26.04.2018
OHB SE DE0005936124
DGAP-News: OHB SE: OHB greift nach den Sternen: OHB System AG für Vertragsverhandlungen über ESA-Wissenschaftsmission PLATO ausgewählt
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OHB SE: OHB greift nach den Sternen: OHB System AG für Vertragsverhandlungen
über ESA-Wissenschaftsmission PLATO ausgewählt
26.04.2018 / 12:42
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PLAnetary Transits and Oscillations of stars (PLATO), heißt die dritte
M(edium)-Class Mission im Cosmic-Vision-Programm der ESA, bei der es um die
Beobachtung von Exoplaneten geht. Für die Realisierung des Satelliten wurde
die OHB System AG (eine Tochtergesellschaft der OHB SE, Prime Standard, ISIN
DE0005936124) für Vertragsverhandlungen als industrieller Hauptauftragnehmer
der ESA ausgewählt.
Die Wissenschaftsmission PLATO (planetare Transite und Oszillationen von
Sternen) der Europäischen Weltraumorganisation (ESA) soll im Jahr 2026
starten. Bei PLATO handelt es sich um ein satelliten-gestütztes
Observatorium für den Einsatz im Weltraum, mit dem Exoplaneten1) in der
Umlaufbahn anderer Sonnensysteme aufgespürt und erforscht werden können. Der
Hauptauftragnehmer OHB kann bei der Entwicklung und Fertigung des
PLATO-Satelliten auf ein aus Thales Alenia Space (Frankreich und UK) und
RUAG Space Schweiz bestehendes Kernteam zurückgreifen. Das Auftragsvolumen
beläuft sich auf rund EUR 297 Mio. Die Vertragsverhandlungen und die
Vertragsunterzeichnung mit OHB werden für Mitte Juni erwartet.
OHB verhandelt ersten Hauptauftrag für ESA-Wissenschaftsmission
"Ich bin den Verantwortlichen bei der ESA sehr dankbar, dass sie unser
Konzept für den Wissenschaftssatelliten ausgewählt haben sowie unserer
fachlichen Expertise und unseren Projektmanagement-Fähigkeiten Vertrauen
schenken", sagt der Vorstandsvorsitzende Marco Fuchs. "Da wir mit den
übertragenen Aufgaben erstmals die Entwicklung und Herstellung eines
kompletten Wissenschaftssatelliten für die ESA verantworten, können wir mit
PLATO einen weiteren bedeutenden Meilenstein in der Erfolgsgeschichte der
OHB System AG setzen. Dabei werden wir von exzellenten Kernteampartnern
unterstützt, mit denen wir seit Jahren auch auf anderen Gebieten
vertrauensvoll zusammen arbeiten."
Der Vertrag mit der ESA umfasst die Lieferung des 2 Tonnen schweren
Satelliten einschließlich der geforderten Tests vor dem Start und die
Unterstützung durch OHB-Personal während der Start-Kampagne und der
Inbetriebnahme-Phase im All. Der Vertrag endet mit der so genannten In-Orbit
Verifikation, die die volle Funktionsfähigkeit des Satelliten im Orbit
attestiert.
Vorarbeit in Studien
In den vergangenen Jahren haben die entsprechenden Teams bei OHB für die
PLATO-Mission zwei vorbereitende Studien durchgeführt. Im Rahmen einer
ESA-Studie beschäftigte sich OHB eingehend mit der Entwicklung des
Satellitendesigns für die PLATO Mission. Die Unterbringung der optischen
Nutzlast, die von einem aus Deutschland geführten Nutzlast-Konsortium
beigestellt wird, war Gegenstand der OHB-Studie im Auftrag des Deutschen
Zentrums für Luft- und Raumfahrt (DLR). Für die konkrete Umsetzung hat sich
das DLR bereits für die OHB System AG entschieden, die als Spezialistin für
optische Systeme gilt und sich auch im Bereich Wissenschaft einen guten
Namen erarbeitet hat. Jetzt können die OHB-Teams ihre in beiden Studien
erlangten Erkenntnisse direkt in die Realisierungsphase des Satelliten PLATO
einbringen.
PLATO soll fundamentalen Fragen auf den Grund gehen
Die Wissenschaftler versprechen sich Antworten auf Fragestellungen wie
diese: Wie entstehen Planeten? Und wie verändern sie sich mit der Zeit? Ist
unser Sonnensystem einzigartig? Welche Eigenschaften haben erdähnliche
Planeten in der habitablen (bewohnbaren) Zone von Sternen? Und, ja: Indirekt
trägt PLATO auch zur Klärung der uralten Frage bei, ob es in anderen
Sonnensystemen Leben geben könnte.
"PLATO soll extrasolare Planetensysteme nicht nur aufspüren sondern auch
erforschen. Der Schwerpunkt liegt dabei auf der Erforschung der
Eigenschaften terrestrischer Planeten in der habitablen Zone um
Sonnen-ähnliche Sterne", erläutert Andrea Sacchetti, Projektleiter PLATO.
"Außerdem soll PLATO auch seismische Aktivitäten im Inneren der Sterne
untersuchen, denn davon versprechen sich die Wissenschaftler Aufschluss über
die genauere Charakterisierung des Heimatsternes inklusive seines Alters".
So spürt PLATO unbekannte Planeten auf
Andrea Sacchetti, erklärt, wie der 2-Tonnen-Satellit die fernen Exoplaneten
sichtbarmachen kann: "Sobald PLATO seinen Zielorbit um den Lagrange Punkt 2
2) erreicht hat, wird die Nutzlast, die aus insgesamt 26 Kameras besteht,
auf Sterne vor dem dunklen Weltall ausgerichtet. Die Kameras detektieren
sehr geringe und regelmäßige Lichteinbußen, die entstehen, wenn Planeten an
den Sternen vorbeifliegen und dabei kurzzeitig einen Teil des Sternenlichts
ausblenden.
Europäisches Team für PLATO
"PLATO ist eine gleichsam spannende und anspruchsvolle Mission! Wir alle
sind stolz, mit diesem Beitrag die Forschungsziele der ESA unterstützen zu
dürfen! Neben unseren europäischen Kernteampartnern beauftragen wir bei der
Realisierung des PLATO Satelliten verschiedene Unterauftragnehmer aus den
ESA-Mitgliedsländern. Gerade für die kleineren Unternehmen ist dies eine
große Chance, die eigene Expertise bei solch einem Renommierprojekt zu
zeigen", sagt Andrea Sacchetti.
Gemeinsam will man einen leistungsfähigen Satelliten erschaffen, der in 1,5
Millionen Kilometern Entfernung im wahrsten Sinne des Wortes "neue Welten
entdecken" soll. Antonio Garcia ist Systemmanager für den PLATO Satelliten
und führt aus: "Diese herausfordernde Mission soll die exo-planetare
Wissenschaft einen großen Schritt vorwärts bringen. Um die geforderte
Qualität der wissenschaftlichen Beobachtungen garantieren zu können, haben
wir recht ehrgeizige Anforderungen an unser Satellitendesign gestellt - etwa
bezüglich der Ausrichtung der optischen Nutzlast und seiner Stabilität. Es
geht um die extrem präzise, langfristige und ununterbrochene photometrische
Beobachtung heller Sternen im sichtbaren Bereich. Nur so können die
Exoplaneten überhaupt entdeckt werden".
Der Kernteampartner Thales Alenia Space, Frankreich, ist für die Avionik,
d.h. das on-Bord Handling von Daten sowie die Lage- und Orbit-Kontrolle des
Satelliten verantwortlich. Bei Thales Alenia Space in England wird die
Satellitenplattform integriert und getestet werden.
Der andere Kernteampartner, RUAG Space Schweiz, konzipiert und fertigt die
so genannte Optische Bank. Sie ist die "Basis" auf der später die 26 etwa
kniehohen Kameras aus Deutschland - vom DLR und einem Konsortium
verschiedener europäischer Forschungszentren und Institute entwickelt und
gefertigt - integriert werden. Diese Arbeiten werden von den Expertinnen und
Experten der OHB am "OHB-Raumfahrtzentrum Optik & Wissenschaft" in
Oberpfaffenhofen bei München in einem speziellen Reinraum der ISO-Klasse 5
durchgeführt werden.
1) Planeten sind Objekte, die sich im gravitativen Einfluss eines Sterns
befinden, ihn also umkreisen. Exoplaneten oder extrasolare Planeten befinden
sich außerhalb unseres Sonnensystems, im Gravitationsfeld anderer Sonnen.
2)Der Satellit behält auf diesem Orbit seine Orientierung in Bezug auf Sonne
und Erde bei. Seine der Sonne zugewandten Solarpanels erzeugen die
erforderliche Energie. Der in der Regel dreimonatigen Beobachtungszeit folgt
ein Schwenkmanöver, das die Nutzlast vor der dann direkten
Sonneneinstrahlung schützt.
Kontakt:
Investor Relations
Martina Lilienthal
Tel.: +49 421 - 2020-720
Fax: +49 421 - 2020-613
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