27.10.2015
BASF SE DE000BASF111
DGAP-Adhoc: BASF: Umsatz und EBIT vor Sondereinflüssen in schwierigem Umfeld leicht rückläufig
BASF SE / Schlagwort(e): Quartalsergebnis/Prognoseänderung
27.10.2015 07:00
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BASF: Umsatz und EBIT vor Sondereinflüssen in schwierigem Umfeld leicht
rückläufig
3. Quartal 2015:
- Umsatz 17,4 Milliarden EUR (minus 5 %)
- EBIT vor Sondereinflüssen 1,6 Milliarden EUR (minus 10 %)
- EBIT 1,9 Milliarden EUR (plus 8 %)
- Cashflow aus betrieblicher Tätigkeit in den ersten neun Monaten des
Jahres 8,5 Milliarden EUR (plus 3,6 Milliarden EUR)
Ausblick 2015:
- Verhaltene Konjunktur, Ölpreisrückgang und Asset-Tausch mit Gazprom
beeinträchtigen Umsatz und Ergebnis im 4. Quartal
- Nunmehr leichter Rückgang von Umsatz und EBIT vor Sondereinflüssen im
Jahr 2015 erwartet
In einem schwächer als erwarteten Marktumfeld lag der Umsatz der
BASF-Gruppe im 3. Quartal 2015 mit 17,4 Milliarden EUR um 5 % unter dem
Wert des Vorjahreszeitraums. Das EBITDA stieg vor allem infolge höherer
Abschreibungen um 358 Millionen EUR auf 2,9 Milliarden EUR. Das Ergebnis
der Betriebstätigkeit (EBIT) vor Sondereinflüssen ging dagegen um 171
Millionen EUR auf 1,6 Milliarden EUR zurück. Bei Chemicals stieg das EBIT
vor Sondereinflüssen leicht, bei Functional Materials & Solutions deutlich;
in den übrigen Segmenten nahm das Ergebnis deutlich ab.
Das Sommerloch in diesem Jahr war ausgeprägt; zudem zogen die Mengen auch
im September nicht an. Wichtige Märkte wie Brasilien befinden sich in einer
Rezession oder wachsen schwächer, wie China.
Der stark gefallene Ölpreis führte zu rückläufigen Verkaufspreisen (minus 8
%), vor allem bei Chemicals sowie Oil & Gas. Der Absatz ging im Vergleich
zum Vorjahresquartal leicht zurück (minus 1 %). Im Chemiegeschäft, das die
Segmente Chemicals, Performance Products und Functional Materials &
Solutions umfasst, lag der Absatz unter dem Vorjahresquartal; in den
Segmenten Agricultural Solutions und Oil & Gas stiegen die Mengen hingegen.
In allen Bereichen außer bei Crop Protection waren positive Währungseffekte
zu verzeichnen (plus 4 %).
Im 3. Quartal 2015 fielen im EBIT Sondereinflüsse von plus 286 Millionen
EUR an, nach minus 32 Millionen EUR im 3. Quartal 2014. Dafür war
insbesondere der Ertrag aus dem Ende September 2015 vollzogenen Tausch von
Vermögenswerten mit Gazprom maßgeblich. Das EBIT nahm, verglichen mit dem
Vorjahresquartal, um 147 Millionen EUR auf 1,9 Milliarden EUR zu. Der
Jahresüberschuss nach Steuern und Anteilen anderer Gesellschafter stieg um
195 Millionen EUR auf 1,2 Milliarden EUR. Das Ergebnis je Aktie betrug im
3. Quartal 2015 1,31 EUR, nach 1,11 EUR im Vorjahreszeitraum.
In den ersten neun Monaten 2015 lag der Umsatz der BASF-Gruppe mit rund
56,6 Milliarden EUR um 1 % über dem Wert des Vorjahreszeitraums. Das EBIT
vor Sondereinflüssen nahm um 182 Millionen EUR auf 5,7 Milliarden EUR ab.
Das EBIT erreichte in den ersten neun Monaten 2015 mit 5,9 Milliarden EUR
das Niveau des Vorjahreszeitraums.
Der Cashflow aus betrieblicher Tätigkeit erhöhte sich in den ersten drei
Quartalen 2015, verglichen mit dem Vorjahreszeitraum, um 3,6 Milliarden EUR
auf 8,5 Milliarden EUR. Dies resultierte vor allem aus dem Rückgang der
Vorräte.
Prognose für das Gesamtjahr 2015
In den ersten drei Quartalen des Jahres 2015 blieb das Wachstum der
Weltwirtschaft deutlich hinter den Erwartungen des Unternehmens zurück. Das
wirtschaftliche Umfeld hat sich in wichtigen Schwellenländern, vor allem in
China, eingetrübt. Ihre Erwartungen bezüglich der weltweiten
wirtschaftlichen Rahmenbedingungen für 2015 hat BASF weiter reduziert
(bisherige Prognose in Klammern):
- Wachstum des Bruttoinlandsprodukts: 2,3 % (2,4 %)
- Wachstum der Industrieproduktion: 2,0 % (2,9 %)
- Wachstum der Chemieproduktion: 3,5 % (3,8 %)
- US-Dollar-Wechselkurs von durchschnittlich 1,12 US$/Euro (1,15
US$/Euro)
- Ölpreis von 55 US$/Barrel im Jahresdurchschnitt (60 bis 70 US$/Barrel)
BASF hatte zu Jahresbeginn höhere Wachstumserwartungen: Beim
Bruttoinlandsprodukt war ein Wachstum von 2,8 % unterstellt worden, bei der
Industrieproduktion von 3,6 % und bei der Chemieproduktion von 4,2 %. Neben
der schwächeren konjunkturellen Entwicklung fiel der Ölpreis noch weiter
als ohnehin erwartet. Darüber hinaus werden die im 3. Quartal 2015
abgeschlossenen Devestitionen die Umsatz- und Ergebnisentwicklung belasten.
BASF passt daher ihren Ausblick für das Jahr 2015 an. Das Unternehmen
erwartet jetzt einen leichten Rückgang von Umsatz und EBIT vor
Sondereinflüssen.
Das prognostizierte leichte Umsatzwachstum der BASF-Gruppe im Jahr 2015
wird voraussichtlich nicht erreicht. BASF rechnet nun mit einem leichten
Rückgang des Umsatzes. Maßgeblich hierfür sind die im 3. Quartal 2015
vollzogene Devestition des Gashandels- und Gasspeichergeschäfts sowie der
niedrigere Ölpreis. Den Absatz will das Unternehmen ohne Berücksichtigung
von Akquisitionen und Devestitionen nach wie vor steigern.
Das EBIT vor Sondereinflüssen wird 2015 voraussichtlich nicht wie erwartet
das Niveau des Vorjahres erreichen, sondern leicht sinken. BASF rechnet
weiterhin mit höheren Beiträgen ihres Chemiegeschäfts, während das Ergebnis
im Segment Oil & Gas deutlich sinken wird. Im Pflanzenschutzgeschäft wird
das Ergebnis entgegen den Erwartungen des Unternehmens auf Grund des
schwierigen Marktumfelds voraussichtlich leicht unter dem Wert des Jahres
2014 liegen. BASF erwartet unverändert einen leichten Rückgang des EBIT der
BASF-Gruppe. Im Jahr 2014 wurden höhere Sondererträge erzielt, vor allem
durch die Veräußerung des 50-prozentigen Anteils an der Styrolution Holding
GmbH.
Geschäftsentwicklung in den Segmenten im 3. Quartal
Der Umsatz des Segments Chemicals ging im Vergleich zum Vorjahresquartal um
13 % auf 3,6 Milliarden EUR zurück. Wesentlich hierfür waren niedrigere
Preise auf Grund gesunkener Rohstoffkosten, insbesondere bei
Petrochemicals. Zudem minderte der Ende 2014 vollzogene Verkauf des
BASF-Anteils an der Joint Operation Ellba Eastern, Singapur, den Umsatz.
Positive Währungseinflüsse sowie Mengensteigerungen bei Intermediates und
Monomers wirkten gegenläufig. Das EBIT vor Sondereinflüssen nahm um 17
Millionen EUR zu und lag bei 633 Millionen EUR. Maßgeblich dafür waren vor
allem gestiegene Margen bei Petrochemicals.
Bei Performance Products nahm der Umsatz gegenüber dem Vorjahresquartal um
1 % auf 3,9 Milliarden EUR ab. Dies ergab sich aus niedrigeren
Verkaufspreisen, einem schwächeren Absatz sowie aus dem fehlenden Umsatz
des im Juni 2015 verkauften Textilchemikaliengeschäfts. Währungseffekte
wirkten sich in allen Bereichen positiv auf den Umsatz aus. Zum
Absatzrückgang trugen die geringeren Mengen bei Pigmenten bei, aber auch
die ölpreisbedingt schwache Nachfrage im Arbeitsgebiet Ölfeldchemikalien.
Ein starker Wettbewerb bei Vitaminen wirkte sich negativ auf die Preise
aus. Bei Papierchemikalien blieb das Marktumfeld schwierig. Das EBIT vor
Sondereinflüssen ging infolge höherer Fixkosten um 57 Millionen EUR auf 319
Millionen EUR zurück. Dieser Fixkostenanstieg resultierte insbesondere aus
der Inbetriebnahme neuer Anlagen und Wechselkurseffekten.
Im Segment Functional Materials & Solutions erreichte der Umsatz mit 4,5
Milliarden EUR das Niveau des 3. Quartals 2014. Dabei wirkten positive
Währungseinflüsse den niedrigeren Preisen und dem leicht rückläufigen
Absatz entgegen. Eine anhaltend hohe Nachfrage aus der Automobil- und
Bauindustrie konnte die gesunkenen Verkaufsmengen im Edelmetallhandel nicht
vollständig ausgleichen. Das EBIT vor Sondereinflüssen wuchs um 61
Millionen EUR auf 371 Millionen EUR. Hauptgrund war die Ergebnissteigerung
des Bereichs Performance Materials.
Bei Agricultural Solutions stieg der Umsatz gegenüber dem Vorjahresquartal
durch höhere Mengen und Preise um 6 % auf 1,1 Milliarden EUR. Die starke
Abwertung des brasilianischen Real führte zu negativen Wechselkurseffekten.
Das EBIT vor Sondereinflüssen ging um 36 Millionen EUR auf 7 Millionen EUR
zurück. Maßgeblich hierfür waren höhere Kosten, insbesondere durch
Kapazitätserhöhungen und den Abbau von Vorräten.
Der Umsatz im Segment Oil & Gas nahm gegenüber dem Vorjahresquartal um 2 %
auf 3,6 Milliarden EUR ab. Maßgeblich hierfür war ein preisbedingter
Umsatzrückgang im Arbeitsgebiet Natural Gas Trading. Im Arbeitsgebiet
Exploration & Production stieg der Umsatz auf Grund von höheren Mengen und
Portfolioeffekten, trotz eines signifikant niedrigeren Ölpreises. Das EBIT
vor Sondereinflüssen sank durch den geringeren Beitrag von Natural Gas
Trading um 65 Millionen EUR auf 371 Millionen EUR.
Der Umsatz bei Sonstige ging im Vergleich zum 3. Quartal 2014 um 30 % auf
685 Millionen EUR zurück. Dies ist vor allem auf den geringeren
Rohstoffhandel sowie den Ende 2014 erfolgten Verkauf des Anteils an der
Joint Operation Ellba Eastern Private Ltd. zurückzuführen. Das EBIT vor
Sondereinflüssen sank, vor allem auf Grund der gegenüber dem
Vorjahresquartal geringeren Auflösung von Rückstellungen für das
Long-Term-Incentive-Programm, um 91 Millionen EUR auf minus 98 Millionen
EUR.
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