29. Dezember, 2014
Erwartungsgemäß hat die WCM Beteiligungs- und Grundbesitz-AG ihre Kapitalerhöhung voll platziert und einen Mittelzufluss von brutto knapp 19 Mio. Euro erzielt. Inklusive der Anteile aus der Sachkapitalerhöhung für die Immobilie in Bremerhaven erhöht sich die Aktienzahl nun auf 33.782.538 Stück. Damit bringt es die Gesellschaft auf eine Marktkapitalisierung von 50,7 Mio. Euro. Die Einnahmen dienen zum Erwerb eines Portfolios von Gewerbeimmobilien in Bonn, Düsseldorf und Frankfurt/Main. Boersengefluester.de hatte ausführlich über die Hintergründe berichtet (HIER). Wir gehen davon aus, dass die Gesellschaft schon bald eine weitere Großtransaktion einfädelt. Positiv: Das Management um den Investor Karl Ehlerding hat es geschafft, die enormen Verlustvorträge durch die lange Phase der Insolvenz zu retten. Vorstandsmitglied Stavros Efremidis hält künftig rund 1,5 Prozent an WCM. Vor der Kapitalerhöhung hatte er sich verpflichtet, bis zu 2,3 Millionen nicht bezogener Anteile zum Stückpreis von 1,30 Euro erwerben. Angesichts der regen Nachfrage nach den jungen Aktien durch die bestehenden Anteilseigner, hatte der seit September 2014 im Amt befindliche Efremidis nun 523.656 Stücke gekauft. Vor Durchführung der Kapitalerhöhung hielt Efremidis laut Wertpapierprospekt nur 2.000 WCM-Papiere. Die WCM-Aktie gehört zu den heißesten Immobilienwerten für 2015. Das mediale Interesse an dem Titel ist überdurchschnittlich groß – kein Wunder angesichts der bewegten Historie der früher sogar einmal im MDAX gelisteten Beteiligungsgesellschaft.
Seit Oktober 2014 pendelt die Notiz der InVision-Aktie zwischen 40 und 50 Euro – mit Tendenz Richtung Norden. Anleger, die sich noch die 2,50 Euro je Anteilschein Sonderdividende aus der Umwandlung von gebundenen in freie Rücklagen sichern wollen, müssen sich jedoch sputen. Stichtag ist der 29. Dezember 2014 (nach Börsenschluss). Ausgezahlt – allerdings auch zeitgleich vom Kurs abgezogen – wird der Betrag am Dienstag, 30. Dezember 2014. Verschenkt wird auch bei dieser Form der Sonderausschüttung also nichts. Es handelt sich lediglich um eine bilanzielle Maßnahme, die bereits vor rund einem halben Jahr in die Wege geleitet wurde. Die aktuellen Kursziele der Analysten schwanken zwischen 57 Euro (Hauck & Aufhäuser) und 70 Euro (Berenberg Bank). Die Experten von Edison Research versehen ihre Studien traditionell nicht mit einem fairen Wert. In ihrer jüngsten Analyse von Anfang Dezember haben die britischen Experten allerdings ihre Umsatz- und Ergebnisprognosen für 2015 bis 2016 spürbar reduziert. Gleichwohl betont Edison Research, dass die langfristigen Aussichten für den Anbieter cloudbasierter Software für die Steuerung des Personaleinsatzes in Call Centern voll intakt seien. Tipp: Kostenlosen Zugriff auf die Studien von Edison Research erhalten Sie auf boersengefluester.de unter diesem LINK. Per saldo war 2014 für die Aktionäre von InVision ein super Jahr, auch wenn die Notiz momentan um knapp 28 Prozent unterhalb des Hochkurses von 67,55 Euro aus dem Juni gehandelt wird. Insgesamt liegt der Anteilschein nämlich noch immer um 93 Prozent vorn. Für langfristig orientierte Investoren sehen wir in dem Small Cap weiterhin gute Chancen.
19. Dezember, 2014
Das ist schon kurios: Eine halbe Ewigkeit dümpelt der Aktienkurs von Fair Value REIT mehr oder weniger lustlos vor sich hin. Und im Dezember 2014 geht auf einmal die Post ab. Erst verkauft die hauptsächlich auf Einzelhandels- und Büroimmobilien spezialisierte Gesellschaft zwei Objekte in Neumünster und Pinneberg für insgesamt 3,5 Mio. Euro und realisiert dadurch einen – allerdings nicht näher spezifizierten – Buchgewinn. Die Transaktion lief unter dem Stichwort Portfoliobereinigung. Wenige Tage später platzt dann die eigentliche Bombe in Form eines neuen prominenten Großaktionärs. Demnach hat der bis Ende Oktober 2014 noch als Vorstand des MDAX-Konzerns TAG Immobilien tätige Rolf Elgeti ein Anteilspaket von 29,5 Prozent an Fair Value REIT erworben. Besser hätte die Neustrukturierung des Aktionärskreises der Münchner wohl kaum laufen können. Der charismatische Elgeti ist eine Koryphäe in der Immobilienszene und dementsprechend gut verdrahtet. „Wir begrüßen die Obotritia Capital als neuen Großaktionär der Fair Value REIT-AG und freuen uns, dass wir sie von den signifikanten Wertsteigerungspotenzialen unserer Aktie überzeugen konnten. Mit dieser Beteiligung an Fair Value beginnt ein neues Kapitel der Unternehmensentwicklung”, betonte Frank Schaich, der langjährige Alleinvorstand der Gesellschaft. Boersengefluester.de ist gespannt, was das Team Schaich/Elgeti bewirken kann und wie es harmoniert. Der seit 2007 bei Fair Value REIT tätige Schaich genießt einen tadellosen Ruf in der Branche und ist ein sehr angenehmer Gesprächspartner. Davon konnte boersengefluester.de sich bereits überzeugen. Überzeugt scheint Schaich auch vom Potenzial der eigenen Aktie. Immerhin hat der Manager gleich mal 1.500 Stück zum Preis von je 6,00 Euro gekauft. Interessant ist der Titel insbesondere für Dividendenfans. Erst Anfang November hat das Unternehmen das Ziel von erneut 0,25 Euro pro Anteilschein für 2014 bekräftigt. Damit käme der Small Cap auf eine attraktive Rendite von noch immer knapp vier Prozent. Wir bekräftigen unsere Kaufen-Einschätzung.
Der Chart von Plan Optik sah schon seit Monaten mehr als bescheiden aus. Jetzt lieferte der Hersteller von Wafern auf der Basis von Glas, Glas-Silizium oder Quarz einen Brandbeschleuniger in Form einer massiven Gewinnwarnung. So stellte die Gesellschaft aus Elsoff im Westerwald ihre Anleger darauf ein, dass der bislang erwartete Umsatz- und Ergebnisrückgang kräftiger ausfallen wird als bislang vermutet. Zum Halbjahr stand auf Konzernebene ein Verlust von knapp 95.000 Euro zu Buche. Zu leiden hat Plan Optik insbesondere unter der nachteiligen Entwicklung des Yen gegenüber dem Euro – immerhin kommt der wichtigste Konkurrent aus Japan und schnappt Plan Optik momentan Marktanteile weg. Auf AG-Ebene stellt der Vorstand ein „erheblich negatives Ergebnis” in Aussicht. Boersengefluester.de geht davon aus, dass auch auf Konzernebene rote Zahlen zu erwarten sind. Auch der Ausblick für 2015 klingt nicht sonderlich zuversichtlich. Der Börsenwert des Small Caps ist auf 5,56 Mio. Euro geschmolzen. Neun Prozent davon gehören der Münchner Beteiligungsgesellschaft DeTeBe (Deutsche Technologie Beteiligungen). DeTeBe hatte den Anteil zwar bereits um gut 64.000 Stücke reduziert. Letztlich schlägt der Kursrutsch aber trotzdem voll ins Kontor. Boersengefluester.de ist gespannt, ob DeTeBe angesichts der jüngsten Entwicklung weiter reduziert – oder vielleicht sogar aufstockt. Die Spekulation ist jedenfalls eröffnet
Für die Aktionäre von CropEnergies war 2014 ein völlig verkorkstes Jahr. Der Anteilschein des Herstellers von Bioethanol für Kraftstoffanwendungen knickte um rund 50 Prozent auf zuletzt weniger als 3 Euro ein. Das entspricht etwa dem Niveau vom Oktober 2009. In den ersten neun Monaten des Geschäftsjahrs 2014/15 (per Ende Februar) fiel das Ergebnis des mehrheitlich zu Südzucker gehörenden Unternehmens von plus 38 Mio. Euro auf minus 6 Mio. Euro. „Der Hauptgrund für den deutlichen Ergebnisrückgang ist der Einbruch der Bioethanolpreise in Europa im Vergleich zum Vorjahr. Auch geringere Erlöse für Lebens- und Futtermittel trugen zu der Reduzierung des Ergebnisses bei”, erklärt das Unternehmen die Hintergründe der dramatischen Entwicklung. Immerhin: Für das Gesamtjahr bestätigte der Vorstand die bisherigen Prognosen. Demnach ist bei Erlösen zwischen 820 und 860 Mio. Euro mit einem operativen Verlust von im schlimmsten Fall 20 Mio. Euro zu rechnen. Im positiven Szenario gehen die Mannheimer von einer Null beim Betriebsergebnis aus. Zum Vergleich: 2013/14 kam CropEnergies noch auf ein operatives Ergebnis von 34,55 Mio. Euro. Entspannung ist zwar nicht in unmittelbarer Sichtweite. „Für das erste Halbjahr des Geschäftsjahrs 2015/16 rechnet CropEnergies mit unverändert schwierigen Marktbedingungen, da erst im April 2015 auf EU-Ebene eine Entscheidung über die Verwendung von Biokraftstoffen bis 2020 und darüber hinaus getroffen werden soll”, heißt es offiziell. Für den extrem gebeutelten Aktienkurs sollte diese Perspektive aber bereits ein Hoffnungsschimmer sein. Allein der Buchwert der CropEnergies-Aktie beläuft sich zurzeit auf 4,20 Euro – und da sind die zum Halbjahr aufgelaufenen Verluste bereits eingerechnet. Wer den Titel noch im Depot hat, sollte unserer Meinung nach engagiert bleiben. Mutige Investoren können sogar den Einstieg wagen.
17. Dezember, 2014
Heiß diskutiert wurde in den vergangenen Tagen das erwartete Urteil des Bundesverfassungsgerichts in Karlsruhe, wonach sich Firmenerben auf strengere Regeln bei der Erbschaftsteuer einzustellen haben. Spätestens bis Ende Juni 2015 muss der Gesetzgeber nun eine Neuregelung vornehmen. Werner Utz, Vorstand des börsennnotierten Bodenbelagsspezialisten Uzin Utz, hat offenbar schon einmal Nägel mit Köpfen gemacht und die Anteile der Familie neu geregelt. Darauf deuten jedenfalls die neuesten Stimmrechtsmitteilungen hin. Demnach sind seinen Drillingen Amelie Klußmann sowie Julian und Philip Utz (beide im Unternehmen tätig) nun jeweils 37,71 Prozent der Anteile zuzurechnen – wobei die direkt gehaltenen Anteile deutlich kleiner sind. Sie schwanken zwischen 0,15 und 1,72 Prozent. Insgesamt beträgt der Familienbesitz des Utz-Clans rund 55 Prozent. Etwa 26 Prozent der Stücke sind dem Aufsichtsrat Frank W. Dreisörner über sein Investmentvehikel Polyshare zuzurechnen. 19 Prozent gehören dem Streubesitz. Damit zählt Uzin Utz zu den Paradebeispielen für eine familiengeführte Aktiengesellschaft. Die Aktie glänzt mit einer grandiosen Langfristperformance – die Kursschwankungen halten sich in Grenzen. Der gesamte Börsenwert des Spezialisten für Klebstoffe und Pflegeprodukte beträgt derzeit knapp 144 Mio. Euro. Dem steht ein Buchwert von gut 111 Mio. Euro entgegen. Sollte Uzin Utz auch zur kommenden Hauptversammlung eine Dividende von 0,80 Euro vorschlagen, käme das Papier auf eine Rendite von 2,8 Prozent. Das KGV siedeln wir bei gut 14 an. Fazit boersengefluester.de: Kein Schnäppchen, dafür bekommen Anleger aber viel Qualität und „German Mittelstand”.
Zu einer Korrektur setzt seit ein paar Tagen der Aktienkurs von Formycon an. Gemessen am Dezember-Hoch bei 11,30 Euro ging es bislang um rund 13 Prozent gen Süden – allerdings mit zunehmendem Tempo. Noch ist allerdings nichts Schlimmes passiert. Immerhin kletterte die Notiz des Entwicklers von Nachahmerpräparaten biopharmazeutisch hergestellter Wirkstoffe (Biosimilars) allein im November von 7,70 auf 10,85 Euro. Nachrichten, die den plötzlichen Richtungswechsel erklären, gibt es – abgesehen von der allgemeinen Nervosität an den Finanzmärkten – nach Informationen von boersengefluester.de nicht. Auch auf dem Eigenkapitalforum in Frankfurt wurden die bisherigen Ergebnisse bestätigt. Demnach soll die Phase-III-Zulassungsstudie für das erste Biosimilar-Produkt im dritten Quartal 2015 – und damit rund ein Jahr früher als ursprünglich gedacht – starten. Nicht neu sind auch die Mutmaßungen um eine Kapitalerhöhung bei Formycon. Die Zeit drängt hier allerdings nicht. Nach neun Monaten 2014 standen bei dem Unternehmen liquide Mittel von 10,4 Mio. Euro in der Bilanz. Die Marktkapitalisierung beträgt momentan knapp 82 Mio. Euro. Angesichts des geringen Streubesitzes von nur 20 Prozent sind größere Kursausschläge bei Formycon nicht ungewöhnlich. Dennoch: Rein charttechnisch hängt die Notiz derzeit ein wenig in der Luft. Per saldo ist der Titel derzeit eine Halten-Position.
16. Dezember, 2014
Auf Zwölf-Monats-Sicht scheint 2014 für die Aktionäre von KPS doch noch versöhnlich abzulaufen. Kostete der Anteilschein des IT-Beratungsunternehmens zu Jahresbeginn 4,40 Euro, wird der Anteilschein momentan wieder zu 5,55 Euro gehandelt. Allerdings: Im April erreichte der Small Cap zwischenzeitlich Notierungen von in der Spitze 7,50 Euro. Von Ende Juni bis Mitte Oktober legte der Titel dann den Rückwärtsgang ein. Für viele Anleger eine schwierige Phase, da es so recht keine Begründung für den Richtungswechsel gab. Für Mitte bis Ende Januar 2015 ist mit der Vorlage der Geschäftszahlen für das Geschäftsjahr 2013/14 (per Ende September) zu rechnen. Zuletzt stellte das Management ein Erlösplus von elf Prozent auf 108 Mio. Euro sowie ein Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) von 15,5 Mio. Euro in Aussicht. Dem steht eine Marktkapitalisierung von derzeit knapp 189 Mio. Euro entgegen. Schnäppchen sehen sicher anders aus, aber KPS gehört normalerweise in die Kategorie Qualitätsnebenwert. Eben deswegen dürften die Erwartungen der Anleger auch einen guten Tick über den zuletzt geäußerten Erwartungen des Managements liegen. Interessant wird insbesondere, welche Fortschritte das Unternehmen bei der Integration des Anfang Juli gekauften E-Commercespezialisten Getit aus Dortmund gemacht hat. Und natürlich werden sich die Augen der Anleger auf die Höhe der Dividende richten. Für das Vorjahr hatte KPS 0,22 Euro pro Anteilschein ausgekehrt, was – bezogen auf den aktuellen Kurs – einer ansehnlichen Rendite von knapp vier Prozent gleichkommt. Boersengefluester.de geht derzeit davon aus, dass KPS für 2013/14 noch ein wenig mehr zahlen wird. Charttechnisch hat sich die Lage mit der jüngsten Aufwärtsbewegung wieder spürbar aufgehellt. Nun muss KPS liefern. Die kommenden Wochen werden also richtungsweisend für den Titel.
Für den Tapetenhersteller A.S. Création entwickelt sich das einst mit so viel Hoffnungen gestartete Russland-Projekt immer mehr zum Bumerang. Waren es zunächst Qualitätsprobleme bei der lokalen Fertigung, sorgt nun der rapide Verfall des Rubel-Kurses für schlechte Nachrichten: Statt des bislang in Aussicht gestellten Überschusses von Untergrenze 1,3 Mio. Euro kalkulieren die Gummersbacher für 2014 jetzt mit einem Verlust im „mittleren bis oberen einstelligen Millionenbereich”. Dabei stand nach neun Monaten 2014 noch ein Gewinn von 3,2 Mio. Euro in den Büchern. Kein Wunder, dass die Kursgewinne der Anfang November eingesetzten Hoffnungsrally momentan wie Schnee in der Sonne schmelzen. Wie sieht die Bewertung aus? Auf dem gegenwärtigen Niveau von 27,10 Euro beträgt die Marktkapitalisierung des Small Caps 81,3 Mio. Euro – was nur etwa der Hälfte des in Aussicht gestellten Umsatzes entspricht. Auch mit Blick auf den Buchwert sieht der Anteilschein nicht teuer aus. Für 2014 kalkuliert boersengefluester.de momentan mit einem Verlust je Aktie von 2,25 Euro. Zieht man diesen Betrag von dem per 30. September 2014 von uns ermittelten Buchwert von 31,61 Euro ab, ergibt sich ein Eigenkapital pro Anteilschein von 29,36 Euro. Demnach ist die Notiz mit dem jüngsten Kursrutsch sogar merklich unter Buchwert gefallen. Als alleiniges Einstiegssignal taugt dieses Kriterium aber wohl nicht. Nachdem im Zuge der Kartellstrafe bereits die Dividende für 2013 von 1,25 auf 0,25 Euro gekürzt wurde, droht für 2014 zudem eine Nullrunde. Für eine als traditionell renditestark bekannte Aktie ist das eine echte Belastung. Momentan sind Anleger wohl besser beraten, wenn sie einen Bogen um den Titel zu machen. Im Bereich um 25 Euro sehen wir zwar gute Chancen auf eine Bodenbildung. Für ein Investment reicht dieses Szenario gegenwärtig aber nicht aus. Zurzeit ist A.S. Création einfach zu sehr eine Rubel-Wette.
Nicht sonderlich angetan zeigten sich die Börsianer von dem Zahlenwerk für 2013/14 (per Ende September) von Metro. Für Dividendenfans lohnt sich trotzdem ein Blick auf die MDAX-Aktie. Immerhin zahlt der Handelskonzern nach der Nullrunde aus dem Vorjahr eine Gewinnbeteiligung von 0,90 Euro pro Anteilschein. Damit kommt der Titel auf eine Rendite von rund vier Prozent. Gewiefte Anleger legen ihr Augenmerk zusätzlich auf die Vorzugsaktie von Metro. Die werden zwar spürbar weniger gehandelt als die mit einem Stimmrecht ausgestatteten Stammaktien der Düsseldorfer – börsentäglich gingen zuletzt etwa 20.000 Vorzüge um. Dafür erhalten die Anteilseigner der Vorzugsaktie für 2013/14 jedoch eine Dividende von 1,13 Euro. Darin enthalten ist ein Nachzahlungsanspruch von 0,17 Euro aus dem Rumpfgeschäftsjahr 2013. Auf Basis des gegenwärtigen Kurses von 20,10 Euro kommen die Vorzüge damit auf eine weit überdurchschnittliche Rendite von 5,6 Prozent. Zur Einordnung: Die Stämme von Metro bringen es gegenwärtig auf 4,0 Prozent. Die Hauptversammlung findet am 20. Februar 2015 statt. Die gesamte Ausschüttungssumme des Unternehmens beläuft sich auf 295 Mio. Euro. Davon entfallen lediglich 3,03 Mio. Euro auf die Vorzüge.
15. Dezember, 2014
Die sich in Auflösung befindende UMS United Medical Systems International hat ein Aktienrückkaufprogramm initiiert. Demnach bieten die Hamburger pro Anteilschein 10,50 Euro. Limitiert ist die Offerte auf bis zu 475.766 Papiere, was einem Anteil von zehn Prozent der ausstehenden Aktien entspricht. Hintergrund: UMS hat sein komplettes Medizintechnikgeschäft kürzlich verkauft und will der Hauptversammlung am 28. Mai 2015 die Liquidation der Gesellschaft vorschlagen. Die Aktionäre sollen im Gegenzug den Verkaufserlös gutgeschrieben bekommen. Die Transaktion läuft in zwei Schritten: Nach der HV 2015 soll zunächst ein Betrag von 7,50 Euro pro Aktie ausgekehrt werden. Den restlichen Part von rund 3,60 Euro gibt es ein bis zwei Jahre später – je nach Dauer des Liquidationsprozesses. Angesichts dieser Konstruktion galt die UMS-Aktie in der Nebenwerteszene zuletzt als cleverer Anleihenersatz. Was tun? Auf den ersten Blick sieht das Rückkaufprogramm nicht unbedingt attraktiv aus, schließlich ist der Kaufpreis niedriger als die Summe der beiden Einzelzahlungen. Dennoch: Interessant ist die Offerte für Anleger, die nicht so viel Zeit investieren wollen, und lieber jetzt Cash sehen möchten. Ein nachvollziehbares Argument. Aber auch unter steuerlichen Aspekten könnte die Rückkaufvariante vorteilhaft sein – insbesondere für Anleger, die die UMS-Aktie schon vor der Einführung der Abgeltungsteuer Anfang 2009 ins Depot genommen haben. Dem Vernehmen nach kann diese Gruppe nun nämlich steuerfrei abkassieren. Sonst müsste sie die Schlussdividende mit dem Fiskus teilen. Gut möglich also, dass eine nicht ganz kleine Zahl von Langfristanlegern auf das Angebot eingeht. Wie stets bei solchen Tenderverfahren: Sollte die Zahl der eingereichten Aktien das maximale Volumen überschreiten, wird quotal abgerechnet. Die Angebotsfrist läuft vom 16. Dezember 2014 bis 27. Januar 2015.
Als IMW Immobilien Ende Juni 2014 den Wechsel vom General Standard in das wenig regulierte Börsensegment Entry Standard ankündigte, galt der Anteilschein des überwiegend auf Wohnimmobilien in Berlin spezialisierten Unternehmens noch als Delistingkandidat. Immerhin passte IMW auch aufgrund des geringen Streubesitzes von vermutlich nur gut fünf Prozent perfekt ins Raster. Mittlerweile zählt der Small Cap mit einer Performance von fast 180 Prozent zu den drei deutschen Werten aus dem Entry Standard mit der besten Kursentwicklung im laufenden Jahr. Von einem möglichen Börsenrückzug ist gegenwärtig nichts zu hören. Kein Wunder, angesichts der guten, heißen Performance. Den Wert des Immobilienportfolios gibt die Gesellschaft per 30. September mit 272,6 Mio. Euro an. Die Nettofinanzverbindlichkeiten reduzierten sich nach dem Verkauf des Portfolios Dukes Court auf rund 103 Mio. Euro. Die Marktkapitalisierung von IMW beläuft sich dagegen auf knapp 150 Mio. Euro, was etwa der Höhe des Eigenkapitals entspricht. Losgelöst von den Realdaten scheint die Bewertung des Small Caps auch nach der Rally damit jedenfalls nicht zu sein. Allerdings ist das Papier fürchterlich markteng. Unsere Handlungsempfehlung lautet daher: Halten.
12. Dezember, 2014
Eine prima Performance legt im laufenden Jahr die Aktie von Adler Modemärkte hin. Inklusive der ansehnlichen Dividende von 0,45 Euro pro Anteilschein gewann die Aktie um gut 38 Prozent an Wert. Damit lässt der Textilspezialist selbst prominente Handelsaktien wie Fielmann oder Hornbach hinter sich. Von Modewerten wie Gerry Weber, Boss, Ahlers oder Tom Tailor ganz zu schweigen. Die starke Kursentwicklung im November führen Firmenkenner insbesondere auf die ansprechenden Neun-Monats-Zahlen zurück. Mittlerweile kommt Adler Modemärkte auf eine Kapitalisierung von 248 Mio. Euro, wovon gut 42 Prozent dem Streubesitz zuzurechnen sind. Damit rückt der Titel allmählich in den Kreis der Aspiranten für einen SDAX-Platz. Für eine „eher unbekannte” Aktie wie Adler Modemärkte wäre die Aufnahme in den Small-Cap-Index ein extrem positives Signal. Die Bewertung des Small Caps passt noch immer locker in alle gängigen Bewertungsschemata: Das KGV beträgt rund 13, die Dividendenrendite erreicht ansprechende 3,3 Prozent, nur das Kurs-Buchwert-Verhältnis von knapp drei tanzt ein wenig aus der Reihe. An der Ausrichtung des Unternehmens dürfte sich vorerst nichts ändern. Immerhin wurde der Vertrag mit Vorstandschef Lothar Schäfer vorzeitig bis Ende November 2019 verlängert. Für boersengefluester.de bleibt der Small Cap überdurchschnittlich interessant.
Auch nach Abschluss der Kapitalerhöhung kommt die Aktie von United Labels nicht zur Ruhe. Auf Xetra sackte der Kurs bis auf 1,56 Euro ab – damit notiert das Papier nur minimal oberhalb des auf 1,55 Euro festgelegten Ausgabepreises für die jungen Aktien. Zwar wurden sämtliche 2,1 Millionen Papiere platziert. Abgesehen von den 425.900 Anteilscheinen, die im Wesentlichen von Firmengründer Peter Boder gezeichnet wurden, ist jedoch unsicher, bei welchen Adressen die Papiere genau gelandet sind. Noch immer halten sich derweil Gerüchte, wonach United Labels Kooperationsgespräche mit einem Unternehmen aus Asien führt. Womöglich geht es hier auch um eine kapitalmäßige Beteiligung. Laut den offiziellen Angaben zur Kapitalerhöhung, sollten nicht bezogene Aktien von Close Brothers Seydler allerdings institutionellen Anlegern im Inland und europäischem Ausland angeboten werden. Spekuliert wird in der Nebenwerteszene daher, ob Vorstandschef Boder – so an den Gerüchten tatsächlich etwas dran ist – im Bedarfsfall seinen Anteil reduzieren könnte. Mit dem Emissionserlös brutto 3,25 Mio. Euro will der Vermarkter von Textilien und Geschenkartikeln mit Comic-Motiven das Wachstum im europäischen Ausland forcieren sowie das Geschäft mit Endkunden ausbauen. Die Rede ist von weiteren Airportshops und Investitionen in die E-Commerceplattform elfen.de. Den Flughafenladen in Düsseldorf hatte United Labels Ende Mai 2014 wegen mangelnder Profitabilität geschlossen. Laut Homepage betreiben die Münsteraner noch drei Airportshops in Barcelona und zwei in Madrid. Für das laufende Geschäftsjahr rechnet boersengefluester.de per saldo nochmals mit roten Zahlen. Auf dem aktuellen Kursniveau würden wir jedoch von Verkäufen absehen.
11. Dezember, 2014
Auch nach Abschluss der Kapitalerhöhung kommt die Aktie von United Labels nicht zur Ruhe. Auf Xetra sackte der Kurs bis auf 1,56 Euro ab – damit notiert das Papier nur minimal oberhalb des auf 1,55 Euro festgelegten Ausgabepreises für die jungen Aktien. Zwar wurden sämtliche 2,1 Millionen Papiere platziert. Abgesehen von den 425.900 Anteilscheinen, die im Wesentlichen von Firmengründer Peter Boder gezeichnet wurden, ist jedoch unsicher, bei welchen Adressen die Papiere genau gelandet sind. Noch immer halten sich derweil Gerüchte, wonach United Labels Kooperationsgespräche mit einem Unternehmen aus Asien führt. Womöglich geht es hier auch um eine kapitalmäßige Beteiligung. Laut den offiziellen Angaben zur Kapitalerhöhung, sollten nicht bezogene Aktien von Close Brothers Seydler allerdings institutionellen Anlegern im Inland und europäischem Ausland angeboten werden. Spekuliert wird in der Nebenwerteszene daher, ob Vorstandschef Boder – so an den Gerüchten tatsächlich etwas dran ist – im Bedarfsfall seinen Anteil reduzieren könnte. Mit dem Emissionserlös brutto 3,25 Mio. Euro will der Vermarkter von Textilien und Geschenkartikeln mit Comic-Motiven das Wachstum im europäischen Ausland forcieren sowie das Geschäft mit Endkunden ausbauen. Die Rede ist von weiteren Airportshops und Investitionen in die E-Commerceplattform elfen.de. Den Flughafenladen in Düsseldorf hatte United Labels Ende Mai 2014 wegen mangelnder Profitabilität geschlossen. Laut Homepage betreiben die Münsteraner noch drei Airportshops in Barcelona und zwei in Madrid. Für das laufende Geschäftsjahr rechnet boersengefluester.de per saldo nochmals mit roten Zahlen. Auf dem aktuellen Kursniveau würden wir jedoch von Verkäufen absehen.
Der Autowaschstraßenhersteller WashTec blickt ab sofort zuversichtlicher auf das Gesamtjahr 2014 als noch Ende Oktober kommuniziert. Demnach rechnet er mit einem Umsatz von „etwas über” 300 Mio. Euro sowie einem Anstieg des Ergebnisses vor Zinsen und Steuern (EBIT) auf nun rund 20 Mio. Euro. Bislang kalkulierte das Management beim EBIT mit einem leichten Anstieg gegenüber dem Vorjahreswert von 17,1 Mio. Euro. Nicht berücksichtigt sind bei diesen Planungen die Aufwendungen für das zurzeit laufende Restrukturierungsprogramm. Zum Ende des dritten Quartals hatte dieses Maßnahmenpaket den Gewinn mit 0,9 Mio. Euro belastet. Das gesamte Volumen hatte das Management ursprünglich auf bis zu 3 Mio. Euro veranschlagt. Nach einer ewig langen Seitwärtsphase sorgte die Meldung für einen deutlichen Kursauftrieb auf gut 13 Euro. Dieses Niveau erreichte der Anteilschein zuletzt im November 2007. Mitte April 2014 scheiterte der WashTec-Kurs ganz knapp vor der 13-Euro-Marke. Die Analysten von Hauck & Aufhäuser siedeln den fairen Wert für das Papier bislang bei 14 Euro an. Auf dieser Basis wäre das weitere Potenzial eng limitiert. Der aktuelle Börsenwert beläuft sich auf etwa 199 Mio. Euro. Demnach würden die Augsburger etwa mit dem Faktor zehn auf das 2014er-Betriebsergebnis gehandelt. Der von boersengefluester.de ermittelte Buchwert je Aktie liegt bei 5,19 Euro – also etwa 2,5 mal so niedrig wie der Aktienkurs. In Sachen KBV gibt es wesentlich attraktivere Papiere. Bei der Dividende für 2014 müssen sich die Anleger wohl auf eine spürbare Kürzung einstellen, nachdem es für 2013 neben einer Basisausschüttung von 0,32 Euro noch einen Bonus von ebenfalls 0,32 Euro pro Anteilschein gab. Wir gehen derzeit für 2014 von einer Gesamtdividende von 0,32 Euro aus, was einer Rendite von 2,4 Prozent entspräche. Rein fundamental ist der Titel damit wohl nur eine Halten-Position. Anleger, die stärker auf die Charttechnik vertrauen, können allerdings auch ein Neuengagement wagen. Immerhin hat sich der Titel so lange die Zähne an der 13-Euro-Hürde ausgebissen. Da ist der jüngste Ausbruch nach oben ein starkes Signal.
Mit einem deutlichen Satz nach oben macht der Aktienkurs von DEMIRE (Deutsche Mittelstand Real Estate AG) auf sich aufmerksam. Boersengefluester.de hat sich in der Small-Cap-Szene umgehört: Dem Vernehmen nach gibt es aber keine konkreten Gründe für den Anstieg um 12,5 Prozent auf knapp 1,44 Euro. Der Frankfurter Spezialist für Gewerbeimmobilien hatte bereits Mitte November die größte Transaktion in der Firmengeschichte mit einem Portfolio von 107 Liegenschaften – überwiegend handelt es sich um Büroflächen – und einer Nettojahresmiete von mehr als 19 Mio. Euro gemeldet. Die Transaktion soll noch im laufenden Jahr abgeschlossen werden. Gut möglich also, dass Vorstandssprecher Andreas Steyer schon bald den endgültigen Vollzug meldet. Zudem steht noch der Abschluss des im Frühjahr angestoßenen Kaufs von acht Gewerbeimmobilien in verschiedenen deutschen Großstädten (Köln/Bonn, Leverkusen, Wuppertal, Hamburg und Wismar ) an. Hier läuft gerade die Closingphase. Bereits im September hatte DEMIRE eine mit einem Kupon von 7,5 Prozent versehene Mittelstandsanleihe (WKN: A12T13) im Volumen von 50 Mio. Euro bei institutionellen Investoren platziert. Begleitet wurde die Emission von Close Brothers Seydler. Die Analysten des Frankfurter Bankhauses empfehlen die DEMIRE-Aktie passenderweise auch gleich mit einem Kursziel von 2,00 Euro zum Kauf. Der Substanzwert (NAV) des Small Caps lag zum 30. September 2014 bei 0,43 Euro. Zurzeit legt DEMIRE ein Rumpfgeschäftsjahr ein. Ab 2015 entspricht dann das Kalenderjahr dem Wirtschaftsjahr (derzeit: 30. September). Firmenlenker Steyer genießt in der Immobilienbranche einen exzellenten Ruf und macht auch als Kommunikator gegenüber dem Finanzmarkt einen sehr Vertrauen erweckenden Eindruck. Der Jahreshochkurs lag im September bei 1,77 Euro. Seitdem konsolidierte die Notiz bis auf knapp 1,30 Euro. Der jüngste Kurssprung ist damit wohl auch eine Gegenreaktion auf den spürbaren Rückgang in den Monaten zuvor. Für boersengefluester.de ist das Papier derzeit eine gute Halten-Position.
10. Dezember, 2014
Mit rasantem Tempo nähert sich der Aktienkurs von Solar-Fabrik dem Penny-Stock-Terrain. Zwar musste der Hersteller hochwertiger Solarmodule von 2011 bis 2013 Gesamtverluste von fast 34,5 Mio. Euro verkraften. Angesichts der vergleichsweise soliden Bilanzrelationen galten die Freiburger aber lange Zeit als eine Art Ausnahmeerscheinung. Mittlerweile nimmt die Krise aber auch für Solar-Fabrik bedrohliche Ausmaße an. Für das Abschlussquartal 2014 berichtet die Gesellschaft nun von einem „massiven Absatzeinbruch”. Für das Gesamtjahr schließt der Vorstand nun sogar nicht mehr aus, dass die operative Marge sogar noch schlechter ausfallen wird als 2013. Damals machte der Verlust vor Zinsen und Steuern mit 7,99 Mio. Euro gut 15 Prozent der Erlöse von knapp 53 Mio. Euro aus. Dementsprechend wird auch das Eigenkapital weiter schmelzen. Nach neun Monaten lag es bei 18,5 Mio. Euro – bei einem Börsenwert von zurzeit noch 14,4 Mio. Euro. Krass: 2010 stand noch ein Eigenkapital von 56,4 Mio. Euro auf der Passivseite der Bilanz – bei einem Nettofinanzguthaben von 17,5 Mio. Euro. Letztlich hat es sich als Fehler erwiesen, bei Solar-Fabrik mit dem vermeintlich attraktiven Kurs-Buchwert-Verhältnis (KBV) oder den üppigen liquiden Mitteln zu argumentieren. Noch ist nicht absehbar, wann der Preisverfall ein Ende haben wird und für Solar-Fabrik wieder bessere Zeiten anbrechen. Anleger sollten die Reißleine ziehen.
Quasi ein Heimspiel hatte der Vorstand von ISARIA Wohnbau bei seiner Präsentation am 9. Dezember auf der von GBC veranstalteten mkk Münchner Kapitalmarkt Konferenz. Und der Projektentwickler mit Fokus auf die bayerische Landeshauptstadt hat die Gunst der Stunde genutzt, um die Investoren von den Perspektiven der neu formierten Gesellschaft zu überzeugen. Schließlich wird noch so manch Börsianer die wenig ruhmreiche Vergangenheit unter der Vorgängergesellschaft JK Wohnbau mit der jetzigen ISARIA in Verbindung bringen. Doch die alten Zöpfe sind abgeschnitten. Für das laufende Jahr kalkuliert CEO Michael Haupt mit einem Umsatz von bis zu 150 Mio. Euro sowie einem Gewinn im hohen einstelligen Millionenbereich. Dem steht eine Marktkapitalisierung von gegenwärtig gut 104 Mio. Euro entgegen. Einen besonderen Blick wert sind die bereits seit einigen Jahren im Bestand befindlichen Baugrundstücke, hier gab es seit 2012 Preissteigerungen von teilweise 60 Prozent. Dementsprechend haben sich stille Reserven von knapp 90 Mio. Euro angehäuft. Den Net Asset Value (NAV) beziehungsweise den Abwicklungswert der Projekte gibt ISARIA per 30. Juni 2014 mit 4,33 Euro je Anteilschein an – das entspricht etwa der Höhe des gegenwärtigen Aktienkurses. Nach unten scheint das Risiko damit sehr überschaubar. Für Kursfantasie sorgt – neben dem anhaltend positiven Umfeld in München – auch das Potenzial der Ende 2013 übernommenen One Group, einem Emissionshaus für Projektentwicklungsfonds. Die Analysten von First Berlin haben zuletzt ein Kursziel von 5,50 Euro ausgegeben, Warburg siedelt den fairen Wert für den Small Cap bei 4,60 Euro an. Dividenden dürfen Anleger zunächst nicht erwarten. Die Stärkung des Eigenkapitals hat Priorität. Boersengefluester.de traut dem im Prime Standard gelisteten Papier in den kommenden Monaten weiterhin eine positive Kursentwicklung zu. Die Reaktion der Börse auf die mkk-Präsentation zeigt, dass längst noch nicht alle Immobilienanleger den Wert auf dem Schirm haben. Wir stufen die ISARIA-Aktie von Halten auf Kaufen herauf.
08. Dezember, 2014
Extrem starke Performance bei Lang & Schwarz: Erstmals überhaupt hat die Notiz des Finanzdienstleisters nun sogar die Marke von 16 Euro überschritten. Auf diesem Niveau bringen es die Düsseldorfer auf eine Marktkapitalisierung von 50,5 Mio. Euro. Das entspricht etwa dem 1,9fachen des zuletzt ausgewiesenen Eigenkapitals. Wichtigster Kurstreiber bleibt das Engagement von rund fünf Prozent bei wikifolio. Die Social-Trading-Plattform entwickelt sich weiterhin rasant. Mittlerweile gibt es mehr als 1.900 investierbare wikifolios mit einem Gesamtkapital von mehr als 290 Mio. Euro. Emittiert werden die Mitmach-Zertifikate von Lang & Schwarz. „Unsere Ergebnisse zeigen, dass Social Trading kein Trend, sondern eine überfällige Entwicklung des Anlegermarktes ist”, sagt Wikifolio-Gründer Andreas Kern. Neben Investitionen in die Plattform werden die Wiener dabei auch neue Konstruktionen wie „Dach-Wikifolios” anbieten, mit denen sich Portfolien einfacher mischen lassen. Mittlerweile hat das Unternehmen sogar die Rechtsform gewechselt und firmiert als AG. Kein Wunder, dass Gerüchte über einen bevorstehenden Börsengang nicht verstummen wollen – auch wenn Vorstand Kern dieses Thema bewusst tief hängt. Schub verleiht dem Kurs von Lang & Schwarz aber auch die unerwartet gute Entwicklung der Gesamtmärkte. Das wiederum dürfte die Gesellschaft via Quotrix – dem Handelssystem der Börse Düsseldorf – positiv zu spüren bekommen. Möglicherweise entwickelt sich das normalerweise eher ruhigere Abschlussquartal 2014 daher besser als gedacht. Nach neun Monaten 2014 stand ein Ergebnis je Aktie von 1,29 Euro zu Buche. Für das Gesamtjahr kalkulieren wir derzeit mit einem Zuwachs auf 1,65 Euro und einer Dividende pro Anteilschein von 1,00 Euro. Auch auf dem signifikanten Niveau entspricht das einer Rendite von mehr als sechs Prozent. Momentan lässt sich also kein Haar in der Suppe finden. Gleichwohl wird es natürlich immer schwieriger, die enorm gestiegene Erwartungshaltung der Anleger zu toppen.
05. Dezember, 2014
Am 10. Dezember 2014 findet im Frankfurter MesseTurm die außerordentliche Hauptversammlung (HV) der Beteiligungsgesellschaft Altira Group statt – normalerweise kein großes Ding. Auf dem Aktionärstreffen sollen jedoch zwei bemerkenswerte Punkte beschlossen werden: Zum einen will Altira die im Sommer 2013 abgesegnete Ermächtigung zum Delisting der eigenen Aktie wieder rückgängig machen. Zum anderen soll die Firma in FinLab AG umbenannt werden. Neuer Geschäftszweck soll der „Erwerb, die Verwaltung und die Veräußerung von Anteilen oder Beteiligungen aller Art, insbesondere Beteiligungen an deutschen und ausländischen Gesellschaften aus der Finanzdienstleistungs- und Medienbranche” sein. Außerdem stehen die Schaffung eines neues Genehmigten Kapitals sowie ein Aktienoptionsprogramm auf der Agenda. FinLab klingt ein wenig nach FinTech – und tatsächlich gibt es enge Anknüpfungspunkte zu der von dem Kulmbacher Unternehmer Bernd Förtsch kontrollierten FinTechGroup. Valide Angaben zur aktuellen Aktionärsstruktur von Altira sind Fehlanzeige. Selbst auf den Bafin-Seiten gibt es keine Angaben. Die ebenfalls Förtsch zurechenbare Lion Capital AG hält laut Halbjahresbericht jedoch mehr als 25 Prozent an Altira. Zudem ist Altira mit 47 Prozent bei Heliad Equity Partners engagiert, die wiederum 20,51 Prozent (vor der kürzlich angekündigten Kapitalerhöhung) an der FinTech Group (Flatex, XCOM, CeFDex, Aktionärsbank) besitzt. Nebenwertekenner sind schon jetzt sehr gespannt, wie die neuformierte Altira künftig in das Getriebe der FinTech Group integriert wird. Bewertungstechnisch ist Altira hoch interessant: Allein das Paket an Heliad deckt den gegenwärtigen Börsenwert zu 88 Prozent ab. Die Kapitalisierung von Heliad wiederum ist gegenwärtig zu 66 Prozent durch den Depotposten FinTech Group bestimmt. Zudem ist Heliad unter anderem noch mit knapp 9,7 Prozent an dem Tourneeveranstalter und Ticketvertreiber DEAG beteiligt. Letzlich ist Altira damit eine Art zweite Ableitung, um indirekt und mit gebremstem Risiko von einem möglichen Kursanstieg der FinTech Group zu partizipieren. Sehr positiv sehen wir die Abkehr von den Delistingplänen. Diese waren ursprünglich an ein Abfindungsangebot an die freien Aktionäre in Höhe des gewichteten Durchschnittskurses der vergangenen drei Monate geknüpft. „Ein solches Angebot wurde bislang nicht an die Aktionäre gerichtet und ist nach derzeitiger Kenntnis auch nicht zu erwarten”, heißt es nun in der Einladung zur außerordentlichen HV. Die Altira-Aktie hat sich zuletzt bereits sehr stark entwickelt – allein im November ging es um 28 Prozent nach oben. Wer den Titel im Depot hat, sollte aber unbedingt investiert bleiben. Wir glauben, dass hier noch was geht. Die enge Verzahnung der „FinHeli”-Gesellschaften ist dabei Chance und Risiko zugleich. Dessen sollten sich Investoren bewusst sein. Zudem ist die Altira-Aktie extrem markteng.
Noch bis zum 8. Dezember läuft die Kapitalerhöhung von United Labels. Der Vermarkter von Textilien und Geschenkartikeln mit Comic-Motiven will bis zu 2,1 Millionen Anteilscheine zum Preis von je 1,55 Euro platzieren. Dadurch würde sich das gegenwärtig noch 4.200.000 Aktien umfassende Kapital signifikant erhöhen. Boersengefluester.de hatte mehr mehrfach über die Finanzierungspläne, den überraschend niedrig gewählten Platzierungspreis sowie die verklausulierte Gewinnwarnung zum Neun-Monats-Abschluss berichtet. Auf dem Frankfurter Eigenkapitalforum – also unmittelbar zum Start der Kapitalerhöhung – ließ Vorstandschef Peter Boder durchblicken, dass bereits rund die Hälfte der jungen Aktien untergebracht seien. Eine bemerkenswerte Aussage: Boder hatte sich verpflichtet, 410.000 Aktien aus der Kapitalerhöhung zu zeichnen. Demnach würde sich der Firmengründer – bezogen auf seine Bezugsrechte – zu gut einem Drittel an der Maßnahme beteiligen. Aktien, für die bestehende Anleger ihr Bezugsrecht nicht ausüben, werden von Close Brothers Seydler „im Rahmen einer Privatplatzierung institutionellen Anlegern im Inland und europäischen Ausland zum Erwerb angeboten“ – wie es offiziell heißt. Interessant ist der Hinweis von Boder aus dem Grund, weil sie im Prinzip nur den Schluss zulässt, dass es bereits einen (oder mehrere) Investor(en) geben muss, der die nicht von Boder bezogenen Stücke übernimmt. Möglicherweise nimmt dieser Adressenkreis sogar noch ein wenig mehr, immerhin besteht die Möglichkeit eines Überbezugs. Zumindest eine Randnotiz wert ist der Umstand, dass Boder zwar 410.000 junge Aktien zu je 1,55 Euro zeichnet, in den vergangenen Monaten aber regelmäßig durch Aktienverkäufe – fast 330.000 Stück zu einem Durchschnittskurs von gut 2,40 Euro – aufgefallen ist. Theoretisch kann er die Verkaufserlöse also locker dafür einsetzen, seinen ursprünglichen Depotbestand leicht zu toppen – und am Ende sogar noch Geld übrig zu behalten. Je nach Ausgang der Kapitalerhöhung dürfte sein Aktienanteil an United Labels künftig zwischen 40 und 48 Prozent liegen. Momentan kommt er laut der Firmenhomepage auf eine Quote von 57,03 Prozent. Nach Abschluss der Kapitalerhöhung werden wir eine Neueinschätzung des Small Caps vornehmen. Unsere zuletzt eher vorsichtige Haltung hat sich jedoch als richtig erwiesen. Im November hat das Papier spürbar an Wert verloren.
04. Dezember, 2014
Erstaunlich fest präsentiert sich seit einigen Tagen der Aktienkurs der EQS Group. Immerhin zog die Notiz des Spezialisten für die Verbreitung von Investor-Relations-Informationen vom Tief bei 25 Euro auf mittlerweile fast 30 Euro an. Dabei waren die Neun-Monats-Zahlen der Münchner gar nicht mal so überragend. Im dritten Quartal verharrte das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) mit 0,73 Mio. Euro beinahe exakt auf dem Niveau des vergleichbaren Vorjahresquartals. Immerhin: Vorstandschef Achim Weick zeigte sich „sehr zuversichtlich”, dass EQS die avisierten Ziele für Umsatz (15 bis 16 Mio. Euro) und EBIT( 2,0 bis 2,3 Mio. Euro) im Gesamtjahr 2014 erreichen wird. Vermutlich handelt es sich also um eine Art Erleichterungsrally, denn angesichts des fortgesetzten Trends von Wechseln in weniger stark regulierte Börsensegmente oder gar Delistings bricht EQS im heimischen Stammgeschäft ein wichtiges Geschäft weg. Um dem gegenzuwirken, forcieren die Münchner die internationale Expansion. Insbesondere Asien gilt als Hoffnungsträger, doch der Aufbau der Präsenz erfordert zunächst einmal erhebliche Investitionen. Dennoch: EQS Group bleibt ein sehr solide finanziertes Unternehmen mit – allerdings durchaus sportlichen – Aktienkennzahlen. Der Börsenwert von 35 Mio. Euro korrespondiert mit einem Eigenkapital von 14,9 Mio. Euro – bei einer Bilanzsumme von 23,15 Mio. Euro. Die Nettofinanzverbindlichkeiten belaufen sich auf etwa 2,4 Mio. Euro. Das 2015er-KGV auf Basis der Schätzungen von boersengefluester.de beträgt knapp 18. Sollte EQS die Dividende für 2015 konstant bei 0,75 Euro pro Anteilschein belassen, ergäbe sich eine Rendite von etwa 2,5 Prozent. Wir bleiben dabei: Wer den Titel im Depot hat, sollte ihn dort belassen. Für Neuengagements ist uns das Papier ein wenig zu hoch bewertet.
Die Finanzierung des 54-Prozent-Paket-Kaufs der FinTech Group für den aus Willich stammenden Banktechnikspezialisten XCOM wirft ihre Schatten voraus. So plant die bislang aus Flatex, CeFDex und Aktionärsbank bestehende FinTech-Gruppe die Ausgabe von bis zu 1.399.528 neuen Aktien. Das entspricht ziemlich exakt zehn Prozent des bisherigen Kapitals. Ein Bezugsrecht für bestehende Anteilseigner gibt es nicht. Die Papiere werden im Rahmen einer Privatplatzierung – ohne Prospekt – an institutionelle Investoren verkauft. Da der Preis nahe am aktuellen Kurs liegen soll, ist mit einem Mittelzufluss von brutto gut 13 Mio. Euro zu rechnen. Das Ausmaß dieser Kapitalerhöhung deckt sich mit den zuletzt am Markt kursierenden Spekulationen. Parallel hatte sich das Unternehmen ein zinsgünstiges Mezzanine-Darlehen gesichert. Durch die Kapitalerhöhung dürfte sich der direkte Anteil von Großaktionär Bernd Förtsch von 55,88 Prozent auf 50,80 Prozent verringern. Indirekt hält der Kulmbacher Unternehmer noch über die bislang mit 20,51 Prozent engagierte Beteiligungsgesellschaft Heliad Equity Partners weitere Stücke. Hintergrund des Einstiegs bei der XCOM ist der Zugriff auf die White-Label-Bank biw, über die unter anderem die Kundengeschäfte der Flatex abgewickelt werden. Boersengefluester.de hatte ausführlich über die Hintergründe der Transaktion berichtet (zu dem Beitrag kommen Sie HIER). Mit der Kapitalerhöhung unternimmt die FinTech Group einen wichtigen nächsten Schritt. Doch es warten noch viele Herausforderungen auf Vorstandschef Frank Niehage: Insbesondere gilt es, unnötige Doppelkosten für den Betrieb von Flatex und der Aktionärsbank zu vermeiden. Ohnehin sind Branchenkenner gespannt, ob es überhaupt ein tragfähiges Zukunftskonzept für die Aktionärsbank gibt. Die bisherigen Kundenzahlen liegen jedenfalls spürbar unter den Erwartungen. Ohnehin gibt es seit dem Einstieg bei der biw bank keine zwangsläufige Notwendigkeit mehr für den mit einer Vollbanklizenz ausgestatteten Newcomer. Und innerhalb der sich rasant bewegenden Fintech-Szene warten die Experten sowieso auf die nächsten Schritte der Kulmbacher. Vor diesem Hintergrund ist verständlich, dass die Börse trotz des zweifelsfrei grandiosen XCOM-Coups bislang vergleichsweise reserviert reagiert. Die Marke von 10 Euro vermochte der Kurs in den vergangenen Tagen jedenfalls nicht signifikant zu überspringen. Dennoch glauben wir: Sobald alle wichtigen strategischen Punkte geklärt sind und dem Kapitalmarkt ein schlüssiges 360-Grad-Fintech-Paket präsentiert wird, sollte die Post abgehen. Für eine Höherbewertung könnte zudem das avisierte Upgrade vom Entry Standard in das streng regulierte Handelssegment Prime Standard sowie das Zweitlisting an der Londoner AIM sorgen. Fazit boersengefluester.de: Hier entwickelt sich gerade eine super interessante Investmentstory, die allerdings noch Ecken und Kanten hat. Die Erwartungshaltung hinsichtlich der Ertragsperspektiven ist bereits recht sportlich. Dennoch raten wir risikobereiten Investoren zum Einstieg.
03. Dezember, 2014
Erstmals seit dem 11. Mai 2010 kostet die Aktie von Eckert & Ziegler wieder weniger als 20 Euro. Damit hat der Anteilschein des auf Strahlenmedizin fokussierten Unternehmens im laufenden Jahr gut 30 Prozent an Wert eingebüßt. Eine Entwicklung, die boersengefluester.de so nicht erwartet hat. Unsere bislang recht positive Einschätzung für den Small Cap hat sich damit als falsch herausgestellt. Die Neun-Monats-Zahlen der Berliner lagen unter den Erwartungen, auch wenn sich der Vorstand noch nicht komplett von dem Ziel verabschiedet hat, im laufenden Jahr ein Ergebnis je Aktie von 2 Euro zu erzielen. Realistischer scheint in Börsenkreisen jedoch ein Gewinn von gut 1,60 Euro pro Anteilschein. Der von boersengefluester.de berechnete Buchwert je Aktie beträgt momentan 16,06 Euro. Ausgesprochen teuer ist die „EZAG-Aktie” damit nicht. Doch das schlechte Sentiment mahnt zur Vorsicht. Auch wenn es schon recht spät ist, wir wechseln unsere Einschätzung kurzfristig auf „Verkaufen” und werden uns die weitere Entwicklung erst einmal von außen ansehen.
02. Dezember, 2014
Während sich die Investoren aus dem Standardwertebereich angesichts der saftigen Gewinnwarnung des Wechselrichterspezialisten SMA Solar Technology die Haare raufen, bekommt InTiCa Systems die Solarkrise auf indirekte Weise – aber nicht minder hart – zu spüren. So hat der in der Schweiz ansässige Wechselrichterhersteller Sputnik AG, bekannt unter dem Markennamen SolarMax, vor wenigen Tagen Insolvenz beantragt. Bitter: Sputnik war einer der größten Kunden im Segment Industrieelektronik von InTiCa Systems. „Voraussichtlich müssen Wertberichtigungen und Abschreibungen auf Forderungen und aktivierte Eigenleistungen in einem Volumen von bis zu EUR 750.000 Euro vorgenommen werden. Zusätzlich sind von der Insolvenz Lagerbestände mit einem Bilanzwert von rund 1,8 Mio. Euro betroffen“, lautet die offizielle Einschätzung der Passauer. Boersengefluester.de geht angesichts dieser Hiobsbotschaften davon aus, dass InTiCa System im laufenden Jahr in die Verlustzone rutschen wird. So einen Abgang hätte sich der scheidende Vorstandschef Walter Brückl sicher nicht vorgestellt. Dabei musste Sanierungsexperte Brückl erst am 20. November einräumen, dass der Hersteller von Elektronikbauteilen seine bisherige Zielsetzung für 2014 leicht verfehlen wird und wohl nur noch einen Umsatz von gut 41 Mio. Euro sowie eine EBIT-Marge von rund drei Prozent erreichen wird. Diese Planung ist also bereits wieder hinfällig. Bei den Anlegern sorgte Anhäufung von schlechten Nachrichten für mächtig Verdruss. Der Aktienkurs von InTiCa sackte um 14 Prozent auf 3,60 Euro ab. Damit wird der Small Cap zwar mittlerweile mit einem Abschlag von fast 20 Prozent auf den Buchwert gehandelt. Wir befürchten aber, dass das Rückschlagspotenzial noch nicht ausgeschöpft ist. Der Vollständigkeit halber: Auch die TecDAX-Aktie SMA Solar dürfte noch weiter den Gesetzen der Schwerkraft gehorchen.
Eine Extraportion Werbung für die eigene Aktie gönnt sich YOC. Nachdem der am 26. November vorgelegte Neun-Monats-Bericht ein wenig verpuffte, hat das mittlerweile auf Mobile-Werbung fokussierte Unternehmen die wesentlichen Punkte der vor gut einem Jahr eingeleiteten und mittlerweile beendeten Sanierungsanstrengungen kurzerhand noch einmal zusammengefasst und an die Börsianer rausgeschickt. Mit Erfolg: Der Kurs der YOC-Aktie bewegt sich zurück Richtung 2 Euro. Die Marktkapitalisierung der Berliner ist mit 5,6 Mio. Euro allerdings noch immer sehr überschaubar. Bilanziell gibt es – trotz aller Fortschritte – weiter eine Menge zu tun. Das Eigenkapital beläuft sich auf minus 1,37 Mio. Euro. Immerhin hat es der zurückgekehrte Vorstandschef Dirk Kraus geschafft, die Finanzverbindlichkeiten massiv zu verringern – bislang ohne unterstützende Barkapitalerhöhung. Ganz ohne frische Mittel wird YOC das Ding aber kaum drehen. „Zur weiteren Stärkung der Liquidität wird die Durchführung einer Kapitalmaßnahme in den kommenden sechs bis zwölf Monaten in Betracht gezogen sowie die weitere kurzfristige Verbesserung der operativen Ergebnisse angestrebt“, heißt es im Zwischenbericht. Dabei lief operativ gar nicht mal alles nach Wunsch. Vor allen Dingen Frankreich, England und Spanien sind schwierige Märkte. YOC setzt den Rotstift an, wo immer es möglich ist. 2014 drückte Kraus die Kosten um fast 4 Mio. Euro. Für das kommende Jahr ist bereits eine weitere halbe Million an Sparpotenzial identifiziert. Im laufenden Jahr wird YOC dank der Erlöse auf dem Verkauf der Affiliate-Marketing-Tochter belboon schwarze Zahlen schreiben. Operativ schreibt das Unternehmen aber noch immer deutliche Verluste. Ab Ende 2015 soll jedoch der Turnaround gelingen. Angesichts des geringen Börsenwerts wird die YOC-Aktie noch eine ganze Zeit ein super heißes Investment bleiben. Doch die Richtung stimmt. Wer den Titel im Depot hat, sollte investiert bleiben. Sehr risikobereite Investorn können auch Neuinvestents wagen. Ein signifikantes Überschreiten der 2-Euro-Marke dürfte zudem eher charttechnisch orientierte Anleger auf den Titel aufmerksam machen. Und mangelnde Investor-Relations-Aktivitäten kann man YOC ohnehin nicht vorwerfen.
01. Dezember, 2014
Auf dem Eigenkapitalforum in Frankfurt war die ursprünglich für den 25. November um 9 Uhr angesetzte Präsentation von Magforce überraschend ausgefallen. Dabei hatte der Spezialist für die Behandlung von Hirntumoren mit Hilfe von erhitzten Nanopartikeln erst wenige Tage zuvor via Kapitalerhöhung rund 10 Mio. Euro eingenommen. Kein Wunder, dass einiger Besucher eine verdutzte Mine machten. Mittlerweile kommt die von dem früheren Fresenius Medical Care-Vorstand Ben J. Lipps geführte Firma auf eine Marktkapitalisierung von fast 147 Mio. Euro. Nach den beiden Rallyphasen Februar/März und Juli/September korrigiert die Notiz nun allerdings und ist im Tief bis auf unter 5,50 Euro zurückgefallen. Die Analysten von Edison Research aus London haben sich den Berliner Biotechtitel nun noch einmal angeschaut und siedeln den abgezinsten Firmenwert jetzt bei 252 Mio. Euro – nach zuvor 263 Mio. Euro – an. Reichlich Potenzial ist also vorhanden. Eine konkrete Anlageempfehlung gibt es bei Edison dennoch traditionell nicht. Leser von boersengefluester.de können sich die englischsprachige Studie unter diesem LINK gratis herunterladen.Hier finden Sie übrigens noch mehr Edison-Analysen: Etwa zu dem Immobilienwert Grand City Properties, zu dem Softewaretitel PSI, zu der Kunst-Auktionsplattform Artnet oder zu dem Biotechunternehmen Morphosys. Tipp von boersengefluester.de: Unbedingt anschauen!
In Nebenwertekreisen zählt die Aktie von MeVis Medical Solutions schon seit geraumer Zeit wieder zu den Favoriten. Die Schockmeldung von Anfang des Jahres, wonach der bislang wichtigste Kunde Hologic ab 2016 deutlich weniger Geschäft mit den Bremern machen wird, ist verdaut. Die Investoren trauen dem Unternehmen zu, neue Wachstumsfelder zu erschließen. Ganz vorn steht dabei das Lungenkrebs-Screening. „Das ist ein sehr interessanter Markt für uns“, betonte Finanzvorstand Robert Hannemann bei seiner Präsentation auf dem Frankfurter Eigenkapitalforum. Ein wenig überraschend kommt jetzt die Meldung, wonach die Gesellschaft die Aussichten für das laufende Jahr positiver einschätzt als noch Mitte November, zur Vorlage des Neun-Monats-Berichts. Demnach rechnet MeVis nun mit Erlösen in einer Bandbreite von 12,5 bis 13,0 Mio. Euro und einem Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) zwischen 3,5 und 4,0 Mio. Euro. Bislang sah die Planung Erlöse von 12,0 bis 12,5 Mio. Euro sowie ein EBIT von 3,0 bis 3,5 Mio. Euro vor. Für die Bewertung der MeVis-Aktie noch interessanter wird, wie sich der Nettogewinn entwickeln wird. Angesichts eines signifikant verbesserten Finanzergebnisses war der Überschuss nach neun Monaten bereits um 17,2 Prozent auf 3,46 Mio. Euro nach oben geschossen. Das EBIT rangierte per Ende September mit 3,15 Mio. Euro hingegen um 9,6 Prozent unter dem vergleichbaren Vorjahresniveau. Wichtig wird die Höhe des Nettogewinns mit Blick auf die Aufnahme der Dividendenzahlung. MeVis plant 40 bis 60 Prozent des Überschusses an die Aktionäre auszukehren. Darüber hinaus steht eine Nachzahlung der Gewinnbeteiligung für 2013 zur Debatte. Boersengefluester.de kalkuliert derzeit mit einem Überschuss von gut 3,5 Mio. Euro, was einem Ergebnis je Aktie von 1,90 Euro entspricht. Davon könnten 0,85 Euro je Aktie als Dividende ausgekehrt werden. Setzt man on top noch 0,45 Euro pro Anteilschein für 2013 – hier ist bereits ein Sicherheitsabschlag enthalten – ergibt sich eine Dividende von 1,30 Euro. Die Hauptversammlung ist am 5. Juni 2015 in Bremen. Interessant: Bei einer Umfrage auf der Eigenkapitalforums-Präsentation von MeVis stimmten 46 Prozent der anwesenden Investoren dafür, dass die Gesellschaft mehr als 60 Prozent des Gewinns ausschütten sollte. Die Spanne von 40 bis 60 Prozent hielten nur 21 Prozent der Teilnehmer für die optimale Quote. Die MeVis-Vorstände Marcus Kirchhoff (CEO) und Robert Hannemann (CFO) mussten bei dem Ergebnis selbst ein wenig schmunzeln. Umso gespannter ist boersengefluester.de, für welche Dividendenzahlung sich das Unternehmen am Ende entscheiden wird. Losgelöst davon halten wir an unserer Kaufen-Empfehlung fest.
01. Dezember, 2014
Nachdem Heliocentris Energy Solutions im Januar und Mai 2014 noch Wandelanleihen im Volumen von rund 10 Mio. Euro platziert hatte, hat der Spezialist für Stromversorgungslösungen nun via Barkapitalerhöhung brutto rund 3,4 Mio. Euro eingenommen. Insgesamt haben die Berliner 683.300 Aktien zum Stückpreis von 5,00 Euro untergebracht – zu rund 70 Prozent bei „strategischen Partnern der Gesellschaft“, wie es offiziell heißt. Die restlichen Stücke zeichneten neue Investoren. Insgesamt befinden sich nun mehr als die Hälfte aller Papiere im Streubesitz. Die größten Aktionäre sind der britische Finanzinvestor Ruffer, die auf Brennstoffzellen spezialisierte Venture-Capital-Gesellschaft Conduit, Alcazar Capital aus Dubai, EnerTech aus Kuwait und das Berliner Beteiligungsunternehmen bmp media investors. Heliocentris-Vorstand Ayad Abul-Ella, sprüht nur so vor Zuversicht: „Unsere Zeichen stehen auf Wachstum. Das frische Kapital soll uns weitere Flexibilität und Stabilität für die Umsetzung unserer Wachstumsziele geben.” Zur Vorlage der Neun-Monats-Zahlen hatte Heliocentris die Planungen bestätigt, wonach im laufenden Jahr die Umsatzmarke von 20 Mio. Euro erreicht werden soll – nach knapp 5 Mio. Euro im Vorjahr. Allerdings schreibt das Unternehmen noch immer tiefrote Zahlen. Zum Halbjahr waren es 6,4 Mio. Euro bei 4,5 Mio. Euro Umsatz. Das Eigenkapital lag per Ende Juni bei 3,5 Mio. Euro, was bezogen auf die Bilanzsumme einer Quote von 18,4 Prozent entsprach. Die Analysten von Montega aus Hamburg rechnen im laufenden Jahr mit Erlösen von 20 Mio. Euro und einem Fehlbetrag von 12 Mio. Euro. Für 2015 erwarten sie dann einen neuerlichen Umsatzsprung auf 55 Mio. Euro und einen schwarze Null beim Ergebnis. Dabei empfehlen die Analysten die Heliocentris-Aktie mit Kursziel 8 Euro zum Kauf. Auf Basis der neuen Aktienzahl von 10.600.424 Stück kommt das im schwach regulierten Segment Entry Standard gelistete Unternehmen auf eine Marktkapitalisierung von 51,9 Mio. Euro. Fazit boersengefluester.de: Sehr heißes Investment, mit allerdings auch sehr hohen Chancen. Ein Pluspunkt für Heliocentris sind die starken Ankeraktionäre.