Kurzeinschätzungen – aktuell zu Ihren Aktien

An dieser Stelle bieten wir Ihnen einen Überblick über die interessantesten Unternehmensnachrichten – vom Blue Chip bis zum Nebenwert. Boersengefluester.de fasst den Inhalt kompakt zusammen und gibt eine kurze Einschätzung. Damit sind Sie stets auf dem aktuellen Stand.

Kurznachrichten

 


Kurznachrichten-Archiv 2014:  Februar  · Januar  2013:  Dezember  · November  ·  Oktober  ·  September  ·  August  ·  Juli


 

19. Februar, 2014

Die in den Bereichen Antriebstechnik, Sägeblätter und Kanalsanierung tätige Greiffenberger hat die Ziele für 2013 erreicht. Bei einem leicht rückläufigen Umsatz von 155,2 Mio. Euro sprang am Ende ein von 8,8 auf 6,0 Mio. Euro gesunkenes Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) heraus. Zuletzt hatte die Gesellschaft Erlöse von 152 bis 156 Mio. Euro sowie ein EBIT in einer Spanne von 4,3 bis 5,8 Mio. Euro in Aussicht gestellt. So gesehen ist also alles im grünen Bereich. Nicht zu vergessen ist allerdings, dass die in Marktredwitz ansässige Firma Anfang November ihre Erwartungen spürbar nach unten geschraubt hatte. Ursprünglich hatte sich Greiffenberger für 2013 ein Betriebsergebnis zwischen 5,7 und 7,2 Mio. Euro auf die Fahnen geschrieben. Dennoch: Die Börsianer reagierten erleichtert, dass Greiffenberger zumindest die angepassten Ziele erreicht hat. Wirklich in die Gänge gekommen, ist der Anteilschein allerdings schon seit geraumer Zeit nicht mehr. Letztlich pendelt die Notiz seit dem Sommer 2011 grob zwischen 5,50 und 6,50 Euro. Der allgemeine Börsenaufschwung ging an dem Titel also fast komplett vorbei. Die Handelsumsätze lassen zu wünschen übrig, was auch an dem relativ niedrigen Streubesitz von 38,03 Prozent liegt. Größter Aktionär mit 55,77 Prozent die Familie Greiffenberger. Die gesamte Kapitalisierung beträgt dabei nur 30,5 Mio. Euro. Weiteres Manko ist die hohe Nettofinanzverschuldung von zum Halbjahr 40,5 Mio. Euro. Dividenden hat das Unternehmen zuletzt für 2001 gezahlt. Andererseits ist der Titel nicht wirklich hoch bewertet: Früheren Angaben zufolge sind in dem EBIT rund 1,7 Mio. Euro Sonderaufwendungen für den Start eines neuen Werks im polnischen Lublin enthalten. Rechnet man diese heraus, hätte das Nettoergebnis nach Berechnungen von boersengefluester.de bei rund 2,8 Mio. Euro liegen können. Dies entspricht einem Ergebnis je Aktie von knapp 0,60 Euro – was auf ein 10er-KGV hinauslaufen würde. Das ist moderat. Nun kommt es darauf an, dass Greiffenberger die PS im laufenden Jahr endlich auch auf die Straße bringt.


Anfang des Jahres erreichte All For One Steeb mit dem Sprung über die Marke von 20 Euro erstmals – die Neuer-Markt-Historie als AC Service einmal ausgeklammert – eine Marktkapitalisierung von 100 Mio. Euro. Für etliche institutionelle Investoren war das offenbar ein Signal zum Einstieg: Mittlerweile bringt es der SAP-Dienstleister mit Fokus auf den Mittelstand bereits auf einen Börsenwert von 134,5 Mio. Euro. Die kürzlich vorgelegten Zahlen für das Auftaktquartal der Wirtschaftsperiode 2013/14 erfüllten die mittlerweile hohen Erwartungen der Börsianer. Für das komplette Geschäftsjahr blieb Finanzvorstand Stefan Land bei seiner Prognose, wonach bei Erlösen von 205 bis 210 Mio. Euro mit einem Gewinn vor Zinsen und Steuern (EBIT) in einer Range von 10,5 bis 11,0 Mio. Euro zu rechnen sei. Zur Hauptversammlung am 27. März 2014 schlagen die Schwaben eine von 0,15 auf 0,50 Euro je Aktie erhöhte Dividende vor. Bezogen auf das aktuelle Kursniveau kommt der Titel damit auf eine Rendite von knapp zwei Prozent. Das Eigenkapital beträgt rund 50 Mio. Euro. Die Nettoverschuldung liegt nach den zahlreichen Zukäufen momentan bei rund 10 Mio. Euro. Kurzfristig sieht das Papier nun allmählich doch etwas überhitzt aus. Zukäufe sollten Anleger zurückstellen. Die zuletzt genannten Kursziele der Analysten – die BankM nennt etwa eins von 25,65 Euro – hat der Small Cap auf dem aktuellen Niveau von 27 Euro überschritten.




 

18. Februar, 2014

Für Sven Ivo Brinck, den neuen Vorstandschef der Mybet Holding, geht es nach den vielen Personalrochaden auf Vorstands- und Aufsichtsratsebene zunächst einmal darum, neues Vertrauen am Kapitalmarkt zu erarbeiten. Dazu gehörte auch die Teilnahme an der Small & Midcap Conference von Close Brothers Seydler am 12. Februar in Frankfurt. Vorab machte Brick noch einen Abstecher in die Redaktionsräume von boersengefluester.de und berichtete über die künftige Ausrichtung des Kieler Wettunternehmens. So viel vorweg: Eine komplette Strategieänderung – etwa mit reinem Fokus auf die Online-Plattformen – ist nicht zu erwarten. Vielmehr geht es darum das bestehende Geschäft effizienter zu betreiben und darüber hinaus die Marke mybet zu stärken. Noch keine Prognose wollte Brinck für die 2013er-Zahlen abgeben. Zur Einordnung: Zuletzt hatte das Unternehmen den Ausblick auf einen zu erwartenden Verlust von minus 3 bis minus 1 Mio. Euro gesenkt. On top dürften aber noch Abschreibungen auf Vermögensgegenstände kommen, die mit dem Geschäft in Spanien zusammenhängen. Hier werden gerade die Wertansätze mit den Wirtschaftsprüfern geprüft. Keine drängenden Verkaufsabsichten hegt das Unternehmen mehr für die Beteiligung an pferdewetten.de. Kein Wunder: Momentan zählt die Tochter – Mybet hält 52,2 Prozent an der Gesellschaft – zu den Leistungsträgern. 2013 kamen die Düsseldorfer bei leicht rückläufigen Erlösen von 4,25 Mio. Euro auf einen Gewinn vor Zinsen und Steuern (EBIT) von 0,95 Mio. Euro. Das entspricht einem Zuwachs von knapp 42 Prozent. In Aussicht gestellt hatte pferdewetten.de ein EBIT in einer Spanne von 0,8 bis 1,0 Mio. Euro. Unterm Strich blieb ein Überschuss von 1,04 Mio. Euro hängen. Für boersengefluester.de bleibt die Mybet-Aktie eine aussichtsreiche Turnroundwette für 2014. Der Chart von pferdewetten.de hingegen strotzt bereits jetzt nur so vor Kraft. Allerdings kommt der Titel auf einen Börsenwert von lediglich 9,1 Mio. Euro. Den meisten Investoren dürfte der Titel damit zu markteng sein.


Eine Kaufempfehlung von JP Morgan – und plötzlich ist die Aixtron-Aktie wieder en vogue. So rechnen die Amerikaner für den Hersteller von Depositionsanlagen für die Halbleiterindustrie (Deposition = chemische Abscheidung) für 2015 mit einem Ergebnis je Aktie von 0,34 Euro – nach einem kleinen Minus für 2014. Interessant: Diese Ergebnisprognose für 2015 liegt noch unterhalb des momentanen Konsens der Analysten. Wenn es richtig gut läuft, könnte der Spezialmaschinenbauer für die LED-Branche laut JP Morgan sogar 0,52 Euro pro Anteilschein verdienen. Bezogen auf das von 10 auf 16 Euro erhöhte Kursziel der US-Analysten käme der TecDAX-Titel dann allerdings auf ein sportliches KGV von mehr als 30. Bislang sind das jedoch Wunschgedanken, noch herrscht grauer Alltag. Am 25. Februar wird Aixtron die Zahlen für 2013 vorlegen, und die dürften nicht sonderlich hübsch ausfallen. Nach neun Monaten 2013 standen Erlösen von 131,8 Mio. Euro Verluste von 86,2 Mio. Euro entgegen. Immerhin: Für das Abschlussviertel 2013 hatte Martin Goetzeler eine leichte Umsatzsteigerung gegenüber dem direkt vorangegangenen Quartal in Aussicht gestellt. Vor einer konkreten Ergebnisprognose scheute er sich hingegen. Die Aachener versuchen mit einem 5-Punkte-Programm (Kunden, Produkte, Effizienz, Finanzen und Mitarbeiter) die Ertragslage zu stabilisieren. Interessant wird der Titel auch aus charttechnischer Sicht: Bei gut 13 Euro lauern zunächst zahlreiche Widerstände. Darüber wäre der Weg allerdings frei. Voraussetzung für einen Durchmarsch wäre jedoch ein optimistischer Ausblick des Vorstands. Es stehen also spannende Wochen an. Beinahe schon wieder vergessen: Anfang Januar hatte Aixtron eine Industriepartnerschaft mit dem Spezialmaschinenbauer Manz gemeldet.


Kurz vor der Hauptversammlung am 20. Februar 2014 hat Fortec Elektronik die Halbjahreszahlen zum Geschäftsjahr 2013/14 vorgelegt. Auf den ersten Blick sieht der Zwischenbericht nicht sonderlich prickelnd aus. Bei einem Umsatzrückgang um 2,8 Prozent auf 20,90 Mio. Euro knickte das Ergebnis nach Steuern von 0,573 auf 0,358 Mio. Euro ein. Das entspricht einem Gewinn pro Aktie von gerade einmal 0,12 Euro – nach 0,19 Euro im vergleichbaren Vorjahreszeitraum. Neben der allgemeinen Konjunkturlage schlugen insbesondere die von knapp 750.000 Euro auf 259.000 Euro geschmolzenen sonstigen betrieblichen Erträge ins Kontor. Hoffnung macht allerdings der Ausblick. So betont Vorstandschef Dieter Fischer: „Wir denken nunmehr den Tiefpunkt im seit Mitte 2011 rückläufigen Geschäftszyklus gesehen zu haben. Als Zulieferer exportorientierter Unternehmen gehen wir davon aus, dass die insgesamt wieder besseren wirtschaftlichen Vorgaben die bisherige Zurückhaltung unserer Kunden bei der Vergabe von Neuaufträgen positiv beeinflussen wird.“ Unterm Strich rechnet der Anbieter elektronischer Komponenten für 2013/14 (per Ende Juni) bei Erlösen auf Vorjahresniveau weiterhin mit einem rückläufigen Überschuss. „Im weiteren Verlauf des Jahres 2014 und für die Folgejahre 2015 und 2016 sind wir sehr optimistisch“, heißt es im Zwischenbericht. Für notorische Tiefstapler wie bei Fortec ist das ein extrem ermutigendes Zeichen. Die Bilanz ist weiterhin frei von Bankschulden. Auf dem Aktionärstreffen wird über eine unveränderte Dividende von 0,50 Euro pro Anteilschein abgestimmt. Das läuft – trotz der prima Kursentwicklung seit Mitte 2013 – immer noch auf eine ansehnliche Rendite von 3,9 Prozent hinaus. Boersengefluester.de bestätigt damit seine Dauerkaufempfehlung für den Small Cap. Die Marktkapitalisierung beträgt gut 38 Mio. Euro.


Bei InVision löste zuletzt eine Kaufstudie von Hauck &Aufhäuser mit Kursziel 63 Euro einen kräftigen Anstieg bis an die Marke von 40 Euro aus. Nun hat der Anbieter von cloudbasierter Software für die Personalplanung in Call Centern seine vorläufigen Zahlen für 2013 vorgelegt. Demnach kam die Gesellschaft bei leicht höheren Erlösen von 13,56 Mio. Euro auf einen Gewinn vor Zinsen und Steuern (EBIT) von rund 1,75 Mio. Euro. Avisiert hatten die Ratinger zuletzt ein EBIT von mindestens 1,7 Mio. Euro. Ziel erreicht, lautet also die Zwischenbotschaft. Der aktuelle Börsenwert von 89,5 Mio. Euro lässt sich mit diesen Zahlen freilich noch nicht untermauern. Nun kommt es darauf an, dass InVision nach der Transformation des Geschäftsmodells, weg vom klassischen Lizenzmodell hin auf die Cloudschiene, den erhofften Ertragssprung hinbekommt. Hauck &Aufhäuser kalkuliert für 2014 immerhin mit einem EBIT-Zuwachs auf 4 Mio. Euro. Für 2015 sehen die Experten dann einen Zuwachs auf 6,6 Mio. Euro. Gelegenheit weitere Investoren von der knackigen Wachstumsstory zu überzeugen, hat InVision-Chef Peter Bollenbeck in den kommenden Tagen, wenn er – gemeinsam mit Hauck &Aufhäuser – auf Roadshow durch Europa tourt. Boersengefluester.de traut dem Titel weiterhin ein erkleckliches Potenzial zu. US-Firmen mit ähnlichen Geschäftsmodellen – wie etwa Workday (WKN: A1J39P) – kommen noch immer auf viel höhere Bewertungen als InVision und sind dennoch heiß begehrt.




 

17. Februar, 2014

Trendwechsel: Nach dem Dezember-Tief bei gut 27 Euro hat die Notiz von GSW Immobilien wieder in den Aufwärtsmodus umgeschaltet und attackiert nun die Marke von 32 Euro. Gerade einmal acht Prozent der Anteilscheine befinden sich nach dem Zusammenschluss mit dem MDAX-Konzern Deutsche Wohnen sich im freien Umlauf. Ein Squeeze-out dürfte vorerst jedoch nicht zu erwarten sein, denn sobald Deutsche Wohnen den Schwelle von 95 Prozent überschreitet, müsste die Gesellschaft Grundwerbsteuer auf die in Deutschland befindlichen Immobilien der GSW zahlen. Dem Vernehmen nach handelt es sich um einen Betrag von rund 130 Mio. Euro handeln. Börsenkenner halten es daher für eine wahrscheinliche Variante, dass die Deutsche Wohnen den Cashflow der Berliner vorerst über attraktive Dividenden abgreifen könnte. Für ausschüttungsorientierte Anleger dürfte sich hier in den kommenden Jahren also eine interessante Quelle auftun.


Nach einer längeren Konsolidierungsphase gewinnt der Aktienkurs von Beate Uhse an Stärke und nähert sich dem Widerstandsbereich um 0,80 Euro vom vergangenen Sommer. Die Zahlen für 2013 stehen offiziell erst Ende März an. Zuletzt hatte Vorstandschef Serge van der Hooft jedoch ein operatives Ergebnis in einer Breite von 2 bis 4 Mio. Euro angekündigt. Entscheidend ist – wie für so viele Handelsunternehmen – auch bei dem Erotikkonzern der Verlauf des Weihnachtsgeschäfts. Die Marktkapitalisierung von Beate Uhse beträgt rund 59 Mio. Euro. Das entspricht etwa dem 2,5fachen des Buchwerts und, im günstigen Fall, etwa dem knapp 15fachen des operativen Jahresgewinns für 2013. Zumindest auf dieser Basis sieht der Titel also nicht sonderlich günstig aus. Allerdings positioniert sich das Unternehmen endlich konsequent als E-Commerce-Anbieter. Und auch bei den klassischen Erotikläden konzentriert sich Beate Uhse auf rentable und moderne Shops. Sollte die Umstrukturierung gelingen, dürfte auch das Ergebnis in den kommenden Jahren davon merklich profitieren. Risikobereite Investoren können sich ein paar Stücke ins Depot legen. Und nördlich der 0,80 Euro wäre auch der charttechnische Weg erst einmal frei.


Mit einem Umsatz von 65,1 Mio. Euro (+16,5 Prozent) und einem Gewinn vor Steuern von 7,8 Mio. Euro (+39,3 Prozent) hat Basler die Mitte November erhöhten Prognosen für 2013 sicher erreicht. Damals hatte der Hersteller von Spezialkameras für die Videoüberwachung oder den Einsatz in Industrie, Medizintechnik und Verkehr eine Erlösspanne von 63 bis 65 Mio. Euro sowie ein Ergebnis von 6,9 bis 7,8 Mio. Euro in Aussicht gestellt. „Mit diesen Resultaten hat die Basler AG ihr bisher mit Abstand bestes Ergebnis der Unternehmensgeschichte erzielt“, betont die Gesellschaft aus Ahrensburg in der Nähe von Hamburg. Das komplette Zahlenwerk – inklusive Ausblick für 2014 – wird Basler am 27. März 2014 veröffentlichen. Die Analysten von Warburg Research kalkulieren derzeit für das laufende Jahr mit Umsätzen von 74 Mio. Euro und einem Gewinn vor Steuern von 9,4 Mio. Euro. Als Kursziel geben die Nebenwerteexperten 34 Euro aus. Close Brothers Seydler sieht den Titel bei 33 Euro als fair bewertet an. Demnach hätte der Titel noch rund zehn Prozent Potenzial – das klingt nicht mehr sonderlich üppig. Verständlich, dass die Notiz von Basler seit Anfang November eher seitwärts strebt. Immerhin hat der Small Cap – allein in den vergangenen zwei Jahren – ein Rally von 155 Prozent hinter sich. Mit einem Börsenwert von mittlerweile 108 Mio. Euro, davon befinden sich allerdings nur 34,9 Prozent im Streubesitz, wird die Basler-Aktie andererseits zunehmend auch für institutionelle Investoren interessant. Die Bewertung ist mit einem KGV von rund 15 noch nicht abgedreht. Der Titel ist eine gute Halten-Position.


Mit ihrem vom 5,50 auf 10,50 Euro heraufgesetzten Kursziel haben die Analysten von Hauck & Aufhäuser den Aufwärtstrend der Deag-Aktie zuletzt nochmals spürbar beschleunigt. Noch ist die Notiz des Konzertveranstalters mit gegenwärtig 5,65 Euro aber ein ganzes Stück von dem in der Studie genannten fairen Wert entfernt. Indirekter Profiteur des Deag-Kursfeuerwerks ist das Papier von Heliad Equity Partners. Die dem Einflussbereich des Börseninvestors und Medienunternehmers Bernd Förtsch zurechenbare Beteiligungsgesellschaft hält knapp 30 Prozent an der Berliner Entertainmentfirma. Zudem ist Heliad mit rund 18,6 Prozent bei der Direktbank Flatex (ebenfalls Förtsch) engagiert. Außerdem im börsennotierten Portfolio befinden sich der IT-Dienstleister Seven Principles (6,5 Prozent), die Investmentbank Varengold (13,3 Prozent) sowie die Telekombeteiligungsgesellschaft MAX21 (keine Angabe zur Höhe). Allein diese Engagements stehen nach Berechnungen von boersengefluester.de zurzeit für einen auf Heliad durchgerechneten Anteil von 36 Mio. Euro – entsprechend etwa 3,55 Euro pro Heliad-Aktie. Zum Vergleich: Aktuell kostet die Heliad-Aktie 3,15 Euro. Zuletzt kaufte die in Frankfurt sitzende Investmentfirma gut 665.000 eigene Anteile zu je 2,35 Euro zurück und zog die Papiere anschließend ein. Anleger, die auf die Rückkaufofferte eingegangen sind, haben also einen schlechten Deal gemacht. Auch auf dem jetzigen Niveau wird die Heliad-Aktie noch immer unter Wert gehandelt. Wer den Titel im Depot hat, sollte engagiert bleiben.


Massiv beschleunigt, hat sich der Kursverfall bei der Deutschen Forfait. Vor einigen Tagen kam ans Licht, dass der Exportfinanzierer wegen verbotener Geschäfte mit dem Iran auf eine Strafliste geraten sei. Die Reaktion von Deutsche Forfait ließ einige Tage auf sich warten. Dann musste die Gesellschaft jedoch eingestehen, dass wegen der OFAC-Sanktionsliste Rückstellungen von 2,2 Mio. Euro gebildet werden müssen und die Geschäfte auch sonst nicht wie erwartet laufen. Gleichwohl stufte der Vorstand  die Vorwürfe „als nicht zutreffend“ ein und und „bemüht sich diese auszuräumen“. Unterm Strich rechnen die Kölner für 2013 aber mit einem Verlust von 3 bis 3,3 Mio. Euro. Am Kapitalmarkt befürchten die Investoren, dass der Schaden für die Gesellschaft möglicherweise noch größer werden könne. Die Ratingagentur Scope hat die Bewertung für den erst im Mai 2013 emittierten Mittelstands-Bond (WKN: A1R1CC) bereits „under review“ gesetzt und sich eine Herabstufung von ehemals „BB+“ vorbehalten. Letztlich hat der Markt aber längst mit den Füßen abgestimmt. Die Bond-Notiz von nur noch 53 Prozent spricht eine klare Sprache. Hier gehen die Marktteilnehmer davon aus, dass Zinszahlung und Tilgung gefährdet sind. Dem steht die Aussage der Gesellschaft gegenüber, „trotz des erwarteten Verlusts weiterhin ausreichend und solide finanziert“ zu sein. Der Börsenwert der Deutschen Forfait beträgt nur noch 11,8 Mio. Euro – was gut der Hälfte des Eigenkapitals entspricht. Von dem niedrigen Kurs-Buchwert-Verhältnis sollten sich Anleger aber besser nicht beeindrucken lassen, so lange die tatsächlichen Auswirkungen der OFAC-Liste nicht geklärt sind.


Erst vor rund einer Woche hatte Grand City Properties mitgeteilt, dass sie die Emission einer Wandelschuldverschreibung im Volumen von 100 Mio. Euro plane. Hintergrund waren die „fortgeschrittenen Verhandlungen und Abschlüssen zu einer Reihe neuer Akquisitionen diverser Immobilienbestände im Gesamtvolumen von mehr als 200 Mio. Euro.“ Nun hat die Immobiliengesellschaft mit Sitz in Luxemburg Nägel mit Köpfen gemacht und Convertibles im Umfang von bis zu 150 Mio. Euro angekündigt. Bei voller Wandlung könnte sich das derzeit in 115.425.000 Aktien eingeteilte Kapital um weitere rund 15.500.000 Stück erhöhen. Die Bonds haben eine Laufzeit von fünf Jahren und sind mit einem halbjährlich zahlbaren Kupon von 1,5 ausgestattet. Der anfängliche Wandlungspreis wurde auf 9,72 Euro festgelegt. Zuvor hatte Standard & Poor’s das Rating für die bis 2020 laufenden herkömmlichen Bonds (WKN: A1HLGC) im Volumen von 200 Mio. Euro von „BB“ auf „BB+“ angehoben. Begründung von Grand City Properties: „Aufgrund der erhöhten Eigenkapitalbasis geht S&P davon aus, dass sich die Verschuldungskennzahlen des Unternehmens in den kommenden Jahren weiter verbessern werden. Zusätzlich hebt S&P die solide Kapitalstruktur der Gesellschaft mit einer Eigenkapitalquote von etwa 50 Prozent, einem Loan-to-Value (LTV) von unter 50 Prozent und einer Erhöhung des Anteils unbelasteter Immobilien auf über 30 Prozent hervor.“ Boersengefluester.de hatte recht früh auf die Aktie von Grand City Properties aufmerksam gemacht. Seit der Erstbesprechung Ende August zu Kursen um 5,70 Euro hat die Notiz des Spezialisten für Wohnimmobilien mit Entwicklungspotenzial nun um mehr als ein Drittel auf 7,75 Euro zugelegt. Aus diesem Grund hatten wir zuletzt empfohlen, auch mal an Gewinnmitnahmen zu denken – trotz des Kursziels von 9,15 Euro der Berenberg Bank.




 

14. Februar, 2014

Eine interessante Entwicklung zeichnet sich bei der Pittler Maschinenfabrik (WKN: 692500) ab. Die zum Imperium der als eher verschlossen geltenden Rothenberger-Gruppe gehörende Gesellschaft hat eine bewegte Vergangenheit mit mehreren Insolvenzen hinter sich. Nun soll die zuletzt eher aus der Vermietung von Immobilien und Maschinenparks bestehende Geschäftstätigkeit ausgeweitet werden. Laut dem gerade vorgelegten Konzernabschluss für 2012 (!) ist es beabsichtigt, „profitable kleine und mittelständische Unternehmen aus der Werkzeugmaschinenbaubranche sowie Zulieferer aus der Automobilbranche zu erwerben.“ Wesentliches Investment sind bislang die Anfang 2013 von der Fritz Werner Werkzeugmaschinen International übernommenen Anteile an der SWS Spannwerkzeuge GmbH aus dem hessischen Schlüchtern. Mitte 2013 wurde eine Finanzierungsrunde durchgeführt, die bei Pittler für einen Mittelzufluss von rund 1,5 Mio. Euro sorgte. Gegenwärtig ist das Kapital in 1,8 Millionen Aktien unterteilt. Dementsprechend beträgt der Börsenwert zurzeit gerade einmal 6,5 Mio. Euro. 76,78 Prozent davon sind der Günter Rothenberger Beteiligungen GmbH aus Frankfurt zuzurechnen. Den für 2013 zu erwartenden Umsatz veranschlagt das Management auf rund 4,2 Mio. Euro. Für 2014 rechnet der Vorstand aus möglichen Unternehmenserwerben und organischem Wachstum mit einem weiteren Erlösanstieg. Interessant ist Pittler für die Strategen aus der Rothenberger-Gruppe insbesondere durch die stattlichen Verlustvorträge von fast 9 Mio. Euro per Ende 2012. Am 28. März 2014 findet die nächste Hauptversammlung statt. Ein Publikumswert ist Pittler sicher nicht. Andererseits kann man den Titel durchaus auf die Watchlist nehmen und schauen, was sich hier tut. Hinweis: Noch zählt das Papier nicht zum Coverage-Universum DataSelect von boersengefluester.de.


Spektakuläres Kursziel für InVision: Die Analysten von Hauck & Aufhäuser haben sich erstmalig die Aktie des Anbieters von cloudbasierter Software für den Personaleinsatz in Call Centern vorgenommen trauen dem Papier auf Basis ihre Schätzungen für 2016 einen fairen Wert von 63 Euro zu. Auf diesem Niveau käme der Titel dann auf ein KGV von 15,5. Dementsprechend kalkulieren die Wertpapierexperten für 2016 mit einem Ergebnis je Aktie von 4,05 Euro. Für 2015 rechnet Analyst Lars Dannenberg mit 2,82 Euro, im laufenden Jahr erwartet er einen Gewinn pro Anteilschein von 1,72 Euro. „Am besten ist, dass die einzigartige Produktausrichtung von InVision am Kapitalmarkt noch weitgehend unbekannt ist, da die Gesellschaft ihre drei Jahre dauernde Transformation vom herkömmlichen Lizenzgeschäft zu einem cloudbasierten Modell erst kürzlich abgeschlossen hat“, sagt Dannenberg. Am 18. Februar legt das Unternehmen aus Ratingen einen ersten Überblick für 2013 vor: Hauck & Aufhäuser rechnet bei Erlösen von 13,7 Mio. Euro mit einem operativen Ergebnis von 1,7 Mio. Euro. An der Börse verfehlte die knackige Studie ihre Wirkung nicht. Der Kurs von InVision zog in der Spitze bis auf 39,50 Euro an. Damit näherte er sich bereits den 42,50 Euro, die Hauck & Aufhäuser auf Basis der Schätzungen für 2015 als fairen Wert ansieht.


Aus dem langfristigen Abwärtstrend nach oben ausgebrochen ist der Aktienkurs von Cor & FJA. Boersengefluester.de hatte bereits Anfang des Jahres auf den zu erwartenden Turnaround des Anbieters von Standardsoftware für Lebensversicherer hingewiesen (HIER). Nun hat die Gesellschaft aus Leinfelden-Echterdingen erste Zahlen für 2013 vorgelegt. Demnach hat Cor & FJA bei 132 Mio. Euro Umsatz das avisierte ausgeglichene Ergebnis beim Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) erreicht. Unterm Strich werden freilich noch tiefrote Zahlen stehen. Für 2014 stellt Vorstandschef Christian Hofer Erlöse von 100 Mio. Euro sowie ein EBITDA von rund 11 Mio. Euro in Aussicht. Wichtig: Der Umsatzrückgang hängt mit dem Verkauf des Segments Banking sowie der nicht mehr konsolidierten Beteiligung an der Managementberatungsgesellschaft Plenum. Ergebnismäßig liegt die Gesellschaft nördlich der Erwartungen der Analysten, die bei gut 9 Mio. Euro für das EBITDA gelegen haben. Ende 2013 hatte Cor & FJA über IBM einen Großauftrag von der AXA Deutschland mit einem Gesamtvolumen von 40 Mio. Euro über fünf Jahre ergattert. Boersengefluester.de traut dem Small weiterhin eine gute Performance zu. Noch immer wird der Titel mit einem Abschlag zum Buchwert gehandelt und auch das KGV ist mit rund elf relativ moderat. Nun kommt es allerdings darauf an, dass Cor & FJA den erhofften Ergebnisumschwung in den kommenden Quartalen auch tatsächlich mit harten Zahlen unterlegt.


Sonderlich viel Freude hatten die Aktionäre von Vtion an ihrem Investment bislang nur ganz selten. Allein in den vergangenen zwölf Monaten verlor der Anteilschein des Anbieters von Mobilfunk-Datenkarten und Netzwerkkameras um ein Drittel an Wert. Wirklich zu überzeugen wissen auch die vorläufigen Zahlen für das abgelaufene Geschäftsjahr nicht. Bei einem Umsatzrückgang um knapp 21 Prozent auf 59,95 Mio. Euro knickte das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) um 26,5 Prozent auf rund 5,03 Mio. Euro ein. Damit bringen es die Chinesen auf eine operative Rendite von 8,4 Prozent. In Aussicht gestellt hat der Vorstand zuletzt allerdings Erlöse zwischen 60 und 70 Mio. Euro sowie eine EBIT-Marge von acht bis zehn Prozent. Für das laufende Jahr kalkuliert Vtion mit Umsätzen von mindestens 60 Millionen Euro und einem konstantes EBIT. Dem steht ein Börsenwert knapp 41 Mio. Euro entgegen. Das klingt zunächst einmal sehr moderat. Zudem gilt Vtion in den Kategorien „Kurs-Buchwert-Hits“ und „Cash-Könige“ traditionell ganz vorn. In der Börsenszene gibt es allerdings erhebliche Zweifel, ob die liquiden Mittel von zuletzt knapp 124 Mio. Euro im Ernstfall tatsächlich zu mobilisieren wären. Interessant wird, wie sich Vtion hinsichtlich der Dividende entscheiden wird. Zuletzt nannte die Gesellschaft eine Ausschüttungsquote von 15 Prozent auf den Nettogewinn als Zielgröße. Nach den Schätzungen von boersengefluester.de könnte das für 2013 auf eine Dividende von 0,05 Euro je Anteilschein – entsprechend 2,3 Prozent Rendite – hinauslaufen. Ein echter Kaufgrund wäre allerdings auch das nicht.


Die bereits in unserem Beitrag von Ende Januar (den Artikel finden Sie HIER) über bet-at-home.com avisierte Studie von Hauck & Aufhäuser ist nun erschienen. Die Hamburger Wertpapierexperten kommen in ihrer 36 Seiten umfassenden Analyse zu dem Schluss, dass die Aktie des Online-Wettanbieters kaufenswert ist. Das Kursziel siedelt Hauck & Aufhäuser bei immerhin 52 Euro an, was einem Aufschlag von rund 36 Prozent auf den aktuellen Kurs bedeutet. Interessant: Auch die Experten von Hauck & Aufhäuser gehen davon aus, dass bet-at-home.com im laufenden Jahr – trotz des Werbegroßereignisses Fußball-WM – nur moderat weniger verdienen wird als 2013. Die Gewinnschätzungen je Aktie für 2013 bis 2015 lauten: 3,14 Euro, 2,87 Euro und 3,06 Euro. Damit kommt der Titel auf ein 2015er-KGV von 12,5. In der Vergangenheit hatten deutlich erhöhte Marketingbudgets in Jahren mit einer Fußball-WM oder Europameisterschaft häufig den Gewinn spürbar schmelzen lassen. Boersengefluester.de traut der Aktie von bet-at-home.com weiterhin eine erkleckliche Performance zu.


Nach der Ausschüttung der jüngsten Sonderdividende Ende Januar 2014 sucht die Balda-Aktie nach Orientierung und hat dafür nach einer kleinen Erholung zuletzt auf den Seitwärtsmodus umgestellt. Die vorläufigen Halbjahreszahlen des Spezialisten für Kunststofflösungen – etwa für den Medizintechniksektor – bewegen sich laut den Analysten im Rahmen der Erwartungen. Bei einem Umsatz von 34,9 Mio. Euro kam Balda auf ein Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) von 1,1 Mio. Euro. Mit anderen Worten: Auf operativer Ebene hat Balda im zweiten Quartal des Geschäftsjahrs 2013/14 nichts verdient. Dennoch bestätigt die Gesellschaft die Planungen für das Gesamtjahr und sieht sich ergebnismäßig „auf Kurs“. Demnach soll bei Erlösen von 70 bis 80 Mio. Euro eine EBITDA-Marge im einstelligen Prozentbereich herauskommen. Für die meisten Investoren ist die EBITDA-Ebene allerdings kaum greifbar und sie schielen viel mehr auf das Nettoergebnis. Hier hat sich Balda noch nicht auf ein konkretes Ziel festgelegt. Immerhin: Auch unterm Strich sollen am Geschäftsjahresende schwarze Zahlen stehen. Die Experten von Warburg Research sehen den Titel derzeit bei 3,90 Euro als fair bewertet an – also etwa auf Höhe des aktuellen Kurses. Ihr Urteil: Halten. Dem kann sich boersengefluester.de momentan anschließen.




 

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