorbenen Investors Günter Weispfennig. Nun scheint aber Bewegung in die verkrustete Aktionärsstruktur zu kommen: Dem Vernehmen nach prüfen Münchener Rück, Deutsche Bank und WMF „strategische Optionen, welche insbesondere den Verkauf ihrer Anteile umfassen.“ Für die beiden DAX-Konzerne gibt es sowieso keinen schlagenden Grund mehr, um bei BHS Tabletop engagiert zu sein. Und seit dem WMF von Finanzinvestor zu Finanzinvestor weiterverkauft wird, regiert bei den Schwaben längst der schnöde Mammon. Dem Vernehmen nach könnte der ehemals selbst börsennotierte Konzern demnächst sogar in chinesische Hände kommen. Doch zurück zu BHS Tabletop. Momentan bringt die Gesellschaft aus Selb im Fichtelgebirge knapp 49,5 Mio. Euro auf die Waagschale. Die Bilanz ist grundsolide: Klammert man die Pensionsrückstellungen von 40 Mio. Euro einmal aus, kommt das Unternehmem auf ein Netto-Cash von 8,5 Mio. Euro. Dabei erzielte BHS Tabletop im vergangenen Jahr ein Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) von 10,8 Mio. Euro. Das EBIT lag bei 5,5 Mio. Euro. Sonderlich sportlich ist die Bewertung also nicht. Sollte sich ein Finanzinvestor das Dreier-Paket unter den Nagel reißen, dürfte die im General Standard gelistete Aktie perspektivisch wohl einem Börsenrückzug stehen. Zum gegenwärtigen Kurs wäre das aber nur schwer vorstellbar. Denkbar wäre natürlich auch, dass Deutsche Bank, Münchener Rück und WMF versuchen, die Stücke am Markt zu platzieren – was quasi auf einen „Börsengang-Reloaded“ hinauslaufen würde. Zunächst einmal steht zur Hauptversammlung am 21. Juni 2016 jedoch die um 4 Cent auf 0,44 Euro je Aktie erhöhte Dividende zur Ausschüttung an. Selbst nach dem jüngsten Kurshüpfer wäre das noch immer eine Rendite von 3,0 Prozent. Egal, wie die Geschichte nun ausgeht: Für die freien Aktionäre von BHS Tabletop sollten sich die zu erwartenden Veränderungen auf jeden Fall lohnen.


Auf der Performance-Leiter von boersengefluester.de steht die Aktie von NorCom ganz oben: 700 Prozent Kursplus innerhalb von 52 Wochen sind eine nicht alltägliche Ansage. Doch die Spekulation, dass der Münchner Big-Data-Spezialist möglicherweise genau die richtigen Analysesysteme hat, die bei der Entwicklung von führerlosen Fahrzeugen nötig sind, sorgte für ungewöhnlichen Kursauftrieb. Logisch, dass sich auch das Vorstandsteam von NorCom, Viggo Nordbakk und Tobias Abthoff, seine Gedanken dazu macht. „Das rasante Tempo unserer Aktie war tatsächlich erstaunlich. Wir haben bislang eigentlich nur Use Cases kommuniziert. Damit aus Assets aber echte Produkte werden, brauchen wir erste Lizenzverkäufe. Je näher wir diesem Ziel kommen, desto stärker wird die Fantasie angeregt. Der Markt wird wohl erst einen Fair Value finden müssen, der unseren derzeitigen Entwicklungsstand am besten reflektiert. Letztlich möchten wir keinen kurzfristigen Hype erzeugen, sondern viel mehr ein langfristiger und vertrauensvoller Partner für unsere Kunden und Investoren sein“, heißt es im gerade vorgelegten Geschäftsbericht für 2015. Nun: Die Zahlen für das abgelaufene Jahr waren zumindest schon einmal eine Punktladung für boersengefluester.de. Bei einem Erlösplus von gut zehn Prozent auf 16,23 Mio. Euro kam das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) von rund 435.000 Euro auf 1,10 Mio. Euro voran. Da NorCom schuldenfrei ist und über hohe Verlustvorträge verfügt, blieb unterm Strich ebenfalls ein Überschuss von 1,10 Mio. Euro stehen. Das Eigenkapital kletterte von 582.000 Euro auf 1,68 Mio. Euro, was sich zunächst einmal gut anhört. Verglichen mit der Marktkapitalisierung von mittlerweile fast 32 Mio. Euro sieht die EK-Ausstattung allerdings doch sehr niedrig aus, selbst wenn Investoren bei der Beurteilung der NorCom-Aktie kaum in erster Linie auf den Buchwert achten. Derweil kommen die Prognosen des Managements vergleichsweise zurückhaltend daher: „Im laufenden Jahr möchten wir die Früchte unserer Aufbauarbeit ernten. Unser strategisches Ziel ist es ganz klar, Lizenzen für unsere Produkte im Big Data zu verkaufen.“ Mittelfristig zielt NorCom auf zweistellige EBIT-Margen im Konzern. Was also tun mit der Aktie? Nach einem derart knackigen Anstieg ist es relativ normal, dass auch die Volatilität massiv zunimmt. Rein fundamental lässt sich gegenwärtig fast alles begründen: Ein KGV von 20 mag für eher konservative Anleger astronomisch hoch sein, während risikobereite Investoren noch immer Potenzial sehen. Boersengefluester.de stellt sich bei NorCom eher ins Lager der Optimisten. Die Story ist einfach zu gut momentan.




20. April, 2016

Schöne Überraschung von pferdewetten.de: Entgegen unserer Erwartung wird der Anbieter von Wetten auf Pferderennen für 2015 nun doch eine Dividende zahlen – die erste Ausschüttung in der Firmenhistorie überhaupt. So soll zur Hauptversammlung am 11. August 2016 eine Dividende von 0,10 Euro je Anteilschein auf der Tagesordnung stehen. Beim gegenwärtigen Kurs von 5 Euro entspricht das einer Bruttorendite von 2,0 Prozent. Ein Renditehit ist der Small Cap damit zwar nicht. Doch mit Blick auf mitunter sehr schwierige wirtschaftliche Vergangenheit ist die Ausschüttung definitiv ein Ausrufezeichen. Gut die Hälfte der Dividendensumme von insgesamt rund 360.000 Euro bekommt Großaktionär mybet Holding. Erst kürzlich hatte mybet-Finanzvorstand Markus Peuler auf der Telefonkonferenz zur Vorlage des Geschäftsberichts die starke Verfassung der Tochtergesellschaft hervorgehoben: „Pferdewetten war auch 2015 wieder eine Erfolgsgeschichte.“ CEO Zeno Osskó sprach zuvor von einer „stark positiven Entwicklung“ der Düsseldorfer. Pierre Hofer, Vorstand der Düsseldorfer, kann also zufrieden sein mit der aktuellen Entwicklung. Die mybet Holding selbst musste dagegen tiefrote Zahlen für 2015 präsentieren, verspricht sich aber von dem Lauch der neuen Wettplattform eine deutliche Verbesserung der Ausgangssituation. Bei einem Erlösplus von acht bis zwölf Prozent (Vorjahr: 69,2 Mio. Euro) soll 2016 ein „leicht positives“ Ergebnis vor Zinsen und Steuern herausspringen. Die zuletzt eher seitwärts tendierende Notiz der pferdewetten.de-Aktie sollte von der Dividendenankündigung spürbar profitieren. Bei der mybet-Holding würde boersengefluester.de dagegen erst einmal abwarten, ob sich die erhofften Verbesserungen tatsächlich auch so einstellen. Das Papier ist eine Halten-Position. Bemerkenswert: Auf dem jüngsten Conference-Call gab es nach der Präsentation durch den Vorstand keine einzige Frage. So etwas hat boersengefluester.de auch schon lange nicht mehr erlebt.


Auf die Vorlage der Jahreszahlen Mitte März reagierten die Aktionäre von windeln.de noch ziemlich genervt. Mittlerweile hat der Anteilschein des Onlineanbieters von Baby- und Kinderartikel aber wieder Terrain zurückgewonnen und nähert sich der Marke von 11 Euro. Der Anfang Mai 2015 geforderte Emissionspreis von 18,50 Euro ist damit zwar immer noch in weiter Ferne. Doch die Stimmung für den Anteilschein von windeln.de scheint sich zu bessern, auch wenn schwarze Zahlen vermutlich bis 2018 auf sich warten lassen. Trotzdem: Verglichen mit anderen E-Commerce-Aktien wie Zooplus, Zalando der auch Elumeo kommt der Anteilschein von windeln.de mittlerweile relativ gut geerdet daher. Das Kurs-Buchwert-Verhältnis (KBV) beträgt nur rund 2,4. Da sind andere Unternehmen weit mehr als doppelt so hoch bewertet. Zudem genießt windeln.de in der Investmentszene einen guten Ruf. Für risikobereite Anleger ist das Papier nach Auffassung von boersengefluester.de derzeit eine Wette wert. Kapitalisiert ist die in München ansässige Gesellschaft mit rund 285 Mio. Euro – bei 2015er-Erlösen von knapp 179 Mio. Euro.


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19. April, 2016

Zwei Tage vor dem Aktienforum 2016 der Solventis Wertpapierhandelsbank am Frankfurter Flughafen kommt YOC mit einer – letztlich nicht ganz überraschenden – Kapitalerhöhung daher. So will das auf Werbeformate für mobile Anwendungen spezialisierte Unternehmen 180.505 neue Aktien zu je 2,77 Euro platzieren. Altaktionäre bekommen allerdings kein Bezugsrecht. Interessanterweise gehört auch – und da schließt sich der Kreis – die in Mainz ansässige Solventis Wertpapierhandelsbank zu den Investoren. Insgesamt fließen YOC durch diese Transaktion brutto knapp 500.000 Euro zu. Trotz der Finanzspritze wird das Eigenkapital der Berliner allerdings noch im negativen Bereich bleiben. Interessant: Um die Entwicklung neuer Produkte voranzutreiben, nimmt YOC außerdem Fremdkapital in Höhe von 500.000 Euro – rückzahlbar im Abschlussquartal 2018 – auf. „Weitere Kapitalmaßnahmen sind kurz- und mittelfristig nicht beabsichtigt“, betont die Gesellschaft. Das ist eine wichtige und gute Botschaft. Boersengefluester.de hatte die YOC-Aktie zuletzt mehrfach positiv besprochen und auf die tolle Performance hingewiesen. Wir sind gespannt, ob sich Solventis am Rande des Aktienforums zu den Hintergründen des YOC-Engagements äußern wird. Boersengefluester.de ist vor Ort.


Markanter Rückschlag bei CeoTronics. Dem Vernehmen nach wird der Anbieter Produkten für Funkgeräte (Headsets, Adapter, etc.), wie sie in der Industrie, auf Airports oder bei der Feuerwehr, der Polizei und dem Militär eingesetzt werden, im Geschäftsjahr 2015/16 (endet am 31. Mai) sein Erlösziel von 18,1 Mio. Euro verfehlen und vielmehr auf Umsätze von etwa 17,4 Mio. Euro zusteuern. Noch bitterer ist allerdings, dass die Gesellschaft aus Rödermark in der Nähe des Frankfurter Flughafens nicht mehr mit einem positiven Ergebnis rechnet und stattdessen einen Verlustabschluss ankündigt. Die Anleger zogen die Reißleine und so krachte die – zuvor bis auf 2,42 Euro gestiegene Notiz des Micro Caps – um ein Viertel auf 1,85 Euro in die Tiefe. Das entspricht einem Verlust an Marktkapitalisierung von 3,76 Mio. Euro. Dieser Rückgang übersteigt die ursprünglichen Erwartungen an das Ergebnis um eine Vielfaches – zimperlich sind die Investoren also nicht. Aber bei zuvor hochgejazzten Titeln fallen die Kursreaktionen auf schlechte Nachrichten immer entsprechend deftig aus. Kaum Gehör fanden die Beschwichtigungsversuche von Vorstandssprecher Thomas H. Günther: „Das Produkt- und Dienstleistungsspektrum der CeoTronics ist optimal und es sind alle Voraussetzungen erfüllt, um an einer positiven Entwicklung der Rahmenbedingungen in Deutschland und in Europa ab dem Geschäftsjahr 2016/2017 zu partizipieren. In Folge von Umsatzsteigerungen wird sich auch das Ergebnis positiv entwickeln und somit kann die Basis für eine erneute Dividendenfähigkeit aufgebaut werden.” CeoTronics gilt mit seinen Spezialprodukten für Polizei und anderen Kräften als Profiteur der höheren Anforderungen an den Schutz der Inneren Sicherheit. Grundsätzlich bleibt dieser Teil der Investmentstory von CeoTronics auch intakt, so dass wir den Titel weiterhin als Halten-Position einordnen.



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15. April, 2016

Wenn es um Beteiligungsgesellschaften, die sich im Spezialwertebereich engagieren geht, dann fällt die Wahl meist auf Unternehmen wie Shareholder Value Beteiligungen oder Scherzer & Co. Das ist auch voll in Ordnung, denn sowohl die Frankfurter als auch die Kölner pflegen einen sehr vernünftigen Investmentstil. Einen Blick wert ist allerdings auch die in Hamburg angesiedelte Sparta. Nach einer schwierigen Vergangenheit hat sich das Unternehmen längst wieder gefangen und einen prima Track Record aufgebaut. Der Langfristchart seit 2009 sieht jedenfalls sehr eindrucksvoll aus, auch wenn es keine Dividendenzahlzungen gibt. „Typischerweise ist unser Portfolio konzentriert. Wir halten selten mehr als 20 oder 25 verschiedene Beteiligungen. Häufig sind mehr als 50 Prozent des Gesamtvermögens in den fünf größten Positionen den Kernpositionen investiert“, betont das Management im neuesten Geschäftsbericht. Momentan sind All for One Steeb, Drägerwerk (in der Linie über die Genussscheine von Dräger), der mehrheitlich zu Dürr gehörende Holzbearbeitungsspezialist Homag, Hornbach (sowohl das Papier der Holding als auch die Baumarkt-Aktie) und der Autowaschstraßenanbieter WashTec die wichtigsten Positionen von Sparta. Gerade Papiere wie All For One Steeb oder auch WashTec haben eine rasante Performance hinter sich, so dass der Sparta-Vorstand gesteht: Bewertungstechnisch sind einige unserer wichtigeren Beteiligungen aber nach der Kursentwicklung der vergangenen Jahre nicht mehr günstig. Dennoch glauben wir, dass im langfristigen Durchschnitt auch zukünftig mit deutschen Aktien Geld zu verdienen ist.“ Und nach dem schwachen Zahlen des Medizintechnikunternehmens Drägerwerk im Auftaktquartal 2016 hätte der Seitenhieb von Sparta Richtung Dräger zeitlich kaum besser abgepasst werden können. „Ohne jemandem zu nahe treten zu wollen, darf bezweifelt werden, dass der plötzliche Erfolg nur WashTecs neuem Management geschuldet ist, aber das grundsätzliche Muster sollte man sich unseres Erachtens auch in Lübeck genau anschauen.“ Die Marktkapitalisierung von Sparta beträgt rund 62 Mio. Euro. Offizielle befinden sich alle Aktien im Streubesitz. De facto dürfte der Free Float aber relativ überschaubar sein. Übermäßig groß sind die Handelsumsätze jedenfalls nicht. Ein wichtiges Pfund für Sparta sind die immer noch reichlich vorhandenen Verlustvorträge.


In unmittelbarer Nähe (weniger als drei Prozent Abstand) zum All-Time-High befinden sich im MDAX momentan nur eine Handvoll Aktien: Hochtief, KION, KUKA, Jungheinrich – und Rhön-Klinikum. Dabei gehört der Klinikbetreiber zu den eher stillen Stars aus dieser Gruppe. Super auffällig ist die Kursentwicklung von Rhön-Klinikum nämlich nicht. In den vergangenen sechs Monaten ging es mit der Notiz „gerade einmal“ um gut elf Prozent Richtung Norden. Dagegen sind KUKA und Hochtief mit jeweils mehr als 40 Prozent Kursplus sowie KION (+38 Prozent) und die Vorzüge von Jungheinrich (+33 Prozent) fast schon Himmelsstürmer. Doch für Anleger, die an einer gemächlichen – dafür aber nachhaltigen Performance – interessiert sind, bleibt Rhön-Klinikum eine attraktive Wahl. Für 2015 schüttet die Gesellschaft erneut eine Dividende von 0,80 Euro pro Anteilschein aus, was mehr ist als von boersengefluester.de erwartet war. Die Hauptversammlung findet am 8. Juni 2016 statt. Auf Basis des aktuellen Kurses von gut 28 Euro beträgt die Rendite 2,85 Prozent – das ist etwas mehr als der MDAX-Mittelwert von rund 2,50 Prozent. Detail am Rande: Da sich die Aktienstückzahl verringert hat, sinkt die 2015er-Dividendensumme von Rhön-Klinikum – trotz der konstanten Dividende von 0,80 Euro pro  Anteilschein – von 58,766 auf 53,550 Mio. Euro. Aber auch sonst kommt die Gesellschaft nach dem Verkauf eines wesentliches Teils ihrer Kliniken an Fresenius gut voran. Mittlerweile fokussiert sich Rhön-Klinikum auf „maximalversorgungsnahe Spitzenmedizin“ mit den Behandlungsschwerpunkten Herz- und Gefäßmedizin, Neuromedizin, Onkologie, Lungenerkrankungen sowie orthopädische und Unfallchirurgie. Für 2016 rechnet Vorstandschef Martin Siebert mir Erlösen in einer Bandbreite von  1.170 bis 1.200 Mio. Euro sowie einem Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) zwischen 155 und 165 Mio. Euro. Mit dieser Prognose bewegt sich Siebert gut im Rahmen der Erwartungen der Analysten. Zum Vergleich: 2015 kam Rhön-Klinikum auf einen Umsatz von 1.108,19  Mio. Euro  sowie ein EBITDA von 53,55 Mio. Euro. Unter Berücksichtigung der Nettoliquidität von immer noch 356 Mio. Euro wird der MDAX-Titel etwa mit dem Faktor 9,5 auf das für 2016 zur erwartende EBITDA gehandelt. Für einen Qualitätswert wie Rhön-Klinikum, scheint uns das nicht zu hoch. Und auch das Kurs-Buchwert-Verhältnis (KBV) von 1,8 signalisiert noch keine Überhitzung. Für Langfristanleger bleibt die Aktie eine gute Option.



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Dividendenrendite 52-Wochen-Performance Marktkapitalisierung

12. April, 2016

Den TecDAX-Wert Evotec kennt hierzulande wohl fast jeder Anleger. Weit weniger bekannt ist die südöstlich von London angesiedelte Biotechgesellschaft Ergomed. Dabei haben beide Unternehmen ein ähnliches Geschäftsmodell, indem sie quasi als Dienstleister für die Pharmabranche auftreten und klinische Testreihen durchführen. Darüber hinaus hat sich die seit Juli 2014 an der Londoner AIM gelistete Ergomed ein zweites Standbein in Form von Beteiligungen an aussichtsreichen Wirkstoffentwicklungen aufgebaut – die Gesellschaft selbst spricht von Co-Developments. Die Marktkapitalisierung von Ergomed beträgt rund 59 Mio. Euro und liegt demnach weit unterhalb des Börsenwerts von Evotec. Zur Einordnung: Der TecDAX-Konzern bringt mehr als 450 Mio. Euro auf die Waagschale. Größentechnisch bewegt sich Ergomed eher zwischen Biotechfirmen wie 4SC (MarketCap: 70 Mio. Euro) und co.don (MarketCap: 43 Mio. Euro). Allerdings gibt es einen wichtigen Unterschied: Ergomed ist bereits seit längerer Zeit profitabel und hat auch jetzt ansehnliche Zahlen für 2015 vorgelegt. Bei einem akquisitionsbedingten Umsatzanstieg um fast 43 Prozent auf umgerechnet 40,94 Mio. Euro (Originalwährung: Pfund) kam das Betriebsergebnis von 1,00 auf 2,81 Mio. Euro voran. „Wir schließen unser erstes vollständiges Geschäftsjahr als gelistetes Unternehmen mit einer sehr guten Finanz- und Ertragsentwicklung ab“, sagt Vorstandschef und Großaktionär Miroslav Reljanovic. Zudem betont Reljanovic: „Unser Auftragsbestand ist sehr gesund. Mehr als 85 Prozent des für 2016 geplanten Umsatzes konnten wir bereits Anfang dieses Jahres unter Vertrag nehmen.“ Zudem rechnet die Gesellschaft im Laufe des Jahres bei zwei (Aeterna Zentaris: Phase III Zoptrex; Ferrer: Phase IIa-Studie Schlaflosigkeit) der fünf Co-Developments mit wichtigen klinischen Daten. Sollte es hier zu positiven Ergebnissen kommen, müsste das dem Aktienkurs im Normalfall deutlichen Auftrieb geben. Nach unten scheint die Notiz von Ergomed passabel abgesichert. Allein der Buchwert je Aktie der schuldenfreien Gesellschaft liegt bei 0,80 Euro – bei einem Kurs von zurzeit 2,05 Euro. Das Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) auf Basis der 2017er-Schätzungen von boersengefluester.de beträgt rund 17.






11. April, 2016

Die endgültigen Jahreszahlen für 2015 liegen noch gar nicht vor, da überrascht das Biopharmaunternehmen co.don mit einem Umsatzwachstum von gut 23 Prozent auf 1,635 Mio. Euro im Auftaktquartal 2016. Dieser Zuwachs liegt nach eigenen Angaben „deutlich über den Erwartungen“ und bestätigt den positiven Trend der vergangenen Monate. „Unsere seit dem zweiten Halbjahr 2015 getroffenen Maßnahmen zur Vertriebsausweitung und forcierten Erschließung des inländischen Marktes zeigen Wirkung“, sagt Dirk Hessel, Vorstandsvorsitzender von co.don. Bereits Anfang März hatte das Unternehmen aus Teltow in Brandenburg darauf hingewiesen, dass die Ausweitung des Vertriebsteams Früchte trägt. Zudem gab der Spezialist für körpereigene Zelltherapien zur Reparatur von Knorpelschäden an Gelenken damals bekannt, dass die 2015er-Erlöse den Vorjahreswert von 4,48 Mio. Euro um vermutlich rund 14 Prozent übertroffen haben. Unterm Strich fährt co.don aufgrund der laufenden Studien für die angestrebte EU-Zulassung des in Deutschland bereits eingesetzten Präparats aber noch Verluste ein. Boersengefluester.de sprach zuletzt im März 2016 auf der Prior-Konferenz mit dem Management von co.don. Und dort machte CEO Hessel einen super zuversichtlichen Eindruck: „Wir bewegen uns in einem riesigen Markt – und den gehen wir jetzt an.“ Ende 2016 sollen die Studien abgeschlossen sein, anschließend wird es vermutlich noch einmal acht bis zehn Monate dauern, um die entsprechenden Statistiken zu machen. Dann sollte die EU-weite Zulassung jedoch unter Dach und Fach sein und co.don dürfte den Verkauf von chondrosphere® in ersten europäischen Testgebieten starten. Mit markanten Erlöszuwächsen ist vermutlich ab 2018/19 zu rechnen. Wenn alles klappt, könnte dann jedoch die Post abgehen. Warburg Research kalkuliert für 2019 mit fast 20 Mio. Euro Umsatz. Wichtigster Wettbewerber von co.don ist die zur Aesculap AG gehörende TETEC Tissue Engineering Technologies. Allerdings arbeiten die Reutlinger mit einem anderen Ansatz, bei dem das Zellmaterial über eine Matrix mit Kollagen-Membranen aktiviert wird. Bei co.don wird der gezüchtete körpereigene Knorpel (CEO Hessel vergleicht den Vorgang mit einem aufgehenden Hefeteig) dagegen direkt in das Gelenk eingesetzt. Im Aktienkurs von co.don spiegeln sich die Fortschritte derweil noch nicht nachhaltig wider. Summa summarum schwankt die Notiz seit zwei Jahren in einer breiten Range zwischen 2 und gut 3 Euro. Mit ein wenig Glück testet der Small Cap – Marktkapitalisierung knapp 44 Mio. Euro – jetzt mal wieder den Ausbruch nach oben. Zumindest nähert sich der Anteilschein der Marke von 3 Euro. Wir bleiben bei unserer Einschätzung „Kaufen“ für risikobereite Investoren. Warburg gibt ein Kursziel von 4,40 Euro aus.


Als dividendenstarke Aktie gilt Energiekontor bereits seit längerer Zeit. Doch mit der für 2015 vorgeschlagenen Erhöhung der Ausschüttung von 0,60 auf 0,80 Euro pro Anteilschein setzt der Projektierer und Betreiber von Windkraftparks abermals ein Ausrufezeichen. Beim gegenwärtigen Kurs von 14,40 Euro kommt der Small Cap auf eine Rendite von gut 5,5 Prozent. Ausgezahlt – und andererseits aber auch vom Kurs abgezogen – wird die Gewinnbeteiligung nach der Hauptversammlung am 26. Mai 2016. Boersengefluester.de geht dennoch davon aus, dass die Dividende in den kommenden Wochen noch einige Investoren anziehen wird, was sich entsprechend positiv auf die Performance des Small Caps auswirken sollte. Immerhin zählt der Titel mit zu den Rendite-Hits im Mai. Doch auch losgelöst von der Dividende hat Energiekontor einiges zu bieten – die Zahlen für 2015 haben unsere Erwartungen jedenfalls deutlich übertroffen. Bei sprunghaft gestiegenen Erlösen von 191,33 Mio. Euro kamen die Bremer beim Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) auf ein Plus von knapp 22 Prozent auf 49,67 Mio. Euro. Unterm Strich blieb ein von 14,13 auf 20,91 verbesserter Überschuss stehen. Bemerkenswert: Stattliche 55,26 Mio. Euro der Konzernerlöse stammten 2015 aus der Stromerzeugung eigener Windparks – das entspricht einer nahezu konstanten Quote von 29 Prozent. Wichtig für Aktionäre ist die Übernahme von Windparks in den eigenen Bestand aber auch vor dem Hintergrund der dahinter stehenden stillen Reserven, denn die Parks werden lediglich zu Herstellkosten in die Bilanz aufgenommen und stehen dort nicht mit aktuellen Marktwerten. Nicht abschrecken lassen sollten sich die Anleger auch von dem zunächst einmal hoch aussehenden Kurs-Buchwert-Verhältnis (KBV) von beinahe 5,5. Würde Energiekontor die in den Eigenbestand übernommenen Anlagen verkaufen, würde der daraus entstehende Gewinn das Eigenkapital markant erhöhen, was wiederum das KBV verringern würde. Frei von Risiken agiert natürlich auch Energiekontor nicht, immerhin agiert das Unternehmen in einem stark regulierten Markt. Trotzdem sieht der Ausblick für 2016 ganz manierlich aus: „Das vorrangige Ziel besteht darin, das Ergebnisniveau trotz der unmittelbar bevorstehenden Änderungen der regulatorischen Rahmenbedingungen in Deutschland und der nach wie vor unklaren Vergütungssituation in Großbritannien auf dem Niveau des Jahres 2015 zu halten bzw. eine leichte Verbesserung zu erzielen.“ Boersengefluester.de bleibt bei der Einschätzung: Kaufen.




06. April, 2016

Wenn eine Gesellschaft mit fast 609 Mio. Euro Umsatz an der Börse für weniger als 71 Mio. Euro zu haben ist, kann es nicht eigentlich besonders gut um das Unternehmen stehen. Der Baubeschlagshändler VBH Holding ist so ein Fall – allerdings mit einem wichtigen Unterschied: Die negativen Fakten liegen längst alle auf dem Tisch und die Großaktionäre haben im vergangenen Jahr bereits eine großangelegte Kapitalerhöhung – in Kombination mit einem vorangegangenen Kapitalschnitt – durchgeführt. Im Streubesitz befinden sich nur noch rund zehn Prozent der Aktien. Die Eigenkapitalquote hat sich im Zuge der Frischgeldzufuhr von 19,9 auf 31,8 Prozent erhöht. Inklusive der Pensionsrückstellungen weist die Firma aus Korntal-Münchingen aber noch immer Nettofinanzverbindlichkeiten von mehr als 71 Mio. Euro in der Bilanz aus. Das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) fiel 2015 um gut 31 Prozent auf 4,38 Mio. Euro zurück. Nach Abzug des Zinsergebnisses blieb ein Verlust vor Steuern von 5,92 Mio. Euro stehen – nach minus 3,64 Mio. Euro im Jahr zuvor. Der Ausblick von Vorstandssprecher Jürgen Kassel fällt relativ verhalten aus, was aber auch kein Wunder ist, denn VBH befindet sich noch immer inmitten des Restrukturierungsprozesses. Immerhin: Bei vergleichsweise konstanten Erlösen stellt Kassel für 2016 ein positives Ergebnis vor Steuern in Aussicht. Das hört sich nach einen interessanten Turnaroundstory für risikobereite Anleger an. Abzüge in der B-Note gibt es allerdings für die unserer Meinung nach ungewisse Börsenzukunft. Ein Downgrade vom streng regulierten Prime Standard in den günstigeren General Standard hat VBH bereits umgesetzt. Dagegen ist nichts einzuwenden. Offen ist allerdings, ob die Schwaben nicht nochmal eine Klasse tiefer wechseln und perspektivisch dem Kapitalmarkt womöglich ganz den Rücken kehren. Großaktionär Viktor Trenev macht jedenfalls nicht den Eindruck, als ob er ein großer Börsenfreund sei. Dafür gilt der Manager als Branchenkenner, dem es darauf ankommt, VBH aus dem Schlamassel zu ziehen. Last but not least hat VBH mittlerweile wieder ein kompetentes Vorstandsteam zusammen. Fazit: Der ehemalige SDAX-Wert ist noch immer ein Hot Stock. Die operativen Fortschritte sollten sich aber weiter in besseren Kursen niederschlagen.



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Dividendenrendite 52-Wochen-Performance Marktkapitalisierung

01. April, 2016

Die Präsentation von YOC-Vorstand Dirk Kraus auf der Kapitalmarktkonferenz von Egbert Prior Anfang März zeigt Wirkung. Mittlerweile hat die Notiz des auf Werbeformate für mobile Anwendungen um rund ein Viertel zugelegt und steuert mit Schwung auf die Marke von 3 Euro zu. Solche Regionen sah der Micro Cap zuletzt vor knapp einem Jahr. Damit hat sich die Kaufen-Einschätzung von boersengefluester.de unmittelbar nach der Prior-Konferenz als bislang goldrichtig erwiesen (zu dem Beitrag kommen Sie HIER). Zwischenzeitlich haben die Berliner erste Rahmendaten für 2015 vorgelegt. Demnach kam YOC bei leicht gestiegenen Erlösen von 9,7 Mio. Euro auf ein negatives Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) von minus 1,1 Mio. Euro. Allerdings steuerte allein ein außergerichtlicher Vergleich rund 0,75 Mio. Euro zu diesem Ergebnis bei. Bereinigt um diesen Sondereffekt lag das EBITDA bei minus 1,8 Mio. Euro. Das komplette Zahlenwerk wird YOC am 22. April 2016 vorlegen. Für 2016 sind auf Gesamtjahressicht zwar nochmals rote Zahlen zu erwarten, doch spätestens ab dem Schlussquartal 2016 will Kraus in die Gewinnzone steuern. Der positive Nachrichtenfluss dürfte also anhalten, auch wenn die erste Jahreshälfte in der Werbebranche traditionell eher wenig zum Ergebnis beisteuert. Entscheidend für den Gesamterfolg ist im Normalfall Q4. Risikobereite Anleger können sich weiter bei YOC engagieren. Klar sollte aber sein, dass es sich noch immer um einen Hot Stock mit dürftigen Bilanzkennzahlen – sprich einem negativen Eigenkapital – handelt.


Zugegeben: Die 2015er-Zahlen von BDI-BioEnergy International sehen auf den ersten Blick besser aus als sie in Wirklichkeit sind. Der Gewinn vor Steuern von 5,15 Mio. Euro kam nämlich in erster Linie durch den Verkauf des 26-Prozent-Anteils an dem Industrie-Roboter-Hersteller M&R Holding zustande. Ohne diesen Deal schaffte es der Spezialist für Anlagen zur Herstellung von Biodiesel und Biogas nur ganz knapp in die Gewinnzone. Das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) der Österreicher erreichte gerade einmal 147.000 Euro. Eine komplett negative Überraschung ist diese maue Ausbeute allerdings nicht, schließlich hatte sich die Entwicklung in den Quartalen zuvor bereits angedeutet. Außerdem sollten Investoren bedenken, dass für 2014 noch ein Minus von gut 5 Mio. Euro in den Büchern stand. Eine signifikante Besserung der Großwetterlage ist nicht unbedingt zu erwarten. „Biodiesel-Produzenten stehen heute durch Unsicherheiten bei der zukünftigen europäischen Biotreibstoffpolitik vor großen Herausforderungen“, betont das Management. Für Sorgenfalten sorgen auch die anhaltenden Verzögerungen bei zwei Großprojekten in Kroatien und Amsterdam. Hier rechnet der BDI-Vorstand „nicht mit einer kurzfristigen Umsatzwahrscheinlichkeit“. Trotzdem ist der Small Cap nach Auffassung von boersengefluester.de einen Blick wert. Technologisch hat BDI die Nase weit vorn. Sollten sich die Rahmenbedingungen aufhellen, dürfte BDI überdurchschnittlich profitieren. Zudem verfügt das Unternehmen über eine äußerst komfortable Bilanz. So türmen sich liquide Mittel, Renten- und Geldmarktfonds, Floater oder auch Aktien auf brutto annähernd 59 Mio. Euro – bei Finanzverbindlichkeiten und Pensionsverpflichtungen von gerade einmal 3,55 Mio. Euro. Der Netto-Cash pro Aktie erreicht 14,56 Euro und übersteigt damit sogar die aktuelle Notiz. Trotz dieses Polsters zahlt BDI allerdings auch für 2015 keine Dividende. Die letzte Ausschüttung gab es für 2013. Damals zahlte das Unternehmen immerhin 1,10 Euro pro Anteilschein aus. Eigentlich schade, dass BDI seit zwei Jahren die Taschen so zugenäht hat. Dem Aktienkurs täte eine ordentliche Dividendenankündigung ohne Zweifel gut. Aber auch ohne Dividendenpower sollte der Aktienkurs unserer Meinung nach sich mindestens dem Netto-Cash annähern. Das würde auf ein Kursziel von rund 15 Euro – oder eine 20-Prozent-Chance – hinauslaufen.



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