Kursbewegende Meldungen in kompakter Form


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An dieser Stelle kommentiert boersengefluester.de aktuelle Firmenmeldungen und weist auf interessante Sondersituationen hin.




30. September, 2019

Einigermaßen schwindelfrei müssen Aktionäre der Bitcoin Group schon sein, sonst hält man die enormen Kursschwankungen des auf Geschäftsmodelle rund um Kryptowährungen spezialisierten Unternehmens wohl kaum aus. Immerhin hatte der Spezialwert allein in den vergangenen zwölf Monaten Extremkurse von 16 bis 46 Euro. So gesehen bewegt sich die gegenwärtige Notiz von 27,50 etwas unterhalb des Mittelwerts und spiegelt dabei eine Marktkapitalisierung von 137,5 Mio. Euro wider. Zum Vergleich: Per 30. Juni 2019 stehen Krypto-Assets mit einem Wert von knapp 42,2 Mio. Euro in der Bilanz. Vereinfacht ausgedrückt, billigt der Kapitalmarkt dem eigentlichen Geschäftsmodell der Bitcoin Group also einen Wert von rund 95 Mio. Euro zu. „Wir arbeiten weiterhin leidenschaftlich an der Diversifizierung unseres Geschäftsmodells, um uns unabhängiger von der Notiz einzelner Kryptowährungen aufzustellen. Kern unserer Aktivitäten ist es, Bitcoin.de zu einer Kryptowährungsbörse auszubauen“, betont das Management und spielt auf den Erwerb der futurum bank an. „Somit besteht für uns fortan die Möglichkeit, eigene Produkte in Verbindung mit Kryptowährungen zu emittieren, Eigenhandel mit Kryptowährungen durchzuführen und Geldautomaten für Kryptowährungen zu betreiben. Denkbar hinsichtlich der Begebung von Finanzprodukten sind Inhaber-Teilschuldverschreibungen, börsen-gehandelte Indexfonds (ETFs), Sparprodukte oder Index-Zertifikate.“ Schwer abzuschätzen bleibt indes, welche Ergebnispotenziale sich daraus ergeben können. Im jetzt vorgelegten Halbjahresbericht zeigt sich nämlich einmal mehr, dass die aktuelle Ergebnisqualität noch immer maßgeblich von Zu- oder Abschreibungen auf Kryptowährungen geprägt. Immerhin: Der Halbjahresgewinn von 2,85 Mio. Euro liegt allzu sehr entfernt von den 3,32 Mio. Euro Gewinn aus den ersten sechs Monaten 2018. Dem Vernehmen nach liegen die Zahlen im Rahmen der eigenen Erwartungen. Auffällig ist derweil der deutliche Anstieg des Eigenkapitals von 20,54 auf 41,06 Mio. Euro. Insgesamt sieht boersengefluester.de die Bitcoin Group auf einem guten Weg, allerdings wird auch das Wettbewerbsumfeld zunehmend anspruchsvoller. Herausforderer wie Bitpanda oder Coinbase machen nämlich auch einen guten Job, von Platzhirschen wie Binance, Huobi, Coinbase und OKEX ganz zu schweigen.



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25. September, 2019

Verglichen mit dem Ende August 2018 erreichten Rekordkurs von 52,10 Euro gibt es die Aktie von Stemmer Imaging gegenwärtig mit einem Abschlag von mehr als 50 Prozent. Entsprechend juckt es manchem Anleger möglicherweise in den Fingern, was die Aktie des Anbieters von Produkten aus dem Bereich Bildverarbeitungstechnologie angeht. Die jetzt vorgelegten Jahreszahlen für 2018/19 (30. Juni) decken sich im Wesentlichen mit den bereits Mitte August veröffentlichten Vorabdaten. Was boersengefluester.de freilich nicht so sehr gefällt, sind die vielen bereinigten Kennzahlen im Geschäftsbericht. Zudem reiht sich auch Stemmer in die Gruppe der Unternehmen ein, bei denen sich die Wachstumsstrategie erst einmal negativ auf die operative Marge auswirkt. So fiel die (unbereinigte) EBITDA-Rendite im vergangenen Geschäftsjahr von 7,9 auf 6,4 Prozent zurück. Für die nächsten Monate steht zunächst einmal die Umstellung der Rechnungsperiode auf das Kalenderjahr an. Hochgerechnet auf zwölf Monate kalkuliert Stemmer Imaging für 2019 mit Erlösen zwischen 118 und 130 Mio. Euro sowie einem Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) in einem Korridor von 11,0 bis 14,2 Mio. Euro. Positiv: Für 2020 stellt der Vorstand bereits jetzt eine deutliche Verbesserung von Umsatz und EBITDA in Aussicht. Bewertungstechnisch ist die seit einiger Zeit im Prime Standard gelistete Aktie damit zwar immer noch nicht ganz günstig. Insgesamt sollte sich die jüngste Kurserholung aber noch eine Weile fortsetzen.


Das gibt es auch nicht alle Tage: Zwei Gewinnwarnungen von ein und demselben Unternehmen – und das innerhalb von nur einer Woche. Die auf Reiseportale spezialisierte HolidayCheck Group sieht sich nach der Insolvenz von Thomas Cook jedoch zu diesem ungewöhnlichen Schritt gezwungen, nachdem Gewinnwarnung Nummer 1 noch mit einer „normal“ unter den Erwartungen liegenden Geschäftsentwicklung begründet wurde. Demnach kalkuliert HolidayCheck für 2019 ab sofort mit einem operativen EBITDA (Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen – bereinigt um aktienbasierte Vergütungen) zwischen 2,0 Millionen Euro und 6,0 Mio. Euro. Zuvor hatten die Münchner ihre Prognose für das operative EBITDA noch von einer Spanne zwischen 8,5 bis 11,5 Mio. Euro auf einen Korridor von 7,5 bis 10,5 Mio. Euro gekürzt. Im Mittel wird das operative EBITDA der HolidayCheck also um etwa 6 Mio. Euro niedriger ausfallen als ursprünglich vermutet. Im Zuge der Thomas Cook-Pleite ist „unter anderem mit Forderungsausfällen, Rückforderungen aus der Anfechtung bereits geleisteter Zahlungen sowie gegebenenfalls mit weiteren Folgebelastungen zu rechnen“, wie die Gesellschaft betont. Noch lassen sich die tatsächlichen Effekte zwar nur schwer vorhersagen, unterm Strich dürfte die HolidayCheck Group für 2019 aber tiefrote Zahlen schreiben. Nachdem 2018 endlich der Turnaround gelang, ist das ein herber Rückschlag, der sich entsprechend auch im Aktienkurs niederschlägt. Immerhin befindet sich die Notiz der Münchner auf einem Drei-Jahres-Tief. Zudem reflektiert die aktuelle Marktkapitalisierung von 132 Mio. Euro einen signifikanten Abschlag zum Buchwert. Keine Frage: Die operative Lage ist eine ziemliche Enttäuschung. Andererseits ist im Aktienkurs nun bereits sehr viel Pessimismus eingepreist, so dass wir zumindest ein Halten-Votum für sinnvoll erachten.



23. September, 2019

Fast drei Monate hing der Aktienkurs von Medios in einer engen Spanne zwischen 17,00 und 17,50 Euro fest. Nun der kraftvolle Ausbruch bis auf 18,50 Euro. Der Auslöser: Das Spezialpharma-Unternehmen hat seine Erlösprognosen für 2019 spürbar heraufgesetzt. Statt Umsätzen von – wie noch im Halbjahresbericht angekündigt – eher 440 Mio. Euro stellt Medios nun Erlöse in einer Spanne von 500 bis 510 Mio. Euro in Aussicht. Das um Sondereffekte aus Aktienoptionen bereinigte Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) soll zwischen 17 und 18 Mio. Euro liegen. Bislang rechneten die Berliner hier mit einer Bandbreite von 16,5 bis 17,5 Mio. Euro. „Grund für die Prognoseerhöhung sind zunehmend positive Impulse durch die verstärkten Investitionen in das Wachstum der Medios Gruppe. Diese haben sich seit Anfang der zweiten Jahreshälfte 2019 noch deutlicher auf die Umsatz- und Ergebnisentwicklung von Medios ausgewirkt, als der Vorstand erwartet hatte“, heißt es offiziell. Auffällig an der neuen Prognose ist freilich, dass der zusätzlich erwartete Umsatz mit einer vergleichsweise geringen EBITDA-Verbesserung einhergeht. Doch damit kann Finanzvorstand Matthias Gärtner offenbar gut leben. „Der Gesundheitsmarkt in Deutschland befindet sich in einer Konsolidierungsphase. Dabei gewinnen patientenindividuelle Lösungen gegenüber traditionellen Therapien zunehmend an Bedeutung. Wir können überproportional von dieser Entwicklung profitieren, indem wir nun verstärkt in unser Umsatzwachstum investieren und dafür kurzfristig etwas schwächere Ergebnismargen in Kauf nehmen. Mittelfristig sollten diese jedoch wieder steigen.“ Nun: An der Börse kommt die dynamische Entwicklung auf jeden Fall gut an. Die jüngsten Kursziele der Analysten liegen derweil zwischen 23 und 27 Euro, signalisieren also noch ausreichend Potenzial für den Spezialwert, dessen Marktkapitalisierung sich gegenwärtig auf 269 Mio. Euro türmt. Für boersengefluester.de bleibt der Titel somit ein aussichtsreiches Investment.


Steil nach oben ging es in den vergangenen Wochen mit dem Aktienkurs von Verbio Vereinigte BioEnergie (siehe dazu auch unseren ausführlichen Beitrag HIER). Kein Wunder, dass die jüngste Prognose für das Geschäftsjahr 2019/20 (30. Juni) mit einem zu erwartenden EBITDA (Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen) von 65 Mio. Euro zunächst einmal für eine gewisse Ernüchterung sorgte. Immerhin ist die erste Vorschau für das laufende Geschäftsjahr gleichbedeutend mit einem Rückgang des EBITDA von 30 Mio. Euro gegenüber dem bislang für 2018/19 in Aussicht gestellten operativen Gewinn. „Der Konzern beabsichtigt, im laufenden Geschäftsjahr Investitionen in Kapazitätserweiterungen und Internationalisierung zu tätigen. Dazu werden die freien Finanzmittel aus Vorperioden sowie der laufende operative Cashflow herangezogen“, heißt es offiziell. Die genaue Differenz zwischen beiden Ergebniszahlen wird am 25. September ersichtlich, denn dann legt Verbio den Geschäftsbericht für 2018/19 (30. Juni) vor – den boersengefluester.de dem Jahr 2018 zuordnet. Losgelöst davon: Die jetzige Prognose des Vorstand deckt sich ohnehin mit unseren bisherigen Gewinnschätzungen, so dass wir an unserer positiven Einschätzung für den Titel festhalten.




19. September, 2019

Getuschel um mögliche Veränderungen im Aktionärskreis und/oder Vorbereitungen für eine Kapitalmaßnahme bei Aves One gab es bereits auf den jüngsten Konferenzen in Zürich und Wien, auf denen Vorstand Jürgen Bauer präsentierte. In seinen Vorträgen thematisierte Bauer diesen Aspekt des Managers für Logistikassets wie Güterwagen und Container freilich nie direkt. Gleichwohl gehörten die niedrige Eigenkapitalquote und auch der Streubesitz von nur knapp 23 Prozent immer wieder zu den Fragen von Investoren und Finanzpresse. Nun räumten die Hamburger erstmals ein, dass hinter den Kulissen diverse Optionen geprüft werden. Wörtlich heißt es: „Die Gesellschaft bestätigt, dass sie gegenwärtig verschiedene Optionen einer neuen Finanzierung in Form von Eigen- und/oder Fremdkapital prüft, um das Wachstumspotential der Gesellschaft zu stärken. Dies schließt auch die Option einer Kapitalerhöhung und/oder eine anderweitige Übernahme von Aktien durch einen oder mehrere potentielle Investoren mit ein. Die Aves One AG wird eine Kooperation nur verfolgen, die strategisch überzeugend ist und die die Finanzierung und den Wachstumspfad der Gesellschaft gewährleistet.“ An der Börse kommen die Pläne der Hamburger prima an, zumal sie sich mit starken operativen Zahlen einherkommen. Jedenfalls ist Vorstand Bauer bei seinen Präsentationen geradewegs anzusehen, wie gut sich Aves One in den vergangenen Quartalen entwickelt hat. Boersengefluester.de hat immer wieder auf den Titel hingewiesen, zuletzt etwa HIER. Wir bleiben bei unserer positiven Einschätzung.


Eine super schwungvolle Präsentation lieferte FCR Immobilien-CEO Falk Raudies auf der Kapitalmarktkonferenz von Egbert Prior in der Nähe von Frankfurt. Eigentlicher Anlass des Vortrags war zwar die gerade laufende Kapitalerhöhung des Immobilienunternehmens, doch hier beschränkte sich Raudies auf eine, dafür aber wesentliche Aussage: Von den bis zu 335.084 neuen Aktien zu je 9,50 Euro wird er 30.000 Stück – entsprechend einer Gesamtsumme von 285.000 Euro – zeichnen. „Ich will ein Zeichen setzen“, sagt Raudies, der zurzeit rund 68,3 Prozent an FCR hält. Gemessen daran schöpft der umtriebige Immobilienmanager seine Bezugsrechte freilich nur zu einem Teil aus, was allerdings auch nicht anders zu erwarten war. Zudem tut ein höherer Streubesitzanteil dem in den beiden Freiverkehrssegmenten Scale und m:access gelisteten Titel nur gut. Für Spannung ist also gesorgt, wie viele Aktien die Münchner am Ende bei den Investoren platzieren können. Der maximale Emissionserlös von etwas mehr als 3 Mio. Euro erlaubt zwar keine Quantensprünge, hilft FCR bei der weiteren Expansion aber durchaus weiter. Die Zeichnungsphase läuft noch bis zum 25. September 2019. Bewertet ist FCR Immobilien an der Börse zurzeit mit rund 94 Mio. Euro, was etwas mehr ist als der zum Halbjahr berechnete Substanzwert des Unternehmens ist. Bemerkenswert ist, wie gut die zweite Tranche der Kapitalerhöhung an der Börse bislang aufgenommen wurde. Immerhin notiert die FCR-Aktie mit 10,90 Euro zwischenzeitlich sogar auf einem neuen All-Time-High. Und mit dem Sprung über die Marke von 100 Mio. Euro bei der Marktkapitailsierung rückt das Unternehmen auch für immer mehr institutionelle Investoren auf den Radarschirm.



18. September, 2019

Börsenhistoriker werden sich am 2. Oktober vielleicht noch einmal an das unglaubliche Rekordhoch von 190 Euro im Herbst 2000 – gleichbedeutend mit einer Marktkapitalisierung von rund 15 Mrd. Euro – der MLP-Aktie erinnern. Doch im Grunde ist der Anteilschein des Finanzdienstleisters längst aus den täglichen Schlagzeilen der einschlägigen Kapitalmarktpresse verschwunden – und das ist auch gut so. Das Geschäft ist herausfordernd genug. Und in diesem Umfeld ist es umso bemerkenswerter, dass sich MLP seit Jahren wacker schlägt, selbst wenn die ganz große Ertragsdynamik fehlt. Dafür kostet der Anteilschein nun allerdings auch nicht einmal 5 Euro, was einem Aufschlag von weniger als 30 Prozent auf den Buchwert entspricht. Ein Niveau, mit dem sich Investoren in den vergangenen Jahren offenbar gut arrangieren konnten. Und sollte die Gesellschaft auch im kommenden Jahr eine Dividende von 0,20 Euro je Anteilschein auskehren – wogegen aus heutiger Sicht nichts spricht – käme die Aktie auf eine ansprechende Dividendenrendite von etwas mehr als vier Prozent. Zum Halbjahr 2019 zeigte MLP ein leicht verbessertes Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) von 12,21 Mio. Euro. Für das Gesamtjahr kündigt CEO Uwe Schroeder-Wildberg eine leichte Verbesserung gegenüber dem Vorjahreswert von 46,39 Mio. Euro an. Das scheint mit Blick auf das traditionelle bessere zweite Halbjahr eine erreichbare Vorschau. Positiv sieht boersengefluester.de auch, dass die zwischenzeitlich mitunter hitzige Diskussion um die Höhe der möglichen Einbußen im Zuge der geplanten Deckelung von Abschlussprovisionen auf Lebensversicherungen nun spürbar geerdeter verläuft. Das wiederum zeigt sich entsprechend auch im Kursverlauf der vergangenen Wochen. Für langfristig orientierte Investoren bietet der Titel eine gute Chance-Risiko-Kombination. Darüber hinaus verstärkt sich MLP punktuell durch Übernahmen – zuletzt etwa im Immobilienbereich. Insgesamt steht das Geschäft also auf mehr Standbeinen, als die meisten Investoren wohl vermuren würden – wobei der Löwenanteil der Erlöse auch noch von wiederkehrender Natur ist. Und das mögen die Börsianer im Normalfall.



Rendite Hits für   2011 ·  2012 ·  2013  ·  2014  ·  2015 ·  2016  ·  2017  ·  2018 ·  2019  ·  2020  ·  2021  ·  2022  ·  2023



11. September, 2019

secunet Security Networks surft weiter auf der Erfolgsdauerwelle. Nachdem der IT-Sicherheitsdienstleisters bereits im Mai seine Prognose für das Gesamtjahr spürbar heraufgesetzt hatte (siehe dazu auch unseren Artikel HIER), legt secunet nun noch einmal nach und rechnet für 2019 mit Erlösen von 210 Mio. Euro sowie einem Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) von rund 32 Mio. Euro. Das sind etwa 20 Mio. Euro mehr Umsatz und 2 Mio. Euro mehr EBIT als bislang erwartet. Keine Angaben machen die Essener dazu, woher die zusätzliche Nachfrage stammt. Immerhin hieß es zuletzt, dass der im ersten Halbjahr kräftig angewachsene Umsatz mit dem secunet Gesundheitskonnektor in der zweiten Jahreshälfte so nicht mehr zu erwarten sein. Sei es drum: Auf die stramme Bewertung der secunet-Aktie hat die Prognoseerhöhung ohnehin keinen signifikanten Einfluss. Letztlich bewegt sich die Notiz seit einigen Monaten in einer Spannbreite von 110 bis 120 Euro. Für Langfristanleger bleibt der der Titel unserer Meinung nach aber ein attraktives Investment. Es gibt nur ganz wenige Unternehmen auf dem heimischen Kurszettel, die es nun schon seit so vielen Quartalen schaffen, immer wieder positiv zu überraschen – und das auf einem mittlerweile sehr hohen Niveau.


Auf Präsentationen von bet-at-home.com war die Belastung aus Körperschaftssteuern eigentlich nie das große Thema. Das hat sich nun zum Teil geändert, denn wie der Anbieter von Online-Sportwetten und Casinoprodukten mitteilt, akzeptieren die österreichischen Finanzbehörden die bisherigen Praxis der Konzernverrechnung mit den in Malta/Gibraltar ansässigen Töchtern nicht mehr und drängt nach einer Betriebsprüfung auf die Nachzahlung von vermutlich 11,9 Mio. Euro für die Jahre 2013 und 2018. Für 2019 ist – nach Saldierung mit den voraussichtlichen verminderten Steuerlasten in Malta – mit einer Mehrbelastung von etwa 5 Mio. Euro zu rechnen. In Summe geht es also um den stattlichen Betrag von circa 17 Mio. Euro. Noch keine Angaben macht bet-at-home.com dazu, wie und wann der Extraufwand verbucht werden soll. Losgelöst davon ist aber sowieso davon auszugehen, dass die Gesellschaft künftig mit höheren Steuersätzen konfrontiert sein wird. Auf die bislang kommunizierten Gewinnprognose von 29 bis 33 Mio. Euro für das EBITDA (Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen) hat die für 2019 angekündigte Mehrbelastung von bis zu 5 Mio. Euro zwar keinen Einfluss. Dafür dürfte die kumulierte Summe von 11,9 Mio. Euro als Zusatzaufwand auf Zahlen drücken, so dass die bisherigen Gewinnprognose wohl entsprechend gekürzt werden muss. Zudem bleibt abzuwarten, ob die Gesellschaft nicht auch ihre Dividendenpolitik um den zusätzlichen Steuereffekt korrigieren wird. Gleichwohl würde bet-at-home.com aber vermutlich eine der Aktien mit der höchsten Dividendenrendite bleiben. Da das operative Geschäft nach Ablauf des ersten Halbjahrs besser als gedacht gelaufen ist, ergibt sich aus Anlegersicht in gewisser Weise eine Pattsituation: „Halten“ scheint gegenwärtig – bei Kursen von knapp unter 50 Euro – damit eine sinnvolle Handlungseinschätzung zu sein.



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08. September, 2019

Die steile Aufwärtsbewegung beim Kurs der Endor-Aktien hält an. Mittlerweile hat der Anteilschein den kompletten Kursrutsch, den es Mitte Mai nach der Vorlage der Jahreszahlen gab, wieder aufgeholt. Unsere positive Einschätzung für den Anbieter von hochwertigen Lenkrädern für Rennsimulationen auf Spielkonsolen und PCs hat sich damit als richtig erwiesen. Ein nächstes Ausrufezeichen – nach dem kürzlich erfolgten Halbjahresupdate mit sehr starken Umsatzzahlen – setzt Endor nun in Form eines bis 2024 laufende Lizenzvertrags für die vor allen Dingen in den USA beliebten NASCAR-Rennserie. „Die Lizenz ermöglicht uns die Entwicklung und den Vertrieb von speziell auf diese Rennserie optimierten Lenkräder in mehreren Preisbereichen”, sagt Endor-Vorstandschef Thomas Jackermeier – ohne jedoch konkrete Zahlen für das zu erwartende Volumen aus dem Deal zu nennen. Schon allein mit Blick auf das für 2019 in Aussicht gestellte bisherige Umsatzziel von mindestens 30 Mio. Euro sieht die gegenwärtige Marktkapitalisierung von knapp 34 Mio. Euro noch immer sehr moderat aus. Somit bleibt boersengefluester.de bei seiner zuversichtlichen Einschätzung aus unserem jüngsten Beitrag (HIER) von Mitte August.


Pünktlich zum Capital Markets Day hebt der Vorstand von LPKF Laser & Electronics die Prognosen für 2019 und die Folgejahre an. Demnach kalkuliert CEO Götz Bendele für das laufende Jahr nun mit Erlösen zwischen 135 und 140 Mio. Euro sowie einer EBIT-Marge im Bereich von 12 bis 14 Prozent. Das entspricht einem Ergebnis vor Zinsen und Steuern zwischen 16,2 und 19,6 Mio. Euro. Zum Vergleich: Die bisherigen Schätzungen der Analysten für das Betriebsergebnis liegen mit gut 15 Mio. Euro spürbar darunter. Kein Wunder, denn die offizielle Prognose von LPKF sah bislang Umsätze von 130 bis 135 Mio. Euro sowie eine operative Rendite zwischen 8 und 12 Prozent vor. Im Mittel wäre das auf ein EBIT von knapp 13,3 Mio. Euro hinausgelaufen. Eine wichtige Botschaft Richtung Kapitalmarkt ist zudem, dass der ehemalige TecDAX-Konzern in den Folgejahren mit EBIT-Renditen von mehr als 14 Prozent kalkuliert – statt bislang 12 Prozent. Zumindest lässt sich die angekündigte Margenausweitung ganz klar so interpretieren, dass der Vorstand von einer nachhaltigen Verbesserung der Ertragslage ausgeht. Und genau an diesem Punkt hatten so manche Investoren eben ihre Zweifel bei dem Spezialmaschinenbauer, auch wenn zuletzt etwa aus dem Solarbereich interessante Aufträge hereingekommen waren. Bei einem Börsenwert von annähernd 240 Mio. Euro – die Nettoverschuldung wurde mittlerweile komplett abgebaut – wird LPKF Laser mit Sitz in Garbsen gegenwärtig mit dem rund Neunfachen des von boersengefluester.de für 2019 erwarteten EBITDA gehandelt. Diese Bewertung lässt noch Raum nach oben, zumal sie auf 2020er-Basis nochmals spürbar sinken dürfte. Insgesamt bleibt die Aktie damit ein aussichtsreiches Investment. Wichtig aus charttechnischer Sicht wird, dass die Notiz nun endlich die hartnäckigen Widerstandsbereich im Bereich um 10 Euro signifikant knackt.



Rendite Hits für   2011 ·  2012 ·  2013  ·  2014  ·  2015 ·  2016  ·  2017  ·  2018 ·  2019  ·  2020  ·  2021  ·  2022  ·  2023



05. September, 2019

Es war jetzt leider nicht die bestbesuchte Präsentation auf der von BankM gesponserten Herbstkonferenz. Trotzdem hat es UniDevice-Vorstand Christian Pahl geschafft, die Investoren zu überzeugen und für neue Kauflaune zu sorgen. Anders ist es kaum zu erklären, dass der Anteilschein des B2B-Brokers – vorzugsweise für iPhones – die vorherige Kursdelle komplett auszugleichen und zurück über die Marke von 1,55 Euro zu klettern. Aktueller Börsenwert damit: knapp 23,50 Mio. Euro. Gemessen an dem für 2019 avisierten Jahresumsatz von mehr als 400 Mio. Euro sieht das beinahe wie ein Witz aus. Doch die Margen im Brokerage-Geschäft mit den Distributoren und Abnehmern aus der Telekombranche sind verschwindend gering. Die EBIT-Renditen liegen bei klar unter 1 Prozent. Die Masse macht das Geschäft: „Wir schlagen unser Lager im Jahr 50 mal um. Daher können wir auch mit derart niedrigen Margen agieren“, sagt Pahl. Um die Investmentstory noch runder zu machen, setzt Pahl künftig zudem auf Dividenden. So machte er in Frankfurt die Rechnung auf, dass von dem für 2019 erwarteten Überschuss von rund 2 Mio. Euro, etwa 1,1 Mio. Euro ausgeschüttet werden können. Bezogen auf die einzelnen Aktie würde das auf eine Dividende von 0,07 Euro hinauslaufen – entsprechend einer ansehnlichen Rendite von 4,5 Prozent. Das Geschäftsmodell bezeichnet Pahl als vergleichsweise risikoarm, da in der Regel  nur gegen Vorkasse geliefert wird. Als unwahrscheinlich und rechtlich ohnehin kaum durchsetzbar stuft Pahl zudem die Gefahr ein, dass die Hersteller und Distributoren dem Geschäftsmodell von UniDevice durch eine eigene Plattform womöglich das Wasser abgraben könnten. „Wir machen quasi eine Feinjustierung der Distribution“, sagt Pahl. Zudem gibt es – vielleicht abgesehen von YUKAtel aus Offenbach – keine auch nur ähnlich großen Wettbewerber bei der Ausnutzung von Unterschieden bei den weltweiten Verfügbarkeiten und Preisen für Smartphones. Die Analysten von GBC trauen dem Small Cap ein Potenzial bis 2,90 Euro zu.



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30. August, 2019

Muss man einfach so sagen: Auf dem von Montega organisierten Hamburger Investorentag HIT hat Cyan-Vorstand Michael Sieghart die Hintergründe der jüngsten Gewinnwarnung (HIER) des IT-Securitydienstleisters erfreulich offen dargelegt. Dafür gibt es einen Pluspunkt, auch wenn boersengefluester.de die grundsätzliche Kommunikation um die Forcierung des Wachstumstempos noch immer unglücklich findet. Dabei hat der Deal mit Orange den entscheidenden Ausschlag für die Ausweitung der Investitionen gegeben, die 2019 und insbesondere auch 2020 auf die EBITDA-Margen drücken werden. „Jeden Kunden, den wir heute gewinnen, haben wir für eine sehr lange Zeit“, wirbt Sieghart um Verständnis die Wachstumsoffensive. Wie das erhöhte Marketingbudget in den kommenden Quartalen tatsächlich ausgegeben wird, lässt sich indes gegenwärtig noch schwer einordnen. Idealerweise fällt ein Großteil ins erste Halbjahr 2020, was – indirekt – für einen Erfolg der Strategie sprechen würde. „Wir geben das Geld nur aus, wenn klar ist, dass wir damit auch Kunden gewinnen können“, sagt Sieghart. Zudem hebt er noch einmal die Bedeutung des geplanten Wechsels vom Freiverkehrssegment Scale in den Prime Standard hervor. „Wir wollen das Unternehmen auf eine andere Ebene hieven, um Kunden und Investoren zu befriedigen.“ Kursmäßig hat sich die Cyan-Aktie zuletzt wieder etwas berappelt, so dass „Halten“ für uns eine sinnvolle Einschätzung ist. Damit folgen wir wesentlichen Aktionärsgruppen, die sich ebenfalls klar zu der Cyan-Aktie bekannt haben und entsprechende Vereinbarungen unterzeichnet haben. Das werten wir als starkes Signal.


Fürchterlich groß war die Spanne von 7,20 bis 7,50 Mio. Euro für das 2019 zu erwartende Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) zwar ohnehin nicht gewählt. Dennoch war es für boersengefluester.de ein beruhigendes Signal, als IBU-tec advanced materials diese Bandbreite Anfang Juli auf den oberen Bereich präzisierte. Der Aktiennotiz des Spezialchemie-Unternehmens hatte das zuletzt zwar kaum etwas genutzt. Doch auch der jetzt vorgelegte Halbjahresbericht zeigt, dass die im Börsensegment Scale gelistete Gesellschaft operativ auf Kurs ist – insbesondere durch die Akquisition von BNT sowie den Zukauf sowie der Industrieimmobilie in Bitterfeld. „Der Fokus des Geschäftsmodells verschiebt sich weiter von einem reinen Dienstleister hin zu einem Produzenten“, betont die Gesellschaft mit Sitz in Weimar. Bei einem Erlösanstieg von 19,2 Prozent auf 23,12 Mio. Euro kam das EBITDA deutlich überproportional um 41,3 Prozent auf 3,76 Mio. Euro voran. „Das Wachstum der IBU-tec hat mittlerweile eine ganz neue Dimension angenommen“, sagt CEO Ulrich Weitz. Unterm Strich zeigt sich freilich noch ein verzerrtes Bild, denn im Vorjahr gab es erhebliche positive steuerliche Sondereffekte. So ging der Überschuss in den ersten sechs Monaten 2019 um 28,7 Prozent auf 0,84 Mio. Euro zurück. Entsprechend fiel das Ergebnis je Aktie von 0,30 auf 0,21 Euro. Summa summarum dürfte Weitz bei seiner Präsentation auf der Herbstkonferenz am 3. September 2019 vermutlich wieder nur eine Sache beklagen: Die maue Performance des Aktienkurses. Mit 14,70 Euro liegt die Notiz ein gutes Stück unterhalb des zum IPO Ende März 2017 gewählten Ausgabepreises von 16,50 Euro. Dabei hat sich IBU-tec advanced materials mittlerweile sehr viel breiter aufgestellt. Die Analysten von Warburg Research siedeln das Kursziel bei 20,60 Euro an. Das entspricht einer Chance von immerhin 40 Prozent.




28. August, 2019

Ein Kopf-an-Kopf-Rennen mit guten Nachrichten liefern sich seit einiger Zeit die beiden Telematikspezialisten Init und IVU Traffic. Nun ist mal wieder die in Berlin ansässige IVU Traffic an der Reihe – und zwar in Form ansprechender Halbjahreszahlen: Bei leicht höheren Umsätzen von 30,29 Mio. Euro verringerte IVU den Betriebsverlust von 625.000 Euro auf gerade einmal 67.000 Euro. Das ist schon deshalb bemerkenswert, weil nach Ablauf des ersten Quartals noch ein Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) von minus 504.000 Euro zu Buche stand. Bis zum Jahresende 2019 will CEO Martin Müller-Elschner auf ein positives EBIT von rund 7 Mio. Euro kommen, was angesichts der immer noch sehr ausgeprägten Bedeutung des Abschlussviertels für das Gesamtjahr gut machbar erscheint. Letztlich müsste die Gesellschaft im zweiten sechs Monaten 2019 „nur“ genauso viel verdienen wie im zweiten Halbjahr 2018, um die Prognose zumindest ein wenig zu übertreffen. Tatsächlich dürfte es wohl mehr werden. „Die Nachfrage nach den Standardprodukten IVU.suite und IVU.rail ist nach wie vor groß und der gute Auftragsbestand spricht für einen positiven Geschäftsverlauf“, heißt es im Zwischenbericht. Trotzdem: Nach der rasanten Performance im ersten Halbjahr, tut die Konsolidierung auf hohem Niveau der IVU-Aktie wohl ganz gut. Mit Sicht auf sechs bis zwölf Monate sollte der Small Cap sein volles Kurspotenzial aber noch nicht entfaltet haben. Ein starkes Signal wäre etwa der signifikante Sprung in zweistellige Regionen. Bislang hat sich die Marke von 10 Euro allerdings als harte Nuss herausgestellt.


Nach einem kursmäßig bislang total verpatzten Börsenjahr 2019, sorgt der Halbjahresabschluss der Erlebnis Akademie für einen positiven Stimmungswechsel. Jedenfalls hat sich die Notiz deutlich von seinen Jahrestiefs erholt. Grund: Auch wenn die osteuropäischen Standorte des Betreibers von Naturerlebnisparks wetterbedingt hinter den Erwartungen zurückblieben, hat der Vorstand seine im Geschäftsbericht 2018 getätigten Prognosen für das Gesamtjahr nun wieder bestätigt: Demnach soll bei Erlösen zwischen 16,4 und 17,5 Mio. Euro auf Konzernebene ein Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) zwischen 2,5 und 2,9 Mio. Euro herausspringen. Das zu erwartende EBITDA für 2019 siedelt die Gesellschaft in einer Spanne zwischen 6,0 und 6,8 Mio. Euro an. Nicht ganz stringent ist die Aussage der bestätigten Vorschau jedoch insofern, weil im Bericht zum Auftaktviertel 2019 für das Gesamtjahr lediglich ein EBIT in einer Bandbreite von 2,3 bis 2,5 Mio. Euro sowie ein EBITDA in einer Größenordnung von 5,7 bis 6,3 Mio. Euro angekündigt wurden. Womöglich eine Kommunikationspanne, die aber immer noch so im Q1-Bericht auf der Webseite des Unternehmens steht. „Der Grundtenor für das Jahr 2019 ist durchaus positiv, wenngleich auf Usedom der Bau noch nicht begonnen hat, wir aber nach wie vor optimistisch sind, dass noch im dritten Quartal die Baugenehmigung vorliegen wird und wir dann in die Umsetzung gehen können“, betonen die Vorstände Christoph Blaß und Bernd Bayerköhler. Losgelöst davon entscheidet sich das Jahresergebnis der Erlebnis Akademie zu einem deutlichen Teil im dritten Quartal – der Hauptsaison mit den Sommerferien. Für Langfristanleger mit ökologischem Anspruch ist der Spezialwert eine interessante Option. Das gilt auf dem aktuell noch immer arg gedrückten Kursniveau von 14,50 Euro ganz besonders. Die Marktkapitalisierung beträgt allerdings nur knapp 26 Mio. Euro, womit der Anteilschein der Erlebnis Akademie lediglich für erfahrene Investoren in Betracht kommt.



24. August, 2019

So viel lässt sich jetzt schon sagen: Der Einstieg von Funkwerk bei Euromicron hat auch bei den restlichen Aktionären einen regelrechten Vertrauensschub freigesetzt. Jedenfalls haben bei der zweiten Tranche der Kapitalerhöhung (siehe dazu auch unseren Beitrag HIER) sehr viel mehr Streubesitzaktionäre ihre Bezugsrechte zu je 3,40 Euro ausgeübt, als zu vermuten war. Konkret: Von den insgesamt 2.152.919 neuen Aktien hat die Funkwerk AG zunächst einmal ihre eigenen Bezugsrechte für 587.160 junge Anteile von Euromicron eingelöst. Da der Anbieter von Kommunikations- und Sicherheitssystemen zudem auch eine Zeichnungsgarantie für alle anderen Aktien gegeben hat, hätte Funkwerk also noch bis zu 1.565.759 Papiere von den restlichen Investoren übernehmen können. Die haben mehrheitlich jedoch selbst zugegriffen, so dass Funkwerk aus diesem Pool gerade einmal 238.457 Stücke bekommen hat. Insgesamt hält Funkwerk damit nun 15,36 Prozent an dem Frankfurter Unternehmen – die maximal mögliche Quote nach Abschluss der beiden Kapitalerhöhungsrunden hätte bei rund 28 Prozent gelegen. Boersengefluester.de wertet dieses – doch eher unerwartete – Ergebnis jedoch vorteilhaft, auch wenn die unmittelbare Nähe zur 30-Prozent-Schwelle, die eine Pflichtofferte auslösen würde, nun weit entfernt ist. Fakt ist, dass sich die Thüringer für rund 5,2 Mio. Euro einen ansehnlichen Anteil von gut 15 Prozent an Euromicron gesichert haben. Den maximalen Einsatz für die gesamte Transaktion (für den Fall, dass niemand der freien Aktionäre sein Bezugsrecht ausgeübt hätte) wird Funkwerk-Vorstand Kerstin Schreiber bei knapp 10 Mio. Euro kalkuliert haben. So gesehen hätte Schreiber jetzt noch ausreichend Munition, um über die Börse nachzukaufen und sich doch noch Richtung 30 Prozent zu bewegen. Dem Aktienkurs kann dieses Szenario nur guttun. Zudem bleibt die Fantasie, dass Euromicron nicht nur den Mittelzufluss aus beiden Kapitalerhöhungen sinnvoll einsetzen kann, sondern darüber hinaus gemeinsame Projekte mit dem strategischen Partner Funkwerk anstoßen kann. Das verspricht auch Euromicron-Vorstandssprecherin Bettina Meyer: „Auf operativer Ebene werden wir die bereits punktuell bestehende Zusammenarbeit vertiefen und Potenziale in verwandten Geschäftsfeldern gemeinsam erschließen.“



Rendite Hits für   2011 ·  2012 ·  2013  ·  2014  ·  2015 ·  2016  ·  2017  ·  2018 ·  2019  ·  2020  ·  2021  ·  2022  ·  2023



20. August, 2019

An Spezialwerten, die im Rahmen der jüngsten Börsenkorrektur ordentlich was abbekommen haben, herrscht wahrlich kein Mangel. So ist etwa der Aktienkurs von Aves One seit dem Anfang Mai 2019 erreichten Rekordhoch von 13,30 Euro um rund ein Viertel eingeknickt und notiert nun wieder in einstelligen Regionen. Dem Vernehmen nach sollen die Geschäfte des Bestandshalters von Güterwagen und Containern jedoch weiterhin gut laufen. Umso gespannter ist boersengefluester.de auf die Präsentation des Managements am 11. September auf der ZKK Zürcher Kapitalmarkt Konferenz. Wir werden vor Ort sein und berichten. Für September hat Aves One zudem die Vorlage der Halbjahreszahlen angekündigt. Die bisherige Prognose für das Gesamtjahr sieht Erlöse von mehr als 110 Mio. Euro sowie ein Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) von über 80 Mio. Euro vor. Netto bleibt davon zwar nur ein deutlich geringerer Betrag übrig – wir kalkulieren mit etwa 11 Mio. Euro. Gemessen am aktuellen Börsenwert von knapp 129 Mio. Euro ist das allerdings wieder vergleichsweise viel. Die Analysten von Metzler Research haben das Kursziel für die Aves One-Aktie in ihrer jüngsten Studie von Mitte Juli bei 16 Euro, und damit nochmal deutlich höher als die Experten von Quirin und GBC, angesetzt. Reichlich Potenzial ist also vorhanden. Risikobereite Anleger nutzen den jüngsten Kursrücksetzer und spekulieren auf eine positive Überraschung bei den Halbjahreszahlen.


Gleiche Prozedur wie so ziemlich jedes Quartal bei Voxeljet: CEO Ingo Ederer lässt sich damit zitieren, wie stark die Geschäfte des 3D-Druckerherstellers doch laufen und welche spannende Entwicklungen noch zu erwarten sind. Derweil liefern die harten Zahlen – und im Zuge dessen auch der Aktienkurs – ein komplett anderes Bild. Da macht das zweite Quartal 2019 mit einem auf 4,19 Mio. Euro kräftig ausgeweiteten Verlust sowie leicht rückläufigen Erlösen von 5,05 Mio. Euro keine Ausnahme. Derweil schmilzt das Eigenkapital immer weiter zusammen – auf nun 41,08 Mio. Euro. Parallel dazu sanken die liquiden Mittel und kurzfristigen Finanzanlagen auf etwas mehr als 15 Mio. Euro, bei steigender Finanzverschuldung. Es fällt schwer zu glauben, dass sich dieser Trend auf absehbare Zeit zum Positiven wendet. Jedenfalls dürfte es kaum ausreichen, dass ein deutscher Automobilhersteller das neue Druckermodell VJET X für die Produktion einer neuen Motorkomponente einsetzen will. Immerhin: Für das Gesamtjahr bestätigt der Voxeljet-Vorstand seine Prognose, wonach die Erlöse auf 27 bis 30 Mio. Euro klettern sollen – nach 26 Mio. Euro im Jahr zuvor. Das um Sonderfaktoren bereinigte Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) soll in der zweiten Jahreshälfte in neutrales bis positives Terrain driften. Boersengefluester.de ist gespannt. Investmentqualität hat die Voxeljet-Aktie für uns gegenwärtig jedenfalls nicht – trotz des auf 34,6 Mio. Euro geschrumpften Börsenwerts.


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Vielen Dank, Gereon Kruse


15. August, 2019

Sonderlich viele Informationen zum Geschäftsverlauf des laufenden Jahres von Netfonds gibt es bislang noch nicht. Und so lässt sich schwer einschätzen, ob der jüngste Kursrücksetzer des Finanzdienstleisters eher dem schwachen Gesamtmarkt geschuldet war, oder ob auch die Hamburger ihre Ziele womöglich enger stecken müssen. Immerhin: Auf der Hauptversammlung am 14. August 2019 hob das Management hervor, dass der Brutto-Umsatz zum Halbjahr auf den neuen Rekordwert von 50 Mio. Euro gestiegen sei. Damit würde Netfonds gut im Rennen liegen, die Vorgabe für das Gesamtjahr beläuft sich auf eine Spanne von 105 bis 110 Mio. Euro. Der Netto-Umsatz (Provisionsergebnis + sonstige betriebliche Erträge) soll 2019 in einer Bandbreite zwischen 23,0 und 24,5 Mio. Euro ankommen. „Bereits heute zeigt sich, unabhängig vom Tagestrend an den Kapitalmärkten, dass wir Quartal für Quartal steigende Umsätze und Ergebnisbeiträge mit den neuen Modulen unserer finfire Plattform generieren können. Mit dem Live-Gehen weiterer Module wird sich dieses Momentum in den kommenden Quartalen noch verstärken“, sagt CEO Karsten Dümmler. Die bisherige Zielvorgabe für das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) liegt derweil zwischen 1,8 und 2,3 Mio. Euro. Damit sollte Netfonds 2019 auch unterm Strich in den schwarzen Zahlen bleiben. Vorläufige Zahlen zum Halbjahr will die Gesellschaft Ende August vorlegen. Für den 19. September ist der komplette Zwischenbericht des im Münchner Spezialsegment m:access gelisteten Unternehmens angesetzt. Für boersengefluester.de bleibt der Titel eine interessante „Plattform-Aktie“, die zu Unrecht unter dem Radar der meisten Investoren segelt. Die Marktkapitalisierung beträgt 42 Mio. Euro.


Als Mühlbauer sich im Ende Juni vorgelegten Geschäftsbericht für 2018 mit einem sehr vorsichtig formulierten Ausblick für das laufende Jahr an die Aktionäre wendete, hatten wir noch die Hoffnung, dass der Hersteller von Spezialmaschinen zur Produktion von Reisepässen, ID-Karten, Halbleiterprodukten oder auch RFID-Anwendungen womöglich etwas zu tief stapeln würde (HIER). Doch spätestens seit der kürzlich stattgefundenen Hauptversammlung dürfte klar gewesen sein, dass Mühlbauer tatsächlich arg unter der schwächeren Nachfrage sowie dem anhaltenden Preisdruck leidet. Dementsprechend knickte auch der Aktienkurs ein – weit über den Dividendenabschlag hinaus. Der jetzt vorgelegte Halbjahresbericht liefert die harten Fakten: Zwar blieben die Umsatzerlöse aufgrund des zuvor noch robusten Auftragsbestands mit 126,3 Mio. Euro noch weitgehend konstant. Das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) ging um 8,7 Prozent auf 13,00 Mio. Euro zurück – was eher im Rahmen unserer Erwartungen liegt. Allerdings sorgten ein schlechteres Finanzergebnis und eine höhere Steuerquote dafür, dass der Nettogewinn um 41,4 Prozent auf 6,61 Mio. Euro einknickte. Dementsprechend verringerte sich das Ergebnis je Aktie von 0,78 auf 0,46 Euro. Mit einer schnellen Besserung ist kaum zu rechnen. Der um 27 Prozent auf 113,8 Mio. Euro reduzierte Auftragseingang ist jedenfalls ein Warnsignal. Bemerkenswert ist auf der anderen Seite, dass Mühlbauer sein Aktienrückkaufprogramm unverändert fortsetzt. Auch wenn der Chart momentan eine andere Sprache spricht: Für uns der Titel mindestens haltenswert. Das Unternehmen zahlt nachhaltig attraktive Dividenden und verfügt über eine belastbare Bilanz.



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11. August, 2019

Insiderkäufe von Vorstand und Gründer Michael Müller, ein von GBC bestätigtes Kursziel von 21,70 Euro sowie ansprechende Halbjahreszahlen sorgen dafür, der Aktienkurs von Eyemaxx Real Estate zurück über die Marke von 10 Euro gestiegen ist. Damit bewegt sich die Notiz des Projektierers von Wohn-, Hotel- und Gewerbeimmobilien aber immer noch spürbar unter dem Buchwert von zuletzt etwas mehr als 12 Euro. Für das Gesamtjahr 2019 stellt Müller weiterhin eine moderate Steigerung des Gewinns nach Steuern in Aussicht. Dabei soll der Netto-Verschuldungsgrad (Netto-Finanzschulden im Verhältnis zum Eigenkapital) unter dem Faktor 3,00 bleiben. Zur Einordnung: Momentan liegt er bei 2,38, zum Ende des letzten Geschäftsjahres betrug das Gearing – so der englische Fachbegriff – 2,15. Insgesamt bleibt boersengefluester.de positiv für die Eyemaxx-Aktie gestimmt. Allerdings muss man auch sagen, dass Kursentwicklung der vergangenen zwei Jahre per saldo nicht besonders überzeugend war – obwohl die Projekte der Österreicher tendenziell im größer geworden sind. Umso wichtiger wäre es nun, wenn die Notiz auch oberhalb von 10 Euro nicht an Schwung verliert. Die jüngste Analyse von GBC zu Eyemaxx könne Sie HIER herunterladen.


Ein Unternehmen mit einem Börsenwert von lediglich rund 140 Mio. Euro, von dem sich wiederum nur etwa 15 Prozent im Streubesitz befinden, gehört sicher nicht zum engsten Empfehlungskreis klassischer Bankberater. Nach Auffassung von boersengefluester.de ist die Aktie der exceet Group aber dennoch unbedingt einen Blick wert. Nach dem vor knapp einem Jahr erfolgten Verkauf des Berliner Unternehmens AEMtec fokussiert sich exceet nun in erster Linie auf Elektronikprodukte für den Einsatz im Gesundheitsbereich (etwa Hörimplantate) sowie auf Sicherheitssoftware. Die Zahlen zum ersten Halbjahr 2019 sehen ansprechend aus: Die Umsatzerlöse kamen um knapp sieben Prozent auf 22,44 Mio. Euro voran. Das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) verbesserte sich von 679.000 Euro auf annähernd 1,75 Mio. Euro. Für das Gesamtjahr bleibt das Management grundsätzlich zuversichtlich, wobei auch exceet eine zunehmende wirtschaftliche Unsicherheit zu spüren bekommt. Der eigentliche Clou an der Aktie ist jedoch, dass die Gesellschaft nach dem AEMtec über ein Netto-Finanzguthaben von fast 110 Mio. Euro verfügt. Mit dem Cashbestand will exceet unter anderem das Portfolio weiter verstärken und befindet sich dementsprechend auf Akquisitionsschau. Und wenn wir die jüngsten Insidertransaktionen richtig deuten, dann hat nicht – wie vermutet – die mehrheitlich zur Deutschen Balaton gehörende Heidelberger Beteiligungsholding ihren Anteil an exceet an die White Elephant um Active Ownership und Verwaltungsratpräsident Klaus Röhrig verkauft, sondern die VM Holding um Helmut Vorndran. Damit kommt White Elephant nun wohl knapp 72 Prozent der Anteile. Für Spannung ist also auch hier gesorgt, wie die weiteren Pläne des Investmentvehikels aussehen.



07. August, 2019

Gerade einmal 7,7 Prozent der Aktien von Hapag-Lloyd befinden sich noch im Streubesitz. Die restlichen Stücke teilen sich im Wesentlichen fünf Ankeraktionäre auf. Dementsprechend sind auch die Handelsumsätze in dem Anteilschein der Containerlinienreederei arg geschrumpft. Dennoch ist es mehr als bemerkenswert, dass der Aktienkurs von Hapag-Lloyd auf den Halbjahresbericht mit einem Anstieg von in der Spitze mehr als einem Viertel auf ein Rekordhoch von 48,85 Euro reagierte. Immerhin entspricht das einem Zuwachs an Börsenwert von mehr als 1,73 Mrd. Euro. Dabei lag die Zahlen für die ersten sechs Monate 2019 mit einem Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) 389,4 im Rahmen der eigenen Erwartungen, wie im Zwischenbericht zu lesen ist. Demnach ist der Turnaround beim Ergebnis je Aktie von minus 0,61 auf plus 0,78 Euro im Prinzip auch keine große Überraschung, zumal die wesentliche Basis dafür bereits im Auftaktviertel 2019 mit einem Gewinn je Aktie von 0,52 Euro gelegt wurde. Und auch die Prognosen für das Gesamtjahr hat das Management nicht angetastet. Demnach ist weiterhin mit einem EBITDA zwischen 1,60 und 2,00 Mrd. Euro sowie einem EBIT in einem Spanne von 500 bis 900 Mio. Euro zu rechnen. Was treibt die Investoren also an? Eine logische Erklärung wäre, dass es weitere Arrondierungen aus dem Kreis der Großaktionäre gab. Zuletzt haben die CSAV Germany Container Holding (27,5 Prozent) sowie Kühne (26,2 Prozent) ihre Anteile nochmals ausgebaut. Bereits im Juni 2019 sorgten entsprechende Transaktionen von CSAV und Kühne dafür, dass der Streubesitz unter die Marke von zehn Prozent rutschte und die Aktie ihren Platz im SDAX räumen musste. Dementsprechend interessant wird es, in den kommenden Wochen die offiziellen Stimmrechtsmitteilungen zu verfolgen. Wer den Titel im Depot hat, sollte ihn auch dort belassen. Bei den Hamburgern scheint es auf ein spannendes Endspiel hinauszulaufen.



06. August, 2019

Bis knapp an den Buchwert heran ist mittlerweile der Aktienkurs von Wacker Neuson gefallen. Eine Entwicklung, die sich so nur schwer nachvollziehen lässt – trotz aller Konjunktursorgen. Jedenfalls bewegen sich die Halbjahreszahlen des Anbieters von Baumaschinen mindestens im Rahmen unserer Erwartungen. Bei einem Erlösanstieg von 15,2 Prozent auf 950,7 Mio. Euro kam das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) um knapp 7,4 Prozent auf 84,5 Mio. Euro voran. Den Rückgang der EBIT-Marge um 0,65 Prozentpunkte begründet der Vorstand unter anderem mit den Belastungen aus dem Abbau des Bestands an unfertigen Maschinen sowie der noch laufenden Restrukturierung des US-Werks in der Nähe von Milwaukee. Immerhin: Für das Gesamtjahr 2019 bleibt CEO Martin Lehner bei seiner Aussage, wonach der Umsatz in der oberen Hälfte der Spanne von 1.775 bis 1.850 Mio. Euro ankommen wird. Die EBIT-Rendite soll dabei in einer Bandbreite zwischen 9,5 und 10,2 Prozent liegen. Dementsprechend sollte das Betriebsergebnis etwas mehr als 180 Mio. Euro erreichen, was sich auch mit den aktuellen Schätzungen der Analysten deckt. Beobachten sollten Anleger die weitere Entwicklung der zuletzt deutlich auf 484,3 Mio. Euro gestiegenen Netto-Finanzverbindlichkeiten. Summa summarum halten wir den SDAX-Titel jedoch für attraktiv bewertet. Die Dividende für die Hauptversammlung im kommenden Jahr sollte sich derweil wieder auf Normalmaß bewegen, nachdem es für 2018 noch eine Sonderausschüttung aufgrund des Verkaufs einer Immobiliengesellschaft gab. Bei einer konstanten Basisdividende von 0,60 Euro je Aktie käme der Anteilschein von Wacker Neuson bereits auf eine Rendite von 3,7 Prozent. Charttechniker werden indes sehr genau schauen, wie tragfähig die nächste wichtige Haltezone im Bereich um 15 Euro sein wird. Fundamental sollte der Buchwert von 16,90 Euro eine hilfreiche Unterstützung  sein.


Nach einer langen Reihe mit jeweils ganz starken Quartalszahlen, hat es nun auch Data Modul erwischt: So musste der Anbieter von Spezialdisplays und Systemlösungen im zweiten Quartal 2019 einen Erlösrückgang von rund 18 Prozent auf 51,2 Mio. Euro hinnehmen. Das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) knickte gar um ein Viertel auf 3,8 Mio. Euro ein. Damit liegt Data Modul auch auf Halbjahressicht bei Umsatz und EBIT hinter den entsprechenden Vergleichswerten von 2018 zurück. Eine Entwicklung, die die Münchner im Bericht zum Auftaktquartal 2019 zwar angedeutet haben, die nun aber mit einer in dieser Form nicht zu erwartenden Vehemenz gekommen ist. Zu den Auswirkungen auf die bisherige Prognose für das Gesamtjahr äußerte sich der Vorstand noch nicht. Anleger sollten jedoch einkalkulieren, dass dies mit der Vorlage des Halbjahresberichts am 9. August 2019 geschehen wird. Bislang stellte Data Modul für 2019 Erlöse zwischen 248 und 287 Mio. Euro sowie eine EBIT-Marge von mehr als sieben Prozent in Aussicht. Dabei sollte das Betriebsergebnis den Vorjahreswert von 20,8 Mio. Euro im besten Szenario um 19 Prozent toppen, was auf ein EBIT von knapp 25 Mio. Euro hinausgelaufen wäre. Das untere Ende der Ergebnisprognose hingegen sah ein Gewinnplus von lediglich 1 Prozent vor. Zur Einordnung: Zur Jahresmitte steht die Gesellschaft bei einem operativen Gewinn von 8,9 Mio. Euro. Interessant wird derweil, wie sich der amerikanische Großaktionär Arrow angesichts der veränderten Rahmenbedingungen verhalten wird. Vorerst ist die Data Modul-Aktie eine Halten-Position.


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02. August, 2019

Auf boersengefluester.de gehört die Muehlhan-Aktie beinahe schon zu den Klassikern. Kursmäßig zählt der Anteilschein des überwiegend in den Bereichen Oberflächenschutz und Gerüstbau tätigen Unternehmens aus Hamburg zwar nicht zu den ganz großen Überfliegern. Per saldo kann sich die Entwicklung jedoch sehen lassen – insbesondere die des Jahres 2017. Zudem hat Muehlhan zuletzt ansprechende Dividenden ausgekehrt, was ebenfalls nicht zu verachten ist. Derweil liefern die Halbjahreszahlen 2019 Licht und Schatten, auch wenn es zunächst einmal positiv ist, dass die Gesellschaft ihre Prognosen für das Gesamtjahr bestätigt hat. Demnach ist bei leicht steigenden Umsätzen von rund 280 Mio. Euro mit einem Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) zwischen 10 und 11 Mio. Euro zu rechnen, wobei CEO Stefan Müller-Arends auf der Hauptversammlung Mitte Mai eher die Nähe zur Marke von 11 Mio. Euro in Aussicht stellte. So gesehen liegt Muehlhan mit einem EBIT von 4,48 Mio. Euro per Ende Juni gut im Rennen, zumal das zweite Halbjahr für gewöhnlich stärker ist. Unerwartet kommt jedoch eine Rückstellung für eventuell nachzuzahlende Steuern, die den Überschuss zum Halbjahr von 1,94 auf knapp 1,16 Mio. drückt. Entsprechend fällt das Ergebnis je Aktie von 0,10 auf 0,08 Euro zurück. Zu beobachten gilt es auch den Cashflow aus der laufenden Tätigkeit, der mit minus 5,20 Mio. Euro tief im roten Terrain landete. Hier wirkt sich insbesondere die starke Zunahme der Forderungen aus Lieferungen und Leistungen von mehr als 9,5 Mio. Euro aus, die sich so auch in der Bilanz widerspiegeln. Parallel dazu ist der rückläufige Bestand an liquiden Mitteln von 9,9 auf 8,2 Mio. Euro zu sehen. Ein wesentlicher Teil dieser Entwicklung hängt sicher mit der kräftigen Umsatzausweitung von 123,58 auf 138,51 Mio. Euro im ersten Halbjahr zusammen. Bedenklich wird die Schere jedoch dann, wenn sich die Zahlungsmoral der Kunden von Muehlhan grundsätzlich verschlechtert hätte. Ansonsten bleibt es bei unserem Investmentszenario: Selbst wenn das Geschäft alles andere als renditestark ist, dafür gibt es den Small Cap zu einem sehr moderaten Bewertungsmix.



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26. Juli, 2019

Schneller als von boersengefluester.de vermutet hat Init Innovation In Traffic Systems seine aktualisierte Prognose für 2019 aufgestellt. Und die hat es wirklich in sich: Demnach rechnet der Telematikanbieter nun mit Erlösen zwischen 150 und 160 Mio. Euro – statt bislang 145 Mio. Euro. Das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) soll nun auf rund 15 Mio. Euro klettern. Das ist doppelt so viel wie bislang avisiert. Auslöser für die Neubewertung waren die weit über den Erwartungen liegenden vorläufigen Halbjahreszahlen mit Erlösen von 77 Mio. Euro und einem Betriebsergebnis von etwa 8 Mio. Euro (siehe dazu auch unseren Artikel HIER). Insgesamt liegt die neue Vorschau des Vorstands spürbar über unseren Erwartungen. Dementsprechend bekräftigen wir auch unsere positive Einschätzung für den Spezialwert, auch wenn die erste Orientierungsmarke von 20 Euro bereits in unmittelbare Sichtweite gerückt ist. Letztlich liegt das Update so klar über unseren bisherigen Schätzungen, dass wir auch höhere Kurse für gerechtfertigt halten. Den kompletten Sechs-Monats-Bericht veröffentlichen die Karlsruher am 8. August 2019. Der Börsenwert von Init beträgt zurzeit knapp 191 Mio. Euro, so viel wie zuletzt im Frühjahr 2018.



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24. Juli, 2019

Wenn Matthias Schrade, Vorstand von DEFAMA Deutsche Fachmarkt, Anfang und Mitte August in Europa auf Roadshow geht, wird die vor einigen Wochen in den Raum gestellte Kapitalerhöhung im Volumen zwischen 7 und 8 Mio. Euro vermutlich eines der wesentlichen Gesprächsthemen sein. Normalerweise sollte der Blick auf den Chart des im Bereich Supermärkte/Einkaufscenter tätigen Immobilienunternehmens reichen, um für gute Stimmung bei den bestehenden und potenziellen Investoren zu sorgen. Besser ist es aber natürlich, auch aktuelle Zahlen im Gepäck zu haben. Und hier liefert DEFAMA zum Halbjahr ganz solide ab: Bei einem Umsatzanstieg um gut 29 Prozent auf 5,47 Mio. Euro kletterte der Nettogewinn um 20 Prozent auf 1,02 Mio. Euro. Die Funds From Operations (FFO) – hierunter versteht man den Cashflow aus dem Immobiliengeschäft – zogen um 26,4 Prozent auf 2,20 Mio. Euro an. Zum Jahresende 2019 bleibt Schrade bei seiner Prognose, wonach mit einem annualisierten FFO von Untergrenze 5 Mio. Euro zu rechnen ist. Insgesamt läuft bei den Berlinern also alles – herrlich unaufgeregt – in die richtige Richtung: DEFAMA weitet das Immobilienportfolio kontinuierlich aus, ohne jedoch die Investoren mit einer „Dauerkauf-Musik“ zu berieseln. Lesenswert ist in diesem Zusammenhang ein Interview mit Matthias Schrade bei den Kollegen von 4investors. Die Analysten von Warburg Research siedeln den fairen Wert der DEFAMA-Aktie zurzeit bei 17,70 Euro an. Demnach wäre das weitere Potenzial einigermaßen überschaubar. Grundsätzlich halten wir den im Münchner Spezialsegment m:access gelisteten Small Cap jedoch für ein attraktives Langfristinvestment mit vernünftigem Chance-Risiko-Verhältnis. Positiv ist auch das Fazit von Stefan Scharff, Chefanalyst von SRC Research: „Wir sind mit den Entwicklungen des ersten Halbjahres des Unternehmens sehr zufrieden. Die derzeit in Prüfung stehende Kapitalerhöhung könnte zudem frischen Wind in die weiter Entwicklung bringen und die Zahlen zum einen durch deutliches Wachstum des Portfolios,  aber auch durch eine Steigerung der Profitabilität der Bestandsobjekte nochmals deutlich erhöhen.“ Sein Anlageurteil: Halten. Noch im August wird DEFAMA den vollständigen Halbjahresbericht vorlegen.


Nun muss also auch Einhell Germany eine Gewinnwarnung rausschicken: Demnach kürzt der Anbieter von Geräten für Heimwerker seine Zielsetzung für 2019er-Rendite vor Steuern von 6,6 auf 5,5 Prozent. „Trotz erheblicher Unterstützung der Vertriebsaktivitäten durch unsere Einkaufsgesellschaften in Asien hat sich die Marge aufgrund des Preisdrucks am Markt reduziert“, heißt es in der knappen Mitteilung von Einhell. Immerhin hält die Gesellschaft am Umsatzziel von 605 Mio. Euro fest. Demnach dürfte am Jahresende mit einem Gewinn vor Steuern von etwas mehr als 33 Mio. Euro zu rechnen sein. Zur Einordnung: Zum Halbjahr kam das Unternehmen aus Landau an der Isar auf Erlöse von rund 323 Mio. Euro sowie ein Ergebnis vor Steuern von 20,3 Mio. Euro – nach 23,7 Mio. Euro in der entsprechenden Vorjahresperiode. Demnach dürfte Einhell bei einer einigermaßen normalen Steuerquote im laufende Jahr auf einen Überschuss von knapp 24 Mio. Euro zusteuern, was einem Ergebnis je Aktie von gut 6 Euro entspricht. Angesichts eines Kursrückgangs auf mittlerweile weniger als 65 Euro wird deutlich, dass der Anteilschein nicht sonderlich ambitioniert bewertet ist. Die große Frage ist freilich, ob die jetzige Gewinnwarnung 2019 ein Ausrutscher bleiben wird, oder weitere enttäuschende Zahlen folgen werden. In gewisser Weise ist das natürlich der berühmte Blick in die Glaskugel. Aber vorsichtige Investoren gehen besser davon aus, dass die Zahlen nicht schnell wieder nach oben drehen. Dem spricht höchstens entgegen, dass der Vorstand von Einhell zuletzt einige Insiderkäufe in der eigenen Aktie getätigt hat. Haltenswert ist die Vorzugsaktie für boersengefluester.de aber allemal. Letztlich entspricht das aktuelle KGV dem von uns ermittelten Zehn-Jahres-Durchschnittswert.


So sieht dann wohl einer Erleichterungsrally aus: Nachdem die Notiz von Koenig & Bauer zuletzt durch die wenig erfreulichen Zahlen von Heidelberger Druckmaschinen arg in Mitleidenschaft gezogen worden sind, reicht nun ein Hinweis der Würzburger für einen deutlichen Kurssprung, wonach die Umsatz- und Ergebnisziele für 2019 bestätigt werden. Demnach ist weiterhin mit einem Erlösplus von rund vier Prozent auf dann 1,275 Mrd. Euro sowie einem Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) von etwa 76,5 Mio. Euro – entsprechend einer operativen Marge von rund sechs Prozent – zu rechnen. Dass das Branchenumfeld herausfordernd ist, belegt aber die Aussage von Koenig & Bauer, wonach eine „aktive Gestaltung der Kostenseite“ besonders im Fokus stehe. Dagegen sollen im Zusammenhang mit dem Selbstanzeigeverfahren der Schweizer Tochter KBA-NotaSys keine Belastungen für das Konzernergebnis entstehen. Bereits auf der Hauptversammlung im Mai 2019 bestätigte das Vorstandsteam von Koenig & Bauer, dass die restlichen Zahlungen hieraus bis Ende des dritten Quartals geleistet werden. Neue Aktualität gewinnt der eigentlich schon 2017 beendete Vorgang, weil offenbar ein Verfahren der brasilianischen Regierung (Controladoria-Geral da União) gegen KBA-NotaSys angestrengt wurde. Dem Vernehmen nach wurden die Dokumente Koenig & Bauer aber noch nicht zugestellt. Den vollständigen Halbjahresbericht wird das Unternehmen am 1. August vorlegen. Auch wenn die Bewertung der Aktie auf den ersten Blick sehr moderat aussieht, mehr als eine Halten-Position ist der Anteilschein für boersengefluester.de zum jetzigen Zeitpunkt nicht.



22. Juli, 2019

Bei unserem jüngsten Interview mit Iram Kamal (HIER), Vorstand von Stern Immobilien, wollte sich die Managerin bei der Antwort auf die Frage nach der voraussichtlichen Höhe der Dividende für 2018 noch nicht festlegen. Nun steht der Dividendenvorschlag für die Hauptversammlung am 30. August 2019 fest – und er kann sich wahrlich sehen lassen: Immerhin 1,20 Euro je Aktie will Stern Immobilien auskehren – nach 0,20 Euro im Jahr zuvor. Damit käme der im Börsensegment m:access gelistete Titel auf eine Rendite von fast 5,5 Prozent; selbst auf dem mittlerweile spürbar erhöhten Kurs von 22 Euro. In Spezialwertekreisen gilt aber auch dieses Kursniveau noch immer als sehr niedrig, zumal Stern Immobilien aufgrund der Bilanzierung nach HGB erhebliche stille Reserven in der Bilanz ausweist. Im Interview mit boersengefluester.de taxierte Iram Kamal das Eigenkapital, sofern Stern nach den internationalen Regeln IFRS bilanzieren würde, auf mehr als 60 Mio. Euro. Zum Vergleich: Die aktuelle Marktkapitalisierung liegt bei weniger als 39 Mio. Euro. Allerdings ist der Anteilschein sehr markteng. Ohne Limit sollten Investoren hier also nie agieren. Stern Immobilien verfügt über ein Portfolio aus Wohn- und Gewerbeimmobilien mit Ivestitionschwerpunkt in München.



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18. Juli, 2019

Selbst mit viel gutem Willen: InVision macht es Investoren weiter schwer, sich für die Aktie des auf Software für die Personalplanung in Call-Centern spezialisierten Unternehmens zu begeistern. Dabei war der Titel vor fünf/sechs Jahren mal ein total angesagter Spezialwert. Umsatz- und ergebnismäßig sind die jetzt vorgelegten Zahlen für das zweite Quartal nahezu identisch mit den Werten aus dem Auftaktviertel 2019. Immerhin: Dank einer niedrigeren Kostenbasis im Vergleich zum Vorjahr kletterte das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) im ersten Halbjahr des laufenden Jahres von 0,047 auf 0,365 Mio. Euro. Weniger überzeugend ist hingegen der im Vergleich zu 2018 kaum veränderte Umsatz von 6,395 Mio. Euro. Die Erlöse für den E-Learning-Bereich fallen derweil weiter zurück und erreichen nur noch 184.000 Euro. Für das Gesamtjahr bleibt CEO Peter Bollenbeck bei seiner Prognose und stellt für Umsatz und EBIT Werte mindestens auf Vorjahreshöhe in Aussicht. Wenn man bedenkt, welche rasante Entwicklung US-Konzerne wie Workday oder Salesforce genommen haben, ist das alles andere als eine Offenbarung, zumal selbst heimische Small Caps wie Atoss Software – auch wenn die Firma nicht mit InVision in unmittelbarerer Konkurrenz steht – durch die Decke gegangen sind. Ein Knackpunkt bei den Düsseldorfern scheinen noch immer die Reibungsverluste während der Einführung neuer Produkte bei den Kunden. Auf der Habenseite steht derweil die immer noch recht robuste Bilanz mit einer Eigenkapitalquote von 63Prozent und einer Netto-Liquidität von 1,53 Mio. Euro. Sollten die Düsseldorfer den Dreh hinbekommen, ist der Hebel nach oben freilich enorm. Daher bleibt der Titel für boersengefluester.de auch haltenswert. Zudem hat sich das Chartbild zuletzt spürbar aufgehellt.


Übernahmen gehen selten geräuschlos über die Bühne. Insofern ist die vor rund einem Jahr abgeschlossene Offerte der Beteiligungsgesellschaft Broadview für den Bauzulieferer Westag & Getalit zu jeweils 31 Euro je Stamm- und Vorzugsaktie eine bemerkenswerte Ausnahme. Für die Aktionäre sah der Deal lange Zeit wie ein gutes Geschäft aus, zumal sich auch die operativen Zahlen von Westag & Getalit deutlich eingetrübt haben. Umso interessanter, dass es zuletzt einige Insiderkäufe gab und die Zürcher Adresse R&H Trust ihren Anteil an Westag & Getalit auf mittlerweile 5,64 Prozent der Stimmrechte ausgebaut hat. Noch ist uns nicht klar, wer hinter den Käufen steckt. Möglicherweise plant Broadview aber Strukturmaßnahmen wie einen Beherrschungsvertrag oder rüstet sich gar für einen Börsenrückzug mit entsprechender Abfindungsprämie. Wir nehmen den Titel jedenfalls wieder auf unsere Beobachtungsliste und schauen, ob R&H weiter aufstockt. Wenn überhaupt, sind die Stammaktien derzeit interessanter als die stimmrechtslosen Vorzüge.




15. Juli, 2019

War klar, dass die Offerte des Finanzinvestors KKR für den Axel Springer-Konzern nicht völlig reibungslos verlaufen würde. Zuletzt ist etwa eine intensive Debatte darüber entbrannt, wie es mit der WELT-Gruppe künftig weitergehen wird. Immerhin ist die Fortführung der zu Springer gehörenden Zeitungen explizit ein Thema in der offiziellen Angebotsunterlage (Seite 32) von KKR. Leider überhaupt nicht thematisiert wird in dem Dokument die gesellschaftsrechtliche Zukunft von AWIN – einem Gemeinschaftsprojekt mit United Internet. Immerhin werden der Marketingtochter durchaus IPO-Ambitionen nachgesagt. Dies wiederum sollte eine positive Wirkung auf den Aktienkurs von ad pepper media entfalten, die über die Affiliatemarketing-Beteiligung webgains in vergleichbarem Terrain unterwegs ist – wenn auch in deutlich kleinerer Dimension. Aber auch losgelöst davon hat sich die Notiz von ad pepper seit unserer jüngsten Besprechung (HIER) sehr schön entwickelt und nimmt erstmals seit langem wieder die Marke von 3 Euro ins Visier. Wenn man die Veröffentlichungstermine des Vorjahrs heranzieht, dürfte die Gesellschaft schon bald einen vorläufigen Zahlenüberblick für das erste Halbjahr 2019 live stellen. Boersengefluester.de bleibt hier am Ball und wird die Ergebnisse kommentieren. Die unerwartet starken Ergebnisse zum Auftaktviertel machen jedenfalls Appetit auf mehr.


Das macht Hoffnung: Wurde die German Startups Group (GSG) bei ihrem Aktienrückkaufprogramm von 2018 noch förmlich mit Aktien zugeschüttet (1.955.507 Andienungen bei einer auf bis zu 200.000 Stück zu jeweils 1,85 Euro limitierten Offerte), hält sich das Endergebnis des jüngsten Programms zu 1,50 Euro deutlich besser in der Waage. Mit ein wesentlicher Grund dafür ist freilich, dass das maximale Volumen kurzerhand von 300.000 auf bis zu 900.115 Anteilscheine aufgestockt wurde. Tatsächlich wurden der Beteiligungsgesellschaft von ihren Investoren in den vergangenen Wochen 1.138.342 GSG-Aktien angedient. Konsequenz: Pro 100 angedienten Aktien, wurden von den Berlinern diesmal durchschnittlich 79 Aktien erworben. 2018 lag die Zuteilungsquote nur bei rund 10,22 Prozent. Um den Deal abzuwickeln, muss die Gesellschaft diesmal rund 1,35 Mio. Euro in die Hand nehmen. Insgesamt türmt sich der Treasury Stock bei der German Startups Group nun auf 1.130.400 Aktien – entsprechend 9,43 Prozent des Grundkapitals. CEO Christoph Gerlinger sieht in den Aktienrückkäufen ein probates Mittel, um durch die „Verknappung“ der umlaufenden Aktien – laut den Angebotsunterlagen sollen die Papiere eingezogen werden – den Abstand zwischen Aktienkurs und Substanzwert (NAV) weiter zu verringern. Konkret würde sich das für 2018 ausgewiesene Eigenkapital (nach Anteilen Dritter) von 28,505 Mio. Euro bei vollständiger Einziehung der eigenen Aktien von 2,38 auf 2,63 Euro je Aktie erhöhen. Bei konstanten Bewertungskennzahlen müsste sich der Aktienkurs – zumindest theoretisch – entsprechend nach oben bewegen. Ein starkes Argument für höhere Notierungen sind aber auch die zu erwartenden Neuigkeiten hinsichtlich des Verkaufsprozesses der Mehrheitsbeteiligung Exozet. Wir bleiben daher bei unserer Einschätzung, wonach die GSG-Aktie zurzeit mindestens eine Halten-Position ist (siehe dazu auch unseren Beitrag HIER). Aktueller Kurs: 1,51 Euro.



10. Juli, 2019

An der Performance der Aves One-Aktie seit Jahresbeginn gibt es nichts zu meckern. Immerhin türmt sich das Kursplus auf mehr als 50 Prozent. Im Ranking aller 610 von boersengefluester.de betrachteten Aktien liegt der auf Güterwagen und Container fokussierte Bestandshalter damit zurzeit auf Platz 58 – bewegt sich also innerhalb der oberen zehn Prozentgruppe. Die positive Entwicklung ist fundamental solide unterlegt, wie die neueste Meldung der Hamburger beweist: Demnach hat Aves One das Portfolio an Güter- und Kesselwagen im laufenden Jahr bereist von gut 9.000 auf mehr als 10.500 erhöht, womit der Bestand an vertraglich festgesetzten Auslieferungen auf mehr als 150 Mio. Euro klettert. „Die Akquisitionen zeigen, dass wir in der Lage sind, unser Wachstumstempo beizubehalten. Die neu akquirierten Güterwagen passen perfekt zu unserem besehenden Portfolio. Unser deklarierter Fokus auf Railinvestments wird damit fortgesetzt“, sagt Vorstand Jürgen Bauer. Die Ziele für das Gesamtjahr 2019 mit Umsätzen von mindestens 110 Mio. Euro sowie einem Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) von mehr als 80 Mio. Euro tastet Bauer derweil nicht an. Die Analysten der Quirin Privatbank haben das Kursziel für die Aves One-Aktie in ihrer jüngsten Studie auf 14,20 Euro heraufgesetzt. Bei einer aktuellen Notiz von 11,80 Euro entspricht das einem Potenzial von noch immer 20 Prozent. Nächster wichtiger Termin ist die Hauptversammlung am 13. August 2019 in Hamburg. Die Tagesordnungspunkte sind sehr übersichtlich. Im Prinzip stehen nur die Feststellung des Jahresabschlusses, die Entlastung von Vorstand und Aufsichtsrat sowie die Wahl von Mazars als Abschlussprüfer auf der Agenda. Kapitalisiert ist Aves One zurzeit mit etwas mehr als 153,5 Mio. Euro. Knapp 23 Prozent der Aktien befinden sich im Streubesitz. Die wichtigsten Aktionäre sind die ebenfalls in Hamburg ansässige SUPERIOR Beteiligungen sowie die Versorgungswerke der Zahnärztekammern Berlin und Nordrhein. Für boersengefluester.de bleibt Aves One ein aussichtsreicher Spezialwert – trotz der weiterhin hohen Nettoverschuldung.


Nur wenige Tage nach der Hauptversammlung am 3. Juli 2019 überrascht Cyan die Börsianer durch eine ganze Reihe von unerwarteten Neuigkeiten: Den Auftakt machte eine Kooperation mit dem DAX-Konzern Wirecard. Ziel der exklusiven Zusammenarbeit ist es, die „Endgeräte der Kunden von Banken und Fintechs noch sicherer zu machen“. Klingt zunächst einmal gut, allerdings geht Cyan in keinem Wort auf das mögliche Volumen des Deals ein. Wirecard verzichtetet bislang sogar gänzlich auf eine entsprechende Pressemitteilung zur Kooperation der beiden Münchner Unternehmen. Kurzfristig deutlich kursrelevanter ist daher die plötzliche Ankündigung einer 10-Prozent-Kapitalerhöhung zur Finanzierung der sich bietenden Chancen – etwa aus der Zusammenarbeit mit dem Telekomgesellschaft Orange. „Jetzt ist die Chance gegeben, unsere Marktposition zügig global zu entwickeln und nachhaltig abzusichern“, sagt Cyan-CEO Peter Arnoth. Insgesamt wurden 888.594 neue Aktien zu einem – unerwartet niedrigen – Kurs von 28,00 Euro ausgegeben, was einem Brutto-Erlös von knapp 24,9 Mio. Euro entspricht. Darüber hinaus gab es eine Upsize-Option, wonach die bisherigen Großaktionäre bei großer Nachfrage insgesamt bis zu 550.000 Aktien aus ihrem Bestand abgeben können. Offenbar wurde diese Option bislang aber nicht gezogen. Verwunderlich war in diesem Zusammenhang die Aussage, wonach das Trio für ihre verbleibenden Aktienpakete einer sechsmonatigen Verkaufssperre (Lock-up) zugestimmt habe. Schließlich gab es erst vor rund vier Wochen die Meldung, dass eben diese Ankerinvestoren eine neue Lock-up-Vereinbarung mit Sperrfrist zwölf Monaten unterzeichnet haben. Dem Vernehmen nach hängt die Sechs-Monats-Variante mit der Berenberg Bank zusammen, das die Kapitalmaßnahme durchführte. Offiziell heißt es daher auch nun: „Die seitens der Großaktionäre im Juni 2019 gegenüber der Gesellschaft erklärte 12 Monats Lock-up bleibt hiervon unberührt und besteht unverändert fort.“ Potenzielle Kurstreiber sind weiteren Meldungen zu neuen Kunden. Zudem erwägt das Management offenbar sogar ein Duallisting in den Vereinigten Staaten. Immerhin ist seit Mitte Juni dort gelistete US-Gesellschaft CrowdStrike – ein mit Cyan prinzipiell vergleichbares Unternehmen – in komplett anderen Bewertungssphären unterwegs. Das nach der Kapitalerhöhung deutlich gedrückte Kursniveau ist unserer Meinung nach also eine gute Kaufgelegenheit. Grundsätzlich bleibt es aber dabei, dass die im Freiverkehrssegment Scale gelistete Cyan eine Art Überraschungsei für Privatanleger ist – mit enormen Chancen, aber eben auch Risiken.




04. Juli, 2019

Bei einem Wandlungspreis von 3,50 Euro war es im Grunde nur noch eine Formalie: Nun ist es aber auch offiziell, dass sämtliche der 2016 emittierten Wandelschuldverschreibungen im Volumen von 4,3 Mio. Euro in Aktien der DEAG Deutsche Entertainment getauscht worden sind. Damit spart sich die Gesellschaft das Geld für die Rückzahlung ein und kann es für weitere Expansion verwenden, was natürlich positiv ist. Nebeneffekt ist aber auch, dass sich die Aktienstückzahl um etwas mehr als 1,2 Millionen auf nun 19.625.976 Anteile erhöht – und der Gewinn des Entertainmentdienstleisters künftig auf entsprechend mehr Kuchenstücke verteilt werden muss. Per saldo geht es den Berlinern zurzeit aber so gut wie lange nicht und auch die Perspektiven könnten kaum besser sein. Entsprechend hoch im Kurs stehen die Berliner zurzeit wieder an der Börse. Das gilt für die Aktie, aber auch für jüngst aufgestockte Anleihe. Boersengefluester.de hat die Entwicklung in den vergangenen Monaten eng verfolgt und den Titel mehrfach zum Kauf empfohlen (etwa HIER). Die Story in Kurzform: DEAG ist längst mehr als ein Konzertveranstalter und nutzt momentan jede passende Gelegenheit, sich durch Zukäufe weiter zu verstärken. Ein wesentlicher Treiber dabei ist die eigene Ticketplattform myticket. À la longue rückt das Unternehmen vermutlich dann selbst in den Kreis eines Übernahmekandidaten. „Wir werden unseren eingeschlagenen Weg weiter fortsetzen und unser Geschäftsmodell fortlaufend weiterentwickeln, um profitabel zu wachsen. Auch für 2019 sind die Aussichten sehr gut“, sagt Vorstandschef Peter Schwenkow.



01. Juli, 2019

Prognoseanhebung von IBU-tec advanced materials. Demnach stellt das Spezialchemie-Unternehmen für 2019 jetzt ein Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) am oberen Ende der bislang kommunizierten Spanne von 7,2 bis 7,5 Mio. Euro in Aussicht. Wesentliche Treiber sind der Boom im Bereich Batteriematerialien sowie das aufgelegte Optimierungsprogramm für die vor und rund einem Jahr erworbene BNT Chemicals. „Im Zuge des strategischen Reviews wurden Maßnahmen eingeleitet, mit denen BNT bereits im laufenden Geschäftsjahr einen merklich höheren Beitrag zum Konzernergebnis liefern dürfte als bislang geplant“, heißt es offiziell. Bereits Mitte Juni hatte IBU-tec die Investoren informiert, dass die Nachfrage im Bereich Batteriematerialien nochmals angezogen habe. An der Börse hat sich die Stimmung für die im Handelssegment Scale gelistete IBU-tec-Aktie zuletzt entsprechend aufgehellt, nachdem der Anteilschein im April/Mai – für boersengefluester.de unverständlich – arg unter die Räder kam. Insgesamt sehen wir uns in unserer positiven Einschätzung (siehe dazu den Beitrag auf boersengefluester.de HIER) bestätigt und halten das jüngste Warburg-Kursziel von 20,60 Euro weitere für eine realistische Marke.


Am Ende läuft die Kapitalerhöhung von SFC Energy doch ein wenig anders als gedacht: Statt des ursprünglich avisierten Mittelzuflusses von rund 25 Mio. Euro, bei einem Preis von maximal 12 Euro je neuer Aktie, peilt die Gesellschaft nun einen um 2 Mio. Euro höheren Emissionserlös von brutto 27 Mio. Euro an – bei einem allerdings niedrigeren Ausgabekurs von 10 Euro je Aktie. Mit anderen Worten: Der Verwässerungseffekt wird größer als gedacht, da sich die Zahl der umlaufenden Aktien um mehr als ein Viertel auf bis zu 12.949.612 Stücke erhöht. „Im Rahmen der zahlreichen Investorengespräche unserer Roadshow und der Vorabplatzierung haben wir sowohl großes Interesse an der SFC Energy AG als auch für das Thema Brennstoffzelle erfahren“, sagt CEO Peter Podesser. So gesehen spielt die aktuelle Klimadebatte dem in Brunnthal bei München ansässigen Unternehmen voll in die Karten. Gleichwohl musste das Emissionskonsortium einräumen, dass die Obergrenze von 12 Euro beim Ausgabekurs aus Sicht der Profianleger wohl kein ausreichendes Kurspotenzial freigelassen hätte. Wie geht es nun weiter? Vom 1. bis 15. Juli haben die restlichen Anteilseigner nun die Wahl, ob sie für je vier alte Aktien eine neue zum Preis von ebenfalls je 10 Euro erwerben wollen. Grundsätzlich bleibt boersengefluester.de bei seiner Einschätzung, wonach SFC Energy ein attraktives Investment ist. Wer als (bereits) engagierter Privatanleger noch ein paar Stücke in seinem Depot vertragen kann, sollte also an der Kapitalmaßnahme teilnehmen. „Als ein führender Anbieter sehen wir uns sehr gut positioniert, um mittel- und langfristig überproportional von der Akzeptanz der Brennstoffzelle zu profitieren und eine führende Rolle bei der weiteren Verbreitung und Einführung dieser sauberen und effizienten Energie-Erzeugungstechnologie in Massenmärkten weltweit zu spielen“, sagt Vorstandschef Podesser. Geeignet ist der Titel gleichwohl nur für risikobereite Investoren.




25. Juni, 2019

Trotz erster Präsentationen auf heimischen Kapitalmarktkonferenzen: Hierzulande ist die britische Beteiligungsgesellschaft MBH mit Zweitnotiz in Deutschland noch weitgehend unbekannt. Das ist auch insofern nicht überraschend, weil MBH sich erst in der Aufbauphase befindet. Dementsprechend schwierig es, das bislang in den Bereichen Bau, Bildung und Industrie investierte Unternehmen zu beurteilen. Wer jedoch darauf setzt, dass schon allein der beständige Newsflow – MBH will im laufenden Jahr 15 bis 20 Akquisitionen unter Dach und Fach bringen – sich positiv auf den Aktienkurs auswirken sollte, liegt bei MBH vermutlich nicht verkehrt. Der Börsenwert des Unternehmens beträgt zurzeit 50,5 Mio. Euro, was einem Aufschlag von rund 60 Prozent auf das aktuelle Eigenkapitals entspricht. Boersengefluester.de hat die Aktie in seine Datenbank aufgenommen und wird die weitere Entwicklung verfolgen. Die Analysten von First Berlin haben ihre Coverage mit einem Kursziel von 2,25 Euro gestartet. Aktuelle Notiz: 1,52 Euro. Reichlich Potenzial ist also vorhanden.


Drei Wochen nach der offiziellen Ankündigung, eine Barkapitalerhöhung im Volumen von rund 25 Mio. Euro durchführen zu wollen, fällt bei SFC Energy nun der Startschuss. Der maximale Preis für die neuen Aktien liegt bei 12 Euro. Demnach dürfte sich die Aktienzahl des Anbieters von stationären und mobilen Stromversorgungsgeräten auf Basis von Brennstoffzellen oder auch hybriden Lösungen um mindestens zwei Millionen Stück erhöhen – bei einer gegenwärtigen Aktienzahl von rund 10,25 Millionen Stück. Damit bewegt sich Verwässerung etwa in der von boersengefluester.de erwarteten Größenordnung (siehe dazu auch unseren Beitrag HIER). Keine Veränderung hat sich auch hinsichtlich des geplanten Bezugsrechtsverzichts von drei wesentlichen Großaktionärsgruppen ergeben, so dass sich der Streubesitz nach Umsetzung der Kapitalerhöhung von gegenwärtig gut 44 Prozent wohl auf mehr als 50 Prozent erhöhen dürfte. Insgesamt hat sich die Notiz von SFC Energy in den vergangenen Wochen erstaunlich gut gehalten, was auf intensive Gespräche mit potenziellen und bestehenden Investoren hindeutet. Wer den Titel als Privatanleger im Depot hat, sollte unserer Meinung nach an der Kapitalerhöhung teilnehmen. Alternative Energietechnologien sind auch am Kapitalmarkt ein angesagtes Thema. Und daran dürfte sich in den kommenden Wochen wohl nichts Grundlegendes ändern. Allerdings, und das ist die Kehrseite der Medaille: Aus fundamentaler Sicht ist die Aktie von SFC Energy nicht unbedingt schlank bewertet.



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16. Juni, 2019

Der Beschichtungsdienstleister Nanogate hält die Investoren weiter auf Trab. Nachdem das Unternehmen kürzlich einräumen musste, dass die Umsetzung des Zukunftsprogramms NXI 2019 zu höheren Belastungen führen wird also bislang gedacht, legte Nanogate erst einmal eine Meldung über einen weiteren Großauftrag im Industriegeschäft nach. Konkret sollen Komponenten für Kaffeemaschinen über fünf Jahre im kumulierten Wert von mehr als 10 Mio. Euro geliefert werden. Grundsätzlich ein schöner Erfolg, aber nicht unbedingt tauglich, die Gemüter der zuletzt arg gestressten Anleger zu beruhigen. Dafür hat die Order einfach nicht genügend Kursrelevanz. Umso bemerkenswerter ist da schon die neueste Nachricht, wonach Nanogate eine Kapitalerhöhung um 451.395 Aktien unter Ausschluss des Bezugsrechts durchgeführt hat. Der hieraus erfolgte Mittelzufluss lag bei brutto 10,3 Mio. Euro liegen. Dem Vernehmen nach war die Maßnahme „deutlich überzeichnet“. Zudem betonen die Saarländer, dass sie ein bedeutendes Versicherungsunternehmen als weiteren Ankerinvestor gewonnen haben. Ziel der Mittelaufnahme ist es, „die Kapitalkraft und Liquidität der Gruppe für die Umsetzung des Zukunftsprogramms NXI, das weitere Wachstum durch neue Aufträge und die angekündigte Übernahme der ERBIWA Gruppe zu erhöhen“, heißt es offiziell. Nun sind wir alle keine Hellseher und wissen, wo der Aktienkurs von Nanogate in drei oder sechs Monaten steht. Trotzdem werten wir es nicht gerade als Zeichen der Stärke, dass die Gesellschaft auf dem derzeit doch arg gedrückten Kursniveau eine solche Maßnahme durchzieht. Andererseits sind wir positiv überrascht, wie schnell Nanogate diese Kapitalerhöhung platziert hat und dabei offenbar auch noch neue Investorenkreise erschließen konnte.


Nur noch einen Wimpernschlag ist der Aktienkurs von Ergomed von seinem bisherigen, All-Time-High von 3,04 Euro (erreicht am 28. Mai 2018) entfernt. Die zuletzt wieder deutlich besseren Nachrichten des Pharmadienstleisters zeigen also Wirkung. So hatte das in London ansässige Unternehmen mit Zweitlisting in Frankfurt erst Mitte Mai angekündigt, dass die Zahlen für 2019 wohl deutlich besser ausfallen werden als von den Analysten erwartet. Mit entsprechend guter Laune dürfte das Unternehmen in die für den 18. Juni 2019 angesetzte Hauptversammlung gehen, zumal dort auch der neue Finanzvorstand Richard Barfield – er hat kürzlich für umgerechnet fast 100.000 Euro Aktien von Ergomed gekauft – zum Mitglied des Boards ernannt werden soll. Die Marktkapitalisierung von Ergomed beträgt gegenwärtig knapp 135 Mio. Euro, was annähernd dem Doppelten der für 2019 zu erwartenden Umsatzerlöse entspricht. Mit Blick auf die deutliche Verbesserung der Ertragskraft ist das noch immer ein relativ moderater Wert. Das Verhältnis von Enterprise Value (Börsenwert minus Netto-Finanzguthaben) zu dem für 2019 von boersengefluester.de prognostizierten Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) von 11,7 bewegt sich derweil noch im neutralen Bereich – trotz der jüngsten Kurssteigerung. Per saldo bleiben wir bei unserer positiven Einschätzung. Weitere Informationen zu Ergomed finden Sie etwa HIER in unserem Beitrag von Mitte April. Geeignet ist das Papier für risikobereite Investoren, die nach einer Alternative zu Aktien wie zum Beispiel Evotec suchen – auch wenn beide Unternehmen nur partiell vergleichbar sind und Evotec, was den Börsenwert von 3,39 Mrd. Euro angeht, in einer ganz anderen Liga spielt.



11. Juni, 2019

Das kommt gar nicht gut an, an der Börse. Der Beschichtungsspezialist Nanogate spricht von „veränderte Marktbedingungen vor allem in der europäischen Automobilindustrie“ sowie einem „zunehmend herausfordernden Marktumfeld“ und weitet daher sein Ende 2018 aufgelegtes Effizienzprogramm NXI aus. Entsprechend geht es mit dem Aktienkurs um fast zehn Prozent auf 25,50 Euro Richtig Süden. Die zusätzlichen Belastungen veranschlagt CEO Ralf Zastrau auf einen „niedrigen einstelligen Millionenbetrag“. Beunruhigend ist diese Entwicklung insofern, weil das Attribut „herausfordernd“ in dem vor wenigen Wochen vorgelegten Geschäftsbericht 2018 überhaupt erst Einzug gehalten. Im damaligen Hintergrundgespräch mit boersengefluester.de wollte Zastrau diese Wortwahl jedoch nicht als eine konkrete Verschlechterung der konjunkturellen Rahmendaten verstanden wissen, sondern eher als generelle Einschätzung des sich immer schneller verändernden Wirtschaft (siehe dazu unseren Beitrag HIER). „Das Neugeschäft entwickelt sich weiter positiv und trägt zu einer wachsenden Auftragsbasis bei“, betont Zastrau freilich auch jetzt und sagt: „Wir wollen unser Unternehmen einfacher, schneller und internationaler machen.“ So richtig und wichtig die organisatorische Neuaufstellung von Nanogate auch ist, es drängt sich trotzdem der Eindruck auf, dass die strammen Expansionsziele der Saarländer womöglich nicht zu halten sein werden – zumindest nicht die für die nächsten ein bis zwei Jahre. Das wäre insofern Gift für die Nanogate-Aktie, weil das Unternehmen unbedingt eine bessere Ertragskraft braucht, um die Bewertung am Kapitalmarkt in die richtigen Bahnen zu lenken. Um es klar zu sagen: Wir halten Nanogate für ein prima Unternehmen und schätzen den agilen Kurs des Managements. Letztlich ist es aber auch so, dass Nanogate in den vergangenen Jahren derart viel Geld in die Forcierung des Wachstums gesteckt hat, dass nun womöglich ein wenig Speck auf den Rippen fehlt. Umso wichtiger ist die stärkere Ausrichtung auf Kunden außerhalb des Automobilsektors. Die jüngsten Großaufträge aus dem Industriegeschäft sind daher umso höher einzuordnen und geben Verlässlichkeit. Per saldo scheint uns „Halten“ zurzeit eine sinnvolle Einschätzung für den im Börsensegment Scale gelisteten Titel zu sein.


Erklärtes Ziel von Aves One war es ursprünglich einmal, den Bereich Logistik-Immobilien zu einem weiteren Standbein zu machen. Doch die Preise für gute Objekte sind dem ansonsten auf Güterwagen und Container fokussierten Unternehmen derart davongelaufen, dass es bei dem im April 2018 erworbenen Immobilie im Business Park Alsdorf bei Aachen geblieben ist. Damaliger Kaufpreis: Rund 10 Mio. Euro. Dementsprechend hat Vorstand Jürgen Bauer nie einen Hehl daraus gemacht, dass das Immobiliengeschäft grundsätzlich zur Debatte steht. Schließlich bindet es Mittel, die im Kerngeschäft momentan bessere Verwendung finden. Und so kommt es nicht ganz überraschend, dass die Hamburger sich nun von dem Objekt im Business Park Alsdorf getrennt haben – und zwar für einen Preis von 11,1 Mio. Euro. Käufer ist dem Vernehmen nach Nuveen Real Estate, einer der weltweit größten Immobilien-Investmentmanager. „Wir werden die liquiden Überschüsse aus dem Verkauf dafür nutzen, um unsere Position im zukunftsträchtigen Markt für Güterwagen weiter auszubauen. In diesem Segment bieten sich uns attraktive Möglichkeiten. Mit weiteren Zukäufen wollen wir im laufenden Geschäftsjahr den Assetbestand kontinuierlich weiter ausbauen“, sagt Aves One-Vorstand Jürgen Bauer. Der Aktienkurs der Hamburger reagiert sehr positiv auf den Immobiliendeal und nähert sich mit Schwung dem kürzlich von GBC auf 12,80 Euro heraufgesetzten Kursziel (Download der Studie: HIER). Trotzdem: Für boersengefluester.de bleibt der Small Cap ein aussichtsreiches Investment für spekulativ orientierte Anleger. Die aktuelle Marktkapitalisierung liegt bei knapp 159 Mio. Euro.


Knapp vier Jahre ist es her, dass Elumeo an die Börse gegangen ist, damals zu einer Bewertung von 137,5 Mio. Euro. Davon ist nur noch ein Bruchteil übrig – genau genommen beträgt die aktuelle Marktkapitalisierung 5,03 Mio. Euro. In den Depots der meisten Investoren dürfte der Titel damit nur noch eine Erinnerungsposition sein, die es sich auf dem aktuellen Niveau auch nicht mehr zu verkaufen lohnt. Motto: Die Hoffnung stirbt zuletzt. Nach dem radikalen Firmenumbau, die einschneidendste Veränderung ist dabei wohl die Einstellung der eigenen Schmuckproduktion im thailändischen Chanthaburi, steht Elumeo bilanziell jedoch auf ganz dünnem Eis. So ist das Eigenkapital auf knapp 6,68 Mio. Euro geschmolzen – entsprechend einem Buchwert je Aktie von aktuell 1,21 Euro. Dementsprechend ergibt sich Kurs-Buchwert-Verhältnis (KBV) von 0,76. Gerade hier sollten Anleger aufpassen, denn auf diversen Finanzwebseiten werden noch veraltete, deutlich niedrigere KBVs genannt. Zudem dürften die Berliner auch im laufenden Jahr nochmals Verluste einfahren. So rechnet CEO Wolfgang Boyé im fortzuführenden Geschäft für 2019 mit einem Umsatzwachstum im niedrigen einstelligen Prozentbereich sowie einem Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) im niedrigem negativem einstelligen Millionenbereich. Bestenfalls könnte sich das EBITDA hin zum Break-Even bewegen. Doch die Lage ist brisant: „Sollte bei von uns als überwiegend unwahrscheinlich eingestuften Szenarien die Profitabilität des Unternehmens nicht gesteigert werden können oder eine Verbesserung des Working Capital nicht erreicht werden können, könnte das die jederzeitige Zahlungsfähigkeit der Gruppe gefährden“, heißt es im gerade vorgelegten Geschäftsbericht für 2018. Der zeigt für das vergangene Jahr außerdem Erlöse von 51,12 Mio. Euro sowie ein EBITDA von minus 17,49 Mio. Euro. Der gesamte Fehlbetrag summiert sich 27,40 Mio. Euro. Ein erheblicher Teil der Verluste geht zwar auf das Konto der Aufgabe der eigenen Schmuckmanufaktur und Elumeo stuft die Wahrscheinlichkeit als gering ein, dass die Rückstellungen von 7,7 Mio. Euro für etwaige Risiken aus der Liquidation der Fabrik tatsächlich schlagend werden. Doch Vorsicht bleibt angesagt. Investmentcharakter hat der mittlerweile zum Micro Cap mutierte Titel nicht. So gesehen heißt die Devise wohl maximal: Duchhalten.



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06. Juni, 2019

Nahezu alle wesentlichen Zahlen zum Geschäftsjahr 2018/19 (31. März) hatte AT&S bereits Anfang Mai veröffentlicht. Kein Wunder, dass der jetzt präsentierte Geschäftsbericht – so schön er auch aufbereitet ist – nur noch begrenzten Neuigkeitsgehalt hat, zumindest was das reine Zahlenwerk angeht. Und auch der Ausblick des Leiterplattenproduzenten ist zum jetzigen Zeitpunkt noch recht vage. „Wir bewegen uns gerade in einem sehr volatilen Umfeld mit zahlreichen globalen Unsicherheitsfaktoren, die eine seriöse Prognose schwierig machen“, sagt CEO Andreas Gerstenmayer. Gleichwohl ist die Rede von einer stabilen Umsatzentwicklung sowie einer EBITDA-Marge zwischen 20 und 25 Prozent – verglichen mit 24,3 Prozent im abgelaufenen Geschäftsjahr. Bewertungstechnisch gefällt boersengefluester.de das Papier von AT&S auf dem aktuelle Niveau von 15,50 Euro richtig gut: Die auf 0,60 Euro je Aktie kräftig erhöhte Dividende steht mittlerweile für eine Rendite von fast 3,9 Prozent. Zudem wird der Titel mit einem Abschlag von fast 23 Prozent auf den Buchwert gehandelt. Und der Enterprise Value (Marktkapitalisierung plus Netto-Finanzverbindlichkeiten) von knapp 753 Mio. Euro ist nur 3,1mal so hoch wie das von boersengefluester.de für 2019/20 erwartete EBITDA. Und da zudem im Bereich um 15 Euro eine solide Haltezone liegt, hat das Papier auch aus charttechnischer Sicht seinen Charme.


Es gibt Aktien, da weiß man nie so recht woran man ist. Cyan ist so ein Beispiel dafür: Der im Börsensegment Scale gelistete Anbieter von Sicherheitslösungen für Smartphones und andere Anwendungen verspricht einerseits eine super knackige Wachstumsstory – schon allein wegen der regen Akquisitionstätigkeit. Aber auch die sportlichen Kursziele der Analysten müssen fast schon neugierig machen auf den Spezialwert. Andererseits kommen Anleger, die sich ein wenig intensiver mit dem Unternehmen beschäftigen wollen, schnell an ihre Grenzen. Bis auf eine 15 Seiten umfassende Präsentation und dem wenig aussagekräftigen AG-Abschluss für 2018 finden Investoren fast keine Informationen auf der Webseite. Das ist selbst für Scale-Verhältnisse arg dürftig. Umso positiver reagierten die Börsianer nun auf das Versprechen von Cyan, ab dem dritten Quartal 2019 eine freiwillige Berichterstattung im Drei-Monats-Rhythmus einzuführen – und zwar auf Konzernebene und nach den internationalen Bilanzierungsregeln IFRS. Der Geschäftsbericht für 2018 soll spätestens zur Hauptversammlung (HV) am 3. Juli 2019 vorliegen. Rühmen muss sich Cyan dafür freilich nicht, zumal selbst im Scale mittlerweile mehr als drei Viertel aller Unternehmen ihren Konzernabschluss auf die Webseite gestellt haben. Doch Cyan will sich offenbar noch weiter bessern: Für 2020 avisieren die Münchner ein Upgrade in das streng regulierte Handelssegment Prime Standard. Zudem haben wesentliche Investoren, die sich bereits vor dem IPO günstig engagiert hatten, eine Haltevereinbarung ihrer Stücke für die nächsten zwölf Monate vereinbart.

Gute Laune an der Börse versprüht auch CEO Peter Arnoth: „2019 ist auf dem besten Weg, das mit Abstand beste Jahr in der Geschichte von cyan zu werden, und die Aussichten für die kommenden Jahre sind ebenfalls hervorragend. Unser Roll-out für unseren Kunden Orange läuft auf Hochtouren, und verschiedene neue Kunden befinden sich kurz vor Vertragsunterzeichnung.“ Spannung verspricht aus Sicht von boersengefluester.de derweil die nächste HV nicht nur wegen des angekündigten Konzernabschlusses, sondern vor allem auch wegen des Sacheinlagevertrags zwischen der Cyan AG und der dem zugekauften Mobilfunkdienstleister I-New Unified Mobile Solutions AG. Eine komplexe Angelegenheit, die dem Vernehmen nach jedoch der „Strukturvereinfachung“ der Cyan AG dient (Download HV-Einladung HIER). Spannend wird zudem, wie sich Shortseller Petrus Advisers bei Cyan in den kommenden Wochen noch positionieren wird. Pikant ist das Engagement schon allein deshalb, weil Cyan-Finanzvorstand Michael Sieghart von 2010 bis 2017 Partner und CFO bei Petrus Advisers in London war. Fazit: Für risikobereite Anleger bleibt die Cyan-Aktie eine heiße Wette.



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04. Juni, 2019

Noch ein Stück besser als ohnehin schon von boersengefluester.de gedacht – und zwar auf allen Ebenen – fallen die Jahreszahlen für 2018/19 (31. März) von Fabasoft aus. So kletterten die Erlöse um 26,0 Prozent auf 40,28 Mio. Euro. Das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) kam um 69,9 Prozent auf 892 Mio. Euro voran. Der Nettogewinn verbesserte sich um 64,8 Prozent auf 6,49 Mio. Euro. „Sowohl das klassische Geschäft mit Großkunden, als auch das Cloud-Geschäft und – besonders – Mindbreeze haben sich ausgezeichnet entwickelt“, betont der Vorstand des Softwareunternehmens mit Sitz in Linz. Die Aktionäre sollen eine von 0,18 auf 0,50 Euro je Anteilschein erhöhte Dividende bekommen. Damit bringt es der Spezialwert auf eine Rendite von 2,5 Prozent – bezogen auf den in diesem Jahr bereits um mehr als 60 Prozent gestiegenen Aktienkurs. Damit hat sich unser erstklassiger Eindruck, den wir auf den jüngsten Präsentationen von Vorstand Leopold Bauernfeind bekommen haben, nicht getäuscht (siehe dazu etwa auch unseren Beitrag HIER). Einen konkreten Ausblick bleibt die Gesellschaft zwar auch im frisch vorgelegten Geschäftsbericht schuldig. Doch die Botschaft ist klar: „Die Weichen sind auf Wachstum gestellt.“ Dazu passt auch die kürzlich gemeldete 60 Prozent-Übernahme der Münchner Xpublisher GmbH – einem Anbieter von Redaktionssytemen für Verlagshäuser, Portalbetreiber oder auch Agenturen. Die Musik spielt freilich weiter bei der professionellen Suchmaschine Mindbreeze. Hier dürfen sich Anleger perspektivisch vermutlich sogar auf einen Börsengang einstellen. Neben der guten operativen Entwicklung punktet Fabasoft zudem mit einer super soliden Bilanz. Allein die liquiden Mittel der schuldenfreien Gesellschaft türmen sich auf mittlerweile 33,17 Mio. Euro – entsprechend 3 Euro je Aktie. Trotz des Rekordhoch bleiben wir positiv für den Titel gestimmt. An der Börse wird das Unternehmen momentan mit knapp 218 Mio. Euro bewertet.




03. Juni, 2019

Im Schlagabtausch zwischen den USA und China um Schutzzölle und mögliche Vergeltungsmaßnahmen gehören nun auch Seltene Erden zur Drohkulisse. Jedenfalls kündigte Peking an, die Ausfuhr Seltener Erden in die Vereinigten Staaten beschränken zu wollen. Davon profitieren an der Börse eine Reihe von Anbietern außerhalb Chinas – insbesondere der Aktienkurs des australischen Konzerns Lynas geht durch die Decke. Wer es ein paar Nummern kleiner und dann auch noch indirekt mag, sollte sich die Aktie der German Startups Group einmal ansehen. Die Venture Capital-Gesellschaft ist mit rund 8,8 Prozent – was vergleichsweise viel ist für die Berliner – an der Ceritech AG aus Leipzig beteiligt. Die wiederum hat ein Verfahren entwickelt, mit der sich Seltene Erden aus Gipsen, wie sie bei der Produktion von Düngemitteln anfallen, herstellen lassen. Sollten die Finanzierung und alle weiteren Tests positiv verlaufen, rechnet Ceritech für Ende 2022/Anfang 2023 mit dem Produktionsstart. Noch befindet sich also alles in einem sehr frühen Stadium – aber immerhin. Firmenkenner halten es für denkbar, dass allein der Ceritech-Anteil der GSG im Falle einer Eskalation der Handelsbeziehungen zwischen Amerika und China so viel wert sein könnte wie heute die gesamte Marktkapitalisierung von 17 Mio. Euro der German Startups Group. Ankeraktionär mit einem Anteil von rund zwei Dritteln ist übrigens die Deutsche Rohstoff AG, die rein unter diesem Aspekt damit ebenfalls einen Blick wert ist. Losgelöst davon läuft bei der German Startups Group (GSG) noch bis zum 24. Juni 2019 das auf (vorerst) 300.000 Stück limitierte Aktienrückkaufangebot zu 1,50 Euro je Anteilschein der GSG.



31. Mai, 2019

„Top-Unternehmen quasi mit eingebautem Wachstum – aber einer leider wenig dynamischen Aktienkursentwicklung.“ Mit diesem Satz begann unsere jüngste Einschätzung zur Nexus-Aktie. Mittlerweile sind die Investoren aufgewacht und haben den Anteilschein des Softwareanbieters für den Einsatz in medizinischen Einrichtungen wieder für sich entdeckt und den Kurs bis fast an die Marke von 30 Euro befördert, wo auch das All-Time-High vom Oktober 2017 liegt. Mit ein Auslöser sind die starken Zahlen für das erste Quartal 2019 mit einem Gewinnzuwachs von 2,51 auf 2,86 Mio. Euro. „Nexus zeigt sich in guter Verfassung“, sagt CEO Ingo Behrendt. Zudem spricht die Gesellschaft von einem „hervorragenden Start in das laufende Jahr“. Die Liquidität kletterte im Auftaktviertel rasant auf 51,44 Mio. Euro. Einen Teil davon setzt Nexus weiterhin für das Aktienrückkaufprogramm ein. Insgesamt bleibt boersengefluester.de bei der Einschätzung, wonach der Small Cap zu den qualitativ besten Titeln aus unserem Coverage-Universum zählt. Das spiegelt sich allerdings auch einem entsprechend ambitionierten KGV von rund 27 wider. Das ist nicht jedermanns Sache. Auf die lange Sicht hat Nexus diesen Vertrauensvorschuss aber regelmäßig eingelöst – selbst wenn der Titel seit Mitte 2017 per saldo kaum noch vom Fleck kommt. Umso spannender wird nun, ob die Notiz signifikant über das bisherige Rekordhoch springen kann. Dann dürfte – zumindest aus charttechnischer Sicht – neues Potenzial freigesetzt werden.


Noch hat sich das Kapitalmarkt-Upgrade des Immobilienentwicklers (Gewerbe und Wohnen) Gateway Real Estate mit einem Wechsel vom Freiverkehr in den Prime Standard – inklusive Erhöhung des Streubesitzes auf rund ein Viertel – nicht in nachhaltig besseren Aktienkursen ausgezahlt. Keine Frage: Da hatte sich boersengefluester.de mehr von versprochen, auch wenn Projektentwickler aufgrund der stark schwankenden Ergebnisse nicht unbedingt zu den Lieblingen der Börsianer zählen. Gleichwohl ist – quasi aus dem Börsenuntergrund – ein gut investierbarer Immobilienkonzern mit einer Marktkapitalisierung von zurzeit knapp 680 Mio. Euro hervorgegangen. Im ersten Quartal 2019 kamen die Frankfurter bei Erlösen von 11,61 Mio. Euro auf ein bereinigtes Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) von 7,02 Mio. Euro – nach 5,27 Mio. Euro in der entsprechenden Vorjahresperiode. Das Ergebnis je Aktie verbesserte sich von minus 0,08 auf minus 0,02 Euro. Die nicht sonderlich inspirierenden Zahlen hängen mit fehlenden Projektabschlüssen im Auftaktviertel zusammen. Am Jahresende 2019 sollte sich ein deutlich anderes Bild abzeichnen. Die Zielsetzung für die EBITDA-Marge liegt bei mindestens 25 Prozent. Insgesamt ist die Aktie für uns eine gute Halten-Position.


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28. Mai, 2019

Ganz ehrlich: Unsere Hand würden wir nicht dafür ins Feuer legen, dass das Geschäftsmodell von windeln.de am Ende tatsächlich den erhofften Erfolg bringen wird. Andererseits offenbart der Zwischenbericht zum ersten Quartal 2019 schon ein paar Punkte die zeigen, wie groß die Skepsis der Investoren mittlerweile ist. Am plakativsten offenbart sich das am Börsenwert von gegenwärtig nur noch 13,15 Mio. Euro – verglichen mit einem Netto-Finanzguthaben von rund 12,50 Mio. Euro. Mit anderen Worten: Das operative Geschäft des Online-Anbieters von Baby- und Kinderartikeln wird derzeit mit einem Werte nahe Null angesetzt. Das ist insofern nicht komplett verrückt vom Kapitalmarkt, weil windeln.de weiterhin eine Menge Geld verbrennt und durch die jüngste Kapitalerhöhung nur bedingt Zeit gewonnen hat. So lag der Zahlungsmittelabfluss aus operativen Tätigkeit im Auftaktviertel 2019 bei 5,28 Mio. Euro. Das ist zwar markant weniger als im entsprechenden Vorjahreszeitraum. Aber dennoch können sich die Münchner einen derart negativen Cashflow nicht mehr lange leisten. Und so wird es eine knappe Kiste, ob das Ziel des Managements, beim bereinigten Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) Anfang 2020 die Nullschwelle zu erreichen, mit den gegenwärtigen Mitteln zu schaffen ist. Schließlich muss windeln.de den Spagat hinbekommen, alle möglichen Kosten einzusparen und gleichzeitig in China in die Offensive zu gehen. Immerhin gibt es insofern ein Commitment, weil sich an der jüngsten Kapitalerhöhung mit Pinpoint International und Summit Asset Management auch zwei neue asiatische Investoren beteiligt haben, die das dortige Geschäft vorantreiben wollen. Dementsprechend sollen auf der Hauptversammlung am 6. Juni 2019 in der Münchner Künstlerhaus-Stiftung zwei Vertreter dieser Gruppierungen neu in den Aufsichtsrat gewählt werden. Insgesamt eignet sich die Aktie nur für hartgesottene Zocker – trotz des auf den ersten Blick verlockend niedrigen Kurs-Buchwert-Verhältnisses (KBV) von nur 0,50.



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27. Mai, 2019

Als „attraktiven Spezialwert mit einer schönen Prise ökologischer Nachhaltigkeit“, stuften wir die Aktie der Erlebnis Akademie bei unserer jüngsten Besprechung Anfang Dezember 2018 (HIER). Daran hat sich nichts Grundlegendes geändert, auch wenn der Betreiber von Naturerlebnisparks mit seinen Konzernzahlen für 2018 für einen kleinen Dämpfer sorgte. Zwar lagen die Konzernerlöse mit 15,3 Mio. Euro noch einen Tick über der eigenen Prognose von 14,0 bis 15,0 Mio. Euro. Doch mit einem Rückgang des Nettogewinns von 1,6 auf 1,4 Mio. Euro hatten wir nicht unbedingt gerechnet. „Insbesondere unerwartete Effekte aus der 2018 erfolgten Neueröffnung des Baumwipfelpfades im österreichischen Gmunden (Salzkammergut) und eine im Rahmen der Weiterentwicklung notwendige Aufstockung von Führungspersonal im Projektmanagement und Marketing in Osteuropa dämpften die Ertragsentwicklung“, heißt es offiziell. Ansonsten betätigt die Gesellschaft ihren forschen Expansionskurs ins Ausland. Das treibt Umsatz und Ergebnis zwar spürbar in die Höhe. Allerdings vergrößern sich auch die Anteile Dritter, da die Erlebnis Akademie außerhalb Deutschlands meistens mit Partnern zusammenarbeitet. „2019 haben wir so viele Projekte in einem so weit fortgeschrittenen Stadium in der Entwicklung wie noch nie“, sagt Vorstand Bernd Bayerköhler. Den kompletten Jahresbericht legt das im Münchner Spezialsegment m:access gelistete Unternehmen erst Ende Juni vor. Kapitalisiert ist die Erlebnis Akademie zurzeit mit rund 31 Mio. Euro. Bleibt nur zu hoffen, dass der Aktienkurs – nach dem jüngsten Rücksetzer – wieder an Höhe gewinnt.


Mit der Vorlage der Jahreszahlen Mitte April bekam der Aktienkurs von Akasol nochmals einen kräftigen Schub nach oben. Keine Frage: Der Hersteller von Lithium-Ionen-Batteriesystemen für Busse, Nutzfahrzeuge und andere mobile oder auch stationäre Anwendungen belegt ein Thema mit Zukunft. Ein wenig überrascht war boersengefluester.de dennoch von die breiten Berichterstattung in der Finanz- und Wirtschaftspresse. Mittlerweile befindet sich die Notiz des vor elf Monaten zu 48,50 Euro an die Börse gekommenen Unternehmen aber wieder in einer Seitwärtsbewegung. Aktueller Kurs: 46 Euro. Operativ kommt Akasol gut voran. Die Fertigungskapazitäten werden signifikant ausgebaut, und mit Daimler sowie einem schwedischen Bus- und Nutzfahrzeughersteller sind die Darmstädter gut im Geschäft. Sichtbar wird der Expansionskurs in den Zahlen zu ersten Quartal 2019 mit einem Umsatzanstieg von fast genau 100 Prozent auf 9,07 Mio. Euro. Angesichts deutlich gestiegener Material- und Personalaufwendungen fiel das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) jedoch von 446.000 auf 158.000 Euro zurück. „Das liegt im Rahmen unserer Jahresziele“, sagt CEO Sven Schulz. Demnach peilt Schulz für 2019 Erlöse von Untergrenze 60 Mio. Euro sowie eine (bereinigte) EBIT-Marge von mindestens sieben Prozent. das entspricht einem Betriebsergebnis von mehr als 4,2 Mio. Euro. Zum Vergleich: Die aktuelle Marktkapitalisierung beträgt 280 Mio. Euro. Abzüglich der Netto-Finanzguthaben von 74 Mio. Euro bleibt ein Unternehmenswert von 206 Mio. Euro. Damit wird klar: Anleger müssen mindestens auf 2020, besser noch auf 2021 schielen, damit die fundamentale Bewertung des Small Caps in ansprechende Regionen kommt. Die Chancen dafür, stehen jedoch sehr ordentlich. Wer den Titel im Depot hat, sollte also engagiert bleiben.



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22. Mai, 2019

Dank einer Reihe von guten Meldungen hat sich die Notiz der Mynaric-Aktie im laufenden Jahr per saldo sehr erfreulich entwickelt. Daran ändert auch die seit April zu beobachtende Konsolidierung nichts Wesentliches. Ein weiterer Schritt nach vorn für das auf Laserkommunikationstechnologien spezialisierten Unternehmens ist der jetzt erstmals auch mit Konzernzahlen versehene Geschäftsbericht für 2018. Bislang mussten sich Anleger in erster Linie auf die Daten der operativ tätigen Tochter Mynaric Lasercom GmbH verlassen. Von beeindruckenden Umsatzzahlen ist die im Börsensegment Scale notierte Gesellschaft allerdings noch meilenweit entfernt, sportlich sind bislang einzig die Verluste: So weist Mynaric für 2018 bei Erlösen von 1,59 Mio. Euro und einer Gesamtleistung von 7,38 Mio. Euro einen Fehlbetrag von knapp 6,66 Mio. Euro aus – verglichen mit einem Minus von 6,92 Mio. Euro für 2017. Allerdings: Mit eben solchen Zahlen war durchaus zu rechnen, selbst wenn die Gesamtleistung gern einen Tick höher hätte sein können und die Verluste dafür etwas niedriger. Letztlich handelt es sich bei Mynaric aber nur um einen Momentaufnahme auf dem Weg zum Serienproduzenten. „Der von uns seit Jahren antizipierte Markt nimmt nun endlich konkrete Formen an. 2019 scheint das Jahr zu sein, in dem es Projekte vom Reißbrett zur Implementierung schaffen, und der Lieferantenstamm entsprechend mithalten muss“, sagt Vorstand Bulent Altan, mit dem boersengefluester.de erst kürzlich ein umfassendes Interview (HIER) geführt hat. So sieht sich Mynaric auf dem besten Weg, das „erste und einzige Unternehmen weltweit zu werden, das ein komplettes Portfolio an marktreifen und einsatzfähigen Produkten anbietet, die zur Realisierung von Laserkommunikation in luftgestützten Anwendungen benötigt werden“. Der Börsenwert des Unternehmens mit Sitz in Gilching in der Nähe von München beträgt zurzeit knapp 122 Mio. Euro. Nach Auffassung der Analysten von GBC spiegelt sich hierin das mögliche Potenzial gerade einmal ansatzweise wider. Daher auch das ambitionierte Kursziel von 108,50 Euro – bei einer aktuellen Notiz von rund 42 Euro. Für sehr spekulativ eingestellte Investoren bleibt Mynaric damit eine Wette wert.




20. Mai, 2019

Schon allein, weil auf so vielen Finanzwebseiten noch immer irreführende Angaben stehen: Die aktuelle Marktkapitalisierung von Wild Bunch (ehemals Senator Entertainment) beträgt nach der Umsetzung der diversen Kapitalmaßnahmen zur finanziellen Sanierung nicht etwa nur 5,15 Mio. Euro, sondern liegt bei mehr als 60 Mio. Euro. Davon wiederum sind gerade einmal 1,19 Prozent dem Streubesitz zuzurechnen. Gut 96 Prozent der Aktien hält das niederländische Vehikel Voltaire Finance, zu dessen Einflusskreis auch der Investor Lars Windhorst gehört. Der Buchwert je Aktie beträgt nach der Berechnungsmethode von boersengefluester.de gegenwärtig 2,83 Euro – bei einem Aktienkurs von 2,52 Euro. Auch hier sollten Anleger aufpassen und sich nicht auf möglicherweise veraltete Daten verlassen. Völlig offen ist indes, wie die künftigen Börsenpläne von Wild Bunch aussehen. Immerhin: Laut den Angebotsunterlagen ist kein Delisting oder Squeeze-out des unterm Strich deutlich defizitär arbeitenden Medienunternehmens geplant. Eine Fortführung des Notierung in der aktuellen Eigentümerkonstellation erscheint jedoch wenig sinnvoll. Zum Ausblick: Für 2019 kalkuliert der Vorstand bei Erlösen zwischen 80 und 90 Mio. Euro mit einem Betriebsverlust (vor Restrukturierungsaufwendungen) von 2 bis 4 Mio. Euro. Unterm Strich dürfte ein ähnlicher Fehlbetrag wie die 2018 erlittenen 13,3 Mio. Euro stehen bleiben. Summa summarum ist Wild Bunch ein Hochrisiko-Investment.


Trotz der sich bereits zum Halbjahr abzeichnenden guten Ergebnisentwicklung: Boersengefluester.de war nicht unbedingt davon ausgegangen, dass EnviTec Biogas auch für 2018 eine Dividende von 1,00 Euro je Aktie ausschütten wird. So kommt der Anteilschein des Herstellers und Betreibers von Biogasanlagen jetzt auf eine weit überdurchschnittliche Dividendenrendite von rund 10 Prozent. Allerdings wird die Ausschüttungssumme von 14,85 Mio. Euro nur zu einem Teil aus dem Überschuss von zuletzt 6,83 Mio. Euro gespeist. Angesichts der komfortablen Bilanz kann es sich EnviTec jedoch leisten, mehr als die Hälfte der Dividende aus der Substanz auszukehren. Zudem geht ein wesentlicher Teil direkt an CEO und Großaktionär (37,6 Prozent) Olaf von Lehmden. Und: Die Chancen stehen gut, dass bis zur Hauptversammlung (HV) am 2. Juli 2019 noch weitere Investoren auf den Titel aufmerksam werden – so wie es in der Vergangenheit schon war. Dabei kann es sich als clever erweisen, bereits ein paar Tage vor der HV zu verkaufen und auf die eigentliche Dividende zu verzichten. 2018 etwa sackte die Notiz nach der Dividendenzahlung markant ab und erholte sich erst zum Jahreswechsel wieder. Losgelöst davon: Für das laufende Jahr kalkuliert der Vorstand mit einer „leichten Verbesserung“ des Ergebnisses vor Zinsen und Steuern (EBIT) von zuletzt 10,05 Mio. Euro. Die Marktkapitalisierung des in Lohne nördlich von Osnabrück ansässigen Unternehmens beträgt gegenwärtig etwas mehr als 149 Mio. Euro. Das entspricht rund 80 Prozent der für 2018 ausgewiesen Umsätze, was vergleichsweise moderat ist. Ebenfalls nicht zu hoch ist das Kurs-Buchwert-Verhältnis von knapp 1,2. Höher könnten derweil die Handelsumsätze in der EnviTec-Aktie sein. Bei einem Streubesitz von nur gut 35 Prozent ist das niedrige Volumen allerdings keine ganz große Überraschung. Ohne Limit geht hier also nichts.



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12. Mai, 2019

Nicht unüblich bei dividendenstarken Aktien: Nach der Hauptversammlung Ende März, haben die Investoren bei KPS erst einmal Kasse gemacht und die Notiz signifikant über den Dividendenabschlag von 0,35 Euro hinaus nach unten befördert. Mit der Vorlage des Halbjahresberichts wird es aber höchste Zeit, dass die Anleger wieder verstärkt auf die operative Entwicklung achten. Und die kann sich bei dem IT-Beratungsunternehmen durchaus sehen lassen, selbst wenn sich der Vorstand – nach eigenem Bekunden – bei der Ergebnisentwicklung noch etwas mehr erhofft hatte. So steht zur Mitte des Geschäftsjahrs 2018/19 (30. September) ein Umsatzplus von 3,3 Prozent auf 91,29 Mio. Euro zu Buche. Das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) kletterte um 41,3 Prozent auf 13,23 Mio. Euro. Der Gewinn je Aktie zog von 0,15 auf 0,20 Euro an. Das sind knackige Zuwachsraten, allerdings ist zu beachten, dass die Vorjahresbasis – insbesondere aus dem Auftaktquartal 2017/18 – für KPS-Verhältnisse ungewöhnlich niedrig war. Gründe hierfür waren Zukäufe sowie Probleme bei Kundenprojekten. Mittlerweile ist KPS aber wieder auf Kurs. „Wir konnten im ersten Halbjahr Synergien heben, unsere internationale Präsenz erweitern und unsere Kosten für externe Berater senken. Die Entwicklung hin zur hohen Profitabilität, die KPS vor den das Ergebnis zeitweise belastenden Zukäufen ausgezeichnet hat, konnten wir im ersten Halbjahr 2018/19 fortsetzen“, sagt Vorstand Leonardo Musso. Für das Gesamtjahr bleibt er bei der Prognose, wonach bei Erlösen zwischen 170 und 180 Mio. Euro mit einem EBITDA in einer Bandbreite von 22 bis 27 Mio. Euro zu rechnen ist. Zum Vergleich: Die Marktkapitalisierung von KPS beträgt zurzeit rund 262 Mio. Euro – bei einer Netto-Finanzverschuldung von nur etwas mehr als 5 Mio. Euro. Mit Blick auf frühere Bewertungsrelationen ist das ein einigermaßen ansprechender Wert, immerhin verfügt die Gesellschaft über eine starke Marktposition im Bereich der digitalen Transformationsberatung und zeigt unverändert solide Bilanzrelationen. Für boersengefluester.de ist überwiegen derzeit die positiven Aspekte bei dem Spezialwert.



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10. Mai, 2019

Überraschende Neuigkeiten von Nanogate: Der Beschichtungsspezialist will sich mit zunächst 50 Prozent an der ERBIWA Gruppe aus Lindenberg im Allgäu beteiligen. Bemerkenswert ist der Deal insbesondere deshalb, weil Nanogate-CEO Ralf Zastrau zuletzt immer wieder betonte, dass er seinen Fokus – nach den vielen Akquisitionen der Vergangenheit – nun auf organisches Wachstum richtet. Dementsprechend ist es nun auch bereits rund zehn Monate her, dass Nanogate mit dem Kauf der im Bereich Kunststoffbauteile für die Automobilindustrie tätigen Holzapfel Engineering Team GmbH (mittlerweile: Nanogate heT Engineering) seine letzte Übernahme unter Dach und Fach gebracht hat. Bei ERBIWA ist Zastrau nun aber schwach geworden, was allerdings auch nicht sonderlich verwundert, wenn man sich die Homepage des Unternehmens – 2018 machte ERBIWA rund 15 Mio. Euro Umsatz – ein wenig näher anschaut. Bei aller Verschlossenheit: Das macht alles einen super Eindruck. „ERBIWA zählt zu den Hidden Champions in der Entwicklung, Konstruktion und Umsetzung von Produktionsverfahren für komplexe Kunststoffkomponenten“, sagt auch Zastrau und weist in einem Atemzug darauf hin, dass Nanogate und ERBIWA bereits seit 2017 zusammenarbeiten und die Allgäuer perfekt zu heT Engineering passen. Zur Höhe des Kaufpreises machen die Saarländer noch keine Angaben. Dem Vernehmen nach will der bisherige ERBIWA-Inhaber neben einer Barkomponente aber auch Nanogate-Aktien übernehmen. Für Nanogate-Verhältnisse eine eher übliche Konstruktion. „Dazu wird gegebenenfalls eine Sachkapitalerhöhung durchgeführt, die sich im unteren einstelligen Prozentbereich des aktuellen Grundkapitals bewegen würde“, heißt es offiziell. Zur Einordnung: Eine Erhöhung der Aktienstückzahl um bspw. drei Prozent hätte beim aktuellen Kurs einen Gegenwert von rund 4,6 Mio. Euro. Möglicherweise verrät Zastrau bei seiner Präsentation auf der Frühjahrskonferenz am 13. Mai in Frankfurt noch ein paar Details zu der Transaktion. Ansonsten ändert sich unsere bisherige positive Einschätzung (siehe dazu auch den Beitrag HIER) für die im Börsensegment Scale gelistete Nanogate-Aktie nicht.


So viel vorweg: Nach unserem jüngsten Hintergrundgespräch (HIER) mit va-Q-tec-Vorstand Joachim Kuhn hatten wir den Eindruck, als ob der Hersteller von leistungsstarken Kühlboxen und Isolationspaneelen mit der Vorlage des Berichts zum ersten Quartal seinen bislang – recht allgemein gehaltenen – Ausblick für 2019 möglicherweise präzisieren wird. Logisch also, dass unser erster Blick im jetzt veröffentlichten Q1-Report dem Prognoseteil galt. Ausgerechnet dazu finden sich in dem 17 Seiten umfassenden Dokument jedoch keine Aussagen. Damit gilt die bisherige Aussage, wonach für das laufende Jahr mit einem mittelstarken bis starken Umsatzwachstum sowie einem starken Wachstum für das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) zu rechnen ist. Überrascht sind wir von der Ausklammerung des Ausblicks insofern, weil der Zwischenbericht durchaus ansehnliche Wachstumsraten vorweist. So kommt va-Q-tec – getrieben durch ein starkes Produkt- und Servicegeschäft – auf ein Erlösplus von 26,6 Prozent auf 15,24 Mio. Euro. Die Gesellschaft selbst spricht von einem „sehr guten Start in das Jahr 2019“. Das EBITDA zog dabei weit überproportional von 651.000 Euro auf knapp 2,23 Mio. Euro an. Insbesondere die durch die enormen Investitionen auf 2,90 Mio. Euro gestiegenen Abschreibungen sorgen jedoch dafür, dass unterm Strich ein Fehlbetrag von 1,13 Mio. Euro stehen bleibt. Das entspricht einem Verlust je Aktie von 0,09 Euro – nach minus 0,14 Euro in der entsprechenden Vorjahresperiode. Mit diesen Resultaten ist boersengefluester.de zufrieden, zumal auch das Thema Internationalisierung weiter an Bedeutung gewonnen hat. Schwarze Zahlen auf Jahressicht sind vermutlich ohnehin erst ab 2021 zu erwarten. Insgesamt stimmt jedenfalls die Richtung. „In den vergangenen zwei Jahren haben wir rund 70 Mio. Euro in die Geschäftsexpansion und Internationalisierung investiert. Diese Phase liegt nun hinter uns und wir haben die wesentlichen Grundlagen für die nächsten Wachstumsschritte geschaffen“, sagt CEO Kuhn. Für risikobereite Anleger ist der Small Cap wohl doch eine Option. Jedenfalls dürfte der Newsflow in den kommenden Quartalen eher für positive Akzente setzen. Als vorteilhaft aus Investorensicht werten wir auch, dass der Börsenwert der Würzburger zurück über die Marke von 100 Mio. Euro geklettert ist – wenn auch noch nicht signifikant. Jedenfalls dürfte das Interesse der institutionellen Anleger dadurch eher steigen. Am 13. Mai präsentiert va-Q-tec zudem auf der Frühjahrskonferenz in Frankfurt.


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30. April, 2019

Mit Elan zurück in Richtung dreistelliger Kursregionen bewegt sich zurzeit der Aktienkurs von Sto. Dabei lieferten die kürzlich vorgelegten endgültigen Zahlen für 2018 keine besonderen positiven Überraschungen und deckten sich mit den bereits Ende März präsentierten Vorabzahlen. Insgesamt kam der Bauzulieferer im vergangenen Jahr bei Erlösen von 1.332,37 Mio. Euro auf ein leicht rückläufiges Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) von 81,90 Mio. Euro. Für 2019 stellt der Vorstand Umsätze von rund 1.387 Mio. Euro sowie ein EBIT zwischen 81 und 91 Mio. Euro in Aussicht. Boersengefluester.de kalkuliert zurzeit mit einem Betriebsergebnis von etwa 86 Mio. Euro. Eine fürchterlich dynamische Entwicklung zeigt der Gewinn von Sto schon seit Jahren nicht mehr. Andererseits hält sich das Ergebnis auf einem recht hohen Niveau, was auch eine Leistung ist. Interessant ist die recht moderat bewertete Vorzugsaktie von Sto insbesondere aus Dividendensicht: Zur nächsten Hauptversammlung am 19. Juni 2019 steht abermals eine Ausschüttung von 4,09 Euro je Vorzugsaktie (0,31 Euro Sockelbetrag plus Bonus von 3,78 Euro) auf der Agenda. Damit bringt es der Titel auf eine Rendite von mehr als vier Prozent. Die Analysten von Montega siedeln das Kursziel für die Sto-Aktie bei 125 Euro. Für uns sieht das nach einer sehr ansprechenden Chance-Risiko-Kombination aus.


Beim Hintergrundgespräch Anfang Februar mit boersengefluester.de (HIER) hinterließ Ulrich R. J. Kubak, Vorstandschef von Klassik Radio, einen super Eindruck. Im Aktienkurs des Radiosenders hat sich seitdem zwar kaum etwas getan, dennoch sind die Zahlen der Augsburger unbedingt eine Erwähnung wert. So kletterten die Erlöse um 8,5 Prozent auf 15,58 Mio. Euro. Hier lag die Messlatte bei „über 15 Mio. Euro“. Das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) zog um 8,4 Prozent auf 1,86 Mio. Euro an. Mitte Dezember korrigierte Kubak die Erwartungshaltung für das EBITDA auf eine Größenordnung „leicht über dem Niveau des Vorjahrs”. Damit hat Kubak für unseren Geschmack solide geliefert. Dank eines positives Steuerergebnisses stieg der Überschuss sogar – womit boersengefluester.de nicht gerechnet hatte – um 25,7 Prozent auf knapp 1,60 Mio. Euro. Die App des Musikstreamingdienst Klassik Radio Select, dem wichtigsten Kurstreiber des Small Caps, ist mittlerweile rund 130.000 mal installiert worden – der Aufwärtstrend hält also an. Wie hoch die Zahl der Bezahlkunden gegenwärtig ist, bleibt freilich noch ein Betriebsgeheimnis. Interessant ist jedoch, dass Klassik Radio trotz der anhaltenden Investitionen in das Streamingangebot für 2019 mit deutlich steigenden Umsätzen und einem ebenfalls deutlich höheren EBITDA rechnet. Insgesamt scheint die Gesellschaft also gut voranzukommen. Für langfristig orientierte Anleger bleibt der Spezialwert eine attraktive Wahl. Eine Dividende schüttet das Unternehmen allerdings nicht aus. Der Börsenwert liegt unterhalb von 40 Mio. Euro – entsprechend markteng ist das Papier von Klassik Radio.



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29. April, 2019

Noch ein Stück besser als ohnehin von boersengefluester.de erwartet, fallen die Jahreszahlen 2018 von Funkwerk aus: Demnach kommt das auf Funksysteme für den Bahnverkehr, Infoanzeigen in Bahnhöfen oder auch Videoüberwachungsanlagen spezialisierte Unternehmen auf Erlöse von 82,66 Mio. Euro – nach 77,60 Mio. Euro im Jahr zuvor. Das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) kletterte von 7,16 auf 11,42 Mio. Euro. In Aussicht gestellt hatte der Funkwerk-Vorstand Kerstin Schreiber zuletzt Umsätze zwischen 80 und 85 Mio. Euro sowie ein Betriebsergebnis in einer Spanne von 8,50 bis 9,00 Mio. Euro. „Vor allem in den Bereichen Zugfunk und Reisendeninformation war die Nachfrage erfreulich kräftig“, betont das Management und verweist in einem Atemzug auf die verbesserten Kostenstrukturen sowie die optimierten Arbeitsabläufe. Die Dividende steigt um 5 Cent auf 0,30 Euro pro Anteilschein, was allerdings nur auf eine Rendite von knapp zwei Prozent hinausläuft. Gewohnt tief stapelt Funkwerk indes beim Ausblick, auch wenn die zur Auslieferung kommenden Verträge möglicherweise tatsächlich eine etwas schwächere Margenqualität haben als die von 2018. Demnach rechnet die in Kölleda (Thüringen) ansässige Gesellschaft für 2019 zwar mit einem Umsatzplus von mindestens sechs Prozent. Das EBIT siedelt Funkwerk aber bei „nur“rund 10 Mio. Euro an. Nun: Boersengefluester.de hält es für realistisch, dass bereits zum Halbjahresbericht im August ein zuversichtlicheres Update erfolgen wird. Keine neuen Erkenntnisse gibt es derweil zu den weiteren Kapitalmarktplänen für Funkwerk von Großaktionär Hörmann Industries (Anteil: 77,84 Prozent). Insgesamt bleibt die Funkwerk-Aktie für uns ein attraktiver Spezialwert, der noch immer nicht sein volles Potenzial entfaltet hat – trotz der rasanten Performance in den vergangenen Jahren.



25. April, 2019

Von der zuletzt allgemein guten Börsenstimmung ist im Chart der Expedeon-Aktie so gut wie gar nichts angekommen. Mit 0,90 Euro bewegt sich die Notiz des Laborausrüsters sogar deutlich im Penny Stock-Terrain. Bei mittlerweile mehr als 51 Millionen ausstehenden Aktien kommt die in Heidelberg und Cambridge ansässige Gesellschaft allerdings noch immer auf einen Börsenwert von knapp 46,3 Mio. Euro – ist also gar nicht mal so klein. Mit den jetzt vorgelegten Vorabzahlen für 2018 hat Expedeon immerhin die eigenen Ziele eingelöst, und dabei sogar ein wenig positiv überrascht. Bei Erlösen von 13,13 Mio. Euro kam das Unternehmen auf ein Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) von 1,80 Mio. Euro. Bereinigt um Sondereffekte aus Übernahmen erreicht das EBITDA 1,0 Mio. Euro. Avisiert hatte CEO Heikki Lanckriet Umsätze in einer Spanne zwischen 13 und 14 Mio. Euro sowie ein positives (bereinigtes) EBITDA. Das Ergebnis je Aktie blieb mit minus 0,01 Euro (Vorjahr: minus 0,09 Euro) jedoch hauchdünn im roten Bereich. „Das Jahr 2018 war ein bedeutender Wendepunkt für unser Unternehmen. Wir haben Expedeon in den vergangenen drei Jahren finanziell und operativ transformiert und eine starke Basis geschaffen, um die Profitabilität und den Unternehmenswert weiter zu steigern“, sagt Lanckriet. Für das laufende Jahr peilt Finanzvorstand David Roth abermals ein zweistelliges Umsatzwachstum sowie ein bereinigtes EBITDA von mindestens 2 Mio. Euro an. Das sollte ausreichen, um Expedeon auch unterm Strich zum Turnaround zu führen. „Wir werden Expedeon zu einem äußerst profitablen Life Science-Unternehmen mit hochwertigen Produkten entwickeln“, sagt Vorstandschef Lanckriet. Bemerkenswert aus Investorensicht ist vermutlich noch, dass die Expedeon-Aktie derzeit gerade einmal zum Buchwert gehandelt wird. In Kombination mit der markant verbesserten Rentabilität sollte das dem Titel Rückenwind verleihen. Geeignet ist der Small Cap trotzdem nur für risikobereite Anleger.



17. April, 2019

Deutliche Dividendenerhöhung bei der Deutsche Grundstücksauktionen (DGA): Zur Hauptversammlung am 24. Juni 2019 in Berlin schlägt die im Börsensegment Scale gelistete Gesellschaft eine Ausschüttung von 1,00 Euro pro Aktie vor – nach 0,77 Euro im Vorjahr. Bezogen auf den aktuellen Kurs von 17 Euro beträgt die Rendite damit immerhin knapp 5,9 Prozent. Damit haben die Analysten von GBC in ihrer jüngsten Studie von Anfang Januar richtig gelegen, als sie auf einen Dividendenvorschlag von über 0,95 Euro je Aktie für 2018 getippt haben. „Möglich wurde die fünfte Dividendenanhebung in Folge, nachdem die Deutsche Grundstücksauktionen AG und ihre fünf Tochtergesellschaften im vergangenen Jahr den Objektumsatz um 6,3 Prozent auf rund 123,9 Millionen Euro steigern konnten und es dabei gelungen war, die Netto-Courtageeinnahmen um 7,5 Prozent auf rund 12 Mio. zu verbessern“, betont das Unternehmen. Insgesamt bestätigt die DGA damit unsere positive Einschätzung. Für Langfristanleger hat sich das Papier in den vergangenen Jahren als überaus rentabel erwiesen – auch wenn es zwischendurch immer wieder mal ausgeprägte Konsolidierungsphasen gab. Nicht verschweigen wollen wir aber auch den Hinweis eines Stammlesers von boersengefluester.de, der uns kürzlich über die Schwierigkeiten beim Verkauf seiner DGA-Aktien berichtete. Keine Frage: Bei einem gesamten Börsenwert von 27,2 Mio. Euro und einem Streubesitz von etwas mehr als 62 Prozent sind die Handelsumsätze einigermaßen überschaubar. Am 13. Mai 2019 veröffentlicht die Gesellschaft den Geschäftsbericht mit allen wichtigen Zahlen.


Markanter Richtungswechsel im Chart von Stemmer Imaging: Nachdem der Aktienkurs des Anbieters von Bildverarbeitungstechnologie für den Einsatz in Industrie und Wissenschaft in sieben Monaten von über 50 auf weniger als 25 Euro abrutschte, geht es seit einigen Tagen deutlich bergauf. Aktuelle Notiz: 31,80 Euro. An den sportlichen Kurszielen der Analysten von im Schnitt rund 50 Euro kann es im Prinzip nicht liegen, denn die Studien liegen seit Monaten vor. Und auch der Halbjahresbericht kommt als Auslöser kaum in Frage, da die Zahlen a) längst bekannt sind und b) nicht unbedingt super gut ausgefallen sind. So bleiben als mögliche Kurstreiber nur das für Mai 2019 avisierte Upgrade vom Börsensegment Scale in den Prime Standard (siehe dazu auch unser Interview mit CFO Lars Böhrnsen HIER) sowie eine Gegenreaktion auf den offenbar doch zu heftig ausgefallenen Kursabsturz. Darüber hinaus präsentierte Stemmer Imaging auf dem von CF&B Communication organisierten Small Cap-Event in Paris. Für 2018/19 (30. Juni) prognostiziert Böhrnsen ein bereinigtes Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) zwischen 10,0 und 12,2 Mio. Euro – nach 10,5 Mio. Euro im Jahr zuvor. Der aktuelle Börsenwert beträgt knapp 207 Mio. Euro. Wer den Titel im Depot hat, sollte engagiert bleiben. Die Neun-Monats-Zahlen kommen am 13. Mai 2019 – einen Tag vor der Präsentation auf der Frühjahrskonferenz in Frankfurt.



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12. April, 2019

Im Normalfall legen wir unseren Fokus auf Aktien mit Hauptnotiz in Frankfurt – mitunter machen jedoch auch gern Ausnahmen. So hat boersengefluester.de mittlerweile 13 Aktien aus Österreich in die Datenbank aufgenommen. Darunter war zuletzt auch der Entwickler von Hotel-, Büro- und Wohnimmobilien UBM Development. Aufmerksam geworden sind wir auf das Papier durch die Ende März erfolgte Aufnahme in den GBC Insider Focus Index, dessen Zusammensetzung wir auf boersengefluster.de regelmäßig in einer großen Übersichtstabelle begleiten. Schon bei der Zusammenstellung der Stammdaten hat uns UBM Development gut gefallen. Ein Eindruck, der sich mit der Vorlage des Geschäftsberichts 2018 nochmals verstärkt hat, auch wenn die wesentlichen finanziellen Eckdaten bereits bekannt waren. Anleger dürften sich vermutlich am ehesten dafür interessieren, dass die Wiener ihre Dividende abermals angehoben haben – auf nun 2,20 Euro je Aktie. Bezogen auf den aktuellen Aktienkurs von 38,20 Euro ergibt sich eine Rendite von immerhin 5,8 Prozent. Da kann der Anteilschein von Eyemaxx Real Estate – wenn auch deutlich kleiner, als vermutlich am ehesten vergleichbares Unternehmen – nicht mithalten. Die Hauptversammlung findet am 29. Mai 2019 statt. Für das laufende Jahr stellt CEO Thomas G.Winkler eine Wiederholung des 2018er-Gewinns von netto knapp 40 Mio. Euro in Aussicht. „Obwohl wir 2018 insgesamt über eine halbe Milliarde Euro investiert haben, verfügt UBM über mehr als 200 Millionen Euro Cash und eine sehr niedrige Verschuldung für einen reinrassigen Developer“, sagt Winkler. Ebenfalls interessant: Neben den Ankeraktionären um die Strauss-Gruppe und IGO-Ortner hält Jochen Dickinger – Mitgründer von bet-at-home.com – fünf Prozent der UBM-Aktien. Der gesamte Börsenwert von UBM beträgt dabei rund 285 Mio. Euro. Sehr lesenswert ist derweil auch ein kürzlich erschienenes großes Interview mit Vorstand Winkler in dem österreichischen Magazin trend. Um die Bekanntheit der eigenen Aktie zu erhöhen, präsentiert die Gesellschaft aber auch in Deutschland, etwa auf dem am 3. September stattfindenden SRC Forum Financials & Real Estate 2019.


Bereits der erste grobe Zahlenüberblick für 2018 von Anfang März ließ aufhorchen. Nun hat 2G Energy mit weiteren Eckdaten die ohnehin gestiegenen Erwartungen nochmals leicht getoppt. Demnach kam der Hersteller von Kraft-Wärme-Kopplungs-(KWK)-Anlagen im vergangenen Jahr bei Erlösen von 209,8 Mio. Euro auf ein Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) von 11,5 Mio. Euro, was einer EBIT-Marge von 5,5 Prozent entspricht. Zuvor hatte die im Scale gelistete Gesellschaft bereits angedeutet, dass sie wohl in der oberen Hälfte der avisierten Bandbreite von 4,0 bis 5,5 Prozent ankommen würde. Die schon vor geraumer Zeit angestoßene – und längst fällig gewesene – Optimierung der betrieblichen Abläufe zeigt also Wirkung. Und die Entwicklung ist noch nicht abgeschlossen: Für 2019 stellt 2G Energy – wie bereits kommuniziert – Erlöse zwischen 210 und 230 Mio. Euro in Aussicht. Neu ist jedoch, dass die dabei erwartete EBIT-Marge in einer Range von 5,5 bis 7,0 Prozent liegen soll. Im Idealfall würde das auf ein Betriebsergebnis von 16 Mio. Euro hinauslaufen. Mut macht dabei auch der, wie das Unternehmen betont, im ersten Quartal 2019 mit 39,2 Mio. Euro „deutlich über dem langjährigen Durchschnitt“ liegende Auftragseingang. Das komplette Zahlenwerk legen die Münsterländer am 10. Mai vor. Die Analysten von Pareto Securities setzen das Kursziel momentan bei 39 Euro an, SMC Research hält ein Nivea von 37,20 Euro für gerechtfertigt. Aktuelle Notiz: 32 Euro. Noch sollte also ausreichend Luft nach oben bestehen.




09. April, 2019

Es gibt momentan vielleicht griffigere Investmentstorys im Beteiligungssektor als Blue Cap – zu sehr drückte der schwelende Dissens zwischen Großaktionär PartnerFonds und Blue Cap-Vorstand Hannspeter Schubert auf die Stimmung. Immerhin hat sich die Notiz im laufenden Jahr aber stabilisiert und pendelte meist zwischen 14 und 16 Euro. Umso angenehmer, dass die Vorabzahlen der Münchner jetzt für einen Schub Richtung 17 Euro sorgen. Demnach beziffert Blue Cap den Substanzwert (Net Asset Value) des Portfolios zum Jahresende 2018 auf 118,2 Mio. Euro. Heruntergerechnet entspricht das einem NAV von 29,70 Euro je Aktie. „Die NAV-Bewertung erfolgte anhand eines Discounted Cashflow-Modells basierend auf den vorläufigen Zahlen und verabschiedeten Budgets der Portfoliounternehmen“, heißt es genau wie im Vorjahr. Nun: Der Discount von 44 Prozent zum Substanzwert erscheint – trotz allem Getuschel um die weiteren Pläne der beteiligten Personen – dann doch ziemlich üppig dimensioniert. Das Eigenkapital per Ende Dezember 2018 gibt die im Handelssegment Scale gelistete Gesellschaft mit 57,8 Mio. Euro an – verglichen mit einem Börsenwert von zurzeit 66,5 Mio. Euro. Auch das deutet eher auf weiteres Erholungspotenzial hin. Den Geschäftsbericht will Blue Cap noch im April vorlegen. Die Hauptversammlung ist für 7. Juni 2019 angesetzt. Ein Datum, dass sich mit Sicherheit schon viele Spezialwerte-Investoren dick im Kalender angestrichen haben. Immerhin werden auf diesem Treffen entscheidende Weichenstellungen für die künftige orgnisatorische Ausrichtung der Gruppe gestellt. Da ist der Vorschlag zur Dividende noch das kleinste Thema. Da sich die einzelnen Portfoliogesellschaften von Blue Cap in Summe offenbar ganz ordentlich entwickeln, besteht zumindest die begründete Chance, dass sich der jüngste Kursaufschwung noch ein wenig fortsetzt. Interessant derweil, dass sich Blue Cap zur Frühjahrskonferenz in Frankfurt am 13. Mai 2019 angesagt hat.


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05. April, 2019

An der Marke von 30 Euro hat sich die Notiz von Nanogate zuletzt die Zähne ausgebissen. Trotz mehrfacher Versuche gelang es dem Titel einfach nicht, sich signifikant über diese runde Marke zu bewegen. Dabei hat der Markt erstaunlich gelassen auf die Ankündigung des Beschichtungsunternehmens reagiert, wonach für 2019 mit einem Konzernverlust im „niedrigen einstelligen Millionenbereich“ zu rechnen sei. Mit anderen Worten: Die Investoren trauen CEO Ralf Zastrau zu, dass er Nanogate in den Folgejahren auf ein entsprechend höheres Wachstumslevel führt und sich die vielen Investitionen nachhaltig auszahlen. Rein operativ zeigen die Saarländer ohnehin kaum eine Schwäche, wie der neuerliche Großauftrag mit einem Automobilhersteller über rund 50 Mio. Euro für Innenraumbauteile – verteilt auf eine Laufzeit von rund sieben Jahren – zeigt. Insgesamt türmt sich der Orderbestand von Nanogate bis zum Jahr 2021 auf mehr als 600 Mio. Euro. „Damit können wir die Geschäftsentwicklung sehr gut abschätzen. Das wachsende Geschäftsvolumen mit verbesserter Auslastung und steigender Effizienz stimmt uns ebenso zuversichtlich, unsere Wachstums- und EBITDA-Ziele zu erreichen“, sagt Zastrau. Den Geschäftsbericht hat das im Scale gelistete Unternehmen für Mai 2019 angekündigt. Einen konkreten Termin gibt es noch nicht. Die meisten Kursziele der Analysten bewegen sich weiter deutlich oberhalb des aktuellen Aktienkursen in Regionen zwischen 50 und 60 Euro. Boersengefluester.de bleibt dabei: Für Anleger mit einem Anlagehorizont von mindestens zwölf Monaten bietet der Titel eine gute Chance-Risiko-Kombination.


Zurück auf Los heißt es 2019 schon wieder für den Aktienkurs der German Startups Group (GSG). Nach einem kurzen Aufflackern im Januar ist der Titel mittlerweile bis auf das Startniveau von 1,32 Euro gefallen – was bitter genug ist. Ein Spiegelbild dessen liefern die Vorabzahlen 2018 der (Noch)-Beteiligungsgesellschaft: Während die Umsatzerlöse – hier handelt es sich im Wesentlichen um die vollkonsolidierte Digitalagentur Exozet – den Vorjahreswert von 9,6 Mio. Euro um rund 30 Prozent übertroffen haben, blieben das Beteiligungsergebnis mit gut 3 Mio. Euro sowie das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) zwischen 2,7 bis 3,0 Mio. Euro etwa auf Vorjahresniveau. Abstriche gibt es dagegen beim Gewinn vor Steuern, der mit knapp 1,2 Mio. Euro um etwa ein Drittel niedriger sein wird als 2017. Grund: Die German Startups Group geht nicht mehr davon aus, dass sie den zwischen 2013 und 2015 gebildeten Wertansatz von knapp 2 Mio. Euro für die Nutzung der Verlustvorträge in absehbarer Zeit steuerlich nutzen kann. „Hierzu hat sich die Geschäftsführung aus Vorsichtsgründen entschlossen, da ein Verzehr der Verlustvorträge binnen kurzer Frist aus systembedingten Gründen nur schwer als sicher zu prognostizieren ist, denn Veräußerungsgewinne sind nur zu 5 Prozent zu versteuern und mithin Veräußerungserlöse in Höhe des Zwanzigfachen Verlustvortrags nötig, um diesen voll auszunutzen“, heißt es offiziell. Das Eigenkapital vor Anteilen Dritter bewegt sich weiter im Bereich um 30 Mio. Euro, was etwa 2,50 Euro je Aktie entspricht. Ansonsten gibt es zum Ausblick eher vage Andeutungen, die frühere Aussagen bestätigen, wonach CEO Christoph Gerlinger weiterhin „fest mit Exits einiger reiferer Portfoliounternehmen der GSG und weiteren Anteilsveräußerungen“ rechnet. Insgesamt blickt Gerlinger „mit großer Zuversicht in das Jahr 2019“, was die Börsianer allerdings auch nicht sonderlich beeindrucken dürfte. Nach den vielen Ankündigungen wollen die Investoren Taten sehen. Keine Neuigkeiten enthält der Vorabreport zum Stand der Plattform-Aktivitäten – gebündelt unter der Marke G|S Market. Mehr als eine Halten-Position ist der im Scale gelistete Titel damit zurzeit nicht.



03. April, 2019

Gleich vier Aktien aus dem Immobiliensektor finden sich in der Dividenden-Top 10 des Börsensegments Scale: Publity, Noratis, Deutsche Grundstücksauktionen (Ausschüttung für 2018 steht allerdings noch nicht fest) und Helma Eigenheimbau. Zumindest als ein potenzieller Wackler aus diesem Quartett galt – neben Publity – mitunter auch die auf die Privatisierung von Wohnimmobilien spezialisierte Noratis AG. Mittlerweile haben die Eschborner jedoch ihren Ausschüttungsvorschlag vorgelegt, der mit 1,30 Euro je Aktie einen Tick unter unseren Erwartungen und auch um 20 Cent unter dem Vorjahresbetrag von 1,50 Euro liegt – aber trotzdem noch immer sehr ansehnlich ist. Zu beachten ist außerdem, dass sich im Zuge der Kapitalerhöhung vom vergangenen Mai die Aktienzahl um knapp 682.000 Stück erhöht hat, so dass sich die gesamte Ausschüttungssumme sogar um 6,9 Prozent auf 4,682 Mio. Euro erhöht. Die Hauptversammlung findet am 17. Juni 2019 in Eschborn statt. Bezogen auf die aktuelle Notiz von 21,20 Euro kommt das Papier auf eine Rendite von 6,1 Prozent. Nun sollten Anleger ihr Investment nicht ausschließlich von der Dividende abhängig machen, daher auch noch ein kurzer Blick auf die anderen Eckdaten für 2018: Mit einem Anstieg des Ergebnisses vor Zinsen und Steuern (EBIT) von 2,6 Prozent auf 15,6 Mio. Euro hat CFO André Speth sowohl die eigene Prognosen („leichte Ergebnisverbesserung“) eingelöst als auch die Schätzungen der Analysten erfüllt. Gleiches gilt für den von 8,6 auf 9,3 Mio. Euro gestiegenen Jahresüberschuss. Für das laufende Jahr kalkuliert Speth mit einem EBIT auf dem Niveau von 2018. Hier wiederum liegen die Erwartungen des Kapitalmarkts ein gutes Stück höher. Allerdings lassen sich für einen Bestandsentwickler wie Noratis, bei dem die regelmäßigen Mieteinnahmen (wenn auch mit steigender Tendenz) eine eher untergeordnete Rolle spielen, nur schwer Punktprognosen für das Ergebnis erstellen. Insgesamt stehen die Chancen nach Auffassung von boersengefluester.de ganz manierlich, dass es mit der Noratis-Aktie in den kommenden Wochen eher aufwärts geht. Der seit Monaten währende Seitwärtstrend spiegelt die gute operative Entwicklung jedenfalls kaum wider.


Aktien mit einem knapp einstelligen Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) und einer Dividendenrendite von rund 3,5 Prozent, haben Seltenheitswert auf dem Kurszettel. Umso mehr lohnt ein Blick auf den Anteilschein von Muehlhan. Das überwiegend in den Bereichen Oberflächenschutz und Gerüstbau tätige Unternehmen hat 2018 mit Erlösen von 267,8 Mio. Euro und einem Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) von 10,06 Mio. Euro die eigenen Prognosen deutlich übertroffen. Dementsprechend setzen die Hamburger ihre Dividende von 0,08 auf 0,10 Euro je Anteilschein herauf. Für das laufende Jahr stellt der Vorstand einen weiteren Umsatzanstieg auf rund 280 Mio. Euro sowie ein EBIT zwischen 10 und 11 Mio. Euro in Aussicht. Demgegenüber steht ein Börsenwert von zurzeit knapp 55 Mio. Euro. Das entspricht noch immer einem deutlichem Abschlag zum dem auf die Anteilseigner entfallenden Buchwert. Und selbst bei kompletter Verrechnung mit dem Firmenwert würde sich „nur“ ein KBV von 2,22 ergeben. Von der Kursflaute des vergangenen Dezembers hat sich die Muehlhan-Aktie zwar bereits deutlich erholt. Allerdings nähert sich die Notiz nun bereits wieder der charttechnisch wichtigen Marke von 3 Euro. Genau hier gab es in der Vergangenheit immer wieder Rücksetzer. Umso spannender wird es, ob der Small Cap diesmal genügend Kraft für den Durchbruch hat. Rein fundamental wären Kurse nördlich von 3 Euro kein Problem. Die Analysten von Warburg Research setzten den fairen Wert der Aktie in ihrer neuesten Studie sogar bei 4,10 Euro an.


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01. April, 2019

Gleich mehrfach hatte boersengefluester.de in den vergangenen Monaten über die Aktie von creditshelf berichtet. Dabei hat sich der Aktienkurs des Fintech-Unternehmens längst nicht so positiv entwickelt wie erhofft. Die Grundtendenz ist immer noch eher abwärts gerichtet. Allerdings gibt es auch Hoffnung, denn die Jahreszahlen der Frankfurter sind mit einem operativen Verlust von 5,43 Mio. Euro zwar tiefrot. Allerdings geht das Minus in erster Linie auf das Konto des signifikant gestiegenen Personalaufwands von 3,81 Mio. Euro – nach 1,07 Mio. Euro im Jahr zuvor. Die Umsatzerlöse kletterten derweil von 1,20 auf 2,38 Mio. Euro. Absolut gesehen ist das freilich immer noch recht wenig. Bemerkenswert ist es aber dennoch, dass die auf der Plattform für Mittelstandsfinanzierungen eingegangenen Kreditanfragen mit 1,04 Mrd. Euro um mehr als 120 Prozent über dem entsprechenden Vorjahresniveau liegen. Für 2019 rechnet CEO Tim Thabe mit Erlösen in einer Bandbreite von 4,5 bis 5,5 Mio. Euro sowie einem Ergebnis vor Zinsen und Steuern zwischen minus 3,5 und minus 4,5 Mio. Euro. Wer also darauf gesetzt hat, dass creditshelf möglichst schnell und vehement Richtung Gewinnschwelle unterwegs ist, dürfte enttäuscht sein. Die Investitionen ins weitere Wachstum haben definitiv Vorrang. Andererseits wissen die Anleger nun wenigstens, woran sie sind. Bislang hatte sich die Gesellschaft nämlich um eine genaue Prognose gedrückt. „Um weiter organisch zu wachsen und mehr Kreditanfragen effizient bearbeiten zu können, verbessern wir kontinuierlich unsere selbstentwickelte Software und unseren Algorithmus zur Risikoprüfung. Ziel ist es außerdem, die Kreditvolumina und -laufzeiten weiter zu steigern. Gleichzeitig befinden wir uns in Gesprächen mit großen Bankhäusern, um strategische Kooperationen einzugehen“, sagt Thabe. Per saldo halten wir den gegenwärtigen Börsenwert von 80 Mio. Euro zwar immer noch für sportlich. Andererseits bietet creditshelf eine knackige Wachstumsstory. Und davon gibt es im heimischen börsennotierten Fintech-Sektor ja schließlich auch nicht so fürchterlich viele. Eine gute Halten-Position ist der im Prime Standard gelistete Titel für boersengefluester.de allemal, zumal Großaktionär Rolf Elgeti seinen Bestand sogar aufstockt. Weitere Infos zu creditshelf finden Sie in unserem Vorstandsinterview HIER.


Beinahe schon gute Tradition von boersengefluester.de ist es, die aktuelle Entwicklung des 3D-Druckerherstellers Voxeljet zu kommentieren. Viel Positives gab es da seit dem spektakulären Nasdaq-IPO im Oktober 2013 allerdings nicht zu berichten. Und auch die Jahreszahlen für 2018 liegen unter unseren Erwartungen. Kaum nachvollziehbar, wie CEO Ingo Ederer von einem „sehr starken vierten Quartal“ reden kann. Die Umsatzprognose für das Abschlussviertel 2018 von 9,5 bis 10,5 Mio. Euro hat die im bayerischen Friedberg ansässige Gesellschaft mit Erlösen von 8,57 Mio. Euro jedenfalls deutlich verfehlt. Dementsprechend schrammte Voxeljet auch im Gesamtjahr 2018 mit Umsätzen von knapp 26,01 Mio. Euro am eigentlichen Ziel von 28 bis 30 Mio. Euro vorbei. Höher als von boersengefluester.de vermutet fiel dabei auch der operative Verlust von 9,56 Mio. Euro aus – nach minus 8,65 Mio. Euro im Jahr zuvor. Für das laufende Jahr stellt Ederer Umsätze von 27 bis 30 Mio. Euro in Aussicht. Das bereinigte Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) soll nun in der zweiten Jahreshälfte 2019 in den neutralen bis positiven Bereich driften. Ein Mutmacher ist dieser Ausblick nun wirklich nicht. Hart formuliert bleibt es dabei: Voxeljet ist ein relativ behäbig wachsender Spezialmaschinenbauer, der chronisch defizitär agiert. Gemessen daran sind knapp 52 Mio. Euro Marktkapitalisierung noch immer vergleichsweise viel Geld, zumal das Netto-Finanzpolster von noch rund 5,40 Mio. Euro die Bewertungskennzahlen nicht mehr deutlich verbessert. Auch wenn der Aktienkurs momentan im Bereich um 2 Euro einen Boden auszubilden scheint: Anleger machen besser einen Bogen um das Papier.



26. März, 2019

Dramatische Zuspitzung bei MyBucks: Vor nicht einmal einem Monat pries CEO Dave van Niekerk die Halbjahreszahlen des überwiegend in Afrika tätigen Fintech-Unternehmens noch als „Beleg für die Solidität“ des Geschäftsmodells. Dabei agierte MyBucks – angesichts ausufernder Refinanzierungskosten von mehr als 12 Mio. Euro – mit einem Fehlbetrag von 4,28 Mio. Euro tief in der Verlustzone. Das auf die Anteilseigner entfallende Eigenkapital drehte mit minus 2,56 Mio. Euro sogar ins Negative. Nun muss MyBucks massiv gegensteuern und hat mit mehreren Darlehensgebern die Umwandlung von Fremdkapital in Eigenkapital – sprich den Tausch in Aktien – vereinbart. Insgesamt soll die Zahl der umlaufenden Aktien allein dadurch um 44.845.175 steigen. Zur Einordnung: Gegenwärtig befinden sich 12.715.612 Papiere im Umlauf. Um die enorme Verwässerung der freien Aktionäre – zumindest auf dem Papier – einzudämmen, ist darüber hinaus eine Barkapitalerhöhung im Verhältnis 5:1 geplant. De facto dürfte der Streubesitz von derzeit 19 Prozent aber deutlich in den mittleren einstelligen Bereich rutschen. „Es wird erwartet, dass sich das negative Eigenkapital auf Konzernebene bis zum Ende des Geschäftsjahres weiter verschlechtert und MyBucks in eine finanziell angespannte Situation bringt“, räumt die im Börsensegment Scale gelistete Gesellschaft ein. Zudem hat die Entwicklung auch personelle Konsequenzen: Dave van Niekerk muss seinen Hut nehmen. Dafür kehrt der frühere Vorstand Timothy Nuy zurück, der sich vor nicht einmal einem Jahr –aus familiären Gründen – von MyBucks aus Afrika zurückgezogen hatte und (wenn wir uns recht erinnern) in Singapur eine neue berufliche Herausforderungen suchte. Auch wenn die Rückkehr von Timothy Nuy – früher stets das Kapitalmarktgesicht von MyBucks – sicher eine gute Botschaft ist. Momentan ziehen alle die Reißleine – und zwar ohne Rücksicht auf Verluste. Die Ankündigung der Umschuldung ließ den Aktienkurs um heftige 70 Prozent einbrechen und führte den Titel bis dicht ans Penny-Stock-Niveau. Vermutlich werden die Schwankungen in den nächsten Wochen exorbitant hoch bleiben. Investmentqualität hat MyBucks freilich nicht. Faktisch keine Bedeutung mehr hat damit wohl auch die vor knapp einem Jahr gemeldete strategische Partnerschaft zwischen MyBucks und der Naga Group. Und auch die Geschäftsbeziehung zu dem ebenfalls im Scale notierten IT-Sicherheits-Dienstleister Cyan dürfte von überschaubarer Natur sein.



25. März, 2019

Noch einen Tick besser als vermutet, fallen die 2018er-Zahlen von MyHammer aus. So erzielte das Handwerkerportal ein Erlösplus von 19,7 Prozent auf knapp 13,51 Mio. Euro. Das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) kletterte von 1,07 auf 2,14 Mio. Euro. „Dieser Anstieg ist hauptsächlich auf die bessere Monetarisierung der bestehenden Kundenbasis durch die Einführung der zusätzlichen Gebühr für bestätigte Kundenkontakte zurückzuführen“, berichtet das Vorstandsteam um Claudia Frese und Thomas Bruns. Noch sehr viel kräftiger zog der Jahresüberschuss an. Allerdings ist in dem Zuwachs von annähernd 990.000 Euro auf 2,48 Mio. Euro ein latenter Steuerertrag von 529.000 Euro enthalten. Der Ausblick liefert ein zweigeteiltes Bild: So rechnet MyHammer für 2019 zwar mit einem kräftigen Umsatzanstieg zwischen 16 und 25 Prozent. Angesichts höherer Ausgaben für Vermarktung, Vertrieb und Produktentwicklung soll das EBIT allerdings auf dem Niveau von 2018 verharren. Für boersengefluester.de ist die Prognose jedoch sehr konservativ formuliert und wir rechnen mit besseren Resultaten. Zudem weisen die Berliner im Grunde selbst darauf hin, dass sie keine Notwendigkeit für aktive Investor Relations-Arbeit sehen. „Da die Gesellschaft aus eigener Kraft profitabel wächst und kein erhöhter Kapitalbedarf besteht, hält die Gesellschaft derzeit eine gesteigerte Kapitalmarktkommunikation nicht für erforderlich, zumal ein starker Hauptinvestor besteht“, heißt es im Geschäftsbericht. Ob Home Advisor, beziehungsweise deren Muttergesellschaft IAC, in absehbarer Zukunft einen Vorstoß hinsichtlich eines Beherrschungsvertrags oder anderer Strukturmaßnahmen machen wird, ist gleichwohl kaum valide abzuschätzen. Momentan herrscht zwar ziemliche Ruhe an dieser Front. Aber die Gemengelage kann sich auch ändern. Als Sondersituation bleibt die MyHammer-Aktie für uns eine aussichtsreiche Wette.


Mit einem Ergebnis je Aktie von 0,64 Euro gelang Marcus Lingel, Chef der Merkur Bank, eine Punktlandung bei seiner Prognose für 2018. Noch besser als erwartet, entwickelte sich dabei sogar das Neugeschäftsvolumen von knapp 1,24 Mrd. Euro, nachdem 2017 hier erstmals die Marke von 1 Mrd. Euro touchiert wurde Der Jahresüberschuss des in den Bereichen Finanzierung und Vermögensanlage tätigen Instituts kam im vergangenen Jahr von 4,08 auf 4,36 Mio. Euro voran. „Es ist uns einmal mehr gelungen, die Rentabilität durch Wachstum zu steigern“, sagt Lingel. Für 2019 rechnet die Merkur Bank zwar mit einer „leichten Eintrübung des konjunkturellen Umfelds in Deutschland.“ Gleichwohl sieht das Unternehmen gute Chancen für die weitere Expansion. Ein Investitionsschwerpunkt wird dabei der Umbau des Stammhauses in München sein – nachdem im Vorjahr das Filialnetz in Sachsen modernisiert wurde. Zur Höhe der Dividende für 2018 macht die Merkur Bank mit der Vorlage des Vorabberichts traditionell noch keine Aussagen. Die Analysten von Equinet gehen jedoch davon aus, dass eine abermalige Erhöhung der Ausschüttung auf dann 0,32 Euro je Aktie realistisch ist. Auf dieser Basis käme der Titel auf eine sehr ordentliche Rendite von 3,7 Prozent. Verglichen mit den meisten anderen Bankaktien ist der Anteilschein der Merkur Bank zwar relativ langweilig. Das ist in diesem Fall aber eher als Auszeichnung gedacht. Das Unternehmen geht keine übermäßigen Risiken ein, setzt den Fokus vielmehr auf eine möglichst kontinuierliche Entwicklung. Für boersengefluester.de bleibt das Papier eine gute Depotbeimischung. Nur die Marktkapitalisierung von gerade einmal knapp 49 Mio. Euro deutet bereits an, dass die Handelsumsätze überschaubar sind. Klassische Aktie für die Langfristanlage.



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19. März, 2019

So sieht dann wohl eine Erleichterungsrally aus: Obwohl Einhell Germany mit seinen Zahlen für 2018 – Umsatz: 557,9 Mio. Euro; Gewinn vor Steuern: 36,2 Mio. Euro – gar nicht mal so sehr über der im vergangenen Oktober nach unten revidierten Vorschau lag, kletterte der Aktienkurs des Anbieters von Heimwerkergeräten kräftig in die Höhe. Mit ein Grund dafür ist sicher auch die eher unerwartete Dividendenanhebung von 1,20 auf 1,40 Euro je Vorzugsaktie. Damit bringt es der Titel zurzeit auf eine Rendite von rund 2,1 Prozent. Das ist in Ordnung, aber auch keine Größenordnung, bei der Dividendenjäger zwingend schwach werden. Für das laufende Jahr peilt der Vorstand Erlöse von rund 605 Mio. Euro sowie eine leicht verbesserte Rendite vor Steuern von 6,6 Prozent an. Je nach Steuerquote und Anteilen Dritter sollte damit auf jeden Fall eine weitere Verbesserung des 2018er Gewinns je Aktie von 6,90 Euro möglich sein. Rein aus KGV-Gesichtspunkten bleibt der Small Cap damit eine günstige Gelegenheit. Jedenfalls stehen die Chancen gut, dass die Notiz in den kommenden Wochen weiter an Höhe gewinnen wird. Jetzt bleibt nur noch zu hoffen, dass den Baumärkten in den kommenden Jahren nicht die Kundschaft wegbricht, weil der Nachwuchs nicht mehr mit Bohrer und Hammer umgehen kann, wie zuletzt in der WELT (HIER) geunkt wurde.


Wenn ein Vorstand von einem „nahezu perfekten Geschäftsjahr“ spricht, dann muss es wohl richtig gut gelaufen sein. So gesehen war unsere Einschätzung von Mitte Januar (HIER), dass Umsatz und Ergebnis von Nordwest Handel 2018 „wohl nochmals super gut werden“, beinahe schon tiefgestapelt. Tatsächlich kam der Einkaufs- und Logistikdienstleister im vergangenen Jahr auf ein um fast 28 Prozent verbessertes Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) von 10,64 Mio. Euro. Der Gewinn je Aktie kletterte von 1,66 auf 2,17 Euro. Die Dividende erhöhen die Dortmunder um 15 Cent auf 0,70 Euro pro Anteilschein. Sämtliche Werte liegen noch ein Stück über den Erwartungen von boersengefluester.de. Dementsprechend ist die maue Performance der Aktie von Nordwest Handel in den vergangenen Monaten kaum zu erklären – sieht man von der in Luft aufgelösten Spekulation um einen möglichen Bieterwettkampf im Aktionärskreis einmal ab. Letztlich sind die fundamentalen Rahmendaten derzeit aber so gut, dass sie den Ausstieg von Großaktionär Roland Oetker überstrahlen müssten. Zudem wirkt auch der erste Ausblick für 2019 durchaus ansprechend, selbst wenn die ganz große Dynamik raus ist. Immerhin rechnet Nordwest Handel aber mit einer weiteren Verbesserung des EBIT auf rund 11,5 Mio. Euro. Momentan wird der Small Cap mit einem knapp einstelligen KGV, einer Dividendenrendite von fast 3,5 Prozent sowie gerade einmal zum Buchwert gehandelt. Es gibt wohl nicht viele Spezialwerte auf dem heimischen Kurszettel, die auf eine derartige Kennzahlenkombination kommen. Vermutlich am 28. März steht die Veröffentlichung des Geschäftsberichts 2018 an. Klar, dass sich boersengefluester.de diesen Abschluss sehr genau anschauen wird. Kurse von 25 Euro halten wir für das mindeste Kursziel. Aber Vorsicht: Die Aktie ist vergleichsweise markteng.


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Dividendenrendite 52-Wochen-Performance Marktkapitalisierung

18. März, 2019

Es hätte uns auch fast ein wenig gewundert, wenn der großformatige Vorstandsumbau bei Mynaric (siehe dazu unseren Bericht HIER) nicht noch mit positiven Folgenachrichten garniert worden wäre. Überrascht ist boersengefluester.de gleichwohl darüber, wie schnell der Anbieter von Hersteller von Laserkommunikationstechnologien nun nachlegt. Demnach steigt der maßgebliche Investor eines Anbieters von Satellitenkonstellationen, mit dem Mynaric bereits Oktober 2018 eine Absichtserklärung unterzeichnet hatte, nun auch direkt bei Mynaric ein. Dafür gibt das im Scale gelistete Unternehmen 200.000 neue Aktien zu jeweils 55 Euro aus. Entsprechend ergibt sich daraus ein Mittelzufluss von brutto 11 Mio. Euro. Interessant ist neben der Bewertung von 55 Euro (bei einem Vortagesschlusskurs von knapp 40 Euro sowie einem IPO-Ausgabepreis von 54 Euro Ende Oktober 2017) auch die Tatsache, dass der neue Investor künftig damit in etwa so viele Stimmen hält wie CEO Wolfram Peschko. „Diese Finanzierung zu einem erheblichen Preisaufschlag gegenüber dem Marktpreis zu erhalten, zudem vom Hauptinvestor einer unserer wichtigsten Kunden, unterstreicht die besondere Rolle, die Mynaric-Produkte spielen – sowohl für unsere Kunden, als auch für die Zukunft der Laserkommunikation in Luft- und Raumfahrt“, sagt Peschko. Verwendet werden sollen die frischen Mittel für den beschleunigten Start der Serienproduktion von Bodenstationen sowie der Erweiterung des Produktportfolios. „Derzeit ist Mynaric der einzige Anbieter weltweit, der ein komplettes Produktportfolio für Laserkommunikationsanwendungen am Boden, in der Luft und im Weltall anbieten kann“, heißt es offiziell. Insgesamt baut die Mynaric-Aktie momentan ein schönes Momentum auf. Für spekulativ eingestellte Anleger bleibt der Titel damit eine aussichtsreiche Wette. Die Analysten von Mainfirst geben in ihrer neuesten Studie ein strammes Kursziel von 100 Euro aus.



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15. März, 2019

Gute Nachrichten kommen von CR Capital Real Estate: Das auf die Projektentwicklung von Wohnungsneubauten im Raum Berlin und Leipzig hat seine Mitte November heraufgesetzten Prognosen für 2018 locker erfüllt. So kamen die Berliner bei Erlösen von 23,2 Mio. Euro auf einen Überschuss von 7,7 Mio. Euro. In Aussicht gestellt hatte das im Frankfurter Basic Board gelistete Unternehmen Umsätze von mehr als 20 Mio. Euro sowie einen Gewinn nach Steuern von 7,4 Mio. Euro. Zur nächsten Hauptversammlung (HV) – der Termin steht noch nicht fest – will CR Capital Real Estate eine um 50 Cent auf 1,50 Euro je Aktie erhöhte Dividende auf die Agenda setzen. Bezogen auf den aktuellen Kurs von 29,20 Euro läuft das auf eine Rendite von 5,1 Prozent hinaus. Damit bewegt sich CR Capital in der Spitzengruppe der auf Wohnimmobilien spezialisierten Unternehmen auf dem heimischen Kurszettel. Zudem soll die Ausgabe von Berichtigungsaktien im Verhältnis 1:1 auf die Agenda der HV kommen. Nun rangiert die Notiz zwar nicht in – absolut gesehen – super hohen Kursregionen, einen gewissen positiven Kurseffekt dürften die Gratisaktien dennoch auslösen. Vorteilhaft für die weitere Kursentwicklung ist auch, dass der Vorstand bereits jetzt einen weitere Steigerung von Dividende und Ergebnis im „zweistelligen Bereich“ avisiert. Die Marktkapitalisierung beträgt annähernd 55 Mio. Euro. Für risikobereite Small Cap-Anleger ist der Titel nach Auffassung von boersengefluester.de eine aussichtsreiche Gelegenheit. Die Analysten von GBC haben das Kursziel zuletzt etwas oberhalb von 35 Euro angesiedelt. Möglicherweise wird es da ja demnächst ein Update geben.



13. März, 2019

Scheibchenweise versorgt MBB seine Aktionäre mit Details zum abgelaufenen Geschäftsjahr. Nachdem die Beteiligungsgesellschaft um Aumann oder auch Delignit Ende Februar bereits die Eckdaten für Umsatz und Gewinn bekanntgegeben hatte, folgen nun Infos zur Dividende und einem Aktienrückkaufprogramm: Demnach wollen die Berliner für 2018 eine Basisdividende von 0,69 Euro pro Anteilschein zahlen. Das entspricht einem gesamten Ausschüttungsbetrag von etwas mehr als 4,54 Mio. Euro. Zum Vergleich: Nach der Hauptversammlung im vergangenen Juni zahlte MBB neben einer ordentlichen Dividende von 0,66 Euro je Aktie noch zusätzlich einen Bonus von 0,66 Euro – insgesamt 8,69 Mio. Euro beziehungsweise 1,32 Euro pro Anteilschein. Von einer Sonderdividende ist diesmal nicht die Rede, dafür will das Unternehmen nach 2012 und 2015 erneut ein Aktienrückkaufprogramm auflegen. Demnach sollen zwischen 18. März und 2. April 2019 bis zu 646.775 eigene Anteilscheine für einen Preis von jeweils 89,00 Euro erworben werden. Insgesamt hat die Offerte damit ein Volumen von bis zu 57,56 Mio. Euro. Der Aktienkurs schnellte (nach einer einstündigen Aussetzung) schnell bis auf 83 Euro hoch, was der normalen Börsenarithmetik entspricht. Grund für die Lücke zum Angebotspreis ist, dass die Offerte auf knapp 9,80 Prozent der existierenden Aktien begrenzt ist. Ein Anleger, der zum Beispiel 60 MBB-Aktien im Depot hat, darf kaum davon ausgehen, dass er sämtliche Papiere erfolgreich andienen kann. Vielmehr dürfte es zu einer Rationierung kommen. Deatails lassen sich jetzt aber noch nicht sagen. Wichtig: MBB will die erworbenen Stücke einziehen, wodurch sich die Anzahl der umlaufenden Aktien auf 5.940.000 verringern würde. Das wiederum sollte einen entsprechend positiven Effekt auf den Kurs haben, da der Gesamtwert des Unternehmens (zumindest in der Theorie) unverändert bleibt. „MBB strebt an, die Kapitaleffizienz durch den Aktienrückkauf einerseits sowie den Zukauf neuer Unternehmen andererseits deutlich zu erhöhen. Mit rund 300 Mio. Euro stehen der MBB-Gruppe auch nach dem Rückkauf ausreichend liquide Mittel für ein weiterhin außerordentliches Wachstum zur Verfügung“, betont die Gesellschaft. Für boersengefluester.de bleibt MBB einer der Top-Werte aus dem Beteiligungsbereich.




12. März, 2019

Positive Dividendenüberraschung bei secunet Security Networks: Der Anbieter von leistungsstarkem IT-Equipment will für das abgelaufene Geschäftsjahr eine Dividende von 2,04 Euro je Aktie zahlen – entsprechend einer Dividendensumme von knapp 13,3 Mio. Euro. Die Ausschüttung setzt sich aus einem Basisbetrag von 1,13 Euro sowie einer Bonuszahlung von 0,91 Euro zusammen. Dem Vernehmen nach schütten die Essener damit 90 Prozent des Jahresüberschusses für 2018 aus – nach einer Quote von 50 Prozent im Jahr zuvor. Wichtig: Relevant für die Ausschüttung ist der AG-Gewinn. Demnach lassen sich aus den Vorabinfos zur Dividende noch keine unmittelbaren Rückschlüsse zum Konzerngewinn schließen. Immerhin spricht secunet von einem „sehr erfolgreichen Verlauf des Geschäftsjahres 2018“. Bereits Ende Januar hatte das Unternehmen zudem die Eckdaten für Umsatz und Betriebsergebnis kommuniziert. Demnach kam die Gesellschaft auf ein Erlösplus von 3,2 Prozent auf 163,3 Mio. Euro sowie ein um 14 Prozent verbessertes EBIT von 26,9 Mio. Euro. Das komplette Zahlenwerk wird secunet am 28. März 2019 veröffentlichen. Bei allem Applaus für die unerwartet hohe Dividende: Gemessen am aktuellen Aktienkurs von 96 Euro, ergibt sich hieraus trotzdem „nur“ eine Dividendenrendite von 2,1 Prozent. Bemerkenswerter ist nach Auffassung von boersengefluester.de daher eine andere Größenordnung: Die jetzt vorgeschlagene Dividendensumme von annähernd 13,3 Mio. Euro ist fast so hoch wie die kumulierte bisherige Ausschüttungssumme der Jahre 2013 bis 2017 von 16,44 Mio. Euro. Das verdeutlicht, welch rasante Entwicklung secunet in den vergangenen Jahren genommen hat.



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11. März, 2019

Stürmisch aufwärts geht es zurzeit mit dem Aktienkurs der Deutschen Konsum REIT. Mit einem All-Time-High von zwischenzeitlich 14 Euro hat der Anteilschein des auf Supermärkte spezialisierten Immobilienunternehmens nun sogar bereits die bislang optimistischste Analysteneinstufung getoppt. So hatte die Berenberg Bank das Kursziel für den Anteilschein auf 13,80 Euro angesetzt. Schwer einzuordnen ist indes, warum die Investoren derzeit so beherzt zugreifen. Den Bericht für das Auftaktquartal des Geschäftsjahrs 2018/19 (30. September) hat die Deutschen Konsum REIT bereits vor knapp einem Monat vorgelegt. Die Zahlen für Umsatz und Ergebnis sind zwar durch hohe Zuwachsraten gekennzeichnet. Allerdings war davon so auch auszugehen. Eine Neubewertung der Aktie war nach den Q1-Daten jedenfalls nicht unbedingt fällig. Und auch die für den 21. März 2019 anstehende Hauptversammlung bringt keinen unmittelbaren Aha-Effekt: Mit 0,20 Euro steht erstmals die Ausschüttung einer Dividende an. Renditejäger werden deswegen aber kaum schwach werden. Interessanter aus Kapitalmarktsicht ist da schon die Schaffung eines neuen Kapitalrahmens von fast 15 Mio. Euro. Man muss kein Prophet sein, um daraus anzulesen, dass Vorstand Rolf Elgeti längst an neuen Portfolioverstärkungen arbeitet. Möglicherweise verrät er am 12. März etwas bei seiner Präsentation auf der Kapitalmarktkonferenz von Egbert Prior dazu. Zu hoch hängen würden wir diese Spekulation aber nicht. Die Vorträge von Elgeti sind zwar regelmäßig sehr informativ und auch enorm kurzweilig. Insiderrelevante Themen bleiben aber außen vor. So gesehen, sollten investierte Anleger am besten nichts machen und ihre Gewinne laufen lassen. Die Einschätzung belässt boersengefluester.de vorerst noch auf Kaufen. Gleichwohl dürfte eine Konsolidierungsphase eher gesund für die mittelfristige Kursentwicklung sein.



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06. März, 2019

Nach dem ergebnismäßig eher mauen dritten Quartal (siehe dazu auch unseren Beitrag HIER) hat SMT Scharf im Abschlussviertel 2018 wieder Boden gutgemacht und das Gesamtjahr mit einem Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) von 5,3 Mio. Euro abgeschlossen. Avisiert hatte CEO Hans Joachim Theiß ein EBIT in einer Bandbreite zwischen 4,5 und 5,5 Mio. Euro. Deutlich dynamischer entwickelten sich die Umsätze des Anbieters von Beförderungssystemen für den Einsatz im Bergbau: Hier kam SMT Scharf auf einen Zuwachs von knapp 36 Prozent auf 70,8 Mio. Euro. Die offizielle Prognose für die Erlöse lag in einer Spanne von 58 bis 62 Mio. Euro. Einen konkreten Ausblick für 2019 wird das Unternehmen zwar wohl erst mit der Vorlage des Geschäftsberichts am 29. März präsentieren. Übermäßig hoch sollten Investoren ihre Erwartungshaltung aber nicht hängen, selbst wenn die Bergbaukonzerne ihre jahrelange Investitionsbremse zunehmend lösen und sich SMT – etwa durch die Übernahme des kanadischen Herstellers RDH Mining auch im Bereich Elektroantrieb – gut verstärkt hat. „Grundsätzlich sind wir in einem wettbewerbsintensiven Marktumfeld unterwegs – das wird auch im laufenden Geschäftsjahr so bleiben“, sagt Theiß. Dementsprechend kommt es für SMT Scharf weiterhin darauf an, die internen Prozesse zu optimieren und möglichst viele Synergien zwischen den einzelnen Gesellschaften zu heben. Für boersengefluester.de bleibt die Aktie eine aussichtsreiche Wahl aus dem Spezialwertesegment. Die Marktkapitalisierung von knapp 58 Mio. Euro liegt deutlich unterhalb des aktuellen Umsatzniveaus. Eher uninteressant ist das Papier des in Hamm ansässigen Unternehmens allerdings für dividendenorientierte Anleger.



05. März, 2019

Top-Unternehmen quasi mit eingebautem Wachstum – aber einer leider wenig dynamischen Aktienkursentwicklung. So lässt sich die aktuelle Situation bei Nexus beschreiben, einem Softwareanbieter für den Einsatz in Krankenhäusern und anderen medizinischen Einrichtungen. Jedenfalls machen auch die jetzt vorgelegten Zahlen für 2018 einen sehr fitten Eindruck: So kamen die Erlöse um 14,6 Prozent auf 136,47 Mio. Euro voran. Das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) kletterte trotz der Aufwendungen für neuerliche Zukäufe und deren Integration in den Konzernverbund um immerhin 14 Prozent auf 15,18 Mio. Euro. „Damit sind wir sowohl im Umsatz als auch im Ergebnis im 17. Jahr in Folge zweistellig gewachsen“, sagt CEO Ingo Behrendt. „Nexus ist heute so aufgestellt, dass wir ein voll digitales Krankenhaus mit allen Spezialapplikationen aus dem eigenen Produktportfolio realisieren können: Eine Ausnahmestellung am Markt.“ Die Dividende hebt das Unternehmen von 0,16 auf 0,17 Euro je Aktie an, allerdings ist die daraus resultierende Rendite mit deutlich unterhalb von 1 Prozent ist beinahe zu vernachlässigen. Eine konkrete Prognose für 2019 gibt es leider nicht. Es ist lediglich von „weiter leicht steigenden Werte“ für Umsatz und Ergebnis vor Steuern die Rede. Wer in Nexus investiert, setzt klar darauf, dass sich der Expansionskurs auch in der Notiz des im Prime Standard gelisteten Titels widerspiegelt. Keine Frage: Mit einem KGV nördlich von 20 und einem Kurs-Buchwert-Verhältnis von fast vier, ist die Nexus-Aktie bereits recht sportlich bewertet. Dennoch zählt der Titel zum erweiterten Favoritenkreis von boersengefluester.de. Insbesondere langfristig ausgerichtete Anleger sollten mit dem Titel ihre Freude haben. Schließlich ist Digitalisierung auch im Medizinbereich ein riesigen Thema. Kapitalisiert ist das Unternehmen zurzeit mit rund 389 Mio. Euro.



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03. März, 2019

Verglichen mit dem Emissionserlös von 100 Mio. Euro im Mai 2015 wirkt die jetzt vollzogene Kapitalmaßnahme im Volumen von brutto rund 10 Mio. Euro auf den ersten Blick eher klein: Für windeln.de ist sie aber ein existenzieller Schritt auf dem Wege der finanziellen Restrukturierung. Dabei müssen die Zeichner der insgesamt 6,85 Millionen jungen Aktien des Onlinehändlers für Baby- und Kinderartikel eine gehörige Portion Risikobereitschaft mitgebracht haben, schließlich ist längst nicht sicher, ob die Münchner ihren Turnaroundkurs am Ende erfolgreich abschließen. Immerhin machten CEO Matthias Peuckert und CFO Nikolaus Weinberger beim Hintergrundgespräch mit boersengefluester.de kurz vor Beginn der Kapitalmaßnahme einen zwar sehr entschlossenen, aber eben auch geerdeten Eindruck. Die meisten Stücke haben dabei, wie avisiert, zwei neue Investoren aus dem asiatischen Raum bezogen – sie haben rund 6,7 Mio. Euro in windeln.de gesteckt. Dem Vernehmen nach kommen die neuen Teilhaber aber nicht an die Schwelle von 30 Prozent heran, die eine Pflichtofferte an die restlichen Investoren auslösen würde. Interessant wird aber trotzdem, ob windeln.de von der gestiegenen Asien-Expertise auch im operativen Geschäft profitieren kann, schließlich ist China ein Kernmarkt für windeln.de. Dementsprechend sagt Finanzvorstand Weinberger: „Wir freuen uns darüber, die Investorenbasis in unserer größten Absatzregion Asien ausgebaut zu haben und sind davon überzeugt, unsere Kompetenz in China so noch einmal deutlich stärken zu können.“ Am 20. März wird das Management des Micro Caps die kompletten Jahreszahlen für 2018 vorlegen – nachdem bislang bereits die Eckdaten zu Umsatz und EBIT (Ergebnis vor Zinsen und Steuern) bekannt sind. Ziel bleibt es, bis Anfang 2020 – auf Basis des bereinigten EBITs – in die Gewinnzone zu gelangen. Spannend wird nun erst einmal, wie couragiert sich die Zeichner der jungen Aktien zeigen. Zwar ist es einerseits positiv, dass die Sanierungsmaßnahmen mit Kapitalschnitt und anschließender -erhöhung nun abgeschlossen sind. Mitunter ist es aber eben auch so, dass die gerade emittierten Anteilscheine schneller als gedacht wieder auf den Markt strömen. Hoffnung macht zumindest, dass insbesondere die beiden neuen asiatischen Investoren kaum jetzt schon wieder auf den Exit drängen. So gesehen bleibt die Aktie von windeln.de in der aktuellen Phase zumindest haltenswert.



28. Februar, 2019

Die enttäuschende Nachricht vorweg: Boersengefluester.de hätte nicht gedacht, dass die Sonderaufwendungen für das Wachstumsprogramm NXI sowie in gang kommende Großaufträge bei Nanogate im laufenden Jahr so hoch sein werden, dass der Anbieter von Oberflächenbeschichtungen für 2019 auf einen Konzernverlust im „niedrigen einstelligen Millionenbereich“ zusteuern wird. Dabei soll das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) im „Übergangsjahr“ 2019 stabil bleiben und so an den 2018er-Wert von 24 Mio. Euro anknüpfen. Gleichzeitig verspricht CEO Ralf Zastrau für 2019 ein „deutliches organisches Wachstum“, was den Umsatz auf mehr als 250 Mio. Euro treiben soll – nach gut 235 Mio. Euro im Jahr zuvor. Immerhin: Ab 2020 will Nanogate den Expansionskurs dann wieder klar profitabel gestalten, ohne allerdings die zu erwartende deutliche Verbesserung des EBITDA näher zu quantifizieren. Die aus Anlegersicht momentan entscheidende Frage ist, ob der Kapitalmarkt bei Nanogate bereits jetzt auf das Jahr 2020 schielt und der für 2019 zu erwartende Millionenverlust bereits in der enttäuschenden Performance der Aktie der vergangenen Quartale abgebildet ist. Mit viel Wohlwollen könnte man fast von Szenario ausgehen, denn die Bewertung der im Scale gelisteten Aktie sieht – zumindest bezogen auf die Relation von Enterprise Value zu EBITDA (siehe dazu auch unseren Beitrag HIER) – hat sich längst in eine moderate Größenordnung bewegt. Andererseits werden die kommenden Zwischenberichte von Nanogate nicht gerade vergnügungssteuerpflichtig sein. Umso mehr kommt es nun auf die Investor Relations-Arbeit des Vorstandsteams an, alle wesentlichen Investorengruppen auf den Wachstumskurs einzuschweißen. „Angesichts der hervorragenden Auftragslage und attraktiver Wachstumsfelder wie Metallisierung, New Mobility und Smart Surfaces sehen wir uns gut aufgestellt, unsere Mittelfristziele für 2025 zu erreichen“, sagt Zastrau. Demnach wollen die Saarländer bei Erlösen von mehr als 500 Mio. Euro auf ein EBITDA von Untergrenze 75 Mio. Euro kommen. Zum Vergleich: Die gegenwärtige Marktkapitalisierung beträgt knapp 133 Mio. Euro. Für Anleger mit einem Anlagehorizont von mindestens zwölf Monaten sieht das nach einer guten Chance-Risiko-Relation aus. Klar ist aber auch, dass Zastrau liefern muss.




26. Februar, 2019

Beinahe mit einem Nebensatz haucht Michael Schmidt, Vorstandschef der 3U Holding, dem seit Monaten vor sich hin dümpelnden Aktienkurs der Beteiligungsgesellschaft neues Leben ein. Mit Blick auf seine Vorzeigetochter weclapp lässt Schmitt nämlich verlauten: „Unser Ziel ist die Marktführerschaft für cloudbasierte ERP-Systeme im Mittelstand. Um dies zu erreichen, werden wir das ohnehin beeindruckende organische Wachstum zukünftig auch durch wiederholte Zukäufe verstärken. Dafür prüfen wir derzeit diverse zusätzliche Finanzierungsmöglichkeiten bis hin zu einem eventuell kurz- bzw. mittelfristig vorgesehenen Börsengang.” Das ist insofern eine Neuigkeit, weil Schmidt auf dem Capital Markets Day im Juni 2018 (siehe dazu auch unseren Artikel HIER) ein weclapp-IPO eher mit Sicht auf drei Jahre für eine Option hielt. Für Spannung ist also gesorgt, schließlich hat Schmidt diesen Satz nicht während eines Interviews aus der Hüfte geschossen, sondern er ist Teil eines offiziellen Updates der 3U Holding. Bereits am 28. Februar 2019 wird es die nächsten Neuigkeiten geben – und zwar in Form der vorläufigen Zahlen für das abgelaufene Geschäftsjahr. Die offizielle Prognose sieht bei Erlösen von 46 bis 50 Mio. Euro einen Gewinn zwischen 1 und 2 Mio. Euro vor. Das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBIDTA) soll in einer Bandbreite von 6,5 bis 8,0 Mio. Euro liegen. Zum Vergleich: Die Marktkapitalisierung der Marburger beträgt rund 37 Mio. Euro. Wirklich teuer ist die Gesellschaft an der Börse also nicht.


Unschöne Überraschung bei Init Innovation In Traffic Systems: Statt des avisierten Ergebnisses vor Zinsen und Steuern (EBIT) zwischen 10 und 12 Mio. Euro, wird der Telematikanbieter für 2018 nur auf ein EBIT von 6,3 Mio. Euro kommen. „Ursächlich dafür sind einmalig notwendige, nicht liquiditätswirksame Abschreibungen auf eine Beteiligung in den USA sowie Mehrarbeiten bei der Neuentwicklung von Hard- und Software insbesondere im Geschäftsfeld Ticketing“, betonen die Karlsruher. Im gleichen Atemzug weist der Vorstand jedoch darauf hin, dass sich die Investitionen bereits 2019 in einer „deutlichen Zunahme von Umsatz und Ergebnis“ auswirken werden. Zuversichtlich macht ihn bei dieser Einschätzung auch die gute Entwicklung des Auftragseingangs, der 2018 mit 160 Mio. Euro deutlich über den eigenen Erwartungen von 140 bis 150 Mio. Euro gelegen hat. Aus Anlegersicht sendet Init derzeit also gemischte Signale. Mehr als eine Halten-Position ist der Small Cap derzeit aber wohl nicht. Die von der geschäftlichen Ausrichtung her am ehesten vergleichbare Gesellschaft IVU Traffic liefert derzeit einfach die bessere Investmentstory – nicht zuletzt auch wegen des Einstiegs von Daimler Buses mit 5,25 Prozent bei IVU, die mit einer strategischen Partnerschaft beider Unternehmen verbunden ist. Diese spannenden Perspektiven wiederum erkaufen sich Anleger allerdings auch in Form eines spürbar höheren KGVs. Beim Thema Buchwert liegen Init und IVU dagegen auf Augenhöhe. Zur weiteren Einordnung: Init kommt momentan auf einen Börsenwert von etwa 155 Mio. Euro, IVU Traffic bringt derzeit etwas mehr als 101 Mio. Euro auf die Waagschale.




22. Februar, 2019

Mit Schwung nähert sich der Aktienkurs von Nabaltec der Marke von 30 Euro. Das ist insofern wichtig, weil die Notiz des Anbieters von flammhemmenden Füllstoffen und technischer Keramik in der Vergangenheit mehrfach an dieser Widerstandslinie abgeprallt war. Nach Auffassung der Analysten von Hauck & Aufhäuser hätte der Titel immerhin ein Kurspotenzial bis hin in den Bereich um 39 Euro. Die Veröffentlichung des Geschäftsberichts ist zwar erst für Ende April angesetzt. In der Vergangenheit hatte Nabaltec aber bereits Ende Februar Vorabzahlen präsentiert. Boersengefluester.de geht davon aus, dass das auch im laufenden Jahr so sein wird. Zuletzt hatte die Gesellschaft für 2018 ein Erlösplus im mittleren einstelligen Prozentbereich sowie eine EBIT-Marge im oberen einstelligen Prozentbereich in Aussicht gestellt. Die Experten von Hauck & Aufhäuser kalkulieren mit einem Ergebnis vor Zinsen und Steuern von 18,5 Mio. Euro. Nabaltec gehört zum Kreis unserer Favoriten aus dem Handelssegment Scale. Die Marktkapitalisierung beträgt zurzeit etwa 250 Mio. Euro – so ganz klein ist die Gesellschaft also nicht.


Lange Zeit kannte der Aktienkurs von va-Q-tec nur eine Richtung: nach unten. Nicht ohne Grund, denn der Hersteller von Isolierverpackungen hat die Erwartungen – sowohl die eigenen als auch die der Investoren – in der Vergangenheit deutlich verfehlt. Umso bemerkenswerter ist, dass sich Chart seit einigen Wochen eine Bodenbildung abzeichnet. Gemessen am Mitte Dezember erreichten Tief bei knapp unter 5 Euro, hat sich der Anteilschein mittlerweile bis in die Region von fast 7 Euro zurückgearbeitet. Zwar gab es einige Insiderdeals, allerdings können die kaum die alleinige Ursache für den Stimmungsumschwung sein. Bis zur Veröffentlichung der vorläufigen Zahlen für 2018 dürfte es noch ein paar Wochen dauern. Der Geschäftsbericht ist offiziell für Ende März terminiert. So gesehen ist es pure Spekulation, schon jetzt auf eine operative Trendwende zu setzen. Immerhin sollten die Würzburger den wesentlichen Teil ihres Investitionsprozesses nun hinter sich haben, so dass die Ergebnisse schon deshalb besser werden sollten. Kapitalisiert ist die im Prime Standard gelistete va-Q-tec mit rund 90 Mio. Euro, was etwas weniger als dem Doppelten des zuletzt ausgewiesenen Eigenkapitals entspricht. Auf die Beobachtungsliste gehört der Experte für Kühlkettenlogistik wohl auf jeden Fall.


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14. Februar, 2019

Corestate Capital Holding hält Wort und wird die Dividende für 2018 um 0,50 auf 2,50 Euro je Aktie erhöhen. Damit kommt der Anteilschein des Investment-Managers für Immobilien auf eine Dividendenrendite von beachtlichen 7,7 Prozent. Nur wenige Titel dürften in ähnliche Regionen vorstoßen (siehe dazu unseren Fundamental Scanner). Die Hauptversammlung findet am 26. April 2019 statt. „Auf Basis des Ergebnisses je Aktie von 4,93 Euro läge unsere Ausschüttungsquote bei rund 50 Prozent – ein guter Orientierungspunkt auch für künftige Jahre,“ sagt Finanzvorstand Lars Schnidrig. Aber auch losgelöst davon kann die Gesellschaft am Kapitalmarkt punkten. Jedenfalls liegt der bereinigte Überschuss mit 135 Mio. Euro am oberen Ende der eigenen Prognose. Für das laufende Jahr stellt Corestate ein Ergebnis zwischen 130 und 140 Mio. Euro in Aussicht. Die ganz große Dynamik ist also erst einmal raus, dafür befindet sich der absolute Wert durchaus auf Hochplateau. Angesichts der moderaten Bewertung trauen die Analysten dem Titel durchweg signifikant höhere Kurse zu. Die Bandbreite liegt zwischen 57 und 68 Euro. Zum Vergleich: Aktuell kostet die Corestate-Aktie 32,50 Euro. Was vermutlich nur die wenigsten Investoren aus dem Kopf wissen: Das ehemalige Scale-Unternehmen hat es bereits im März 2018 in den SDAX geschafft und bringt es auf eine stattliche Marktkapitalisierung von 669 Mio. Euro. Nach dem deutlichen Kursrücksetzer im Vorjahr trauen wir dem Titel nun eine überdurchschnittliche Entwicklung zu.


Deutlich unter den vor knapp einem Jahr gewählten Emissionskurs von 34 Euro ist mittlerweile die Notiz von Stemmer Imaging gerutscht. Dabei hatte das im Börsensegment Scale gelistete Papier in der Spitze schon einmal etwas mehr als 52 Euro gekostet. Wirklich enttäuscht hat der Anbieter und Distributor für die industrielle Bildverarbeitung mit seinen Zahlen und der Wachstumsbeschleunigung via Akquisitionen bislang nicht, doch das Klima wird offenbar auch im Trendmarkt Vision rauer. Immerhin spricht Finanzvorstand Lars Böhrnsen zur Vorlage der vorläufigen Halbjahreszahlen für das Geschäftsjahr 2018/19 (30. Juni) erstmals von einem „herausfordernden Umfeld“, was sich entsprechend auch in der Kursreaktion von minus sechs Prozent an der Börse zeigt. Demnach kommt Stemmer Imaging zur Halbzeit auf einen Erlösanstieg von knapp sieben Prozent auf 50,7 Mio. Euro. Das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) fiel um gut 15 Prozent auf 3,3 Mio. Euro zurück – trotz der bereits erfolgten Bereinigung auf die Aufwendungen für den Erwerb des französischen Distributors Elvitec und der Belastungen für die Umstellung der Rechnungslegung auf internationalen Standard. „Sollte sich die allgemeine wirtschaftliche Lage nicht weiter eintrüben, blicken wir zuversichtlich auf das traditionell stärkere zweite Halbjahr“, sagt Böhrnsen und stellt im gleichen Atemzug weitere Zukäufe in Aussicht. „Das derzeitige Umfeld bietet diesbezüglich attraktive Chancen.“ Die Analysten von Warburg Research kalkulierten zuletzt mit Erlösen von 118,6 Mio. Euro sowie einem Betriebsergebnis von 10,9 Mio. Euro für das laufende Jahr. Das scheint gegenwärtig noch möglich, auch wenn sich die in Puchheim bei München ansässige Gesellschaft in den kommenden Monaten ordentlich strecken muss. Zugegeben: Den deutlichen Kursrückgang haben wir so nicht erwartet, allerdings mussten auch die Anteilscheine von Vergleichswerten wie Isra Vision und Viscom massiv Federn lassen. Eine gute Halten-Position scheint uns die Aktie von Stemmer Imaging auf dem gegenwärtigen Niveau aber allemal. Die aktuelle Marktkapitalisierung beträgt rund 206 Mio. Euro. Von den zurzeit 51 im Scale gelisteten Unternehmen kommt Stemmer Imaging damit immerhin auf Rang 9. Mit Abstand größter Aktionär ist die dem Umfeld der Cancom-Gründer zurechenbare Primepulse, die im vergangenen Herbst selbst an die Börse gehen wollte – das Vorhaben aber abgeblasen hat. Ob Primepulse perspektivisch einen neuen Versuch starten will, ist derzeit offen.



12. Februar, 2019

Keine großen Überraschungen liefern der Ausblick von OHB für 2019 sowie die vorläufige Einschätzung zum abgelaufenen Jahr. Demnach dürfte der Raumfahrt- und Technologiekonzern 2018 – wie zuletzt angekündigt – auf ein Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBTDA) von 65 Mio. Euro gekommen sein. Das bestätigte die Gesellschaft auf dem Capital Market Day in Oberpfaffenhofen. Für 2019 stellt der OHB-Vorstand eine Verbesserung des EBITDA auf 80 Mio. Euro in Aussicht, wovon allerdings rund 10 Mio. Euro auf die geänderte bilanzielle Berücksichtigung von Leasingverhältnissen gehen. Aber auch bereinigt um diesen Sondereffekt bewegt sich OHB einigermaßen im Rahmen der Erwartungen. Beim operativen Ergebnis EBIT (Gewinn vor Zinsen und Steuern) rechnet das Unternehmen im laufenden Jahr mit einem Anstieg von 47 auf 50 Mio. Euro. Super dynamisch kommt der Ausblick also nicht daher, aber vermutlich werden die Investoren sich bei ihren Ansprüchen an die Prognosen ohnehin ein wenig zurücknehmen müssen. Hinzu kommt, dass sich kaum ein Manager so früh im Jahr weiter als nötig aus dem Fenster lehnt. Letztlich ist es vermutlich sogar ein gutes Zeichen, dass OHB den Ausblick ohne Beschränkung auf die weitere konjunkturelle Entwicklung formulierte. Insgesamt bleibt die Aktie für uns ein feiner Spezialwert, der mit einer Marktkapitalisierung von 613 Mio. Euro vermutlich ohnehin größer ist, als es die meisten Leute tippen würden. Das Bankhaus Lampe hat das Kursziel zuletzt bei 43 Euro angesetzt. Das entspricht einem weiteren Potenzial von gut 20 Prozent. Eine Einschätzung, mit der wir uns sehr gut anfreunden können.



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07. Februar, 2019

Wenige Tage nach der Hauptversammlung am 1. Februar 2019 mit der anschließenden Dividendenausschüttung von erneut 0,20 Euro pro Anteilschein hat Verbio Vereinigte BioEnergie abermals gute Nachrichten parat – und zwar in Form der Halbjahreszahlen für das Geschäftsjahr 2018/19 (30. Juni). Demnach kam der Biokraftstoffhersteller auf ein Erlösplus von knapp acht Prozent auf 380,24 Mio. Euro. Das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) zog massiv von 30,38 auf annähernd 57,31 Mio. Euro an. Damit hat Verbio zur Hälfte der Abrechnungsperiode bereits mehr als 70 Prozent des avisierten Jahresziels von 80 Mio. Euro beim EBITDA erreicht. Das Ergebnis je Aktie kam derweil von 0,21 auf 0,53 Euro voran. „Die positive Unternehmensentwicklung ist insbesondere auf die vergleichsweise sehr gute Margensituation im Biodiesel im zweiten Quartal 2018/19 zurückzuführen“, heißt es offiziell. Konkret schoss das EBITDA im Segment Biodiesel zwischen Anfang Oktober und Ende Dezember 2018 von 9,3 auf 36,6 Mio. Euro in die Höhe. Mit ein Grund für den Anstieg war übrigens das extreme Niedrigwasser auf Rhein und Donau. Große Erwartungen setzt das Management weiterhin auf den US-Markt. Hier hat sich Verbio Anfang November mit dem Kauf einer Zellulose-Ethanolanlage von DuPont in Nevada verstärkt. Die Investitionskosten belaufen sich auf bis zu 35 Mio. Dollar. Positiv stimmt auch die Aussage des Vorstands, dass Verbio auch „über das Jahr 2019 hinaus gute Marktchancen“ für seine Biokraftstoffe sieht. Bewertungstechnisch kommt die Gesellschaft bei der derzeitigen Marktkapitalisierung von rund 471 Mio. Euro recht attraktiv daher, zumal Verbio ein Netto-Finanzguthaben von 96,5 Mio. Euro in der Bilanz ausweist. Bemerkenswert ist auch, dass die Aktie mit einem Aufschlag von weniger als 50 Prozent auf den Buchwert gehandelt wird. Unter normalen Umständen sollte die Notiz wieder in Richtung zweistellige Kursregionen ziehen. Manko ist lediglich, dass die Stimmung für die Anteilscheine aus dem Biokraftstoffbereich wie Verbio oder CropEnergies stets extrem schwankt. Für risikoscheue Anleger sind die Titel somit eher nicht geeignet, trotz der momentan robusten Fundamentaldaten.



06. Februar, 2019

Ermutigende Signale gab es bei LPKF Laser & Electronics in den vergangenen Quartalen bereits einige. Gleichwohl blieben Analysten und Investoren bei dem Laserspezialisten vorsichtig und wollten zunächst abwarten, ob sich der Aufschwung als nachhaltig erweist. Treffsicher beantworten lässt sich diese Frage naturgemäß immer erst in Nachhinein. Mit den jetzt vorgelegten Vorabdaten für 2018 und der ersten Prognose für das laufende Jahr kann LPKF jedoch punkten: Demnach kam der Spezialmaschinenbauer 2018 auf Erlöse von 120 Mio. Euro, womit das obere Ende der zuletzt auf 115 bis 120 Mio. Euro heraufgesetzten Spanne touchiert wurde. Konkrete Zahlen zum Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) nannte die Gesellschaft zwar noch nicht, doch der Vorstand bestätigte abermals, dass die operative Rendite nahe bei sechs Prozent liegen werde. Demnach sollte das EBIT rund 7 Mio. Euro erreicht haben. Für das laufende Jahr stellt das in Garbsen bei Hannover beheimatete Unternehmen Umsätze in einer Bandbreite zwischen 130 und 135 Mio. Euro in Aussicht. Zum Vergleich: Die Erwartungshaltung der Börsianer lag hier im Schnitt bei knapp 130 Mio. Euro. Die EBIT-Rendite siedelt CEO Götz Bendele in einer Range von acht bis zwölf Prozent an, was auf ein Betriebsergebnis von 10,4 bis 16,2 Mio. Euro hinauslaufen würde. Hier kalkulierten die Analysten im Mittel bislang mit gut 12 Mio. Euro. Insgesamt laufen die Geschäfte als besser als gedacht, worauf auch der um 50 Prozent kräftig gestiegene Auftragsbestand von 58 Mio. Euro hindeutet. Gegenwärtig wird der Titel gerade einmal zum Zweifachen des Buchwerts gehandelt. Boersengefluester.de geht davon aus, dass – zumindest – kurzfristig noch deutliches Potenzial in der Aktie steckt. Den kompletten Geschäftsbericht legt das Unternehmen am 26. März 2019 vor.



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05. Februar, 2019

Die von Value Management & Research (VMR) initiierte Barkapitalerhöhung im Zuge des mehrheitlichen Einstiegs bei der auf Finanzplanung spezialisierten mitNORM aus Hannover ist vollständig platziert. Demnach wird sich die Aktienzahl um knapp 400.000 Stück auf 3.006.588 erhöhen. Zudem fließt VMR ein Emissionserlös von brutto rund 1 Mio. Euro zu. „65 Prozent der neuen Aktien wurden von bestehenden Aktionären gezeichnet. Im Rahmen der anschließenden Privatplatzierung konnten langfristig orientierte Investoren aus der Finanzbranche neu zum Aktionärskreis hinzugewonnen werden“ heißt es offiziell. Zudem betont VMR-Vorstand Eugen Fleck: Die erfolgreiche Vollplatzierung unserer Barkapitalerhöhung erfreut mich sehr, denn es wird deutlich, wie sehr die strategische Erweiterung um den Bereich Advisory bestehende Aktionäre überzeugt und bei neuen Aktionären das Interesse für unser Unternehmen weckt.“ Boersengefluester.de hatte den Anfang des Jahres auf die Schiene gesetzten Deal HIER ausführlich beschrieben. Noch bewegt sich der Aktienkurs zwar erratisch hin und her. Auf die mittlere Sicht könnte sich bei VMR jedoch eine spannende Investmentstory ergeben. Wir werden die Entwicklung weiter intensiv verfolgen. Vorerst bleibt der Small Cap eine Halten-Position.




1. Februar, 2019

Im Interview auf 4investors Mitte Januar hatte es Softing-CEO Wolfgang Trier bereits angekündigt: „Wir sind sehr froh und erleichtert, dass wir unsere Ziele 2018 in allen wesentlichen Punkten getroffen bzw. übertroffen haben.“ Nun legt Trier mit einem ersten Zahlenüberblick für das vergangene Jahr nach: Demnach kommt der Anbieter von Automatisierungslösungen und Messtechnikprodukten auf Erlöse von 84 Mio. Euro und erzielt daraus ein Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) von 4,1 Mio. Euro. In Aussicht gestellt hat Softing zuletzt Umsätze von mehr als 80 Mio. Euro sowie ein Betriebsergebnis von 4 Mio. Euro. Demnach das Unternehmen seine Prognosen tatsächlich eingelöst, was zuletzt ja eher selten der Fall war. Bemerkenswert ist aus unserer Sicht insbesondere der deutliche Umsatzanstieg von 20,3 auf knapp 23,5 Mio. Euro im vierten Quartal 2018. Noch höhere Erlöse erzielte Softing mit gut 24,9 Mio. Euro zuletzt im Abschlussviertel 2015. Ein gutes Signal sind auch die ersten Tendenzen für 2019: Angesichts des „guten Auftragspolsters“ rechnet Trier mit „einer wachsenden Umsatzentwicklung und einer Steigerung beim EBIT“. Zur Einordnung: Die Analysten von Warburg Research kalkulierten momentan mit einem EBIT von 6 Mio. Euro für das laufende Jahr – die Messlatte liegt also nicht gerade niedrig für Trier. Andererseits hat der Manager vielfach betont, dass Softing lukrative neue Produkte in der Pipeline hat. Und mit dem im Frühjahr 2018 erworbenen Mobilfunkdienstleister GlobalmatiX verfügt die Gesellschaft ohnehin über ein As im Ärmel. Mit Blick auf den Aktienkurs hat sich Softing mittlerweile zwar merklich von den Tiefständen knapp über 6 Euro erholt. Bezogen auf den Fünf-Jahres-Chart wird aber schnell deutlich, dass noch nicht sonderlich viel passiert ist. Sofern der operative Umschwung nachhaltig ist, müsste der Titel eigentlich locker für zweistellige Kursregionen gut sein. Den kompletten Geschäftsbericht – inklusive Ausblick für 2019 – legt das in Haar bei München ansässige Unternehmen am 29. März 2019 vor. Für boersengefluester.de bleibt die Softing-Aktie ein aussichtsreicher Pick aus dem erweiterten Umfeld der Automobilzulieferer.



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31. Januar, 2019

Das kann sich sehen lassen: Mit einem Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) von 9,40 Mio. Euro hat Ekotechnika die eigenen Prognosen von „7 Mio. Euro plus X“ für das Geschäftsjahr 2017/18 (30. September) sehr deutlich geschlagen. „Positiv wirkten sich vor allem der Aufwärtstrend bei Getreidepreisen und große Auftragseingänge von Schlüsselkunden aus“, sagt Vorstandschef Stefan Dürr. Für das laufende Jahr stellt Ekotechnika – das Unternehmen agiert überwiegend in Russland und betreibt dort einen Handel mit Landmaschinen – einen vergleichsweise stabilen Umsatz zwischen 153 und 164 Mio. Euro sowie ein EBIT von etwa 7 bis 9 Mio. Euro in Aussicht. Diese Einschätzung mag auf den ersten Blick nicht übermäßig dynamisch daherkommen, allerdings spricht Dürr von einem „konservativen Planungsansatz“. Finanzvorstand Bjoerne Drechsler, mit dem boersengefluester.de Mitte November ein Hintergrundgespräch (HIER) hatte, verweist zudem auf die strategische Weiterentwicklung des Geschäftsfelds Smart Farming sowie den Aufbau des Bereichs Forstwirtschaft. Mit anderen Worten: Die Themen, über die wir uns damals mit Drechsler unterhalten haben, sind weiter aktuell. Das ist schon mal eine gute Botschaft. Bezogen auf die Aktie hat sich die Einschätzung von boersengefluester.de ebenfalls nicht geändert: Die Bewertung des Small Caps bleibt moderat. Allerdings sind die Handelsumsätze sehr überschaubar. Letztlich dürften bislang nur wenige Experten überhaupt auf die Story aufmerksam geworden sein. Dabei hätte Ekotechnika durchaus mehr Investoreninteresse verdient. Die Marktkapitalisierung beträgt knapp 52 Mio. Euro, on top kommen allerdings noch Netto-Finanzverbindlichkeiten von gut 33 Mio. Euro.


Immerhin: Im Gegensatz zu anderen Investmentgesellschaften wie Shareholder Value Beteiligungen oder die mittlerweile mehrheitlich zu Deutschen Balaton gehörende Sparta hat es Scherzer & Co. geschafft, 2018 mit einem positiven Ergebnis abzuschließen. Allerdings liegt der Gewinn vor Steuern von 0,7 Mio. Euro signifikant unter dem entsprechenden Vorjahreswert von 7,9 Mio. Euro. Ob Scherzer trotz des Ergebniseinbruchs erneut eine Dividende zahlen wird, bleibt abzuwarten. Den Substanzwert geben die Kölner mit aktuell 2,32 Euro je Scherzer-Aktie an. Damit notiert das im Börsensegment Scale gelistete Papier um etwa fünf Prozent über dem Net Asset Value (NAV), was allerdings kein besonders ungewöhnliche Konstellation ist. Schließlich setzt das Team um Dr. Georg Issels neben dem herkömmlichen Portfoliogeschäft stark auf Nachbesserungsrechte aus Spruchverfahren – und die diese möglichen Ergebnistreiber sind nicht im NAV berücksichtigt. Mut macht, dass sich Depotschwergewichte wie Linde oder Innogy relativ stabil Richtung Norden entwickeln. Und auch das Sorgenkind Freenet hat sich zuletzt deutlich von den Tiefständen erholt. Weniger erfreulich läuft dagegen die Entwicklung bei GK Software, der größten Position im Scherzer-Portfolio. Per saldo bleibt boersengefluester.de bei der Einschätzung, wonach die Scherzer-Aktie eine ideale Alternative für Investoren ist, die sich selbst nicht ins Spezialwertesegment trauen.



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29. Januar, 2019

Bereits wenige Tage vor Veröffentlichung der vorläufigen Zahlen für das abgelaufene Jahr war der Aktienkurs von secunet Security Networks zurück in den dreistelligen Bereich gekehrt. Die nun vorgelegten Eckdaten bewegen sich derweil weitgehend im Rahmen der Erwartungen. Bei Erlösen von 163,3 Mio. Euro klettert das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) von 23,5 auf 26,9 Mio. Euro. Zur Einordnung: Mitte Dezember hatte der Anbieter von hochwertigen IT-Sicherheitslösungen seine Prognosen auf Umsätze im Bereich um 166 Mio. Euro sowie ein EBIT von etwa 27 Mio. Euro heraufgesetzt. Demnach haben die Essener beim Betriebsergebnis eine Punktlandung hingelegt, während die Umsätze am Ende doch ein wenig geringfügig niedriger ausgefallen sind als gedacht. „Wie in den Vorjahren haben verstärkte Beschaffungen zum Jahresende dazu geführt, dass die Geschäftsergebnisse im vierten Quartal besonders hoch ausfielen“, betont das Unternehmen. Den kompletten Bericht legt secunet Ende März vor. Bis dahin bleiben wir bei unserer jüngsten Kaufen-Einschätzung von Mitte Dezember (HIER). Damals präsentierte CEO Rainer Baumgart auf der MKK Münchner Kapitalmarkt Konferenz. Die aktuelle Marktkapitalisierung von secunet beträgt knapp 688 Mio. Euro, wovon allerdings nur rund 10,6 Prozent dem Streubesitz zuzurechnen sind. Der dominierende Aktionär ist mit knapp 79 Prozent der Sicherheitskonzern Giesecke & Devrient.


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Vielen Dank, Gereon Kruse


24. Januar, 2019

Mit Tempo nähert sich der Aktienkurs von LS telcom der Marke von 7 Euro. Das ist schon deshalb eine Meldung wert, weil die Notiz hier in der Vergangenheit häufig abgeprallt ist. Sollte der Kurs die Hürde diesmal überspringen, würde dies wohl neues Potenzial erzeugen. Der eigentlich bemerkenswerte Punkt ist jedoch, dass es der Small Cap derzeit überhaupt so viel Fahrt aufnimmt. Das Geschäftsjahr 2017/18 (30. September) blieb der Spezialist für die Verwaltung und Nutzung von Funkfrequenzen mit einem Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) von minus 1,9 Mio. Euro abermals hinter seinen Möglichkeiten zurück. Immerhin stellt der Vorstand für das laufende Geschäftsjahr einen EBIT-Swing auf plus 1,6 Mio. Euro in Aussicht. Für 2019/20 peilt LS telcom gar ein Betriebsergebnis von 3,4 Mio. Euro an. Zum Vergleich: Die aktuelle Marktkapitalisierung liegt bei knapp 39 Mio. Euro. Zumindest auf dieser Basis hätte der Small Cap also tatsächlich seinen Charme. Womöglich setzen die Investoren aber einfach auch darauf, dass LS telcom nach fünf verlorenen Börsenjahren reif für ein Comeback ist. Immerhin gehörte der Anteilschein zwischen 2010 und 2013 noch zu den besten Spezialwerten auf dem heimischen Kurszettel.



21. Januar, 2019

Deutlicher Vorzeichenwechsel für den Aktienkurs von mVISE: Im laufenden Jahr zog die Notiz bereits um mehr als 40 Prozent Richtung Norden und steht nun dicht vor der Marke von 4 Euro. Damit ist der Anteilschein des Anbieters von IT-Dienstleistungen und Integrationssoftware 2019 die bislang beste Aktie im Börsensegment Scale. Auslöser für den Rally war zunächst die Meldung um die Ausweitung der Kooperation zwischen der mVISE-Tochter elestic.io und dem Nasdaq-Konzern Magic Software Enterprises (siehe dazu auch unseren Beitrag HIER). Zudem zeigte sich mVISE-Vorstand Manfred Götz in einem Interview auf dem Portal Nebenwerte Magazin abermals zuversichtlich, die angestrebten Rendite-Ziele einzulösen: „Wenn wir unsere Ressourcen optimal nutzen und der Produktumsatz mit Professional Services Leistungen verbunden werden kann, dann werden wir das ehrgeizige Ziel von 15 Prozent im mVISE-Konzern erreichen können.” Last but not least haben die Analysten von SMC Research in einer neuen Studie ihre Kaufen-Empfehlung mit Kursziel 7 Euro bekräftigt. Der aktuelle Börsenwert der Düsseldorfer beträgt etwas mehr als 32 Mio. Euro. Es handelt sich also um einen waschechten Small Cap. Ende April legt die Gesellschaft ihren Geschäftsbericht vor. Vermutlich dürfte es aber noch im Februar vorläufige Zahlen geben – zumindest war das im Vorjahr so. Boersengefluester.de wird die Entwicklung weiter eng begleiten. An unserer positiven Einschätzung halten wir ohnehin fest, zumal es in den Monaten zuvor keinen triftigen Grund für die Kursschwäche gab. Geeignet ist der Titel gleichwohl nur für sehr risikofreudige Investoren. Die Schwankungsbreite der Notiz ist mitunter enorm.


Genau unser Humor: „Brummende Geschäfte bescheren HelloFresh-Aktie hohe Gewinne“, heißt es in der Meldung einer Nachrichtenagentur zu den vorläufigen 2018er-Zahlen des Kochboxenversenders. Demnach kommt HelloFresh für das vergangene Jahr auf Erlöse in einer Bandbreite von 1,275 bis 1,279 Mrd. Euro – nach 904,9 Mio. Euro im Jahr zuvor. Das entspricht einem Plus von rund 41 Prozent, avisiert hatten die Berliner zuletzt ein Wachstum zwischen 32 und 37 Prozent. Das klingt zunächst einmal ansprechend, von „brummenden Geschäften“ – zumindest im Sinne von Geld verdienen – ist HelloFresh gleichwohl meilenweit entfernt: Das um anteilsbasierte Vergütungen und einmalige Sonderposten bereinigte Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen – HelloFresh verwendet dafür die Bezeichnung AEBITDA – wird in einer Spanne zwischen minus 54 und minus 58 Mio. Euro liegen. Unterm Strich dürfte damit nach Auffassung von boersengefluester.de ein Fehlbetrag von etwa 66 Mio. Euro stehen bleiben. Ob die Gesellschaft es tatsächlich schaffen wird, „im Laufe von 2019“ die Gewinnschwelle auf AEBITDA zu erreichen, halten wir für sehr ambitioniert. Und selbst wenn: Bezogen auf das Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) wird es wohl bis mindestens 2021 dauern, bis HelloFresh hier einigermaßen normale Größenordnungen zeigen wird. So gesehen halten wir es auch für wenig überraschend, dass die Börse dem Geschäftsmodell der Berliner eher skeptisch gegenübersteht. Jedenfalls notiert der SDAX-Titel mit 8,40 Euro noch immer weit unter dem Emissionskurs von 10,25 Euro aus dem November 2017. Dabei steht HelloFresh auch jetzt noch für einen Börsenwert von 1,38 Mrd. Euro – deutlich zu viel nach unserer Auffassung. Die positive Reaktion auf die Vorabzahlen für 2018 halten wir für ein Strohfeuer.



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16. Januar, 2019

So kann es gern weitergehen: Erst Ende November hatte boersengefluester.de (HIER) über die möglicherweise „steuerfreie“ Dividende bei Logwin berichtet. Nun legt der formal in Luxemburg ansässige Logistikdienstleister nach – und zwar in Form super guter Vorabzahlen für 2018. Demnach kalkuliert Logwin für das abgelaufene Geschäftsjahr mit einem Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITA) von mindestens 47 Mio. Euro und einem Überschuss von mehr als 37 Mio. Euro. Demnach hätte die Gesellschaft im Abschlussquartal 2018 einen Gewinn von Untergrenze 7,7 Mio. Euro gemacht, was den vergleichbaren Vorjahreswert um rund 80 Prozent übersteigt. Für das EBITA ergibt sich ein entsprechender Zuwachs von 35 Prozent. Konkrete Auslöser für die rasanten Verbesserungen nennt das Management noch nicht, die Rede ist nur von „positiven operativen Entwicklungen im vierten Quartal“. Jedenfalls hat boersengefluester.de in seiner Datenbank ein kräftig ausgefallenes Update gemacht, was die Logwin-Aktie noch günstiger erscheinen lässt. Kein Wunder, dass die Notiz des Spezialwerts mit einem Kurshüpfer auf die guten Firmen reagierte. Spannend wird nun insbesondere, ob die Gesellschaft ihre Dividendenpolitik signifikant ändern wird, so dass der Titel auch unter Renditegesichtspunkten an Charme gewinnt. Für erfahrene Spezialwerteanleger bleibt der – leider recht marktenge – Titel überdurchschnittlich aussichtsreich.


Von einem Absturz zu reden, wäre beim Aktienkurs von Syzygy wohl etwas übertrieben. Aber ein Kursrückgang von annähernd einem Viertel in den vergangenen zwölf Monaten ist nun auch nicht unbedingt da, wovon Investoren träumen. Umso wichtiger, dass die mehrheitlich zu dem britischen Werberiesen WPP gehörende Agenturgruppe mit ihren vorläufigen Zahlen für 2018 zumindest keine Enttäuschung hinlegt. Insbesondere das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) von 6,1 Mio. Euro trifft die Erwartungen der Analysten. Und die – bezogen auf den Umsatz von 65,3 Mio. Euro – erreichte operative Marge von 9,3 Prozent nähert sich der zweistelligen Zielregion an. „Auch wenn wir aufgrund von Wechselkursverlusten durch den bevorstehenden Brexit leicht unter unserer Umsatzprognose liegen, ist Syzygy solide auf Wachstumskurs“, sagt Vorstandschef Lars Lehne. Interessant für Privatanleger ist insbesondere, dass Syzygy die Dividende um 1 Cent auf 0,40 Euro je Anteilschein heraufsetzt. Bezogen auf den aktuellen Kurs von 8,58 Euro käme der Small Cap zur nächsten Hauptversammlung am 7. Juni 2019 auf eine weit überdurchschnittliche Dividendenrendite von annähernd 4,7 Prozent. Die Passivseite der Bilanz ist derweil mit einer Eigenkapitalquote von fast 50 Prozent solide bestückt. Auf der Aktivseite türmen sich die liquiden Mittel auf 22 Mio. Euro. Allerdings: Der Firmenwert (Goodwill) von zuletzt 58,1 Mio. Euro – bei einer Bilanzsumme von 107,5 Mio. Euro – ist sehr üppig. Hoffentlich drohen hier keine Sonderabschreibungen auf den Wertansatz einzelner Töchter. Ansonsten sieht der Ausblick für 2019 durchaus ansprechend aus: Die Umsätze sollen im „hohen einstelligen“ Prozentbereich steigen, das EBIT soll sich „leicht überproportional“ dazu entwickeln. Für Anleger, die viel Wert auf eine ansprechende und verlässliche Dividende legen, ist die Syzygy-Aktie wohl eine gute Wahl. Liebhaber von niedrigen KGVs werden dagegen wohl eher einen Bogen um den Titel machen. Sei es drum: Boersengefluester.de gefällt die Syzygy-Aktie auf dem aktuellen Niveau schon ganz gut. Zweistellige Kursregionen halten wir mit Sicht auf zwölf Monate für durchaus realistisch.


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11. Januar, 2019

Michael Müller, CEO und Großaktionär von Eyemaxx Real Estate, lässt sich nicht durch das volatile Marktumfeld beirren und erwirbt weiter beständig Aktien des eigenen Unternehmens (siehe dazu auch unseren kürzlich erschienenen Beitrag HIER). Allein die Käufe in den vergangenen vier Wochen türmen sich nun auf 37.530 Stück – wofür Müller gut 344.000 Euro auf den Tisch legte. Insgesamt hält der Manager damit zurzeit fast 31 Prozent an dem Immobilien-Projektentwickler. Auslöser für die rege Ordertätigkeit von Müller dürfte zum einen die gute Nachrichtenlage von Eyemaxx sein, die sich zuletzt allerdings so nicht im Aktienkurs widerspiegelte. Naheliegend ist außerdem, dass die Deals im Zusammenhang mit dem für den 21. Januar 2019 geplanten Zweitlisting an der Wiener Börse stehen. „Wir erhöhen damit die Sichtbarkeit am österreichischen Kapitalmarkt, was sich positiv auf unser weiteres profitables Wachstum auswirken dürfte. Da wir bereits durch die Börsennotierung im General Standard in Deutschland strenge Transparenzpflichten erfüllen, ist mit dem Zweitlisting in Wien kein signifikanter zusätzlicher Aufwand verbunden“, sagt Müller. Als Börsenheimat in Österreich hat sich Eyemaxx das neue Marktsegment „direct market plus“ – von der Ausrichtung auf kleinere und mittlere Unternehmen her, wohl am ehesten vergleichbar mit dem Frankfurter Scale – ausgesucht. Für die Wiener Börse ist Eyemaxx mit Sicherheit ein Aushängeschild. Schließlich bringt es die an sich österreichische Gesellschaft mit AG-Sitz im bayerischen Aschaffenburg auf eine Marktkapitalisierung von rund 52 Mio. Euro, womit sie perfekt ins Raster von Christoph Boschan, dem Chef der Wiener Börse, passt. Interessant ist derweil, dass auch die Eyemaxx-Schwestergesellschaft VST Building Technologies sich mit ihrer Aktie in dem neuen Marktsegment listen lässt. Bislang war VST schließlich nur via Anleihen investierbar. Ob es für VST wiederum ein Zweitlisting in Deutschland geben wird, ist noch offen. Losgelöst davon: Boersengefluester.de wird sich das neue Marktsegment „direct market plus auf jeden Fall noch einmal genauer ansehen. Bezogen auf Eyemaxx bleibt es zunächst einmal dabei, dass die Insiderkäufe von Müller positive Signalwirkung haben. Und das Zweitlisting in Wien könnte sich durchaus als zusätzlicher Treiber erweisen. Zumindest, wenn sich tatsächlich neue Investoren adressieren lassen. Die Analysten trauen dem Papier ohnehin ein signifikantes Kurspotenzial zu. Den Geschäftsbericht für 2017/18 (31. Oktober) legt Eyemaxx am 28. Februar vor.



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09. Januar, 2019

Über einen mangelhaften Newsflow brauchen sich die Aktionäre von Cyan nun wahrlich nicht beklagen. Highlights der jüngeren Zeit waren dabei definitiv der Deal mit dem Telekomkonzern Orange (HIER) sowie der Einstieg bei dem Mobilfunkdienstleister I-New Unified Mobile Solutions (HIER). So viel Wachstumsfantasie lockt die Investoren an, jedenfalls gilt der Anteilschein des Anbieters von White-Label-IT-Sicherheitslösungen als eine der heißesten Investments aus dem Börsensegment Scale. Umso schwerer fällt boersengefluester.de allerdings die Einordnung der jüngsten Meldung, wonach Cyan eine Kooperation mit der vorzugsweise in Afrika agierenden Global Voice Group (GVG) eingegangen ist. „Cyan und GVG werden im Rahmen der Zusammenarbeit nationale Cybersicherheitslösungen für Regierungen und Behörden anbieten, mit dem Ziel, die Zahlungsströme und staatlichen Einnahmen auf der Grundlage der Cybersicherheitsinformationen von Cyan zu schützen und zu steigern. Der erste gemeinsame Ländermarkt wird Tansania sein“, heißt es offiziell. Mögliche Umsatzeffekte des Deals nennen die Münchner freilich nicht. Daher nimmt boersengefluester.de die Meldung natürlich zur Kenntnis, leitet daraus aber keine Anpassung der eigenen Ergebnisprognosen ab. Positiv bleibt aus unserer Sicht jedoch, dass Cyan mit dem Thema Cybersicherheit für Regierungen und Behörden hier explizit einen Bereich adressiert, der in den Investorenpräsentationen zwar regelmäßig vorkommt. Angesichts der wichtigen Meldungen um Orange und I-New hatte man jedoch den Eindruck, dass Cyan künftig eher noch telekomlastiger wird als ohnehin schon. Dabei hatte Finanzvorstand Michael Sieghart auf Kapitalmarktpräsentationen von Anfang an gesagt, dass 10 bis 15 Prozent der Erlöse aus Anwendungen wie Banking-Apps, Wettportale oder auch behördliche Themen kommen sollen. Übrigens: Die ebenfalls überwiegend in Afrika tätige Fintech-Company MyBucks zählt auch zu den Kunden von Cyan. Womöglich ist der Kontakt zur Global Voice Group ja sogar über diese Schiene zustande gekommen. Und in Tansania ist MyBucks ebenfalls aktiv.


Wenn am 8. Februar 2019 die Konsumgütermesse Ambiente ihre Pforten in Frankfurt eröffnet, wird ein Name erneut im Ausstellerverzeichnis fehlen: Leifheit. Dabei hatte das Unternehmen früher einmal einen riesen Stand auf der Ambiente und nutze die Messe gleichfalls, um einen ersten Zahlenüberblick für das abgelaufene Geschäftsjahr vorzulegen. Übermäßig erbaulich wäre dieser Termin im laufenden Jahr aber ohnehin nicht geworden, dafür lief 2018 einfach zu viel schief. Am Ende zog der Aufsichtsrat sogar die Reißleine und trennte sich vom damaligen Vorstandschef Thomas Radke (siehe dazu unseren Beitrag HIER). Das sorgte an der Börse zwar nochmals für einen kurzfristigen Schüttler. Zuletzt zeigte sich die Notiz des früheren SDAX-Konzerns aber wieder von seiner besseren Seite und übersprang zuletzt sogar ohne Probleme die Marke von 20 Euro. Somit war die Einschätzung von boersengefluester.de richtig, wonach der Vorstandswechsel eher eine Chance für den Aktienkurs sein könnte. Zwar gehen wir angesichts des deutlichen Ergebnisrückgangs unverändert davon aus, dass Leifheit seine Dividende für 2018 spürbar kürzen wird. Gleichwohl bietet der Titel auf dem gegenwärtigen Niveau einen insgesamt sehr ansprechenden Kennzahlenmix. Dabei sollten Anleger nicht vergessen, dass die Gesellschaft aus Nassau (Rheinland-Pfalz) – trotz aller operativen Herausforderungen – immer noch ein qualitativ sehr hochwertiges Unternehmen ist. Wir bleiben daher bei unserer Kaufen-Einschätzung. Zudem gab es in der jüngsten Zeit interessante Insiderkäufe und Aufstockungen durch institutionelle Investoren. Die Marktkapitalisierung von Leifheit beträgt momentan rund 213 Mio. Euro. Das ist weniger als der für 2018 in Aussicht gestellte Umsatz und entspricht etwa dem 15,5fachen des EBIT-Ziels von 13 bis 14 Mio. Euro.



Rendite Hits für   2011 ·  2012 ·  2013  ·  2014  ·  2015 ·  2016  ·  2017  ·  2018 ·  2019  ·  2020  ·  2021  ·  2022  ·  2023



08. Januar, 2019

Zugegeben: Ein wenig mulmig war uns schon zumute, als der Aktienkurs von Serviceware Mitte Dezember plötzlich noch einen weiteren Schwächeanfall bekam und im Tief bis unter die Marke von 15 Euro rutschte. Immerhin hatten wir erst Ende Oktober (HIER) bei Kursen um knapp 17 Euro zum Einstieg bei dem Softwaretitel geraten. Die Zahlen des Börsenneulings erzeugen auf den ersten Blick zwar nicht zwingend Begeisterungsstürme. Doch die Gesellschaft investiert zurzeit kräftig in ihr künftiges Wachstum – und das kostet nun mal Geld. Gleichwohl bekräftigte CEO Dirk Martin zuletzt noch einmal, dass sich die Geschäfte „insgesamt sehr erfreulich“ entwickeln und auch das Abschlussquartal des Geschäftsjahrs 2017/18 (30. November) positiv verlaufen sei. Entsprechend gut gelaunt war Martin übrigens auch im November auf dem Eigenkapitalforum in Frankfurt, wo wir den Manager kurz gesprochen haben. Mittlerweile eilt die Notiz deutlich Richtung Norden und hat nun sogar die Marke von 20 Euro übersprungen. Nächstes Ziel ist damit der Emissionskurs von 24 Euro. Keine Frage: Die Bewertung der Serviceware-Aktie ist eher sportlich, Dafür bietet die Gesellschaft aber auch eine knackige Wachstumsstory. Die Vorlage der Gesamtjahreszahlen ist für den 21. März 2019 geplant. Der aktuelle Börsenwert des im Prime Standard gelisteten Unternehmens beträgt gut 213 Mio. Euro, wovon allerdings nur etwas mehr als 37 Prozent dem Streubesitz zuzurechnen sind.


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Vielen Dank, Gereon Kruse


07. Januar, 2019

CEO Frank Niehage hat nicht zu viel versprochen, als er Ende 2018 – im Zuge der Präsentation der neuen Strategie ‚flatex goes europe’ – ankündigte, dass die FinTech Group „zusätzlich kurz davor stünde, langjährige profitable Deals zu verkünden“. Zunächst folgte der Auftrag der Vall Banc aus Andorra zur Digitalisierung ihres Bankgeschäfts im Volumen von Untergrenze 20 Mio. Euro – verteilt auf die ersten fünf Jahre. Eingeleitet hatten die Frankfurter diese Kooperation indes bereits im Februar 2018 (siehe dazu unseren Beitrag HIER). Seitdem hatte man jedoch nichts mehr von der Zusammenarbeit gehört. Nun legt die FinTech Group noch einmal nach und intensiviert die Partnerschaft zwischen Goldman Sachs und der Discount-Broker-Tochter flatex. Demnach bekommt Goldman Sachs ab 1. Oktober 2019 ein Upgrade vom Gold zum Platin-Partner und tritt damit auf eine Stufe mit Morgan Stanley. Für die Kunden von flatex heißt das, dass sie dann auch die Produkte von Goldman Sachs komplett gebührenfrei handeln können. Zum Vergleich: Im bisherigen „Gold-Status“ berechnete flatex (seit Mitte März 2018) ab einem Auftragsvolumen von 1.000 Euro jeweils 1,90 Euro pro Order mit Derivaten von Goldman Sachs. Darüber hinaus gab die FinTech Group bekannt, dass Goldman Sachs Partner für den noch im Auftaktquartal 2019 vorgesehenen Start von flatex in den Niederlanden sein wird. „Die erweiterte Partnerschaft beim Online-Broker flatex und die gemeinsame Expansion in weitere europäische Märkte, geben uns die Möglichkeit, unser umfangreiches Produktangebot einer noch größeren Kundengruppe sehr kostengünstig zugänglich zu machen und damit gleichzeitig unsere Marktposition im ETP-Geschäft in Deutschland, Österreich und anderen europäischen Märkten weiter zu stärken,“ sagt Michael Schmitz, Managing Director von Goldman Sachs. Ingesamt gewinnt die Europa-Strategie von flatex damit weitere Konturen. Freilich ist der Zusammenschluss mit Unternehmen der Kategorie Goldman Sachs für Branchenkenner keine ganz große Überraschung. Schließlich war klar, dass die Frankfurter keinen Alleingang wagen würden. Dafür verschlingt der europäische Roll-out einfach zu viel Geld – selbst, wenn die Last auf mehreren Schultern verteilt wird. Weitere Infos von boersengefluester.de zu den regionalen Expansionsplänen von flatex finden Sie HIER. Noch ist es zwar verfrüht, bereits von einer nachhaltigen Kurswende nach oben zu sprechen. Aber es ist klar erkennbar, dass die FinTech Group nach der unglücklichen Episode mit der Österreichischen Post nicht in Starre verfallen ist und jetzt voll auf die internationale Karte für flatex setzt.



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03. Januar, 2019

Ende Februar legt Eyemaxx Real Estate den Geschäftsbericht für 2017/18 (31. Oktober) vor. Erfahrungsgemäß dürfte der Immobilienentwickler bereits ein paar Tage vorher wesentliche Eckdaten präsentieren. CEO und Großaktionär Michael Müller rechnet offenbar damit, dass die Ergebnisse gut am Markt ankommen werden, denn allein seit Oktober 2018 hat der umtriebige Unternehmer 22.405 Eyemaxx-Aktien für insgesamt fast 202.000 Euro erworben – einen Großteil davon in den vergangenen Tagen. Damit kommt Müller gegenwärtig auf einen Stimmanteil von knapp 30,39 Prozent. Keine Frage: Gemessen an früheren Zeiten, in denen Müller rund 70 Prozent der umlaufenden Aktien zuzurechnen waren, ist das eher wenig. Doch der Schmelzprozess war Teil der Investor Relation-Strategie. Immerhin galt der geringe Streubesitz von ehemals weniger als 30 Prozent regelmäßig als Kritikpunkt institutioneller Investoren. So gesehen ist die jetzige Struktur mit den beiden Ankerinvestoren Müller und Johann Kowar (12,76 Prozent) bei einem Free Float von 45,98 Prozent sehr viel vorteilhafter. Operativ haben die Österreicher mit AG-Sitz im bayerischen Aschaffenburg zuletzt sehr viele positive Meldungen parat gehabt – insbesondere was die Pipeline und den Abschluss bestehender Projekte anbelangt. Zudem hat das Management mit dem teilweisen Rückkauf der Anleihe von 2013 die Finanzierungsstruktur weiter verbessert. Gleichwohl hat sich auch die Eyemaxx-Aktie nicht dem mauen Gesamtmarkt entziehen können. Für Firmenchef Müller wohl das Signal, günstig Stücke einzusammeln. Die Analysten siedeln den ihrer Meinung nach fairen Wert der Eyemaxx-Aktie ein einer Bandbreite von 17,00 bis 21,50 Euro an – was im Mittel einer massiven Kurschance von 100 Prozent entspricht. Die Dividende für 2017/18 dürfte Eyemaxx nach Auffassung der Experten bei 0,20 Euro pro Anteilschein belassen, womit der Titel auf eine Rendite von knapp 2,2 Prozent kommen würde. Rein unter diesem Aspekt gibt es zwar attraktivere Immobilienwerte. Gemessen am gesamten Kennzahlenmix gefällt boersengefluester.de die im General Standard gelistete Aktie aber weiterhin sehr gut.


Es ist gerade einmal vier Monate her, da rissen sich die Anleger noch um die von Weng Fine Art (WFA) zu Kursen von etwas mehr als 13 Euro platzierten eigenen Aktien. Wenige Wochen später bekam dann allerdings auch der Anteilschein des im Kunsthandel und dem Editionsgeschäft tätigen Unternehmens das schwächer werdende Börsenumfeld sowie den Abschwung an den weltweiten Kunstmärkten zu spüren: Aktuell kostet die WFA-Aktie nur noch 8,30 Euro, was allerdings immer noch ein gutes Stück über dem letzten – mit Handelsumsatz unterfütterten – Kurs von 7,00 Euro (16. Mai 2018) vor dem Relisting an der Börse München liegt. So gesehen liegen bereits seit längerer Zeit engagierte Investoren immer noch komfortabel im Plus. Aber klar: Die Stimmung ist längst nicht mehr so gut wie im vergangenen Sommer, als die WFA-Aktie beinahe wie ein Selbstläufer schien. Und da ist es auch nur ein schwacher Trost, dass andere Kunstaktien sehr viel schlechter performt haben. Gerade in einer solchen Gemengelage ist jedoch ratsam, cool zu bleiben. Immerhin hat Vorstand Rüdiger K. Weng bewiesen, dass er das Geschäftsmodell auf eine breitere – und vor allen Dingen auch skalierbare – Basis gestellt hat. Einen ersten Überblick zu den Eckdaten des abgelaufenen Geschäftsjahrs will Weng im Februar/März präsentieren. Bereits jetzt weist der umtriebige Manager darauf hin, dass die „Gewinnqualität weiter verbessert“ und das „Eigenkapital deutlich erhöht“ werden konnten. Letzteres hängt mit einem Beitrag von knapp 1 Mio. Euro unter anderem an dem Teilverkauf der eigenen Aktien. Potenzial ist auch hier noch vorhanden, da WFA noch weitere 200.000 Anteilscheine im Bestand (Treasury Stock) hat. Daneben betont Weng, dass die im Editionsgeschäfts tätige Tochter WFA Online „wichtige Verhandlungen“ vorangetrieben hat, die bereits im laufenden Jahr zu mehreren Editionsprojekten führen sollten. Summa summarum gehen wir davon aus, dass Rüdiger K. Wenig noch eine Reihe interessanter Nachrichten parat hat und sich sehr flexibel auf Veränderungen im Kunstumfeld einstellt. Boersengefluester.de bleibt demnach positiv für den Spezialwert gestimmt. Die gegenwärtige Marktkapitalisierung beträgt (ohne Berücksichtigung der eigenen Aktien) knapp 21 Mio. Euro, was etwa dem Doppelten des Eigenkapitals entspricht. Dagegen lässt sich kaum etwas sagen.



02. Januar, 2019

Hektische Kursbewegungen zeichnen seit Wochen die Aktie von Wild Bunch aus. Kein Wunder: Die aus der früheren Senator Entertainment hervorgegangene Mediengesellschaft befindet sich mitten in einer umfassenden Bilanzsanierung (HIER). Den Auftakt machte Ende November 2018 ein Kapitalschnitt im Verhältnis 40:1, durch den sich Aktienzahl auf 2.044.075 Stück verringerte. Gehandelt wird seit dem nur noch die konvertierte Wild Bunch-Aktie mit der Wertpapier-Kennnummer (WKN) A2TSU2. Aktuelle Marktkapitalisierung des hoch verschuldeten Berliner Unternehmens: 5,15 Mio. Euro. Im zweiten Schritt sollte dann das niederländische Investmentvehikel Voltaire Finance B.V. Finanzverbindlichkeiten von rund 36,6 Mio. Euro, die Wild Bunch gegenüber Banken und anderen Medienfirmen hat, übernehmen und dafür etwas mehr als 18 Millionen neuer Wild Bunch-Aktien bekommen. Dritter Eckpunkt ist, dass die Gläubiger der Schuldverschreibung von 2016 ihre Bonds ebenfalls in neue Wild Bunch-Anteilscheine tauschen. Eine maßgebliche Rolle kommt bei sämtlichen Transaktionen den Großaktionär Lars Windhorst zuzurechnenden Gesellschaften Sapinda und SWB Finance zu. Streubesitzaktionäre können derweil nur munter spekulieren, ob Wild Bunch in der neuen Investorenkonstellation überhaupt noch eine Zukunft als börsennotierte Gesellschaft hat. Immerhin spielt der Streubesitz künftig eine noch untergeordnetere Rolle. In diese Gemengelage platzt nun die Meldung, dass Voltaire Finance eine freiwillige Übernahmeofferte an sämtliche Wild Bunch-Aktionäre richten will. Die genaue Höhe steht noch nicht fest, es soll sich aber um den volumengewichteten Durchschnittskurs der vergangenen drei Monate handeln. Überschlägig berechnet dürfte dieser nach Auffassung von boersengefluester.de im Bereich um 2,40 bis 2,60 Euro liegen – also geringfügig oberhalb der aktuellen Notiz. Große Arbitragemöglichkeiten eröffnen sich nach dem jüngsten Kurssprung also nicht. Gleichwohl bleibt es ein kleiner Kapitalmarktkrimi, wie die Story um Wild Bunch ausgeht. Voltaire Finance gehört über diverse Umwege zu der Zug (Schweiz) ansässigen Noble Trust Company AG. Weitere Infos sollen über die Webadresse voltaire-finance-angebot.de erfolgen. Boersengefluester.de bleibt am Ball.


Erneut muss Petro Welt Technologies (PeWeTe) seine Erwartungen für die Ziele 2018 nach unten korrigieren: Demnach kalkuliert der Ölförderdienstleister für das abgelaufene Jahr nur noch mit einem Umsatz von 293,4 Mio. Euro und einem Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) von rund 62 Mio. Euro. Das entspricht einer EBITDA-Marge von etwas mehr als 21 Prozent. Zum Vergleich: Nach der Gewinnwarnung vom vergangenen Sommer rechnete das überwiegend in Russland und Kasachstan tätige Unternehmen bei Erlösen zwischen 310 und 315 Mio. Euro mit einer EBITDA-Rendite in einer Bandbreite von 21 bis 22 Prozent. Demnach wäre PeWeTe auf ein EBITDA in einer Größenordnung von 65 bis 69 Mio. Euro zugesteuert. In der Spitze liegt das jetzt zu erwartende EBITDA also um etwa 7 Mio. Euro unter den Erwartungen. „Die Entwicklung ist auf die Verschiebung und Verzögerung von Aufträgen unserer russischen Kunden, niedrigere Proppant-Preise in der zweiten Jahreshälfte 2018 und die empfindliche Abschwächung des durchschnittlichen Wechselkurses des Rubels gegen Euro zurückzuführen“, betonen die Wiener. So enttäuschend die neuerliche Planrevision auch ist, für boersengefluester.de bleibt der Titel zumindest eine Halten-Position. Auf dem aktuellen Niveau wird das Papier mit einem Aufschlag von nur knapp elf Prozent auf den Buchwert gehandelt. Losgelöst von klassischen fundamentalen Bewertungskennzahlen bleibt der Titel allerdings auch vier Jahre nach der Übernahme durch die vom dem französischen Öl-Manager Maurice Gregoire Dijols kontrollierten Joma Industrial Source Corp eine Hängepartie. Angesichts eines Streubesitzes von lediglich 12,94 Prozent liegt zwar die Vermutung nahe, dass es zu einem Börsenrückzug oder andere Strukturmaßnahmen kommen könnte – nur passiert ist bislang nichts bei der noch immer mit streng regulierten Börsensegment Prime Standard gelisteten Aktie.



28. Dezember, 2018

Im aktuellen Börsenumfeld eine Kapitalerhöhung durchzuführen, ist eine schwierige Aufgabe – insbesondere für kleinere Unternehmen. Das haben die jüngsten Transaktionen von Black Pearl Digital (HIER) oder Coreo (HIER) gezeigt. Mit ERWE Immobilien wagte sich zuletzt ebenfalls ein Spezialwert an eine – gemessen am Börsenwert – vergleichsweise große Kapitalmaßnahme. Nun liegt das Resultat vor: Von den ursprünglich bis zu 20.325.000 neuen Aktien hat ERWE Immobilien 6.400.422 Stücke zu je 2,85 Euro platziert und kommt damit auf einen Mittelzufluss von brutto 18,24 Mio. Euro. Zur Einordnung: Laut Wertpapierprospekt gab es von den beiden Vorständen Axel Harloff und Heinz-Rüdiger Weitzel, dem Aufsichtsratsmitglied Olaf Hein und diversen anderen Aktionären Zeichnungszusagen im Umfang von 5.438.527 Anteilscheinen. Demnach hätten andere Investoren noch rund 1 Million Aktien aus der Kapitalerhöhung erworben. „Als noch sehr junge Gesellschaft sind wir sehr zufrieden, dass wir angesichts der aktuell so schwachen Entwicklung der Kapitalmärkte unsere Ziele weitestgehend erreichen konnten“, sagt Harloff, den manch Anleger vermutlich noch aus einer seit bis 2016 als Vorstand von Adler Real Estate kennt (siehe dazu auch unseren Beitrag HIER). ERWE Immobilien wiederum ist ebenfalls ein „alter Bekannter“, die Gesellschaft ist aus der früheren DeTeBe Deutsche Technologie Beteiligungen hervorgegangen. Wichtig für die weitere Entwicklung der Börsenstory des auf Gewerbeimmobilien spezialisierten Unternehmens sind aber auch ein paar ganz andere Dinge: Zum einen dürfte sich der Streubesitz durch die Maßnahme von zuvor 6,9 Prozent – je nach Definition – auf vermutlich rund 25 Prozent erhöht haben. Das ist schon mal ein positives Signal für einen liquideren Börsenhandel. Zudem wollen die Frankfurter noch bis Mitte Januar ein Upgrade vom Basic Board (Freiverkehr) in den General Standard umsetzen. „Wir sollten mehr und mehr zu einem respektablen Börsenwert werden“, sagt Harloff. Momentan kommt ERWE Immobilien auf eine Marktkapitalisierung von knapp 48 Mio. Euro, was etwa dem Niveau von DEFAMA Deutsche Fachmarkt entspricht. Die weitere Entwicklung könnte für Anleger durchaus interessant werden, zumal der Titel zurzeit leicht unter Buchwert notiert. „Die erfolgreiche Umsetzung unserer Barkapitalerhöhung schafft uns Spielraum für weitere Investments“, sagt Vorstand Weitzel. Wer den Titel im Depot hat, sollte nach Auffassung von boersengefluester.de engagiert bleiben.


Normalerweise sind die Aktienkurse von zuvor übernommenen Unternehmen nicht sonderlich verhaltensauffällig. Klar: Die Spekulation auf einen Squeeze-out mit einem – gegenüber der ursprünglichen Offerte – möglicherweise noch attraktiverem Abfindungsangebot treibt immer wieder findige Investoren in die entsprechenden Aktien. Doch was bei KUKA seit dem Mitte 2016 erfolgten Einstieg des chinesischen Hausgerätekonzerns Midea zu 115 Euro je KUKA-Aktie abgeht, ist nur schwer zu fassen. Obwohl es eine bis Ende 2023 laufende Investorenvereinbarung gibt, die unter anderem klarstellt, dass weder ein Beherrschungsvertrag noch ein Börsenrückzug angestrebt wird, trieben Spekulanten die Notiz des Roboteranbieters Ende Oktober 2017 auf in der Spitze 257,80 Euro. Mindestens genauso heftig geht es seit dem allerdings wieder auf Talfahrt: Zurzeit kostet der Anteilschein des ehemaligen MDAX-Konzerns nur noch 46,15 Euro, womit die Gesellschaft auf einen Börsenwert von knapp 1,84 Mrd. Euro kommt – bei einem Streubesitzanteil von 5,4 Prozent. Zum Vergleich: Zum Ende des dritten Quartals 2018 erreichte der (bereits um Anteile Dritter bereinigte) Buchwert annähernd 1,15 Mrd. Euro. Übermäßige Zuversicht sieht anders aus, was angesichts der schlechter gewordenen Zahlen allerdings auch kein Wunder ist. Mittlerweile hat die Stimmung des ehemals so partnerschaftlich eingefädelten Deals allerdings um 180 Grad gedreht. Insbesondere die Demission des lange Zeit so erfolgreichen Vorstandsvorsitzenden Till Reuter sorgte für Unmut (siehe dazu etwa auch den Bericht in der Süddeutschen Zeitung HIER). Dennoch hält boersengefluester.de das aktuelle Kursniveau für spürbar zu niedrig. Offenbar wollen sich einige Adressen zum Jahresende 2018 unbedingt aus dem Titel verabschieden. Das wiederum eröffnet die Chance auf ein Kurs-Comeback in den kommenden Wochen.




19. Dezember, 2018

Immerhin ein Fortschritt für die leidgeprüften Aktionäre von Vectron Systems: Nachdem Vorstand Tomas Stümmler bei seinen jüngsten Präsentationen auf Kapitalmarktkonferenzen wie dem Eigenkapitalforum (HIER) und der MKK es nur bei Andeutungen beließ, gibt der Kassenhersteller Vectron nun einen fertigen Kooperationsvertrag mit der DeutschlandCard bekannt. „Ziel der angestrebten Kooperation ist es, gemeinsam eine Kundenkarten-Lösung für die Gastronomiebranche aufzubauen, damit die DeutschlandCard künftig neben dem Einzelhandel auch dort akzeptiert werden kann“, heißt es offiziell. Ob das Vorhaben ein Erfolg wird, steht zwar noch in den Sternen. Aus Kapitalmarktsicht handelt es sich trotzdem um eine gute Nachricht. Schließlich mussten Investoren beinahe den Eindruck gewinnen, dass der Vectron-Vorstand zwar an allen Ecken verhandelt, es jedoch zu keinen greifbaren Ergebnissen kommt. Perfekt wäre es nun, wenn auch die Aktivitäten mit der Metro-Digitalschiene DISH fruchten und Vectron am Ende seine Cloud-Strategie erfolgreichen umsetzen kann. Derweil bewegt sich die Vectron-Notiz immer noch in einstelligen Kursregionen und ist damit meilenweit von den eher im Bereich um 30 Euro liegenden Kurszielen der Analysten entfernt. Es gibt wohl nur eine Handvoll Papiere auf dem heimischen Kurszettel, bei denen eine ähnlich große Lücke zwischen den Prognosen der Finanzexperten und der tatsächlichen Notiz der Aktie klafft. Das macht zu einem Stück weit freilich auch den Reiz des im Scale gelisteten Papiers aus. Sehr viel wohler wäre es boersengefluester.de allerdings, wenn die Phase der groben Unsicherheit sich endlich dem Ende neigt und es klarer wird, wohin die Reise geht. Nun: Die Meldung mit der DeutschlandCard verleiht der Verton-Aktie zumindest einen Tick mehr Konturenschärfe. Wir bleiben daher bei unserer Halten-Einschätzung.



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14. Dezember, 2018

Insgesamt 24 Aktien aus dem Automobilzulieferersektor umfasst die Coverage-Liste von boersengefluester.de. Abgesehen von EDAG und Delignit weisen nahezu alle Titel im laufenden Jahr eine katastrophale Performance auf. Im Schnitt liegt das Minus bei mehr als einem Drittel. Mit Abstand die größten Einbußen müssen dabei die Anteilseigner von Paragon hinnehmen. Seit Anfang Januar türmt sich das Minus nun auf annähernd 80 Prozent. Normalerweise ist bei Verlusten in solchen Größenordnungen Alarmstufe Rot angesagt. Paragon-Vorstand Klaus Dieter Frers hingegen hat kürzlich noch einmal seine – bezogen auf die Rentabilität – zum Halbjahr leicht nach unten angepassten Ziele  bestätigt, wonach bei Erlösen von zwischen 180 und 185 Mio. Euro mit einer EBIT-Marge von rund acht Prozent zu rechnen sei. Demnach dürfte die Gesellschaft 2018 auf ein Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) von etwa 14,5 Mio. Euro zusteuern. Unterm Strich (und nach Abzug der Anteile Dritter) dürfte zwar nur ein Bruchteil davon als Überschuss hängen bleiben. Dennoch gibt das Ausmaß des Kursverfalls Rätsel auf, immerhin beträgt der Börsenwert der Delbrücker nur noch 75,4 Mio. Euro, wobei allein der 60-Prozent-Anteil an der börsennotierten Batterietochter Voltabox einen Wert von knapp 96 Mio. Euro hat. Unter Berücksichtigung der Netto-Finanzverbindlichkeiten von knapp 32 Mio. Euro dreht sich die Relation zwar deutlich, aber wirklich plausibel sind die Relationen nicht. „Die negative Bewertung unseres Automobilgeschäfts ist nicht nachvollziehbar, schließlich sind wir durch aktuelle Themen wie WLTP, Diesel und Handelskonflikte so gut wie nicht betroffen“, beteuert Frers. Und auch der Abschlag von gegenwärtig 36 Prozent auf den Buchwert von gut 26 Euro ist in diesem Umfang nur schwer nachvollziehbar. Potenzielle Investoren lassen sich von solchen Discounts momentan trotzdem nicht beeindrucken. Zu groß ist die Furcht, in die Buchwertfalle oder eine nahende Gewinnwarnung zu tappen. Vielleicht ist es ein Fehler, auf dem aktuellen Niveau nicht zuzugreifen. Aber irgendwie stimmt uns das Tempo der Abwärtsbewegung nachdenklich – auch bei der Voltabox-Aktie.


Cyan macht bei der im Juli erfolgten mehrheitlichen (81,71 Prozent) Übernahme der österreichischen I-New Unified Mobile Solutions Nägel mit Köpfen und leitet jetzt den Erwerb der restlichen Anteile an dem Technologieanbieter für virtuelle Mobilfunkprovider ein. Bezahlt werden die I-New-Minderheitsaktionäre sowie die Ablösung von Darlehensverbindlichkeiten mit neuen Cyan-Aktien. Zu diesem Zweck plant die im Börsensegment Scale gelistete Gesellschaft bis zu 121.021 Cyan-Anteilscheine – bewertet mit jeweils 22,75 Euro – auszugeben. Demnach hätte die Transaktion einen Gegenwert von rund 2,75 Mio. Euro, was sich im Wesentlichen mit den Parametern vom Sommer 2018 deckt. Wichtig: Die neuen Stücke sind an eine freiwillige Lock-up-Frist von zwölf Monaten gekoppelt, es ist also nicht mit einem kurzfristigen Überhang zu rechnen, der auf die Notiz der Cyan-Aktien drücken könnte. Grundsätzlich wertet boersengefluester.de die Aufstockung positiv, zumal hohe Anteile Dritter in Investorenkreisen nie gern gesehen werden. Dementsprechend sehen derzeit auch andere Unternehmen wie DEAG Deutsche Entertainment oder Nynomic zu, dass sie bestehende Engagements so gut es geht aufstocken. Dass Cyan die Finanzierung via Ausgabe neuer Aktien stemmt, ist freilich nicht übermäßig überraschend. Boersengefluester.de hat den Titel bereits mehrfach positiv erwähnt und es gibt nach unserem Empfinden momentan keinen Grund, von dieser Einschätzung abzuweichen. Die Kursziele der Analysten liegen zum Teil sehr deutlich oberhalb der aktuellen Notiz. GBC etwa nennt einen fairen Wert von 49,50 Euro. Aktuelle Notiz: 23,50 Euro.


Sie möchten sich mit anderen Anlegern austauschen? Dann schauen Sie doch bei unserer #BGFL Community vorbei.


06. Dezember, 2018

Eigentlich ist die Aktie von Uzin Utz ein klassisches Langfristinvestment. Da muss man nicht in jeder Konsolidierungsphase – auch wenn sie über ein paar Monate geht – gleich über den Ausstieg nachdenken. Genauso richtig ist aber auch, dass sich die Aussichten des Anbieters von Fußbodenbelägen (Estrich, Grundierung, Spachtelmasse etc.) zuletzt eingetrübt haben. So zeigte bereits das dritte Quartal 2018 einen leichten Ergebnisrückgang gegenüber dem direkten Vorquartal des laufenden Jahres. Nun kommt es sogar noch dicker und die Ulmer gehen für das Gesamtjahr von einem Rückgang des Gewinns vor Steuern von rund 18 Prozent auf etwa 20 Mio. Euro aus. Als Hauptgrund nennt das Management einen „einmaligen Sondereinfluss“, der jedoch nicht näher erläutert wird. Ein wenig mehr Transparenz hätte hier sicher nicht geschadet. On top kommen die zuletzt bereits kommunizierten Belastungen aus höheren Materialpreisen sowie einem schwierigeren Logistikumfeld. Summa summarum ist kurzfristig kaum mit einer Aufhellung der Rahmenbedingungen zu rechnen. Andererseits bewegt sich die Aktie mittlerweile auf einem Bewertungsniveau, das etwa dem langjährigen KGV-Durchschnitt entspricht. Daher scheint uns „Halten“ eine sinnvolle – wenngleich wenig originelle – Einschätzung für den Anteilschein des Bauzulieferers zu sein. Die Dividende für 2018 sollte Uzin Utz trotz des Gewinnrückgangs konstant bei 1,30 Euro lassen, so dass sich eine Rendite von knapp 2,4 Prozent ergibt. Die Analysten von Montega sehen den fairen Wert der Aktie zurzeit bei 60 Euro – also 5 Euro oberhalb der gegenwärtigen Notiz.




05. Dezember, 2018

Ist das jetzt eine echte Gewinnwarnung oder will Paul Hartmann es der zum Jahresanfang 2019 in die Rolle des CEO aufsteigenden Britta Fünfstück einfach ersparen, ihre Tätigkeit als Vorstandsvorsitzende gleich mit einer Enttäuschung einzuläuten? Ein wenig überrascht ist boersengefluester.de jedenfalls schon, dass der – sonst eher sehr sparsam Richtung Kapitalmarkt kommunizierende – Anbieter von Materialien zur Wundbehandlung und Desinfektion bereits zum jetzigen Zeitpunkt die Erwartungen für 2019 dämpft. So bestätigt Paul Hartmann zwar die zur Vorlage des Neun-Monats-Berichts getätigte Aussage, dass es beim Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) für 2018 zu einem „moderaten Rückgang“ gegenüber dem Vorjahreswert von gut 138 Mio. Euro kommen wird. Angesichts des durch die höheren Rohstoffpreise ausgelösten Margendrucks, zusätzlicher Investitionen und gestiegener regulatorischer Belastungen sowie ungünstiger Wechselkurse, dürfte das EBIT im kommenden Jahr jedoch nur in einer Bandbreite von 102 bis 112 Mio. Euro anzusiedeln sein. Das klingt nach der großen Keule, denn die Belastungen scheinen von allen Seiten einzuprasseln. Ob der Ergebnisrückgang am Ende tatsächlich so deutlich ausfallen wird, wagen wir jedoch leise zu bezweifeln. Immerhin begleiten alle genannten Punkte das Medizintechnik bereits eine ganze Weile. Aus diesem Grund bleiben wir auch bei der Halten-Einschätzung für den Spezialwert. Die Bewertung der Aktie lässt ausreichend nach oben, zudem haben die Heidenheimer bereits signalisiert, dass die Dividendenkontinuität gesichert sei.


Mit sehr viel besseren Nachrichten im Gepäck hätte Pierre Hofer, Vorstand von pferdewetten.de, gar nicht am 11. Dezember zu der von GBC organisierten MKK Münchner Kapitalmarkt Konferenz anreisen können. Nachdem der in den Sportwettenmarkt drängende Anbieter von Pferdewetten Anfang November bereits respektable Neun-Monats-Zahlen präsentierte, legt Hofer die Messlatte für das Gesamtjahr nun ein gutes Stück höher und rechnet mit einem „hoch sechsstelligen bis knapp siebenstelligen“ Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT). Ursprünglich kalkulierten die Düsseldorfer für 2018 nur mit einem ausgeglichenen EBIT. Freilich spiegeln sich in der Prognose weiterhin die enormen Aufwendungen für den Aufbau der Sportwetten unter der Domain sportwetten.de wider. Denn selbst unter der Annahme, dass die Gesellschaft 2018 auf ein EBIT von 1 Mio. Euro käme, wäre das noch immer klar weniger als die Hälfte des Betriebsergebnisses von 2017. Andererseits hatte Hofer die Anleger auf der MKK vor einem Jahr auf Ergebnisse, die gegen Null laufen, eingestimmt. Quasi als Trostpflaster stellte er dafür Kontinuität bei der Dividende in Aussicht. Damit keine Missverständnisse auftreten: Verglichen mit einem Anbieter wie etwa bet-at-home.com spielt pferdewetten.de im Bereich Sportwetten in einer sehr viel niedrigeren Liga. Andererseits scheint es so zu sein, dass das Team um Hofer hier zumindest eine schöne Nische belegen kann. Und im Stammgeschäft mit Pferdewetten ist das Unternehmen ohnehin prima unterwegs. Per saldo sehen wir nun gute Chancen dafür, dass der Small der Cap zurück in zweistellige Kursregionen zieht. Das Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) ist – verzerrt durch die Aufwendungen für den Sportwettenbereich – zwar immer noch sehr hoch. Doch andere Kennzahlen wie das KBV oder auch das KUV sehen im Branchenvergleich bereits recht geerdet aus.



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04. Dezember, 2018

Endlich einmal wieder eine klare Wasserstandsmeldung bei Logwin: Demnach hält die dem Industriellen Stefan Quandt zurechenbare Delton AG 87,14 Prozent an dem in Luxemburg ansässigen Logistikdienstleister (HIER). Gemäß früheren Stimmrechtsmitteilungen war boersengefluester.de davon ausgegangen, dass Delton mit gut 85 Prozent bei Logwin engagiert ist. Die leichte Aufstockung muss jetzt nicht zwingend ein Hinweis darauf sein, dass Quandt – wie schon seit Jahren spekuliert – bei Logwin konkrete Strukturmaßnahmen wie zum Beispiel einen Squeeze-out anschiebt. Gleichwohl wird das Getuschel um die Börsenzukunft des früheren Neuer Markt-Unternehmens ein Stück frische Nahrung bekommen. Die jüngsten Zahlen von Logwin zeigten einen sehr deutlichen Gewinnanstieg von 22,4 auf 29,3 Mio. Euro nach neun Monaten 2018. Die im Halbjahresbericht ausgewiesene Netto-Liquidität lag bei 109 Mio. Euro – bei einer Marktkapitalisierung von gut 366 Mio. Euro. Rein fundamental ist der im Prime Standard gelistete Titel also durchaus eine Überlegung wert. Sollte es irgendwann tatsächlich zu einem Börsenrückzug kommen, sollte eine ansehnliche Prämie möglich sein. Schließlich wird das Papier auch gerade einmal zu etwas mehr als dem Doppelten des Buchwerts gehandelt. Bis zum Anpfiff des Endspiels braucht es freilich noch Ausdauervermögen – trotz der neuen Stimmrechtsmitteilung von Stefan Quandt.




01. Dezember, 2018

Aves One ist sicher nicht die Art von Aktie, an die man sich in erster Line charttechnisch herantasten sollte. Dafür gehen einfach zu wenig Stücke von dem Papier des Bestandshalters von Logistikassets wie Güterwagen und Container um. Trotzdem: Die 200-Tage-Durchschnittslinie bei knapp 7 Euro hat zuletzt gehalten, was sicherlich ein gutes Signal ist. Und die fundamentalen Daten deuten seit einiger Zeit ohnehin in die richtige Richtung. Bereits Ende November hatten die Hamburger vorläufige Neun-Monates-Zahlen präsentiert, die durch den jetzt vorgelegten Zwischenbericht allesamt bestätigt wurden. Insgesamt kommt Aves One nach drei Quartalen 2018 auf einen um Wechselkurseffekte bereinigten Gewinn vor Steuern von 2,606 Mio. Euro – nach minus 10,250 Mio. Euro in der entsprechenden Vorjahresperiode. Das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) kletterte um fast 66 Prozent auf 35,223 Mio. Euro. Für das Gesamtjahr bleibt CEO Jürgen Bauer bei seiner Prognose, die Erlöse zwischen 75 und 78 Mio. Euro sowie ein EBITDA in einer Bandbreite von 53 bis 55 Mio. Euro vorsieht. Einen Teil davon wird die sogenannte NACCO-Transaktion beisteuern (boersengefluester.de hatte bereits mehrfach über den Deal aus dem VTG-Umfeld berichtet – etwa HIER). Ab 2019 soll die NACCO-Güterwagen dann einen jährlichen EBITDA-Beitrag von etwa 28 Mio. Euro zusteuern. „Das ist ein super Portfolio, was wir übernommen haben“, sagt Vorstand Bauer im Gespräch mit boersengefluester.de. Ebenfalls interessant aus Kapitalmarktsicht ist, dass die bislang nur von GBC gecoverte Aves One-Aktie nun auch von der Quirin Privatbank analysiert wird. Dabei kommen beide Researchhäuser auf ein nahezu identisches Kursziel von rund 12 Euro. Potenzial nach oben ist also reichlich vorhanden. Zudem verriet uns Bauer am Frankfurter Airport, dass er noch an einigen Projekten dran sei, sich die Umsetzung aber schwer planen lasse. Nun: Vielleicht gibt es ja schon Mitte Dezember auf der Münchner Kapitalmarkt Konferenz hierzu Neuigkeiten.



29. November, 2018

Zweifel an einer erfolgreichen Umsetzung der jüngsten Kapitalerhöhung der Erlebnis Akademie waren ohnehin fehl am Platz. Schließlich ging es um gerade einmal 55.550 junge Aktien des Betreibers von Naturerlebnisparks – angeboten zu einem attraktiven Preis von jeweils 18,00 Euro. Und trotzdem ist der Mittelzufluss von brutto knapp 1 Mio. Euro ein willkommener Bestandteil für die finanzielle Unterfütterung des weiteren Wachstums. „Wir freuen uns sehr über den Erfolg unserer zugegebenermaßen sehr kleinen Kapitalerhöhung“, sagt Finanzvorstand Christoph Blaß. Einen Tag vorher präsentierte Blaß auf dem Eigenkapitalforum (#EKF18) in Frankfurt, und gemessen am vergleichsweise niedrigen Börsenwert von etwas mehr als 38 Mio. Euro war der Vortrag sogar richtig gut besucht. Offenbar hat sich die Börsenstory des vor allem für seine Baumwipfelpfade bekannten Unternehmens mittlerweile herumgesprochen. Freilich hat auch boersengefluester.de immer wieder auf die interessante Sonderstory hingewiesen (zuletzt HIER). Auf dem EKF drehte sich viel um die weiteren Expansionsschritte in Europa, aber auch Richtung Kanada oder Australien. Klare Botschaft von CFO Blaß: „Wir sind getrieben zu wachsen und die besten Plätze für unsere Parks zu finden.“ Denn so schön die Story der Erlebnis Akademie auch ist, eine Gesellschaft mit einem übermäßig tiefen Burggraben ist das Unternehmen aus Bad Kötzting nicht unbedingt. „Jeder, der rund 5 Mio. Euro hat, kann das auch machen, was wir tun“, räumt Blaß ein. In der Praxis hat sich das Unternehmen mit seinen mittlerweile acht Baumwipfelpfaden freilich einen Namen gemacht und Nachahmer haben es offenbar doch nicht ganz so leicht. Zwar gibt es eine Reihe anderer Anbieter mit ähnlichen Konzepten, allerdings betreiben die in der Regel nur einen Park. Laut Blaß gibt es in Deutschland zurzeit rund 20 Baumwipfelpfade. Die Investmentstory in Kurzform: Die Erlebnis Akademie expandiert regional und macht sich dadurch unabhängiger von dem Wetter an einzelnen Standorten. Zudem wird die Wertschöpfungstiefe – etwa durch den Ausbau von Restaurantbetrieben, Merchandising oder auch Spielplätzen – laufend erhöht. Letztlich geht es darum, die Verweildauer der Besucher in den einzelnen Anlagen auszudehnen. Für boersengefluester.de bleibt die „EAK“-Aktie ein attraktiver Spezialwert mit einer schönen Prise ökologischer Nachhaltigkeit.



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26. November, 2018

Pünktlich zur Präsentation auf dem Eigenkapitalforum in Frankfurt hat Nanogate-CEO Ralf Zastrau wichtige Neuigkeiten parat: Demnach setzt der Spezialist für Hochleistungsbeschichtungen ein neues Programm – es heißt Nanogate Excellence International (NXI) – auf, das bis 2025 zu einem Umsatz von mehr als 500 Mio. Euro sowie einem Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) von 75 Mio. Euro führen soll. Zum Vergleich: Für 2018 peilt Nanogate weiterhin Erlöse von Untergrenze 220 Mio. Euro sowie ein EBITDA nördlich von 24 Mio. Euro an. Mit anderen Worten: Das neue Nanogate-Programm soll zu einem Anstieg der EBITDA-Marge von derzeit rund 11 Prozent auf dann etwa 15 Prozent führen. „Wir werden den Konzern mit dem Zukunftsprogramm NXI in den nächsten zwei Jahren neu aufstellen, Strukturen vereinfachen und stärker zentralisieren. Unabhängig von den damit verbundenen Belastungen in den kommenden Monaten erwarten wir mittelfristig eine signifikante Verbesserung von Ergebnis und Cashflow. Zugleich möchten wir den Anteil des Industriegeschäfts deutlich steigern, die weitere Internationalisierung vorantreiben und Nanogate als führende Marke für innovative Oberflächen und Komponenten positionieren“, sagt Zastrau. Eine Prognose für 2019 wollen die Saarländer im Februar vorlegen. Zu hoch sollten Investoren die Erwartungen ans Ergebnis hier allerdings nicht hängen. Immerhin lässt Nanogate schon jetzt durchblicken, dass „mit Blick auf das laufende Innovationsprogramm, geplante Serienanläufe aktuell gewonnener Großaufträge und durch Maßnahmen im Rahmen von NXI kurzfristig mit erhöhten Aufwendungen“ zu rechnen sei, die sich „mittelfristig aber auszahlen sollen“. Auf den ersten Blickt wertet boersengefluester.de das neue Zukunftsprogramm sehr positiv. Weitere Details werden wir auf dem Eigenkapitalforum in Erfahrung bringen.



23. November, 2018

Quasi unter Dauerdruck steht im laufenden Jahr der Aktienkurs von YOC. Kein Wunder: Eigentlich hatte sich der Anbieter von Werbeformaten für mobile Anwendungen 2018 operativ deutlich mehr vorgenommen, als bislang herausgesprungen ist. Doch die Markteinführung der YOC-Handelsplattform VIS.X, allgemeine Unsicherheiten im Zuge der Umsetzung der EU-Datenschutz-Grundverordnung (DSGVO) sowie die schärferen Werbevorgaben durch die Branchenorganisation “Coalition for better Ads” wirkten sich für YOC allesamt negativ aus. So gesehen ist es beinahe schon ein Erfolg, dass die Erlöse im dritten Quartal 2018 mit knapp 3,34 Mio. Euro ziemlich exakt auf Vorjahreshöhe liegen. Zur Einordnung: Die ersten beiden Quartale des laufenden Jahres bewegten sich umsatzmäßig jeweils unter dem entsprechenden Niveau von 2017. Gleichwohl wird das Abschlussquartal 2018 nicht stark genug sein, um auf Jahressicht doch noch eine Steigerung hinzubekommen. YOC selbst kalkuliert – seit dem Sommer – mit Erlösen zwischen 13 und 14 Mio. Euro sowie einem Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) von „ungefähr“ minus 0,4 Mio. Euro. Positive Signale Richtung Börse kamen zuletzt durch ermutigende Käufe. Sowohl Vorstand Dirk Kraus, als auch der Sanierungsexperte Karl-J. Kraus stockten ihre Beteiligungen auf. Trotzdem bleibt YOC ein ganz heißer Ritt: Das Eigenkapital ist mit minus 4,85 Mio. Euro weiterhin tief negativ. Und mit einem Börsenwert von lediglich knapp 12 Mio. Euro ist YOC wieder so niedrig kapitalisiert, dass institutionelle Investoren in der Regel einen Bogen um das Papier machen. Unser Szenario, wonach YOC erst den Turnaround schafft und im zweiten Schritt dann womöglich übernommen wird, ist jedenfalls erst einmal auf die lange Bank geschoben. Angesichts des bereits massiv gesunkenen Aktienkurses scheint es jedoch ratsam, hier nicht mehr den Ausstieg zu suchen. Und mit ein wenig Fortune werden die Nachrichten in den kommenden Quartalen auch wieder zumindest ein Stück weit besser.


Mit der bisherigen Ergebnisprognose, die für 2018 ein EBIT-Plus von mindestens 40 Prozent auf den Vorjahreswert von 5,05 Mio. Euro vorsah, hätte der Vorstand von DEAG Deutsche Entertainment bei seiner Präsentation auf dem Eigenkapitalforum am 27. November vermutlich einige Fragen riskiert. Schließlich blieb es den Investoren ein Stück weit selbst überlassen, sich eine passende Interpretation für die Ausgangslage des zu schlagenden Betriebsergebnisses zurechtzubiegen. Grund: Zum Halbjahr wiesen die Berliner ein durch den vollständigen Erwerb von DEAG Classics sowie der Veräußerung von Raymond Gubbay insgesamt positiv beeinflusstes Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) von knapp 8,09 Mio. Euro aus – bewegten sich nach dieser Lesart also bereits oberhalb des Mindestziels von knapp 7,10 Mio. Euro. Das um die bilanziellen Sondereffekte bereinigte operative EBIT erreichte zum Halbjahr hingegen „nur“ 2,80 Mio. Euro, womit DEAG wiederum noch gehörig zu strampeln gehabt hätte, um am Jahresende auf mindestens 7,10 Mio. Euro zu kommen. Im Zuge der jetzt vorgelegten vorläufigen Neun-Monats-Zahlen konkretisieren die Berliner nun ihre Vorschau und stellen ein EBIT von (inklusive Sondereffekte) mindestens 10 Mio. Euro in Aussicht. Das ist zunächst einmal ein sehr gutes Signal. Letztlich sollte aber auch diese Prognose noch einen anständigen Puffer nach oben bieten. So kam DEAG dieses Jahr im – sonst regelmäßig defizitären – dritten Quartal auf ein positives EBIT von 0,10 Mio. Euro, so dass nach neun Monaten 2018 ein Betriebsergebnis von annähernd 8,20 Mio. Euro in den Büchern steht. Unterstellt, dass DEAG im Abschlussviertel auf ein EBIT von mindestens 3 Mio. Euro kommen sollte, liegt die Erwartungshaltung von boersengefluester.de für das Gesamtjahres-EBIT demnach bei Untergrenze 11 Mio. Euro. Den Ausblick für das Umsatzziel 2018 hat der DEAG-Vorstand übrigens gleich mit heraufgesetzt – von ehemals mindestens 192 Mio. Euro (entsprechend einem Zuwachs nördlich von 20 Prozent) auf nun „über 200 Mio. Euro“. Zudem kündigte das Management für das kommende Jahr eine Fortsetzung des Aufwärtstrends an. „Insbesondere die Geschäftsfelder Arts + Exhibitions, Family-Entertainment und Ticketing bieten überproportionales, profitables Wachstumspotenzial“ heißt es offiziell. Zur Finanzierung der Expansion hatte die Gesellschaft kürzlich eine mit 6,0 Prozent verzinste Anleihe im Volumen von 20 Mio. Euro platziert. Summa summarum sehen wir DEAG weiterhin auf dem richtigen Weg und bestätigen daher auch unsere positive Einschätzung für den Small Cap.


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20. November, 2018

Scheibchenweise veröffentlicht Nynomic seine Eckdaten für die ersten neun Monate 2018: Nachdem der Sensorikspezialist kürzlich – im Zuge der Bekanntmachung des Vertrags mit Bosch-Siemens-Hausgeräte – die deutlich erhöhten Auftragsbestände von 42,4 Mio. Euro kommuniziert hatte, legt Nynomic nun nach: Demnach kam die ehemalige m-u-t bei Erlösen von 51,0 Mio. Euro auf ein leicht erhöhtes Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) von 7,6 Mio. Euro. Für das Gesamtjahr bleibt das Management bei seiner Prognose, wonach mit Umsätzen zwischen 66 und 68 Mio. Euro sowie einem EBIT von rund 10 Mio. Euro zu rechnen ist. Boersengefluester.de ist gespannt, ob die im Scale gelistete Gesellschaft das Gewinnziel tatsächlich erreichen kann, zumal das Abschlussviertel in der Vergangenheit nicht unbedingt die stärkste Phase bei Nynomic ist. Womöglich lassen die vollen Orderbücher in diesem Jahr aber auch eine bessere Performance zu. Die Analysten von Warburg Research haben Mitte Oktober ihr strammes Kursziel von 34 Euro bestätigt, was – bezogen auf den aktuellen Kurs von 19,15 Euro – einem Potenzial von 77 Prozent entspricht. Nun: Gegenwärtig wären die meisten Anleger wohl erst einmal froh, wenn sich die Notiz des Small Caps stabilisieren würde. Immerhin ist der Aktienkurs seit Mitte Juni 2018 von knapp 28 auf jetzt deutlich unter 20 Euro eingeknickt. Da die operativen Ergebnisse bislang aber alle mindestens im Rahmen unserer Erwartungen gelegen haben, bleiben auch für bei unserer positiven Einschätzung für den Nynomic. Zurzeit kratzt der Börsenwert des in Wedel beheimateten Unternehmens dicht an der Marke von 100 Mio. Euro. Eine psychologisch wichtige Region, denn viele institutionelle Investoren schauen überhaupt erst ab einer dreistelligen Kapitalisierung genauer hin.


Nach einer längeren Phase mit eher erfreulichen Firmendaten, reiht sich nun auch Edel ein in die Reihe der Unternehmen mit einer Gewinnwarnung vor der Brust. So kalkuliert das Hamburger Medienhaus für das Geschäftsjahr 2017/18 (30. September) nur noch mit einem Überschuss (nach Anteilen Dritter) von rund 4,0 Mio. Euro – statt zuvor in Aussicht gestellter 6,4 Mio. Euro. Grund für die deutliche Kürzung sind zum einen Sonderabschreibungen auf den 2015 zu 75 Prozent übernommenen Berliner Spielfilmvermarkter Pandastorm Pictures sowie eine Neubewertung der – freilich eher kleinen – Tochter Edel Italy. Zusätzliche Belastungen ergeben sich aufgrund der im vergangenen Jahr unbefriedigenden Ertragslage bei dem Münchner ZS Verlag und anderen Buchbereichen von Edel Germany. Besser als gedacht entwickelte sich 2017/18 dagegen mit etwas mehr als 209 Mio. Euro der Konzernumsatz. Hier hatte die im Börsensegment Scale gelistete Gesellschaft „nur“ mit 203,3 Mio. Euro gerechnet. Trotz des Ergebnisrückschlags: Die Dividende will Edel bei 0,10 Euro pro Anteilschein belassen. Damit würde das Unternehmen deutlich mehr als die Hälfte des Gewinns für 2017/18 auskehren. Sicher auch eine Entscheidung der durch CEO Michael Haentjes (Anteil: 63,94 Prozent) dominierten Aktionärsstrukur. Schließlich zahlt Edel bereits seit 2011 eine Dividende von 0,10 Euro, und da will Haentjes sich durch einen einmaligen Ergebnisausrutscher nicht die Kontinuität rausnehmen. Gleichwohl bleiben die Zahlen für das abgelaufene Geschäftsjahr eine derbe Enttäuschung. Das zeigt auch die deutliceh Kursreaktion nach unten. Dividendenorientierte Investoren werden vermutlich trotzdem engagiert bleiben, zumal der Titel auf dem aktuellen Kursniveau auf eine Rendite von mehr als drei Prozent kommt.



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19. November, 2018

Nach einer längeren Phase mit eher erfreulichen Firmendaten, reiht sich nun auch Edel ein in die Reihe der Unternehmen mit einer Gewinnwarnung vor der Brust. So kalkuliert das Hamburger Medienhaus für das Geschäftsjahr 2017/18 (30. September) nur noch mit einem Überschuss (nach Anteilen Dritter) von rund 4,0 Mio. Euro – statt zuvor in Aussicht gestellter 6,4 Mio. Euro. Grund für die deutliche Kürzung sind zum einen Sonderabschreibungen auf den 2015 zu 75 Prozent übernommenen Berliner Spielfilmvermarkter Pandastorm Pictures sowie eine Neubewertung der – freilich eher kleinen – Tochter Edel Italy. Zusätzliche Belastungen ergeben sich aufgrund der im vergangenen Jahr unbefriedigenden Ertragslage bei dem Münchner ZS Verlag und anderen Buchbereichen von Edel Germany. Besser als gedacht entwickelte sich 2017/18 dagegen mit etwas mehr als 209 Mio. Euro der Konzernumsatz. Hier hatte die im Börsensegment Scale gelistete Gesellschaft „nur“ mit 203,3 Mio. Euro gerechnet. Trotz des Ergebnisrückschlags: Die Dividende will Edel bei 0,10 Euro pro Anteilschein belassen. Damit würde das Unternehmen deutlich mehr als die Hälfte des Gewinns für 2017/18 auskehren. Sicher auch eine Entscheidung der durch CEO Michael Haentjes (Anteil: 63,94 Prozent) dominierten Aktionärsstrukur. Schließlich zahlt Edel bereits seit 2011 eine Dividende von 0,10 Euro, und da will Haentjes sich durch einen einmaligen Ergebnisausrutscher nicht die Kontinuität rausnehmen. Gleichwohl bleiben die Zahlen für das abgelaufene Geschäftsjahr eine derbe Enttäuschung. Das zeigt auch die deutliceh Kursreaktion nach unten. Dividendenorientierte Investoren werden vermutlich trotzdem engagiert bleiben, zumal der Titel auf dem aktuellen Kursniveau auf eine Rendite von mehr als drei Prozent kommt.

Grundsätzlich eine positive Entwicklung, aber trotzdem wirft sie kein gutes Licht auf die Prognosequalität des Managements von Intershop Communications. Demnach geht der Übergang von klassischen Lizenzerlösen hin zu wiederkehrenden Cloud-Umsätzen vehementer als gedacht vonstatten – mit allerdings zunächst einmal negativen Auswirkungen auf das Zahlenwerk: So rechnet der Anbieter von E-Commerce-Software für das laufende Jahr nun mit einem Erlösrückgang in einer Größenordnung zwischen 10 und 15 Prozent sowie einem negativen Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) im mittleren einstelligen Millionen Euro-Bereich. Bislang war für 2018 von einem leicht rückläufigen Umsatz sowie einem Betriebsverlust im niedrigen einstelligen Millionen Euro-Bereich die Rede. Für 2019 stellt CEO Jochen Wiechen dann ein „leicht negatives“ EBIT in Aussicht. Immerhin: Das große Ziel, im Jahr 2020 auf 50 Mio. Euro Umsatz sowie eine EBIT-Marge von rund 5,0 Prozent zu kommen, bleibt bestehen. Insgesamt dürfte die Notiz von Intershop an der Korrektur der Planzahlen ordentlich zu knabbern haben, zumal der Newsflow – wenigstens was das Ergebnis angeht – wohl noch ein paar Quartale angespannt bleiben wird. Wir bleiben trotzdem bei unserer Einschätzung: Für sehr risikobereite Investoren bietet der Titel durchaus erkleckliche Chancen (siehe unseren Beitrag HIER), aber es braucht eben alles länger als gedacht.


Erstmals seit September 2017 ist der Aktienkurs der FinTech Group unter die Marke von 20 Euro gerutscht. Zur Erinnerung: Es ist erst knapp sechs Wochen her, dass die Österreichische Post für rund 35 Mio. Euro via Barkapitalerhöhung einen Anteil von 6,54 Prozent an der FinTech Group erwarb – zu einer Bewertung von damals 28,50 Euro je Anteilschein. Bemerkenswert ist der Kursrutsch aber auch deshalb, weil die wichtigste Tochter der Frankfurter, der Discount-Broker flatex, von der zurzeit deutlich erhöhten Volatilität an den Aktienmärkten normalerweise klar profitieren sollte. Insofern wundert es uns, dass die Notiz der FinTech Group sich zuletzt sogar schlechter als der Aktienkurs der comdirect bank entwickelte – obwohl die Kunden von flatex wesentlich aktiver traden als das Klientel der comdirect bank. Bitter ist der Abwärtsschwung darüber hinaus, weil damit die Chancen der FinTech Group – sofern das Upgrade vom Börsensegment Scale in den Prime Standard demnächst erfolgt – auf eine rasche Platzierung im SDAX deutlich gesunken sind. Bewertungstechnisch kommt die Aktie der FinTech Group mit einem KGV von rund zehn derweil sehr einladend daher. Die Analysten von Hauck & Aufhäuser geben dementsprechend auch ein knackiges Kursziel von 44 Euro aus. Am 27. November präsentiert die Gesellschaft auf dem Eigenkapitalforum. Mit Sicherheit wird auch dort das Joint Venture mit der Österreichische Post (siehe dazu unseren Beitrag HIER) im Mittelpunkt des Vortrags stehen. Rückwirkungen hat die schwache Kursentwicklung der FinTech Group mittlerweile auf die Notiz von Heliad Equity Partners. Die Beteiligungsgesellschaft hält etwas mehr als elf Prozent an der FinTech Group, was einem Anteil von immerhin gut 40 Prozent des von Heliad zum Jahresende selbst kalkulierten Substanzwerts ihres Portfolios von etwa 10 Euro je Aktie entspricht. Anders herum lassen sich die Kräfteverhältnisse freilich auch so interpretieren, dass der Paket an der FinTech Group den aktuellen Aktienkurs von Heliad (5,80 Euro) zu immerhin 71,5 Prozent abdeckt.



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16. November, 2018

Bereits Ende Oktober verriet Softing-CEO Wolfgang Trier im Hintergrundgespräch mit boersengefluester.de (HIER), dass das dritte Quartal deutliche Fortschritte gebracht habe und der Anbieter von Automatisierungslösungen und Messtechnikprodukten seine Jahresziele wohl im oberen Bereich der Erwartungen erfüllen werde. Mittlerweile hat Softing den Neun-Monats-Bericht vorgelegt – und der bestätigt die Aussagen von Trier: Demnach lautet die offizielle Prognose für den Umsatz nun auf einen Wert von „über 80 Mio. Euro“ – nach zuvor „moderate Steigerung auf 80 Mio. Euro.“ Beim Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) sowie dem um bilanzielle Effekte aus Übernahmen bereinigten EBIT bleibt Softing gleichwohl bei den bisherigen Vorgaben von 4,0 bzw. 3,7 Mio. Euro. Zur Einordnung: Nach neun Monaten 2018 kommt Softing auf Erlöse von 60,5 Mio. Euro und ein operatives EBIT von 2,0 Mio. Euro. Demnach wird das vierte Quartal – wie immer bei Softing – den größten Beitrag leisten. „Der Umsatz wird weiter getrieben von Produktneuheiten im Segment IT Networks sowie einer wachsenden Kundenbasis bei Automotive und Industrial. Flankierend unterstützt ein hohes Maß an interner Kostendisziplin das Ergebnis“, sagt Trier. Der Aktienkurs von Softing hatte sich zuletzt ein wenig erholt, eine generelle Trendwende ist aber noch nicht zu erkennen. Verständlich: Nach den vielen Enttäuschungen in der jüngeren Vergangenheit, reicht den Investoren ein besseres Quartal noch nicht aus, um wieder nachhaltig Vertrauen zu fassen. Andererseits machen uns die zahlreichen Produktneuheiten und auch der Wandel des Geschäfts hin zu einem höheren Software-Anteil zuversichtlich, dass Softing sich tatsächlich auf dem Weg hin zu zweistelligen Margen befindet, was sich dann auch in entsprechende attraktiveren Aktienkursen niederschlagen sollte. Angesichts der sich kontinuierlich aufhellenden Meldungslage bestätigen wir unsere Kaufen-Einschätzung. Ende November präsentiert Trier auf dem Eigenkapitalforum in Frankfurt, einige Tage später geht es dann zur MKK nach München.


Wer hätte nach der stürmischen Aufwärtsbewegung bis auf in der Spitze knapp 95,50 Euro im Oktober 2017 gedacht, dass es die Aktie von Aumann noch einmal zu deutlich weniger als dem Emissionspreis von 42 Euro aus dem März 2017 gibt? Trotzdem ist von einer „zweiten IPO-Chance“ derzeit noch nicht viel zu spüren. Und dass, obwohl der Spezialmaschinenbauer zur Herstellung von Elektromotoren mit seinen Zahlen zum dritten Quartal und dem bestätigten Ausblick für das Gesamtjahr ansprechende Vorgaben liefert. Demnach rechnet die noch zu 38 Prozent zur Beteiligungsgesellschaft MBB gehörende Aumann für 2018 weiterhin mit Erlösen nördlich von 300 Mio. Euro sowie einem bereinigten Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) zwischen 28 und 31 Mio. Euro. Normalerweise sollte das in Beelen (östliches Münsterland) angesiedelte Unternehmen – insbesondere beim Ergebnis – mindestens den oberen Bereich touchieren, zumal nach neun Monaten 2018 Erlöse von 212,03 Mio. Euro sowie ein bereinigtes EBIT von 23,72 Mio. Euro in den Büchern stehen. Interessant: Die nach neun Monaten 2018 erreichten Zahlen für Umsatz und EBIT übersteigen bereits jetzt die Gesamtjahreszahlen 2017 von 210,38 Mio. Euro für den Umsatz und 20,96 Mio. Euro für das bereinigte Betriebsergebnis. Entscheidend für die Aktie ist freilich die Bewertung am Kapitalmarkt – und kommt das Aumann zurzeit auf eine Marktkapitalisierung von gut 585,60 Mio. Euro. Abzüglich des Netto-Finanzguthabens von knapp 65 Mio. Euro ergibt sich daraus ein Unternehmenswert (Enterprise Value) von 521 Mio. Euro, der wiederum mit einem von den Analysten für das kommende Jahr im Schnitt prognostizierten Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) von annähernd 50 Mio. Euro korrespondiert. Demnach würde der SDAX-Titel mit dem Faktor 10,5 auf die Relation EV/EBITDA gehandelt. Das ist nicht wenig, aber eben auch nicht fürchterlich abgehoben. Wohl auch diesem Grund haben die Analysten von Hauck & Aufhäuser auch ihre positive Einschätzung mit einem Kursziel von 75 Euro für die Aumann-Aktie bestätigt – auch wenn es eine Reih e von Leerverkäufern (Shortseller) gibt, die auf weiter fallende Kurse setzen. Fazit boersengefluester.de: Wer beim IPO und der anschließenden Achterbahnfahrt nur zugeschaut hat, kann jetzt – beim Kurs von 38,40 Euro – ruhig über einen Einstieg nachdenken.



14. November, 2018

Regelmäßige Leser von boersengefluester.de wissen, dass wir große Stücke auf den Einkaufs- und Logistikdienstleister Nordwest Handel halten. Dementsprechend zufrieden sind wir mit der insgesamt prima Performance der Aktie. Zwar gab es kürzlich einen Moment des Innehaltens, da der seit Anfang 2015 als Vorstand amtierende Bernhard Dressler aufgrund einer Erkrankung um eine Beendigung seines Vertrags gebeten hat und gegenwärtig vom bisherigen Aufsichtsratsvorsitzenden Martin Helmut Bertinchamp in seiner Funktion vertreten wird. Zahlentechnisch sieht aber weiterhin alles gut aus: Nach neun Monaten 2018 liegen die Dortmunder beim Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) um gut 28 Prozent vorn und kommen so auf einen Rekordbetriebsgewinn von 7,14 Mio. Euro. Das Ergebnis je Aktie kletterte von 1,12 auf 1,44 Euro. Basis hierfür ist das um etwas mehr als ein Viertel auf 2.275,1 Mio. Euro gestiegene Geschäftsvolumen, was die Summe der regulierten Rechnungsbeträge widerspiegelt. Beim Ausblick für das Gesamtjahr macht Nordwest Handel – wenn überhaupt – nur eine kleine Einschränkung und kalkuliert eine Abschwächung der Steigerungsraten des Geschäftsvolumen im Abschlussquartal 2018 ein. Grundsätzlich bleibt es aber bei der zum Halbjahr deutlich nach oben gesetzten Vorschau, wonach für 2018 mit einem Anstieg des Geschäftsvolumens in einer Bandbreite von 10 bis 20 Prozent zu rechnen ist. Beim EBIT liegt die Messlatte weiterhin bei einem Zuwachs zwischen 15 und 25 Prozent, was im optimistischen Szenario auf einen Endwert von 10,4 Mio. Euro hinauslaufen würde. Boersengefluester.de rechnet zurzeit mit eihem EBIT von 9,6 Mio. Euro. Insgesamt bleibt die Aktie von Nordwest Handel ein Titel mit sehr ansprechender Chance-Risiko-Relation.


Nahezu eine Kopie des Auftaktviertels 2018 war das dritte Quartal bei Datron: Jedenfalls erreichten der Umsatz mit 13,04 Mio. Euro sowie das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) mit 0,74 Mio. Euro nahezu die exakten Werte wie die von Anfang Januar bis Ende März 2018. Und da der Anbieter von Fräsmaschinen für die Bearbeitung von Aluminium auch seine Ziele für das Gesamtjahr 2018 bestätigt, bleibt boersengefluester.de eigentlich nichts anderes übrig, als die Kaufen-Einschätzung für den im Handelssegment Scale gelisteten Titel zu bestätigen. Ein eher gemischtes Gefühl hinsichtlich der Datron-Aktie liefert freilich der Chart des Small Caps: Nach einer lethargischen Phase im Sommer hat die Notiz zuletzt nämlich in den Abwärtsmodus umgeschaltet. Noch ist zwar nicht dramatisches passiert, aber dennoch steht die Frage im Raum: Deutet sich nach den zuletzt so erfolgreichen Jahren womöglich eine operative Trendwende an? Zumindest laut Finanzvorstand Michael Daniel ist derzeit alles im Lot: „Die im September 2018 in Stuttgart stattgefundene Branchenmesse AMB hat unsere Erwartungen voll erfüllt und uns in unserer strategischen Marktansprache bestätigt.“ Demnach kalkuliert Daniel für 2019 mit Erlösen von mindestens 59 Mio. Euro – nach rund 55 Mio. Euro für 2018. Die EBIT-Marge soll – und das ist die besonders gute Nachricht – tatsächlich zweistelliges Niveau erreichen. Das wiederum würde sich mit den Erwartungen der Analysten decken, so dass der jüngste Kursrückgang tatsächlich nur auf das allgemeine Marktumfeld zurückzuführen wäre. Mit anderen Worten: Bewertungstechnisch ist die Datron-Aktie eher noch ein Stück attraktiver geworden. Ein KGV im Bereich um zehn halten wir für Unternehmen wie Datron mit einem eingespielten Management, guten Produkten und komfortabler Bilanz jedenfalls für deutlich zu niedrig. Ein Manko bleiben jedoch die geringen Handelsumsätze in dem Titel.



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12. November, 2018

Nach dem Capital Markets Day Ende Juni bei der BankM in Frankfurt hatten wir den Eindruck, dass der Aktienkurs der 3U Holding womöglich am Anfang einer Neubewertung stehen könnte. So überzeugend kam die Story der in den Bereichen Informations-und Telekommunikationstechnik (ITK), Erneuerbare Energien und Sanitär-, Heizungs- und Klimatechnik (SHK) tätigen Holding aber. Nun: Abgesehen von einigen kräftigen Kursausschlägen – etwa als die Marburger melden mussten, dass der Verkauf des Windparks Lüdersdorf geplatzt sei – kommt die Notiz der Beteiligungs-Holding seit Monaten kaum vom Fleck und schwankt zwischen 1,10 und 1,25 Euro. So gesehen haben wir uns von der 3U-Aktie deutlich mehr versprochen. Andererseits hat sich auch das Börsenumfeld für Nebenwerte deutlich eingetrübt, so dass die aktuelle Seitwärtsbewegung vielleicht sogar ganz ordentlich ist. Operativ befindet sich das Unternehmen – unter Berücksichtigung der jüngsten Entwicklungen um den Windpark Lüdersdorf – auf Kurs. Das zeigen jedenfalls die kürzlich vorgelegten Neun-Monats-Zahlen: Das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) kletterte um 10,4 Prozent auf 5,72 Mio. Euro. Unterm Strich blieb ein von 0,88 auf 2,12 Mio. Euro verbesserter Überschuss stehen, wobei der Vorjahreswert durch eine höhere Steuerlast und Abschreibungseffekte negativ beeinflusst war. Besonders wichtig für die langfristige Entwicklung bei 3U ist, dass die Softwaretochter weclapp sogar ein Stück dynamischer als gedacht wächst. Die Analysten von SRC Research haben derweil ihre Kaufen-Einschätzung mit Kursziel 1,60 Euro bekräftig. Über ein stattliches Potenzial verfügt die 3U-Aktie also locker, zumal der Titel momentan gerade einmal zum Buchwert gehandelt wird.


Keine Frage: Die aus unserer Sicht – trotz des ruppigen Börsenumfelds – doch überraschende Absage der Kapitalerhöhung Ende Oktober lastet noch immer auf dem Aktienkurs der TTL Beteiligungs- und Grundbesitz-AG. Umso nachvollziehbarer, dass das Management der auf Engagements aus dem Bereich Gewerbeimmobilien spezialisierten Beteiligungsgesellschaft auf eine Normalisierung der Stimmung für die TTL-Aktie hinwirkt. „Die gute Geschäftsentwicklung der ersten neun Monate untermauert den eingeschlagenen Wachstumskurs, den wir weiter fortsetzen wollen“, sagt CEO Theo Reichert. Demnach kommt TTL nach neun Monaten 2018 auf einen Überschuss von etwa 2,5 Mio. Euro – rund 1 Mio. Euro davon stammt aus dem dritten Quartal des laufenden Jahrs. Für das Gesamtjahr bleibt Reichert bei seiner Prognose, wonach mit einem Nettogewinn von rund 4,1 Mio. Euro zu rechnen ist. Das Eigenkapital der Münchner zog bis zu Ende des dritten Quartals um 20 Prozent auf 53,8 Mio. Euro an, so dass sich (nach Anteilen Dritter) ein Buchwert je Aktie von knapp 2,20 Euro ergibt. Keine Aussage wagt das Unternehmen indes dazu, ob und wann die ausgesetzte Kapitalerhöhung nachgeholt wird. Die Maßnahme ist aus Börsensicht nicht nur deshalb wichtig, weil sie den finanziellen Spielraum für eine weitere Aufstockung der Beteiligung an der GEG AG spürbar erhöhen würde, sondern auch weil sich im Zuge der Transaktion auch der Streubesitz von gegenwärtig nur rund 19 auf mehr als 50 Prozent erhöhen sollte (siehe dazu unseren Beitrag HIER). Mit Blick auf die Aktie ist die jetzige Hängepartie zwar unvorteilhaft. Dennoch bleiben wir – mit Sicht auf einige Quartale – bei unserer Kaufen-Einschätzung für den Titel. Immerhin macht das Unternehmen markante operative Fortschritte, die sich im kommenden Jahr noch deutlich sichtbarer entfalten werden. Zudem bleibt CEO Reichert bei seiner Aussage, wonach TTL im kommenden Jahr erstmals auch eine Dividende auskehren will. Früheren Aussagen zufolge soll die Dividende für 2018 (zahlbar nach der HV 2019) bei 0,10 Euro und die für 2019 (zahlbar nach der HV 2019) in einen Bandbreite von 0,20 bis 0,25 Euro je Anteilschein liegen.


Ein wenig puristisch müssen die Aktionäre von cyan schon noch sein. Der kürzlich veröffentlichte Halbjahresbericht des Anbieters von White-Label-IT-Sicherheitslösungen – vorzugsweise für Kunden aus dem Bereich Mobilfunk – bildete lediglich die AG-Zahlen ab und war damit nicht sonderlich aussagekräftig. Immerhin legte die im Börsensegment Scale gelistete Gesellschaft parallel pro forma-Zahlen vor, die die mehrheitliche Übernahme der österreichischen I-New Unified Mobile Solutions (siehe dazu auch unseren Beitrag HIER) berücksichtigen. Demnach kam cyan im ersten Halbjahr 2018 auf Erlöse von 10,11 Mio. Euro sowie ein Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) von 2,81 Mio. Euro. „Wir sind damit gut unterwegs, um unser Gesamtjahresziel von 20 Mio. Euro für den Umsatz zu erreichen, zumal das erste Halbjahr in der Regel deutlich schwächer ist als die zweiten sechs Monate eines Jahres“, sagt Finanzvorstand Michael Sieghart. Wichtig: Dem Vernehmen nach läuft die Integration von I-New besser als erwartet. Zudem heißt es in Marktkreisen, dass sowohl cyan als auch I-NEW vor wichtigen neuen Kundenabschlüssen stehen. Die Analysten von Hauck & Aufhäuser haben ihr Kursziel von 33 Euro für die cyan-Aktie bestätigt. Auch boersengefluester.de bleibt zuversichtlich für das Papier, zumal die jüngste Kapitalerhöhung zur Finanzierung der I-New-Transaktion längst gut verarbeitet worden ist im Aktienkurs. Kapitalisiert ist das Unternehmen mit knapp 215 Mio. Euro, womit Cyan immerhin unter den Top 10 im Scale rangiert. Abzüge in der B-Note gibt es aber für die nachhinkende Veröffentlichung der operativen Zahlen. So sollen die Q3-Daten erst im Dezember 2018 publiziert werden. Am 27. November präsentiert die Gesellschaft dafür auf dem Eigenkapitalforum in Frankfurt.



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08. November, 2018

Ein gutes Drittel Kursverlust seit Jahresbeginn: Wäre Nanogate ein reinrassiger Automobilzulieferer, die Aktie würde sich im ziemlichen Einklang mit dem gesamten Sektor befinden. Doch das wird der Sache kaum gerecht, zumal das auf Hochleistungsbeschichtungen spezialisierte Unternehmen in verschiedensten Branchen unterwegs ist: Luftfahrt, Haushaltsprodukte, Freizeit, Medizintechnik – und eben auch Automotive. Auch lassen die bislang von Nanogate vorgelegte Zahlen – im Gegensatz zu denen vieler „normaler“ Autozulieferer – noch keine Abschwächung der Wachstumsdynamik erkennen. Im Gegenteil: Der Bereich Elektromobilität bietet für das im Scale gelistete Unternehmen erhebliche Chancen. So hat Nanogate jetzt einen Großauftrag über 35 Mio. Euro – verteilt auf sieben Jahre – für Kunststoffbauteile die in einem neuen E-Auto eines „renommierten deutschen Herstellers“ verbaut werden sollen, an Land gezogen. Umgesetzt wird die Order am neuen Standort in der Slowakei. Weitere Details – etwa zu den hieraus zu erwartenden Margen – verraten die Saarländer nicht. Allerdings heißt es: „Im Rahmen des Projekts wird Nanogate auch erheblich in entsprechendes Engineering und Produktionstechnik investieren.“ Das wiederum passt ins Bild zu der ohnehin angestoßenen Innovationsoffensive von Nanogate. Zudem hat Zastrau noch weitere Pfeile im Köcher. So lässt er durchblicken, dass Nanogate noch mit weiteren Unternehmen in „aussichtsreichen Verhandlungen über zusätzliche Projekte für 2019“ steht. Zumindest operativ sieht also alles gut aus bei Nanogate. Nur der Aktienkurs spiegelt das nicht wider. Nach Auffassung von boersengefluester.de wird die Aktie jedenfalls zu Unrecht in Sippenhaft mit den klassischen Automobilzuliefern genommen.



05. November, 2018

Als „Übergangsjahr auf hohem Niveau“ bezeichnete der Basler-Vorstand zuletzt die aktuelle Lage bei dem Anbieter von Spezialkameras für den industriellen Einsatz. Im gleichen Atemzug engte das Unternehmen die Prognose für 2018 ein und stellt seitdem Erlöse zwischen 145 und 155 Mio. Euro sowie eine Marge – bezogen auf das Ergebnis vor Steuern – in einem Bereich von 15 bis 17 Prozent in Aussicht. Verglichen mit den ursprünglichen Vorhersagen heißt das in Kurzform: Weniger Umsatz als gedacht, dafür entwickeln sich die Renditen besser als vermutet. An der Börse befindet sich die Basler-Aktie bereits das ganze Jahr im Korrekturmodus. So liegen die Extrempunkte der vergangenen 52 Wochen mit 225 Euro auf der Oberseite und 132 Euro auf der Unterseite ziemlich weit auseinander. Aktuelle Notiz: 161 Euro. Die Zahlen für das dritte Quartal 2018 legen dabei den Verdacht nahe, dass der Aktienkurs sich auch in den kommenden Monaten nicht wesentlich erholen dürfte. Jedenfalls zeigt das dritte Quartal markante Rückgänge bei Umsatz und Ergebnis. Mit dieser Entwicklung war angesichts der unglaublich starken Performance im zweiten und dritten Quartal 2017 durch die Orderflut der Smartphonehersteller zwar zu rechnen – der Umfang überrascht uns dann aber doch schon ein wenig: So gingen die Erlöse im dritten Quartal 2018 um 22,5 Prozent auf 32,97 Mio. Euro zurück, das Ergebnis vor Steuern knickte um fast 63 Prozent auf 3,96 Mio. Euro ein. Gleichwohl spricht das Management von einer „Stabilisierung der Marktsituation“. Zudem weisen die Ahresburger darauf hin, dass sie die Kapazitäten in der Zwischenzeit „erheblich“ ausgebaut haben und es daher zu keinen Vorzieheffekten bei der Auftragsvergabe durch die Kunden mehr komme. Dem Vernehmen nach herrscht gegenwärtig wieder ein „normalisiertes Bestellverhalten“. Genau diese Entwicklung spiegelt sich unseres Erachtens im Kursverlauf wider. Da die Basler-Aktie – auch auf Basis unserer neuen Schätzungen für 2020 – aber noch immer auf ein KGV von rund 25 kommt und gleichzeitig mit dem 7,8fachen des Buchwerts gehandelt wird, bleiben wir eher vorsichtig bestimmt. Das ändert nicht daran, dass Basler grundsätzlich ein erstklassiges Unternehmen ist.




03. November, 2018

Aus dem Blickwinkel der meisten heimischen Investoren ist die Aktie von ZEAL Network längst verschwunden – die wesentlichen Gründe dafür ist die bereits vor geraumer Zeit stattgefundene Sitzverlegung der ehemaligen Tipp24 nach London sowie die längst nicht immer überzeugenden operativen Zahlen des Lotteriespezialisten. Gemessen daran liefert der Zwischenbericht für die ersten neun Monate durchaus solide Daten: Dank kräftig gestiegener Erlöse steht nach drei Quartalen ein Anstieg des Ergebnisses vor Zinsen und Steuern (EBIT) von 12,45 auf 29,10 Mio. Euro zu Buche. Unterm Strich kam der Gewinn je Aktie um fast 130 Prozent auf 2,39 Euro voran. Für das Gesamtjahr bestätigte da Management die bisherigen Prognosen und rechnet weiter mit einem EBIT in einer Bandbreite von 33 bis 43 Mio. Euro. Der Börsenwert von ZEAL erreicht gegenwärtig etwas mehr als 191 Mio. Euro, was rund dem 1,5fachen des Eigenkapitals entspricht. Frühere Dividendenrenditen bietet ZEAL zwar nicht mehr, aber die auf das Jahr kumulierte Dividende von 1,00 Euro pro Anteilschein liefert immerhin eine Rendite von 4,3 Prozent. So fürchterlich viele Small Caps gibt es nicht, die das bieten. Per saldo ist die ZEAL-Aktie für uns daher eine solide Halten-Position. Zum Vormerken: Am 26. November präsentiert der Vorstand auf dem Eigenkapitalforum in Frankfurt. Womöglich bringt das ja auch noch ein paar frische Impulse für den Aktienkurs.



27. Oktober, 2018

Natürlich gibt es eine Reihe von Aktienkursen, die in den vergangenen Wochen unter die Räder gekommen sind. Bei Aves One wundert uns der Rücksetzer um knapp ein Viertel seit dem Anfang Oktober erreichten Rekordhoch bei 9,95 Euro aber insofern, weil der Bestandshalter von Logistikassets wie Güterwagen und Container mit der NACCO-Transaktion (siehe dazu unseren Beitrag HIER) nicht nur einen der wichtigsten Deals der Firmenhistorie unter Dach und Fach gebracht hat, sondern seitdem bereits weitere kleinere Zukäufe tätigte. „Wir verzeichnen aktuell eine hohe Nachfrage nach Güter- und Kesselwagen und schließen attraktive langfristige Mietverträge ab. Auch unsere erfolgreichen Anschlussvermietungen zeigen, in welch guter Verfassung der Güter- und Kesselwagenmarkt derzeit ist”, sagt Vorstand Jürgen Bauer. Operativ gibt es demnach kaum einen Grund für die jüngste Kursentwicklung Richtung Süden, auch wenn das vorangegangene Tempo nach oben zum Schluss vielleicht etwas zu rasant war. Noch im November wird Aves One die Zahlen für das dritte Quartal vorlegen. Zudem steht am 26. November 2018 (um 17.30 Uhr) die Präsentation auf dem Eigenkapitalforum in Frankfurt an. Am 11./12. Dezember wird Vorstand Jürgen Bauer dann auf der MKK Münchner Kapitalmarkt Konferenz präsentieren. Es gibt also ausreichend Gelegenheit, die Investoren wieder von der Story zu überzeugen. Das Kursziel der Analysten von GBC liegt bei immerhin 12,10 Euro. Das wäre eine satte 60-Prozent-Chance. Abzüge in der B-Note gibt es bei Aves One für die sehr niedrige Eigenkapitalausstattung. Daher ist der Titel auch nur für risikobereite und erfahrene Anleger geeignet. Grundsätzlich gefällt boersengefluester.de die Wachstumsstory der Hamburger aber sehr gut, so dass wir an unserer positiven Einschätzung festhalten. Der Börsenwert beträgt gegenwärtig rund 97,6 Mio. Euro – womit der Titel auch auf dem Radarschirm institutioneller Investoren erscheinen dürfte.


Um fast genau 30 Prozent hat sich der Aktienkurs von Serviceware mittlerweile von dem im April 2018 angesetzten Ausgabepreis bei 24 Euro nach unten entfernt. Gemessen an den eigenen Wachstumsambitionen des Softwareanbieters aus dem hessischen Bad Camberg ist das eine trübe Bilanz und spiegelt zu einem erheblichen Grad wohl das bereits beim IPO angesetzte stattliche Bewertungsniveau wider. Auf der Habenseite von Serviceware steht freilich, dass die Gesellschaft mit ihren Zahlen die Erwartungen bislang gut erfüllt hat, auch wenn die Aufwendungen für den Börsengang ins Kontor schlagen. Nach neun Monaten des Geschäftsjahrs 2017/18 (30. November) kommt Serviceware auf ein Erlösplus von 19,3 Prozent auf 38,43 Mio. Euro. Das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) liegt mit 2,43 Mio. Euro um knapp 27 Prozent niedriger als im entsprechenden Vorjahreszeitraum. Bereinigt um die IPO-Kosten kommt Serviceware dagegen um ein um 8,6 Prozent auf 3,62 Mio. Euro gestiegenes EBITDA. Das hört sich jetzt zunächst einmal nicht super knackig an, allerdings hat Serviceware erheblich in neue Arbeitskräfte investiert, was sich in einem um 19,5 Prozent auf 14,7 Mio. Euro erhöhten Personalaufwand widerspiegelt. Zudem sollten Anleger – mit Blick auf das vordergründig schwache EBITDA des dritten Quartals von gerade einmal 394.000 Euro – berücksichtigen, dass hier Integrationsaufwendungen für den im Sommer übernommenen Hamburger Wissens-Softwarespezialisten Sabio enthalten sind. Auf eine Prognose mit konkreten Zahlen für das Gesamtjahr 2017/18 verzichtet der Vorstand und stellt nur ein „weiterhin profitables Wachstum“ in Aussicht. Ein wenig mehr Orientierung – etwa in Form einer Bandbreitenprognose für Umsatz und EBITDA – wäre hier sicherlich förderlich. Unabhängig davon muss Serviceware im traditionell wichtigen Abschlussviertel ordentlich Gas geben, um die Erwartungen der Investoren nicht zu enttäuschen. Per saldo hält boersengefluester.de die jüngste Kursschwäche aber eher für eine gute Einstiegschance in diesen Wachstumstitel, der mit dem knapp 2,9fachen des Buchwerts gehandelt wird. Die Marktkapitalisierung des im Prime Standard gelisteten Unternehmens beträgt etwas mehr als 177 Mio. Euro.



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24. Oktober, 2018

Die schwache Performance der Krones-Aktie in den vergangenen Wochen ließ nichts Gutes erahnen. Nun folgt die offizielle Begründung der Kurstalfahrt in Form einer Umsatz- und Gewinnwarnung. Statt eines geplanten Erlöszuwachses von rund sechs Prozent, wird der Hersteller von Getränkeabfüllanlagen 2018 vermutlich nur um rund vier Prozent zulegen. Die zu erwartende Rendite – bezogen auf den Gewinn vor Steuern – beziffert Krones nun auf etwa 6,5 Prozent. Hier lag die ursprüngliche Messlatte bei rund 7,0 Prozent. Als Hauptursachen für die Margenerosion nennt der SDAX-Konzern steigende Material- und Personalaufwendungen. Zudem führt die Gesellschaft die Kosten für die „Erweiterung des Global Footprint“ an. Hinter diesem weltmännisch klingenden Wort stecken zurzeit im Wesentlichen die Investitionen von rund 75 Mio. Euro für den Standort in Ungarn. Damit nicht genug: Dem Vernehmen nach muss Krones auch die Erreichbarkeit der eigentlich für 2020 avisierten Mittelfristziele mit einer Marge vor Steuern von acht Prozent um „ein bis zwei Jahre“ nach hinten schieben. Aus diesem Grund will Vorstand Christoph Klenk im Februar des kommenden Jahres auch eine aktualisierte Prognose vorstellen. Per saldo sind das natürlich alles keine guten Nachrichten, andererseits ist die Notiz mittlerweile auf das Niveau von Ende 2014 zurückgefallen. Und eine Bewertung der Krones-Aktie zu weniger als dem Doppelten des Buchwerts gab es auch schon lange nicht mehr. Antizyklisch orientierte Anleger greifen bei diesem – immer noch als Qualitätstitel einzustufenden – Wert daher eher zu, als ihn aus dem Depot zu kicken.


Es geht zwar nicht unbedingt schneller voran als gedacht. Doch Magforce-CEO Ben Lipps vermittelt mit der Vorlage des Zwischenberichts für das erste Halbjahr 2018 ausdrücklich das Gefühl, dass es bei dem Anbieter von nanotechnologisch-basierten Tumortherapien in die richtige Richtung läuft. „Wir sind heute zuversichtlicher denn je, dass sich unsere Strategie auszahlen wird und freuen uns auf die anstehende Bekanntgabe der ersten Ergebnisse unserer Prostatakrebsstudie. Wir sind weiterhin auf gutem Wege, Ende 2019 mit der Kommerzialisierung zu beginnen und sehen nach wie vor ein enormes Marktpotenzial für unsere NanoTherm Therapie in den USA“, sagt Lipps. Anfang des kommenden Jahres sollen nach den jetzigen Planungen dabei die Behandlungsresultate der ersten zehn Patienten veröffentlicht werden. Die kommenden Monate werden also extrem wichtig für die im Börsensegment Scale gelistete Gesellschaft, immerhin ist die Expansion Richtung USA der mit Abstand wichtigste Treiber für die Magforce-Aktie. Hinter den Kulissen haben die Investoren mit der Kapitalerhöhung der Tochter Magforce USA (siehe dazu unseren Beitrag HIER) bereits vor einigen Monaten die Weichen gestellt. Aus der Übertragung von Anteilen dieser Gesellschaft auf die MagForce USA Holding GmbH resultieren derweil auch erhebliche bilanzielle Effekte, die einen Anstieg der sonstigen betrieblichen Erträge von 0,61 auf 9,20 Mio. Euro im ersten Halbjahr 2018 auslösten. Die reinen Umsatzerlöse fielen derweil von 683.509 auf kaum messbare 23.600 Euro. Unterm Strich führten die Anteils-Transaktionen zu einem Überschuss von annähernd 4,11 Mio. Euro – nach einem Fehlbetrag von 3,02 Mio. Euro im vergleichbaren Vorjahrszeitraum. Unterm Strich bleibt die Magforce –Aktie für boersengefluester.de eine zwar extrem riskante, aber eben auch entsprechend chancenreiche Aktie aus dem heimischen Biotech/Medtech-Sektor. Die Marktkapitalisierung beträgt zurzeit knapp 157 Mio. Euro, wovon etwas mehr als 66 Prozent dem Streubesitz zuzurechnen sind.



 

22. Oktober, 2018

Sehr erfreuliche Vorabzahlen für das dritte Quartal 2018 liefert Data Modul: So kam der Displayspezialist bei Erlösen von 62,1 Mio. Euro auf ein Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) von 5,9 Mio. Euro. Nach neun Monaten 2018 türmen sich die Umsätze demnach auf knapp 182 Mio. Euro, das Betriebsergebnis liegt bei rund 15 Mio. Euro. Zur Prognose machen die Münchner noch keine neuen Angaben, so dass die Aussagen aus dem Geschäftsbericht 2017 weiter Bestand haben: Hier hatte das Management für das Gesamtjahr 2018 Erlöse zwischen 230 und 250 Mio. Euro sowie ein EBIT in einem Bereich von 16,5 bis 18,4 Mio. Euro in Aussicht gestellt. Geht man davon aus, dass Data Modul – was eher unrealistisch ist – im Abschlussviertel 2018 mit 3,5 Mio. Euro nur genauso viel verdienen würde wie im letzten Quartal 2017, käme die Gesellschaft schon jetzt auf ein Gesamtjahres-EBIT von Untergrenze 18,5 Mio. Euro. Angesichts der zuletzt dynamischen Entwicklung rechnet boersengefluester.de jedoch damit, dass Data Modul auch im vierten Quartal Wachstum zeigt und den bisherigen Gesamtjahresausblick damit toppen wird. Angesichts der sich daraus ergebenden eher moderaten Bewertungsrelationen trauen wir dem Small Cap ein erkleckliches Kurspotenzial zu. Keine Neuigkeiten gibt es derweil zu den künftigen Plänen des US-Großaktionärs Arrow, der mit 69,2 Prozent bei Data Modul engagiert ist. Insgesamt scheint die jetzige Konstellation durchaus förderlich für Data Modul zu sein – zumindest was die operative Entwicklung angeht. Aber auch aus Investorensicht gibt es im Prinzip nichts zu meckern, sieht man einmal von dem jährlichen Dividendenschnitt des Großaktionärs auf 0,12 Euro ab – egal, mit welchem Vorschlag Data Modul in die Hauptversammlung geht. Die detaillierten Zahlen für das dritten Quartal 2018 legt das Unternehmen am 9. November vor.


Für gewöhnlich liefert das dritte Quartal bei Mensch und Maschine einen Beitrag von rund 18 Prozent zum Gesamtjahres-EBITDA – zumindest im Mittel der vergangenen fünf Jahre. Wesentlich wichtiger für das komplette Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen sind das jeweilige Auftakt- und das Abschlussviertel. So gesehen wäre das jetzt gemeldete EBITDA von 3,51 Mio. Euro für das dritte Quartal 2018 eigentlich eine kleine Enttäuschung, schließlich stellt der Anbieter von Konstruktionssoftware für das Gesamtjahr ein EBITDA zwischen 22 und 23 Mio. Euro in Aussicht. Dementsprechend hätte Q3 diesmal nur knapp 16 Prozent zum Jahresziel beigesteuert und die im Börsensegment Scale gelistete Gesellschaft müsste sich bis Ende Dezember noch ordentlich strecken. Insbesondere vor dem Hintergrund des rasanten zweiten Quartals 2018 bleibt CEO Adi Drotleff jedoch ganz entspannt und betont, dass der „ambitionierte Zielkorridor“ für das 2018er-EBITDA „nun sehr gut unterlegt sei“. Die Entwicklung im dritten Quartal bezeichnet er insgesamt sogar als „stark“. Das stimmt insbesondere deswegen, weil zwischen Anfang Juli und Ende September 2017  sogar nur knapp 13 Prozent des Gesamtjahres-EBITDA erwirtschaftet wurden. Tatsächlich muss Mensch und Maschine im vierten Quartal 2018 jetzt ein EBITDA in einer Bandbreite von 6,7 bis 7,7 Mio. Euro erzielen, um die Jahresziele zu erreichen. Das wiederum scheint vor dem Hintergrund der Saisonalität aus der Vergangenheit eine in der Tat eine lösbare Aufgabe zu sein, insbesondere wenn sich der Verkauf der eigenen Software weiterhin so dynamisch entwickelt (siehe dazu auch unser Interview mit CEO Audi Drotleff HIER). In einem Atemzug mit den Ergebnisprognosen betätigte Drotleff zudem die Dividendenvorschau, wonach für 2018 mit einer Ausschüttung zwischen 0,62 und 0,68 Euro je Aktie zu rechnen ist – nach 0,50 Euro pro Anteilschein für 2017. Insgesamt bleibt die Investmentstory damit voll intakt, einzig die doch schon recht robuste Bewertung des Titels schränkt das weitere Aufwärtspotenzial unserer Meinung nach deutlich ein. Bis hin den Bereich um 30 Euro sollte der Aktienkurs aber trotzdem Luft haben. Wer den Titel im Depot hat, kann also locker investiert bleiben.



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19. Oktober, 2018

Berauschend ist es sicher nicht, wenn das Spezialchemie-Unternehmen H&R sich nach Ablauf des dritten Quartals eingestehen muss: „Eine Performance analog der letzten beiden Jahre, wie sie auch den deutlich ambitionierteren Zielen der Unternehmensleitung entspräche, lässt das Markt- und Wirtschaftsumfeld derzeit nicht zu.“ Anderseits hat sich die Entwicklung schon eine ganz Weile abgezeichnet und führte im Halbjahresbericht dazu, dass der Vorstand die bis dahin gültige Bandbreitenvorschau für das 2018er-Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) von 94 bis 106 Mio. Euro kurzerhand aussetzte. Mittlerweile stehen die vorläufigen Neun-Monats-Zahlen fest und H&R liegt beim EBITDA mit 59,7 Mio. Euro um ein gutes Viertel hinter dem entsprechenden Vorjahreswert. Angesichts dieser Vorgabe rechnet die Gesellschaft für das EBITDA auf Gesamtjahressicht nun mit einer Größenordnung zwischen 70 und 75 Mio. Euro und stuft dieses Niveau als „solides operatives Ergebnis“ ein. Gemessen an dem – seit Jahresbeginn quasi unter Dauerabgabedruck befindlichen – Aktienkurs, muss man fast sogar sagen, dass die neue Prognose gar nicht mal so schlecht ist. Immerhin bringt es der frühere SDAX-Titel – inklusive der Netto-Finanzverbindlichkeiten – derzeit „nur“ auf einen Unternehmenswert (Enterprise Value) von rund 440 Mio. Euro. Und gegen einen Faktor von rund sechs bei der Relation von Enterprise Value zu EBITDA lässt sich nur schwer etwas sagen. Aus diesem Blickwinkel besteht also durchaus Hoffnung, dass die Notiz ihren Tiefpunkt gesehen haben sollte und sich zumindest auf Bodenbildungssuche macht. Dafür spricht auch, dass sich der Kurs mittlerweile deutlich unter Buchwert befindet.


Die von Voxeljet angekündigte Kapitalerhöhung (siehe dazu unseren Beitrag HIER) hat dem Aktienkurs des 3D-Druckerherstellers noch ein Stück mehr zugesetzt, als ohnehin zu befürchten war. Demnach bekam Voxeljet nur einen Kurs von umgerechnet 2,23 Euro je American Depositary Share (ADS) bei den Investoren durchgedrückt. Das ist quasi ein All-Time-Low für den Kurs. Einzig positiv ist, dass Voxeljet die erste Tranche von 4.860.000 ADS immerhin vollständig untergebracht, selbst wenn daraus „nur“ ein Mittelzufluss von brutto rund 10,8 Mio. Euro entstanden ist. Nächster Schritt ist nun die Platzierung der Mehrzuteilungsreserve von bis zu 720.000 ADS, wodurch der mögliche Cashzufluss aus der Barkapitalerhöhung freilich auch nicht mehr entscheidend in die Höhe getrieben wird, zumal noch Spesen und Provisionen zu berücksichtigen sind. Bleibt abzuwarten, was die an der Nasdaq notierte bayerische Gesellschaft in der Lage ist, mit diesen Mitteln anzufangen. Noch hat sich der Voxeljet-Vorstand eher allgemein ausgedrückt und kündigte eine Verwendung für „allgemeine Unternehmenszwecke“ an. Boersengefluester.de rät vorerst weiter von Engagements ab, auf die Beobachtungsliste können Anleger den Titel auf dem aktuellen Niveau aber allmählich schon einmal nehmen.


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15. Oktober, 2018

Noch bis zum 2. November läuft die etatmäßige Angebotsfrist für die von Morgan Stanley lancierte Übernahme des Logistikanbieters VTG. Das Interesse der freien Investoren hält sich derweil in engen Grenzen: Laut der jüngsten Wasserstandsmeldung wurden bislang nicht einmal 85.000 Aktien angedient. „In Gefahr“ ist die Offerte damit allerdings nicht, da sie an keine Mindestannahmeschwelle gebunden ist und auch die sonstigen Nebenbedingungen – etwa kartellrechtlicher Art – bislang erfüllt sind. An der Börse werden die Anteilscheine von VTG zurzeit mit 51,90 Euro gehandelt. Das entspricht dem bei solchen Transaktionen üblichen Sicherheitsabschlag zur Offerte, zumal Anleger ihr Geld erst nach dem Eintritt sämtlicher Vollzugsbedingungen bekommen. Ob Morgan Stanley das Angebot nochmals erhöht, ist schwer abzuschätzen, weil die Amerikaner – etwa mit Blick auf eine mögliche Mindestquote – nicht unter Druck stehen. Die Tatsache, dass Vorstand und Aufsichtsrat von VTG das Angebot als unangemessen niedrig bezeichnen, ist ebenfalls ein eher üblicher Vorgang. Und auch der Kapitalmarkt scheint derzeit nicht unbedingt darauf zu setzen, dass noch großartig Schwung in den Prozess kommt. Allerdings können sich die Umstände durchaus ändern, meist passiert so etwas aber erst zum Ende der Angebotsfrist hin. Die Kühne Holding – mit einem Anteil von gut 20 Prozent bislang zweitgrößter Aktionär hinter dem über das Vehikel Warwick Holding auftretenden Bieter Morgan Stanley – hat bereits ihre Zusage für die Offerte gemacht. Szenarien wie ein Squeeze-out oder gar Delisting sind bislang noch sehr weit entfernt. Selbst eine Herausnahme aus dem SDAX ist derzeit eher unwahrscheinlich. So gesehen ist die VTG-Aktie momentan in erster Linie deswegen interessant, weil sie im Grunde über kein großartiges Rückschlagpotenzial verfügt, da Anleger zu 53 Euro einreichen können. Unsere Einschätzung: Das Morgan Stanley-Angebot derzeit nicht annehmen und Titel einfach im Depot belassen. Wir schauen uns die Entwicklung weiter an.


Der entscheidende Satz steht erst ganz am Ende der Pressemitteilung zu den vorläufigen Neun-Monats-Zahlen von ad pepper media International: „Unter Berücksichtigung der Ergebnisse für das dritte Quartal 2018 und mit Blick auf unsere Schätzungen für das vierte Quartal hält der Vorstand das Erreichen des angepeilten Zieles eines Gesamtjahres-EBITDA der Gruppe mindestens auf Vorjahresniveau aus heutiger Sicht für nicht mehr wahrscheinlich.“ Auf eine konkrete neue Prognose verzichtet der Werbevermarkter noch, nach Auffassung von boersengefluester.de könnte ad pepper am Jahresende aber auf ein Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) von rund 2 Mio. Euro zusteuern – nach 2,21 Mio. Euro in der entsprechenden Vorjahresperiode. Zur Einordnung: Nach neun Monaten 2018 beträgt das EBITDA knapp 0,93 Mio. Euro. Den mit Abstand größten Beitrag zum Gewinn liefert traditionell das Abschlussquartal. Bemerkenswert ist für boersengefluester.de, dass ausgerechnet der Bereich ad pepper media (Lead Generierung, E-Mail-Marketing) zurzeit das mit Abstand höchste Wachstum zeigt, während das Affiliate-Netzwerk Webgains umsatzmäßig kaum von der Stelle kommt und die digitale Marketingagentur ad agents nach einem schwachen dritten Quartal spürbar an Tempo verloren hat und kaum noch Ergebnis zeigt. An der Börse hatte sich die Entwicklung – wie meist – schon seit einiger Zeit angezeichnet. Jedenfalls gibt es nun auch eine offizielle Erklärung dafür, warum die Notiz in den vergangenen drei Monaten um rund ein Viertel an Wert verloren hat. Trotzdem sind wir der Auffassung, dass die ad pepper-Aktie zumindest haltenswert ist, auch wenn wir ursprünglich deutlich höhere Erwartungen für 2018 hatten. Zum einen sind allein knapp 30 Prozent des Börsenwerts von zurzeit gut 66 Mio. Euro durch Cash abgedeckt. Zum anderen investiert das im Prime Standard gelistete Unternehmen zurzeit eine Menge Geld in die Weiterentwicklung der eigenen Produkte. Diese Ausgaben sollten sich in den kommenden Jahren deutlich auszahlen. Wichtig zu wissen bei der Interpretation der Zahlen: Die Gesellschaft hat seit Jahresbeginn die ausgewiesenen Erlöse auf eine Netto-Basis umgestellt, die früher ebenfalls den Umsätzen zugerechnete Webseitenvergütung an die einzelnen Publisher fließt also nicht mehr in die ausgewiesenen Erlöse. An den Ergebniskennziffern ändert sich durch diese Umstellung freilich nichts. Einigkeit herrscht derweil bei den Analysten: First Berlin und Montega bleiben bei “Kaufen”, reduzieren ihre Kursziele aber beide von 4,90 auf 4,00 Euro.



11. Oktober, 2018

Anfang September, auf der Herbstkonferenz in Frankfurt, hielt sich Finanzvorstand Ralph Quellmalz noch sehr bedeckt, als um mögliche Details zur geplanten Anleihe-Emission der DEAG Deutsche Entertainment ging. Nun ist die Katze aus dem Sack: Der Konzertveranstalter plant die Ausgabe eines Bonds mit fünfjähriger Laufzeit im Volumen von bis zu 25 Mio. Euro. Der jährliche Zinssatz soll innerhalb der Spanne von 5,25 bis 6,00 Prozent liegen – voraussichtlich am 26. Oktober 2018 stehen die endgültigen Konditionen fest. Gestückelt ist die Anleihe (WKN: A2NBF2) in bis zu 25.000 Einheiten zu je 1.000 Euro Nennbetrag. Die Zeichnungsphase läuft am 22. Oktober an. Interessant: Sollte DEAG bestimmte Untergrenzen bei der Eigenkapitalquote – bspw. weniger als 10 Prozent zum 31. Dezember 2018 – reißen, würde sich der Zinssatz um 0,5 Prozentpunkte erhöhen. Zur Einordnung: Zum Halbjahr 2018 lag die Eigenkapitalquote bei 12,55 Prozent. Gegenwärtig droht also keine Gefahr für die Berliner. Die Kosten der Emission belaufen sich bei vollständiger Platzierung auf immerhin rund 1 Mio. Euro – also vier Prozent des Emissionsvolumens. Zur genauen Mittelverwendung macht das Unternehmen noch keine Angaben, die Rede ist lediglich von der „Finanzierung des Wachstums in den Kernmärkten bei gleichzeitiger Optimierung der Finanzierungsstruktur“. Übersetzt heißt das wohl soviel wie: Weitere Akquisitionen in den Bereichen Klassische Musik und Familienunterhaltung sowie eine Aufstockung von Minderheitsbeteiligungen – eben jener Pfad, den DEAG schon seit einigen Quartalen beschreitet. Aufschlussreich für Aktieninvestoren ist die Bond-Emission fast schon deshalb, weil der 500 Seiten umfassende Wertpapierprospekt (deutsche Sprache) eine super Quelle für diejenigen ist, die sich mal wieder genau in das Thema DEAG einlesen wollen. Interessierte Anleger können sich das Dokument HIER herunterladen. Losgelöst davon ist die Vorlage des Neun-Monats-Berichts für Ende November angesetzt. Dann hofft boersengefluester.de auch, dass die etwas diffuse Gewinnprognose für 2018 (siehe dazu unseren Beitrag HIER) konkretisiert wird. Ansonsten sehen wir das Unternehmen auf einem guten Weg und trauen dem Titel daher auch wieder deutlich höhere Aktienkurse zu.



10. Oktober, 2018

Am 18. Oktober 2018 findet in den Frankfurter Räumen der FinTech Group AG eine von Montega und der (zur FinTech Group Bank gehörenden) Koch Bank organisierte Investorenkonferenz zum Thema „Krypto- & Fintech-Aktien“ statt. Mit von der Partie sind die JDC Group, The Naga Group, die FinLab AG – und natürlich die FinTech Group. Deren CEO Frank Niehage bzw. CFO Muhamad Chahrour dürften ihre Präsentation stark auf das kürzlich in die Wege geleitete Joint Venture mit der Österreichischen Post zuschneiden (siehe dazu auch den Beitrag von boersengefluester.de HIER), zumal mit der Eintragung der Kapitalerhöhung der Post bei den Frankfurtern jetzt ein erster wichtiger Schritt des Großprojekts umgesetzt wurde. Demnach haben die Wiener 1.225.761 Aktien der FinTech Group zu je 28,50 Euro gezeichnet, was bei dem im Börsensegment Scale gelisteten Online-Broker und Finanzdienstleister zu einem Mittelzufluss von brutto knapp 35 Mio. Euro führt. Gleichzeitig wird die Österreichische Post mit einem Anteil von 6,54 Prozent zum größten Investor hinter der GfBk Gesellschaft für Börsenkommunikation mbH (Bernd Förtsch) mit 25,28 Prozent sowie Heliad Equity Partners mit 11,17 Prozent. Das ambitionierte Ziel der Vertragspartner ist es, die „modernste Hybrid-Bank in der DACH-Region“ aufzubauen. An der Börse kam zuletzt freilich auch die Aktie der FinTech Group unter die Räder. Mit 24,50 Euro ist die Notiz sogar deutlich unter den Einstiegskurs der Österreichischen Post gerutscht. Zurück zurück Krypto- & Fintech-Aktien-Konferenz: Boersengefluester.de wird vor Ort sein und über die Highlights berichten.


Auf Eckert & Ziegler bleibt Verlass: Bereits zum zweiten Mal in diesem Jahr erhöht der Anbieter von radioaktiven Komponenten für den medizinischen und messtechnischen Einsatz seine Gewinnprognose und kalkuliert für 2018 nun mit einem Überschuss von 2,80 Euro pro Anteilschein. Dem Vernehmen nach hat das Unternehmen nach Ablauf der ersten neun Monate sein bislang für das Gesamtjahr geplantes Ergebnisziel von rund 2,50 Euro „im Wesentlichen“ bereits erreicht. Das wiederum würde heißen, dass die Berliner im dritten Quartal auf einen Überschuss (nach Anteilen Dritter) von mehr als 4,5 Mio. Euro – entsprechend 0,88 Euro pro Anteilschein – gekommen sind, was ein extrem guter Wert wäre. Das komplette Zahlenwerk per Ende September veröffentlicht Eckert & Ziegler am 13. November 2018. Boersengefluester.de weist seit vielen Quartalen auf die gute operative Entwicklung bei dem Unternehmen hin (zuletzt etwa HIER) und bleibt auch auf dem aktuellen Kursniveau positiv gestimmt. Zwar nähert sich der Titel mit zwischenzeitlich 47 Euro deutlich dem 50-Euro-Kursziel von Hauck & Aufhäuser, aber verglichen mit anderen Werten aus dem Pharmasektor ist die Aktie unserer Meinung nach noch immer relativ günstig. Zudem verfügt Eckert & Ziegler über ein stattliches Liquiditätspolster, was zusätzlichen Spielraum für attraktive Dividenden schafft.



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09. Oktober, 2018

Unerwarteter Rückschlag für die 3U Holding: Nachdem CEO Michael Schmidt erst kürzlich bestätigte, wonach er davon ausgehe, dass die Option für die Veräußerung des Windparks Lüdersdorf II von der Green City AG in Kürze gezogen wird (siehe dazu auch das Interview der BankM auf boersengefluester.de HIER), hat sich diese Hoffnung nun zerschlagen. Wie die Marburger nun mitteilen, hat Green City eine Gremienzustimmung für den Erwerb von Lüdersdorf II nicht erhalten, so dass die Option verfällt und der Windpark demzufolge im Portfolio der 3U Holding bleibt. Zur Einordnung: Ursprünglich sollte die Transaktion das 2018er-Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) einmalig um rund 2 Mio. Euro verbessern. Daraus wird nun nichts, so dass der Vorstand die bislang in einer Bandbreite von 8,0 bis 9,6 Mio. Euro liegende EBITDA-Prognose für 2018 auf eine Spanne zwischen 6,5 bis 8,0 Mio. Euro kürzte. Unterm Strich wird der Gewinn damit im laufenden Jahr wohl eher zwischen 1,0 und 2,0 Mio. Euro liegen – statt der bislang avisierten Größenordnung von 2,5 bis 3,5 Mio. Euro. „Durch den Verbleib des Windparks im Portfolio wird dieser nunmehr über die geplante Laufzeit jährliche EBITDA-Beiträge erzielen, die abgezinst in der Summe über den genannten Einmalbeitrag hinausgehen“, heißt es ergänzend. Soll heißen: Auf die lange Sicht entsteht der Gesellschaft kein Schaden aus der Absage, auch wenn sich die Investoren auf etwas anderes eingestellt hatten. Daher geht boersengefluester.de auch davon aus, dass der Korb von Green City keinen nachhaltig negativen Einfluss auf den Aktienkurs haben sollte. Insgesamt hat sich die Investmentstory der Beteiligungsgesellschaft nämlich nicht grundlegend verändert: Insbesondere die Softwaretochter weclapp verspricht eine Menge Kursfantasie, während das Segment Erneuerbare Energie gut planbare Beiträge zum Konzernergebnis beisteuert.




08. Oktober, 2018

Zeitgleich mit der Dividendenausschüttung von 5 Euro je Aktie nach der Hauptversammlung am 18. Mai 2018 drehte der Aktienkurs der Beteiligungsgesellschaft Aurelius Equity Opportunities Richtung Süden und hat seit dem um mehr als 30 Prozent an Terrain einbüßt. Sogar unter Berücksichtigung des Dividendenabschlags summiert sich der Abschlag auf immer noch knapp ein Viertel. Dabei brachten die Halbjahreszahlen – selbst wenn sie ergebnismäßig deutlich unter den entsprechenden Vorjahresresultaten lagen – keinen nachhaltig negativen Erkenntnisgewinn. Für CEO Dirk Markus waren die ersten sechs Monate 2018 „vor allem geprägt durch Reinvestitionen in das Beteiligungsportfolio“. Den Substanzwert (NAV) gibt Aurelius zur Jahresmitte mit 1.337,5 Mio. Euro – entsprechend rund 43,50 Euro pro Anteilschein – an. Und genau auf diesem Niveau notiert die Aurelius-Aktie zurzeit. Sonderlich viel falsch machen kann man da als Anleger kaum, zumal Aurelius an der Akquisitionsfront aktiv bleibt. Neuester Deal ist die Übernahme der VAG GmbH aus Mannheim. Der Hersteller von Armaturen für die Wasser- und Energiewirtschaft kam zuletzt auf annähernd 200 Mio. Euro Umsatz und war Teil amerikanischen Rexnord Gruppe. Angaben zur Rentabilität oder zum Kaufpreis machen die Grünwalder nicht. Bis 2004 gehörte VAG zu IWKA, der heutigen KUKA. „VAG ist ein spannendes Unternehmen mit sehr viel Potenzial, welches wir durch den Abschluss der Neuausrichtung heben wollen”, sagt Aurelius-Mitvorstand Gert Purkert. Mit an deren Worten: Aurelius dürfte noch weitere Zukäufe um VAG positionieren. Insgesamt bleibt Aurelius für boersengefluester.de eines der Basisinvestments aus dem Beteiligungsbereich.



01. Oktober, 2018

Jetzt ist es amtlich: Aves One hat die NACCO-Transaktion (siehe dazu auch den kürzlich erschienenen Bericht von boersengefluester.de HIER) auch formal abgeschlossen und erhöht dadurch seinen Bestand an Güterwaggons um rund 4.400 Stück. „ Aus der neuen Güterwagenflotte ergibt sich ein signifikant positiver Ergebnisbeitrag. Damit werden wir auch unsere Profitabilität weiter steigern“, sagt Aves One-Vorstand Jürgen Bauer. Dem Vernehmen nach wurde der Deal maßgeblich durch den Kredit- und Exportfinanzierer KfW IPEX-Bank unterstützt. Zudem sollen drei berufsständische Versorgungswerke zum Kreis der Geldgeber zählen. Das wiederum ist insofern keine große Überraschung, weil Aves One mit den Versorgungswerken der Zahnärztekammer Berlin (20,66 Prozent) und Nordrhein (12,06 Prozent) auf zwei Großaktionäre mit entsprechenden Mitteln zählen kann. An der Börse kommen die Nachrichten – auch wenn sie keine Überraschung bergen – prima an: Gemeinsam mit dem kürzlich veröffentlichten Halbjahresbericht prescht die Notiz der Aves One-Aktie bis dicht an die Marke von 10 Euro heran – was einem All-Time-High entspricht. Die Analysten von GBC aus Augsburg siedeln das Kursziel derweil bei 12,10 Euro an. Demnach besteht also noch erkleckliches Potenzial nach oben. Die Marktkapitalisierung von Aves One beträgt zurzeit gut 128 Mio. Euro. Zu beachten ist allerdings, dass die Gesellschaft mit sehr viel Fremdkapital arbeitet, was den Unternehmenswert (Enterprise Value) auf mehr als 660 Mio. Euro in die Höhe schraubt. Dementsprechend handelt es sich auch um einen eher riskanten – wenn auch chancenreichen – Spezialwert.


Einigermaßen im Rahmen der Erwartungen liegen die vorläufigen Zahlen von HanseYachts für das Geschäftsjahr 2017/18 (30. Juni). Demnach holte der Bootsbauer im Abschlussquartal zwar spürbar auf, blieb beim Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) mit 5,01 Mio. Euro über signifikant hinter dem entsprechenden Vergleichsniveau von 10,96 Mio. Euro zurück. Unterm Strich mussten die Greifswalder 2016/17 einen Fehlbetrag von 2,28 Mio. Euro hinnehmen – nach einem Überschuss von 3,16 Mio. Euro im Jahr zuvor. Auslöser für den markanten Rutsch waren unter anderem überdurchschnittlich viele Produktionsanläufe neuer Yachtmodelle mit entsprechende höheren Material- und Marketingaufwendungen sowie wetterbedingte Produktionsverzögerungen. Hinzu kam, dass das Vorjahr durch eine Zuschreibung auf die Marke „Fjord“ positiv beeinflusst war. Für das laufende Jahr kündigt das Management allerdings bereits wieder den Turnaround an und stellt – bei moderat wachsenden Erlösen – einen Gewinn nach Steuern „im einstelligen Millionen-Euro-Bereich“ in Aussicht. Diese Aussage ist zumindest in der Ausprägung nach oben keine sonderliche Überraschung, eher dient sie der Einschätzung, dass überhaupt ein Überschuss in siebenstelliger Höhe als Zielgröße dient. Dabei sollten die nach der kürzlich erfolgten Anleihenrückzahlung gesunkenen Finanzierungskosten einen nicht unerheblichen Effekt beitragen. Zur Einordnung: Boersengefluester.de kalkuliert für 2018/19 derzeit mit einem Gewinn von 2,45 Mio. Euro. Das macht das mehrheitlich zu Aurelius gehörende Unternehmen noch nicht zu einem sonderlich günstigen Small Cap – aber die Richtung stimmt schon einmal. Zudem sind wir gespannt, ob HanseYachts bzw. Aurelius das Wachstumstempo demnächst auch via Aktionen nochmals beschleunigen. Eine gute Halten-Position ist HanseYachts für uns allemal.



27. September, 2018

Enorm beweglich zeigt der Aktienkurs von 2G Energy auch im laufenden Jahr – ohne freilich eine klare Tendenz einzuschlagen. Rückenwind könnte die Notiz des Anbieters von Kraft-Wärme-Kopplungs-(KWK)-Anlagen nun durch den ansprechenden Halbjahresbericht bekommen. Immerhin landete 2G Energy mit einem Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) von knapp 1,20 Mio. Euro erstmals seit 2012 wieder in der ersten Geschäftsjahreshälfte im positiven Terrain. Damals war die EBIT-Marge mit 5,62 Prozent freilich noch deutlich üppiger als im laufenden Jahr mit 1,41 Prozent – aber immerhin. Jedenfalls sieht es so aus, als ob die Münsteraner ihre Prognosen für das Gesamtjahr gut einlösen werden. Demnach sollen die Umsätze in einem Korridor von 180 bis 210 Mio. Euro liegen, die EBIT-Marge veranschlagt das Management auf eine Bandbreite von 3,5 bis 5,5 Prozent. In absoluten Zahlen würde das auf ein Betriebsergebnis zwischen 6,30 und 11,55 Mio. Euro hinauslaufen. Boersengefluester.de geht derzeit davon aus, dass die im Börsensegment Scale gelistete Gesellschaft eher den oberen Bereich touchieren wird. Mit ein Grund für das regelmäßig bessere zweite Halbjahr ist, dass die fertigen und teilfertigen Leistungen gemäß HGB nur zu Herstellungskosten bewertet werden und im Jahresverlauf so noch eine spürbare Aufwertung erfahren. Positiv ist auch der hohe Auftragsbestand von knapp 162 Mio. Euro per Ende August 2018. „Damit ist die Produktion im 2-Schicht-Betrieb bis mindestens zum Ende des 1. Quartals 2019 ausgelastet“, heißt es offiziell. Bewertungstechnisch kommt die Aktie recht attraktiv daher, jedenfalls liegen wesentliche Kennzahlen wie das Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) deutlich unter dem langfristigen Mittelwert. Von den Analysten gibt es derzeit Kursziele bis hin zu 29 Euro. Bei einer gegenwärtigen Notiz von 21 Euro wirkt auch das sehr ansprechend. Was bleibt, ist das grundsätzlich recht volatile Geschäft. Hier liegt es an 2G, durch eine weitere Internationalisierung, eine breite Produktpalette und einer kontinuierlichen Forcierung des Servicegeschäfts für zusätzliche Glättung zu sorgen. Per saldo überwiegen für uns derzeit die positiven Aspekte, daher bleiben wir auch bei unserer Kaufen-Einschätzung für den Spezialwert.




25. September, 2018

Bereits zum zweiten Mal in diesem Jahr erhöht die TTL Beteiligungs- und Grundbesitz-AG ihre Ergebnisprognose und kalkuliert für 2018 nun mit einem Gewinn von etwa 4,1 Mio. Euro – nach bislang 3,6 Mio. Euro. „Grund dafür ist vor allem die überaus positive Geschäftsentwicklung der German Estate Group (GEG), insbesondere im Zusammenhang mit den im September 2018 bislang von ihr veröffentlichten Transaktionsabschlüssen“, betont TTL. Zur Einordnung: GEG ist eine Investment- und Asset-Management-Plattform mit Fokus auf gewerblich genutzte Immobilien. Die jüngsten Deals waren der Kauf des Garden Towers im Frankfurter Bankenviertel für rund 275 Mio. Euro sowie das – im Auftrag des Staatsfonds Singapur GIC – erworbene Bürogebäude Börsencenter hinter der Frankfurter Börse. Zudem meldete GEG einen Vermietungserfolg von mehr als 9.000 qm im Projekt Global Tower, dem früheren Commerzbank-Hochhaus in der Neuen Mainzer Straße in Frankfurt. TTL ist – so die jüngste Anteilsaufstockung formal bereits umgesetzt ist – mittelbar mit 37,5 Prozent an GEG beteiligt (siehe dazu auch unseren Bericht HIER). Die Marktkapitalisierung von TLL beträgt knapp 87 Mio. Euro, dieser Betrag dürfte im Wesentlichen dem Wert der Beteiligungen entsprechen. Angesichts des enorm guten Sentiments bleibt der Spezialwert für boersengefluester.de einer der Top-Picks aus dem Immobilienbereich. Ganz neu ist dagegen eine Studie von Independent Research: Die Analysten setzen das Kursziel für die TTL-Aktie bei immerhin 7 Euro an. Demnach hätte das Papier noch immer ein Potenzial von 70 (!) Prozent.


Für die Aktionäre des Spezialpharma-Unternehmens Medios lief es 2018 noch nicht so richtig rund. Insbesondere seit Anfang August hat die Notiz spürbar an Terrain eingebüßt und befindet sich derzeit um rund neun Prozent unter dem Niveau zum Jahresstart. Eine Drama ist das freilich noch nicht, aber gemessen an den hohen Erwartungen dann doch wieder eine Enttäuschung. Derweil liefern die Berliner ordentliche Zahlen ab und bestätigen mit der Vorlage des endgültigen Zwischenberichts abermals ihre Prognosen für das Gesamtjahr. Demnach soll bei Erlösen von etwa 320 Mio. Euro ein Gewinn vor Steuern (und den Aufwendungen aus dem Aktienoptionsprogramm) von rund 11 Mio. Euro herausspringen – nach 8 Mio. Euro im entsprechenden Vorjahreszeitraum. Zur Einordnung: Zum Halbjahr kommt Medios auf Erlöse von 144,72 Mio. Euro und einen um die Effekte aus den Aktienoptionen bereinigten Gewinn vor Steuern von 4,08 Mio. Euro. „Wir haben im ersten Halbjahr 2018 wichtige Meilensteine erreicht und sind für das Gesamtjahr voll im Plan“, sagt CEO Manfred Schneider. Die Fantasie bei Medios besteht insbesondere darin, dass die Gesellschaft ihr margenstärkeres Geschäft mit individualisierten Medikamenten (Virustatika- und Antibiotikalösungen) weiter zügig ausbaut, so dass das – zwar gut vorhersehbare, aber wenig renditeträchtiges – Großhandelsgeschäfts eine attraktive Ergänzung bekommt. Auf dem aktuellen Kursniveau hat der Titel nach Auffassung von boersengefluester.de eine gute Chance-Risiko-Kombination. Die Analysten von Warburg Research haben das Kursziel bei 26,70 Euro angesetzt und raten zum Einstieg. Aktuelle Notiz: 17,80 Euro. Die Marktkapitalisierung des im General Standard notierten Unternehmens beträgt gut 259 Mio. Euro. Dabei haben wir die bis Ende Oktober geplante Einbringung der neuen Aktien aus der Sacheinlage wesentlicher Teile der BerlinApotheke Schneider & Oleski bereits berücksichtigt.


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24. September, 2018

Die gute Nachricht vorweg: Offiziell hält der Vorstand von Greiffenberger noch an den Gewinnzielen für 2018 – wonach das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) in einer Spanne von 2,4 bis 3,0 Mio. Euro ankommen sollen – fest. De facto blieben die Geschäfte der Augsburger aber hinter den Erwartungen zurück, so dass Anleger – je nach Verlauf des zweiten Halbjahrs – auch ein Betriebsergebnis im unteren Bereich der genannten Spanne einkalkulieren sollten. Nach sechs Monaten 2018 stand für Greiffenberger dabei ein von 1,16 auf 1,40 Mio. Euro gestiegenes EBIT zu Buche. Das Ergebnis je Aktie kletterte von 0,06 auf 0,09 Euro. Parallel dazu verbesserten sich die Umsätze von 25,31 auf 27,49 Mio. Euro. Wichtig zu wissen: Nachdem Verkauf zahlreicher ehemaliger Konzerngesellschaften bezieht sich das Zahlenwerk von Greiffenberger im Wesentlichen auf die Beteiligung an Eberle, einem Hersteller von Hochleistungsbandsägeblättern und Präzisionsbandstahl. Zu den Aktionären von Greiffenberger gehört mit 9,09 Prozent zwar weiterhin die Blue Cap AG. Allerdings ist von dieser Seite momentan kaum mit einer Phantasie auf eine weitere Aufstockung zu rechnen. Für institutionelle Investoren ist der Micro Cap – die Marktkapitalisierung beträgt gerade einmal 7,20 Mio. Euro – ohnehin tabu. Und so ist es auch nicht viel mehr als eine Randnotiz, dass die Greiffenberger-Aktie mit einem Abschlag zum Buchwert von gut zwölf Prozent gehandelt wird. Ebenfalls wichtig für die Beurteilung des Titels ist, dass Greiffenberger noch immer über Netto-Finanzverbindlichkeiten von 18,60 Mio. Euro verfügt. Ganz so günstig, wie auf den ersten Blick zu vermuten, ist das Papier dann also doch nicht. Ein Malus ist zudem, dass Vorstand Thorsten Braun seinen Vertrag zum Jahresende 2018 gekündigt hat und noch kein Nachfolger bestimmt ist, der künftig an der Seite von Martin Döring mit dem Vorstand angehört.


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19. September, 2018

Einen schweren Stand an der Börse hat weiterhin die Aktie der Beteiligungsgesellschaft Mountain Alliance – ehemals Ecommerce Alliance. Die Fokussierung auf ein relativ enges Themenspektrum – in diesem Fall reifere Unternehmen aus dem Digitalbereich – bleibt einfach unpopulär unter Investoren. Diese Erfahrung mussten schon so viele Unternehmen wie zum Beispiel die ehemalige bmp (jetzt SLEEPZ), MAX 21 oder auch die mic AG machen. Mehr oder weniger ignoriert wird von den Investoren auch der Umstand, dass der Substanzwert von 27,3 Mio. Euro – entsprechend 6,76 Euro je Aktie – spürbar unterhalb der gegenwärtigen Marktkapitalisierung von 20,2 Mio. Euro liegt. Dabei gibt sich Vorstand Daniel Wild auf Präsentationen regelmäßig super zuversichtlich, was die operative Performance angeht. Auch im aktuellen Zwischenbericht betont Wild: „Das Interesse an unseren Beteiligungen wächst kontinuierlich.“ Für das Gesamtjahr stellt Wild Erlöse von bis zu 20 Mio. Euro an. Beim Ergebnis geht er – Beteiligungsverkäufe außen vor – von einer Fortschreibung der Halbjahresresultate aus. Zur Einordnung: Zum Halbjahr kam Mountain Alliance auf ein Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) von minus 1,04 Mio. Euro. „Zwar streben wir zwei bis drei Exits pro Geschäftsjahr an, allerdings buchstäblich nicht um jeden Preis. Denn dieser muss stimmen. Aktionismus und schnelle Rendite sind mit unserer Unternehmensphilosophie weder vereinbar, noch ist diese Vorgehensweise zielführend“, sagt Wild. Per saldo befürchtet boersengefluester.de, dass sich am tristen Chartbild auf die lange Sicht kaum etwas ändern wird. Gemessen am vergleichsweise niedrigen Börsenwert ist das Geschäftsmodell vermutlich noch immer ein Stück zu komplex. Jedenfalls dürften nur die wenigsten institutionellen Investoren gewillt sein, detailliert in die Portfoliostruktur des Unternehmens einzusteigen. Selbst wenn kurzfristig aufgrund des stattlichen Discounts zum Substanzwert eine kleine Rally erfolgen sollte: Summa summarum ist der Micro Cap für uns maximal eine Halten-Position.


Um gut 21 Prozent – beziehungsweise rund 9 Mio. Euro – hat die Beteiligung an Heliad Equity Partners in den ersten sechs Monaten 2018 im Depot von FinLab an Wert verloren. Das wirkt sich entsprechend in dem nach internationalen Bilanzierungsregeln aufgestellten Zahlenwerk der Frankfurter Fintech-Spezialisten aus: Zwar steht ein positives Ergebnis von knapp 1,63 Mio. Euro (Vorjahr: 3,00 Mio. Euro) zu Buche. Nach Berücksichtigung der Neubewertungsrücklage dreht diese Resultat jedoch auf ein Minus von 7,38 Mio. Euro. Entsprechend verringerte sich auch der Substanzwert (NAV) je Aktie um 1,32 Euro auf 19,51 Euro – verglichen mit einer aktuellen Notiz von 20,40 des Anteilscheins der FinLab AG. Dennoch sollten Anleger diese Momentaufnahme nicht überbewerten, zum Jahresende 2018 dürfte sich die Situation nämlich schon wieder ganz anders darstellen: Zum einen hat die wichtigste Heliad-Beteiligung, FinTech Group, kürzlich einen bemerkenswerten Deal mit der Österreichischen Post geschlossen (siehe dazu unseren Beitrag HIER), der perspektivisch wieder für anziehende Kurse bei der FinTech Group sorgen sollte. Zudem hat das Team von FinLab vor wenigen Wochen einen „sehr hohen einstelligen Millionen Gewinn“ aus dem Teil-Exit bei Deposit Solutions (Zinspilot) erzielt und erwartet zudem Erlöse aus dem kürzlich aufgelegten Blockchain-Fonds FinLab EOS Europe VC I Fund. „Sehr zufrieden“ zeigt sich der FinLab-Vorstand Stefan Schütze auch mit der aktuellen Entwicklung bei den nicht notierten Beteiligungen Kapilendo (Crowd-Finanzierung), nextmarkets (Trading-Plattform) und Authada (Identifizierung). Insgesamt gefällt uns das gegenwärtige Portfolio der im Börsensegment Scale gelisteten FinLab AG richtig gut, auch die Reduzierung bei Deposit Solutions scheint bei der aktuellen Bewertung nicht unbedingt verkehrt zu sein. Die Analysten von Montega haben das Kursziel auf 34,20 Euro heraufgesetzt, was einem stattlichen Potenzial von 68 Prozent entspricht. „Die operative Entwicklung des Unternehmens verläuft unseres Erachtens weiter sehr gut, sodass wir im aktuellen Kursniveau eine attraktive Einstiegsgelegenheit sehen“, lautet das Fazit von Montega-Analyst Benjamin Marenbach.




18. September, 2018

Massiv verschoben haben sich die Bilanzrelationen des aus der DeTeBe Deutsche Technologie Beteiligungen hervorgegangenen Immobilienentwicklers ERWE Immobilien (siehe dazu auch den Bericht von boersengefluester.de HIER). So kommt die Gesellschaft zum Halbjahr 2018 auf ein Eigenkapital von 32,67 Mio. Euro – nach 0,6 Mio. Euro zum Jahresende 2017. Den Net-Asset Value (NAV) gibt das Unternehmen mit 4,80 Euro je Aktie an. Zum Vergleich: Der gegenwärtige Aktienkurs beträgt 2,38 Euro. „Neben der Einbringung der ERWE Retail Immobilien GmbH, die zum Zeitpunkt der Hauptversammlung über eine Einzelhandelsimmobilie in Speyer sowie einen Großauftrag zur Modernisierung des Aiport Centers 1 am Frankfurter Flughafen verfügte, wirkte sich der Erwerb einer Einzelhandelsimmobilie in Lübeck auf das Ergebnis aus“, heißt es offiziell. das vom 2. Mai bis 30. Juni 2018 erwirtschaftete Ergebnis je Aktie liegt bei 0,47 Euro. „Wir haben allein in diesem Jahr das Unternehmen dem Umfang und dem Wert nach seit der außerordentlichen Hauptversammlung im Dezember 2017 mehr als verdoppelt“, sagt CEO Axel Harloff. Noch keine Detailinfos gibt es hingegen zu der angekündigten Kapitalerhöhung, durch die sich die Aktienzahl von gegenwärtig 10.162.500 um bis zu 20.325.000 Stücke erhöhen könnte. Je nach Ausgabepreis wird sich der NAV also noch einmal spürbar verschieben. Gleiches gilt vermutlich für die bislang durch die beiden früheren Adler Real Estate-Vorstände Rüdiger Weitzel und Axel Harloff dominierte Aktionärsstruktur. Jedenfalls ist der gegenwärtige Streubesitz von 6,9 Prozent viel zu gering, um einen vernünftigen Börsenhandel darzustellen.


Auffällig ist es schon, wie sehr die aktuelle Endauswahl unseres Permanent Aktien-Screenings durch Immobilienwerte dominiert wird. Von den insgesamt 14 Titeln, die sämtliche fundamentalen und charttechnischen Kriterien erfüllen, stammen immerhin 9 aus dem Immobiliensektor. Mit dabei: Eyemaxx Real Estate. Dabei war es lange Zeit so, dass das maue Kursbild der Aktie des Entwicklers und Betreibers von Wohn- und Pflege-Immobilien wie ein Ausschlusskriterium für die Platzierung in unserem Permanent Aktien-Screening wirkte. Mittlerweile haben die vielen guten Nachrichten im Nachgang zu den Halbjahreszahlen (HIER) jedoch positiv auf die Notiz der Österreicher ausgestrahlt. Neben diversen Neuigkeiten zu den emittierten Anleihen, waren wir insbesondere darüber überrascht, dass der bekannte Immobilieninvestor Johann Kowar seinen Eyemaxx-Anteil um 4,43 Prozentpunkte auf 12,83 Prozent erhöht hat. Die Stücke stammten von CEO Michael Müller, der damit auf nun 30,03 Prozent bei Eyemaxx kommt. Müller bezeichnet Kowar als „langfristigen Ankerinvestor mit strategischer Perspektive“. Aber auch operativ gibt es signifikante Verbindungen zwischen den handelnden Personen. „Bereits jetzt realisieren wir mit Johann Kowar als Finanzpartner unsere größten Projekte in Deutschland“, sagt Müller. SRC Research stuft die Eyemaxx-Aktie weiterhin mit einem Kursziel von 19 Euro ein. Bei einer gegenwärtigen Notiz von 11,35 Euro, hat der Titel also noch eine Menge Luft nach oben. Wichtig aus charttechnischer Sicht wäre indes, wenn der Small Cap die Marke von 12 Euro signifikant überspringen würde. Hier war das Papier in der Vergangenheit mehrfach abgeprallt. Aktueller Börsenwert: Etwas mehr als 60 Mio. Euro.


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13. September, 2018

Modeaktien bleiben ein schwieriges Terrain: Nach dem wenig erbaulichen Zwischenbericht von Gerry Weber gibt es nun heftige Neuigkeiten von Ahlers: Demnach schiebt das durch Marken wie Baldessarini, Otto Kern, Pierre Cardin oder auch Elsbach bekannte Unternehmen ein „umfangreiches Maßnahmenpaket“ an, um die Gesellschaft „zukunftssicher und nachhaltig profitabel“ zu machen. Hierfür veranschlagt Ahlers Sonderaufwendungen von rund 5 Mio. Euro. Zudem müssen wohl 130 der zuletzt 2156 Mitarbeiter die Firma verlassen. Bekräftig sieht sich der Vorstand bei seinem Entschluss vermutlich auch dadurch, dass die Neun-Monats-Zahlen mit einem nur leicht positiven Ergebnis vor Steuern eher am unteren Rand der Erwartungen liegen. Eine Dividende für 2017/18 (30. November) wird es wohl nicht geben – das wäre die erste Nullrunde überhaupt (zumindest in der von boersengefluester.de erfassten Historie bis 1997). Eine schnelle Besserung der Zahlen ist – auch nach Umsetzung der Maßnahmen – kaum zu erwarten, das Team um Vorstand Stella Ahlers rechnet erst ab 2020 mit einer „nachhaltigen Ergebnisverbesserung“. Bitter aus Börsensicht sind die Neuigkeiten auch deshalb, weil Ahlers erst vor wenigen Monaten mit der Wandlung von Vorzugs- in Stammaktien eine stärkere Investor Relations forcierte. Momentan fehlt uns ein wenig die Fantasie, warum man die Ahlers-Aktie im Depot belassen sollte, auch wenn der Titel weit unter Buchwert gehandelt wird. Die Erfahrungen bei Gerry Weber zeigen zudem, dass die nötigen Umstrukturierungsprozesse länger als gedacht dauern können.


  Exklusiv auf boersengefluester.de: DataSelect-Heatmaps – Visualisierung von Finanzinformationen
     
Dividendenrendite 52-Wochen-Performance Marktkapitalisierung

 

12. September, 2018

Für den 28. September ist der Konzernabschluss des Bootsbauers HanseYachts angesetzt. Große Erwartungen an das Zahlenwerk sollten Anleger nicht haben, schließlich hatte der Vorstand bereits im April einen Verlustabschluss für das Geschäftsjahr 2017/18 (30. Juni) angekündigt. Die wesentlichen Gründe dafür liefern der – formal noch beim Großaktionär Aurelius angesiedelte – französische Katamaranhersteller Privilège, die hohe Zahl an Produktionsanläufen von Yachtmodellen sowie eine Reihe weiterer Einmalaufwendungen. Auf einer Investor Relations-Veranstaltung in Bremen betonte CFO Sven Göbel nun, dass der grundsätzliche Trend intakt sei und die Gesellschaft voll zu ihrer Mittelfristprognose mit 200 Mio. Euro Umsatz (2016/17: 129 Mio. Euro) stehe. Auch wenn Privilège bis dahin ins Zahlenwerk der Greifswalder integriert sein dürfte, ganz ohne Akquisitionen wird sich HanseYachts dem Erlösziel nicht nähern können. „Die Banken wissen um unsere Unruhe im strategischen Bereich“, umschreibt Göbel denn auch die Lust auf weitere Zukäufe. Idealerweise handelt es dabei um Werften mit einer gut positionierten Marke, die aber Probleme mit dem Vertrieb und der Beschaffungslogistik hat. Genau hier kann HanseYachts mit entsprechenden Größenvorteilen punkten. Noch keine direkten Auswirkungen auf die Nachfrage nach Booten aus der HanseYachts-Familie hat indes die Insolvenz des Wettbewerbers Bavaria – hier läuft wohl immer noch ein Übernahmepoker. Zuletzt wurde eine italienische Luxus-Werft als möglicher Retter gehandelt. Dem Vernehmen gibt es aber Gespräche „mit einer kleinen Handvoll“ potenzieller Investoren, wie Yacht Online berichtet. Für boersengefluester.de bleibt die Aktie von HanseYachts mindestens eine Halten-Position.


Bei einem derart lupenreinen Abwärtstrend, wie ihn der Aktienkurs von windeln.de vorexerziert, fällt es schwer, an eine Trendwende zu glauben. Dennoch bleibt das Management des Onlineshops bei seiner Aussage, wonach das bereinigte Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) Anfang 2019 ins positive Terrain drehen soll. „Das ist ein ambitioniertes Ziel“, räumte aber auch Finanzvorstand Nikolaus Weinberger auf der von Equity Forum organisierten Herbstkonferenz in Frankfurt ein. Zudem betonte Weinberger noch einmal, dass das Vorhaben mit den vorhandenen Mitteln erreicht werden kann. Zur Einordnung: Zum Halbjahr 2018 lag die Liquidität bei noch 17,1 Mio. Euro. Um die Brutto-Marge auf ein auskömmliches Niveau zu hieven, passt das Unternehmen kontinuierlich das Produktangebot Richtung Nicht-Konsum-Artikel an. Kurios: Neben Bekleidung, Spielzeug und Nahrungsergänzungsmitteln gehören mittlerweile auch Erotikartikel wie Sexspielzeug zum Programm. Im wichtigen Absatzmarkt China – die Region hat sich zuletzt arg enttäuschend entwickelt (siehe dazu unseren Bericht HIER) – sieht der Vorstand eine „leichte Erholung“. Kapitalisiert ist windeln.de mit gerade einmal 24 Mio. Euro. Sollten die Münchner tatsächlich den Turnaround schaffen, hätte der Titel wohl das Potenzial zum Vervielfacher. Genauso gut kann windeln.de aber auch die Puste ausgehen, was dann – endgültig – auf einen Totalverlust hinauslaufen würde. Eine derartige Chance-Risiko-Kombination übt mitunter ihren Reiz aus. Vorsichtige Anleger machen aber weiterhin einen Bogen um den Small Cap.


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06. September, 2018

Als Aktie mit zwei Gesichtern zeigt sich im laufenden Jahr mVISE. Nachdem der Anteilschein bis Mitte Juni eine super Performance hingelegt hat und den Börsenwert des Anbieters von Produkten für die digitale Unterstützung von Vertriebsaufgaben, Integration und Data Management in der Spitze bis auf gut 53 Mio. Euro hievte, ging es seit dem spürbar Richtung Süden. Aktuelle Marktkapitalisierung: 37 Mio. Euro. Kein Wunder, dass die Stimmung bei einigen Investoren etwas aufgeheizt ist. Am Wochenende wird Vorstand Manfred Götz auf der IR-Fahrt von Rüttnauer Research in Bremen präsentieren. Boersengefluester.de ist mit von der Partie und erhofft sich ebenfalls eine Einordnung der aktuellen Prognose für 2018, die einen Umsatz 25 Mio. Euro und eine EBIT-Marge von „knapp” 7 bis 9 Prozent vorsieht. Zur Einordnung: Zum Halbjahr kam die im Börsensegment Scale gelistete Gesellschaft auf Erlöse von 9,23 Mio. Euro und ein Ergebnis vor Zinsen und Steuern von 37.000 Euro. Im Vergleich zum EBIT des Vorjahres von minus 531.000 Euro entspricht das zwar einem deutlichen Swing. Andererseits musste mVISE einräumen, dass das Unternehmen im ersten Halbjahr verstärkt auf Partner und Freelancer zurückgreifen musste, was zu Lasten der Marge ging. Dem will Vorstand Manfred Götz unter anderem durch mehr Neueinstellungen eigener Mitarbeiter entgegenwirken. In den Büchern stehen derweil Aufträge im Wert von mehr als 7 Mio. Euro, so dass ein – wie in der IT-Branche üblich – deutlich stärkeres zweites Halbjahr zu erwarten ist. „Insgesamt rechnet der Vorstand im laufenden Geschäftsjahr für die Produkte SaleSphere und elastic.io mit einer weiteren signifikanten Verschiebung des Auftragsbestands zugunsten der Produkte“, heißt es im Zwischenbericht. Bis 2020 wollen die Düsseldorfer auf Konzernebene Erlöse von 35 Mio. Euro stemmen und ein dabei auf eine operative Marge von knapp 15 Prozent kommen, was einem Betriebsergebnis von gut 5 Mio. Euro entspricht. Dabei sollen Produkte und Services jeweils ungefähr gleich viel zum Umsatz beisteuern. Zurzeit entfallen noch rund 75 Prozent der Erlöse auf Services. Auch wenn sich die Tonalität beim Ausblick ganz leicht verschlechtert hat: Auf mittlere Sicht scheint die mVISE-Aktie für boersengefluester.de unverändert attraktiv zu sein.


Herbstkonferenz in Frankfurt, ZKK in Zürich, Rüttnauer IR-Fahrt in Bremen: Drei Kapitalmarktkonferenzen in einer Woche – Aves One-Vorstand Jürgen Bauer gibt zurzeit Vollgas. Im Gepäck hat Bauer jede Menge gute Nachrichten, insbesondere den Mitte August 2018 gemeldeten NACCO-Deal (siehe dazu auch den Beitrag von boersengefluester.de HIER). Im Wesentlichen geht es bei dieser Transaktion darum, dass Aves One rund 30 Prozent der Güterwagenbestands der NACCO-Gruppe übernimmt – das entspricht immerhin rund 4.400 Wagen – und damit dem SDAX-Konzern VTG grünes Licht durch die Kartellbehörden für den Erwerb der CIT Rail Holdings (Europe) verschafft, zu der auch die NACCO-Gruppe gehört. Das Closing ist zwar noch nicht erfolgt, aber Bauer ist zuversichtlich, dass die letzten Formalien Anfang des vierten Quartals erledigt werden. Für den Bestandshalter von Logistikassets wie Güterwagen, Container und Logistikimmobilien ist die de facto Verdopplung des eigenen Portfolios ein enorm wichtiger Schritt. „Wir stärken massiv den Railbereich, der von der EBITDA-Marge und den Wachstumsperspektiven ohnehin der wichtigste Sektor ist“, sagt Bauer. Trotz der im Zuge des NACCO-Deal vermutlich Richtung fünf Prozent sinkenden Eigenkapitalquote ist eine Kapitalerhöhung momentan keine Option für Bauer. „Wir setzen auf Nachrangkapital und günstige Bankenfinanzierung.“ Hintergrund dieser Vorgehensweise ist die durch Versorgungskassen geprägte Aktionärsstruktur. Eher auf „Hold“ steht derzeit dagegen der Ausbau des Immobilienportfolios. „Hier gibt es derzeit einfach keine geeigneten Opportunitäten. Daher wahren wir Disziplin.“ Per saldo läuft läuft bei Aves One derzeit aber sehr viel in die richtige Richtung, was sich auch im gut laufenden Aktienkurs widerspiegelt. Bis dem zum auf etwas mehr als 12 Euro angehobenen Kursziel von GBC (Download der Studie: HIER) hat der Titel aber noch immer rund 45 Prozent Potenzial.


Sie nutzen ein von boersengefluester.de exklusiv entwickeltes Tool zur Aktien-Analyse. Wir hoffen, dass die hier gebotenen Informationen hilfreich für Ihre Anlageentscheidung sind. Um Ihnen auch weiterhin freien Zugang zu diesen aufwändig aufbereiteten Tools geben zu können, würden wir uns freuen, wenn Sie das Projekt boersengefluester.de fördern. Das können Sie auf zwei Wegen: Mit einem Abo für unsere Excel-basierte Aktien-Datenbank DataSelect oder einer direkten Zuwendung. Das geht ganz einfach über unseren “Donate“ – Button  . Überweisen Sie uns einen Ihrer Meinung nach angemessenen Betrag und werden Sie Unterstützer von boersengefluester.de.

Vielen Dank, Gereon Kruse


29. August, 2018

Mit Erlösen von mehr als 117 Mio. Euro sowie einem Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) von „mindestens 12 Mio. Euro“ liegt Nanogate zum Halbjahr auf Kurs und dürfte die Gesamtjahresprognose sicher einlösen. CEO Ralf Zastrau spricht von einem „hervorragenden ersten Halbjahr“ und betont: „Auch strategisch konnten wir unsere Marktposition verbessern sowie unser Technologieportfolio ausbauen.“ Nach derzeitiger Planung sollen der Umsatz 2018 auf mehr als 220 Mio. Euro und das EBITDA auf mindestens 24 Mio. Euro klettern. Nicht ganz unwesentlicher Wermutstropfen aus Investorensicht ist indes, dass der Aktienkurs des Oberflächenbeschichters seit mittlerweile elf Monaten eher die Südrichtung eingeschlagen hat. Mittlerweile ist die Marktkapitalisierung von Nanogate sogar spürbar unter die Marke von 200 Mio. Euro gerutscht, was dann auch die – trotzdem noch immer eher sportliche – Bewertung zumindest ein Stück weit relativiert. Zu beachten ist auch, dass die im Börsensegment Scale gelistete Gesellschaft zurzeit ein kräftiges Innovationsprogramm fährt und darüber hinaus noch immer die Belastungen aus der Integration zurückliegender Übernahmen schultert. Bei einer weniger konservativen Bilanzierung könnte Nanogate auch spürbar mehr Gewinn zeigen. So setzen die Aktionäre von Nanogate darauf, dass sich der stramme Wachstumskurs dann in einigen Jahren mit voller Wucht auch unterm Strich auszahlt. Auf der von Equity Forum organisierten Herbstkonferenz Anfang September 2018 wird Finanzvorstand Götz Gollan sein Debüt in Einzelgesprächen vor Investoren geben. Freilich ist der frühere Mitgründer der equinet Bank in der Szene bestens bekannt und so wird es in erster Linie spannend, wie Gollan die Schwerpunkte setzen wird. Für boersengefluester.de bleibt Nanogate eine überdurchschnittlich interessante Aktie, auch wenn der Kurs unsere Erwartungen zuletzt nicht erfüllt hat. Schließlich gab es auch zwischen 2014 und 2016 schon einmal eine ausgedehnte Konsolidierungsphase – trotz sehr vorzeigbarer operativer Wachstumsraten –, die sich anschließend in einem rasanten Kursanstieg entlud. Die liquiden Mittel beziffern die Saarländer nach der Ende Juni 2018 erfolgten Platzierung eines Schuldscheindarlehens auf mehr als 40 Mio. Euro, was einer Verdopplung gegenüber dem Wert zum Jahresende 2017 entspricht. Den kompletten Halbjahresbericht wird Nanogate im September veröffentlichen.


Sie möchten sich mit anderen Anlegern austauschen? Dann schauen Sie doch bei unserer #BGFL Community vorbei.


23. August, 2018

Eine große Kunst war es nicht, darauf zu spekulieren, dass Funkwerk zum Halbjahr die Prognosen nach oben anpasst (siehe dazu unseren Bericht HIER). Gleichwohl ist boersengefluester.de irgendwie doch erleichtert, dass das auf Funksysteme für den Bahnverkehr, Infoanzeigen in Bahnhöfen oder auch Videoüberwachungsanlagen spezialisierte Unternehmen nun tatsächlich den Ausblick heraufsetzt. Demnach stellt Funkwerk jetzt Erlöse zwischen 80 und 85 Mio. Euro in Aussicht, nachdem ursprünglich ein Umsatz von etwa 81 Mio. Euro in den Planungen stand. Beim Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) kalkuliert das Vorstandsteam um Kerstin Schreiber und Andreas J. Schmid nun mit einer Bandbreite von 8,5 bis 9,0 Mio. Euro. Bislang peilte Funkwerk an, trotz wichtiger Investitionen den Vorjahreswert von knapp 7,2 Mio. Euro zu stabilisieren. Zur Einordnung: Nach dem ersten Halbjahr 2018 steigerten die Thüringer den Umsatz um 23,5 Prozent auf 34,32 Mio. Euro, das EBIT kam deutlich überproportional von 0,70 auf 3,01 Mio. Euro voran. „Das Unternehmen profitierte spürbar von der höheren Auslastung, insbesondere durch mehrjährige Rahmenverträge, die im Berichtszeitraum ausgeliefert wurden“, heißt es im Zwischenbericht. Der Auftragsbestand kam um gut 13 Prozent auf 68,60 Mio. Euro voran, was ein guter Indikator für die Entwicklung im zweiten Halbjahr ist. Tatsächlich geht boersengefluester.de davon aus, dass die Jahreszahlen nochmal um ein gutes Stück besser ausfallen, als jetzt avisiert. Wir bleiben also dabei: Die – leider sehr marktenge – Aktie von Funkwerk bietet erkleckliches Kurspotenzial nach oben.


Es bleibt dabei: Geratherm Medical liefert weiterhin keine besonders überzeugenden Zahlen zu Umsatz und Ergebnis – das gilt auch für das zweite Quartal 2018. Zwar ist der Erlös von 5,11 Mio. Euro durch den deutlichen Rückgang des verlustreichen Brasiliengeschäfts negativ beeinflusst, was mit Blick auf die Rentabilität im Grunde nicht sonderlich schade ist. Letztlich bleiben aber auch das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) und das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) mit 791.000 Euro bzw. 594.000 Euro sehr dicht am Niveau des ersten Quartals 2018. Deutliche Zuwächse gibt es nur beim Vergleich mit dem – freilich sehr schwachen – zweiten Quartal 2017. Größter Ergebnistreiber für den Gewinn nach Steuern von 718.000 Euro war somit das kräftig verbesserte Finanzergebnis, was im Wesentlichen durch Gewinne aus Aktienverkäufen gespeist wird. Zu einer Never Ending-Story scheint dagegen der Rezertifizierungsprozess bei den Medizinischen Wärmesystemen für den OP-Bereich zu werden. Hieß es im Q1-Bericht noch, dass Geratherm für das Ende des zweiten Quartals mit einer Widerzulassung zu rechnen sei, lässt sich die Gesellschaft im Halbjahresbericht nur noch zu folgender Aussage hinreißen: „Die umfangreichen neuen Produktakten sind eingereicht. Wir sind zuversichtlich, dass die suspendierte Zulassung seitens der Zulassungsstelle wieder aufgehoben wird.“ Der Ausblick für das Gesamtjahr hört sich derweil noch ein wenig schwammig an, aber immerhin dominiert eine positiver Grundton: „Nach einem guten zweiten Quartal gehen wir von einer Fortsetzung des positiven Geschäftsverlaufes aus. Die stillgelegte Kapillarproduktion werden wir an dem neuen Standort spätestens Mitte September wieder aufnehmen. Hierdurch werden sich wieder deutliche Umsatzbeiträge ergeben. Auch die Auftragsverschiebungen aus dem ersten Halbjahr, betreffend den Absatzraum Mittlerer Osten, dürften im zweiten Halbjahr einen positiven Effekt generieren. Per saldo bleibt die Geratherm-Aktie für boersengefluester.de aber maximal eine Halten-Position.


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22. August, 2018

Zwei Monate nach dem Börsengang gibt es die Aktie von Capsensixx mit einem Abschlag von etwas mehr als vier Prozent gegenüber dem Ausgabekurs von 16 Euro. Eine atemberaubende IPO-Bilanz ist das nicht gerade, anderseits ist kursmäßig auch noch nicht wirklich viel passiert. Und da Capsensixx-Vorstand Sven Ulbrich im Hintergrundgespräch zum nahenden Listing einen guten Eindruck auf boersengefluester.de machte, ist es Zeit für ein kompaktes Update zur Geschäftsentwicklung des Finanzdienstleisters: So kamen die Frankfurter zum Halbjahr auf eine Umsatzverbesserung von knapp 49 Prozent auf 52,8 Mio. Euro. Das Ergebnis nach Steuern und Anteilen Dritter kam dabei um ein gutes Drittel auf 1,3 Mio. Euro voran. Angesichts der noch knappen Börsenhistorie und des überschaubaren Researchangebots sollte man bei der Einschätzung der Zahlen besser nicht zu viel hinein interpretieren. Capsensixx weist jedoch vorsichtshalber darauf hin, dass insbesondere die Entwicklung im zweiten Quartal „deutlich stärker“ als gedacht gewesen sei. Detailliertere Informationen – etwa zur Entwicklung der Beteiligung Coraixx – wird es wohl erst mit der Vorlage des Halbjahresreports am 31. August geben. Am selben Tag wird auch Capsensixx-Großaktionär PEH Wertpapier den Zwischenbericht vorlegen. Gemäß den vorläufigen Zahlen läuft es aber auch bei PEH besser als vermutet. So zog der Gewinn nach Steuern und Anteilen Dritter im ersten Halbjahr um 14 Prozent auf 1,80 Mio. Euro an. Spannend bleibt die PEH-Aktie insbesondere aus Bewertungssicht, denn die aktuelle Marktkapitalisierung von 53,70 Mio. Euro ist allein zu knapp 74 Prozent durch die Beteiligung an Capsensixx unterlegt. Darüber hinaus gilt PEH als guter Dividendenzahler. Fazit: Die PEH-Aktie bleibt das Investment für kühle Rechner. Bei der deutlich spekulativeren Capsensixx setzen die Investoren direkt auf den Erfolg der auf Basis künstlicher Intelligenz aufgesetzten Digitalisierungslösung für die Erfassung von Belegen von Coraixx sowie das Stammgeschäft in Form der Beteiligungen an der Finanzverwaltung Axxion und den auf Verbriefungen spezialisierten Beratungsdienstleister Oaklet. Dividenden will übrigens auch Capsensixx ab dem kommenden Jahr auskehren.




20. August, 2018

Bitter: Vom Mitte März 2018 erreichten Rekordstand bei 12,60 Euro hat sich die Notiz von Delignit um etwas mehr als 40 Prozent entfernt. Das entspricht einem Verlust an Marktkapitalisierung von gut 42 Mio. Euro. Das ist insofern bemerkenswert, weil der Anbieter von speziellen Holzplatten, wie sie etwa im Laderaum von Transportfahrzeugen eingebaut werden, operativ gut vorankommt und die Zahlen mindestens im Rahmen der Erwartungen liegen. Zum Halbjahr 2018 legte der Umsatz um knapp 8,4 Prozent auf 29,35 Mio. Euro zu. Das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) kam um 18,6 Prozent auf annähernd 2,08 Mio. Euro voran. Der Gewinn je Aktie kletterte von 0,13 auf 0,17 Euro. Bezogen auf das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) von 2,87 Mio. Euro und die Betriebsleistung von 29,10 Mio. Euro kommt Delignit zum Halbjahr auf eine operative Marge von fast 9,9 Prozent. Zur Einordnung: Für das Gesamtjahr 2018 bekräftigt CEO Markus Büscher seine Prognose, wonach bei einem Erlöswachstum von mehr als acht Prozent auf dann mindestens 57 Mio. Euro mit einer EBITDA-Marge „mindestens auf Vorjahresniveau“ – entsprechend einer Untergrenze von 9,22 Prozent – zu rechnen ist. So gesehen ist der Ausblick von Büscher einmal mehr als konservativ anzusehen. Verpufft am Kapitalmarkt sind dabei interessante Neuigkeiten wie der Einstieg als Zulieferer für Wohnmobile mit einem künftigen Umsatzpotenzial von jährlich mehr als 10 Mio. Euro. „Die Serienlieferungen sollen im ersten Quartal 2019 einsetzen“, heißt es dazu im Halbjahresbericht. Dabei dürfte Delignit – wie zu hören ist – hier mit sehr auskömmlichen Renditen agieren. Nicht zu unterschätzen sind auch die verschiedenen Großaufträge im Transporterbereich. Als Langfristziel bis 2022 hat das zu 76,1 Prozent der Beteiligungsgesellschaft MBB zurechenbare Unternehmen die Konzernerlöse von 100 Mio. Euro ausgerufen. Dabei soll die EBITDA-Marge mehr als zehn Prozent betragen. Gemessen daran sieht die aktuelle Marktkapitalisierung von 61 Mio. Euro ziemlich geerdet aus. Die aktuelle Kursschwäche ist unserer Meinung nach also eher ein Grund zum Ein- als zum Aussteigen bei der Aktie.


Unerwartet viel Feedback bekamen wir zu unserem jüngsten Bericht über die Stamm und Vorzugsaktien der Mineralbrunnen Überkingen-Teinach GmbH & Co. AG von Anfang August (HIER). Klare Sache, dass boersengefluester.de ein kompaktes Update zu den Halbjahreszahlen gibt: Demnach kam der Anbieter alkoholfreier Getränke auf ein Umsatzplus von 2,7 Prozent auf knapp 72,42 Mio. Euro. Das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) blieb mit 7,70 Mio. Euro um 8,5 Prozent hinter dem entsprechenden Vorjahreswert zurück. Das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) von 3,11 Mio. Euro übertraf dagegen die Vergleichsgröße um 11,6 Prozent. Belastend wirkten sich ein etwas höheres Marketingbudget sowie Preissteigerungen bei einigen Rohstoffen aus. Die höchsten Absatzsteigerungen erzielte stilles Mineralwasser, während es bei Säften sogar zu Rückgängen kam. Angesichts des warmen Wetters ist das nicht komplett überraschend, wenngleich die eigentliche Hitzeperiode schwerpunktmäßig ins dritte Quartal fällt. Am Ausblick für das Gesamtjahr ändert das Management dennoch nichts, so dass weiterhin eine Umsatzsteigerung im niedrigen einstelligen Prozentbereich sowie für EBITDA und EBIT weiterhin Werte auf Vorjahresniveau zu erwarten sind. Zu beachten ist hier, dass das 2017er-Konzernergebnis mit insgesamt 3,5 Mio. Euro durch Sondereffekte (Auflösung von Rückstellungen, latente Steuern) positiv beeinflusst wurde. De facto liegt Mineralbrunnen Überkingen-Teinach also gut im Rennen. An unserer grundsätzlich positiven Einschätzung für die Anteilscheine des Unternehmens ändert sich demnach vorerst nichts. Das heißt: Wir würden weiterhin auf die deutlich preiswerteren Vorzüge setzen.



16. August, 2018

Etwas mehr als 113 Mio. Euro ist die EQS Group zurzeit an der Börse wert. Dafür bekommen die Anleger einerseits ein sehr etabliertes Unternehmen auf dem Gebiet Online- Investor-Relations und gleichzeitig die Option, dass die im Scale notierte Gesellschaft in ein paar Jahren noch sehr viel besser dasteht. Bis zum Jahr 2025 will die EQS Group schließlich in Umsatzdimensionen von rund 110 Mio. Euro vorstoßen – nach gut 30 Mio. Euro im vergangenen Jahr. Vorerst gilt es jedoch die internationale Expansion und insbesondere das auf die Jahre 2017 bis 2020 gestreckte Investitionsprogramm von 9 Mio. Euro in die Entwicklung der neuen Cloudplattform COCKPIT zu schultern. Konkret heißt das: Ergebnismäßig gehen die Münchner zurzeit durch ein tiefes Tal und haben nun sogar die 2018er-Prognose für das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) von ehemals 1,5 bis 2,1 Mio. Euro auf nun nur noch 0 bis zu 1 Mio. Euro gestutzt. Grund dafür sind nochmals höhere Aufwendungen für Mitarbeiter, Freelancer Beratungs- und IT-Aufwendungen. „20189 ist für uns eine Übergangsjahr“, sagt CEO Achim Weick. Die Dividende dürfte damit wohl erneut ausfallen. Dabei hat die EQS Group im zweiten Quartal 2018 ihre wesentlichen Kennzahlen – verglichen mit dem Auftaktviertel 2018 – bereits signifikant verbessert. Per saldo blieb das EBITDA zum Halbjahr minus 50.241 Euro aber noch leicht im negativen Terrain. Die zweiten sechs Monate müssen also spürbar besser werden. Dabei befindet sich das Unternehmen umsatzmäßig auf robustem Kurs, immerhin kamen die Erlöse im ersten Halbjahr um gut 14 Prozent auf 17,13 Mio. Euro voran. Bemerkenswert: Im zweiten Quartal 2018 stieg der Anteil wiederkehrender Erlöse auf beachtliche 86 Prozent. Weniger gefällt boersengefluester.de derweil, dass der Goodwill (Firmenwert) mit 19,45 Mio. Euro auf mittlerweile fast 38 Prozent der Bilanzsumme gestiegen ist. Sollte hier doch einmal Abschreibungsbedarf entstehen, hätte das schnell gravierende Folgen für das Eigenkapital. Summa summarum bliebt der Titel für uns eine solide Halten-Position. Angesichts der vielen Vorleistungen ist es ohnehin bemerkenswert, wie gut sich die EQS-Aktie schon jetzt schlägt.


Seit einer gefühlten Ewigkeit hangelt sich der Aktienkurs von Aumann nun schon in einem Korridor von 50 bis 70 Euro hin und her. Gemessen an der anfänglichen Euphorie um den Hersteller von Spezialmaschinen zur Spulenwicklung von Elektromotoren ist das sicher eine Enttäuschung. Andererseits lieferte die noch zu 38 Prozent im Besitz von MBB gehörende Aumann auch nicht die Zahlen, die sich die Börsianer am Anfang vorgestellt haben. Nicht ganz leicht zu interpretieren sind derweil auch die Daten aus dem Halbjahresbericht. Demnach kam die im SDAX gelistete Aumann nach sechs Monaten 2018 auf ein Umsatzplus von 36,2 Prozent auf 133,38 Mio. Euro. Das hört sich rasant an, allerdings schlüsselt Aumann nicht auf, welchen Anteil die im vergangenen Oktober akquirierte USK Karl Utz Sondermaschinen GmbH daran hatte. Mit ein Grund dafür dürfte sein, dass sich schlichtweg keine trennscharfe Linie ziehen lässt, denn Aumann hat den Spezialisten für Automationslösungen auch deswegen gekauft, um eigene Aufträge auf den Fertigungsstrecken von USK zu bearbeiten. Andererseits erzielte die Gesellschaft aus Limbach–Oberfrohna (Sachsen) dem Vernehmen nach 2016 einen Umsatz von knapp 70 Mio. Euro. Angenommen diese Größenordnung hätte weiter Bestand und sich die Erlöse auf jedes Quartal gleich verteilen, dann hätte USK im ersten Halbjahr 2018 rund 35 Mio. Euro umgesetzt. Das wiederum würde bedeuten, dass das organische Wachstum bei lediglich 5,5 Prozent gelegen hätte. Wohlgemerkt: Nur eine überschlägige Szenariorechnung, die uns angesichts fehlender Vergleichszahlen zumindest legitim erscheint. Beim Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) kam Aumann derweil um rund 15 Prozent auf 14,16 Mio. Euro voran. Bereinigt um bilanzielle Sondereffekte aus der USK-Übernahme kam das EBIT sehr viel deutlicher – um 26,1 Prozent – auf 15,61 Mio. Euro voran. „Mit diesem Ergebnis befinden wir uns aktuell deutlich im oberen Bereich unserer Prognoseerwartung für das laufende Geschäftsjahr“, sagt Aumann-CEO Rolf Beckhoff. Für das Gesamtjahr bleibt er bei der Prognose, wonach bei Erlösen von mehr als 300 Mio. Euro mit einem bereinigten EBIT von 28 bis 31 Mio. Euro rechnet. Das wiederum scheint für boersengefluester.de sogar ein wenig tiefgestapelt zu sein. Vielleicht stehen die Chancen ja gar nicht so schlecht, dass sich die Aumann-Aktie in den kommenden Wochen für Nordrichtung entscheidet und aus der Seitwärtsrange ausbricht.



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14. August, 2018

Rasante Zuwachsraten zeigt die TTL Beteiligungs- und Grundbesitz-AG zum Halbjahr: Demnach steigerte die in erster Linie durch ihre indirekten Engagements bei dem Immobilien-Asset-Manager GEG AG und bei der SDAX-Gesellschaft DIC Asset bekannte Gesellschaft ihren Gewinn nach Steuern von 0,12 auf 1,50 Mio. Euro. Die Prognose für das Gesamtjahr, die einen Überschuss von rund 3,6 Mio. Euro vorsieht, bleibt damit gut erreichbar. Am 20. August legt TTL dann den kompletten Zwischenbericht vor. Den Wert der Beteiligungen beziffert TTL-Vorstand Theo reichert zum Halbjahr auf 75,0 Mio. Euro. Zum Vergleich: Die aktuelle Marktkapitalisierung beläuft sich auf knapp 76,6 Mio. Euro. Für boersengefluester.de gibt es damit derzeit keinen Grund von der positiven Einschätzung für den Spezialwert abzuweichen, zumal heimische Immobilienaktien allgemein einen starken Lauf zeigen.


Nach einem – gemessen an der starken Basis von 2017 – vergleichsweise schwachen ersten Quartal 2018 (siehe dazu den Beitrag von boersengefluester.de HIER), hat sich Viscom im zweiten Quartal 2018 wieder spürbar besser entwickelt. Insgesamt steht für den Hersteller von Prüfanlagen für die Elektronikindustrie zum Halbjahr nun ein Umsatzplus von 7,5 Prozent auf 42,89 Mio. Euro sowie ein Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) von 4,60 Mio. Euro zu Buche – nach einem Betriebsgewinn von 5,70 Mio. Euro in der entsprechenden Vorjahresperiode. An der Prognose für das Gesamtjahr hält das neu zusammengesetzte Vorstandsteam fest: Demnach ist weiterhin mit Erlösen zwischen 93 und 98 Mio. Euro zu rechnen, das EBIT soll unverändert in einer Bandbreite von 12,1 bis 14,7 Mio. Euro ankommen. Entsprechend bleibt auch boersengefluester.de bei seinen bisherigen Schätzungen für 2018. Positiv werten wir, dass trotz des Wechsels von Mitgründer Volker Pape in den Aufsichtsrat, kein Aktienüberhang besteht. Gemeinsam mit Entwicklungsvorstand Martin Heuser kommt Pape auf 59,6 Prozent der Stimmen. „Wir beabsichtigen auch weiterhin, die Mehrheit der Viscom-Aktien dauerhaft zu halten“, sagt Heuser, der ebenfalls zum Gründerteam gehört. Per saldo bleiben wir bei unserer Einschätzung, wonach Kurse zwischen 20 und 22 Euro ein gutes Einstiegsniveau für diesen Qualitätswert sind.



11. August, 2018

So sehr Masterflex-Vorstand Andreas Bastin im aktuellen Halbjahresbericht die Verläufe des ersten und zweiten Quartals 2018 auch vergleicht und zu dem Schluss kommt, dass die wesentlichen Marktreiber des Spezialisten von High-tech-Schläuchen intakt sind: Wirklich vom Hocker haut uns der Halbjahresbericht von Masterflex nicht – insbesondere auf der Ertragsseite. So liegt das operative Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) im zweiten Quartal 2018 mit knapp 1,64 Mio. Euro um mehr als zwölf Prozent unter dem entsprechenden Vorjahreswert. Summa summarum tun sich die Gelsenkirchner schwer damit, bei der Marge spürbar nach vorn zu kommen. Und so resultieren die erhofften Ergebnissteigerungen in erster Linie aus verbesserten Umsatzzahlen. Dennoch schlägt sich die Masterflex-Aktie vergleichsweise wacker, auch wenn es jetzt nicht zu den ganz großen Bewegungen kommt. Immerhin: Mit einem Börsenwert von 89,5 Mio. Euro tastet sich die Gesellschaft vorsichtig in dreistellige Regionen vor, was den Titel auch in institutionellen Kreisen mehr Aufmerksamkeit verschaffen würde. Für das Gesamtjahr peilt das Management eine Erlössteigerung Richtung 78 bis 81 Mio. Euro an – nach 74,68 Mio. Euro im Jahr zuvor. „Die entsprechende Dynamik im Auftragseingang ist da, die Nachfrage ist vorhanden. Nun arbeiten wir daran, die entsprechenden Kapazitäten bereit zu stellen, beispielsweise über Sonderschichten und auch kurzfristige Personalentwicklungsmaßnahmen, um die anspruchsvollen Ziele zu erfüllen“, sagt CEO Bastin. Die EBIT-Marge soll dabei das Niveau des Vorjahrs bestätigen. Insgesamt ist der Small Cap für boersengefluester.de eine Halten-Position.


Kurz vor Veröffentlichung des Halbjahresberichts sorgt Surteco mit einer Gewinnwarnung für gedrückte Stimmung unter den Anlegern. Jedenfalls ist die Notiz des Oberflächenspezialisten auf das Niveau von Ende 2016 zurückgefallen. Ärgerlich ist die geänderte Einschätzung schon allein deshalb, weil Surteco auf der Hauptversammlung Ende Juni bereits die Tonalität hinsichtlich der allgemeinen Rahmenbedingungen skeptischer gewählt hat, nun aber die Anpassung des Ausblicks in erster Linie mit den hohen Rohstoffkosten und einen ungünstigen Produktmix begründet. Demnach wird Surteco für 2018 wohl nur noch auf ein Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) von „leicht bis deutlich unter 49 Mio. Euro“ zusteuern. Bislang lag die Messlatte in einer Bandbreite von 49 bis 53 Mio. Euro. Das Umsatzziel von 725 bis 750 Mio. Euro bezeichnet Vorstand Herbert Müller mittlerweile als „unsicher“. Was tun mit der Aktie? Die Fantasie aus der organisatorischen Umstrukturierung ist vorerst in den Hintergrund gerückt. Unsicherheit besteht auch insofern, weil die jetzt gewählte Formulierung für den Ausblick eine Menge Interpretationsspielraum zulässt. In Richtung „Halten“ spricht zurzeit höchstens, dass die Notiz des Spezialwerts mittlerweile unter Buchwert gerutscht ist und auch alle anderen Kennzahlen eher moderat sind. Aber das nützt alles nichts, sofern die Umsatz- und Ergebniszahlen hinter den Erwartungen zurückbleiben. Abzuwarten bleibt, welche Schlüsse die Analysten aus der Gewinnwarnung ziehen. Bislang bewegen sich die Kursziele in einer Range von 30,50 bis 41,00 Euro – also signifikant über dem jetzigen Kurs. Eher wahrscheinlich also, dass die Finanzexperten ihre Zielmarken spürbar nach unten anpassen. Dabei kann es durchaus sein, dass die Kaufen-Empfehlungen bestehen bleiben. Nach jetziger Sachlage, würden wir diese Einschätzung aber als zu optimistisch einordnen.


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07. August, 2018

Erst vor wenigen Tagen hat boersengefluester.de über den – unserer Meinung nach sehr interessanten – Einstieg der DVR Wettbetriebs GmbH bei der pferdewetten.de AG berichtet (HIER). Nun legt das Unternehmen seinen Halbjahresbericht vor, der unsere positive Einschätzung für den Small Cap mehr als bestätigt. Zwar erreichte das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) im zweiten Quartal 2018 gerade einmal 76.000 Euro, was jedoch insofern nicht überraschend ist, weil CEO Pierre Hofer angekündigt hat, dass die Gewinne aus dem Stammbereich Pferdewetten konsequent in den Aufbau des Sportwettensegments investiert werden. Und hier kann Hofer zurzeit aus dem Vollen schöpfen: „Unter der Voraussetzung, dass die Erträge aus dem Pferdegeschäft sich auch in den nächsten Monaten konstant und stabil entwickeln, gibt uns dies für das zweite Halbjahr sogar noch zusätzlichen Spielraum in der Vermarktung der Sportwette.“ Summa summarum bleibt es somit bei der Vorgabe, wonach für das Gesamtjahr 2018 auf Konzernebene mit Erlösen zwischen 10 und 11 Mio. Euro und einem ausgeglichenen EBIT zu rechnen ist. Zur Einordnung: Nach sechs Monaten weist die Gesellschaft Erlöse von 5,84 Mio. Euro sowie ein EBIT von 1,09 Mio. Euro aus. Der Gewinn nach Steuern knickte von 984.000 auf 620.000 Euro ein. Ganz ohne Sand im Getriebe schafft es aber auch pferdewetten.de nicht. So räumt die in Düsseldorf beheimatete Gesellschaft Probleme mit mehreren Dienstleistern ein, die zu Verzögerungen bei der Fertigstellung von Softwarekomponenten führten. „Besonders betroffen waren das wichtige CRM wie auch die neuen mobilen Produkte, welche final auch erst in wenigen Tagen vollumfänglich dem Kunden zur Verfügung stehen werden. Aus diesem Grund wurde das Marketing des Sportwetten-Angebots erst kurz vor der Fußball-Weltmeisterschaft intensiviert“, sagt Hofer und ergänzt: „Der Zug ist zwar leider deutlich verspätet abgefahren, aber mittlerweile rollt er in der von uns erwarteten Geschwindigkeit auf der von uns gewünschten Strecke.“ Für boersengefluester.de hat die Aktie mit dem Zwischenbericht weiter an Pluspunkten gewonnen. Mit einer Marktkapitalisierung von gerade einmal 50,5 Mio. Euro kommt der Titel aber nur für erfahrene Investoren in Betracht.


Die Aktie von Paul Hartmann gehört zweifelsfrei in die Gruppe von Werten, von denen wir uns deutlich mehr versprochen haben. Als Langfristinvestment hat der Anbieter von Materialien zur Wundbehandlung und Desinfektion trotzdem seine Reize, insbesondere weil die Bewertung des Titels vergleichsweise moderat ist. Jedenfalls wir die Aktie gerade einmal mit dem 1,5fachen des Buchwerts gehandelt. Derweil sind die Halbjahreszahlen noch geprägt von Preisdruck, höheren regulatorischen Kosten und Investitionen ins künftige Wachstum. Konkret kam Paul Hartmann in den ersten sechs Monaten 2018 auf leicht höhere Umsätze von 1,036 Mrd. Euro. Das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) fiel dabei um rund 6,5 Prozent auf 61,13 Mio. Euro zurück. Boersengefluester.de geht davon aus, dass sich an dieser Tendenz bis zum Jahresende nicht übermäßig viel ändern wird. Auf der Habenseite steht dafür eine – Pensionsrückstellungen einmal ausgeklammert – Netto-Finanzposition von knapp 45 Mio. Euro sowie eine solide Eigenkapitalquote von etwas mehr als 60 Prozent. Zur nächsten Hauptversammlung Ende April 2019 dürfte Paul Hartmann erneut eine Dividende von 7,00 Euro je Aktie auf die Agenda setzen, womit der Titel beim jetzigen Aktienkurs von 356 Euro auf eine Rendite von knapp zwei Prozent käme. Schade bleibt, dass die Gesellschaft – trotz ihrer beachtlichen Größe – nur ein Listing im wenig regulierten Open Market pflegt und keine Ambitionen auf ein Upgrade in ein höheres Börsensegment erkennen lässt. Dabei wäre eine stärkere Öffnung Richtung Kapitalmarkt ein von vielen Value-Anlegern heiß ersehntes Signal.



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06. August, 2018

Das wird eine knappe Kiste, will der Getriebe- und Lagerspezialist Renk seine Ziele für das Gesamtjahr 2018 noch erreichen. Zum Halbjahr lag die zu 76 Prozent in den Händen von MAN liegende Gesellschaft jedenfalls deutlich zurück. Die Erlöse sanken um gut 2,6 Prozent auf 218,49 Mio. Euro. Das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) knickte dabei um 44,4 Prozent auf 16,62 Mio. Euro ein. Als Ursachen für den Gewinnrückgang führt das Management die „verschärfte Wettbewerbssituation, einen ungünstigeren Produktmix und Verzögerungen bei einigen Projekten“ an. Hinzu kamen bilanzielle Sondereffekte, die das Betriebsergebnis um rund 300.000 Euro drückten. Sofern wichtige Großprojekte in den Bereichen Spezial- und Fahrzeuggetriebe bis zum Jahresende aber erfolgreich über die Bühne gehen, hält Renk weiterhin einen im Vergleich zum Vorjahr leicht höheren Umsatz sowie ein operatives Ergebnis, das an das Niveau des Vorjahrs anknüpfen kann, für möglich. Da die Augsburger – zumindest im Normalfall – eher konservativ prognostizieren, lässt boersengefluester.de seine Schätzungen für das laufende Jahr vorerst unangetastet. Auch das große Bild in unserem Investment-Szenario gilt weiter: Je nachdem wie der Volkswagen-Konzern seine Börsenpläne für den Truckbereich (MAN, Scania) umsetzt, dürfte auch Renk betroffen sein. Denkbar ist die Platzierung des MAN-Anteils bei einem Finanzinvestor, aber auch eine Erhöhung des Streubesitzes ist eine Option. In beiden Fällen sollte die Renk-Aktie profitieren. Die Gesellschaft weist zwar eine relativ hohe Schwankungen bei den operativen Ergebnissen auf, gilt aber trotzdem als Substanzperle mit piekfeiner Bilanz. Wer sich die Aktie ins Depot legt, sollte allerdings nicht auf den schnellen Erfolg aus sein. Vielmehr handelt es sich um einen Titel, den man vermutlich bereits im Depot haben muss, wenn die entscheidenden News um die künftige Investorenstruktur bekannt werden.


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Dividendenrendite 52-Wochen-Performance Marktkapitalisierung

03. August, 2018

Manchmal sind es die kleinen Meldungen, die uns aufhorchen lassen. So auch eine Stimmrechtsmitteilung der in Düsseldorf ansässigen pferdewetten.de AG: Demnach hat sich die DVR Wettbetriebs GmbH mit 3,65 Prozent an dem Anbieter von Pferdewetten engagiert. Zuzurechnen ist diese Gesellschaft dem Direktorium für Vollblutzucht und Rennen e.V. – was nichts anderes ist als der Dachverband des Pferderennsports. Auf wikipedia wird der Verein ein wenig flapsig als „letzte Instanz für alle Fragen im Galopprennsport in Deutschland“ bezeichnet. Übertragen auf den für die meisten Leute wohl deutlich populäreren Fußball würde man beim Direktorium für Vollblutzucht und Rennen e.V. vermutlich vom „DFB des Pferdesports“ sprechen. So gesehen ist es also durchaus legitim zu sagen, dass die Beteiligung für die pferdewetten.de AG ein Ritterschlag ist und den ohnehin schon prominent besetzen Aktionärskreis nochmals aufwertet. Für den zuletzt eher leicht abwärts gerichteten Aktienkurs des Small Caps könnte die Stimmrechtsmitteilung also ein wichtiger Impuls Richtung Norden sein. Rein operativ läuft es für Vorstand Pierre Hofer im angestammten Bereich Pferdewetten super gut, das haben die Zahlen für das erste Viertel 2018 einmal mehr bestätigt – die Halbjahreszahlen sind für den 7. August angesetzt. Wirklich zeigen kann Hofer die gute Verfassung im Konzernergebnis zurzeit jedoch nicht, da er die Gewinne aus dem Pferdesport konsequent für den Aufbau des Bereichs Sportwetten unter der Domain sportwetten.de einsetzt. Auf die lange Sicht bestimmt ein – so es keine einschneidenden Gesetzesänderungen gibt – lohnendes Investment. „Wir fangen in der 4. Liga an und erwarten, dass wir in vier bis fünf Jahren nicht abstiegsgefährdet in der 1. Liga spielen“, sagte Hofer im Dezember 2017 auf einer Investorenkonferenz. Immerhin: Zur Finanzierung der Sportwettenaktivitäten ist keine Kapitalerhöhung und auch keine Anleihen-Emission geplant. Insgesamt ist der Small Cap für boersengefluester.de mindestens eine Halten-Position.


Eine 100 Prozent gute Nachricht ist es sicher nicht, was mit „Mutares AG gelingt einvernehmliche Lösung einer mehrjährigen Rechtsstreitigkeit“ überschrieben ist und am Freitag Nachmittag via DGAP.de veröffentlicht wurde. Demnach hat die im Börsensegment Scale gelistete Beteiligungsgesellschaft eine seit vier Jahren anhängige Auseinandersetzung mit der Diehl AKO Stiftung via Vergleich und in Form einer einmaligen Zahlung von 7,5 Mio. Euro abgeschlossen. Wen die Details interessieren: Im Geschäftsbericht 2017 (Download HIER) auf den Seiten 54 und 55 sowie 150 bis 152 sind die Hintergründe des Rechtstreits sehr umfassend dargestellt. Hier heißt es unter anderem auch: „Aus Sicht des Vorstands der Mutares AG und seiner rechtlichen Berater besteht keine überwiegende Wahrscheinlichkeit, dass die Mutares AG Zahlungen in nennenswertem Umfang an Diehl aus der beschriebenen Patronatserklärung und der Garantie wird leisten müssen.“ So gesehen ist die jetzige Einigung wohl doch eine Schlappe, zumal sie das Jahresergebnis mit rund 5,5 Mio. Euro belasten wird – auch wenn der Streitwert bei 22,5 Mio. Euro plus Zinsen gelegen hat. Damit war die zuvor als „angemessen“ dotierte Rückstellung offenbar doch nicht ausreichend. Andererseits dürften die Investoren froh sein, dass unter diesem leidigen Thema nun endlich ein Schlussstrich gezogen werden kann. Auf dem aktuellen Kursniveau ist das Rückschlagrisiko wohl eher begrenzt, auch wenn die Gewinnwarnung von Polytec vermutlich nicht gerade ein Empfehlungsschreiben für die Entwicklung der jüngst von Mutares an die Börse geführten Tochter STS Group ist.



31. Juli, 2018

Nur etwas für erfahrene Small Cap-Anleger ist die von der chinesischen Ningbo SHIP Investment Group (Anteil: 83,03 Prozent) dominierte Vivanco AG. Dabei liefert der Lieferant von Konsumelektronikteilen und Telekomzubehör für stationäre Händler wie Saturn oder Media Markt seit geraumer Zeit ansprechende Ergebnisse und hat die Bilanzqualität damit deutlich verbessert. Seit 2016 gibt es sogar eine Dividende von 0,10 Euro pro Anteilschein. Der Börsenwert beträgt zurzeit knapp 32 Mio. Euro – bei einem Streubesitzanteil von de fakto aber nur knapp zwölf Prozent sind die Handelsumsätze jedoch entsprechend niedrig. Dafür können sich die jetzt vorgelegten Halbjahreszahlen durchaus sehen lassen, auch wenn sie von einem 1,3 Mio. Euro-Sondereffekt in Form zusätzlicher Lizenzerlöse für die dauerhafte – statt der bislang befristeten – Nutzung der Namenrechte durch Ningbo beflügelt sind. Insgesamt kam Vivanco in den ersten sechs Monaten 2018 bei einem Umsatzanstieg von 2,0 Prozent auf 36,06 Mio. Euro auf ein Betriebsergebnis von 2,55 Mio. Euro – nach 1,29 Mio. Euro in der entsprechenden Vorjahresperiode. Das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) verbesserte sich – auch dank der Restrukturierungsfortschritte in Spanien und Frankreich – von 1,27 auf 2,74 Mio. Euro. Bereinigt um alle Sondereinflüsse bewegt sich Vivancon freilich „nur“ in etwa auf Vorjahresniveau. Daher geht der Vorstand davon aus, dass sich das im Geschäftsbericht 2017 avisierte operativen EBITDA in einem Korridor von 5,0 bis 6,0 Mio. Euro wohl nicht halten lässt. Abzuwarten bleibt, wo Vivanco am Jahresende inklusive der Extraposten herauskommt. Boersengefluester.de kalkuliert zurzeit mit einem Überschuss von 1,85 Mio. Euro. Unterm Strich bietet der Micro Cap damit eine ansprechende Chance-Risiko-Relation. Dicker Malus bleibt die Illiquidität der Aktie.


Eher konservativ ausgerichtete Investoren werden um die Aktie von Bastei Lübbe vermutlich auch künftig einen großen Bogen machen. Zu unsicher sind die Perspektiven des Verlagshauses nach der missglückten Expansions- und Digitalisierungsstrategie. Andererseits kann es vielleicht auch nicht schaden, sich schon jetzt mit den grundsätzlichen Rahmenbedingungen auseinanderzusetzen, schließlich sollten die Investoren den katastrophalen Abschluss für das Geschäftsjahr 2017/18 (31. März) mit einem Fehlbetrag von 16,24 Mio. Euro mittlerweile abgehakt haben. Außerdem befindet sich der Börsenwert mit 29,5 Mio. Euro auf einem Niveau, wo man fast nicht mehr viel falsch machen kann. Noch immer ein Klotz am Bein ist freilich die Netto-Verschuldung von etwas mehr als 30 Mio. Euro, allerdings hat das Team um CEO Carel Halff auch diese Kenngröße in den vergangenen zwölf Monaten um über 11 Mio. Euro verbessert. Für das laufende Geschäftsjahr stellte Halff einen – in erster Linie durch den Verkauf des Großhändlers BuchPartner bedingten – Umsatzrückgang von 140,17 auf rund 95 Mio. Euro in Aussicht. Das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) soll von minus 18,05 Mio. Euro auf positive 0,5 bis 2,0 Mio. Euro drehen. Unterm Strich werden die Kölner damit wohl auch 2018/19 deutlich rote Zahlen schreiben – bei einer vergleichsweise konstanten Netto-Verschuldung. 2019/20 will Vorstandschef Halff dann mit „kleineren Umsatzzuwächsen wieder die normale Ertragsfähigkeit des Konzerns“ ansteuern, die er bei EBIT-Margen in einer Bandbreite von sechs bis acht Prozent ansiedelt. Mit ein wenig Glück könnten so zwischen 3 und 4 Mio. Euro als Gewinn hängen bleiben, was die Aktie in knapp einstellige KGV-Regionen befördern würde. Noch ist das zu einem stattlichen Teil Zahlenspielereien. Doch sie zeigen, dass die Aktie von Bastei Lübbe durchaus das Potenzial hat, wieder markant höhere Kurse zu sehen.



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30. Juli, 2018

Das ist bitter: Ausgerechnet im Jubiläumsjahr 2018 – 30 Jahren nach der Firmengründung und 20 Jahre nach dem Börsengang an den Neuen Markt muss Cenit eine Umsatz- und Gewinnwarnung aussprechen. Demnach stellt das IT Software- und Beratungshaus für das laufende Jahr nur noch Erlöse zwischen 175 und 180 Mio. Euro sowie ein Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) im Bereich um 10 Mio. Euro in Aussicht. Zur Einordnung: Bislang kalkulierte Vorstandssprecher Kurs Bengel mit Umsätzen in einer Bandbreite von 180 bis 185 Mio. Euro sowie einem EBIT auf Höhe des Vorjahresniveaus von knapp 13 Mio. Euro. Als wesentlichen Grund für die Prognosekorrektur nennt Bengel, dass Verkauf eigener Software hinter den Erwartungen zurückgeblieben ist und der Effekt bis zum Jahresende nicht mehr kompensiert werden kann. Angedeutet hatte sich die Entwicklung freilich schon im Auftaktviertel 2018 mit einem spürbar rückläufigen Betriebsergebnis. So gesehen hat der im laufenden Jahr erstmals voll zu konsolidierende Dassault Systèms-Integrator KEONYS den Stuttgartern noch kein Glück gebracht. Die große Frage ist nun, ob es sich um eine zwischenzeitliche Schwächeperiode handelt oder womöglich sogar die für 2020 formulierten Ziele in Gefahr sind, wonach Cenit 200 Mio. Euro Umsatz und eine EBIT-Marge von 10 Prozent anstrebt. Kurstechnisch ist der im Prime Standard gelistete Titel bis knapp unter 17 Euro zurückgefallen, was der tiefste Stand seit Anfang 2016 ist. Zudem werden sich besorgte Investoren möglicherweise schon jetzt fragen, ob Cenit möglicherweise doe Dividende für 2018 kürzen wird – immerhin gilt die Dividendenrendite als eines der stärksten Argumente für die Aktie. Kapitalisiert ist die Gesellschaft zurzeit mit knapp 142 Mio. Euro. Zu beachten bei der Aktienbewertung ist jedoch, dass das Unternehmen über eine Netto-Liquidität von rund 20 Mio. Euro verfügt. Sollte Cenit die 2018er-Ergebnisdelle schnell wieder ausbügeln können, wäre die aktuelle Marktkapitalisierung eher eine günstige Einstieg- beziehungsweise Nachkaufchance. Noch lässt sich aber nicht valide einschätzen, so dass für boersengefluester.de „Halten“ für eine sinnvolle Einschätzung für die Cenit-Aktie ist.


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27. Juli, 2018

Zu den stillen Stars auf dem heimischen Kurszettel gehört die Aktie von Frosta – selbst wenn sie sich zwischenzeitlich ausgedehnte Pausen gönnt. Letztlich passt der Chartverlauf aber zu den regelmäßig starken fundamentalen Daten. Das gilt auch für den Zwischenbericht zum ersten Halbjahr 2018. So kam der Hersteller von tiefgekühlten Lebensmitteln auf ein – auch durch die zum 1. Juni 2017 zugekauften Marken La Valle degli Orti und Mare fresco – Umsatzplus von knapp 2,5 Prozent auf 253,14 Mio. Euro. Das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) kletterte um 15,5 Prozent auf 17,45 Mio. Euro. Unterm Strich blieb ein um gut 18 Prozent verbesserter Überschuss von annähernd 12,31 Mio. Euro stehen. Diese Entwicklung deckt sich mindestens mit der im jüngsten Geschäftsbericht formulierten Prognose, wonach Frosta eine „Steigerung der Konzernumsatzerlöse und des Konzernjahresüberschusses im Rahmen des Trends der letzten Jahre“ avisiert. Doch Vorsicht! Angesichts der Währungsunsicherheiten, rapide steigenden Preise für Alaska-Seelachs sowie den aufgrund der anhaltenden Dürre „extrem unter den sonst üblichen Erträgen“ liegenden selbst produzierten Gemüserohwaren, hat sich die Gesellschaft aus Bremerhaven von diesem Ziel verabschiedet. „Insgesamt muss im zweiten Halbjahr 2018 von einem deutlichen Preisanstieg auch bei Gemüse und Getreideerzeugnissen ausgegangen werden“, betont Frosta. Zwar gehört das Unternehmen im Normalfall zu den Meistern der Tiefstaplerei. Zumindest was das Themenbereiche Ernteausfälle und Lachspreise angeht, bedarf es aber wohl keiner weiteren Erklärung. Am Aktienkurs von Frosta sind diese Neuigkeiten bislang zwar weitgehend abgeperlt, aber das mag zu einem wesentlichen Teil auch an der durch die Familiengesellschafter geprägten Aktionärsstruktur liegen. Zudem durchstöbern vermutlich auch nur ein paar Spezialwertefreaks (an einem Freitag bei 35 Grad Außentemperatur) die Zwischenberichte des Tiefkühlspezialisten Frosta auf Auffälligkeiten. Fakt ist: Neuengagements sind gegenwärtig wohl keine so schlaue Idee. Dafür ist die Bewertung des Small Caps einfach zu ambitioniert. Langfristig orientierte Anleger dagegen werden vermutlich ihre Stücke im Depot belassen und darauf setzen, dass die Zahlen am Ende doch wieder mal ein Stück besser als gedacht ausfallen.


Keine Frage: Nemetschek ist bestimmt ein super Unternehmen und die Zahlen zum zweiten Quartal 2018 liegen – trotz anhaltender Investitionen deutlich über den Erwartungen. Bei einem Erlösplus von 16,5 Prozent auf 113,82 Mio. Euro kam das Überschuss von Anfang April bis Ende Juni 2018 um 33,6 Prozent auf 18,83 Mio. Euro voran. Dennoch ist boersengefluester.de einigermaßen sprachlos, in welche Höhen der Aktienkurs des Anbieters von Software für die Baubranche zurzeit getrieben wird. Immerhin bringt der TecDAX-Konzern auf dem jüngsten All-Time-High von 132,60 Euro nun stattliche 5.105,1 Mio. Euro auf die Waagschale. Das entspricht etwa dem 25fachen des zuletzt ausgewiesenen Eigenkapitals und passt auch nicht wirklich zu den jetzt bestätigten Zielen für 2018: Demnach rechnet Nemetschek bei Erlösen von 447 bis 457 Mio. Euro mit einer EBITDA-Marge zwischen 25 und 27 Prozent, was in (absoluten Zahlen) auf ein Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen in einem Korridor zwischen 112 und 123 Mio. Euro hinauslaufen würde. Zwar halten Analysten bis 2020 eine weitere Verbesserung Richtung 160 Mio. Euro für erreichbar, aber selbst auf dieser Basis würde die Aktie – bezogen auf den Enterprise Value (Marktkapitalisierung plus Netto-Finanzschulden) mit dem 32fachen des für 2020 erwarteten EBITDA gehandelt. Das erachten wir doch als reichlich sportlich und lässt sich wohl nur einem durchweg rosaroten Szenario einigermaßen rechtfertigen. Wer den Titel im Depot hat, kann sich glücklich schätzen, sollte allerdings auch daran denken, dass noch niemand von Gewinnmitnahmen arm geworden ist.



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26. Juli, 2018

Kaum zeigte sich in den vergangenen Wochen so etwas wie Zuversicht im Chart von Intershop Communications, gibt es auch schon wieder einen Dämpfer. Demnach rechnet das Management des Anbieters von E-Commerce-Software für das laufende Jahr nur noch mit „leicht geringeren Umsätzen“ sowie einem Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) im negativen niedrigen einstelligen Millionen Euro-Bereich. Zum Vergleich: Bislang kalkulierte Intershop mit geringfügig höheren Erlösen und einem „leicht positiven“ EBIT. Als wesentlichen Grund für den neuen Ausblick nennt Intershop die Effekte aus der Verschiebung vom klassischen Lizenzgeschäft hin zu wiederkehrenden Cloud-Umsätzen. Positiv formuliert, entwickelt sich das Cloud-Geschäft also besser als gedacht, während herkömmliche Abrechnungsmethoden im Software-Verkauf an Bedeutung verlieren. So nachvollziehbar die aus dem „Cloud first“-Ansatz veränderten Finanzströme auch sind, so unglücklich findet boersengefluester.de die Planrevision für 2018. Letztlich sind die Umsatzverschiebungen keine komplett überraschende Entwicklung und hätten – zumindest in einer Szenariorechnung – schon eher kommuniziert werden können. So bleibt ein fader Beingeschmack und der Aktienkurs hängt wieder mal in der Luft. Immerhin hat Vorstandschef Jochen Wiechen das für 2020 ausgerufene Ziel, wonach Intershop Umsätze von 50 Mio. Euro sowie eine EBIT-Marge von fünf Prozent anpeilt, bestätigt. Schafft die Gesellschaft aus Jena den Dreh und würde in zwei Jahren tatsächlich ein Betriebsergebnis von 2,5 Mio. Euro erreichen, wäre die aktuelle Marktkapitalisierung von gut 62 Mio. Euro zwar noch immer kein Schnäppchen. Allerdings gehen wir davon aus, dass Intershop dann für einen Aufkäufer deutlich interessant werden würde. Daher bleiben wir auch bei unserer eher positiven Einschätzung für den Small Cap.


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25. Juli, 2018

Gewinnwarnung mit Ansage – zumindest, wenn man den Chartverlauf der vergangenen Monate vor Augen hat: Demnach wird der IT-Transformator SNP Schneider-Neureither & Partner für das laufende Jahr wohl nur auf Erlöse in einer Bandbreite von 135 bis 140 Mio. Euro zusteuern, statt der zuvor kommunizierten bis zu 155 Mio. Euro. Das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) dürfte dabei „weitgehend ausgeglichen“ sein, wie offiziell heißt. Zuvor kalkulierte das Management mit einer operativen Ergebnis-Marge im mittleren einstelligen Prozentbereich. Zum Halbjahr kam die Gesellschaft auf Erlöse von etwa 65 Mio. Euro und erwirtschaftete dabei ein Betriebsergebnis von minus 3,6 Mio. Euro. Als Erklärung für das schwache Abschneiden nennt SNP Verzögerungen bei Projektabschlüssen sowie unter den Erwartungen liegende Lizenzumsätze mit eigenen Softwareprodukten. Vermutlich gehen die Probleme aber noch tiefer, immerhin hat das Unternehmen mit Uwe Schwellbach kürzlich einen neuen Finanzvorstand an Bord geholt. Unvergessen ist auch ein Schlagabtausch der Gesellschaft mit den Analysten von Hauck & Aufhäuser, die den Titel vor fast einem Jahr auf „Verkaufen“ gesetzt hatten – nach Auffassung von SNP aber das Geschäftsmodell der Heidelberger nicht verstanden hatten. Ein ungutes Gefühl beschleicht uns außerdem mit Blick auf den der Gewinnwarnung vorauseilenden Kursverfall. Sieht beinahe so aus, als ob einige Investoren hier frühzeitig Bescheid wussten und ihre Stücke verkauft haben. Insgesamt wirft das alles ein schlechtes Licht auf SNP. Es wird wohl einige Zeit dauern, bis das Vertrauen wieder hergestellt ist. Am 2. August legt die im Prime Standard gelistete SNP den Halbjahresbericht vor. Aktueller Kurs: 18,94 Euro, was einem Börsenwert von knapp 104 Mio. Euro entspricht.


Preisfrage: Was ist der Unterschied zwischen einer „weitergehenden Steigerung“ und einem „moderaten Anstieg“ des Ergebnisses vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITA)? Ganz genau lässt sich das vermutlich nicht sagen, in der Tendenz ist die erste Aussage aber wohl eine Nuance zuversichtlicher. Und so ist die Kernaussage des Halbjahresberichts von Logwin auch eine gute Botschaft. Dazu passt, dass der Aktienkurs des Logistikdienstleisters mit 146 Euro auf den höchsten Stand seit neun Monaten geklettert ist. Auf diesem Niveau beträgt die Marktkapitalisierung etwas mehr als 421 Mio. Euro, wovon man – zumindest gedanklich – noch die Netto-Liquidität von annähernd 109 Mio. Euro abziehen kann. Cash-bereinigt wird das über die Delton AG mehrheitlich von Stefan Quandt beherrschte Unternehmen demnach mit dem 1,9fachen des Eigenkapitals bewertet. Gemessen an der vorzeigbaren Eigenkapitalrendite von zuletzt gut 17 Prozent ist das ein moderater Wert. Diesen Eindruck bestätigt auch ein Blick auf das Vergleichsunternehmen Müller – Die lila Logistik: Die Schwaben kommen auf ein entsprechend berechnetes Kurs-Buchwert-Verhältnis (KBV) von knapp 2,6. Gut gefällt boersengefluester.de auch, dass Logwin es – trotz des eigentlich verschwindend geringen Spielraums bei der operativen Marge – schafft, ansehnliche Zuwächse beim Ergebnis hinzulegen. In den ersten sechs Monaten 2018 kam das EBITA bei leicht rückläufigen Umsätzen von 540,10 Mio. Euro jedenfalls um fast 24 Prozent auf 22,88 Mio. Euro voran. Damit hätten wir in diesem Umfang nicht gerechnet. Für das Gesamtjahr kalkuliert boersengefluester.de daher nun mit einem EBITA von 44 Mio. Euro – nach 38,15 Mio. Euro im Jahr zuvor. Traditionell keine Angaben enthält der Zwischenbericht zur genauen Aktionärsstruktur und so kann man als Investor nur spekulieren, ob die Delton AG zuletzt Stücke eingesammelt hat oder nur an der Seitenlinie stand. Insgesamt sieht die aktuelle Großwetterlage jedoch positiv aus, schließlich ist es noch gar nicht so lange her, da musste man befürchten, dass der Aktienhandel im Zuge der Zusammenlegung 1:50 komplett austrocknen würde. Nun: Fürchterlich viele Stücke gehen zwar wirklich nicht um, andererseits gibt es eine Reihe umsatzärmerer Papiere. Als Spezialsituation bleibt die Logwin-Aktie eine interessante Wahl mit guter Chance-Risiko-Kombination.


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Vielen Dank, Gereon Kruse


23. Juli, 2018

Das kommt ja fast wie auf Bestellung: In den jüngsten Beiträgen über die ayondo group (etwa HIER), hat boersengefluester.de regelmäßig darauf hingewiesen, wie wünschenswert eine Ausdehnung der Investor Relations-Aktivitäten auf den heimischen Markt wäre. Nun geht der seit Ende März an der Börse in Singapur gelistete Social Trading-Anbieter und CFD-Broker tatsächlich in die Offensive und CEO Robert Lempka präsentiert am 4. September 2018 auf der von Equity Forum organisierten Herbstkonferenz in Frankfurt. Der Börsenwert von ayondo ist bis auf rund 30 Mio. Euro geschmolzen, was etwa der Höhe des zuletzt ausgewiesenen Eigenkapitals entspricht. Wichtige Themen aus Investorensicht dürften – neben den Hintergründen für die verpatzte Performance seit dem IPO – insbesondere die wirtschaftlichen Perspektiven für 2018 und 2019 sein. In den zuletzt vorgelegten Berichten findet sich dazu nämlich keine konkrete Aussage. Immerhin gab es zuletzt einige Insiderkäufe an der Börse in Singapur, was ein positives Signal ist. Überrascht hat ayondo derweil mit einem Wechsel des Finanzvorstands: Der 2016 als CFO gekommene Rick Fulton verlässt das Unternehmen nämlich per Ende August 2018. Allerdings entsteht kein Vakuum, denn mit Sean Downey von der Investmentbank Renaissance Capital hat ayondo bereits einen Nachfolger parat, der künftig von London aus agieren wird. Für boersengefluester.de bleibt ayondo eine interessante Aktien mit hohen Chancen, aber auch Risiken. Notiert ist der Titel hierzulande an der Börse Berlin, allerdings sind die Handelsumsätze meist homöopathisch dosiert. Umso wichtiger ist es, dass die Gesellschaft auf Kapitalmarktkonferenzen Flagge zeigt. In Sachen Produktmarketing beherrschen die Frankfurter schließlich auch die gesamte Klaviatur.


Nachdem sich die jüngsten Meldungen der German Startups Group (GSG) im Wesentlichen um den Lunch der Sekundärmarktplattform G|S Market (siehe dazu auch den Beitrag von boersengefluester.de HIER) und der damit verbundenen Anpassung des Geschäftsmodells drehten, haben die Berliner zur Abwechslung eine Neuigkeit aus ihrem Portfolio parat. Demnach erzielte die im Börsensegment Scale gelistete Gesellschaft bei „einer ihrer Fokusbeteiligungen einen Wertzuwachs in Höhe von knapp 1,6 Mio. Euro oder 0,13 Euro pro Aktie“, wie es offiziell heißt. Auslöser der Neueinschätzung war die „im Rahmen einer nennenswerten Anteilserwerbstransaktion deutlich höhere Bewertung“. Um welches Unternehmen es sich handelt, verriet die German Startups Group freilich nicht – und es lässt sich auch nur schwer einkreisen. Daher nimmt boersengefluester.de „Tipps“ gern an. Laut dem jüngsten Geschäftsbericht zählten folgende Firmen zu den zehn Fokusbeteiligungen: Armedangels (Fair-Fashion-Label), Ceritech (Seltene Erden), Junique (Lifestyle), Friendsurance (Versicherungen), Mister Spex (Online-Optiker), reBuy (Gebrauchte Elektronikartikel), Remerge (App-Marketing), Simplesurance (Versicherungen), Tictail (Online-Shops) und TVSmiles (Mobile Werbung). Gemessen an dem doch stattlichen Ergebniseffekt für die GSG sollte die Neuigkeit nicht ganz spurlos am Aktienkurs der Berliner abtropfen. Außerdem sind wir zuversichtlich, dass demnäcsht durchsickert, welche Beteiligung derart aufgewertet hat.



19. Juli, 2018

Ohne Esprit kommen die Halbjahreszahlen von InVision daher. Dabei ist es nur vordergründig die Tatsache, dass das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) nach den ersten sechs Monaten 2018 um fast 94 Prozent auf nur noch 46.601 Euro eingeknickt ist – was ziemlich genau dem Stand nach dem Auftaktviertel entspricht. Mehr Sorge bereitet boersengefluester.de die Tatsache, dass die Erlöse des Anbieters von Software für die Personalplanung in Call Centern nicht wie erhofft in Schwung kommen. Auf die eLearning-Lösung The Call Center School entfallen nur noch 286.000 Euro Umsatz. Das Cloud-Produkt injixo kam um 14 Prozent auf 1,81 Mio. Euro voran. Für das Gesamtjahr bleibt Vorstand Peter Bollenbeck bei seiner Vorschau, wonach bei Erlössteigerungen zwischen 0 und 10 Prozent mit einer EBIT-Marge zwischen 0 und 10 Prozent zu rechnen ist. Im besten Fall käme InVision damit 2018 auf ein Ergebnis vor Zinsen und Steuern von 1,44 Mio. Euro. Im schlechtesten Fall bleibt die Gesellschaft bei gut 13 Mio. Euro Umsatz und einem Betriebsergebnis an der Nulllinie hängen. Realistisch erscheint nach dem jüngsten Zwischenbericht freilich eher eine Ausbeute in der Nähe des unteren Drittels der genannten Spanne. Gemessen daran ist die Marktkapitalisierung von zurzeit fast 48 Mio. Euro überdimensioniert. Und selbst auf Basis für 2019 verschieben sich die Relationen wohl nur im überschaubaren Maß. Momentan ist einfach die Luft raus aus der – zwischenzeitlich mal so knackigen – Börsenstory von InVision.


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18. Juli, 2018

Für den Verkehrstechnikkonzern Schaltbau Holding war das Bahnsteigtüren-Projekt in Brasilien ein Fass ohne Boden mit gravierendem Wertberichtigungsbedarf. Hohen Vorleistungen, denen keinen Umsätze entgegenstanden, brachten die Münchner in arge Bedrängnis und zwangen sie zu zunächst zu einer Anpassung des Geschäftsmodells. Später entschloss sich das Management sogar, die Aktivitäten im Bereich Bahnsteigtüren gar nicht mehr zu betreiben. Nun eine überraschende Einigung zwischen der Schaltbau-Tochter Pintsch Bamag und dem kanadischen Bombardier-Konzern: Demnach haben sich beide Unternehmen auf eine „angepasste Fortführung“ des bereits seit 2012 bestehenden Engagements für die Metro von São Paulo geeinigt: „Die bislang durch Schaltbau Pintsch Bamag selbst erfolgte Installation neuer Bahnsteigtüranlagen in Bahnhöfen der Metro São Paulo soll künftig durch eine von Bombardier Transportation zu beauftragende andere Partei erfolgen. Schaltbau Pinsch Bamag wird zunächst für eine reduzierte Zahl von Stationen das zu installierende Material und die für die Installation notwendige technische Unterstützung liefern. Zugleich werden die Konditionen für diese Lieferungen angepasst“, heißt es offiziell. Konkret geht das Management von Schaltbau davon aus, dass diese Nachjustierung für einen positiven Ergebniseffekt in einer knapp zweistelligen Millionen-Euro-Größenordnung sorgen wird. Zur Einordnung: Bislang stellte die Gesellschaft für 2018 Erlöse zwischen 480 und 500 Mio. Euro sowie eine EBIT-Marge (vor Einmaleffekten) von etwa drei Prozent in Aussicht – was einem Niveau von rund 15 Mio. Euro entspricht. Insgesamt handelt es sich also um unerwartet gute Nachrichten, die den Turnaroundkurs des ehemaligen SDAX-Konzerns weiter voranbringen. Für risikobereite Investoren bleibt die Schaltbau-Aktie eine Wette wert.



16. Juli, 2018

Indirekter Profiteur der Übernahmeofferte von Morgan Stanley Infrastructure zu 53 Euro je VTG-Aktie ist der Anteilschein von Aves One. Zwar ist der auf die Vermietung von Eisenbahnwaggons spezialisierte VTG-Konzern wesentlich breiter aufgestellt als Aves One. Aus Börsensicht zählen beide Unternehmen trotzdem zu einer Vergleichsgruppe. Zur Einordnung: Das Morgan Stanley-Angebot bewertet VTG (inklusive der Netto-Finanzverbindlichkeiten) mit 3.282 Mio. Euro, was wiederum etwa dem 9,1fachen des für 2018 zu erwartenden Ergebnisses vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) entspricht. Bei der ebenfalls aus Hamburg stammenden Aves One türmt sich der Enterprise Value (Börsenwert plus Netto-Finanzverbindlichkeiten) auf etwa 540 Mio. Euro. Das EBITDA sollte im laufenden Jahr etwas oberhalb von 40 Mio. Euro liegen, womit Aves One auf den ersten Blick zwar etwas höher bewertet wäre als VTG. Andererseits ist Aves One sehr viel kleiner – die Erlöse lagen 2017 bei gerade einmal 53,4Mio. Euro – und hat entsprechend mehr Wachstumspotenzial. Jedenfalls hat Vorstand Jürgen Bauer zuletzt das Container-Portfolio signifikant ausgebaut und forciert außerdem die Aktivitäten im noch jungen Bereich Logistik-Immobilien. So gesehen könnten die Schätzungen auch deutlich übertroffen werden. Aber auch losgelöst vom reinen Zahlenwerk zeigt das Übernahmeangebot für VTG, dass der Sektor aus Investorensicht offenbar sehr charmant ist. Boersengefluester.de geht daher davon aus, dass auch die Notiz von Aves One ihren seit Mitte Mai währenden Aufschwung fortsetzt.


Der mehrheitliche Einstieg von Cyan bei dem Mobilfunkdienstleister I-New (siehe dazu den Beitrag von boersengefluester.de HIER) zeigt die erhoffte Wirkung: Zwischenzeitlich zog die Notiz von Cyan auf ein neues Rekordhoch bei 27 Euro. Damit hat die im Scale gelistete Gesellschaft nun endlich auch den Ende März geforderten Emissionspreis von 23 Euro signifikant überschritten. Die Analysten der am IPO beteiligten Hauck & Aufhäuser haben das Kursziel zuletzt auf 33 Euro gehievt. Ausgereizt ist der Titel also noch lange nicht, zumal Firmenkenner auf die lange Sicht sogar noch ganz andere Bewertungen für denkbar halten. Kapitalisiert ist Cyan zurzeit mit gut 218 Mio. Euro. Zum Vergleich: Für das kommende Jahr stellte die Gesellschaft – konservativ geplant – Erlöse von mindestens 35 Mio. Euro sowie ein Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) von Untergrenze 20 Mio. Euro in Aussicht. Durch den Deal mit I-New und hat sich mediale Präsenz von Cyan (etwa HIER) zwar bereits deutlich erhöht, und auch in Investorenkreisen ist der Titel in den vergangenen Tagen wohl deutlich bekannter geworden. Für risikobreite Anleger sollten sich Engagements aber noch immer auszahlen. Wenn die erhofften Gewinn-Effekte eintreten, ist die Bewertung vergleichsweise moderat.



13. Juli, 2018

Beim Konzertveranstalter DEAG Deutsche Entertainment läuft zurzeit vieles in die richtige Richtung: Nach dem überraschenden Beteiligungstausch mit Sony zur Rückerlangung der 100-Prozent-Marke an der DEAG Classic AG sowie dem kurz darauf gemeldeten Erwerb des schottischen Musikfestivals Belladrum (siehe dazu den Beitrag von boersengefluester.de HIER), haben die Berliner nun den bislang von ProSiebenSat.1 gehaltenen 24,9-Prozent-Anteil an der Ticketplattform Myticket zurückgekauft. Damit hält DEAG künftig 75,1 Prozent an der MyTicket AG, die restlichen Stücke gehören dem (DEAG ohnehin nahestehenden) MDAX-Konzern Axel Springer. Übergeordnete Strategie hinter den Transaktionen ist es, den auf die Anteilseigner der DEAG entfallenden Anteil des Konzerngewinns zu steigen. Bislang waren die regelmäßig hohen Anteile Dritter einer der Knackpunkte aus Investorensicht. Zudem versprach CEO Peter L.H. Schwenkow nochmals die Rückkehr zu einer “attraktiven Dividendenpolitik”. An der Börse kommen die jüngsten Deals prima an, jedenfalls befindet sich die DEAG-Aktie seit Mitte April im Aufwärtsmodus und hat sich mittlerweile bis an das Niveau von Mai 2016 zurückgekämpft. Wirklich glücklich werden damit aber noch längst noch längst nicht alle Anteilseigner sein, denn der aktuelle Kurs von gut 3,70 Euro liegt noch immer um mehr als 50 Prozent unterhalb der Anfang 2015 erreichten Regionen. Das finanzielle Debakel um den Einstieg bei „Rock am Ring“ ist also noch immer nicht vollends verdaut. Immerhin: DEAG macht zurzeit wieder eine sehr viel bessere Figur. Der Börsenwert von zurzeit 68 Mio. Euro spiegelt das unserer Meinung nach aber noch nicht ausreichend wider. Das von Hauck & Aufhäuser Anfang Juni 2018 genannte Kursziel 5 Euro ist also eine gute Orientierungsmarke. Die Halbjahreszahlen sind für Ende August angesetzt.


Zugegeben: Eine wirklich fundierte Meinung zur Aktie von Mynaric haben wir immer noch nicht. Die Präsentationen von CEO Wolfram Peschko auf den einschlägigen Kapitalmarktkonferenzen sind zwar immer super kurzweilig und verdeutlichen das enorme Potenzial von lasergesteuerter Internettechnologie. Ob Mynaric – trotz des zweifelsfrei vorhandenen technologischen Wissens – am Ende aber als einer der Sieger aus dem Rennen geht, ist unserer Meinung nach eher offen. „Double or nothing“, pflegen Börsianer in einer solchen Gemengelage gern zu sagen. Die Analysten von MainFirst haben sich in ihrer initialen Studie für die Variante 1 entschieden und stufen die Mynaric-Aktie als „Outperformer“ mit Kursziel 100 Euro ein. Aktuelle Notiz: 54,50 Euro. Mit ihren Schätzungen zu Umsatz und Ergebnis preschen die Experten von MainFirst ebenfalls weit nach vorn und kalkulieren für 2020 mit dem kommerziellen Durchbruch in Form eines Ergebnisses vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) von rund 21 Mio. Euro. Das ist nochmal ein gutes Stück mehr, als GBC aus Augsburg momentan veranschlagt. Zurzeit bringt es die im Börsensegment Scale notierte Mynaric auf eine Marktkapitalisierung von 147 Mio. Euro – bei einem EBITDA von minus 3 Mio. Euro für 2017. Für Zocker und Technik-Freaks könnte die Aktie schon jetzt eine Wette wert sein. Alle anderen Anleger können sich mit einem Engagement noch Zeit lassen und die weitere operative Entwicklung abwarten.


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12. Juli, 2018

Die zuletzt schwache Performance der Aktie der EDAG Engineering Group deutete eher auf enttäuschende Halbjahreszahlen hin. Umso überraschter ist boersengefluester.de, dass der Entwicklungsdienstleister für die Automobilindustrie sehr ordentliche Vorabdaten vorlegt und sogar die Prognose für das Gesamtjahr zuversichtlicher formuliert: Demnach rechnet der Vorstand nun mit einem Anstieg der Erlöse in einer Bandbreite von sechs bis acht Prozent. Bislang lag die Messlatte bei einer Umsatzverbesserung von bis zu fünf Prozent. Bezogen auf den Vorjahreswert von knapp 717 Mio. Euro dürfte EDAG demnach auf Erlöse zwischen 760 und 774 Mio. Euro zusteuern. Die um Bilanzeffekte aus Übernahmen, Verkäufen und Restrukturierungen bereinigte EBIT-Marge soll derweil weiterhin in einem Korridor zwischen fünf und sieben Prozent verharren. Demnach dürfte das adjustierte Ergebnis vor Zinsen und Steuern 2018 in einem Bereich von 38 bis 54 Mio. Euro ankommen. Bei von boersengefluester.de unterstellten Korrekturposten von rund 5,5 Mio. Euro, könnte das berichtete Betriebsergebnis damit im Bereich um 44,5 Mio. Euro ankommen. Nach Abzug von Zinsen und Steuern sollte so ein Überschuss von rund 25 Mio. Euro hängen bleiben. Das sind gut 4 Mio. Euro mehr, als bislang von uns vermutet. Allerdings: Die Erwartunghaltung der Analysten war einen guten Tick höher. Verglichen mit der aktuellen Marktkapitalisierung von 410 Mio. Euro sieht die Bewertung der EDAG-Aktie zunächst einmal relativ moderat aus, allerdings standen nach dem ersten Quartal noch Netto-Finanzverbindlichkeiten von 125 Mio. Euro in der Bilanz. Das trübt die Kennzahlen dann doch ein wenig ein. Immerhin hat EDAG kürzlich eine Umfinanzierung im Volumen von 120 Mio. Euro via Schuldscheindarlehen bekanntgegeben. Das wird die künftige Zinslast mildern. „Damit ist die Unternehmensfinanzierung auf ein dynamisches Wachstum in der sich aktuell stark verändernden Automobil-Branche ausgerichtet“, sagt CFO Jürgen Vogt. Ebenfalls positiv aus Anlegersicht ist, dass das Unternehmen mit Firmensitz in Arbon (Schweiz) bislang seine Dividendenversprechen stets eingehalten hat und auch nach der jüngsten Hauptversammlung Anfang Juni eine Ausschüttung von 0,75 Euro je Aktie beschlossen hat. Das macht den Titel zu einem der renditestärksten Automobilzulieferer. Für risikobereite Investoren ist die EDAG-Aktie eine Wette wert, zumal die steigende 200-Tage-Durchschnittslinie bei knapp 16 Euro eine gute Unterstützung bieten sollte.


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11. Juli, 2018

In den Keller rauscht der Aktienkurs von Bauer. Allein in den vergangenen zwei Monaten verlor der Anteilschein des Tiefbauspezialisten um rund 35 Prozent nach unten und notiert mittlerweile um fast sechs Euro unter Buchwert. Angesichts der Vehemenz der Abwärtsbewegung ist boersengefluester.de gespannt, ob Bauer mit der Vorlage des Halbjahresberichts am 10. August 2018 möglicherweise die Prognose anpassen muss. Bislang kalkuliert die Gesellschaft für 2018 mit einem Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) von rund 90 Mio. Euro. Für Unsicherheit sorgt derweil auch die noch für dieses Jahr angekündigte Vorstellung des neuen Vorstands: Prof. Dr. Thomas Bauer will nach 24 Jahren als CEO den Posten an einen jüngeren Manager übergeben. Kapitalisiert ist die Gesellschaft aus Schrobenhausen momentan mit nur noch etwas mehr als 301 Mio. Euro. Allerdings lasten Netto-Finanzverbindlichkeiten (inklusive Pensionsrückstellungen) von 768 Mio. Euro auf der Bilanz. Die Kursziele der Analysten bewegen sich allesamt deutlich oberhalb der aktuellen Notiz von 17,60 Euro – in einer Spannbreite von 22 bis 30 Euro. Mehr als eine Halten-Position ist der Titel gegenwärtig aber nicht für boersengefluester.de. Für Neuengagements sieht uns in der jetzigen Situation schon allein der Chart zu riskant aus.


Nach einer Serie mit positiven Überraschungen, sorgt Friwo nun für lange Gesichter an der Börse. So muss der Anbieter von Ladegeräten, Netzteilen und Akkus nach schwächer als gedachten Halbjahreszahlen die Gewinnprognose für das Gesamtjahr 2018 stutzen. Demnach wird der Umsatz den Vorjahreswert von 141 Mio. Euro nicht mehr leicht übertreffen, sondern auf eine Größenordnung von vermutlich 125 Mio. Euro zurückfallen. Für das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) rechnet Friwo mit einer Bandbreite von 6,5 bis 7,5 Mio. Euro. Ursprünglich ging das Management davon aus, auch hier den Vorjahreswert von 10 Mio. Euro geringfügig zu toppen. „Wir hatten bereits auf der Hauptversammlung Mitte Mai auf weltweit bestehende Lieferengpässe bei bestimmten Bauteilen hingewiesen. Leider hat sich dieses Risiko nun verschärft“, sagt der Vorstandsvorsitzende Rolf Schwirz. Zu knabbern hat Friwo aber auch daran, dass eine Reihe von Kunden Projekte kurzfristig storniert oder verschoben haben. An der Börse kommen die Neuigkeiten gar nicht gut an. Der Aktienkurs knickt um 22 Prozent auf 23,40 Euro ein. Gemessen an dem im März 2018 erreichten All-Time-High von 39 Euro hat der Small Cap damit nun bereits um 40 Prozent an Wert eingebüßt. dabei befinden sich nur gut 13 Prozent der Anteile im Streubesitz, den Rest hält indirekt die Münchner VTC Industriebeteiligungen. Angesichts dieser Sondersituation im Aktionärskreis ist die Friwo-Aktie ohnehin nur schwer mit normalen Maßstäben zu bewerten. Aktuell beträgt die Marktkapitalisierung etwas mehr als 180 Mio. Euro, was – mit Blick auf das zu erwartende EBIT – eher ambitioniert ist. Dennoch würde boersengefluester.de auf dem jetzigen Niveau nicht mehr unbedingt verkaufen. Zum einen macht CEO Schwirtz einen entschlossenen Eindruck, wenn es darum geht, die Probleme anzupacken. Zum anderen ist es gut möglich, dass Großaktionär VTC die Kursdelle nutzt, um weiter aufzustocken.



09. Juli, 2018

Abgesehen von der weit überdurchschnittlichen Dividendenrendite und der noch immer komfortablen Bilanz sieht es mit Argumenten für die Aktie von Bijou Brigitte seit Jahren eher mau aus. Dafür tritt die Einzelhandelskette für Modeschmuck beim Gewinn einfach schon zu lange auf der Stelle. Da macht auch der um 2,1 Prozent auf 145,6 Mio. Euro gefallene Halbjahresumsatz keine Ausnahme. Immerhin deckt sich die jüngste Erlösentwicklung mit den Erwartungen des Managements, denn Bijou Brigitte hat die Zielsetzungen für das Gesamtjahr 2018 bestätigt. Demnach ist bei Umsätzen zwischen 315 und 330 Mio. Euro mit einem Gewinn vor Steuern in einer Bandbreite von 20 bis 30 Mio. Euro zu rechnen. Konkret dürften damit im besten Fall 20 Mio. Euro als Überschuss stehen bleiben. Das wiederum korrespondiert mit einer Marktkapitalisierung von 347 Mio. Euro. Auf der Habenseite steht freilich noch die Liquidität von rund 143 Mio. Euro, wodurch sich ein cashbereinigtes KGV zwischen 10 und 15 ergibt. In der günstigeren Variante wäre das eher moderat, bei einem Ergebnis am unteren Ende der Erwartungen wäre das bereinigte KGV dagegen eher hoch. Zieht man den Mittelwert heran, läuft es – mit Blick auf die Aktie – wohl auf eine Halten-Einschätzung heraus. Negativ ist jedoch, dass die jüngste Hauptversammlung erst Ende Juni 2018 stattfand, dass Dividenden-Argument momentan als nicht besonders akut ist. Den vollständigen halbjahresbericht legen die Hamburger im August vor – einen konkreten Termin gibt es nich nicht.


Nächster Zwischenschritt der TTL Beteiligungs- und Grundbesitz-AG auf dem Weg, der – mittelbar – größte Anteilseigner der GEG German Estate Group zu werden: Demnach plant die auf Gewerbeimmobilien fokussierte Beteiligungsgesellschaft weitere 4,5 Prozent an der DIC Real Estate GmbH zu erwerben, wodurch sich der ihr zurechenbare Anteil an der GEG auf 33,51 Prozent erhöhen würde. Bewertet wird die GEG German Estate Group – wie bereits in den beiden vorangegangenen Aufstockungen – mit durchgerechnet 160 Mio. Euro. Entsprechend beträgt der Kaufpreis rund 7,2 Mio. Euro. Erklärtes Ziel von TTL-Vorstand Theo Reichert ist es, (indirekt) größter Anteilseigner der GEG German Estate Group. Hintergrund: Die Asset Management-Plattform für Büro- und Einzelhandelsimmobilien verwaltet derzeit einen Immobilienbestand von rund 2,4 Mrd. Euro. Ankeraktionäre der GEG sind die Deutsche Immobilien Chancen Gruppe und der Finanzinvestor KKR. Boersengefluester.de hält es für wahrscheinlich, dass TTL zur Finanzierung der weiteren Anteile abermals eine Kapitalerhöhung durchführen wird. Bislang haben solche Maßnahme dem Aktienkurs aber nicht nachhaltig geschadet. So gesehen beleibt die Story für uns intakt. Zurzeit beträgt die Marktkapitalisierung von TTL 72,5 Mio. Euro.



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05. Juli, 2018

Von 50 auf knapp 28 Euro korrigierte der Aktienkurs des Raumfahrt- und Technologie-Unternehmens OHB im vergangenen halben Jahr. Nun lotet die Notiz aber wieder vorsichtig den Nordkurs aus. Die für einige Investoren als enttäuschend aufgenommen Aussagen zum Gesamtjahr 2018 – 1 Mrd. Euro Gesamtleistung sowie ein Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) von 47 Mio. Euro – scheinen also verdaut zu sein. Gleiches gilt für die zwischenzeitlichen Unruhen rund um das mittlerweile erfolgte Engagement des streitbaren US-Investors Guy Wyser-Pratte. So gesehen könnte sich für Privatanleger, die bislang bei OHB nur an der Seitenlinie gestanden haben, eine gute Einstiegsgelegenheit ergeben. Die Kursziele der Analysten liegen im Schnitt bei knapp 40 Euro – mit Extremwerten zwischen 50 und 30 Euro. Der Börsenwert beträgt zurzeit rund 522 Mio. Euro. Den Halbjahresbericht legen die Bremer am 9. August 2018 vor. Größter Aktionär mit einem Anteil von annähernd 70 Prozent ist die Familie um den Vorstand Marco Fuchs. Geeignet ist das Papier allerdings eher für risibereite Anleger, die keinen gesteigerten Wert auf überdurchschnittlich hohe Dividendenrenditen legen.


Irgendwie mit Ansage – aber trotzdem nicht zwingend zu erwarten: So kommt die Prognoseerhöhung von Lotto24 daher. Zwar lässt der EuroJackpot von mehr als 90 Mio. Euro immer mehr Tipper vom großen Glück hoffen und treibt so die Spieleinsätze in die Höhe. Andererseits hat Lotto24 – das Unternehmen vermittelt Lottoscheine von Kunden an die staatlichen Lotteriegesellschaften – regelmäßig betont, dass Phasen mit ungewöhnlich hohen Jackpots auch stets für eine Intensivierung der Marketingaktivitäten genutzt werden. Mit Blick auf das Zahlenwerk der Hamburger prallen damit zwei gegenläufige Effekte aufeinander, deren Endergebnis sich schwer vorhersagen lässt. Fakt ist: Der jetzt von Lotto24 für das zweite Quartal 2018 gemeldete Umsatzanstieg von 72,5 Prozent auf 10,9 Mio. Euro lag deutlich über unseren Erwartungen. Bemerkenswert ist außerdem der Zuwachs an Neukunden von rund 198.000 – nach 66.000 im entsprechenden Vorjahreszeitraum. Summa summarum blieb trotz der Schaltung teurer TV-Spots nach sechs Monaten 2018 ein um 300.000 Euro verbessertes Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) von 700.000 Euro hängen. Für das Gesamtjahr 2018 kalkuliert die Gesellschaft nunmehr mit einer Steigerung des Transaktionsvolumens (von den Kunden getätigte Spieleinsätze) um 25 bis 30 Prozent. Bislang lag die erwartetet Bandbreite zwischen 15 und 20 Prozent. Bei der Ergebnisprognose bleibt das Management dagegen eher vage: „In Abhängigkeit von den weiteren Rahmenbedingungen – insbesondere der Jackpot-Entwicklung – und den Marketinginvestitionen zur Neukundengewinnung werden sowohl EBIT als auch Periodenergebnis voraussichtlich weiterhin über der Gewinnschwelle liegen“, heißt es offiziell. An der Börse sorgen die Aussagen nochmals für kleinen Kursschub und treiben die ohnehin schon auf Rekordniveau befindliche Notiz erstmals über die Marke von 16 Euro. Auf dieser Höhe bringt es das im Prime Standard notierte Unternehmen auf einen Börsenwert von 387 Mio. Euro. Keine Frage: Lotto24 ist ein Musterbeispiel für Skalierbarkeit und Digitalisierung. Andererseits ist das Papier nun auch schon üppig bewertet. Mehr als eine „Halten“-Einschätzung ist daher für boersengefluester.de gegenwärtig nicht drin.




03. Juli, 2018

Was für eine krasse Intraday-Entwicklung: Bis auf 4,90 Euro schoss die Notiz der TTL Beteiligungs- und Grundbesitz-AG am 3. Juli 2018 in der Spitze Richtung Norden. Verglichen mit dem Schlusskurs des Vortags entspricht das einem Kursplus von bis zu 32 Prozent und beförderte den Börsenwert der auf Gewerbeimmobilien spezialisierten Beteiligungsgesellschaft bis auf gut 86 Mio. Euro. Zwar vermochte der Anteilschein des Dauerfavoriten von boersengefluester.de dieses Niveau nicht zu halten und fiel bis auf 4,00 Euro zurück, was einem Plus von immer noch acht Prozent entspricht. Bemerkenswert ist die Performance aber allemal. Schließlich ging sie ohne eine entsprechende Meldung der Münchner einher, die die zwischenzeitliche Kaufpanik erklären würde. Das bestätigte uns der Vorstand von TTL. Und so bleibt wohl einmal mehr nur die Erkenntnis, wie wichtig Limits bei der Orderaufgabe von Spezialwerten sind. Ansonsten bleibt die grundsätzliche Investmentstory bei TTL aber intakt: Die Gesellschaft baut ihr Engagement bei dem Immobilien-Manager GEG kontinuierlich aus und schafft sich über regelmäßige Kapitalmaßnahmen den dafür nötigen finanziellen Unterbau. Mit Abstand größter Aktionär ist Professor Dr. Gerhard Schmidt. Im Streubesitz befinden sich offiziell nur 19,69 Prozent der insgesamt 17.600.000 TTL-Aktien.


Verglichen mit den Übernahmen von Jay Plastics oder auch der Plastiksparte aus dem HTI-Verbund ist die bereits Anfang Mai 2018 kommunizierte Akquisition der Holzapfel Engineering Team GmbH (heT) ein kleiner Fisch. Nichtsdestotrotz hat Nanogate-CEO Ralf Zastrau mit heT eine feine Verstärkung für den Oberflächenbeschichter an Land gezogen – wobei die Transaktion nun auch formal abgeschlossen ist. Dem Vernehmen nach erlöste heT im vergangenen Jahr einen mittleren einstelligen Millionenbetrag und kam dabei auf eine „attraktive“ EBITDA-Marge. Genauer Zahlen nannte Zastrau bislang nicht, auf der Frühjahrskonferenz Mitte Mai in Frankfurt verriet Zastrau auf Nachfrage von boersengefluester.de jedoch, dass die Böblinger mit deutlich höheren Margen arbeiten als Nanogate selbst. Demnach liegt die Messlatte markant oberhalb von 22 Prozent. Restrukturierungsaufwendungen sind für heT nicht zu erwarten. Ebenfalls interessant: Laut Bundesanzeiger beschäftigte das auf die Konstruktion von Kunststoffbauteilen für den Automobilsektor ausgerichtete Unternehmen im Geschäftsjahr 2016/17 (30. Juni) im Schnitt 18 Mitarbeiter. Der Abschluss weist bei einem Eigenkapital von 1,42 Mio. Euro eine Bilanzsumme von 2,15 Mio. Euro aus. Zum Vergleich: Nanogate kam 2017 auf eine Bilanzsumme von 235 Mio. Euro. Nanogate-CEO Zastrau hat trotzdem große Erwartungen an die Transaktion: „Unser Ziel ist es, gemeinsam hochwertige Kunststoffkomponenten der nächsten Generation komplett zu entwickeln und in der Gruppe als integrierte Systeme zu produzieren. Sowohl im Automobil- wie auch im Industriegeschäft sehen wir großes Interesse internationaler Konzerne an innovativen und designorientierten Oberflächen und Komponenten.“ Trotz einer Reihe positiver Meldungen, gab es für die Nanogate-Aktie in den vergangenen Wochen deutliche Kursverluste zu verkraften. Für boersengefluester.de hat sich an dem übergeordneten Szenario aber nichts geändert: Nanogate nutzt jede Chance zur Wachstumsbeschleunigung – auch wenn es zunächst einmal auf Kosten der Rendite geht. Für Langfristanleger bleibt das im Börsensegment Scale gelistete Papier unserer Meinung nach ein aussichtsreiches Investment.


Bereits Anfang Juni hatte Eyemaxx CEO Michael Müller in einem Interview (HIER) einen Halbjahresgewinn angekündigt, der „massiv höher“ sein sollte, als die bislang von dem Projektentwickler ausgewiesenen Zwischenresultate nach Ablauf der jeweils ersten sechs Monate. Nun hat Eyemaxx – wenige Tage nach der Hauptversammlung – die Katze aus dem Sack gelassen: Demnach kam Eyemaxx Real Estate zur Halbzeit des Geschäftsjahrs 2017/18 (endet am 31. Oktober) auf einen Überschuss von 2,10 Mio. Euro, was um gut 59 Prozent über dem vergleichbaren Vorjahresniveau liegt. Zur weiteren Einordnung: Der durchschnittliche Halbjahresgewinn aus den vergangenen sieben Jahren erreichte eine Größenordnung von 1,2o Mio. Euro. Vor diesem Hintergrund können sich die jüngsten Ergebnisse der Österreicher in der Tat sehen lassen und bestätigen die zahlreichen positiven Meldungen der vergangenen Quartale. Zudem hat Eyemaxx die Gesamtjahresprognose von „weiter deutlich steigenden Gewinnen“ bestätigt, ohne jedoch eine Bandbreite zu nennen. Die Analysten von SRC Research kalkulieren zurzeit mit einem Ergebnisanstieg von 6,63 auf 9,10 Mio. Euro. Trotz der insgesamt erfreulichen Meldungslage, hat sich der Aktienkurs von Eyemaxx – auf einem insgesamt spürbar ermäßigten Niveau – in einer Spanne zwischen 9,50 und 11,00 Euro eingependelt. Verglichen mit dem Kursziel 19 Euro von SRC Research sieht das nach einer Einladung zum Einstieg aus. Aber natürlich gibt es auch Risiken wie die künftige Zinsentwicklung und die bereits weit fortgeschrittene Baukonjunktur. Andererseits ist Eyemaxx gegenwärtig wesentlich breiter aufgestellt als früher. Wir blieben daher bei unserer positiven Einschätzung für den Titel. Die aktuelle Marktkapitalisierung beträgt annähernd 55 Mio. Euro, wovon fast 58 Prozent der Streubesitz zuzurechnen sind. Größter Investor mit (mittlerweile nur noch) 35,5 Prozent ist Michael Müller.



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29. Juni, 2018

So schnell ist gegenwärtig keine andere deutsche Firma auf dem Kurszettel: Bereits am 29. Juni – und damit am letzten Werktag des ersten Halbjahrs 2018 – liefert der Kunsthändler Weng Fine Art seine vorläufigen Halbjahreszahlen. Demnach kam die Gesellschaft bei einem Umsatzanstieg von etwa 17 Prozent auf 4,2 Mio. Euro auf ein um rund 30 Prozent verbessertes Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) von 1,1 Mio. Euro. Der Gewinn vor Steuern kam sogar um 40 Prozent auf 0,9 Mio. Euro voran. „Das Wachstum resultiert aus dem E-Commerce-Geschäft des Tochterunternehmens WFA Online AG“, betont die Gesellschaft. Zur Hauptversammlung (HV) am 6. Juli in Düsseldorf setzt Vorstand Rüdiger K. Weng damit das i-Tüpfelchen auf eine ganze Reihe positiver Meldungen. Aus Anlegersicht am wichtigsten war dabei das Mitte Mai erfolgte Relisting an der Münchner Börse – nach zuvor knapp zwei Jahren Abstinenz in Form eines Delistings. Performancetechnisch läuft bislang alles super. Mit 9 Euro hat die Notiz nach neuer Zeitrechnung einen frischen Höchststand erreicht. Vom ehemaligen Rekordstand bei knapp 18,50 Euro vom Februar 2013 ist der Kurs allerdings noch weit entfernt – und das ist wohl auch gut so, denn damals handelte es sich eher um einen irrationalen Überschwang. Aus heutiger Sicht ist Weng Fine Art nun deutlich besser und vor allen Dingen zukunftsorientierter aufgestellt. Nun: Die nächste wichtige Weichenstellung für den Aktienkurs wird Rüdiger K. Weng auf der HV in Form einer konkreten Prognose für das Gesamtjahr 2018 vornehmen.



27. Juni, 2018

Mehr oder weniger aus heiterem Himmel kam für boersengefluester.de die heftige Gewinnwarnung von MAX Automation aufgrund der Probleme bei der Tochter IWM Automation. Zwar deutete die Beteiligungsgesellschaft bereits im jüngsten Zwischenbericht an, dass „technisch komplexe Pilotprojekte“ in der Industrieautomation zu Mehraufwendungen führten. Daraus den Rückschluss zu ziehen, dass eine komplette wirtschaftliche Neubewertung der Problemprojekte notwendig ist, hätten wir jedoch so nicht für möglich gehalten. Offenbar sind die Mängel aber derart gravierend, dass sogar wichtige Positionen bei IWM neu besetzt werden und auch sonst eine Reihe von Gegenmaßnahmen eingeleitet werden. Interessant zu wissen: Bei IWM handelt es sich um den Zusammenschluss der jemals selbst börsennotierten Rohwedder-Gruppe mit der ebenfalls zum MAX-Verbund gehörenden IWM. Die Konsequenz der jüngsten Ereignisse: Statt des bislang in Aussicht gestellten Betriebsergebnisses (vor Sonderabschreibungen aus Übernahmen) von Untergrenze 26 Mio. Euro, rechnet das Management nun nur noch mit einer Bandbreite von 10 bis 13 Mio. Euro. Unterm Strich dürften nach Schätzungen von boersengefluester.de so weniger als 5 Mio. Euro als Überschuss hängen bleiben – nach gut 14 Mio. Euro im Jahr zuvor. Daniel Fink, CEO von MAX Automation, geht aus heutiger Sicht davon aus, dass die mittelfristigen Ziele mit einer EBIT-Marge von acht Prozent weiterhin Bestand haben: „Es handelt sich um klar isolierbare Einzelprojekte: Alle anderen Gruppengesellschaften verzeichnen weiterhin eine Auftrags- und Umsatzentwicklung auf hohem Niveau und mit guter Profitabilität.“ So gesehen spricht einiges dafür, dass mit der Kursklatsche bis unter 6 Euro das Schlimmste überstanden ist. Der Buchwert je Aktie liegt bei 4,46 Euro. Kapitalisiert sind die Düsseldorfer noch mit 173 Mio. Euro. Zum Jahresanfang 2018 erreichte die Marktkapitalisierung fast 239 Mio. Euro.


Eine (nicht ganz) überraschende Ankündigung von Fortec Elektronik: Der Anbieter von Elektronikbauteilen plant ein Unternehmen aus dem Bereich Datenvisualisierung zu kaufen. „Der Vorstand geht nach heutigem Kenntnisstand davon aus, dass die Akquisition bei erfolgreichem Abschluss der Vertragsverhandlungen zeitnah erfolgen kann. Der Kaufpreis in Euro liegt im mittleren einstelligen Millionenbereich“, heißt es offiziell. Finanziert werden soll der Deal über eine Barkapitalisierung im Volumen von brutto rund 6 Mio. Euro – wobei die Stücke ausschließlich bei institutionellen Investoren platziert werden. Bereits jetzt steuert das Segment Datenvisualisierung rund 63 Prozent zum Konzernumsatz bei und ist damit nicht nur ein gutes Stück größer, sondern mit einer operativen Marge von zuletzt 8,6 Prozent auch etwa doppelt so renditestark wie der zweite Bereich Stromversorgungen. Diese Relationen wollen die Landsberger offenbar nochmal ein Stück zurechtrücken. „Von dem Erwerb verspricht sich Fortec, die Wettbewerbsposition in diesem Wachstums- bzw. Zukunftsmarkt signifikant zu verbessern und die Margen in diesem Geschäftsfeld auf einem höheren Niveau zu stabilisieren“, betont die Gesellschaft. Wir bleiben bei unserer positiven Einschätzung für den dividendenstarken Small Cap. Die Marktkapitalisierung auf Basis der erhöhten Aktienzahl beträgt knapp 77 Mio. Euro.


Die maue Performance der Ferratum-Aktie in den vergangenen Wochen ließ bereits nichts Gutes erahnen: Jetzt muss der finnische Anbieter von Minikrediten und einer Mobile-Banking-Plattform tatsächlich die Messlatte für 2018 tiefer hängen. Demnach rechnet Ferratum nun nur noch mit Erlösen zwischen 260 und 280 Mio. Euro (zuvor: 280 bis 310 Mio. Euro). Die daraus zu erzielende EBIT-Marge setzt das Management zwar weiterhin in einer Bandbreite von 13 bis 16 Prozent an, angesichts der niedrigeren Erlösbasis wird das Ergebnis vor Zinsen und Steuern aber deutlich niedriger sein als zurzeit vom Kapitalmarkt gedacht. Boersengefluester.de setzt das für 2018 zu erwartende Betriebsergebnis derzeit bei knapp 39 Mio. Euro an. Zur Einordnung: Die Konsensschätzungen der Analysten liegen derweil noch bei knapp 44 Mio. Euro. Grund für die unerwartet schwache operative Entwicklung bei Ferratum ist ein geändertes internes Kredit-Scoring mit einer restriktiveren Einschätzung von Risiken. Offenbar haben die Finnen nun aber den Eindruck, dass sie mit diesem Scoring-Verfahren sogar Kreditanträge abgelehnt haben, die sich in der Vergangenheit nicht als wackelig erwiesen haben. Um nicht unnötig vorsichtig zu sein, will Ferratum das Modell nun wieder ein anpassen. Positiv ausgelegt, ist die Umsatzwarnung also keine Folge eines härteren Wettbewerbs, sondern resultiert „nur“ aus einer vermeintlich zu vorsichtigen Einschätzung der Kreditanträge. Eine Portion Skepsis bleibt freilich, denn natürlich ist auch die Interpretationsvariante, wonach Ferratum die Zügel bei der Kreditvergabe vielleicht zu sehr lockert, nicht ganz von der Hand zu weisen. Trotz des spürbar niedrigeren Börsenwerts von 328 Mio. Euro drängt sich gegenwärtig kein Investment auf. Wer den Titel noch im Depot hat, sollte auf dem jetzigen Niveau aber auch nicht unbedingt noch seine Stücke auf dem Markt schmeißen. Dafür ist die Bewertung der ehemaligen SDAX-Aktie mittlerweile einfach zu moderat.



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25. Juni, 2018

Beim Gang an die Börse Mitte Mai 2018 tat sich NFON noch richtig schwer und musste den ursprünglich geforderten Preis von bis zu 19,60 Euro auf 12 Euro eindampfen. Immerhin: Der Anbieter von Cloud-Telefonanlagen für den Einsatz in Unternehmen hat sein IPO durchgezogen und via Kapitalerhöhung brutto rund 50 Mio. Euro eingenommen. Auffällig ist, dass die Notiz – nach einer anfänglichen Schwächephase – nun spürbar Fahr aufnimmt und den Ausgabekurs mittlerweile deutlich hinter sich gelassen hat. Dabei ist die im Prime Standard gelistete Gesellschaft größer, als man vermutlich denken mag: Immerhin bringt es NFON auf einer Marktkapitalisierung von gut 200 Mio. Euro, wovon rund 30 Prozent dem Wagnisfinanzierer Milestone Venture Capital zuzurechnen sind. Der Erlöse beliefen sich im vergangenen Jahr auf knapp 36 Mio. Euro – das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) bewegt sich allerdings noch im negativen Terrain. Interessant ist die Geschichte aber schon allein deshalb, weil der Anteil der wiederkehrenden Erlöse zwischen 75 und 80 Prozent liegt. Und derartige “Dauerschuldverhältnisse“ an der Börse normalerweise eine besonders hohe Wertschätzung erfahren. Die Analysten der an der Emission beteiligten ODDO BHF setzen das Kursziel für die NFON-Aktie bei 18 Euro an und trauen es den Münchnern zu, ein dominanter Player in einem disruptiven Wachstumsmarkt zu werden.


Trotz der vielen ansprechenden Meldungen schafft es der Aktienkurs von Nanogate momentan nicht, sich aus der Umklammerung zu befreien. Dabei liegen die Kursziele der Analysten mit im Schnitt rund 60 Euro mittlerweile spürbar über der aktuellen Notiz von 42 Euro. Und auch sonst genießt der Spezialist für Hochleistungsbeschichtungen in Investorenkreisen einen prima Ruf: Das zeigt die kürzlich abgeschlossene Platzierung eines Schuldscheindarlehns mit einem Mittelzufluss von insgesamt 50 Mio. Euro. Dem Vernehmen nach war die in Tranchen zu drei, fünf und sieben Jahren gestückelte Emission deutlich überzeichnet. Konkrete Zahlen für die zu erwartende Ersparnis bei den Finanzaufwendungen nannte die im Börsensegment Scale gelistete Gesellschaft jedoch nicht. Allerdings spricht CEO Ralf Zastrau von einer „bedeutende Grundlage für die Unternehmensentwicklung“ und wertet die Refinanzierung als „Beleg für die gute operative Entwicklung sowie strategische Ausrichtung“. Zur Einordnung: Per Ende 2017 standen in der Nanogate-Bilanz liquiden Mitteln von 20,3 Mio. Euro, knapp 66,5 Mio. Euro an Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten gegenüber. Das Netto-Finanzergebnis belief sich im vergangenen Jahr auf minus 3,4 Mio. Euro. Insgesamt sind diese Relationen – gepaart mit einer Eigenkapitalquote von knapp 40 Prozent – durchaus robust. Der im September scheidende Finanzvorstand Daniel Seibert betont zudem den ausgewogenen Finanzierungsmix: „Ungeachtet der gestiegenen Fremdkapitalfinanzierung achten wir auch weiterhin auf eine angemessene Eigenkapitalausstattung. “ Die letzte Barkapitalerhöhung platzierte Nanogate im April 2017 mit einem Emissionserlös von brutto 14,2 Mio. Euro. Momentan befinden sich die Saarländer mitten in einer ausgeprägten Investitions- und Innovationsphase. Das belastet kurzfristig das Ergebnis – und scheinbar auch den Aktienkurs. Für boersengefluester.de hat Vorstandschef Zastrau aber plausibel argumentiert, welche Chancen sich der Gesellschaft dadurch langfristig eröffnen. Das zeigt auch der jetzt gemeldete Auftrag mit einem Volumen von bis zu 100 Mio. Euro mit einem US-Hersteller, wo es um die Beschichtung von Komponenten für Küchengeräte geht. „Mit dem größten Projekt der Unternehmensgeschichte verbessert Nanogate seine Marktposition im Industriegeschäft und tariert sein Produktportfolio aus“, sagt Zastrau. Boersengefluester.de bleibt daher bei der positiven Einschätzung für den Small Cap.


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20. Juni, 2018

Beinahe mit Ansage kommt die neuerliche Prognoseerhöhung von Dr. Hönle: So rechnet der Spezialist für Industrieklebstoffe und UV-Technik für das Geschäftsjahr 2017/18 (30. September) nun mit Erlösen zwischen 120 und 130 Mi. Euro sowie einem Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) in einer Bandbreite von 26 bis 30 Mio. Euro. Zum Vergleich: Nach Vorlage des Halbjahresberichts Mitte Mai korrigierte Dr. Hönle die Erwartung für das Betriebsergebnis auf den oberen Rand des zuvor in Aussicht gestellten Korridors von 22 bis 26 Mio. Euro. Beim Umsatz blieb das Management vor gut einem Monate noch dabei, wonach mit Erlösen zwischen 115 und 125 Mio. Euro zu rechnen sei. Boersengefluester.de ging damals davon aus, dass die Gräfelfinger spätestens mit der Vorlage des Q3-Berichts ihren Ausblick noch optimistischer formulieren würden. Nun ist Dr. Hönle einen Tick früher in Vorleistung gegangen – die Neun-Monats-Zahlen sind schließlich erst für den 10. August 2018 angesetzt. An der Börse sorgten die guten Neuigkeiten für einen neuerlichen Schub auf ein All-Time-High bei 88,60 Euro. Das entspricht einem Börsenwert von 488 Mio. Euro. Wir räumen gern ein: Eine derart hohe Kapitalisierung hätten wir Dr. Hönle nie und nimmer zugetraut. Offenbar wird die Gesellschaft aber geradezu überschüttet mit Aufträgen aus dem Klebstoffbereich. Die wichtigsten Kunden sind hier die Hersteller von Smartphones – konkrete Namen sind in der Branche stets geheime Kommadosache. Aber man muss kein Prophet sein, um zu ahnen, dass Apple bzw. ein Unternehmen aus der weiteren Zulieferkette zu den wesentlichen Auftraggebern zählt. Die große Frage bleibt, wie nachhaltig sich das Geschäft entwickeln wird. Nun: Momentan lehnen sich die Aktionäre einfach zurück und genießen den steilen Kursanstieg. Unsere Einschätzung: Weiter „Halten“, auch wenn die Entwicklung zunehmend an eine Fahnenstange erinnert.


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19. Juni, 2018

„Position des größten Gesellschafters bei der GEG German Estate Group angestrebt“, heißt es in den zusammenfassenden Schlagzeilen der Pressemitteilung der TTL Beteiligungs- und Grundbesitz-AG zu den Ergebnissen der Hauptversammlung am 15. Juni 2018. Ganz ehrlich: In dieser Deutlichkeit hatte boersengefluester.de die Botschaft bislang noch nicht vernommen, auch wenn die Beteiligungsgesellschaft TTL ihre durchgerechnete Investmentquote an der GEG in den vergangenen Quartalen kontinuierlich aufgestockt hat und zuletzt durchgerechnet 30,26 Prozent an dem Immobilien-Asset-Manager hielt. Letztlich müsste TTL künftig Stücke vom anderen Großaktionär – der Private-Equity-Gesellschaft KKR – übernehmen. Eine hoch spannende Geschichte. „Die TTL AG ist nun zweitgrößter Gesellschafter der GEG und unterstützt das Unternehmen bei den ambitionierten Wachstumsplänen. Wir können uns durchaus vorstellen, diese Beteiligung weiter aufzustocken. Des Weiteren beobachten wir den Markt grundsätzlich auch im Hinblick auf weitere Investments, um unsere Position im Gewerbeimmobilienmarkt auszubauen und unser Beteiligungsportfolio weiter zu diversifizieren”, lässt sich Theo Reichert, CEO der TTL AG, offiziell zitieren. Für boersengefluester.de bleibt die TTL-Aktie eine der interessantesten Spezialwerte aus dem Bereich Gewerbeimmobilien: Mit ziemlicher Sicherheit werden weitere Kapitalmaßnahmen folgen, bislang haben die Transaktionen dem Aktienkurs aber eher genützt. Der Börsenwert beträgt zurzeit etwas mehr als 70 Mio. Euro , wovon offiziell knapp 20 Prozent dem Streubesitz zuzurechnen sind.


Rund 50 Prozent Kursverlust innerhalb von acht Monaten: Für die Aktionäre von va-Q-tec lief es zuletzt richtig schlecht. Zwar haftete dem Hersteller von Isolierverpackungen schon immer der Makel einer extrem hohen Bewertung an – doch wenn dann auch noch das erhoffte Wachstum hinter den Erwartungen zurückbleibt, dann zeigt sich Börse gnadenlos. Und so werden die Anteilseigner auf der Hauptversammlung am 28. Juni 2018 in Würzburg klären müssen, ob die zuletzt allesamt enttäuschenden Zahlen nur eine vorübergehende Erscheinung sind, oder ob es vielleicht auch strukturelle Probleme gibt. Jedenfalls hat der Fehlbetrag von 1,77 Mio. Euro zum ersten Quartal 2018 die Anleger sensibilisiert, was mögliche Risiken angeht. Die im Geschäftsbericht 2017 genannte Prognose für das Gesamtjahr mit Erlösen zwischen 56 und 63 Mio. Euro sowie einem „starken Wachstum“ für das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) gegenüber dem 2017er-Wert von 7,21 Mio. Euro scheint aus heutiger Sicht jedenfalls reichlich ambitioniert. Ohnehin dürfte unterm Strich – wenn überhaupt – nur ein kleiner Gewinn übrig bleiben. Näheren Aufschluss darüber werden die für den 22. August angesetzten Halbjahreszahlen liefern. Kapitalisiert ist va-Q-tec noch immer mit 157 Mio. Euro – on top kommen Netto-Finanzverbindlichkeiten von rund 18 Mio. Euro. Trotz des bereits deutlich ermäßigten Kursniveaus: Momentan scheint es nach Auffassung von boersengefluester.de noch zu früh, bei der im Prime Standard gelisteten va-Q-tec-Aktie auf eine Trendwende zu spekulieren.




15. Juni, 2018

Wer noch auf der Suche nach einem interessanten Dividendenwert aus dem Small Cap-Bereich ist, sollte einen Blick auf die Aktie der Deutschen Grundstücksauktionen werfen. Zur Hauptversammlung am 25. Juni 2018 in Berlin steht eine um 5 Cent auf 0,77 Euro je Anteilschein erhöhte Dividende auf der Agenda. Bezogen auf den aktuellen Kurs von 18,10 Euro kommt der Titel damit auf eine weit überdurchschnittliche Rendite von 4,25 Prozent. Mit den zuletzt vorgelegten Zahlen hat das Management regelmäßig überzeugt, auch wenn das Geschäft keine riesengroße Dynamik hergibt. Immerhin: Einzelne Transaktionen, wie der jüngste Verkauf eines Grundstücks in Berlin-Marzahn für stattliche 15,23 Mio. Euro haben positive Signalwirkung auf den Aktienkurs, schließlich handelte es sich um den höchsten Einzelerlös in der Firmengeschichte. Boersengefluester.de hatte den im Börsensegment Scale gelisteten Titel zuletzt vor gut einem Jahr vorgestellt – nach einer Präsentation von Vorstand Michael Plettner auf der MKK Münchner Kapitalmarkt Konferenz (zu dem Beitrag kommen Sie HIER). Seit dem hat sich das Papier sehr ordentlich entwickelt und wir gehen davon aus, dass die Performancereise noch längst nicht beendet ist. Die Marktkapitalisierung beträgt zurzeit knapp 29 Mio. Euro, wovon offiziell etwas mehr als 61 Prozent dem Streubesitz zugerechnet werden. Wenn man bedenkt, welche große Welle der Anfang Juni erfolgte Einstieg der Deutschen Beteiligungs-AG bei der Marklergesellschaft von Poll Immobilien geschlagen hat, ist es schon ein wenig schade, wie stiefmütterlich die Aktie der Deutschen Grundstückauktionen am Kapitalmarkt behandelt wird. Dabei genießt die Gesellschaft in Spetialwertekreisen durchaus einen tadellosen Ruf. Wir bleiben dabei: Prima Langfristanlage!


Ein traumhaftes Chartbild zeigt die Aktie von secunet Security Networks: Mit 122 Euro ist die Notiz des Anbieters von leistungsstarken IT-Sicherheitsprodukten (Symbol: YSN) mittlerweile sogar ganz dicht an das All-Time-High bei 124,00 Euro vom 23. Februar 2000 herangerückt. Nie im Leben hätte wohl jemand noch vor zwei Jahren gedacht, dass die Rekordmarke aus Neuer Markt-Zeiten jemals wieder in Sichtweite kommen würde – boersengefluester.de inklusive. Dabei haben wir den Small Cap von Anfang an sehr intensiv verfolgt – vom IPO im November 1999 bis heute. Bemerkenswert finden wir übrigens die Tatsache, dass das Aktienkapital der Essener seit dem Börsenstart unverändert in 6.500.000 Stücke eingeteilt ist. Es gibt wohl nur wenige Techgesellschaften, die über eine so lange Zeit ohne Verwässerung auskommen. Was genau der Auslöser für den jüngsten Kurssprung ist, lässt sich indes kaum sagen. Die Q1-Zahlen (siehe dazu unseren Beitrag HIER) sowie die Hauptversammlung sind nun schon ein paar Tage her. Die Halbjahreszahlen stehen für den 7. August 2018 an. Und die Fachmesse CeBIT, auf der secunet ebenfalls mit einem großen Stand vertreten war, ist normalerweise nicht besonders kursrelevant. Der Börsenwert von secunet beträgt mittlerweile 793 Mio. Euro. Für ein Unternehmen mit einem Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) von zuletzt 23,5 Mio. Euro ist das schon einigermaßen happig – auch wenn die Essener eine piekfeine Bilanz haben und frei von Bankverbindlichkeiten agieren. Eine Halten-Position bleibt der Titel für uns aber dennoch, schließlich erwarten wir noch eine Menge an positiven Nachrichten. Jedenfalls können wir es uns kaum vorstellen, dass secunet nicht auch im laufenden Jahr die Prognosen anheben wird.



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11. Juni, 2018

Nur mühsam bewegt sich der Aktienkurs der German Startups Group (GSG) Richtung Norden. Dabei spielt die Venture Capital-Beteiligungsgesellschaft momentan recht virtuos auf der Investor Relations-Klaviatur und setzt insbesondere auf das Instrument des Aktienrückkaufs. Das jüngste – auf bis zu 250.000 Aktien ausgelegte – Programm haben die Berliner vorzeitig beendet, auch wenn gerade einmal 30.367 Anteilscheine erworben wurden. An die Stelle dieser Offerte tritt ein öffentliches Rückkaufangebot für bis 200.000 Euro zu einem Preis von jeweils 1,85 Euro – die Frist läuft vom 15. Juni bis 15. Juli. Damit sollte die gegenwärtige Notiz von 1,78 Euro nach unten gut abgesichert sein. Zudem betont CEO Christoph Gerlinger, der seinen Bestand kürzlich um 10.000 Stück aufgestockt hat, dass er keine Stücke aus seinem Bestand andienen werde. Kein Wunder: Die German Startups Group geht mit ihrer schrittweisen Umstellung des Geschäftsmodells Richtung Plattform für VC-Anteile in die entscheidende Phase. Am 19. Juni 2018 findet in Berlin in Clärchens Ballhaus der Launch von G|S Market statt. Ein Moment, auf den das Unternehmen lange hingearbeitet hat und dem die Investoren enorme Bedeutung beimessen. „Eine erfolgreiche Umgestaltung könnte es GSG nicht nur ermöglichen, die Bewertungslücke zum NAV (derzeit rund 30 %) zu schließen, sondern auch zusätzlichen Wert zu realisieren“, betonen die Analysten von EDISION in ihrer jüngsten Studie zu der im Scale gelisteten Aktie der German Startups Group. So gesehen wäre es wohl kein besonders cleverer Schachzug, jetzt der Gesellschaft seine Stücke anzudienen. Noch keine Entscheidung gibt es indes zu der Mitte Mai gemeldeten Nachricht, wonach der German Startups Group ein Kaufangebot für die ihr zu 50,7 Prozent gehörende Digitalagentur Exozet Berlin vorliegt. Dabei handelt es sich um einen gewichtigen Deal. „Der Kaufpreis würde bei Veräußerung zu einem Veräußerungsgewinn gegenüber dem Buchwert in Höhe von rund 1 Mio. Euro führen und das Eigenkapital entsprechend erhöhen“, heißt es offiziell. Zur Einordnung: Gegenwärtig beträgt die gesamte Marktkapitalisierung der Berliner “nur” 21,3 Mio. Euro. Für risikobereite Investoren bleibt die GSG-Aktie unserer Meinung nach eine Wette wert.


Vom 19. bis 22. Juni 2018 findet in München die Leitmesse automatica für Automation und Robotikanwendungen statt. Mit von der Partie sind aus dem Small- und Mid Cap-Sektor Cenit, KUKA, Manz, DMG Mori, Leoni, Stemmer Imaging und Isra Vision. Insbesondere die Aktie von Isra Vision kennt zurzeit wieder mal kein Halten. Allein seit der Umsetzung des 1:5-Aktien-Splits am 25. Mai hat die Notiz des TecDAX-Unternehmens um rund neun Prozent zugelegt. Seit Jahresbeginn 2018 beträgt das Kursplus mittlerweile gut 16 Prozent – die Kursdelle aus den ersten drei Monaten 2018 ist damit mehr als wettgemacht. Insgesamt kommt Isra Vison gegenwärtig auf eine Marktkapitalisierung von 1.095 Mio. Euro – so viel wie nie zuvor seit dem Börsengang im April 2000. An der grundsätzlichen Ausgangslage hat sich nichts geändert: Die kürzlich vorgelegten Zahlen für das erste Halbjahr des Geschäftsjahrs 2017/18 (30. September) waren zwar wieder einmal gut. Gemessen an der mittlerweile erreichten Bewertung, ist das Wachstumstempo aber eigentlich nicht dynamisch genug – zumal Isra Vision bei den Margen seit Jahren mehr oder weniger auf der Stelle tritt. Bekannt ist, dass CEO Enis Ersü sich vehement um Akquisitionen kümmert. Von den potenziellen Verstärkungen soll ein Zukauf noch im laufenden Geschäftsjahr abgeschlossen werden. Demnach müsste Isra Vision also schon einigermaßen bald Vollzug melden. Wir sind gespannt, welchen Fisch Erst an der Angel hat. Für boersengefluester.de bleibt die Isra-Aktie eine Halten-Position.



07. Juni, 2018

Schlichtweg verpufft am Kapitalmarkt ist bislang die geplante Zusammenlegung der Stamm und Vorzugsaktien des Modeunternehmens Ahlers. Dabei hatte sich das Management – und auch boersengefluester.de – durchaus positive Impulse für den seit Jahren dahinsiechenden Kurs erhofft. Umgesetzt wird die Maßnahme am 2. Juli 2018. Wer die Stammaktie im Depot hat, braucht ohnehin nichts zu machen – die schon bislang mit einem Stimmrecht ausgestattete Gattung bekommt lediglich die neue ISIN DE0005009740. Vorzugsaktionäre müssen im Gründe ebenfalls nichts unternehmen, Anfang des kommenden Monats bucht die Bank die Vorzugsaktien aus dem Depot aus und die selbe Stückzahl an Stammaktien ein. Weitere Infos dazu gibt es HIER. Wem nützt die ganze Aktion eigentlich? Zunächst einmal erhoffte sich Ahlers durch die einheitliche Aktiengattung einen liquideren Börsenhandel, der sich indirekt dann auch in einer höheren Bewertung niederschlagen sollte. Davon wiederum würden die Familiengesellschafter als Großaktionäre am meisten profitieren. Auf der anderen Seite würde die Zahl der mit einem Stimmrecht ausgestatteten Papiere signifikant zunehmen – es gibt momentan 6.081.206 Vorzüge bei insgesamt 13.681.520 Aktien. In Gefahr ist die Stimmrechtsmehrheit des Familienclans dadurch aber nicht. Nachhaltige Impulse für den Aktienkurs können aber sowieso nur entsprechend positive Nachrichten aus dem operativen Geschäft liefern. Und da sah es nach dem Auftaktquartal nicht sonderlich ermutigend aus. Immerhin lag Ahlers beim Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) mit 2,8 Mio. Euro um fast 35 Prozent hinter dem entsprechenden Vorjahreswert zurück. „Nach dem ersten Quartal bewegen sich unsere Umsatz- und Ertragszahlen unterhalb der Erwartungen, besonders im eigenen Einzelhandel“, räumte die Vorstandsvorsitzende Stella A. Ahlers ein. Gleichwohl betonte Stella Ahlers: „Wir gehen davon aus, dass wir die im Geschäftsbericht veröffentlichte Jahresprognose für Umsatz und Ergebnis erreichen.“ Demnach sollte das EBIT vor Sondereffekten zulegen und über den 3,5 Mio. Euro von 2016/17 (30. November) liegen. Die Halbjahreszahlen legen die Herforder am 11. Juli 2018 vor. Dann steht dem Kurs die nächste Bewährungsprobe bevor.


Nach einem kursmäßig etwas schwächeren ersten Quartal 2018 hat sich die Aktie von GK Software zuletzt wieder deutlich gefangen und liegt – verglichen mit der Notiz zu Jahresbeginn – nun um rund drei Prozent vorn. Spektakulär ist das nicht unbedingt, allerdings gilt es das übergeordnete Kursbild einzubeziehen: Immerhin hat der Anteilschein des Herstellers von Software für Einzelhandelskassen von Anfang 2016 bis zum Herbst 2017 in der Spitze um fast 100 Euro auf 133 Euro zugelegt. Da tut eine ausgeprägte Seitwärtsbewegung zum Abbau der Überhitzungserscheinungen schon mal ganz gut. Zudem sollte die Marke von 100 Euro ein stabiles Fundament bieten. Letztlich ist es auch so, dass die fundamentalen Daten der vergangenen Quartale gar keinen Grund für nachhaltig niedrigere Kurse liefern. Die kürzlich vorgelegten Zahlen zum Auftaktviertel 2018 zeugen insbesondere auf der Erlösseite mit 23,37 Mio. Euro von einem robusten Wachstum. Und auch das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) kann sich mit 1,34 Mio. Euro sehen lassen. Wichtig ist insbesondere, dass die Geschäfte in den USA wie erhofft Fahrt aufnehmen. Unterm Strich blieb nach den ersten drei Monaten 2018 zwar ein um gut 152.000 Euro vergrößerter Fehlbetrag von 526.000 Euro stehen. Das Minus ist aber nicht ungewöhnlich für GK Software – entscheidend fürs Gesamtergebnis ist traditionell das vierte Quartal. Und so betont auch das Management: „Wir sehen uns auf einem guten Weg bei der Erreichung unserer Jahresziele.“ Für boersengefluester.de bleibt die im Prime Standard gelistete Aktie von GK Software einer der Top-Picks aus dem Software-Sektor. Einen Blick wert ist übrigens auch die – allerdings kaum gehandelte – Wandelanleihe (WKN: A2GSM7) von 2017. Der Bond läuft noch bis Oktober 2022 und hat einen Kupon von 3,00 Prozent. Der Wandlungspreis beträgt 155,00 Euro.



02. Juni, 2018

Deutlich erholt von seinen Tiefkursen hat sich seit Mitte April der Aktienkurs von DEAG Deutsche Entertainment. Weiteren Schub brachten zuletzt die Zahlen für das Auftaktviertel 2018 sowie die zuversichtliche Einschätzung der Lage von CEO Peter L.H. Schwenkow: „Alle Bereiche tragen zur positiven Umsatz- und Ergebnisentwicklung bei und sind profitabel. Insbesondere im Bereich Family-Entertainment konnten wir das starke Wachstum der vergangenen Jahre weiterführen. Wir erwarten auch vor diesem Hintergrund ein starkes zweites Quartal und sehen unsere Prognose für das Gesamtjahr 2018 bestätigt.“ Demnach ist mit einem Erlösplus von mindestens Prozent auf Unterkante 192 Mio. Euro sowie einer Verbesserung des Ergebnisses vor Zinsen und Steuern (EBIT) um mehr als 40 Prozent auf dann vermutlich über 7 Mio. Euro zu rechnen. Das korrespondiert mit einem Börsenwert von zurzeit 60,3 Mio. Euro. Die Analysten von Hauck & Aufhäuser hatten Anfang April ihre Kursziel von 5 Euro bestätigt. Sollten die Spezialwerteprofis Recht behalten, wäre die DEAG-Aktie noch immer eine gute 50 Prozent-Chance. Wer den Titel noch im Depot hat, sollte also engagiert bleiben. Immerhin kostete das Papier Anfang 2015 noch rund 8 Euro. Eine Vielzahl Anteilseignern dürfte also auf stattlichen Kursverlusten sitzen und nach dem Anstieg von 2,30 auf 3,30 Euro nicht zwangsläufig schon den Ausstieg suchen. Christian Angermayer hat über die ihm zurechenbare Apeiron Investment Group seinen Anteil zuletzt sogar von 6,70 auf 11,41 Prozent aufgestockt – vermutlich auch ein wichtiger Auslöser für den jüngsten Kursaufschwung.


Ein Überschuss von knapp 20.000 Euro – bei Erlösen von 24,7 Mio. Euro – ist nicht unbedingt eine Größenordnung, bei der Anleger vor Freude in die Luft springen. Trotzdem bewegen sich die 2017er-Resultate des Geothermiespezialisten Daldrup zumindest im Rahmen der Erwartungen. Dabei hat das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) mit 4,74 Mio. Euro den Vorjahreswert von 4,56 Mio. Euro sogar leicht getoppt. Und die Chancen stehen gut, dass Daldrup auf dem Weg zu einem Bohrdienstleister plus Betreiber von Geothermiekraftwerken gut vorankommt. „Per Mai 2018 erreicht das Auftragsvolumen der Daldrup & Söhne AG mit 49,1 Mio. Euro einen historischen Höchststand − niemals zuvor fragten Unternehmen, Investoren, privatwirtschaftliche Zweckverbände und Kommunen die Produkte und Dienstleistungen des Daldrup-Konzerns stärker nach“, betont CEO Josef Daldrup. Für das Gesamtjahr 2018 stellt Daldrup eine Gesamtleistung von rund 40 Mio. Euro – bei einer EBIT-Marge von zwei bis fünf Prozent in Aussicht. Die Analystenschätzungen liegen zwar ein Stück über diesen Werten, doch boersengefluester.de ist zuversichtlich, dass Daldrup im Jahresverlauf noch nachlegen wird. Unterm Strich bleiben wir bei unserer Kaufen-Einschätzung für den im Scale notierten Titel.



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30. Mai, 2018

Sehr gut lässt sich bislang das Relisting der Aktie von Weng Fine Art (WFA) im Münchner Spezialsegment m:access an: Seit der offiziellen Notizaufnahme am 17. Mai 2018 hat der Anteilschein des Kunsthandelshauses – verglichen mit dem letzten Handelsumsatz am 16. Mai bei 7,00 Euro liegt der Anteischein bereits um 17 Prozent vorn. Dem Vernehmen nach war es eigentlich geplant, die Aktie mit 7,00 Euro im m:access zu launchen. Aufgrund des großen Nachfrageüberhangs zu diesem Kurs, hat der Makler die WFA-Aktie aber mehrfach hochgetaxt und eine Stunde bis zum ersten Umsatz gebraucht. Der erste Kurs lag dann bei 7,80 Euro. Ebenfalls bemerkenswert: Seit dem ersten Getuschel um ein mögliches Börsencomeback von Weng Fine Art im Februar 2018 (siehe dazu auch unseren Bericht HIER) hat der damals nur im außerbörslichen Handel gelistete Small Cap nämlich nun bereits um rund 40 Prozent an Wert gewonnen. Auf Zwölf Monats-Sicht steht sogar ein Kursverdoppler zu Buche. Die aktuelle Marktkapitalisierung erreicht 22,4 Mio. Euro. Bereinigt um die 275.000 eigenen Aktien beläuft sich der Börsenwert auf auf knapp 20,2 Mio. Euro. Zum Vergleich: Die ebenfalls börsennotierte Artnet aus Berlin bringt derzeit 19,5 Mio. Euro auf die Waagschale – spielt also in der selben Gewichtsklasse an der Börse. Orchestriert wurde das WFA-Relisting durch eine Reihe von ansprechenden Meldungen aus dem operativen Geschäft.

Den endgültigen Konzernabschluss für 2017 legen die Krefelder dann am 20. Juni 2018 vor. Bereits im Februar präsentierte Vorstand Rüdiger K. Weng die wesentlichen Eckdaten der Weng Fine Art-Gruppe. Insbesondere der um 107 Prozent auf 1,2 Mio. Euro in die Höhe geschnellte Überschuss kam gut an bei den Investoren. Das nächste Ausrufezeichen setzt Weng nun mit der Einladung zur Hauptversammlung am 6. Juli 2018 in Düsseldorf. Eine Nachricht wert ist natürlich die um 2 Cent auf 0,12 Euro je Aktie erhöhte Dividende – selbst wenn die Rendite damit nicht einmal 1,5 Prozent erreicht. Vermutlich auch deshalb stellt Weng schon jetzt für 2018 die nächste Dividendenerhöhung in Aussicht. Für Spezialwertekenner beinahe noch interessanter sind die Wahlvorschläge für den Aufsichtsrat: Christian W. Röhl, unter anderem bekannt für seine Plattform DividendenAdel, bleibt dem Kontrollgremium erhalten. Aktiv mit der Börsenszene verbunden ist zudem Patrick Kiss, IR-Chef des MDAX-Konzerns Deutsche EuroShop. Kiss soll gemeinsam mit dem Kunstexperten Dr. Dietrich von Frank und Christian W. Röhl das künftige Aufsichtsratstrio bilden – das sieht nach viel Sachverstand aus. Für boersengefluester.de bleibt die WFA-Aktie überdurchschnittlich interessant. Umso mehr bedauern wir, dass wir die WFA-Aktie nicht mit den sonst üblichen Charts und Kennzahlentabellen abbilden können. Das liegt daran, dass wir für die Berechnung der Kennzahlen eine Notiz in Frankfurt bzw. auf XETRA benötigen. Schon allein aus diesem Grund hoffen wir, dass in einigen Monaten vielleicht doch noch ein Xetra-Parallellisting kommen wird.



28. Mai, 2018

Unnötig weit aus dem Fenster gelehnt, hat sich das Management von Fortec Elektronik noch nie. Da macht auch die seit knapp einem Jahr als Vorstandssprecherin agierende Sandra Maile keine Ausnahme. Immerhin bezeichnet sie die Ergebnisse des dritten Quartals – das Geschäftsjahr des Anbieters von Elektronikbauteilen und Displays beginnt am 1. Juli – als „sehr gut“. Das will schon etwas heißen. Tatsächlich kam Fortec von Anfang Januar bis Ende März 2018 auf ein Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) von 2,27 Mio. Euro, was den entsprechenden Vorjahreswert um rund 30 Prozent toppt. Nach einem starken Auftakt und einem stabilen zweiten Jahresviertel hat die Gesellschaft im dritten Quartal also wieder deutlich an Tempo gewonnen. Umso erstaunlicher, dass das Vorstandsteam bei der Prognose bleibt, wonach im Gesamtjahr 2017/18 mit einem „ähnlichen EBIT-Ergebnis” wie im Geschäftsjahr 2016/17 zu rechnen sei. Konkret würde das bedeuten, dass das Betriebsergebnis im Abschlussviertel 2017/18 mit rund 0,66 Mio. Euro um rund zwei Drittel hinter den 1,85 Mio. Euro EBIT von Q4 2016/17 bleiben würde. Trotz anstehender Investitionen – etwa in eine neue Lagerhalle – halten wir dieses Szenario für reichlich tiefgestapelt. Insgesamt bleibt die Investmentstory von Fortec für boersengefluester.de voll intakt: Das Unternehmen wächst mit anständigem Tempo, ist dauerhaft profitabel und gilt als einer der zuverlässigsten Dividendenzahler auf dem heimischen Kurszettel. Perspektivisch gehört die Gesellschaft zudem in den Kreis der Übernahmekandidaten – ganz so wie es vor wenigen Jahren zwischen Data Modul und dem US-Konzern Arrow gefunkt hat. Die Marktkapitalisierung von Fortec Elektronik beträgt gegenwärtig 65 Mio. Euro. Das entspricht etwa dem 2,2fachen des Eigenkapitals – eine alles andere als abgehobene Bewertung. Zum Vergleich: Data Modul kommt momentan auf ein Kurs-Buchwert-Verhältnis (KBV) von 3,1. Fazit: Kaufen und im Depot liegen lassen.


Sehr viel besser als zurzeit kann es bei dem Sensorikspezialisten m-u-t eigentlich kaum laufen: Die Zahlen sind regelmäßig top und der Aktienkurs rast von Rekordhoch zu Rekordhoch. Da machen auch die Daten zum ersten Quartal 2018 keine Ausnahme: Bei Erlösen von 18,3 Mio. Euro kam m-u-t auf ein Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) von 3,3 Mio. Euro – verglichen mit 2,9 Mio. Euro im Jahr zuvor. Die Prognose für das Gesamtjahr bleibt bei Umsätzen zwischen 66 und 68 Mio. Euro sowie einem EBIT von etwa 10 Mio. Euro. Interessant wird vermutlich die Hauptversammlung am 29. Juni 2018: Immerhin steht dort die Umfirmierung in Nynomic auf der Agenda. „Sowohl im operativen Geschäft als auch am Kapitalmarkt soll der neue Unternehmensname Nynomic den Weg zu internationalen Kunden, Kooperationspartnern und Investoren flankieren und auch nach außen den strategischen Schritt in eine möglicherweise ganz neue Größenordnung des Geschäftsmodells signalisieren“, heißt es offiziell. Die Formulierung hört sich zwar an, als wäre sie durch ein Weichspülprogramm gelaufen. Andererseits deutet sich dennoch an, welchen Veränderungsprozess das Unternehmen zurzeit durchläuft. Wenn boersengefluester.de einen Wunsch frei hätte für die im Scale gelistete Gesellschaft, dann wäre es momentan wohl eine frühere Veröffentlichung der Geschäftszahlen – verbunden mit einer feineren Taktung. Noch ist der Finanzkalender nämlich gespickt mit Angaben wie „spätester Termin“. Das müsste für ein Unternehmen mit 120 Mio. Euro Börsenwert besser gehen. Ansonsten bleiben wir dabei, dass die m-u-t-Aktie ihr Potenzial noch immer nicht voll ausgeschöpft hat – selbst wenn der Chart schon ziemlich heiß aussieht.


Vom Blockchain-Fieber erfasst“, hatte boersengefluester.de den jüngsten Artikel zur JDC Group von Mitte Januar 2018 betitelt. Positiv formuliert hat der Anteilschein des, im Börsensegment Scale gelisteten, Finanzvertriebs den nicht sonderlich gesunden steilen Kursanstieg mittlerweile auskuriert. Dabei ging es mit dem selben Tempo von 13 auf 8 Euro runter, in der die Notiz zuvor Richtung Norden preschte. Ein häufig zu beobachtendes Phänomen, wenn ein Small Cap von zu vielen Adressen gleichzeitig bejubelt wird: Am Ende fehlt es an Nachhaltigkeit. Für mittel- bis langfristig orientierte Anleger kann die aktuelle Kursdelle aber auch eine Chance sein; immerhin haben die Wiesbadener mit ihrem Bericht zum ersten Quartal 2018 ordentliche Zahlen geliefert und auch ihre Prognosen für das Gesamtjahr bestätigt. Demnach ist weiterhin mit Erlösen von mehr als 100 Mio. Euro sowie einem EBITDA von mindestens 6 Mio. Euro zu rechnen. Zur Einordnung: Per Ende März 2018 kommt die JDC Group auf ein Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen von 1,48 Mio. Euro – nach 1,13 Mio. Euro im vergleichbaren Vorjahreszeitraum. Nicht abgerückt ist das Vorstandsteam auch vom ambitioniert klingenden Ziel, „die größte Krypto-Community in Deutschland aufzubauen“. Bis nach Tipperary ist es aber bekanntlich ein langer Weg und so beschäftigt sich die JDC Group in der zu Jahresbeginn gegründeten Blockchain-Lab gegenwärtig damit, erste Prototypen zu entwickeln. Positiv sieht boersengefluester.de derweil eine andere Entwicklung: Und zwar, dass der österreichische Investor und JDC-Aufsichtsrat Klemens Hallmann seinen Aktienbestand über die bislang angezeigten 9,14 Prozent weiter aufstocken will. Die Analysten von Montega Research haben derweil ihre Halten-Einschätzung bestätigt – mit einem ganz leicht gesenkten Kursziel von 9,50 Euro. Diese Einstufung erscheint uns fast ein wenig zu zurückhaltend.



26. Mai, 2018

Klatsche für Staramba: Am späten Abend des 25. Mai 2018 muss der Virtual Reality-Spezialist nämlich einräumen, dass der Wirtschaftsprüfer BDO sein Testat für den Geschäftsbericht 2017 versagt hat. „Nach Aussage des Abschlussprüfers kann nicht beurteilt werden, ob Anpassungen erforderlich waren in Bezug auf die ausgewiesenen Umsatzerlöse und Forderungen aus Lieferungen und Leistungen einschließlich der zugehörigen Angaben, da die gesetzlichen Vertreter die für die Prüfung der Umsatzrealisation sowie des Bestands der Forderungen erforderlichen Aufklärungen und Nachweise nicht erbracht haben sollen“, heißt es offiziell. Wenig beruhigend auf Investoren wirkt da der Hinweis, wonach der Staramba-Verwaltungsrat die Einschätzung von BDO nicht teilt. Interessant: BDO war erst auf der jüngsten Hauptversammlung am 25. Juli 2017 zum neuen Wirtschaftsprüfer von Staramba gewählt worden. Zuvor kontrollierten die Experten von Baker Tilly Roelfs die Bücher. Für die Berliner kommt die Nachricht sowieso zur Unzeit. Immerhin startete erst wenige Stunden vorher die Registrierung für den Initial Token Sale der eigenen Kryptowährung – dem STARAMBA.Token. Mit dem Erlös aus diesem Projekt will Direktor Christian Daudert das Projekt STARAMBA.spaces – eine Art virtuelle Welt mit starker Einbindung von Stars aus Sport und Show – vorantreiben. Selbst wenn die Krypto-Szene vielleicht andere Maßstäbe ansetzt als der klassische Aktien-Investor: Für boersengefluester.de ist angesichts der neuen Faktenlage kaum vorstellbar, dass der STARAMBA.Token ein Verkaufserfolg wird. Auf der Handelsplattform von Lang & Schwarz sackte die Notiz der Staramba-Aktie bereits um 23 Prozent auf 49 Euro ab. Urplötzlich erscheint damit auch die Verschiebung des Geschäftsberichts von Staramba vom 30. April auf den 29. Mai 2018 in einem ganz anderen Licht – zumal Daudert noch am 14. Mai 2018 auf der Frühjahrskonferenz in Frankfurt (siehe dazu den Beitrag von boersengefluester.de HIER) tönte: „Auf die Zahlen würde ich nicht viel geben. Wesentlich wichtiger ist es, die strategische Ausrichtung von Staramba zu begreifen.“ Zurzeit scheint es eher so, dass er sich mit dieser Einschätzung – bei aller Zukunftsfantasie – gründlich getäuscht hat. Jedenfalls ist die Small Cap-Szene um einen krassen Aufreger reicher. Mit Sicherheit werden eine Menge Anleger die Reißleine ziehen, schon allein, um ihre in den vergangenen Monaten aufgebauten Kursgewinne nicht komplett zu riskieren.



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24. Mai, 2018

Schon auf der Frühjahrskonferenz am 14. Mai 2018 hat das Management von Nabaltec einen guten Eindruck hinterlassen. Nun legt der Anbieter von flammhemmenden Füllstoffen und technischer Keramik in Form von soliden Zahlen für das Auftaktquartal 2018 nach: Die Erlöse kletterten um knapp 3,8 Prozent auf 45,21 Mio. Euro. Beim Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) kam Nabaltec um gut acht Prozent auf 4,32 Mio. Euro voran. Dank einer günstigeren Steuerquote blieb unterm Strich ein um 29,2 Prozent auf annähernd 2,88 Mio. Euro verbesserter Überschuss stehen. An der Prognose für das Gesamtjahr hält die im Börsensegment Scale gelistete Gesellschaft fest. So ist mit einem Umsatzplus im mittleren einstelligen und einer EBIT-Marge im oberen einstelligen Prozentbereich zu rechnen. Dementsprechend kalkuliert boersengefluester.de zurzeit für 2018 mit einem Betriebsergebnis von knapp 16 Mio. Euro – nach 18,32 Mio. Euro im Jahr zuvor. „Trotz eines guten Starts in das Jahr 2018 sprechen wir von einem Übergangsjahr, denn die Wiederaufnahme der Produktion unserer US-Tochter Nashtec wird sich vor allem in der Anfahrphase, das heißt im zweiten und dritten Quartal 2018, dämpfend auf unsere Marge auswirken“, sagt Finanzvorstand Günther Spitzer. Boersengefluester.de ist schon jetzt gespannt, wie Nabaltec am Ende tatsächlich abschließen wird. So gehen die Analysten von Hauck & Aufhäuser davon aus, dass das Management eher tief stapelt. Ihrer Meinung nach scheint daher auch ein EBIT von fast 20 Mio. Euro für 2018 nicht zu hoch gegriffen. Dementsprechend stattlich fällt das Kursziel von 39 Euro aus. Losgelöst davon: Boersengefluester.de bleibt ebenfalls dabei: Wir halten Nabaltec für eine der besten Scale-Aktien. Die Marktkapitalisierung beträgt zurzeit 216,5 Mio. Euro.


Auf eine harte Geduldsprobe stellt Geratherm Medical seine Aktionäre schon seit einigen Quartalen. Immer wieder überschatten Sonderthemen wie Brasilien, regulatorische Erfordernisse, die Investitionen in eine neue Fabrikhalle oder zuletzt auch Auftragsverschiebungen das Zahlenwerk. So gesehen ist es fast schon eine Überraschung für boersengefluester.de, dass der Aktienkurs des Medizintechnikunternehmens bislang nicht noch stärker unter Druck geraten ist und sich stattdessen zwischen 11,50 und 12,50 Euro eingependelt hat. Keine Entlastung bringen derweil die Daten zum ersten Jahresviertel 2018: Bei einem Umsatzrückgang von 15 Prozent auf 5,26 Mio. Euro knickte das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) von 1,0 Mio. Euro auf 557.000 Euro ein. Gleichwohl bleibt Vorstand Gert Frank vergleichsweise zuversichtlich und geht davon aus, dass Geratherm zur Aufholjagd ansetzen wird: „Nach wie vor rechnen wir mit einem deutlichen Wachstum für das Geschäftsjahr 2018.“ Ankreiden lassen muss er sich aber wohl trotzdem, die Probleme in Brasilien womöglich auf eine zu lange Bank geschoben zu haben und auch die Belastungen der EU-Verordnung 2017/745 „Medical Device Regulation am Anfang unterschätzt zu haben. Zu allem Überfluss tritt momentan auch der Hoffnungsträger Cardio/Stroke – hier geht es um ein digitales Screening-Verfahren zur Diagnose von Herz-Rhythmus-Störungen – umsatzmäßig auf der Stelle. Dementsprechend dürfte es auf der Hauptversammlung am 7. Juni 2018 in Frankfurt eine Menge Gesprächsstoff geben – zumal auch die Dividende um 3 Cent auf 0,47 Euro je Anteilschein gekürzt wurde. Immerhin steht die Ausschüttung für eine Rendite von derzeit 3,9 Prozent. Trotzdem: Lieber wäre es den Investoren mit Sicherheit, wenn der Aktienkurs von Geratherm zurück in den Aufwärtsmodus kehren würde. Zurzeit ist der Titel für boersengefluester.de höchstens eine Halten-Position.



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18. Mai, 2018

Mit einer kräftigen Dividendenerhöhung um 9 Cent auf 0,60 Euro je Vorzugsaktie schiebt sich Ökoworld in die Top 6 der Dividenden-Hits aus dem Börsensegment Scale vor und hält damit Wort. Immerhin hieß es im jüngsten Aktionärsbrief des auf ethisch einwandfreie Investments ausgerichteten Finanzdienstleiters noch, dass „die Zeichen für eine erneut erfreuliche Dividendenzahlung auch für dieses Jahr auf „saftig“ grün stehen und einem Nachkauf oder Neukauf der Ökoworld-Aktie demnach nichts im Wege stehen sollte”. Bezogen auf den aktuellen Kurs von 18,44 Euro bringt es der Anteilschein nun auf eine Rendite von 3,25 Prozent. Die Hauptversammlung findet voraussichtlich am 13. Juli 2018 statt – bis zur Ausschüttung ist es also noch einige Wochen hin. Auf dem Treffen soll auch die Zusammenlegung der beiden Vorzugs-Gattungen beschlossen werden (siehe dazu auch den Bericht von boersengefluester.de HIER). Ende Mai will Ökoworld – als eines der letzten Scale-Mitglieder – dann auch den Geschäftsbericht vorlegen. Zumindest in dieser Disziplin haben die Hildener also noch Potenzial nach vorn. Bezogen auf die Dividendenrendite liegen innerhalb des Scale freilich nur mutares, Deutsche Grundstückauktionen, die Nürnberger Beteiligungs-AG, Helma Eigenheim sowie Scherzer & Co. vor Ökoworld. Für boersengefluester.de bleibt die Ökoworld-Aktie auch auf dem mittlerweile erreichten Niveau ein solide Halten-Position.


Das nennt man in Börsenkreisen wohl eine komplette Neubewertung: Obwohl die Marktkapitalisierung von Dr. Hönle in den vergangenen zwei Jahren bereits von 125 auf 455 Mio. Euro in die Höhe geschossen ist, sorgt der Anbieter von UV-Technik und Spezialklebstoffen mit seinen Zwischenberichten weiter für Erstaunen in Investorenkreisen. Zwar war klar, dass Dr. Hönle zurzeit jede Menge Klebstoffaufträge von Smartphone-Herstellern bekommt, die tatsächlichen Zahlen sind jedoch regelmäßig eine Spur besser als zu vermuten war. Zum Halbjahr des Geschäftsjahrs 2017/18 (30. September) kam die im Prime Standard gelistete Gesellschaft auf ein Umsatzplus von knapp 28,5 Prozent auf 60,67 Mio. Euro. Das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) schoss dabei von 5,62 auf 15,05 Mio. Euro in die Höhe. Damit hat Dr. Hönle im zweiten Jahresviertel genauso verdient und umgesetzt wie im direkten Vorquartal (1. Oktober bis 31. Dezember 2017) – was so nicht unbedingt zu erwarten war. Momentan entfallen rund 39 Prozent der Erlöse auf den Klebstoffbereich und „nur“ noch 43,5 Prozent auf das traditionelle Geschäft mit UV-Geräten. Vor einem Jahr stand Klebstoff erst für ein gutes Viertel der Konzernumsätze. Trotz des starken ersten Halbjahrs bleibt das Management von Dr. Hönle vergleichsweise zurückhaltend und passt den Ausblick für das Gesamtjahr nur in Nuancen an. So soll das Betriebsergebnis jetzt am oberen Rand des bislang in Aussicht gestellten Korridors von 22 bis 26 Mio. Euro liegen. Beim Umsatz bleibt es dabei, wonach mit Erlösen zwischen 115 und 125 Mio. Euro zu rechnen ist. Anders ausgedrückt: Zum Halbjahr haben die Gräfelfinger bereits knapp 58 Prozent des optimistisch gewählten EBIT-Ziels erreicht. Normalerweise müsste mit Vorlage des Q3-Berichts eine weitere Anpassung des Gewinnziels erfolgen. Beim Umsatz sollte ebenfalls eher das obere Ende touchiert werden. Was bleibt, ist die ambitionierte Bewertung des Small Caps. Immerhin wird der Titel bereits mit einem 20er-KGV gehandelt. Momentan scheint uns „Halten“ die richtige Einschätzung zu sein. Es ist wenig verwunderlich, dass angesichts der super Nachrichtenlage in Anlegerkreisen auch von dreistelligen Kursen die Rede ist. Auszuschließen ist das freilich nicht. Andererseits wird Dr. Hönle spätestens im kommenden Jahr den Basiseffekt zu spüren bekommen. Das heißt: Die Zeit der rasanten Ergebnissprünge läuft aus.



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11. Mai, 2018

Sprunghafte Veränderungen kennzeichnen den Zahlenteil des jetzt vorgelegten Geschäftsberichts 2017 der Bitcoin Group. So schoss allein das Eigenkapital der Herforder – die Gesellschaft betreibt unter anderem die Handelsplattform bitcoin.de – von 6,08 auf 38,19 Mio. Euro in die Höhe. Dementsprechend beträgt der Buchwert je Aktie nun rund 7,64 Euro. Der Gewinn nach Steuern klettert von gut 114.000 Euro auf 7,45 Mio. Euro. „Wir konnten unsere selbst gesteckten Ziele, aber auch die Erwartungen von Seiten des Kapitalmarkts an uns bei weitem übertreffen“, sagt Vorstand Michael Nowak. Den Wechsel des Marktsegments vom Basic Board in den Regulierten Markt hat die Gesellschaft derweil erst einmal auf Eis gelegt. „Nach wie vor sind wir der Meinung, dass dieser Wechsel richtig und wichtig ist, um die Transparenz unseres Unternehmens, Handelbarkeit der Aktie und Vertrauen zu stärken. Ein Wechsel des Marktsegments würde jedoch einen von der BaFin genehmigten Wertpapierprospekt erfordern. Nach Abwägung aller Vor- und Nachteile sind wir zu dem Schluss gekommen, dass ein solches Vorhaben derzeit zu viele Kapazitäten binden und zu hohe Kosten verursachen würde“, heißt es. Grundsätzlich eine nachvollziehbare Entscheidung, so gesehen war die Ankündigung eines Segment-Upgrades aber vorschnell aus der Hüfte geschossen. Für das laufende Jahr kündigt Nowak eine „stark steigende Ertragslage“ an und stellt wichtige Weichenstellungen für den Betrieb einer Bitcoin-Börse sowie die Aufstellung der ersten Bitcoin-Geldautomaten in Aussicht. So steht offenbar die Akquisition einer Mehrheitsbeteiligung an einer regulierten Bank mit Sitz in Deutschland bevor. Unterm Strich hört sich alles nach einer runden Investmentstory an, die längst den Status eines derivativen Bitcoin-Zocks überschritten hat. Und so betont auch Nowak: „Wir sind überzeugt davon, dass die größten Wachstumsphasen unseres Unternehmens noch vor uns liegen.“ Der Börsenwert der Bitcoin Group beträgt zurzeit 215 Mio. Euro. In der Spitze waren es Anfang September 2017 etwas mehr als 447 Mio. Euro. Genau darin könnte jetzt die Chance liegen.




07. Mai, 2018

Auf ein All-Time-High von 23,70 Euro ist der Aktienkurs von m-u-t geschossen. Treiber für die aktuelle Rekordjagd gibt es gleich eine ganze Menge: Zum einen hatte der Spezialist für Sensorsysteme Ende März einen bärenstarken Überblick zu den vorläufigen Eckdaten für 2017 geliefert. Bei einem Erlösplus von elf Prozent auf 60,7 Mio. Euro kam m-u-t auf ein Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) von 9,1 Mio. Euro, was nochmals leicht über den ohnehin schon spürbar heraufgesetzten Jahresprognosen lag. Den Geschäftsbericht mit allen Zahlen legt die im Scale gelistete Gesellschaft voraussichtlich am 23. Mai 2018 vor. Ein gutes Signal ist auch, dass die Verträge mit den beiden Vorständen Maik Müller und Fabian Peters bis Ende 2023 beziehungsweise Ende 2022 in trockenen Tüchern sind. Frische Kurspower bekam m-u-t zudem durch eine sehr zuversichtlich formulierte Studie von Montega Research, die dem Papier bei Kursen um 18 Euro noch ein Potenzial von “deutlich mehr als 50 Prozent” zugebilligt haben. Zuletzt sorgte darüber hinaus die Übernahme einer Dreiviertel-Mehrheit bei der finnischen Spectral Engines für gute Stimmung bei den Anlegern. „Durch die Fähigkeit, sehr kostengünstig miniaturisierte Spektrometer in großen Stückzahlen produzieren zu können, eröffnet sich eine Vielzahl neuer Absatzmärkte und Applikationen, insbesondere im sehr breit gefächerten Consumer-Umfeld. Die Hauptabsatzmärkte liegen derzeit in den USA, Europa und China“ heißt es offiziell. 2023 will m-u-t die verbliebenen 25 Prozent von den weiterhin im Unternehmen aktiven Firmengründern kaufen. Den exakten Kaufpreis nannte die aus Wedel stammende Gesellschaft nicht, er soll jedoch zwischen 10 und 15 Mio. Euro liegen. Zudem betonte m-u-t, dass die Akquisition ein „entscheidender Meilenstein zur Erreichung der weiteren Unternehmensziele“ sei. Demnach will die Gesellschaft mittelfristig auf Erlöse von 100 Mio. Euro und eine EBIT-Marge von 15 Prozent kommen. Zur Einordnung: Für das laufende Jahr peilt m-u-t einen Umsatz zwischen 66 und 68 Mio. Euro sowie ein Betriebsergebnis von etwa 10 Mio. Euro an. Dem steht zurzeit ein Börsenwert von knapp 120 Mio. Euro entgegen. Trotz des charttechnischen All-Time-Highs besteht aus fundamentaler Sicht damit noch immer ein ausreichend großer Bewertungspuffer nach oben. Wir bleiben somit bei unserer positiven Einschätzung für den Titel.


Ordentlich in Bewegung bleibt Nanogate: So hat der Spezialist für Hochleistungsbeschichtungen kurz nach Veröffentlichung des Geschäftsberichts 2017 zunächst die bislang noch offene Frage nach dem Nachfolger für Finanzvorstand Daniel Seibert geklärt. So tritt Götz Gollan, Mitgründer der Equinet Bank, zum 1. September 2018 die Position des CFO bei Nanogate an. Für die Saarländer ist das eine gute Lösung, zumal Gollan das Unternehmen bereits aus früheren Kapitalmarkttransaktionen kennt. „Bei der Umsetzung unserer Wachstumsstrategie werden wir von seinem hervorragenden Netzwerk und dem breiten Know-how profitieren”, sagt Ralf Zastrau, der Vorstandsvorsitzende von Nanogate. Die Frankfurter Equinet Bank wurde zuletzt vom dem norwegischen Investmenthaus Pareto Securities übernommen, so dass der Wechsel von Gollan zu Nanogate auch aus dieser Sicht Sinn ergibt. Damit nicht genug, denn Nanogate meldet auch in Sachen Übernahmen Neuigkeiten: So steht die im Börsensegment Scale gelistete Gesellschaft vor der Akquisition der Holzapfel Engineering Team (heT) aus Böblingen. „Kunden- und Anwendungsportfolio beider Unternehmen ergänzen sich perfekt. Das Designstudio heT ist in seinem Markt eine echte Perle und passt mit strategischer Ausrichtung wie Unternehmenskultur hervorragend zu Nanogate“, sagt Zastrau. Konkrete Zahlen nannte der Manager nicht. Dem Vernehmen nach liegt der Kaufpreis für den Dienstleister aus dem Automobilzuliefersektor aber im „mittleren einstelligen Millionenbereich“ und setzt sich aus einer Bar- und einer Aktienkomponente zusammen – eine für Nanogate durchaus übliche Ausgestaltung. Dabei soll das Holzapfel Engineering Team im vergangenen Jahr Erlöse im „mittleren einstelligen Millionenbereich“ – bei einer „attraktiven EBITDA-Marge“ – erzielt haben und frei von Finanzverbindlichkeiten sein. Letztlich reiht sich der heT-Deal perfekt in die aktuelle Innovationsoffensive sowie die Transaktion mit der finnischen TactoTek ein. So hatte Nanogate Mitte Februar 2018 für einen niedrigen einstelligen Millionenbetrag rund 4,5 Prozent an dem auf die Integration von gedruckten Schaltungen und elektronischen Komponenten in Spritzguss-Kunststoffe spezialisierten finnischen Wachstumsunternehmen investiert und darüber hinaus weitreichende Kooperationen vereinbart. Für boersengefluester.de bleibt die Investmentstory der Nanogate-Aktie intakt.



02. Mai, 2018

In anhaltend guter operativer Verfassung präsentiert sich Börsenneuling Stemmer Imaging. Nach neun Monaten des Geschäftsjahrs 2017/18 (30. Juni) kommt der Distributor von Bildverarbeitungstechnologien für den industriellen Einsatz auf ein Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBIDA) von 8,25 Mio. Euro – was um etwa 35 Prozent über dem vergleichbaren Vorjahreswert liegt. Ausgeklammert sind hierbei allerdings die Aufwendungen für das IPO von Ende Februar, die das berichtete Ergebnis am Jahresende vermutlich mit rund 3,5 Mio. Euro belasten werden. Bezogen auf die zum Ende des dritten Quartals aufgetürmten Erlöse von 74,5 Mio. Euro kommt Stemmer Imaging zurzeit auf eine (bereinigte) EBITDA-Marge von knapp 11,1 Prozent und bewegt sich damit ebenfalls im Zielkorridor, der eine zweistellige Marge vorsieht. Das komplette Zahlenwerk zum dritten Quartal will das in Puchheim bei München angesiedelte Unternehmen am 23. Mai 2018 vorlegen. An der Börse hatte das Papier lange nicht recht gezündet. Nach einem kurzen Abstecher oberhalb von 40 Euro, notierte die Aktie etliche Wochen in einer engen Range zwischen 34 und 35 Euro. Die jetzt vorgelegten Resultate sollten dem Titel nach Auffassung von boersengefluester.de jedoch Auftrieb geben, auch wenn die Bewertung des im Scale gelisteten Unternehmens bereits einigermaßen knackig ist. Immerhin kommt Stemmer Imaging gegenwärtig auf einen Börsenwert von gut 244 Mio. Euro – bei einem von boersengefluester.de für das kommende Geschäftsjahr erwarteten EBITDA von 11,5 Mio. Euro.


Mit den Zahlen zum Auftaktquartal 2018 bewegt sich bet-at-home.com souverän im Rahmen der Erwartungen. So war angesichts der polnischen Blockadehaltung gegenüber ausländischen Anbietern klar, dass es zu einem Umsatzrückgang kommen würde. Tatsächlich fiel der Brutto-Wett- und Gamingertrag (Spielvolumen minus ausbezahlte Gewinne) um 10,8 Prozent auf 33,22 Mio. Euro zurück. Derweil machte das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) einen Satz von 4,96 auf fast 9,35 Mio. Euro. Hauptgrund hierfür ist, dass bet-at-home.com den Löwenanteil des für 2018 geplantes Marketingbudgets von knapp 45 Mio. Euro in das zweite Quartal – zur Fußball-WM in Russland – verlagern wird. Zwar sind die Sponsoringaufwendungen – etwa für Schalke 04 oder Hertha BSC – weitgehend fix, doch die Aufwendungen für TV-Spots etc. werden im zweiten und dritten Quartal spürbar in die Höhe schießen. In den ersten drei Monaten lag der „normale“ Werbeaufwand mit 1,74 Mio. Euro jedenfalls noch um rund drei Viertel unter dem vergleichbaren Vorjahresquartal. So gesehen sollten Anleger die Daten zum Auftakt nicht überbewerten. Wenig überraschend hat das Management auch die Prognosen für das Gesamtjahr mit einem EBITDA zwischen 36 und 40 Mio. Euro nicht angetastet. In der ganzen Diskussion um weitere regulatorische Einschnitte – etwa in Österreich (HIER) – ist beinahe untergegangen, dass der SDAX-Titel zur Hauptversammlung am 22. Mai 2018 mit einer Dividende von abermals 7,50 Euro je Aktie lockt, womit das Papier auf eine Rendite von mehr als neun Prozent kommt. Mit der Vorlage des Q1-Berichts begibt sich das Management auf die mittlerweile schon obligatorische Roadshow. Auch boersengefluester.de spricht am 3 Mai 2018 mit Finanzvorstand Michael Quatember. Wir bleiben also am Ball.



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24. April, 2018

Auf immerhin 9,60 Euro taxieren die Analysten von SMC Research den fairen Wert der Aktie von InTiCa Systems. Damit hätte der Titel noch ein ordentliches Potenzial von gut einem Drittel, denn nach einem kurzen Ausflug über die Marke von 10 Euro, war das Papier zuletzt bei rund 7 Euro in den Seitwärtsmodus gewechselt. Doch die Chancen stehen nicht schlecht, dass der Kurs wieder an Höhe gewinnt. Nachdem Gregor Wasle, Vorstandssprecher von InTiCa Systems, die wesentlichen Eckdaten für 2017 bereits vor rund einem Monat vorlegte, richtet sich das Interesse am Inhalte des Geschäftsbericht beinahe zwangsläufig auf den Ausblick für das laufende jahr. Und der kann sich durchaus sehen lassen: Demnach rechnet der Anbieter von Elektronikteilen für Kunden aus den Bereichen Automobil und Industrie mit Erlösen zwischen 53 und 56 Mio. Euro sowie einer EBIT-Marge in einem Korridor von 3,0 bis 3,5 Prozent. Das entspricht einer Spanne für das Ergebnis vor Zinsen und Steuern zwischen 1,59 und 1,96 Mio. Euro. Die Experten von SMC schätzten für 2018 zuletzt Umsätze von 54,9 Mio. Euro und ein EBIT von 1,80 Mio. Euro. Zur weiteren Einordnung: 2017 kam InTiCa Systems bei Umsätzen von 50,09 Mio. Euro auf ein EBIT von 1,47 Mio. Euro. Wichtige Treiber für die Gesellschaft sind Themen wie Elektromobilität sowie autonomes Fahren – aber auch die zunehmende Internationalisierung des in Passau ansässigen Unternehmens. Gut entwickelt sich auch das Geschäft mit Wechselrichtern. Malus bei InTiCa bleibt indes die recht hohe Netto-Finanzverschuldung. Per saldo überwiegen für boersengefluester.de jedoch die positiven Aspekte bei dem Small Cap.



23. April, 2018

Bereits in unseren ersten Gesprächen zum Börsengang vor 13 Monaten (HIER) rückte Ulrich Weitz, CEO von IBU-tec advanced materials, die Erweiterung der Produktionsmöglichkeiten um einen echten Chemie-Standort mit in den Fokus der Investmentstory. Schließlich war das auf thermische Verfahren zur Behandlung von Pulvern und Granulaten am Stammsitz in Weimar nach den diversen Erweiterungsinvestitionen längst an seine Grenzen gestoßen. Nun meldet Weitz Vollzug: Demnach hat IBU-tec im Chemiepark Bitterfeld rund 4.000 Quadratmeter Gebäudefläche und etwa 15.500 Gesamtfläche erworben. Damit ist das Areal ein gutes Stück größer als zwei Fußballfelder. Die Inbetriebnahme ist noch für das laufende Jahr geplant. Schwerpunktmäßig will IBU-tec in Bitterfeld die Produktion von Rohmaterialien für Batteriewerkstoffe und chemische Katalysatoren forcieren. Das Investitionsvolumen beziffert die Gesellschaft in der ersten Ausbauphase auf rund 6 Mio. Euro. Zur Einordnung: Aus dem IPO im Scale flossen dem Unternehmen damals brutto 16,5 Mio. Euro zu. „Die Präsenz an einem sogenannten Chemiestandort ist eines der wichtigen Ziele in unserer langfristigen Wachstumsstrategie“, unterstreicht auch Weitz die Bedeutung des Projekts. Nicht zu den Aktien gelegt hat der Manager und Großaktionär derweil die Option, das Wachstum via Zukäufe zu beschleunigen. „Wir halten weiterhin und sehr konkret auch die Augen nach anorganischen Expansionsmöglichkeiten offen“, sagt Weitz. Insgesamt hält boersengefluester.de die neuesten Meldungen für so wichtig, dass sie den seit Monaten dahindümpelnden Aktienkurs aus seiner Lethargie befreien sollten. Kapitalisiert ist das Unternehmen zurzeit mit knapp 66 Mio. Euro. Dem steht ein von uns für das laufende Jahr erwartetes Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBIDA) von rund 5 Mio. Euro entgegen.



19. April, 2018

Die Aktie von Hawesko steht seit vielen Jahren in dem Ruf, ein attraktives Investment für dividendenorientierte Anleger mit Feinsinn zu sein. Das ist soweit auch in Ordnung – für 2017 gibt es abermals 1,30 Euro Dividende pro Anteilschein, was für eine Rendite von rund 2,6 Prozent steht. Mindestens ebenso richtig ist allerdings, dass der frühere SDAX-Titel – abgesehen von der kräftigen Aufwärtsbewegung im ersten Halbjahr 2017 – in einer ausgeprägten Seitwärtsbewegung festhängt. Seit vielen Monaten sieht es sogar ganz danach aus, als ob bei 51 Euro eine Promillegrenze Richtung Norden existiert. Jedenfalls hat der Kurs fast keine Chance, über diese Marke zu kommen. Keine Frage: Der Weinhändler liefert kontinuierlich solide Zahlen ab. „Wir haben unsere Ziele für 2017 erreicht und können zufrieden sein. Wir erzielten ein höheres Wachstum und haben die Effizienz sowie Profitabilität im Kerngeschäft erhöht. Damit können wir aus eigener Kraft zusätzliche Wachstumsinitiativen finanzieren“, sagt Vorstandschef Thorsten Hermelink. Für 2018 steht ein Umsatzplus von rund drei Prozent auf dann etwas mehr als 520 Mio. Euro auf der Agenda. Das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) soll in einer Bandbreite von 32 und 33 Mio. Euro liegen. Unterm Strich dürfte ein Gewinn (nach Anteilen Dritter) zwischen 19 und 20 Mio. Euro stehen bleiben. Die engen Spannen zeigen bereits, dass sich die Geschäfte vergleichsweise gut planen lassen. Bewertet ist Hawesko zurzeit mit gut 447 Mio. Euro an der Börse. Das nicht gerade wenig, wenn man bedenkt, dass sich der früher etwas angestaubte Weinhandel mitten in einer stürmischen Veränderungsphase befindet. Onlineshops gibt es wie Sand am Meer: Quasi jeder Winzer hat seinen eigenen Internetverkauf. Zudem kommen Weinkunden im Netz kaum an Anbietern wie belvini, ebrosia oder vicampo vorbei. Das Angebot ist gewaltig, kaum ein Tag ohne Rabattaktionen und Probierpakete. Mit von der Partie ist hier auch die zum Online-Reifenhändler Delticom gehörende Webseite Gourmondo – die freilich auch ein enormes Angebot an Lebensmitteln im Programm hat. On top buhlen die Supermärkte um Weinkundschaft. Natürlich positioniert sich auch Hawesko entsprechend – etwa durch das 2016 zugekaufte Portal WirWinzer. Letztlich spiegelt der seit längerer Zeit wenig inspirierende Chartverlauf die steigende Konkurrenz wider. Eine gute Halten-Position bleibt das Papier aber trotzdem.



16. April, 2018

Die Konsolidierungsphase der Aktie der TTL Beteiligungs- und Grundbesitz-AG im Bereich um 3 Euro ist beendet. Mittlerweile hat das Papier die Marke von 3,50 Euro zurückerobert. Auslöser sind neuerliche Anteilserhöhungen an der Deutsche Immobilien Chancen Real Estate GmbH, durch die sich der durchgerechnete Anteil an dem Immobilien-Manager GEG German Estate Group auf 30,26 Prozent erhöht – nach zuvor 19,96 Prozent (siehe dazu auch den Bericht von boersengefluester.de HIER). Bemerkenswert ist die rasche Abfolge der jüngsten Transaktionen: Am 12. April gab TTL bekannt, dass die Gesellschaft weitere 2,46 Prozent von „verschiedenen Minderheitsgesellschaftern“ der DIC Real Estate GmbH erwirbt und als Gegenzug für die Sacheinlage 1.123.622 neue TTL-Aktien emittiert. Demnach wurde das 2,46-Prozent-Paket mit 3,933 Mio. Euro bewertet. Im Zuge dieser Maßnahme hatte sich der mittelbare Anteil an der GEG German Estate Group – dem eigentlich interessanten Asset – auf 21,81 Prozent erhöht. Wenige Tage später bereits die nächste – noch viel größere – Transaktion, wonach die Münchner weitere 11,67 Prozent an DIC Real Estate für einen Preis von etwa 18,7 Mio. Euro erwerben. Damit sind die Bewertungen der jüngsten Anteilsaufstockungen weitgehend identisch. Allerdings gab es diesmal keine Angaben zur Finanzierung der Umschichtung. Nun: Wichtig für Aktionäre ist zunächst einmal, dass TTL künftig 40,34 Prozent an der DIC Real Estate hält, womit sich die mittelbare Beteiligung an der GEG auf 30,26 Prozent erhöht. Auf Basis der erhöhten Aktienzahl von 16.898.289 Stück bringt es TTL nun auf eine Marktkapitalisierung von rund 59 Mio. Euro – bei einem Streubesitzanteil von 22,4 Prozent. Der auf TTL entfallende Anteil an DIC Real Estate hat auf Basis der neuesten Transaktionen derweil einen Wert von 64,6 Mio. Euro. Für boersengefluester.de bleibt der Spezialwert eine aussichtsreiche Wette mit Fokus auf Gewerbe-Immobilien. Jedenfalls ist hier gerade richtig Musik drin.



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10. April, 2018

Ein Chartverlauf wie der von Aves One mahnt normalerweise zur absoluten Abstinenz. Immerhin verlor der Anteilschein des Containervermieters allein in den vergangenen sechs Monaten um deutlich mehr als ein Viertel an Wert – trotz etlicher Empfehlungen in den Finanzmedien, positiver Analystenstudien und einer regelmäßigen Präsenz des Vorstands auf Kapitalmarktkonferenzen. Irgendwie hat der Funke bislang aber noch nicht gezündet, selbst wenn Vorstand Jürgen Bauer bei seinen Präsentationen durchaus authentisch rüberkommt. Am meisten irritiert die Anleger wohl, dass sich bei Aves One immer alles super anhört, unterm Strich aber tiefrote Zahlen stehen. Dabei sieht Jürgen Bauer die Gesellschaft vielmehr in der Rolle des Cherrypickers, der nicht – wie Containerriese VTG – einen gewaltigen Überbau mit sich herumschleppen muss. Zumindest erklärungsbedürftig sind derweil auch die vorläufigen Zahlen für 2017:  Zwar kam Aves One auf einen kräftigen Zuwachs der Erlöse von 87 Prozent auf 53,4 Mio. Euro sowie einen Anstieg des Ergebnisses vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) von 10,3 auf 29,1 Mio. Euro – beide Resultate liegen über den Schätzungen der Analysten von GBC. Vor Abzug von Steuern blieb jedoch ein Fehlbetrag von 37,3 Mio. Euro stehen. Darin enthalten sind negative Währungseffekte von allein 21,6 Mio. Euro. Aber auch Sonderabschreibungen von rund 4 Mio. Euro aus dem Verkauf alter Container drücken aufs Ergebnis. Korrigiert um all diese Effekte setzen die Hamburger den Verlust vor Steuern mit rund 8,5 Mio. Euro an – nach minus 12,4 Mio. Euro im Jahr zuvor. Den Ausblick für das laufende Jahr formuliert das Management noch ziemlich vage. Nur so viel: Umsatz und operatives Ergebnis sollen sich „deutlich verbessern“. GBC kalkulierte zuletzt mit Erlösen von knapp 71 Mio. Euro sowie einem EBITDA von gut 45 Mio. Euro für das laufende Jahr. Dabei soll dann auch ein positives Netto-Ergebnis von etwas mehr als 5 Mio. Euro übrig bleiben. Das vollständige Geschäftsbericht für 2017 wird Aves One noch im April vorlegen. Zudem ist Vorstand Bauer Ende April auch auf der MKK Münchner Kapitalmarkt Konferenz präsent. Kapitalisiert ist der Small Cap zurzeit mit 71,6 Mio. Euro. Sollten die Analystenprognosen erreicht werden, wäre das natürlich viel zu wenig. Andererseits eilt es mit dem Einstieg nicht zwangsläufig. So kann es bestimmt nicht schaden, erst einmal auf den Jahresabschluss zu warten und sich das 207er-Zahlenwerk ein wenig genauer anzuschauen. Vielleicht ergibt sich ja doch eine knackige Chance und der Chart hat zu viel Pessimismus versprüht. Boersengefluester.de bleibt am Ball.




09. April, 2018

Aus heiterem Himmel kam der Ergebnissprung des Bauspezialunternehmens InnoTecTSS nun wahrlich nicht. Immerhin hatte die Gesellschaft bereits vor etlichen Monaten darauf hingewiesen, dass der Verkauf der Tochter Calenberg Ingenieure den Gewinn um rund 12 Mio. Euro in die Höhe treiben dürfte – was per saldo auf einen Überschuss hinauslaufen sollte, der den 2016er-Wert von 9,51 Mio. Euro um mehr als das Doppelte übersteigt. Tatsächlich kamen die Düsseldorfer 2017 auf einen Überschuss von rund 22 Mio. Euro, während das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) um rund 2,6 Prozent auf 15,0 Mio. Euro zurückfiel. Die eigentliche Überraschung ist für boersengefluester.de jedoch, dass die Düsseldorfer sich spendabel zeigen und die Dividende für 2017 von 0,50 auf 0,85 Euro je Aktie anheben. Bei einem gegenwärtigen Kurs von 16,50 Euro, würde der Small Cap also mit brutto rund 5,1 Prozent rentieren. Damit rückt der Titel in die boersengefluester.de-Top 5-Renditehits für den kommenden Juni auf. Die Hauptversammlung findet allerdings erst am 22. Juni 2018 statt. Den Geschäftsbericht will mit allen wichtigen Zahlen sowie einem Ausblick will InnoTecTSS am 30. April 2018 vorlegen. Bis dahin sind Prognosen für das laufende Jahr kaum valide zu treffen. Haltenswert ist das Papier unserer Meinung nach aber mindestens, zumal der Börsenwert von knapp 158 Mio. Euro – selbst unter Ausklammerung des Calenberg-Effekts – alles andere als überhöht aussieht. Einzig die Charttechnik sieht seit vielen Monaten wenig inspirierend aus.


Mit einem ersten Überblick zu den Halbjahreszahlen für das Geschäftsjahr 2017/18 (30. Juni) sowie einem Ausblick für das Gesamtjahr meldet sich Börsenneuling Stemmer Imaging zu Wort. Demnach kam der Distributor von Bildverarbeitungstechnologien für den industriellen Einsatz auf ein Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) von 4,55 Mio. Euro, was um gut 36 Prozent über dem entsprechenden Vorjahreswert liegt. Die Umsatzerlöse kamen nach sechs Monaten um annähernd 13 Prozent auf 47,4 Mio. Euro voran. Auf Basis dieser Vorgaben hält der Vorstand für das Gesamtjahr Erlöse in einer Bandbreite von 97 bis 100 Mio. Euro sowie eine zweistellige EBITDA-Marge für möglich. Diese Größenordnung dürfte sogar leicht über den Schätzungen der emissionsbegleitenden Analysten liegen. Boersengefluester.de kalkuliert zurzeit mit einem EBITDA von 10,1 Mio. Euro für 2017/18. Den detaillierten Halbjahresbericht will Stemmer Imgaing am 24. April vorlegen. Trotz der grundsätzlich ein wenig besser als gedachten Ergebnisse: An der Börse verpufften die Neuigkeiten, was unter anderem eine Folge der schon jetzt recht ambitionierten Bewertung sein dürfte. Immerhin wird die Gesellschaft aus Puchheim bei München mit dem rund 15fachen der Relation von Unternehmenswert zum 2018/19er-EBITDA gehandelt. Damit bewegt sich Stemmer Imaging ungefähr auf Augenhöhe mit Isra Vision, obwohl die Darmstädter – als Anwender von Produkten, wie sie Stemmer vertreibt – grundsätzlich eine höhere Bewertung verdient haben. Immerhin agieren Automatisierungsspezialisten wie Isra Vision – oder auch Viscom – mit deutlich höheren Margen als Stemmer. So gesehen wird es wohl noch eine Zeit dauern, bis sich der Aktienkurs des Börsenneuling nachhaltig Richtung Norden entwickeln wird. Grundsätzlich handelt es sich bei Stemmer Imaging aber um ein gutes Unternehmen, wie boersengefluester.de aus zahlreichen Gesprächen mit Branchenkennern mitnimmt. Der Ausgabepreis von Stemmer Imaging lag am 27. Februar 2018 bei 34 Euro. In der Spitze kletterte die Notiz Anfang März auf ein Rekordhoch von 40,605 Euro. Den bisherigen Tiefstkurs markierte der Scale-Titel am 6. April mit zwischenzeitlich 32,00 Euro. Zu berücksichtigen ist freilich, dass auch die Anteilscheine von Isra Vision und Viscom zuletzt spürbar zurückgekommen sind.


Aktien mit einem einstelligen KGV muss man normalerweise fast schon mit der Lupe suchen. Cliq Digital gehört mittlerweile in diese Gruppe – allerdings in erster Linie, weil die Notiz des Scale 30-Titels in den vergangenen drei Monaten um rund 40 Prozent eingeknickt ist. Die Sorge der Investoren lässt sich in etwa auf folgenden Nenner bringen: Der Vermarkter von Content (Unterhaltung, Spiele, Filme, Dating) und Security-Software hat die Gewinnerwartungen für 2017 zwar nur leicht verfehlt. Vor dem Hintergrund der spürbar reduzierten Marketingaufwendungen, fragten sich die Anleger aber, was wohl mit dem Ergebnis passiert wäre, wenn Cliq Digital bei den Werbeausgaben weiter aufs Gaspedal getreten hätte. Losgelöst davon gab es – mittlerweile jedoch behobene – Verzögerungen beim Produktangebot, die dazu führen werden, dass der Gewinn des Auftaktquartals 2018 hinter dem entsprechenden Vorjahresergebnis zurückbleiben wird. Insgesamt zeigt sich das Management um Luc Voncken und Ben Bos im jetzt vorgelegten Geschäftsbericht 2017 aber zuversichtlich: „Wir streben ein ambitioniertes zweistelliges Ergebniswachstum an.“ Dabei kalkuliert die Gesellschaft aufgrund der geplanten geringfügigen Steigerung der Media-Ausgaben, auch nur mit einem leicht höheren Umsatz. Zu konkreteren Prognosen lässt sich Cliq Digital gegenwärtig noch nicht hinreißen. Insgesamt ist boersengefluester.de aber der Auffassung, dass die Börse bei Cliq Digital zu sehr nach unten übertreibt. Daher bleiben wir bei der Einschätzung „Kaufen“. Mit einer Portion Vorsicht ist dabei freilich der hohe Discount zum Buchwert von gegenwärtig rund 7,50 Euro je Aktie zu genießen. Immerhin übersteigt der in der Bilanz ausgewiesene Goodwill von 47,5 Mio. Euro sogar die gesamte Höhe des Eigenkapitals von 46,5 Mio. Euro.



27. März, 2018

In der vorösterlichen Flut an Geschäftsberichten beinahe untergegangen, sind die starken Zahlen von Muehlhan. So kam der Spezialist für Oberflächenschutz und Gerüstbau 2017 bei geringfügig rückläufigen Erlösen von 247,72 Mio. Euro auf ein Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) von 8,53 Mio. Euro, womit die Hamburger – wie angekündigt – den oberen Bereich der zuvor kommunizierten EBIT-Spanne von 6,5 bis 8,5 Mio. Euro erreicht haben. „Eine selektivere Projektauswahl als Konsequenz eines strikten Risikomanagements führte einerseits zu einem leicht gesunkenen Umsatz, andererseits aber auch zur Vermeidung von Projektverlusten und damit zu einem verbesserten EBIT“, betont CEO Stefan Müller-Arends. Für das laufende Jahr kalkuliert das Management mit Erlösen von rund 250 Mio. Euro sowie einem EBIT zwischen 8,5 und 9,5 Mio. Euro. Unterm Strich könnten nach Auffassung von boersengefluester.de damit rund 5,25 Mio. Euro Gewinn hängen bleiben – nach 4,65 Mio. Euro im Vorjahr. Dem steht zurzeit eine moderate Marktkapitalisierung von 58,5 Mio. Euro gegenüber. Interessant wird, in welchem Umfang die Gesellschaft im laufenden Jahr an der Übernahmefront aktiv wird. „Mit drei kleineren Akquisitionen in Deutschland, den Niederlanden und in Dänemark haben wir unser Dienstleistungsportfolio weiter gestärkt und abgerundet. Größere Unternehmensakquisitionen wurden aufgrund des Missverhältnisses zwischen den von Unternehmensverkäufern geforderten Preisen und den Risiken, die mit einer Akquisition in unserer personalintensiven Branche einhergehen, erneut nicht getätigt“, sagt Müller-Arends, verweist in einem Atemzug aber auf den Erwerb der restlichen 40 Prozent an der norwegischen Marine Service International (MSI) vom Firmengründer. Bezahlt hatte Muehlhan für die zweite MSI-Tranche 4,4 Mio. Euro. Positiv: Im Zuge der Komplettübernahme fallen die entsprechenden Anteile Dritter in der Gewinn- und Verlustrechnung weg, was sich wiederum vorteilhaft auf das Ergebnis je Aktie auswirkt. Attraktiv ist die Muehlhan-Aktie weiterhin auch aus Buchwert-Sicht, immerhin notiert der Titel nahezu exakt auf dem Niveau des Eigenkapitals. Und selbst man den gesamten Firmenwert auf der Aktivseite mit dem Eigenkapital verrechnen würde, bliebe noch immer ein nicht zu hohes Kurs-Buchwert-Verhältnis von 3,1. Für boersengefluester.de bietet der Small Cap eine prima Chance-Risiko-Verhältnis.


Bestimmt gibt es eine Menge dynamischer wachsende Gesellschaften als Centrotec Sustainable. Und auch die jüngste Prognosesenkung des Anbieters von Heizungs- und Klimasystemen kam am Kapitalmarkt alles andere als gut an. Andererseits hat der Aktienkurs von Centrotec Sustainable unserer Meinung nach – zumindest gemessen an den am Ende doch ganz ordentlichen Jahreszahlen – ein Stück überreagiert. Die logische Konsequenz ist, dass die Centrotec-Aktie nun beinahe unter allen gängigen Bewertungskennzahlen ziemlich attraktiv aussieht: Da das in Brilon ansässige Unternehmen auch zur nächsten Hauptversammlung am 15. Mai 2018 eine unveränderte Dividende von 0,30 Euro je Anteilschein auf die Tagesordnung setzt, kommt der Titel beim jetzigen Kurs von 14,40 Euro auf eine Rendite von immerhin fast 2,1 Prozent. Bemerkenswert ist auch, dass der Titel mittlerweile zum Buchwert gehandelt wird – ein eher seltenes Phänomen bei nachhaltig profitablen Unternehmen wie Centrotec. Und auch gegen ein „ganz normales“ Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) von 11,2 lässt sich wohl nichts sagen. Der 2018er-Ausblick von Finanzvorstand Thomas Kneip sieht mit Erlösen zwischen 600 bis 620 Mio. Euro sowie einem Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBT) in einer Bandbreite von 30 bis 32 Mio. Euro gut erreichbar aus. Zur Einordnung: 2017 erlöste Centrotec 594,2 Mio. Euro und kam dabei auf ein EBIT von 29,3 Mio. Euro. Der Börsenwert türmt sich derweil auf 259,5 Mio. Euro. Auch wenn der Aktienkurs im laufenden Jahr bislang nur dahinplätschert: Auf Sicht von sechs bis zwölf Monaten scheint uns das gegenwärtige Kursniveau eine attraktive Einstiegsbasis zu sein.



27. März, 2018

Dass der Aktienkurs von United Labels in den ersten drei Monaten 2018 zwischenzeitlich bis über die Marke von 5 Euro klettern würde, hätten wohl nur hartgesottene Optimisten für möglich gehalten. Immerhin kostete der Anteilschein des Vermarkters von Comic-Lizenzthemen zu Ende Dezember 2017 gerade einmal 2,40 Euro. Aber so kann man sich täuschen. Das muss auch boersengefluester.de einräumen. Trotzdem bleiben wir dabei, dass die Bewertung des Small Caps ziemlich luftig ist. Für das laufende Jahr stellt CEO Peter Boder ein – gegenüber dem 2017er-Niveau von 30,33 Mio. Euro – um zwei bis sieben Prozent steigende Umsätze in Aussicht, was auf Erlöse zwischen 30,95 und 32,45 Mio. Euro hinauslaufen würde. Das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) soll in einer Bandbreite von 1,80 bis 2,80 Mio. Euro liegen. Dem steht zurzeit eine Marktkapitalisierung von knapp 30,50 Mio. Euro entgegen. Inklusive der Netto-Finanzverbindlichkeiten türmt sich der Unternehmenswert auf annähernd 42 Mio. Euro. Demnach würden die Münsteraner an der Börse mit dem 12,9fachen des von uns für 2018 erwarteten EBITDA gehandelt. Die Eigenkapitalquote erreicht – trotz der spürbaren Ergebnisverbesserung des Vorjahrs – gerade einmal 4,6 Prozent der Bilanzsumme. Die Finanzierung ist per Ende 2017 nicht fristenadäquat, wie es im Geschäftsbericht heißt. Theoretisch ist eine Kapitalerhöhung also nur eine Frage der Zeit. Immerhin spielt das höhere Kursniveau dem Unternehmen zurzeit stark in die Karten. Per saldo bleibt der Small Cap für boersengefluester.de ein ganz heißes Eisen, an das sich nur sehr risikobereite Investoren wagen sollten. Aber wer weiß: Vielleicht wird die „Uralt-Spekulation“ um einen Zusammenschluss mit einem größeren Wettbewerber aus dem Ausland irgendwann doch noch Realität.


Übermäßig knackig ist die Investmentstory von Leifheit schon seit längerer Zeit nicht mehr. Dafür lieferte der Hersteller von Haushaltsprodukten in den vergangenen Quartalen einfach zu enttäuschende Zahlen, selbst wenn ein wesentlicher Teil der Belastungen auf das Konto der Neuordnung des Vertriebs im Markengeschäft geht. Zudem drückten Wechselkurseffekte und höhere Materialpreise aufs Ergebnis. Immerhin lief das Abschlussquartal 2017 für Leifheit ganz ordentlich, so dass die Finanzdaten im jetzt vorgelegten Geschäftsbericht weitgehend den Erwartungen entsprechen. Zudem zeigt sich, wie wichtig Muskelmasse in der Bilanz ist: So zahlt Leifheit für 2017 eine – gegenüber dem Vorjahr unveränderte – Basisdividende von 1,05 Euro, was auf einer Dividendenrendite von zurzeit fast 4,2 Prozent hinausläuft. Die Hauptversammlung findet am 30. Mai 2018 statt. Zur Einordnung: Im Vorjahr gab es neben der Sockelausschüttung noch einen Bonus von 0,40 Euro je Aktie. Das Ergebnis je Aktie fiel 2017 von 1,53 auf 1,35 Euro zurück. Prozentual schüttet Leifheit also mehr als drei Viertel des Konzerngewinns aus. Nicht unbedingt vom Hocker haut boersengefluester.de derweil die Prognose für das laufende Jahr, schließlich peilt das in Nassau (Rheinland-Pfalz) ansässige Unternehmen zum jetzigen Zeitpunkt nur ein Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) zwischen 17 und 18 Mio. Euro an – nach 18,84 Mio. Euro im Vorjahr. Abermals spiegeln sich hier negative Währungseffekte sowie ungünstigere Materialpreise wider. Zudem hat sich nun auch Leifheit das Thema Digitalisierung stärker auf die Fahnen geschrieben. Die Kosten hierfür lassen sich an anderer Stelle nur teilweise einsparen. Eine Halten-Position ist die Aktie für uns aber trotzdem – schon allein aufgrund der attraktiven Dividendenrendite. Zudem wird der Titel – bezogen auf den Enterprise Value (Marktkapitalisierung plus Netto-Finanzschulden) – nur mit dem knapp Elffachen des für 2018 zu erwartenden EBITDA gehandelt. Für Leifheit-Verhältnisse ist das vergleichsweise moderat.



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21. März, 2018

Mit Noratis steht ein weiterer Dividendenhit für die laufende HV-Saison fest. So wird der Bestandsentwickler von Wohnimmobilien zur Hauptversammlung am 3. Mai 2018 eine Dividende von 1,50 Euro je Aktie auf die Agenda setzen – was noch ein Tick mehr ist, also von boersengefluester.de ohnehin vermutet. Beim gegenwärtigen Kurs von 26,20 Euro ergibt sich daraus eine Rendite von immerhin 5,7 Prozent Besser als erwartet lesen sich auch die anderen Zahlen der im Börsensegment Scale gelisteten Gesellschaft: So kam Noratis auf Erlöse von 68 Mio. Euro und erzielt dabei einen Gewinn vor Steuern (nach IPO-Kosten) von 12,2 Mio. Euro. Unterm Strich blieb ein Überschuss von 8,7 Mio. Euro stehen, was einem Ergebnis je Aktie von 2,98 Euro entspricht. Auch für das laufende Jahr zeigt sich CEO Igor Bugarski zuversichtlich: „Der Umsatz, das EBIT und das Ergebnis vor Steuern sollen über dem Vorjahr liegen.“ Das ist ist schon allein deshalb wichtig, weil 2017 unter anderem von zwei größeren Blockverkäufen geprägt war und es mitunter Befürchtungen gab, dass die Eschborner das hohe Ergebnisniveau womöglich nicht werden halten können. Die Analysten von SMC Research hatten die Noratis-Aktie zuletzt mit einem Kursziel von 33,90 Euro zum Kauf empfohlen. Aktuell bringt es das in Eschborn ansässige Unternehmen auf einen Börsenwert von 76,5 Mio. Euro – was annähernd All-Time-High entspricht. Das komplette Zahlenwerk legt Noratis im April vor. Wir bleiben bei unserer positiven Einschätzung für den Titel.



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Dividendenrendite 52-Wochen-Performance Marktkapitalisierung

20. März, 2018

Manchmal ist Börse simple Arithmetik: „Enttäuschende Prognose, aber die Aktie sieht auf dem gegenwärtigen Niveau unterbewertet aus“, lautet das aktuelle Fazit der ODDO BHF-Analysten für den Anteilschein von Berentzen. Dieser Einschätzung kann sich boersengefluester.de gut anschließen, auch wenn die Meldungslage des Getränkeherstellers in den vergangenen Monaten alles andere als erfreulich war. Andererseits kostet die Berentzen-Aktien gegenwärtig auch „nur“ noch 7,50 Euro – und nicht mehr 12,50 Euro, wie im vergangenen Sommer. Grund für den jüngsten Kursdip nach unten, waren gar nicht mehr so sehr die Zahlen für 2017. Die lagen mit Erlösen von 172,1 Mio. Euro sowie einem Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) von 9,2 Mio. Euro gerade noch im Rahmen der ohnehin gesenkten Erwartungen. Und auch die um 3 Cent auf 0,22 Euro gesenkte Dividende ist zu verschmerzen. Vielmehr hatten sich die Investoren von Vorstand Oliver Schwegmann einen forscheren Ausblick für 2018 erhofft, als die jetzt in Aussicht gestellten Erlöse zwischen 170,1 und 178,9 Mio. Euro – bei einem EBIT in einem Korridor von 9,6 bis 10,6 Mio. Euro. Zu beachten ist allerdings, dass in der auf den ersten Blick wenig ambitionierten Erlösvorschau ein bilanztechnischer Minderungseffekt von rund 12 Mio. Euro bereits enthalten ist. Ergebnistechnisch erhofft sich Berentzen die größten Zuwächse in den Bereichen Alkolholfreie Getränke beziehungsweise Frischsaftsysteme. Dabei hat sich das Unternehmen zur Umsetzung der Ziele organisatorisch neu aufgestellt und verstärkt punktuell zudem die Vertriebs- und Marketingaktivitäten. Der Börsenwert von Berentzen beträgt zurzeit rund 71,6 Mio. Euro, was angesichts der für 2018 avisierten operativen Ergebnisse in der Tat nicht sonderlich ambitioniert wirkt. Antizyklisch agierenden Investoren könnte sich also eine gute Einstiegschance bieten. Als Kursziel nennt ODDO BHF 9 Euro. Damit wäre der Small Cap immerhin eine 20-Prozent-Chance.


Damit hätte boersengefluester.de gar nicht unbedingt gerechnet: Auch für 2017 zahlt die auf Modeschmuck spezialisierte Einzelhandelskette Bijou Brigitte eine Dividende von 3,00 Euro je Anteilschein. Damit übersteigt die Ausschüttungssumme von gut 23 Mio. Euro zwar den auf Konzernebene ausgewiesenen Gewinn von 21,7 Mio. Euro, was angesichts der immer noch super soliden Bilanzrelationen – Bijou Brigitte hat keine Bankschulden – aber kein Problem darstellt. So erreicht die Dividendenrendite stattliche sechs Prozent. Die Hauptversammlung (HV) findet am 26. Juni 2018 statt. Doch Dividende ist nicht alles: Letztlich zeigen die Hamburger kein überzeugendes Konzept, um gegen die seit Jahren zu beobachtende Margenerosion anzukommen. Und für ein Unternehmen ohne jegliche Ergebnisdynamik ist auch ein KGV von rund 15 nicht unbedingt eine Einladung – trotz des Cashbestands von 140 Mio. Euro bei einem Börsenwert von 388 Mio. Euro. Da wir jedoch davon ausgehen, dass das Dividenden-Argument auch in diesem Jahr für tendenziell eher festere Kurse vor der HV sorgen dürfte, bleibt der Titel für uns haltenswert. Das komplette Zahlenwerk für 2017 sowie den Ausblick wird Bijou Brigitte im April veröffentlichen.




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19. März, 2018

Von sich aus hätte mutares-CEO Robin Laik die Ende Februar überraschend verkündete Demission seines bisherigen Kompagnons Axel Geuer bei der Präsentation auf der Prior-Konferenz Mitte März vermutlich gar nicht mehr erwähnt. Auf Nachfrage eines Investors lieferte Laik dann eine – freilich wachsweich klingende – Erklärung, wonach man sich darauf geeinigt habe, dass Geuer ihn künftig im „langfristigen strategischen Bereich unterstützen“ werde – was immer das heißen mag. Nun: Noch mehr als die Personalie Geuer interessiert an der Börse das Thema STS. Immerhin hatte die Beteiligungsgesellschaft mutares erst kürzlich einen Börsengang des Anbieters von Schall- und Wärmedämmung im Fahrzeugbereich als Option vorgestellt. Ganz tollkühn sind die Pläne freilich nicht, auf Investorenveranstaltungen hatte das Management beinahe regelmäßig darauf hingewiesen, dass die gesamte Marktkapitalisierung von mutares – zurzeit sind das rund 295 Mio. Euro – zu einem wesentlichen Teil allein durch den Wert der STS Group abgedeckt sei. Zur Einordnung: Den gesamten Substanzwert (NAV) des Automotive-Segments setzte mutares per Ende 2017 mit knapp 240 Mio. Euro an, wovon gut 90 Prozent auf STS entfallen dürfte. Konzernweit über alle Segmente taxierten die Münchner den NAV zuletzt auf knapp 400 Mio. Euro – entsprechend rund 25,70 Euro je mutares-Aktie. Bei einem aktuellen Kurs von etwa 19 Euro wird der im Scale 30 gelistete Titel also immer noch mit einem erheblichen Abschlag gehandelt. Die Analysten von Hauck & Aufhäuser siedeln den fairen Wert mittlerweile sogar bei 31 Euro pro Anteilschein an. Für STS wird dabei auf mittelfristige Sicht ein Umsatzanstieg bis in den Bereich um 500 Mio. Euro – bei einer EBITDA-Marge von rund zehn Prozent – für möglich gehalten. Gemessen hieran könnte der zu erzielende Erlös bei einem IPO also noch ein gutes Stück höher sein, wobei mutares für den Fall eines Börsenlistings auch künftig die Mehrheit an STS halten will. Insgesamt bleibt die Aktie eine zwar spekulative, aber dafür mit umso mehr Chancen ausgestattete Wette aus dem Beteiligungssektor.



Rendite Hits für   2011 ·  2012 ·  2013  ·  2014  ·  2015 ·  2016  ·  2017  ·  2018 ·  2019  ·  2020  ·  2021  ·  2022  ·  2023



15. März, 2018

Gerade einmal zwei Tage nach der Umsetzung der Kapitalherabsetzung im Verhältnis 2:1 signalisiert die Baumot Group eine prospektfreie Zehn-Prozent-Kapitalerhöhung zu einem Ausgabepreis von 3,30 Euro pro Anteilschein. „Der Erlös der Kapitalerhöhung von bis zu 5 Mio. Euro soll dazu verwendet werden, die Applikations- und Produktionsvorbereitungen der BNOx Hardware-Nachrüstlösung für die meistverkauften Diesel-Pkw vorzubereiten um für ein mögliches Nachrüstgesetz optimal positioniert zu sein“, heißt es offiziell. Ganz überraschend kommt die, bereits für die nächsten Tage angesetzte, Finanzierungsmaßnahme des Spezialisten für Abgasnachbehandlungssysteme im Grunde nicht. Schließlich räumte Finanzvorstand Roger Kavena bei dem nur knapp eine Woche zurückliegenden Treffen mit boersengefluester.de am 9. März 2018 ein, dass die Liquiditätslage von Baumot durchaus angespannt sei (HIER). Total uncool ist dabei unserer Meinung nach, dass der transaktionsbegleitende Finanzdienstleister Lang & Schwarz die jüngste Roadshow durch Frankfurt und München vorab ausdrücklich als „Non-Deal-Related“ titulierte. Demnach ging es also um ein Hintergrundgespräch, und nicht um die Vorbereitung einer Kapitalmaßnahme. Zugunsten von CFO Kavena unterstellen wir einmal, dass er auf die Frage von boersengefluester.de nach einer anstehenden Kapitalerhöhung von der jetzigen Maßnahme noch nichts ahnen konnte oder sie vielleicht einfach nur vergessen hatte, zu erwähnen. Schade eigentlich, aber eine transparente Investor Relations-Kommunikation sieht unserer Meinung nach anders aus.


Ein Dividendenhit ist IBU-tec advanced materials mit einer Rendite von 0,7 Prozent nun wirklich nicht – das war allerdings auch nicht zu erwarten. Schon im Prospekt zum Börsengang vor rund einem Jahr sprach die im Scale gelistete Gesellschaft davon, allenfalls „moderate Dividenden“ zu zahlen. Das deckt sich mit den Gepflogenheiten vor dem IPO: So floss zwischen 2014 und 2016 im Mittel jeweils ein knappes Viertel des Überschusses an den durch CEO Ulrich Weitz dominierten Kreis der Familiengsellschafter. Angesichts der unterm Strich schlechter als gedachten Gewinnentwicklung im vergangenen Jahr, hat sich das Spezialchemie-Unternehmen aus Weimar etwas einfallen lassen: Demnach soll an die Streubesitzaktionäre eine im verglichen mit 2016 Prinzip unveränderte Dividende je Aktie von 0,13 Euro fließen, während der Familienkreis auf eine Ausschüttung für 2017 verzichtet. Interessant aus Anlegersicht ist das aus folgendem Grund (steuerliche Aspekte einmal ausgeklammert): Nach der Hauptversammlung am 26. April 2018 werden den Anlegern brutto 0,13 Euro pro Anteilschein gutgeschrieben. Da sich der Unternehmenswert aber nur um die tatsächliche Ausschüttungssumme – in diesem Fall sind es 161.460 Euro statt 520.000 Euro – verringert, dürfte der Dividendenabschlag rein rechnerisch nicht 0,13 Euro betragen, sondern nur 4 Cent pro Aktie. Möglicherweise eine Gelegenheit für Arbitrageure. Grundsätzlich sollte man ein Investment in IBU-tec aber nicht nur an der Dividendenrendite ausmachen. Die eigentliche Story ist, ob es dem Unternehmen gelingt, das Stammgeschäft mit herkömmlichen Batteriestoffen durch neue Einsatzbereiche im Bereich der Elektromobilität über zu kompensieren. Zudem will IBU-tec advanced materials mit den Mitteln aus dem Börsengang anorganisch wachsen. Entsprechende Akquisitionsverhandlungen laufen bereits seit geraumer Zeit. „Unser Unternehmen vereint Wachstumspotenzial und Profitabilität gleichermaßen“, sagt Vorstand Ulrich Weitz. „Dies wollen wir mit dem Vorschlag zur Gewinnverwendung gegenüber unseren außenstehenden Aktionären durch die Zahlung einer Auftaktdividende als börsennotierte Gesellschaft untermauern.“ Für boersengefluester.de ist der Titel eine gute Halten-Position.



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12. März, 2018

Nach dem zwischenzeitlich kräftigen Kursanstieg bis in den Bereich um 12 Euro im Zuge der Beteiligung von Heliad Equity Partners an Elumeo, ist die Notiz des Schmuckhändlers (Juwelo TV) zuletzt wieder spürbar zurückgekommen. Aktuell kostet der Anteilschein 8,50 Euro, was einem Börsenwert von knapp 47 Mio. Euro entspricht. Insbesondere die anhaltend schwierige Situation in Großbritannien – Elumeo stellt als Konsequenz unter anderem die Produktion eigener Sendungen in UK ein – wirkt belastend auf den Kurs. Schließlich fallen für die Neuordnung nochmals Einmalaufwendungen im mittleren sechsstelligen Betrag an. Immerhin halten die Berliner an ihren Prognosen für 2017 fest und stellen weiterhin ein „leichtes Umsatzwachstum bei einer stabilen Rohertragsmarge“ in Aussicht. Möglicherweise äußert sich CEO Wolfgang Boyé am 13. März auf der Prior-Kapitalmarktkonferenz schon ein wenig konkreter zum Abschneiden 2017. Die Veröffentlichung des Geschäftsberichts ist für den 22. März 2018 angesetzt. So gesehen ist das Timing der Präsentation vielleicht ein wenig unglücklich. Interessant ist derweil, dass der Burda-Verlag mit der Webseite prettique nun ebenfalls in den Schmuckhandel eingestiegen ist. Boersengefluester.de ist gespannt, wie sich die neue Konkurrenz auf das Inlandsgeschäft von Elumeo auswirken wird.


So wankelmütig sind Börsianer: Sorgte ein mögliches Versandverbot von verschreibungspflichtigen Medikamenten kürzlich noch für bittere Verluste im Aktienkurs von Shop Apotheke Europe, greifen die Anleger mit Vorlage des Geschäftsberichts 2017 wieder beherzt zu. Besonders gut kommt der Ausblick auf das laufende Jahr an: Immerhin stellt der Onlineversandhändler ein Umsatzplus von zuletzt knapp 284 Mio. Euro auf eine Bandbreite von 530 bis 560 Mio. Euro in Aussicht. Das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) soll sich in dem Korridor zwischen 0 und 2 Mio. Euro bewegen – nach minus 12,1 Mio. Euro im Vorjahr. „Wir wollen im laufenden Geschäftsjahr eine attraktive Kombination aus schnellem Wachstum und Profitabilität erreichen“, sagt Finanzvorstand Ulrich Wandel. Unterm Strich wird Shop Apotheke Europe zwar auch 2018 nochmals Verluste schreiben – boersengefluester.de taxiert den Fehlbetrag auf etwa 8 Mio. Euro (Vorjahr: minus 21,4 Mio. Euro). Insgesamt bewegt sich die Gesellschaft aber spürbar schneller auf den Turnaround zu, als gedacht. Der Börsenwert beträgt zurzeit knapp 523 Mio. Euro, was gut dem Doppelten des für 2017 in der Bilanz stehenden Eigenkapitals entspricht. Insgesamt halten wir die Aktie – trotz gewisser regulatorischer Risiken – für ein aussichtsreiches Investment. Überflüssig zu erwähnen, dass Dividendenfans bei Shop Apotheke Europe an der falschen Adresse sind. Dafür punktet das Unternehmen mit rasant steigenden Umsätzen.




07. März, 2018

Den vollständigen Geschäftsbericht für 2017 wird die FinTech Group vermutlich erst Ende April veröffentlichen. Wahrscheinlich ist allerdings, dass das Unternehmen – wie im Vorjahr – noch im März die wesentlichen Eckdaten des abgelaufenen Jahres präsentiert. Die Messlatte liegt bei über 100 Mio. Euro Umsatz sowie mehr als 16,8 Mio. Euro Netto-Gewinn. Nochmals bekräftigt hat der Unternehmensverbund um den Discountbroker flatex, wie rasant – angesichts der sehr beweglichen Börsenkurse – die Entwicklung in den ersten Monaten 2018 gewesen ist. „Mit jeweils mehr als 1 Million Wertpapiertransaktionen gehen der Januar und Februar 2018 als Rekordmonate in die Annalen ein“, heißt es offiziell. „Wir haben immer wieder betont, dass die Volatilität eine ,stille Reserve’ unseres Brokeragegeschäfts ist – der Beweis ist seit Jahresbeginn angetreten“, sagt Finanzvorstand Muhamad Chahrour. Hand in Hand mit der gestiegenen Volatilität, geht an den Kapitalmärkten die Erwartung steigender Zinsen, was sich wiederum mittelfristig durchaus positiv auf das Zahlenwerk der im Börsensegment Scale gelisteten Gesellschaft auswirken sollte. „Bei einem Anstieg des EURIBORs um 1%-Punkt erwarten wir aus unserem Treasury zusätzliche Zinserträge von 8 Millionen Euro“, rechnet Chahrour vor. Zudem weisen die Frankfurter darauf hin, dass die Aktie der Fintech Group seit Ende Januar nun auch von der Berenberg Bank gecovert wird – und zwar mit einem Kursziel von 40 Euro. Zum Vergleich: Warburg Research nannte zuletzt einen fairen Wert von 35 Euro, die Experten der Commerzbank sahen ein Potenzial bis 30 Euro. Aktuelle Notiz: 29,15 Euro. Für das laufende Jahr stellt CEO Frank Niehage – bei konservativer Planung – bislang einen Umsatz von 120 Mio. Euro, ein Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) von mehr als 40 Mio. Euro sowie einen Überschuss von über 24 Mio. Euro in Aussicht. Das lässt sich auf die gut einprägsame Formel reduzieren: 20 Prozent mehr Umsatz, 30 Prozent mehr EBITDA und locker 40 Prozent mehr Netto-Gewinn. Für boersengefluester.de bleibt die Aktie der Top-Pick aus dem Sektor.



05. März, 2018

Eine Renditeaktie wird secunet Security Networks dadurch zwar immer noch nicht: Trotzdem ist die geplante Anhebung der Dividende von 0,58 auf 1,20 Euro je Aktie eine faustdicke Überraschung für boersengefluester.de. Immerhin ist sie verbunden mit einer Erhöhung der Ausschüttungsquote von rund 40 Prozent in den Jahren 2013 bis 2016 auf jetzt 50 Prozent. Zuvor hatte die Gesellschaft seit dem Börsengang im November 1999 traditionell keine Dividenden ausgezahlt. Dabei verfügen die Essener schon seit geraumer Zeit über eine kerngesunde Bilanz mit viel Cash. Bankverbindlichkeiten sind ein Fremdwort, teure Akquisitionen gab es nicht. Größter Profiteur ist der Sicherheitskonzern Giesecke & Devrient, dem 78,96 Prozent an secunet zuzurechnen sind. Dementsprechend werden nach der Hauptversammlung am 9. Mai 2018 gut 6,15 Mio. Euro Richtung München überwiesen. Verbunden mit dem Hinweis, dass die Dividende rund die Hälfte des Jahresüberschusses ausmacht, ist die Schlussfolgerung, wonach der Anbieter professioneller IT-Sicherheitstechnik 2017 netto rund 15,6 Mio. Euro verdient haben dürfte. Dieser Wert wiederum liegt einen Tick über dem zuletzt von boersengefluester.de für 2017 erwarteten Gewinn von 15,4 Mio. Euro. Hintergrund: Ende Januar hatte secunet bereits die Eckdaten für Umsatz sowie Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) für 2017 kommuniziert (siehe dazu auch unser Bericht HIER). Den kompletten Jahresbericht legt secunet am 22. März 2018 vor. Wir bleiben bei unserer Halten-Einschätzung für die Aktie.



01. März, 201

Mit den Eckdaten für 2017 hat die Beteiligungsgesellschaft Blue Cap noch besser abgeschlossen als zu erwarten war. Bei Erlösen von 141,7 Mio. Euro schnellte das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) von gut 4,6 auf rund 9,0 Mio. Euro in die Höhe. Zum Vergleich: Die Analysten von Edison haben mit einem operativen Gewinn von 6,8 Mio. Euro kalkuliert. Unterm Strich blieb – vorrangig aufgrund der stattlichen Einnahmen aus dem Verkauf der Beteiligung an dem auf Industrieklebebänder spezialisierten Unternehmen Biolink – ein Überschuss von 38 Mio. Euro stehen – nach 1,40 Mio. Euro im Jahr zuvor. Keine Aussagen enthält die Wasserstandsmeldung von Blue Cap hingegen zu den weiteren Planungen bei Greiffenberger. Hier waren die Münchner Ende September 2017 mit zehn Prozent eingestiegen. Auch zur möglichen Höhe der Dividende für das abgelaufene Jahr hält sich Blue Cap weiter bedeckt. Vorstand Hannspeter Schubert bestätigt lediglich frühere Aussagen – etwa aus dem Interview mit boersengefluester.de HIER –, dass es überhaupt eine Gewinnbeteiligung geben wird: „Nach dem guten Jahresabschluss planen wir erstmals eine Ausschüttung an unsere Aktionäre und damit den Eintritt in eine nachhaltige Dividendenpolitik.“ Nun: Bis zur Hauptversammlung am 6. Juli 2108 ist es ohnehin noch Zeit. Zudem gehen wir nicht davon aus, dass Blue Cap sich gleich in die Renditehits einordnet. Gleichwohl haben wir unsere Dividendenprognose auf nun 0,35 Euro je Aktie für 2017 leicht nach oben angepasst. Ansonsten bleibt es für den mittlerweile in den Scale 30 aufgerückten Titel bei unserer Kaufen-Einschätzung – selbst wenn die Notiz zurzeit in der stabilen Seitenlage gefangen scheint. Letztlich gehört Blue Cap für uns sowieso in die Kategorie Langfristanlage.



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27. Februar, 2018

Von den im Oktober 2017 erreichten Mehrjahreshoch im Bereich um gut 150 Euro hat sich der Aktienkurs von Logwin nach und nach entfernt. Zurzeit kostet der Anteilschein rund 134 Euro. Die leicht bröckelnden Kurse ändern aber nichts an der Tatsache, dass die Logwin-Aktie nach Auffassung von boersengefluester.de ein attraktives Investment ist. Die Bestätigung dafür liefern unter anderem die jetzt vorgelegten Zahlen für 2017: Immerhin liegen die um 13 Prozent auf knapp 1,12 Mrd. Euro gestiegenen Umsätze sowie das ganz leicht verbesserte Nettoergebnis von 26,68 Mio. Euro über den Erwartungen von boersengefluester.de. Nicht gedacht hätten wir auch, dass der über die Delton AG von Stefan Quandt dominierte Logistikdienstleister die Dividende von 2,00 auf 2,50 Euro pro Anteilschein erhöht. Auf annähernd 1,9 Prozent Rendite bringt es das Papier damit. Im laufenden Jahr will Logwin Umsatz und Ergebnis nochmals leicht steigern. Unter Berücksichtigung der Netto-Liquidität von 116,5 Mio. Euro beträgt der Unternehmenswert der Luxemburger gerade einmal 270 Mio. Euro – bei einem für 2018 von boersengefluester.de erwartetem Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBIDA) von 41,85 Mio. Euro. Fazit: Interessante Spezialsituation für Valueanleger.


Bei MBB geht es zurzeit Schlag auf Schlag: Erst vor wenigen Tagen veröffentlichte die Beteiligungsgesellschaft – genau wie die zum Portfolio gehörenden börsennotierten Unternehmen Aumann und Delignit – gute vorläufige Zahlen für 2017 und stellte darüber hinaus eine Beschleunigung des Wachstumstempos in Aussicht. Demnach will MBB das eigentlich erst für 2022 geplante Umsatzziel von 750 Mio. Euro bereits im Jahr 2020 erreicht haben. Zudem deutete die Gesellschaft um CEO Christof Nesemeier „eine stärkere Diversifikation“ an und bezeichnete in einem Atemzug die aktuellen Rahmenbedingungen für Akquisitionen als „ausgezeichnet“. Nur schwer vorstellbar, dass Nesemeier angesichts solcher Aussagen bei den entsprechenden Vorbereitungen nicht schon weit fortgeschritten ist. Ansonsten würde sich der Manager wohl kaum so weit aus dem Fenster lehnen. Und so passt es auch ins Bild, dass MBB bei seiner Vorzeigebeteiligung Aumann, das Unternehmen stellt Spezialmaschinen zur Spulenwicklung von Elektromotoren her, abermals reduziert – und zwar um bis 1.703.700 Anteilscheine. Beim Platzierungskurs von 61 Euro fließen so brutto knapp 104 Mio. Euro in die Kassen. Dabei weisen die Berliner bereits jetzt eine Netto-Liquidität von knapp 222 Mio. Euro aus. So gesehen könnte bei MBB durchaus eine größere Übernahme bevorstehen. Grundsätzlich sind das gute Nachrichten, zumal sie – angesichts des Streubesitzes von künftig bis zu 62 Prozent – die Chancen von Aumann auf eine TecDAX-Nominierung erhöhen. Denkbar ist mit Blick auf die von der Deutschen Börse AG angestoßene Indexrevision freilich auch das Szenario, dass sowohl MBB als auch Aumann künftig in den SDAX einziehen. Malus der Anteilsreduzierung bei Aumann von gegenwärtig rund 49 auf mindestens 38 Prozent ist allerdings der Umstand, dass künftig noch ein geringerer Teil des MBB-Konzernüberschusses auf die Anteilseigner von MBB entfallen wird. Per saldo bleiben wir aber bei der Kaufen-Einschätzung für den Titel.



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Dividendenrendite 52-Wochen-Performance Marktkapitalisierung

26. Februar, 2018

Auf den ersten Blick ist es schon ein wenig seltsam: Wenn ein Unternehmen wie FinLab sich an einem Fintech-Unternehmen wie Kapilendo beteiligt, gilt das an der Börse als cleveres Investment in weiteres Wachstum. Wenn dagegen ein Micro Cap wie NanoFocus bei der – ohnehin schwierigen – Suche nach Kapital auf eine Crowdfinanzierungsplattform wie Kapilendo zurückgreift, rümpft manch Investor gleich die Nase. Nach dem Motto: Für eine „normale“ Barkapitalerhöhung reicht es wohl nicht mehr. Natürlich ist die Historie des Messtechnikspezialisten NanoFocus gepflastert von verfehlten Prognosen und anderen Enttäuschungen. Und boersengefluester.de sieht die grundsätzliche Entwicklung des Unternehmens auch alles andere als positiv. Andererseits finden wir die Kapitalakquise via Kapilendo zumindest einen überlegenswerten Weg. Demnach rufen die Oberhausener Anleger dazu auf, mit einem Kupon von 7,5 Prozent versehene Schuldverschreibungen zwischen 100 und 10.000 Euro zu zeichnen. Insgesamt sollen auf diese Weise bis zu 1,65 Mio. Euro zusammenkommen. „Die Finanzierung soll während der gesamten Laufzeit dem laufenden Betrieb und der Wachstumsfinanzierung dienen“, sagt Finanzvorstand Joachim Sorg. Als Bonus bietet NanoFocus einen gestaffelten Erfolgszins von bis zu 20 Prozent an, sofern die Erlöse bis zum Jahr 2021 die Schwelle von 20 Mio. Euro erreichen. Zur Einordnung: Im vergangenen Jahr dürfte NanoFocus auf Erlöse von knapp 12 Mio. Euro zugesteuert sein. Bleibt die Gesellschaft unter 14 Mio. Euro Umsatz, entfällt die Bonuszahlung. Bei voller Zeichnung von 1.650.000 Euro und Überschreiten der oberen Umsatzschwelle, müsste NanoFocus – sonstige Nebenkosten einmal ausgeklammert – also 825.000 Euro für Zinsen und Extrazahlungen einkalkulieren – sprich 12,5 Prozent auf ein Jahr bezogen. Schon happig, was NanoFocus aufrufen muss, um das Geld einzuwerben. Laut der Webseite von Kapilendo läuft die Emission aber zackig an: Nach 4 von 30 Tagen sind bereits 563.500 Euro investiert (HIER). Hoffentlich wissen die Zeichner genau, worauf sie sich einlassen. Zwar hat NanoFocus mit der Carl Mahr Holding seit einiger Zeit einen potenten Großaktionär. Irgendwie gleicht die Sache – für beide Seiten – aber einem Spiel mit dem Feuer. 7,5 Prozent Zinsen gibt es eben nicht ohne entsprechende Risiken.



23. Februar, 2018

Mit einem Umsatzanstieg von 20 Prozent auf 8,24 Mio. Euro im ersten Quartal des Geschäftsjahrs 2017/18 (30. September) hat Sanochemia Pharmazeutika vermutlich selbst hochgesteckte Erwartungen übertroffen. Gleichwohl taugen die im Zwischenbericht genannten Eckdaten zur Erlösentwicklung der einzelnen Segmente sowie die Bestätigung des bisherigen Ausblicks wohl kaum, um die stürmische Aufwärtsbewegung des Sanochemia-Aktienkurses (HIER) zu erklären. Immerhin: Die Analysten von Sphene Capital haben ihr Kursziel von 2,90 auf 3,50 Euro heraufgesetzt. Bezogen auf die aktuelle Notiz von knapp 3 Euro, hätte der Anteilschein des überwiegend im Bereich Radiopharma (Kontrastmittel) tätigen Unternehmens sogar noch ein wenig Luft nach oben. Boersengefluester.de wird die weitere Entwicklung eng verfolgen und bleibt bei der Halten-Einstufung. Gegenwärtig ist das Unternehmen aus Wien mit knapp 38 Mio. Euro kapitalisiert.


Ihre Sturm- und Drangphase Richtung Norden hat die Aktie von mVISE bereits Ende Juni 2017 hinter sich gelassen. Seitdem konsolidiert der Anteilschein des IT-Dienstleisters mit Fokus auf mobile Digitalisierungslösungen in einer Bandbreite zwischen rund 3,80 und 4,70 Euro. Bezogen auf den gegenwärtigen Kurs von 4,10 Euro bringen die Düsseldorfer etwas mehr als 34,5 Mio. Euro auf die Waagschale. Inklusive Netto-Finanzschulden dürfte der Unternehmenswert bei gut 38 Mio. Euro liegen. Dem steht ein für 2017 erzieltes Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) von rund 2 Mio. Euro entgegen – im Normalfall keine übermäßig günstige Relation. Bei mVISE spiegelt sich hier jedoch die aktuelle Transformationsphase wider: Das Kapitel Turnaround ist abgeschlossen, die nächste Phase des Wachstums – sprich die Strategie 2018+ – noch nicht en détail kommuniziert. In der Summe führt das zur gegenwärtigen Hängepartie des Aktienkurses. Offen ist etwa, ob ein Beschleunigung des Wachstumskurses in Sachen digitale Transformation kurzfristig womöglich schon wieder zu Lasten der Profitabilität gehen wird. Nun: Anfang März will mVISE die Investoren über die Eckpunkte der Strategie 2018+ informieren. Bekannt ist derzeit nur, dass bis zum Jahr 2020 ein (organisches!) Umsatzwachstum auf annähernd 35 Mio. Euro sowie eine EBIT-Marge von etwa 15 Prozent geplant sind. Auf Basis dieses Szenarios sollte 2020 ein Betriebsergebnis von mindestens 5 Mio. Euro möglich sein. Das wiederum könnte mVISE beim KGV in den Bereich um 10 drücken. Für Bewertungsfantasie ist also gesorgt. Vorsichtige Anleger warten mit Neuengagements jedoch ab, bis die Eckpunkte der neuen Strategie bekannt sind.




21. Februar, 2018

Die positive Nachricht vorweg: Nach der Anfang Februar, vom neuen Vorstand Carel Halff, vorgenommenen deutlichen Prognosekorrektur nach unten, hat sich die Kurstalfahrt von Bastei Lübbe nicht fortgesetzt oder gar beschleunigt. Vielmehr scheint sich im Bereich oberhalb von 3 Euro so etwas wie ein Boden auszubilden. Wie nicht anders zu erwarten war, liest sich der Neun-Monats-Bericht des Kölner Verlagshauses noch immer alles andere als gefällig: Zu groß sind die Einschnitte aus der Vergangenheit. So steht nach neun Monaten des Geschäftsjahrs 2017/18 (31. März) ein Umsatzrückgang von gut 2,5 Prozent auf 112,72 Mio. Euro sowie ein um 45 Prozent auf 5,11 Mio. Euro eingeknicktes Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) in den Büchern. Unterm Strich türmt sich gar ein Fehlbetrag von 10,31 Mio. Euro – nach einem Überschuss von 2,30 Mio. Euro in der vergleichbaren Vorjahresperiode. Entsprechend gemischt fällt auch das Fazit von CEO Halff aus: „Unser Kerngeschäft ist stark und wächst, die Zahlen zeigen eindrucksvoll, wie gut unsere Titel, angeführt von unseren Weltbestseller-Autoren Ken Follett und Dan Brown, beim Publikum ankommen. Leider zeigen die Zahlen auch, dass wir einige große Sonder- und Einmaleffekte verdauen mussten und insgesamt unsere Effizienz steigern müssen. Daran arbeiten wir nun.“ Die Ziele für 2017/18 (Umsatz: 140 Mio. Euro, EBITDA: 5 Mio. Euro, EBIT: minus 11 Mio. Euro) scheinen indes weitgehend gesichert. Der Buchwert je Aktie ist auf Basis der neuesten Bilanzzahlen auf 2,62 Euro geschmolzen. Zum Jahresende dürften es noch ein paar Cent weniger sein. In die Riege der Buchwert-Hits gehört der Anteilschein von Bastei Lübbe also nicht. Zudem engt die hohe Netto-Finanzverschuldung von mehr als 41 Mio. Euro den Handlungsspielraum spürbar ein. Trotzdem gehört das Papier allmählich auf die Beobachtungsliste, weitere Verkäufe scheinen nicht mehr ratsam. Im Grunde genommen kann es fast nur besser werden. Erfahrungsgemäß dauert es aber seine Zeit, bis die Investoren sich an Titel wie Bastei Lübbe zurück wagen. Zunächst einmal muss die Gesellschaft liefern, erst dann wird sich der Aktienkurs wieder in nördliche Richtung bewegen.


Die Zeichen für eine Rückkehr der Aktie von Weng Fine Art (WFA) auf den offiziellen Kurszettel verdichten sich. Laut Finanzkalender von WFA soll bereits im März die Entscheidung darüber fallen, ob das im Mai 2016 eingeleitete Delisting rückgängig gemacht wird. Bezogen auf die zurzeit von boersengefluester.de erfassten 106 Delistings wäre das eine Comeback-Premiere. Die besten Argumente für eine Wiederaufnahme der Notiz liefert Weng Fine Art in Form der vorläufigen Zahlen für 2017: Bei leicht höheren Umsatzerlösen von rund 8 Mio. Euro kam das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) von 1,09 auf mehr als 1,80 Mio. Euro voran. Unterm Strich blieb ein Überschuss von rund 1,20 Mio. Euro hängen – nach 0,58 Mio. Euro im Jahr zuvor. Damit hat Weng Fine Art – bezogen auf die auf der Hauptversammlung (HV) Ende August 2017 gemachte Ergebnisvorschau – etwas mehr als eine Punktlandung hingelegt, was wiederum für die Prognosequalität des Vorstands spricht. „Die mit 15 Prozent für ein Handelsunternehmen ungewöhnlich hohe Netto-Umsatzrendite zeigt an, welches Potenzial die Geschäftsmodelle der WFA-Gruppe bei steigenden Umsätzen beziehungsweise in einem freundlicheren Marktumfeld haben“, heißt es offiziell. Noch keine Aussage hat CEO und Großaktionär Rüdiger K. Weng indes zur Dividende für 2017 getroffen. Nachdem es im abgelaufenen Jahr 0,10 Euro pro Anteilschein gab, hält boersengefluester.de eine Verdopplung des Satzes nicht für ausgeschlossen. Bis zur HV im Juni 2018 ist es aber noch ein wenig hin. Spannender ist – neben den starken operativen Fortschritten – ohnehin die Story um das Börsen-Comeback (Wir wissen gar nicht genau, ob man in diesem Fall von einem „Relisting“ spricht). Bezogen auf die zuletzt bei Schnigge – allerdings umsatzlos – gestellten Kurse von 6 Euro, käme das Unternehmen auf eine Marktkapitalisierung von rund 16,5 Mio. Euro. Bereits auf Basis der Zahlen für 2017 wäre das ein eher niedriger Wert. Diese Einschätzung gilt umso mehr mit Blick auf die für 2018 zu erwartenden Umsatz- und Ergebnisverbesserungen. Immerhin hatte Weng auf der jüngsten HV Erlöse von mehr als 10 Mio. Euro für 2018 avisiert. Wir sind also gespannt, mit welchen Neuigkeiten das Management im März 2018 aufwartet.




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19. Februar, 2018

Mit einer Performance von mehr als 80 Prozent seit Jahresbeginn gehört die Aktie des Comic-Lizenzvermarkters United Labels zu den Überfliegern 2018. Allein: Wirklich nachvollziehbar war der scharfe Kursanstieg für boersengefluester.de nicht unbedingt. Und auch die jetzt vorgelegten Vorabzahlen für 2017 sorgen nicht zwingend für Jubelsprünge, selbst wenn sie – zumindest auf der Ergebnisseite – die entsprechenden Vorjahreswerte spürbar getoppt haben. So drehten die Münsteraner bei Erlösen von 30,3 Mio. Euro (minus 6,5 Prozent) das Ergebnis vor Zinsen und Steuern(EBIT) von minus 0,4 auf plus 1,9 Mio. Euro. Das liest sich zunächst gut. Allerdings hatte United Labels im vergangenen Geschäftsbericht für 2017 ein Umsatzplus zwischen zwei und sieben Prozent – entsprechend 33,1 bis 34,7 Mio. Euro – sowie ein EBIT in einem Korridor zwischen 1,7 und 2,7 Mio. Euro in Aussicht gestellt. So gesehen liegt das Betriebsergebnis nur etwas über der unteren Begrenzungsmarke. Unterm Strich blieb 2017 ein Überschuss von gerade einmal 0,4 Mio. Euro hängen. Hier offenbar sich einmal mehr ein grundlegendes Problem von United Labels: Die hohe Finanzverschuldung von rund 9,5 Mio. Euro lässt wohl auch in Zukunft kaum ansprechende Netto-Margen zu. Mehr als eine schwache Halten-Position ist die Aktie von United Labels nach unserer Auffassung daher nicht. Ende März will die Gesellschaft den kompletten Jahresbericht inklusive Ausblick vorlegen.


Natürlich sind dem Kapitalmarkt die vielen Veränderungen bei der Mittelstandsholding KAP Beteiligungs-AG nicht verborgen geblieben. Dafür hat der Aktienkurs zwischenzeitlich viel zu rasant zugelegt. Andererseits ist es nun auch nicht so, dass bereits jeder Small-Cap-Investor weiß, dass die Carlyle Group im November 2016 den Anteil des langjährigen Großaktionärs Daun erworben hat und KAP sein Portfolio seit dem mächtig durcheinander gewirbelt hat. Folgerichtig waren die Geschäftszahlen zuletzt auch regelmäßig von hohen Sondereffekten geprägt. Letztlich steht die Gesellschaft aber noch immer klar im Schatten von vergleichbaren Unternehmen wie Indus Holding, Gesco oder Blue Cap. Dabei ist der Börsenwert von gut 270 Mio. Euro gar nicht mal so klein. Für mehr Aufmerksamkeit könnten nun die vorläufigen Daten für 2017 sorgen, immerhin hat KAP mit Erlösen von 409 Mio. Euro und einem um Restrukturierungsaufwendungen von 6,8 Mio. Euro bereinigten Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) von 20,2 Mio. Euro die eigenen Erwartungen klar übertroffen. Für das laufende Jahr rechnet das Management mit weiteren Verbesserungen, will sich – vor dem Eindruck möglichweise deutlich anziehender Rohstoffpreise – aber noch nicht allzu weit aus dem Fenster lehnen. Ansonsten kommt die Gesellschaft gut voran, insbesondere was den Aufbau des neuen Segments Oberflächenbeschichtung angeht. Hochspannung verspricht der Dividendenvorschlag, nachdem KAP im Vorjahr mit einer Ausschüttung von 2 Euro pro Anteilschein in die Renditecharts stürmte. Nun: Vorerst geht boersengefluester.de für 2017 von einer Dividende von 1 Euro aus, was aber immer noch für eine anständige Verzinsung sorgen würde. Die Aktie ist mindestens eine gute Halten-Position.



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17. Februar, 2018

Tief in die PR-Trickkiste greift Voxeljet: So hat der Hersteller von professionellen 3D-Druckern eine knackige Umsatzwarnung für 2017 unauffällig an das Ende einer Pressemitteilung zum Ausblick für das laufende Jahr gepackt. Demnach dürfte Voxeljet nach ersten Berechnungen für 2017 nur auf Erlöse zwischen 22,5 und 23,5 Mio. Euro gekommen sein. Zur Vorlage der Q3-Zahlen nannte die an der Nasdaq gelistete Gesellschaft aus dem bayerischen Friedberg noch eine Umsatzspanne zwischen 26 und 28 Mio. Euro als Ziel. Dementsprechend höher als bislang zu vermuten war, wird wohl auch der Verlust ausfallen. Boersengefluester.de hat seine Schätzungen jedenfalls spürbar angepasst. Angesichts der abermaligen Prognoseverfehlung ist nun auch die Vorschau für 2018 mit einer zusätzlichen Portion Vorsicht zu genießen. Grundsätzlich stellt CFO Rudolf Franz Erlöse in einem Korridor von 28 bis 30 Mio. Euro in Aussicht. Die Brutto-Marge soll oberhalb von 40 Prozent liegen, was freilich so auch zu erwarten war. Das um Währungseffekte bereinigte Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) soll auf Gesamtjahressicht neutral bis positiv ausfallen. Diese Einschätzung hatte Voxeljet ursprünglich bereits für 2017 kommuniziert, musste nach Ablauf des dritten Quartals aber einen Rückzieher machen und die Aussage auf das zweite Halbjahr 2017 begrenzen. Das Management äußert sich derweil vergleichsweise weichgespült und wiederholt frühere Einschätzungen, wonach Voxeljet – auch dank der robusten Bilanz – vor der nächsten Phase des langfristigen Wachstums steht. So bleibt es bei der grundsätzlichen Einschätzung von boersengefluester.de, wonach Voxeljet in den vergangenen Jahren im Zweifel zwar eher enttäuscht hat, der Aktienkurs andererseits aber auch schon eine Menge Pessimismus einpreist. Da wir kurzfristig trotzdem kaum einen Trigger für steigende Notierungen sehen, raten wir engagierten Investoren zum Ausstieg. Die endgültigen Zahlen 2017 legt Voxeljet nach Börsenschluss am 29. März 2018 vor.



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16. Februar, 2018

Auf einen kurzen Nenner gebracht, lassen sich die Vorabzahlen von Eyemaxx Real Estate so zusammenfassen: Betriebsergebnis besser als gedacht, Jahresüberschuss schlechter als erwartet. Konkret steigerte der Projektentwickler von Wohn- und Gewerbeimmobilien, Hotels, Pflegeeinrichtungen und künftig auch Studentenwohnungen im Geschäftsjahr 2016/17 (31. Oktober) das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) um gut 39 Prozent auf 14,3 Mio. Euro, während der Gewinn nach Steuern nur um 13 Prozent auf 6,6 Mio. Euro vorankam. Warum die Schere derart auseinandergegangen ist, wird sich am 28. Februar 2018 zeigen. Dann veröffentlicht Eyemaxx den Geschäftsbericht. Erfreulich ist, dass CEO Michael Müller schon jetzt „weitere deutliche Gewinnsteigerungen“ für das laufende Geschäftsjahr ankündigt und „auch darüber hinaus positiv für die weitere Unternehmensentwicklung gestimmt“ ist. An der Börse kommen diese Aussagen zwar gut an. Die Kursreaktion von in der Spitze + 6,5 Prozent kann jedoch nicht übertünchen, dass die Notiz der Eyemaxx-Aktie seit geraumer Zeit den Rückwärtsgang eingelegt hat. Nachdem die Investoren ab 2016 die Erweiterung der – früher auf die Entwicklung von Fachmarktzentren in Osteuropa fokussierten – Geschäftsaktivitäten sehr wohlwollend honoriert haben, hat man nun beinahe den Eindruck, dass sich Eyemaxx womöglich auf zu vielen Baustellen tummelt. Nicht unbedingt für Beruhigung haben zudem die vielen Kapitalmaßnahmen gesorgt, auch wenn sie aus unternehmerischer Sicht allesamt sinnvoll erscheinen. Zum einen senken sie die früher durch klassische Anleihen mit Kupons im Bereich von sieben bis acht Prozent geprägten hohen Finanzierungskosten. Zum anderen muss Eyemaxx den strammen Wachstumskurs entsprechend mit Geld unterlegen. Dazu passen freilich keine großen Sprünge bei der Dividende, so dass boersengefluester.de für 2016/17 von einer konstanten Ausschüttung von 0,20 Euro je Aktie ausgeht. Insgesamt sehen wir das Unternehmen jedoch auf Kurs und bleiben bei der Einschätzung „Kaufen“.



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15. Februar, 2018

Auf wenig Gegenliebe stoßen die 2017er-Zahlen von Takkt. Dabei hat der Versandhändler für Geschäftsausstattungen im Wesentlichen die – Ende Oktober nach unten korrigierte – Prognose erreicht: Der Umsatz erreichte 1.116,1 Mio. Euro, was einem leichten Rückgang von 0,8 Prozent gegenüber dem Vorjahreswert entspricht. Das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) fiel um gut zwölf Prozent auf 150,3 Mio. Euro zurück. Die entsprechende EBITDA-Marge von 13,5 Prozent liegt aber sogar am oberen Ende der prognostizierten Spanne von 13,2 bis 13,5 Prozent. Keine sonderliche Überraschung ist auch, dass der SDAX-Konzern die Dividende für 2017 bei 0,55 Euro je Anteilschein lässt, was – bezogen auf den aktuellen Kurs von 21,10 Euro – für eine Rendite von 2,6 Prozent sorgt. Die Hauptversammlung findet am 8. Mai in Ludwigsburg statt. Der Ausblick für 2018 fällt zum jetzigen Zeitpunkt derweil noch relativ vage aus. Es ist lediglich die Rede davon, dass Takkt ein „stärkeres Jahr” als 2017 erwartet. Das freilich ist keine sonderlich knackige Botschaft, und ein Selbstgänger wird 2018 sowieso nicht. „In Europa erwarten wir für die kommenden Monate ein günstiges Marktumfeld für unsere Vertriebsmarken. In den USA ist das Bild weniger klar und in einzelnen Marktsegmenten sehen wir nach wie vor Unsicherheiten“, sagt Finanzvorstand Claude Tomaszewski. Neben organischem Wachstum setzen die Stuttgarter weiterhin auf Zukäufe. Erst kürzlich hatte sich Takkt den Online-Händler für Büromöbel Equip4Work einverleibt, der unter der Handelsmarke OfficeFurnitureOnline aktiv ist. Zudem setzt Takkt auf die positiven Effekte der geänderten Organisationsstruktur (siehe dazu auch den Beitrag von boersengefluester.de HIER). Insgesamt halten wir die Kursdusche von minus sieben Prozent – in diesem Umfang – für nicht gerechtfertigt und bleiben bei unserer positiven Einschätzung für die Takkt-Aktie. Am 21. März 2018 veröffentlicht die Gesellschaft den aktuellen Geschäftsbericht und veranstaltet in Frankfurt eine Analystenkonferenz.


Scheibchenweise serviert Elmos Semiconductor die Ergebnisse für 2017. Nachdem der Halbleiterhersteller – schwerpunktmäßig für den Einsatz in Fahrzeugen – bereits Anfang Februar die Eckdaten zu Umsatz sowie Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) veröffentlicht hatte, legt Elmos nun mit detaillierten Zahlen zum Gewinn nach. Demnach kamen die Dortmunder „in einem anspruchsvollen“ Jahr 2017 auf ein Ergebnis je Aktie von 1,26 Euro – nach 0,80 Euro im Vorjahr. Mit diesem Resultat hat Elmos die Erwartungen übertroffen. Erfreulich ist zudem, dass das Unternehmen die Dividende für 2017 um 5 Cent auf 0,40 Euro je Aktie anheben will, selbst wenn die Ausschüttung nur für eine Rendite von knapp 1,5 Prozent steht. Zuversicht versprüht auch der Ausblick von CEO Anton Mindl: „Die Gesellschaft wird sich auch 2018 positiv entwickeln.“ Demnach soll der Umsatz den Vorjahreswert von 250,4 Mio. Euro um acht bis zwölf Prozent übersteigen, was auf Erlöse zwischen rund 270 und 280 Mio. Euro hinauslaufen würde. Die EBIT-Marge veranschlagt Mindl auf eine Bandbreite von 13 bis 17 Prozent. In absoluten Zahlen kalkuliert der Manager also mit einem operativen Ergebnis zwischen 35,2 und 47,7 Mio. Euro. Zum Vergleich: Die Durchschnittsschätzung der Analysten bewegt sich im Bereich von knapp 40 Mio. Euro. So gesehen trauen einige Experten der Vorschau noch nicht so recht über den Weg. 2017 erzielte der Chipspezialist ein EBIT von 38,4 Mio. Euro. An der Börse kommt das Update von Elmos super an, die Notiz klettert in der Spitze um mehr als sieben Prozent auf 27,35 Euro. Auf diesem Niveau ist freilich schon eine Menge an guten Nachrichten eingepreist. Immerhin kommt Elmos bereits jetzt auf einen Börsenwert von gut 540 Mio. Euro. Bezogen auf den für 2019 zu erwartenden Gewinn entspricht das einem KGV von rund 18. Wer den Titel im Depot hat, kann aber noch investiert bleiben. Die Veröffentlichung des Geschäftsberichts mit den testierten Abschlusszahlen ist für den 14. März 2018 angesetzt.


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14. Februar, 2018

Ein tristes Bild zeigt der Chartverlauf der Aktie von Elanix Biotechnologies. Gemessen am 52-Wochen-Hoch vom März 2017 verlor der Anteilschein um saftige 60 Prozent an Wert – trotz zwischenzeitlich reißerischer Empfehlungen. Immerhin hat das auf Spezialkosmetika in den Bereichen Juckreiz und Wundheilung fokussierte Unternehmen zuletzt einige Fortschritte gemacht: Neuer Designated Sponsor ist die Baader Bank. Zudem hat die Ende 2015 in den Börsenmantel von Porta Systems geschlüpfte Elanix nun endlich Vollzug bei der seit Wochen laufenden Kapitalerhöhung gemeldet – wenn auch längst nicht im erhofften Umfang. Statt der maximal knapp 1,7 Millionen neuen Aktien zu je 3,75 Euro, haben die Berliner nur gut 300.000 Anteilscheine platziert, was zu einem Mittelzufluss von brutto rund 1,1 Mio. Euro führt. Parallel dazu hat die im General Standard gelistete Gesellschaft einen Finanzierungsdeal mit einem institutionellen Investor aus den USA geschlossen, der Elanix über einen Zeitraum von drei Jahren bis zu 11 Mio. Euro sichert. „Durch diese Mittelbeschaffung erhält Elanix sofort das nötige Kapital, um mehrere Meilensteine in der Produktentwicklung zu erreichen und Sales- und Marketingaktivitäten umzusetzen“, sagt CEO Tomas J. Svoboda. Details zu den Konditionen der Kreditfazilität nennt Elanix freilich nicht. Auch ansonsten tappen die Anleger bei Elanix noch weitgehend im Dunkeln. Zum Halbjahr 2017 kam die Gesellschaft bei Erlösen von gerade einmal knapp 80.000 Euro auf einen Verlust von annähernd 1,7 Mio. Euro. Bezogen auf die neue Aktienstückzahl türmt sich der Börsenwert auf 22,4 Mio. Euro. Diese Größenordnung wiederum sollte – trotz einer Cashburn-Rate von monatlich rund 200.000 Euro – noch immer in einigermaßen Sichtweite zum Eigenkapital liegen. So gesehen gehört der Titel vielleicht sogar auf die erweiterte Beobachtungsliste. Einen Finanzkalender für 2018 hat Elanix noch nicht veröffentlicht.


Auf ein Rekordtief von 1,63 Euro ist der Aktienkurs der German Startups Group zurückgefallen. Begonnen hatte die neuerliche Talfahrt zwar schon Ende Januar. Doch mit den jetzt vorgelegten Plänen für die Ausgabe einer Wandelanleihe hat die Beteiligungsgesellschaft den Abgabedruck nochmals verschärft. Dabei stößt gar nicht mal so sehr die Tatsache auf Unverständnis, dass die German Startups Group überhaupt einen Wandler platzieren will. Es sind vielmehr die im Raum stehenden Konditionen: Demnach soll ein einziger Investor – den Namen nennen die Berliner nicht – die komplette Wandelanleihe im Volumen von 3 Mio. Euro zeichnen. Die Laufzeit beträgt fünf Jahre, an dem Bond klebt ein Kupon von immerhin 8,0 Prozent. Der Wandlungspreis beträgt 2,50 Euro. Bei vollständiger Wandlung würde sich das Kapital um 1.198.440 Aktien – entsprechend zehn Prozent – auf 13.182.840 erhöhen. Noch bedarf der Deal allerdings der Zustimmung des Aufsichtsrats. Zur Einordnung: Die jüngsten Wandelanleihen von anderen Small Caps wie mVISE oder Eyemaxx waren mit Kupons von 4,0 bzw. 4,5 Prozent ausgestattet. Bei größeren Gesellschaften liegen die Zinssätze – je nach Ausgestaltung der Anleihe – zum Teil bei weniger als 2,0 Prozent. So gesehen kommt die Kapitalzufuhr der German Startups Group vergleichsweise teuer zu stehen. Bitter ist der Kursrückgang freilich auch deshalb, weil die Gesellschaft zuletzt durchaus den Eindruck vermittelt hat, dass mit dem Launch der Plattform German Startups Market der Einstieg in ein sehr interessantes neues Geschäftsfeld bevorsteht. Zudem kündigte CEO Christoph Gerlinger Ende 2017 das Engagement bei einem „reiferen und sehr erfolgreichen deutschen Wachstumsunternehmen“ an. Auch hier warten die Investoren der in den Scale 30 aufgerückten German Startups Group noch auf Vollzug. Dennoch bleiben wir bei unserer Einschätzung, dass bei dem Titel positive Nachrichten kaum Gehör finden, während schlechte News stark gewichtet werden. Sofern der Markt nicht komplett zusammenbricht, müsste diese Konstellation irgendwann aufgelöst werden. Daher ist die Aktie German Startups Group für boersengefluester.de auch mindestens eine Halten-Position.


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Vielen Dank, Gereon Kruse


09. Februar, 2018

Die wesentlichen Eckdaten für das Auftaktquartal des Geschäftsjahrs 2017/18 (30. September) hatte All For One Steeb bereits vor einigen Tagen mitgeteilt. Nun legt der SAP-Dienstleister den vollständigen Zwischenbericht nach – und der hält gleich mal eine positive Überraschung parat, denn All For One Steeb weist nun optisch sehr deutlich aus, wie sich die Cloud- und Softwareerlöse sowie die wiederkehrenden Umsätze verteilen. Dafür gibt es einen dicken Pluspunkt von boersengefluester.de. So sind in den ersten drei Monaten rund 40 Prozent der Konzernerlöse von 91,84 Mio. Euro von wiederkehrender Natur, was etwa der Quote aus dem vergleichbaren Vorjahreszeitraum entspricht. Insgesamt hatte All For One Steeb einen rasanten Start ins neue Geschäftsjahr, Umsatz und auch EBIT (6,68 Mio. Euro) waren niemals höher in der Firmenhistorie. Der leichte Margenrückgang hängt derweil mit den unverändert hohen Investitionen der Filderstädter zusammen. „Die hohe Volatilität bei den Lizenzumsätzen dürfte anhalten. An unserer Jahresprognose für 2017/18 halten wir unverändert fest“, sagt Finanzvorstand Stefan Land. Demnach ist bei Erlösen zwischen 315 Mio. und 325 Mio. Euro mit einem Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) in einer Bandbreite von 20,5 bis 22,0 Mio. Euro zu rechnen. Die Analysten der BankM gehen in ihrer jüngsten Studie davon, dass All For One Steeb jeweils im oberen Bereich der genannten Spannen landen wird und empfehlen den Titel mit Kursziel 76,40 Euro weiterhin zum Kauf. Dieser Einschätzung kann sich boersengefluester.de nur anschließen. Ebenfalls noch interessant für Anleger: Zur Hauptversammlung am 15. März 2018 steht eine um 10 Cent auf 1,20 Euro je Aktie erhöhte Dividende auf der Agenda. Beim aktuellen Aktienkurs von 68,60 Euro errechnet sich daraus eine Rendite von immerhin 1,7 Prozent.



Rendite Hits für   2011 ·  2012 ·  2013  ·  2014  ·  2015 ·  2016  ·  2017  ·  2018 ·  2019  ·  2020  ·  2021  ·  2022  ·  2023



07. Februar, 2018

Gefühlt waren die Aktien von Ahlers stets zwei Schritte näher am Delisting als an einer echten Öffnung für den Kapitalmarkt. Umso angenehmer überrascht ist boersengefluester.de, dass der Modekonzern – bekannte Marken sind Baldessarini, Pierre Cardin und Otto Kern – seine Stamm (ST) und Vorzugsaktien (VZ) zu einer Gattung zusammenlegen will. Einen entsprechenden Vorschlag wollen die Herforder jedenfalls der Hauptversammlung (HV) am 24. April 2018 vorgelegen. Geplant ist eine 1:1-Umwandlung ohne jegliche Zuzahlung. Mit Blick auf die ohnehin sehr eng zusammenliegenden Kurse beider Gattungen ist das nicht verwunderlich. Einzig mit Blick auf die um 5 Cent höhere Dividende der Vorzugsaktie ergibt sich ein kleiner Nachteil für die Inhaber der stimmrechtslosen Gattung. Schlagend wird das aber erst im kommenden Jahr, zur HV 2018 lautet der Dividendenvorschlag noch auf 0,15 Euro je Stamm- und 0,20 Euro je Vorzugsaktie. Höchste Zeit wird es allerdings, dass sich bei Ahlers etwas tut: Die Aktienkurse bewegen sich seit Jahren – im Einklang mit den Zahlen – Richtung Süden. Dazu passen die unter den Erwartungen liegenden Ergebnisse für das Geschäftsjahr 2016/17 (30. November) mit vergleichsweise konstanten Erlösen von knapp 236 Mio. Euro und einem Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) von 8,3 Mio. Euro – nach 9,2 Mio. Euro für 2015/16. Der Überschuss fiel um ein knappes Viertel auf 1,9 Mio. Euro zurück. Den kompletten Geschäftsbericht inklusive einer ersten Prognose für 2017/18 wird Ahlers am 28. Februar vorlegen. Angesichts der geplanten Aktienzusammenlegung wird die Bilanz-PK also ein unverhofft spannender Termin. „Eine einheitliche Aktienstruktur erhöht die Attraktivität der Ahlers-Aktie und stärkt ihre Handelsliquidität im Interesse aller Aktionäre“, sagt die Vorstandsvorsitzende Stella A. Ahlers. Ganz uneigennützig ist der Vorstoß freilich nicht, der Familie Ahlers sind 76,75 Prozent der Stämme und 21,21 Prozent der Vorzüge zuzurechnen. Nach der Zusammenlegung – sie soll „zügig“ nach der HV umgesetzt werden – würde es 13.681.520 Stammaktien mit einem Streubesitzanteil von 47,94 Prozent geben. Für boersengefluester.de sind die Anteilscheine beider Gattungen (ST und VZ) eine Halten-Position – schon allein wegen der ansprechenden Dividendenrendite von 2,8 bzw. 3,8 Prozent. Ingesamt bringt Ahlers rund 72,5 Mio. Euro an Marktkapitalisierung auf die Waagschale.


Scheinbar gibt es kaum ein klickträchtigeres Thema als Bitcoins und anderenKryptowährungen. Anders ist es kaum zu erklären, dass es auf den einschlägigen Finanzportalen (selbst bei den Öffentlich-rechtlichen) je nach Tagesform gefühlt nur noch um den Bitcoin-Hype oder den Bitcoin-Crash geht. Entsprechend aufgeheizt ist auch die Stimmung unter den Anlegern, was sich bis hin zu einem – sonst vermutlich kaum beachteten – Small Cap wie der Bitcoin Group auswirkt. So schnellte die Notiz des Betreibers der Handelsplattform bitcoin.de nun um mehr als ein Drittel auf 40 Euro in die Höhe, nachdem die Gesellschaft ihre vorläufigen Zahlen für 2017 präsentierte: Demnach kommt die Bitcoin Group auf Erlöse von 12,6 Mio. Euro sowie einen Gewinn vor Steuern von 10,8 Mio. Euro. Beide Zahlen übertreffen den entsprechenden Vergleichswert des Vorjahrs um ein Vielfaches, so dass prozentuale Veränderungen nur begrenzte Aussagekraft haben. Beim Ergebnis erreicht das Plus beispielsweise 5.300 Prozent. Bemerkenswert ist die stramme Kursreaktion an der Börse mit einem Zugewinn an Marktkapitalisierung von 50 Mio. Euro insbesondere deshalb, weil die Gesellschaft erst Ende Dezember mitteilte, dass für 2017 mit Erlösen von mindestens 10 Mio. Euro sowie einem Ergebnis vor Steuern von Untergrenze 8 Mio. Euro zu rechnen sei. So gesehen, fällt die Reaktion an der Börse ziemlich üppig aus und ist zu einem wesentlichen Teil wohl auch eine Gegenreaktion auf den vorherigen Kursrutsch. Immerhin kostete der Titel Anfang September 2017 in der Spitze noch fast 89,50 Euro. Die eigentliche Kursexplosion des Bitcoin von Anfang November bis Ende Dezember hat die Notiz der Bitcoin Group also gar nicht direkt mitgemacht. Somit mussten viele Anleger die Erfahrung machen, dass die Aktie der Bitcoin Group eben doch keine unmittelbare Ableitung der Bitcoin-Kurse ist. Umso wichtiger ist der Blick in die Zukunft von CEO Michael Nowak: „Auch im Jahr 2018 wollen wir die Anzahl unserer Kunden deutlich steigern und planen eine Vielzahl weiterer Kryptowährungen wie zum Beispiel Ripple, Litecoin, IOTA und andere in den Handel auf Bitcoin.de aufzunehmen. Darüber hinaus möchten wir durch die Einführung des Handels von sogenannten ICO-Token, die im Rahmen von Initial Coin Offerings ausgegeben werden, unser Angebot abrunden.“ Nun lässt sich trefflich darüber streiten, ob Kryptos und ICOs dauerhaft ein Erfolgsmodell bleiben. Fakt ist, dass es sie gibt und eine scheinbar immer größer werdende Fangemeinde haben. Wer sich an den massiven Kursschwankungen der Aktie der Bitcoin Group nicht stört, kann sich durchaus ein paar Stücke ins Depot legen. Anleger, die den Titel bereits im Portfolio haben, bleiben am besten einfach investiert. Die jetzt vorgelegten Zahlen sind ohne Frage super, aber eben auch nicht ganz weit weg von den zuletzt kommunizierten Erwartungen.



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01. Februar, 2018

Nach dem Absturz vom vergangenen Sommer liegt die Aktie des Getränkekonzerns Berentzen seit Monaten wie Blei in den Regalen. Positiv könnte man zwar von einer Stabilisierung im Bereich um 8 Euro reden. Andererseits fehlen derzeit einfach die Impulse, damit die Notiz wieder an Stärke gewinnt. Die jetzt vorgelegten vorläufigen Eckdaten für 2017 liegen eher im unteren Bereich der Erwartungen. So weist Berentzen Erlöse von 172,1 Mio. Euro sowie ein Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) von rund 9,2 Mio. Euro aus. Avisiert hatte das Management einen Umsatz zwischen 170,4 und 179,2 Mio. Euro sowie ein EBIT in einer Bandbreite von 9,1 bis 10,1 Mio. Euro. Offenbar hätte es schlimmer kommen können. „Mit Blick auf unsere Quartalszahlen im Oktober war klar, dass es noch einige Anstrengungen brauchte, um die Prognose zu erfüllen. Das haben wir trotz eines relativ verhaltenen Dezembergeschäftes geschafft“, sagt Vorstand Oliver Schwegmann. Nun kommt es darauf an, dass die eingeleiteten Vertriebs- und Marketingmaßnahmen greifen und 2018 für eine spürbare Ergebnisverbesserung sorgen. Zudem optimiert das Unternehmen aus Haselünne die Bereiche Produktion und Logistik. Der Bereich Frischsaftsysteme um die Tochter Citrocasa – hier lief es zuletzt ebenfalls nicht besonders rund – hat derweil eine neue stromlose Presse mit Kurbelantrieb auf den Markt gebracht. Wir werden die Investoren genau hinschauen, immerhin galt Citrocasa als eine der Wachstumshoffnungen von Berentzen. Den vollständigen Bericht für 2017 legt die Gesellschaft am 15. März vor. Momentan bleibt der Titel für boersengefluester.de eine Halten-Position. Störend finden wir allerdings die regelmäßigen Insiderverkäufe des nach der Hauptversammlung 2017 vom Vorstand in den Aufsichtsrat gewechselten Frank Schübel.



31. Januar, 2018

Mit starken Neun-Monats-Zahlen und einem – was das Ergebnis angeht – nochmals zuversichtlicher formulierten Ausblick macht der Leiterplattenspezialist AT&S einmal mehr auf sich aufmerksam. Demnach steigerte die Gesellschaft aus dem österreichischen Leoben zum Ende des dritten Quartals ihren Umsatz um 24,5 Prozent auf 765,90 Mio. Euro. Das Ergebnis vor Zinsen, Steuer und Abschreibungen (EBITDA) kam – auch dank eines vorteilhaften Produktmixes im dritten Quartal – um gut 86 Prozent auf 190,28 Mio. Euro voran. Demnach agiert AT&S zurzeit mit einer EBITDA-Marge von etwas mehr als 24,8 Prozent. „Die Nachfrage nach Leiterplatten für mobile Endgeräte lag über dem Vorjahr und konnte, trotz des teilweisen Umbaus in unserem Werk Shanghai und des daraus resultierenden Wegfalls von Kapazitäten, erfüllt werden“, betont das Management. Insgesamt rechnet AT&S für das gesamte Geschäftsjahr 2017/08 (31. März) nun mit einer EBITDA-Marge „leicht über“ der erst um Oktober 2017 heraufgesetzten Spanne von 19 bis 22 Prozent. Das geplante Umsatzwachstum dürfte sich weiter zwischen 20 und 25 Prozent bewegen. Per saldo hält boersengefluester.de für 2017/18 eine Verbesserung des EBITDA um rund 100 auf 230 Mio. Euro für realistisch. Dem steht derzeit ein Unternehmenswert (Marktkapitalisierung plus Netto-Finanzschulden) von knapp 1,23 Mrd. Euro gegenüber, so dass die Aktie mit Parallelnotiz in Frankfurt gerade einmal mit dem 5,3fachen des für 2017/18 erwarteten EBITDA gehandelt wird. Auch wenn Währungseffekte derzeit ein wenig dämpfen: Unterm Strich bietet die AT&S-Aktie eine prima Chance-Risiko-Relation.


Gut ist ab einem gewissen Kursniveau nicht mehr gut genug. Diese Erfahrung müssen gerade die Aktionäre von WashTec machen. Obwohl der Spezialist für Autowaschanlagen 2017 mit Erlösen von 425 Mio. Euro und einem Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) von 52,2 Mio. Euro im Rahmen der eigenen Prognosen (Umsatzwachstum auf mehr als 420 Mio. Euro bei mindestens 12,0 Prozent EBIT-Rendite) geblieben ist, sackte die Notiz im Tief um 16 Prozent auf 68,70 Euro ab. Grund: Die Erwartungshaltung der Analysten für das Betriebsergebnis lag im Schnitt bei rund 55 Mio. Euro. Auf dem falschen Fuß erwischte die Anleger offenbar auch der Hinweis des SDAX-Konzerns, dass das erste Quartal 2017 in Nordamerika aufgrund hoher Investitionen von Großkunden ungewöhnlich gut gewesen sei und so nicht zu wiederholen sei. „Im ersten Quartal 2018 wird infolge dieses Basiseffektes für die Gruppe eine Geschäftsentwicklung unterhalb des Vorjahresquartals erwartet“, betont der Vorstand. Insgesamt fällt die Kursreaktion mit einem Verlust an Börsenwert in Höhe von mehr als 170 Mio. Euro trotzdem wohl etwas harsch aus. Andererseits ist die WashTec-Aktie mit einem KGV von deutlich über 20 eben auch schon sehr sportlich bewertet. Langfristanleger bleiben dennoch investiert, zumal der Titel traditionell eine sehr schöne Dividendenrendite bietet. Das gesamte Zahlenwerk für 2017 plus Ausblick und Dividendenvorschlag legen die Augsburger am 21. März vor.



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26. Januar, 2018

Für Anleger, die bei Isra Vision in Sachen Akquisition auf den großen Wurf gesetzt haben, mag der aktuelle Zukauf vermutlich eine Enttäuschung sein. So hat Isra Vision für einen „niedrigen siebenstelligen“ Betrag die ebenfalls in Darmstadt ansässige Polymetric GmbH übernommen. Dem Vernehmen nach soll das im September 2001 als Spin-off des Fraunhofer Instituts gegründete Unternehmen „wichtige 3D-Technologien zur Weiterentwicklung von zukünftigen Produktfamilien“ beitragen. Erste Kooperationen laufen bereits. Zudem setzt CEO Enis Ersü darauf, dass Isra Vision mit Hilfe von Polymtric stärker im Bereich Medizintechnik Fuß fasst. In der Vergangenheit hatte Ersü auf Investorenveranstaltungen nie einen Hehl daraus gemacht, dass er die Präsenz im medizinischen Bereich gern ausbauen würde. Polytec ist mit seinen 3D-Scannern bereits jetzt im Dentalbereich aktiv – bedient aber auch Märkte wie Kunst und Film. Dennoch ist der Einstieg bei Polymetric wohl eher strategischer Natur. „Bedeutende Umsatzbeiträge durch die Polymetric-Integration erwartet das Unternehmen erst mittelfristig“, heißt es offiziell. Gänzlich verflogen ist das Thema externes Wachstum bei dem TecDAX-Aspiranten Isra Vision freilich nicht. „Aktuell beobachtet und analysiert das Management weitere mögliche Targets in verschiedenen Industrien. In den kommenden Monaten wird der Abschluss eines weiteren Projekts erwartet“, betont das Unternehmen. Nichts geändert hat sich auch an der fundamentalen Einschätzung von boersengefluester.de zur Isra-Aktie. Grundsätzlich schätzen wir das Management sehr und zählen den Titel zu den qualitativ hochwertigsten heimischen Spezialwerten. Leider ist der Anteilschein mittlerweile arg teuer, so dass uns die aktuelle Konsolidierungsphase von in der Spitze 243,50 Euro auf mittlerweile 191,00 Euro nicht gerade überrascht. Der Trend Richtung Süden könnte sogar noch ein wenig anhalten. Langfristig orientierte Investoren müssen deswegen aber nicht zwingend aussteigen.


Die Aktie der Nürnberger Beteiligungs-AG zählt zu den Exoten aus dem Kreis der im Börsensegment Scale gelisteten Unternehmen. Das gilt nicht so sehr für das operative Geschäft, den Versicherungskonzern „im Zeichen der Burg“ kennen vermutlich die meisten Anleger. Allerdings wird die Aktie – trotz der langfristig beeindruckenden Dividendenentwicklung – nur relativ sporadisch gehandelt. Wesentliche Anteilseigner bei der Nürnberger sind Erst- und Rückversicherer sowie Banken, Vertriebspartner und Fondsgesellschaften. Maximal ein Drittel der Anteile dürften dem Streubesitz zuzurechnen sein. Konkret gehören die Versicherungskammer Bayern, die Consortia Versicherungs-Beteiligungsgesellschaft mit Sitz in Nürnberg oder auch die Helvetia Holding zum Investorenkreis. Im Normalfall scheint die Aktie der Nürnberger eher vererbt als verkauft zu werden. Dabei ist die Notiz durchaus volatil und musste – etwa während der Finanzkrise 2008 – heftige Einbußen hinnehmen. Momentan zeigt sich die Aktie der Nürnberger Beteiligungs-AG aber wieder von ihrer Schokoladenseite. Bereits Ende 2017 teilte der Vorstand mit, dass der Konzerngewinn die zuvor angepeilten 60 bis 65 Mio. Euro signifikant überschreiten wird und eher im Bereich um 90 Mio. Euro anzusiedeln sei. Die Dividende für 2017 wollen die Nürnberger – wie in den vier Jahren zuvor – bei 3 Euro je Anteilschein belassen. Bezogen auf den aktuellen Kurs von 74 Euro ergibt sich daraus eine Rendite von brutto etwas mehr als vier Prozent. Die Hauptversammlung findet am 24. April 2018 statt.



24. Januar, 2018

Eigentlich schade, dass DocCheck nach der schwungvollen Präsentation von CEO Frank Antwerpes auf der Frühjahrskonferenz der DVFA im vergangenen Mai (siehe dazu den Bericht von boersengefluester.de HIER) wieder in der Investor Relations-Versenkung verschwunden ist. Immerhin: Der Aktienkurs des auf digitale Dienstleistungen rund um den Bereich Healthcare spezialisierten Unternehmens hat sich zuletzt ordentlich entwickelt und ist in zweistellige Regionen vorgestoßen. Nun haben die Kölner einen ersten Zahlenüberblick für 2017 vorgelegt, der im Einklang mit den bisherigen Prognosen steht. So kommt DocCheck bei Erlösen von 28 Mio. Euro auf ein Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) von 3,4 Mio. Euro. Demnach liegt das Betriebsergebnis zwar um 15 Prozent unter dem vergleichbaren Vorjahreswert von 4,0 Mio. Euro. Allerdings sind in dem 2017er-EBIT bereits 350.000 Euro für den Ausbau der Logistik des DocCheck Shops für Praxisbedarf – unter anderem geht es um ein neues Versandlager in Hürth nahe Köln – enthalten. Erst kürzlich hatte die Gesellschaft darauf hingewiesen, dass für das gesamte Projekt Investitionen von 1,8 Mio. Euro angesetzt sind. So gesehen hätte sich boersengefluester.de – und vermutlich andere auch Spezialwertefans – über ein näheres Update von DocCheck auf der von der BankM gesponserten DVFA-Frühjahrskonferenz 2018 in Frankfurt gefreut. Noch steht die Gesellschaft aber nicht auf der Teilnehmerliste. Unabhängig davon sind wir gespannt auf den Dividendenvorschlag für 2017. Normalerweise spricht nichts dagegen, dass DocCheck mindestens die Vorjahresausschüttung von 0,40 Euro je Aktie beibehält, womit der Small Cap schon unter Renditeaspekten eine attraktive Depotbeimischung wäre. Die Hauptversammlung findet am 30. Mai 2018 statt.


Regelmäßig hatte boersengefluester.de in den vergangenen Monaten auf die Aktie der Beteiligungsgesellschaft 3U Holding hingewiesen. Die Investmentstory in Kurzform: Die in den Bereichen IT und Telekommunikation, Windenergie sowie Haustechnik tätige Gesellschaft kommt operativ gut voran und intensiviert dementsprechend ihre Investor-Relations-Aktivitäten. Dabei kommt der 3U Holding zugute, dass der Aktienkurs nach mehr als zwölf Jahren im Penny-Stock-Terrain allmählich die psychologisch wichtige 1-Euro-Marke avisiert. Bewertungstechnisch gehört der Titel – Marktkapitalisierung knapp 33 Mio. Euro – zu der mittlerweile überschaubaren Gruppe auf dem Kurszettel, die mit einem Abschlag zum Eigenkapital gehandelt werden. Das Kursziel der Analysten von SRC Research: 1,15 Euro, was etwa dem von boersengefluester.de berechneten Buchwert entspricht. Positiv: Nachdem das Management der 3U Holding im November 2017 am Rande des Eigenkapitalforums in Frankfurt präsentierte (zum Beitrag von boersengefluester.de HIER), haben die Marburger sich für die von Equity Forum organisierte Frühjahrskonferenz der DVFA auch ganz offiziell angemeldet. Das Interesse an der Veranstaltung dürfte hoch sein: Mittlerweile haben 50 Gesellschaften für die vom 14. bis 16. Mai 2018 in Frankfurt stattfindende Veranstaltung zugesagt. Aber auch in der direkten Aktionärskommunikation hat die 3U Holding aufgerüstet, wie der kürzlich verschickte „Newsletter Januar 2018“ zeigt. Ein interessantes Detail enthält die E-Mail etwa zu der Plänen, was mit den eigenen Aktien aus dem jüngsten Rückkaufprogramm geschehen soll: „Durch die Kurssteigerung der 3U-Aktie wird die Verwendung dieser Aktien zu Akquisitionszwecken immer wahrscheinlicher. Schon heute führen wir Gespräche mit Unternehmen bei der die Möglichkeit einer teilweisen Kaufpreiszahlung mit 3U-Aktien thematisiert wird.“ Summa summarum bleibt der Titel für boersengefluester.de ein aussichtsreiches Investment.


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19. Januar, 2018

Mit Schwung hat der Aktienkurs von GK Software seine im vergangenen Herbst eingeleitete Konsolidierungsphase beendet ist nun sogar auf ein All-Time-High von 135,50 Euro gesprungen. Einen konkreten Auslöser für die plötzliche Rekordjagd gibt es nicht, die Zahlen für 2017 legt das auf Software für den Einzelhandel spezialisierte Unternehmen offiziell erst Ende April vor. Die Analysten von SMC Research hatten das Kursziel für die GK-Aktie zuletzt bei 135 Euro angesiedelt, demnach wäre das Papier – es handelt sich übrigens um die größte Position im Portfolio der Beteiligungsgesellschaft Scherzer & Co. – nun erstmal ausgereizt. Andererseits hat der Firmengründer und Vorstandsvorsitzende von GK Software, Rainer Gläß, im Interview auf DER AKTIONÄR zuletzt nochmals betont, dass sich die Geschäfte besser als gedacht entwickeln. Für boersengefluester.de bleibt der Titel auch auf dem aktuellen Niveau eine gute Halten-Position. Kurstreiber könnten – neben der Expansion in den USA – insbesondere neue Zielbranchen wie Tankstellen oder Gastrobereich sein. Zudem läuft die Optionsvereinbarung zwischen SAP und den Firmengründern „nur“ noch bis 2020 läuft. Ganz allmählich wird es also spannend, ob der DAX-Konzern sein Vorkaufsrecht auf die Firmenmehrheit ausübt.



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Dividendenrendite 52-Wochen-Performance Marktkapitalisierung

18. Januar, 2018

Endlich: Der auf ethisch korrekte Kapitalanlagen spezialisierte Finanzdienstleister Ökoworld geht in die Offensive und legt seine in zwei Varianten gehandelten Vorzugsaktien (Serie A mit der WKN 540868 sowie Serie B mit der WKN A0EKMG) zu einer Gattung zusammen. Das macht die im Scale gelistete Vorzugsaktie der Serie A einerseits liquider und sorgt darüber hinaus für mehr Transparenz bei der Dividende. Zwar werden beide Gattungen mit dem selben Ausschüttungssatz bedient, allerdings haben die Papiere der Serie A Vorrang vor dem Typ B. „Durch die Zusammenlegung soll insbesondere der erhöhte Verwaltungsaufwand, der sich aus den unterschiedlichen Gattungen von Vorzugsaktien ergibt, vermieden werden“, betont die Gesellschaft. Ihren Ursprung haben die Vorzüge der Serie B in der früher einmal – damals hieß Ökoworld noch Versiko – bei den Hildenern beteiligten Fortis. Im Zuge der Finanzkrise musste die niederländisch-belgische Bankengruppe jedoch die Segel streichen und schlüpfte bei BNP Paribas unter. Mit dieser Kombination konnte sich Ökoworld-Vorstandschef Alfred Platow allerdings überhaupt nicht anfreunden. Also kaufte die Gesellschaft im Sommer 2010 kurzerhand sowohl die Vorzüge der Serie B von BNP Paribas als auch die von den Franzosen gehaltenen Stammaktien zurück. Ein Kraftakt, der aber gelang. Insgesamt besteht das Aktienkapital aus 4.200.000 nicht notierten Stammaktien, 2.956.846 Vorzüge der Serie A und 480.878 Vorzüge der Serie B. Abgestimmt werden soll über die Zusammenlegung der beiden Vorzugsgattungen auf der Hauptversammlung (HV) 2018, für die es freilich noch keinen konkreten Termin gibt. In den vergangenen Jahren fand die HV meist im Juli statt. Ökoworld gilt als traditionell dividendenstarkes Unternehmen.


Damit hat boersengefluester.de nun wirklich nicht gerechnet: Vectron Systems-Mitgründer Thomas Stümmler zieht sich aus dem Vorstand des Kassenherstellers zurück und strebt zur nächsten Hauptversammlung am 17. Mai 2018 einen Wechsel in den Aufsichtsrat an. Neuer CEO wird der ehemalige Leica Camera-Vorstand Oliver Kaltner. Offiziell begründet Vectron den Führungswechsel damit, dass „neue Vermarktungsstrategien des Gesamtportfolios bestehend aus Hardware, Software und digitalen Services entwickelt sowie die Internationalisierung des Geschäfts vorangetrieben werden sollen“. Stümmler, bislang das Gesicht des Kapitalmarkts von Vectron, soll den Vorstand auch künftig in den Bereichen strategische Planung, PR und Investor Relations beraten. Bleibt abzuwarten, ob es sich hierbei um die üblichen Floskeln handelt, oder ob der redegewandte Manager weiterhin auf den einschlägigen Kapitalmarktkonferenzen zu sehen sein wird. Offen ist freilich auch, ob den beiden Gründern Jens Reckendorf und Thomas Stümmler – sie halten jeweils noch 28,06 beziehungsweise 27,95 Prozent der Aktien – die Kooperation mit Coca-Cola am Ende nicht doch über den Kopf gewachsen ist. Dagegen spricht freilich, dass Reckendorf weiterhin als Technikvorstand im Amt bleibt. „Mich reizt die wachstumsorientierte Entwicklung eines mittelständischen Unternehmens zu einem bedeutenden international relevanten Player im Bereich digitaler Marketing-, Sales- und CRM-Plattformen. Die mit dem Coca-Cola Konzern initiierte Onlineplattform ,GetHappy’ ist eines der vielversprechenden Geschäftsmodelle, die wir im Markt etablieren und sukzessive ausbauen werden“, sagt Kaltner. Nun: Raum für Spekulationen ist jedenfalls genug vorhanden. Auf seinen jüngsten Präsentationen in Frankfurt und München, hatte Stümmler jedenfalls keine Andeutungen in Richtung Abschied gemacht. Vorerst bleiben wir bei unserer Kaufen-Einschätzung (zu dem ausführlichen Bericht von Mitte Dezember kommen Sie HIER).



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17. Januar, 2018

Hannes Niederhauser hält die Aktionäre bei Laune: So bestätigte der CEO des IT-Dienstleisters S&T seine Mitte November nach oben korrigierte Prognose, wonach für 2017 mit Erlösen von rund 860 Mio. Euro sowie einem Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) von mehr als 60 Mio. Euro zu rechnen ist. In einem Atemzug bestätigte Niederhauser darüber hinaus die ebenfalls bereits kommunizierte Umsatzerwartung von knapp 1 Mrd. Euro für 2018, nannte darüber hinaus aber auch erstmals ein konkretes EBITDA-Ziel für 2018 von immerhin rund 80 Mio. Euro. Eine faustdicke Überraschung ist diese Größenordnung freilich nicht, bewegt sie sich doch ziemlich genau im Bereich der Analystenschätzungen. Zum Vergleich: Kapitalisiert ist S&T zurzeit mit rund 1,25 Mrd. Euro – bei Netto-Finanzverbindlichkeiten von gut 23 Mio. Euro. Demnach würde die TecDAX-Aktie momentan etwa mit dem Faktor 16 auf das für 2018 zu erwartende EBITDA gehandelt. Das ist ein gutes Stück mehr, als etwa bei Cancom oder Bechtle aufgerufen werden. Ob sich das auf Dauer halten lässt, bleibt indes abzuwarten. Ein Teil der Bewertungsfantasie hängt mit der Aktionärsstruktur – speziell der Ennoconn Corporation – zusammen. Die Spekulation ist, dass die zurzeit mit 22 Prozent engagierte Foxconn-Tochter irgendwann nach mehr Stücken schielt und den freien Aktionären ein Übernahmeangebot unterbreiten könnte. Noch ist das aber Zukunftsmusik. Mit Blick auf die doch schon ambitionierte Bewertung, ist der Titel für boersengefluester.de nunmehr nur noch eine Halten-Position – trotz (oder gerade wegen) des tollen Charts der S&T-Aktie.


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16. Januar, 2018

Nach einem verkorksten Börsenjahr 2017 kommt der Aktienkurs von Takkt jetzt endlich in die Gänge. Gemessen am Dezember-Tief bei knapp 18 Euro hat der SDAX-Titel bereits um rund zehn Prozent an Wert gewonnen und nähert sich der Marke von 20 Euro. Gründe gibt es genug: Die operativen Zahlen sollten 2018 ein gutes Stück vorankommen, zumal Sonderbelastungen aus den USA – etwa durch Sturmschäden – vorerst nicht zu erwarten sind. Zudem baut der Versandhändler für Waren zur Geschäftsausstattung seine Digitalsparte konsequent aus, um so zusätzliches Wachstum zu erzielen. Sichtbares Zeichen dabei ist, dass Takkt mit dem ehemaligen Lidl-Manager Heiko Hegwein ein Digitalexperten neu in den Vorstand berufen hat. Zudem haben die Stuttgarter ihre Organisationsstruktur um die Sparte „Newport“ erweitert, in der – neben den Start-up-Beteiligungsaktivitäten – auch die webbasierten Geschäftsmodelle der Töchter Certeo (Büro- und Betriebsausstattung) sowie die britische BiGDUG (Betriebsausstattung) eingegliedert werden. „Durch den Aufbau der Newport-Gruppe werden wir die digitale Transformation der Takkt weiter beschleunigen“, sagt CEO Felix Zimmermann. Insgesamt bietet die Aktie attraktive Kennzahlen wie ein moderates KGV und eine Dividendenrendite von knapp drei Prozent. Am 17. Januar 2018 präsentiert Takkt-Vorstand Zimmermann in Frankfurt auf der von UniCredit und Kepler Cheuvreux organisierten German Corporate Conference. Die Chancen stehen also gar nicht schlecht, dass die Takkt-Aktie 2018 ein Comeback feiert.




12. Januar, 2018

Einmal mehr besser als erwartet, hat der Tiefkühlkost Frosta im vergangenen Jahr abgeschnitten. Gemäß vorläufiger Zahlen kam die Gesellschaft 2017 auf einen Gewinn vor Steuern von 34,3 – was einem Zuwachs von gut zehn Prozent gegenüber dem Vorjahreswert von 31,1 Mio. Euro entspricht. Zum Halbjahr hatten die Bremerhavener lediglich betont, dass sie auf ein Ergebnis oberhalb des Niveaus von 2016 kommen wollen. Bei einer weitgehend unveränderten Steuerquote von gut 30 Prozent, müsste Frosta für 2017 demnach auf einen Überschuss von knapp 24 Mio. Euro kommen –was einem Ergebnis je Aktie von 3,49 Euro entspricht. Demnach dürfte Vorstand Felix Ahlers die im Vorjahr um 14 Cent auf 1,50 Euro angehobene Dividende mindestens konstant lassen. Möglicherweise legt Frosta sogar noch eine Kleinigkeit drauf. So oder so: Auf eine überdurchschnittlich interessante Dividendenrendite kommt der Small Cap längst nicht mehr. Immerhin: Der jetzige Kursbereich unterhalb von 80 Euro ist für Neueinsteiger schon deutlich interessanter als das Ende Oktober 2017 erreichte Top-Niveau von 90,50 Euro. Gleichwohl ist ein KGV im Bereich um 20 nicht gerade eine Einladung. Trotzdem: Die Frosta-Aktie ist ein klassisches Langfristinvestment. Längere Konsolidierungsphasen gibt es immer wieder, das übergeordnete Chartbild zeigt jedoch einen intakten Aufwärtstrend. Schade ist freilich, dass sich Frosta so wenig um den Bereich Investor Relations kümmert und die wenig liquide Aktie darüber hinaus mit dem Basic Board in keinem qualifizierten Marktsegment gelistet ist.


Gleich zu beginn des Jahres geht der Vorstand des Lkw-Zulieferers Jost Werke in die IR-Offensive und präsentiert auf mehreren wichtigen Investorenkonferenzen: Nach einer Veranstaltung der Commerzbank am 9. Januar, geht es am 12. Januar auf das regelmäßig sehr gut besuchte Oddo BHF Forum nach Lyon in Frankreich, ehe am 16. Januar in Frankfurt die German Corporate Conference von UniCredit und Kepler Cheuvreux ansteht. Auf der German Corporate Conference sind immerhin 160 Gesellschaften – überwiegend Konzerne aus DAX bis TecDAX – sowie mehr als 500 institutionelle Investoren präsent. Das Tourprogramm zeigt erste Wirkung: Die kurze Konsolidierungsphase ist beendet und die Notiz des im vergangenen Juli zu 27 Euro an die Börse gekommenen Unternehmens ist wieder auf Nordkurs und bekommt ganz allmählich das bisherige All-Time-High von 49,50 Euro vom 8. November 2017 in Sichtweite. Von den Analysten ist Hauck & Aufhäuser mit einem Kursziel von 62 Euro mit Abstand am zuversichtlichsten. Exane BNP Paribas hält dagegen „nur“ 43 Euro für gerechtfertigt. Boersengefluester.de ist schon seit längerer Zeit zuversichtlich für für die Jost-Aktie gestimmt. Die Veröffentlichung der vorläufigen Jahreszahlen steht am 27. Februar an. Zuletzt hatte die Gesellschaft aus Neu-Isenburg in der Nähe des Frankfurter Flughafens ein hohes einstelliges Umsatzwachstum sowie einen Anstieg des bereinigten Ergebnisses vor Zinsen und Steuern (EBIT) im moderaten zweistelligen Bereich angekündigt. Demnach scheinen Erlöse von knapp 690 Mio. Euro sowie ein bereinigtes EBIT von um die 70 Mio. Euro realistisch. Dem steht derzeit ein Börsenwert von 652 Mio. Euro gegenüber. Vergleichbar aus Börsensicht ist der Anteilschein von Jost am ehesten mit SAF-Holland.



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10. Januar, 2018

NanoFocus bleibt seiner Linie treu und verfehlt auch für 2017 die selbst gesteckten Prognosen. Gründe sind diesmal die Verschiebung von Kundenaufträgen ins neue Jahr sowie ein allgemein niedriger als gedachter Ordereingang. Demnach werden die Oberhausener für 2017 wohl nur auf Erlöse von 11,8 Mio. Euro kommen und ein deutlich negatives Betriebsergebnis ausweisen. Ursprünglich kalkulierte das Management mit Umsätzen von 13 Mio. Euro sowie einem EBIT in der Nähe der Nulllinie. Die Hoffnung, dass mit dem im Frühjahr 2017 erfolgten Einstieg des Messtechnikspezialisten Carl Mahr endlich Stabilität bei NanoFocus einkehrt, hat sich bislang also als Trugschluss erwiesen. Für das neue Jahr steht derweil die „Intensivierung der Vertriebsaktivitäten im Fokus“, wie es offiziell heißt – nachdem zuletzt eher an der Kostenschraube gedreht wurde. Boersengefluester.de bleibt dabei: In dieser Form und Konstellation ist NanoFocus nicht kapitalmarktgeeignet. Dabei gehört nahezu die gesamte Vision-Branche mit Vertretern wie Isra Vision oder auch Viscom seit vielen Quartalen zu den absoluten Lieblingen der Investoren. Für NanoFocus gilt derweil: Aktie weiter meiden – trotz der niedrigen Marktkapitalisierung von gut 14 Mio. Euro.


An die grandiose Performance von Fintech-Aktien wie FinTech Group, Wirecard oder FinLab kam der Anteilschein von Ferratum in den vergangenen Monaten zwar nicht heran. Aber niemand wird sich wohl über das Kursplus der Finnen von 35 Prozent im letzten halben Jahr beschweren. Zudem bedeutet die aktuelle Notiz von 31,50 Euro ein All-Time-High. Nun hat der Mobile-Banking-Anbieter und Spezialist für Kleinkredite via Smart Phone einen ersten Ausblick für 2018 vorgelegt: Demnach rechnet Finanzvorstand Clemens Krause mit Erlösen zwischen 280 und 310 Mio. Euro sowie einer EBIT-Marge in einem Korridor von 13 bis 16 Prozent, was auf ein Ergebnis vor Zinsen und Steuern zwischen Unterkante 36,4 und Obergrenze 49,6 Mio. Euro hinauslaufen würde. Zum Vergleich: Die Konsensschätzung der Analysten für das 2018er-EBIT bewegen sich zurzeit bei gut 46,5 Mio. Euro. Die Erwartungshaltung ist also eher ambitioniert. Die vorläufigen Zahlen für 2017 wird Ferratum Mitte März vorlegen. Die offizielle Prognose für den Umsatz liegt in einer Spanne von 215 bis 225 Mio. Euro – bei einer operativen Rendite zwischen 14 und 16 Prozent. Im günstigsten Fall würde das auf ein Betriebsergebnis von 36 Mio. Euro hinauslaufen. Die Experten von Hauck & Aufhäuser kalkulierten zuletzt mit einem EBIT für 2017 von 32,7 Mio. Euro. Bewertungstechnisch sieht boersengefluester.de für die Ferratum-Aktie noch ein wenig Luft nach oben. Daher bleiben wir auch bei unserer Kaufen-Einschätzung. Die Expansionsstory der Finnen kommt gut voran, obendrein gibt es interessante Kooperationen wie zuletzt etwa mit der Finanzsparte des Reisekonzerns Thomas Cook. Allerdings: Um die hohen Erwartungen der Börsianer zu rechtfertigen, darf sich Ferratum auch kaum Ausrutscher leisten.



09. Januar, 2018

Erneut verstärkt Muehlhan den Bereich Gerüstbau – diesmal durch den Kauf von Stjerne Stilladser, einen der größten Anbieter aus Dänemärk. Dem Vernehmen nach kommt Stjerne Stilladser mit dem Einrüsten von Infrastrukturprojekten auf Erlöse rund 7,5 Mio. Euro. Zum Kaufpreis machte die in den Bereichen Oberflächenschutz und Industriedienstleistungen tätige Muehlhan AG keine Angaben. An der Börse kommt der Deal dennoch gut an. Die Notiz zog um rund acht Prozent auf 3 Euro an. Auf diesem Niveau kommen die Hamburger auf eine Marktkapitalisierung von 58,5 Mio. Euro, was wiederum mit einem für 2017 avisierten Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) am oberen Ende der Spanne von 6,5 bis 8,5 Mio. Euro korrespondiert. Übermäßig teuer ist der Small Cap also nicht. Bereits vor fast genau einem Jahr hatte Muehlhan die niederländische Gerüstbaugesellschaft Degraform Bekistingen en Steigers übernommen, die umsatzmäßig allerdings etwas kleiner als Stjerne Stilladse einzustufen ist. Der Tenor ist aber unverändert: Durch die Zukäufe wird die Abhängigkeit vom maritimen Geschäft weiter verringert. Für boersengefluester.de bleibt der Small Cap ein interessantes Investment. Charttechnisch orientierte Anleger werden derweil mit Argusaugen darauf schauen, ob der Kurs es diesmal schafft, die Hürde bei 3 Euro aus dem Weg zu räumen. In der Vergangenheit war hier nämlich meist Schluss mit Aufwärtsbewegung.



05. Januar, 2018

Mit zwischenzeitlich 3,00 Euro schießt auch die Notiz der Beteiligungsgesellschaft Scherzer & Co. auf ein historisches Rekordhoch – nachdem die bisherige Bestmarke vom August 2017 bei 2,80 Euro lag. Angetrieben wird die im Scale notierte Scherzer-Aktie von der super zuversichtlichen Stimmung am Aktienmarkt. Allerdings setzen die Kölner Börsenprofis um Dr. Georg Issels nicht auf die bekannten Titel aus DAX und Co, sondern positionieren sich im Spezialwertebereich. Die zehn größten Positionen im Portfolio sind zurzeit GK Software, freenet, Oldenburgische Landesbank, Allerthal-Werke, Horus, K+S, Audi, Pfeiffer Vacuum, Mobotix und die Vorzüge von MAN. Hinzu kommt ein üppiges Portfolio an Nachbesserungsrechten aus Spruchstellenverfahren im Zuge von Squeeze-outs. Zum Jahresende 2017 lag der Substanzwert der Scherzer-Aktie – ohne Berücksichtigung der Nachbesserungsrechte – bei 2,74 Euro. Mittlerweile sollte der NAV noch ein Stück nachgezogen haben. Für boersengefluester.de bleibt die Aktie eine prima Alternative für Investoren, die sich nicht selbst an Spezialwerte und Sondersituationen trauen, von den sich dort bietenden Möglichkeiten aber trotzdem profitieren wollen. Wo Chancen, da auch Risiken: Sollten die Börsen scharf nach unten drehen, dürfte eine Reihe von Nebenwerte besonders unter Druck geraten, da die Exit-Tür hier nicht breit genug ist. Immerhin: Scherzer & Co. ist ein klassischer Value-Investor, heiße Zocks sind nicht das Ding der Kölner. Das wiederum macht den Titel zu einem guten Langfristinvestment.


Am 05. Januar 2018, kurz nach 14 Uhr, beim Kurs von 228,25 Euro, war es soweit: Die Marktkapitalisierung von Isra Vision übersprang erstmals die Marke von 1 Mrd. Euro. Bemerkenswert: Vor nicht einmal elf Monaten brachte der Anbieter von Produkten zur Steuerung von Produktionsabläufen „gerade einmal“ 500 Mio. Euro auf die Börsenwaagschale – und galt schon damals als stattlich bewertet. Warum der Aktienkurs des TecDAX-Aspiranten – gerade in den vergangenen Wochen – so rasant an Wert zugelegt hat, lässt sich kaum erahnen. Die Mitte Dezember vorgelegten Zahlen für das Geschäftsjahr 2016/17 (30. September) waren mit Erlösen von 143,0 Mio. Euro und einem Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) von 28,3 Mio. Euro einmal mehr sehr ordentlich, allerdings auch keine fürchterlich große Überraschung. Gleiches gilt für den Ausblick von Firmengründer und CEO Enis Ersü, der ein niedriges zweistelliges Umsatzwachstum bei mindestens stabilen Margen vorsieht. Kein Wunder, dass Spekulationen um eine größere Übernahme die Runde machen. Möglicherweise ist ja auch Isra selbst ins Visier geraten. Ersü selbst hat sich in der Vergangenheit stets offen für eine strategische Partnerschaft gezeigt, vorausgesetzt freilich, dass alles passt und 1 plus 1 mindestens 3 ergibt. Trotzdem: Mit normalen Maßstäben lässt sich der rasante Kurszuwachs kaum rechtfertigen und selbst bei einer Übernahme würden momentan gewaltige Multiples aufgerufen. Investoren ohne Nerven bleiben engagiert und setzten auf eine Fortsetzung des steilen Trends. Für alle anderen Anleger bietet der jetzige All-Time-High-Kurs im Bereich um 237 Euro eine vermutlich lukrative Ausstiegschance.



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04. Januar, 2018

Grund zur Freude hatten die Aktionäre von LS telcom in den vergangenen vier Jahren wahrlich nicht. Von mehr als 11 Euro crashte die Notiz des Spezialisten für eine effiziente Nutzung des Funkfrequenzspektrums Ende November 2017 bis dicht an die Marke von 5 Euro. Seit der Veröffentlichung des einmal mehr enttäuschenden Zahlenwerks für das Geschäftsjahr 2016/17 (30. September) fängt sich der Kurs jedoch und entwickelt sogar eine deutliche Aufwärtsdynamik. Hauptgrund: Trotz der wenig prickelnden Ergebnisse für das abgelaufene Jahr, zeigt sich das Vorstandsteam im kürzlich vorgelegten Geschäftsbericht vergleichsweise zuversichtlich, ohne sich jedoch zu weit aus dem Fenster zu lehnen: „Wir sind zwar nach allem, was sich derzeit abzeichnet, sehr sicher, stattliche Erfolge in naher Zukunft zu verbuchen, können jedoch nach all der erfahrenen Unsicherheit der letzten Jahre, was die Verlässlichkeit von Vergabeverfahren auf der Zeitschiene anbelangt, das weiterhin bestehende Marktrisiko nicht kleinreden“, heißt es offiziell. Demnach stellt die Gesellschaft für 2017/18 Erlöse von mehr als 34 Mio. Euro sowie ein Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) von mindestens 1 Mio. Euro in Aussicht. Das zuletzt initiierte Kostensenkungsprogramm soll derweil ab 2018/19 seine volle Wirkung entfalten und für jährliche Einsparungen von rund 1 Mio. Euro sorgen. Fürchterlich profitabel ist LS telcom damit noch nicht, aber die Richtung stimmt zumindest. Immerhin zeigte die Gesellschaft vor fünf/sechs Jahren noch zweistellige EBIT-Margen und galt als piekfeiner Spezialwert mit erstklassiger Bilanzqualität. Gegenwärtig beträgt die Marktkapitalisierung 34,4 Mio. Euro, wovon gut 59 Prozent den beiden Firmengründern zuzurechnen sind. Der Streubesitz beläuft sich auf 40,46 Prozent. Womöglich besitzt die im General Standard gelistete Aktie ja sogar einen Schuss Übernahmefantasie. Wir bleiben daher bei unserer Halten-Einschätzung.



02. Januar, 2018

Kaum etwas übriggeblieben ist von der Begeisterung der Anleger zum Börsenstart der Voltabox-Aktie. Zwar notiert der Anteilschein des Batterieherstellers mit 26,60 Euro mittlerweile wieder über dem Ausgabepreis von 24 Euro. Von dem wenige Tage nach der Emission am 13. Oktober 2017 erreichten All-Time-High von 33,70 Euro, ist der Titel aber noch immer mehr als 20 Prozent entfernt. Dabei hat die mehrheitlich zu dem Automobilzulieferer Paragon gehörende Gesellschaft nicht einmal schlechte Nachrichten vorgelegt. Im Gegenteil: Voltabox meldete die – für Neuemissionen häufig obligatorischen – Großaufträge, um einen positiven Newsflow zu demonstrieren. Letztlich ist es damit wohl in erster Linie eine Bewertungsfrage, die die Richtung vorgibt. So kommt Voltabox beim jetzigen Kurs auf eine Marktkapitalisierung von 421 Mio. Euro – in der Spitze waren es sogar 533 Mio. Euro. Dabei wird das Unternehmen aus Delbrück für 2017 wohl „nur“ auf Erlöse von gut 25 Mio. Euro sowie ein leicht positives Ergebnis vor Zinsen und Steuern kommen. Daher müssen Investoren den Blick auf 2018 und 2019 werfen. So halten es die Analysten von Hauck & Aufhäuser für möglich, dass Voltabox bereits 2019 ein EBIT von 11,6 Mio. Euro erzielen könnte. Sportlich bewertet wäre der Titel dann freilich immer noch, so dass boersengefluester.de die Voltabox-Aktie derzeit nur als Halten-Position ansieht und nicht zu Neuengagements rät, auch wenn sich derzeit eine deutliche Gegenbewegung nach oben abzeichnet. Dabei gehen wir davon aus, dass der „Bewertungsbonus“ für das Thema Elektromobilität in den kommenden Jahren komplett verschwinden wird, weil nahezu alle Autozulieferer ihre Aktivitäten auf die neuen Trends ausrichten. Für Voltabox spricht derweil, dass die Gesellschaft im Wesentlichen bereits existente Spezialapplikationen wie Gabelstapler, Bergbaufahrzeuge, Trolleybusse oder auch Starterbatterien für Motorräder adressiert – also nicht schwerpunktmäßig auf neue Märkte setzt, die am Ende volumenmäßig vielleicht doch nicht funktionieren. Anleger, die gewissermaßen mit Puffer auf Voltabox setzen wollen, sollten einen Blick auf die Paragon-Aktie werfen.


Für die Aktionäre des Entsorgungsdienstleisters Alba war der Börsengang des Recyclingspezialisten Befesa ein Segen. Immerhin hat die Notiz der, früher einmal als Interseroh firmierenden, Gesellschaft seit dem Befesa-IPO am 3. November 2017 um 13 Prozent an Wert zugelegt und notiert mit 75,50 Euro auf All-Time-High. Zum Vergleich: Die Befesa-Aktie kam zu 28 Euro aufs Parkett und kostete in der Spitze zuletzt 42,90 Euro – was einem Plus von sogar 53 Prozent entspricht. Direkt vergleichbar sind beide Unternehmen freilich nicht, schon allein wegen der unterschiedlichen Aktionärsstruktur. Bei Alba gibt es seit 2011 einen Beherrschungsvertrag mit der ALBA Group plc & Co. KG, der eine Garantiedividende von 3,25 Euro je Aktie vorsieht, was beim gegenwärtigen Kurs einer Rendite von 4,3 Prozent gleichkommt. Nur 6,75 Prozent der Aktien befinden sich im Streubesitz. Befesa ist eine deutsch-spanische Kombination mit einer Verästelung zu der frühen Metallgesellschaft-Tochter B.U.S. – der Fokus liegt auf dem Recycling industrieller Reststoffe aus dem Stahlsektor sowie Entsorgungsdiensten für Aluminium und Salzschlacken. Die Alba-Gruppe ist da ganz ähnlich aktiv und zählt ebenfalls Stahlwerke, Metallhütten und Gießereien zu ihren Kunden. Gemessen am Börsenwert ist Befesa mit knapp 1,44 Mrd. Euro allerdings ungefähr doppelt so groß wie die Alba SE. Für boersengefluester.de bieten derzeit beide Titel interessante Investmentstorys, wobei ein Engagement in der lange Zeit vernachlässigten Alba-Aktie nur etwas für Spezialwertekenner ist – schon allein wegen der geringen Handelsumsätze.



Rendite Hits für   2011 ·  2012 ·  2013  ·  2014  ·  2015 ·  2016  ·  2017  ·  2018 ·  2019  ·  2020  ·  2021  ·  2022  ·  2023



27. Dezember, 2017

Aus dem Kreis der Scale-Unternehmen weist MyBucks für 2017 die mit Abstand schlechteste Performance auf. Um 55 Prozent verloren die Anteilscheine des Fintech-Unternehmens – das Geschäftsmodell ist grundsätzlich mit dem von Ferratum vergleichbar, allerdings fokussiert auf afrikanische Länder – an Wert. Informationen zum Geschäftsverlauf flossen zuletzt spärlich, dabei präsentierte Finanzchef Tim Nuy, gerade in der Anfangszeit nach dem Börsengang, regelmäßig auf den einschlägigen Kapitalmarktkonferenzen. Nicht unbedingt ein gutes Zeichen war freilich die Verschiebung der eigentlich für Ende November 2017 angesetzten Hauptversammlung. Nun sorgt MyBucks mit dem vorläufigen Zahlenüberblick für das Geschäftsjahr 2016/17 (30. Juni) abermals für lange Gesichter unter den Investoren. Immerhin musste die Gesellschaft einen Verlust von 11,1 Mio. Euro ausweisen. Zu den maßgeblichen Gründen hierfür zählen die um 9,6 auf 21,3 Mio. Euro erhöhten Finanzierungskosten im Zusammenhang mit Firmenkäufen und Produktausweitungen. Das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) blieb mit rund 11 Mio. Euro dagegen weitgehend auf Vorjahresniveau. Bis Ende Januar will die MyBucks einen testierten Abschluss vorlegen und Ende Februar 2018 dann auch die Hauptversammlung nachholen. Ansonsten setzt CEO Dave Van Niekerk nach den Herausforderungen von 2017 auf eine Rückkehr hin zu profitablem Wachstum: „Ein Hauptaugenmerk des Konzerns wird im kommenden Geschäftsjahr 2018 auch darauf liegen, seine Finanzierungskosten zu senken.“ Für boersengefluester.de ist es derzeit kaum möglich, eine valide Einschätzung zu geben. Wir warten daher die Veröffentlichung der testierten Abschlüsse ab. Fakt ist aber auch: Von dieser Aktie haben nicht nur wir usn sehr viel mehr versprochen.


Für Diskussionsstoff an der Börse sorgt ein größerer Insiderverkauf bei bet-at-home.com. Demnach hat CEO und Mitgründer Franz Ömer 192.995 Aktien aus seinem Bestand zu je 110 Euro verkauft und damit seinen Anteil an dem Online-Wettanbieter von 3,75 auf 1,00 Prozent reduziert. Erwerber des Pakets ist dem Vernehmen nach der französische Großaktionär Betclic Everest Group, der damit seinen Anteil auf 54,13 Prozent ausgebaut haben müsste. Die außerbörsliche Transaktion hat ein Volumen von gut 21,2 Mio. Euro. Nach Informationen von boersengefluester.de soll der Grund für den Verkauf von Ömer einzig in der Diversifikation seines Portfolios liegen. Für den Restbestand von 70.180 Aktien hat Ömer mit Betclic eine Lock-Up Vereinbarung bis zum 31. Dezember 2019 unterzeichnet. Trotz des stattlichen Volumens und der regulatorischen Unsicherheiten, hat der Deal am Aktienkurs von bet-at-home.com keine Kratzer verursacht. Schlagender Grund dürfte sein, dass die Franzosen bereit waren, einen Aufschlag von rund sieben Prozent auf den aktuellen Aktienkurs zu zahlen. Immerhin finden Umplatzierungen sonst häufig mit einem Abschlag statt. So gesehen hat Betclic also weiterhin volles Vertrauen in das Geschäftsmodell des SDAX-Unternehmens. Bemerkenswert ist die Transaktion für Betclic aber auch aus dem Grund, weil die Franzosen in der jüngeren Vergangenheit eher Stücke abgegeben haben – unter anderem um bet-at-home.com durch den höheren Streubesitzanteil den Weg in den SDAX zu ebnen.



21. Dezember, 2017

Für Diskussionsstoff an der Börse sorgt ein größerer Insiderverkauf bei bet-at-home.com. Demnach hat CEO und Mitgründer Franz Ömer 192.995 Aktien aus seinem Bestand zu je 110 Euro verkauft und damit seinen Anteil an dem Online-Wettanbieter von 3,75 auf 1,00 Prozent reduziert. Erwerber des Pakets ist dem Vernehmen nach der französische Großaktionär Betclic Everest Group, der damit seinen Anteil auf 54,13 Prozent ausgebaut haben müsste. Die außerbörsliche Transaktion hat ein Volumen von gut 21,2 Mio. Euro. Nach Informationen von boersengefluester.de soll der Grund für den Verkauf von Ömer einzig in der Diversifikation seines Portfolios liegen. Für den Restbestand von 70.180 Aktien hat Ömer mit Betclic eine Lock-Up Vereinbarung bis zum 31. Dezember 2019 unterzeichnet. Trotz des stattlichen Volumens und der regulatorischen Unsicherheiten, hat der Deal am Aktienkurs von bet-at-home.com keine Kratzer verursacht. Schlagender Grund dürfte sein, dass die Franzosen bereit waren, einen Aufschlag von rund sieben Prozent auf den aktuellen Aktienkurs zu zahlen. Immerhin finden Umplatzierungen sonst häufig mit einem Abschlag statt. So gesehen hat Betclic also weiterhin volles Vertrauen in das Geschäftsmodell des SDAX-Unternehmens. Bemerkenswert ist die Transaktion für Betclic aber auch aus dem Grund, weil die Franzosen in der jüngeren Vergangenheit eher Stücke abgegeben haben – unter anderem um bet-at-home.com durch den höheren Streubesitzanteil den Weg in den SDAX zu ebnen.



20. Dezember, 2017

Den dritten Comebackversuch in diesem Jahr startet zurzeit der Aktienkurs von Softing. Die Anfang Dezember erreichten Tiefstände von knapp unter 8 Euro hat der Anteilschein des auf Messtechnikprodukte spezialisierten Unternehmens jedenfalls deutlich hinter sich gelassen. Aktueller Kurs: 9,20 Euro. Auf Präsentationen gibt sich CEO Wolfgang Trier angesichts der massiven Prognoseverfehlungen momentan geläutert und vermeidet bislang eine konkrete Vorschau für 2018. Gleichwohl macht Trier deutlich, dass 2018 eigentlich nur sehr viel besser werden kann – insbesondere, was den Problembereich Automotiv angeht. „Wenn die Themen, die wir adressiert haben ziehen, könnte Automotiv 2018 theoretisch sogar wieder das profitabelste Feld werden“, ließ Trier jetzt auf der MKK in München durchblicken. Positive Signale gibt es zudem aus den USA: Dort hat die Tochter Online Development (OLDI) den größten Auftrag in der Firmengeschichte im Volumen von knapp 3 Mio. Dollar – allein für die Entwicklung von Modulen zur Steuerung von Elektromotoren – an Land gezogen. On top können noch bis zu 2 Mio. Euro jährlich an Produktumsätzen kommen. „Für uns ist das ein Meilenstein“, sagt Trier. Aber auch sonst gibt es interessante Projekte, etwa mit Leasinggesellschaften, die im Bereich Flottenmanagement tätig sind. Für diese Firmen scheinen unter anderem getürkte Kilometerstände in den Fahrzeugen ein teures Problem zu sein. Boersengefluester.de ist gespannt, was sich hier noch ergibt. Immerhin berichtete Trier bereits im November auf dem Eigenkapitalforum über dieses Thema. Aber auch im Industriegeschäft, wo es schwerpunktmäßig um den digitalen Datenaustausch geht, gibt es gute Nachrichten: Dem Vernehmen nach hat der Öl-Servicekonzern Baker Hughes neue Geräte bei Softing bestellt. Summa summarum sollte es sich also lohnen, bei Softing engagiert zu bleiben. Das Kursziel von Warburg Research beträgt 12 Euro. Demnach wäre Softing immerhin eine 30-Prozent-Chance.



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19. Dezember, 2017

Massive Performance zeigt seit einigen Wochen der Aktienkurs von Klassik Radio. Hintergrund der Rally ist in erster Linie der Start des Streamingdienstes „Klassik Radio Select“, mit dem die Augsburger in gewisser Weise Richtung Spotify gehen, andererseits doch ein gänzlich anderes Konzept fahren. „Neben dem Zugriff auf Inhalte aller großen Musik-Labels bietet der Streaming-Dienst mehr als 100 von Klassik-Experten kuratierte Programme“ heißt es offiziell. Der Preis beträgt 5,99 Euro pro Monat und umfasst bereits jetzt mehr als 100 Sender. Entsprechende Programmdeals mit den Musikkatalogen von Branchengrößen wie Sony, Universal Music oder dem unabhängigen Klassiklabel Naxos sorgen für Zuversicht bei Klassik Radio-Vorstand Ulrich R. J. Kubak. Kapitalisiert ist der Small Cap auf dem aktuellen Kursniveau von 10,90 Euro – was einem All-Time-High entspricht – allerdings bereits mit gut 52 Mio. Euro. Wer engagiert ist, darf sich freuen. Neuengagements würde boersengefluester.de gegenwärtig nicht unbedingt empfehlen, dafür ging es zuletzt doch zu rasant nach oben.


Komplett verrückt spielt die Börse zurzeit bei der Aktie des Spezialkameraherstellers Basler. Innerhalb von nur sieben Handelstagen schoss die Notiz um fast 45 Prozent auf in der Spitze 228,70 Euro in die Höhe. Mit diesem Rekordstand kommt die Gesellschaft auf eine bemerkenswerte Marktkapitalisierung von 800 Mio. Euro. Bemerkenswert insofern, weil die Ahrensburger sich im laufenden Jahr zwar vor Aufträgen kaum retten konnten, der für 2017 zu erwartende Umsatz sich aber „nur“ zwischen 145 und 150 Mio. Euro bewegen soll. Bezogen auf die vom Vorstand avisierte Marge vor Steuern von 19 bis 20 Prozent, dürfte Basler im positiven Szenario so auf einen Gewinn vor Steuern von rund 30 Mio. Euro kommen. Investoren, die ihre Anlagen an Kennzahlen wie dem KGV ausrichten, müssen also beide Augen schließen. Andererseits scheint es nun einmal so, dass zurzeit ein paar Adressen unbedingt reinwollen bei Basler – und sich dabei nicht von Kennzahlen oder der mittlerweile auf fast 280 Prozent seit Jahresbeginn getürmten Performance des Small Caps irritieren lassen. Boersengefluester.de gibt gern zu, dass wir eine derart explosive Kursentwicklung niemals für möglich gehalten haben. Mittlerweile ist aber selbst das sportliche Kursziel der Berenberg Bank von 190 Euro signifikant übersprungen. Wir sind also gespannt, wie weit die Kurse hier noch gehen können und was hinter dem steilen Anstieg steckt. Kauft sich hier ein Branchenriese ein, steht ein Zusammenschluss mit einer anderen Gesellschaft an – oder ist es einfach nur der pure Anlagenotstand von institutionellen Investoren? Die Zukunft wird es zeigen. Dennoch bleiben wir dabei: Auf dem jetzigen Niveau gleichen Investments in Basler einem Spiel mit dem Feuer.




18. Dezember, 2017

Technologietitel standen auch auf der von dem Augsburger Analysehaus GBC veranstalteten MKK Münchner Kapitalmarkt Konferenz im Fokus. Doch es gibt eine Reihe von Unternehmen aus eher klassischen Sektoren – wie zum Beispiel MS Industrie –, bei denen die Präsentation in München ebenfalls restlos ausgebucht war. Kein Wunder: Die auf die Bereiche Antriebstechnik und Ultraschallschweißen spezialisierte Gesellschaft hat nach einem, wie CEO Andreas Aufschnaiter es ausdrückt „sehr anstrengenden Jahr 2016“, zurück in die Spur gefunden. Der massive Rückgang von Lkw-Absätzen in den USA ist gestoppt, der Umzug in das neue Werk Trossingen (Schura) nahe Villingen-Schwenningen ist abgeschlossen, zudem wurden die Finanzierungskosten im Zuge der Neustrukturierung der Passivseite der Bilanz massiv gesenkt. Die Fantasie der Börsianer entfacht sich freilich zu einem wesentlichen Teil an dem zukunftsträchtigen Bereich Ultraschalltechnik. Die Analysten von Hauck & Aufhäuser haben nach den guten Konzernzahlen zum dritten Quartal 2017 ihre Kaufen-Einschätzung mit Kursziel 5,70 Euro bestätigt. Demnach hätte die Aktie noch immer ein Potenzial von stattlichen 40 Prozent. Montega aus Hamburg ist mit einem Kursziel von 5,00 Euro zwar ein wenig vorsichtiger, aber ebenfalls positiv für die MS Industrie-Aktie gestimmt. Ein optimistisches Bild für 2018 zeichnet auch Vorstand Aufschnaiter auf der MKK: „Q4 fühlt sich ähnlich gut an wie Q3. Und der Auftragsbestand befindet sich auf einem sehr hohen Niveau.“ Die im Vorjahr auf 6,3 Prozent abgerutschte EBIT-Marge will Aufschnaiter – trotz der erheblichen Investitionen in den Vertrieb – auch künftig mindestens halten: „Sechs bis sieben Prozent muss unser Ziel sein.“ Dabei hält der Manager im Bereich Ultraschall sogar Renditen bis in den Bereich um zehn Prozent für machbar. Kapitalisiert ist MS Industrie mit gut 121 Mio. Euro. Das entspricht weniger als der Hälfte des für 2017 avisierten Umsatzes von rund 250 Mio. Euro. Für boersengefluester.de bleibt der Small Cap einer der Favoriten aus dem Autozuliefererbereich. Wichtig: MS Industrie hat gute Karten, demnächst bei Scania in die Serienproduktion für ein Ventilsystem zu kommen, was die relative hohe Abhängigkeit von Daimler verringern würde. Der breit diskutierte Bereich Elektromobilität ist für die Münchner zurzeit hingegen nur ein Nischenthema. Aktiv ist die Gesellschaft hier etwa im Bereich Dreiräder für Mechaniker auf Flughäfen.


Um es kurz zu machen: Die Präsentation von Klaus Fahrnberger, IR-Chef von bet-at-home.com, auf der MKK Münchner Kapitalmarkt Konferenz, stieß einmal mehr auf riesen Interesse. Freie Plätze gab es jedenfalls keine mehr im Raum GBC I des vornehmen The Charles Hotel. Dabei läuft der Aktienkurs des Anbieters von Onlinewetten schon seit rund einem halben Jahr nicht mehr richtig rund. Noch immer sorgen sich die Anleger um die nachhaltigen Auswirkungen der polnischen Abschottung gegenüber ausländischen Wettanbietern. Immerhin war Polen der bislang wichtigste osteuropäische Markt von bet-at-home.com. „In Q3 und Q4 haben wir das aber sehr gut kompensieren können“, sagt Fahrnberger. Letztlich kommt es bei bet-at-home.com also sehr auf den Betrachtungswinkel an: Anleger, die auf dem Anfang Juni erreichten All-Time-High von gut 150 Euro eingestiegen sind, liegen um ein knappes Drittel hinten. Wer dagegen zu Jahresbeginn 2017 in bet-at-home.com investierte, kommt (inklusive Dividende) noch immer auf eine Performance von rund 38 Prozent – verglichen mit einem Zuwachs von 24 Prozent beim SDAX. Letztlich hat sich damit wohl eher eine zwischenzeitlich doch sehr luftige Bewertung normalisiert, zumal die Linzer mit AG-Sitz in Düsseldorf ihre Prognosen für 2017 wohl „nur“ erfüllen werden und nicht – wie es in der Vergangenheit häufig der Fall war – für eine positive Überraschung sorgen. Andererseits: Selbst wenn bet-at-home.com nur das untere Ende der EBITDA-Vorschau von 34 bis 38 Mio. Euro touchieren sollte, wäre das noch immer ein kleines Plus gegenüber dem bisherigen Rekordgewinn (Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen) von 33,04 Mio. Euro aus dem Jahr 2016. Darüber hinaus wird die Aktie auch im kommenden Jahr zu den Dividendenhits auf dem heimischen Kurszettel zählen. Am Kapitalmarkt beinahe untergegangen: Die Premiumpartnerschaft mit Schalke 04 hat bet-at-home.com unlängst bis 2021 verlängert.


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15. Dezember, 2017

Einmal mehr legt Isra Vision ein Stück besser als zu erwartende Zahlen vor – und einmal mehr nimmt der Kapitalmarkt die Neuigkeiten euphorisch auf. So kletterte der Börsenwert des Anbieters von Inspektionssystemen zur Steuerung von industriellen Produktionsabläufen allein in den vergangenen drei Tagen um rund 30 Prozent auf jetzt fast 888 Mio. Euro. Längst vorbei die Zeiten, als der TecDAX-Aspirant mit dem Doppelten oder gar Einfachen Umsatz bzw. der Gesamtleistung (Umsatz plus aktivierte Eigenleistungen) gehandelt wurde. Bezogen auf das für 2017/18 (30. September) in Aussicht gestellte Erlöswachstum im niedrigen zweistelligen Prozentbereich liegt der Faktor von Umsatz zu Börsenwert mittlerweile bei knapp fünf. Das Kurs-Buchwert-Verhältnis (KBV) ist auf 5,1 geschossen, was ebenfalls meilenweit vom langjährigen Mittelwert entfernt ist. Zwar stellt CEO Enis Ersü für die ersten Quartale des neuen Geschäftsjahres den Abschluss mindestens einer Firmenübernahme in Aussicht. Wirklich neu sind die Zukaufsbestrebungen der Darmstädter freilich nicht und auf dem gegenwärtigen Kursniveau müsste Isra Vision schon einen dicken Fisch an Land ziehen, um nicht zu enttäuschen. Positiv im aktuellen Zahlenwerk sieht boersengefluester.de insbesondere den erneut sehr hohen Cashflow von 37,01 Mio. Euro. In früheren Jahren war genau diese Kennzahl eine der Schwachstellen von Isra Vision. Zugegeben: Mit unserer Halten-Einschätzung waren wir viel zu vorsichtig. Kurse nördlich von 200 Euro hätten wir der Aktie vermutlich erst in zwei Jahren zugetraut. Also: Wer sich von der aktuellen fundamentalen Bewertung nicht abschrecken lässt, bleibt am besten engagiert. Neuengagements  hält boersengefluester.de dagegen für ein gewagtes Unterfangen.


Die Beteiligungsgesellschaft 3U Holding scheint ihre Kommunikation mit dem Kapitalmarkt tatsächlich zu intensivieren. Wenige Wochen nach dem Investorengespräch am Rande des Eigenkapitalforums in Frankfurt – siehe dazu auch den Beitrag auf boersengefluester.de HIER – haben die Marburger eine erste messbare Prognose für 2018 veröffentlicht. Demnach ist bei Erlösen zwischen 46 und 50 Mio. Euro mit einem Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) in einer Bandbreite von 6,5 bis 8,5 Mio. Euro zu rechnen. Zur Einordnung: Stefan Scharff von SRC Research hatte zuletzt mit einem EBITDA von 8,4 Mio. Euro für 2018 kalkuliert. Um die Erwartungen zu toppen, müssen sich die Marburger also strecken. Ähnlich beim Überschuss, wo die 3U Holding eine Größenordnung zwischen 1,0 und 2,0 Mio. Euro avisiert. SRC Research wiederum ging zuletzt von einem erwarteten Nettogewinn von 2,1 Mio. Euro aus. „Die Planzahlen sind geprägt von unterschiedlichen Erwartungen für die einzelnen Segmente“, betont die 3U Holding. Im Bereich Telekommunikation/IT-Technologie ist mit rückläufigem Telefoniegeschäft und einer „sehr erfreulichen“ Entwicklung für das Segment Cloud Computing (weclapp) zu rechnen. Für den Bereich Erneuerbare Energien geht der Vorstand abermals von einem Windparkverkauf aus. Für den Bereich Haustechnik/Heimwerker (Selfio) ist mit steigenden Erlösen und einer höheren Marge zu rechnen. Insgesamt decken sich diese Szenarien mit den zuletzt in Frankfurt kommunizierten Erwartungen für 2018. Schließlich ist auch kaum zu erwarten, dass sich der Vorstand schon zum jetzigen Zeitpunkt unnötig weit aus dem Fenster lehnt. Für boersengefluester.de bleibt der Small Cap damit eine interessante Depotbeimischung. Ziel ist es, dass der Kurs zumindest die Lücke zum Buchwert schließt. Damit hätte der Titel ein Potenzial nach oben von rund einem Viertel.



10. Dezember, 2017

Die Revitalisierung des ehemaligen Börsenmantels der TTL Information Technology AG zu einer Beteiligungsgesellschaft mit Schwerpunkt Gewerbeimmobilien bekommt demnächst eine neue Qualität. So soll auf einer außerordentlichen Hauptversammlung am 23. Januar 2018 in München die Umfirmierung in TTL Beteiligungs- und Grundbesitz-AG beschlossen werden. Darüber hinaus wird der noch bestehende Rahmen für die Ausgabe von neuen Aktien, Options- und Wandelanleihen deutlich aufgefrischt. Strippenzieher bei TTL ist Prof. Dr. Gerhard Schmidt, der unter anderem auch im Vorsitzender des Aufsichtsrats beim SDAX-Konzern DIC Asset, der Deutschen Immobilien Chancen-Gruppe sowie der GEG German Estate Group AG ist. Und genau um diese Beteiligungen dreht sich die Aktienstory von TTL. Sonderlich transparent ist die Gesellschaft nicht, auch suchen die Münchner – im Gegensatz zu anderen jungen Immobiliengesellschaften – nicht die Aufmerksamkeit der Investoren auf Kapitalmarktkonferenzen. 18,88 Prozent der Anteile befinden sich offiziell im Streubesitz, den facto dürften es jedoch deutlich weniger sein. 75 Prozent hält die Schmidt zurechenbare AR Holding, mit 6,12 Prozent wird der Anteil von TTL-Gründer Klaus W. Schäfer beziffert. Allein über die Emission von eher unattraktiv gepreisten Optionsanleihen könnte Schmidt seinen Anteil perspektivisch spürbar ausweiten und TTL zu einer One-Man-Show machen. Denkbar ist freilich auch eine Öffnung der Aktie für breitere Investorenkreise. Genau dieser Gestaltungsspielraum macht – neben der Bewertung – die Fantasie der TTL-Aktie aus. Operativ befinden sich die einzelnen Gesellschaften auf strammem Wachstumskurs. So hat die GEG German Estate Group um den ehemaligen DIC Asset-CEO Ulrich Höller schon wieder zugeschlagen und den Büro- und Hotelkomplex Triforum in Köln für eine Investitionssumme von 100 Mio. Euro von einer Fondsgesellschaft erworben. Anleger sollten nach Auffassung von boersengefluester.de keine Aktie von TTL aus der Hand geben.



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08. Dezember, 2017

Bereits bei seiner Präsentation auf dem Eigenkapitalforum in Frankfurt hinterließ Muhamad Chahrour, Finanzvorstand der FinTech Group, einen 1a-Eindruck – da waren sich die Investoren weitgehend einig. Das spiegelt sich auch in der starken Performance der (noch) im Scale gelisteten Aktie der FinTech Group wider. Mit zweitweise 29,645 Euro bewegt sich das Papier auf Rekordhoch. Dabei kam der Titel in den ersten sechs Monaten des Jahres noch kaum vom Fleck. Nun untermauern die Frankfurter den steilen Kursanstieg mit einer ersten Prognose zu den Unternehmenszahlen für das kommende Jahr. Demnach rechnet die FinTech Group für 2018 mit Erlösen von rund 120 Mio. Euro sowie einem Überschuss von etwa 24 Mio. Euro – was auf ein Ergebnis je Aktie von mehr als 1,40 Euro hinauslaufen würde. „Bei flatex wollen wir nach dem Rekordjahr 2017 im kommenden Jahr wieder mindestens 30.000 Neukunden in Deutschland und Österreich gewinnen – dazu kommt aller Voraussicht in 2018 die Expansion in ein weiteres Land“, sagt CEO Frank Niehage. Gleichzeitig bestätigte das Management die Vorschau für 2017, wonach bei Umsätzen von mehr als 100 Mio. Euro mit einem Nettogewinn von Untergrenze 16,8 Mio. Euro zu rechnen ist. Die Analysten von Hauck & Aufhäuser haben da gleich einmal ihr Kursziel für die FinTech Group-Aktie von 25,50 auf 31,50 Euro heraufgesetzt und ihre Kaufen-Einschätzung bestätigt. Für frische Kursfantasie sorgen auch die Aussagen von CFO  Chahrour hinsichtlich Bitcoin & Co.: „Wir bereiten wir eine Neuprodukt-Offensive vor, die neue Wertpapierprodukte im Bereich Krypto-Assets sowie neue Kreditprodukte, wie den PolicenKredit umfassen wird. Letzterer wird auch einen wesentlichen Beitrag zum Wachstum des besicherten Kreditbuchs auf rund 350 Mio. Euro bis Ende 2018 leisten.“ Derweil wurden sämtliche Tagesordnungspunkte auf der außerordentlichen Hauptversammlung der Gesellschaft am 4. Dezember 2017 genehmigt – womit freilich auch zu rechnen war. Im Wesentlichen ging es um: Eine Satzungsänderung, die die operative Ausrichtung der Gesellschaft stärker betont. Eine deutliche Erhöhung des bedingten Kapitals – also dem zulässigen Rahmen für die Ausgabe von Wandel- und Optionsanleihen oder Genussrechten – sowie eine Anpassung des Optionsprogramms. Außerdem soll ein Gewinnabführungsvertrag zwischen der FinTech Group AG und der FinTech Group Finanz GmbH (ehemals XCOM) erfolgen. Mit einem Börsenwert von mittlerweile 492 Mio. Euro, bei einem Streubesitzanteil von 54 Prozent, hat das Unternehmen im kommenden Jahr – mit dem geplanten Upgrade in den Prime Standard – mittlerweile gute Karten für einen Platz im SDAX. Für boersengefluester.de bleibt der Titel ein Basisinvestment in dem Segment.


Rolf Elgeti, CEO und Großaktionär der Deutsche Konsum REIT-AG, drückt auch im Auftaktquartal des Geschäftsjahrs 2017/18 (30. September) auf die Tube. So hat die auf Einzelhandelsimmobilien spezialisierte Gesellschaft acht neue Objekte im Gesamtvolumen von rund 15 Mio. Euro erworben und in Windeseile eine prospektfreie Kapitalerhöhung mit einem Emissionserlös von brutto 24,8 Mio. Euro durchgezogen. Insgesamt platzierte die Deutsche Konsum 2.476.028 Aktien zu einem Preis von je 10 Euro bei institutionellen Investoren. Dabei hat sich die Obotritia Capital KGaA – einer von mehreren Elgeti zurechenbaren Gesellschaften aus dem Aktionärskreis – verpflichtet, 300.000 Papiere selbst zu zeichnen. Insgesamt gibt es damit nun 27.236.313 Anteilscheine, so dass sich die Marktkapitalisierung beim aktuellen Aktienkurs von 10 Euro auf gut 272 Mio. Euro türmt. Perspektivisch reift hier also ein SDAX-Kandidat heran. Die jüngsten Transaktionen kommen derweil nicht unbedingt überraschend. Bereits mit der Vorlage der vorläufigen Zahlen für 2016/17 ließ Elgeti durchblicken, dass sich die Gesellschaft „in aussichtsreichen Ankaufsprozessen befindet und weitere Akquisitionen in den kommenden Monaten erwartet“. Am 18. Dezember wird das im Prime Standard gelistete Unternehmen die komplette Jahresbilanz für 2016/17 vorlegen. Für boersengefluester.de bleibt der Titel eine attraktive Beimischung aus dem Bereich Gewerbeimmobilien. Ebenfalls interessant: Mit der Deutsche Industrie Grundbesitz AG (WKN: A2G9LL) hat kürzlich ein weiteres Immobilienunternehmen aus dem Umfeld von Rolf Elgeti die Notiz an der Börse Berlin aufgenommen. Die auf Gewerbehöfe und Logistikimmobilien spezialisierte Deutsche Industrie bringt es zurzeit auf eine Kapitalisierung von 97,5 Mio. Euro und strebt zum Jahresanfang 2018 die Rechtsform eines steuerbegünstigten REIT an – genau wie die Deutsche Grundbesitz schon jetzt firmiert. Zu den Aktionären der Deutschen Industrie zählen übrigens auch die beiden Aurelius-Vorstände Dirk Markus und Gert Purkert. Zumindest Markus ist über die Lotus AG gleichzeitig auch bei der Deutschen Konsum beteiligt. Bei der Deutschen Industrie ist Dirk Markus sogar stellvertretender Aufsichtsratsvorsitzender.



06. Dezember, 2017

Verzogen sind mittlerweile die Nachwirkungen des vergleichsweise vorsichtigen Ausblicks von Fortec Elektronik für das Geschäftsjahr 2017/18 (30. Juni). Bei 20 Euro machte die Aktie eine Kehrtwende Richtung Norden und hat sich mittlerweile zurück bis an die Marke von 22 Euro getastet. Auslöser des Umschwungs war der kürzlich vorgelegte Zwischenbericht für das Auftaktquartal. Demnach hat der Eleketronikdistributor die Umsätze zwischen Anfang Juli und Ende September 2017 um 6,5 Prozent auf knapp 19,62 Mio. Euro gesteigert und dabei ein um fast 62 Prozent auf 1,71 Mio. Euro verbessertes Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) eingefahren. Das Ergebnis je Aktie kam von 0,25 auf 0,40 Euro voran. Wesentlichen Einfluss auf die gute Entwicklung hatten der Bereich Datenvisualisierung sowie das Geschäft in den USA. „Der Auftragsbestand konnte mit circa 36 Mio. Euro trotz der Sommermonate konstant hoch gehalten werden und wird im zweiten Quartal voraussichtlich an Schwung gewinnen“, betont die Gesellschaft. Die Resultate des Auftaktviertels wertet das Fortec-Management als „positives Zeichen“ und geht davon aus, dass das zweite Quartal „ähnlich positiv“ verlaufen wird wie die ersten drei Monate des Geschäftsjahrs. Einen expliziten Bezug zum bisherigen Ausblick für das Gesamtjahr (siehe dazu den Beitrag von boersengefluester.de HIER) vermeidet Fortec zwar. Dennoch ist boersengefluester.de der Auffassung, dass die Gesellschaft sich – wieder einmal – zu konservativ darstellt. Möglicherweise wird es schon zur Hauptversammlung am 15. Februar 2018 ein erstes Update geben. Der Habjahresbericht ist für den 23. März 2018 angesetzt. Wir bleiben daher bei unserer Kaufen-Einschätzung für die Fortec-Aktie. Das Papier ist noch immer moderat bewertet und bietet eine überdurchschnittliche Dividendenrendite von etwa 2,7 Prozent. Ebenfalls interessant: Am 12. Dezember 2017 wird Data Modul auf der von GBC veranstalteten MKK Münchner Kapitalmarkt Konferenz präsentieren. Die Gesellschaft gilt in Börsenkreisen als am ehesten vergleichbar mit Fortec Elektronik.




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04. Dezember, 2017

Zum Ende des Kalenderjahrs dreht der Aktienkurs von Dr. Hönle noch einmal auf und schießt auf ein All-Time-High von 43 Euro. Damit bringt der Anbieter von UV-Technik für industrielle Anwendungen (Beschichtungen, Druck, Kleben etc.) nun rund 236 Mio. Euro Börsenwert auf die Waagschale. Auslöser des Kurssprungs ist die neue Prognose des Vorstands für das laufende Geschäftsjahr, wonach mit Erlösen zwischen 115 und 125 Mio. Euro sowie einem Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) von 22 bis 26 Mio. Euro zu rechnen ist. „Diese deutliche Prognoseanhebung ist auf eine zu erwartende starke Geschäftsentwicklung, insbesondere im Segment Klebstoffe zurückzuführen“, heißt es offiziell. Auf der Hauptversammlung Ende März 2017 hatte Dr. Hönle im Rahmen der Langfristplanung bis 2019/20 für 2017/18 (30. September) Umsätze in einer Bandbreite von 105 bis 115 Mio. Euro sowie ein EBIT zwischen 16 und 18 Mio. Euro in Aussicht gestellt. Die Analysten von Warburg Research rechneten in ihrer jüngsten Studie für 2017/18 mit einem Betriebsergebnis von 18,4 Mio. Euro – auch sie müssen ihre Berechnungen also kräftig nachjustieren, was dann wohl auch für das bisherige Kursziel von 41 Euro gilt. Weitere Hintergründe zu der aktualisierten Vorschau dürfte das Management von Dr. Hönle am 12. Dezember bei seiner Präsentation auf der MKK Münchner Kapitalmarkt Konferenz geben. Das Interesse an zusätzlichen Einzelgesprächen auf der MKK ist riesengroß, wie zu hören ist. Voraussichtlich am 15. Dezember steht dann die Veröffentlichung der vorläufigen Zahlen für 2016/17 an. Hier bleibt das in Gräfelfing bei München angesiedelte Unternehmen bei der bisherigen Aussage, wonach mit Erlösen in einer Range von 95 bis 105 Mio. Euro sowie einem EBIT zwischen 14 und 16 Mio. Euro zu rechnen ist. Angesichts der deutlichen Prognoseanpassung bleibt boersengefluester.de für die im Prime Standard gelistete Aktie von Dr. Hönle positiv gestimmt. Wenn der Gesamtmarkt nicht dazwischen funkt, scheinen Kursregionen bis hin zu 50 Euro erreichbar.


Für großspurige Investor Relations-Aktivitäten ist Edel schon seit vielen Jahren nicht mehr bekannt. Umso gespannter ist boersengefluester.de auf die Präsentation des Medienunternehmens am 12. Dezember 2017 auf der MKK Münchner Kapitalmarkt Konferenz, zumal Edel kürzlich unerwartet gute Vorabzahlen für das Geschäftsjahr 2016/17 (30. September) sowie einen super Ausblick vorlegte: Demnach kletterten die Erlöse 2016/17 viel stärker als die avisierten 187 Mio. Euro und toppten mit 198,1 Mio. Euro das Vorjahresniveau um rund zehn Prozent. Maßgebliche Treiber waren die Tochter Optimal Media (Mediendienstleistungen wie Druck, Logistik, Vinylproduktion) sowie der Verlagsbereich und das Streaminggeschäft von Kontor New Media. Ein kleiner Teil des Umsatzzuwachses geht außerdem auf geänderte Bilanzierungsregeln zurück. Unterm Strich blieb ein um sieben Prozent auf 4,5 Mio. Euro verbesserter Überschuss stehen. In Aussicht gestellt hatten die Hamburger einen Gewinn von 3,9 Mio. Euro. Nach Einschätzung der Analysten von Montega spiegelt sich hier – neben der guten operativen Entwicklung – auch der verbesserte Finanzierungsmix wider. Hintergrund: Ende 2016 hatte Edel neue Schuldscheine in Höhe von 21 Mio. Euro platziert und die 2014 emittierten und mit einem Coupon von 7,0 Prozent versehenen Inhaber-Teilschuldverschreibung vorzeitig zurückgezahlt. Für das laufende Jahr kündigt der noch bis Ende 2019 im Amt bleibende CEO Michael Haentjes Erlöse von 203,3 Mio. Euro sowie einen Überschuss von 6,4 Mio. Euro an – das ist ein gutes Stück mehr als zu erwarten war. So gesehen wundert es nicht, dass sich die Edel-Aktie zurzeit prima entwickelt und auf Zehn-Jahres-Hoch notiert. Heißgelaufen ist die Aktie bei einer Marktkapitalisierung von knapp 70 Mio. Euro freilich noch längst nicht – schließlich bewegte sich die Small Cap zuvor über viele Jahre seitwärts. Wer trotzdem noch ein Haar in der Suppe sucht, könnte sich höchstens an der unveränderten Dividende von 0,10 Euro pro Anteilschein stören. Andererseits steht der Ausschüttungssatz noch immer für eine Rendite von mehr als drei Prozent. Gezahlt wird bei Edel traditionell „steuerfrei“, die Hauptversammlung findet im Frühjahr (vermutlich im Mai) statt. Noch gibt es aber keinen konkreten Termin. Die Experten der ebenfalls im Hamburg beheimateten Montega setzen das Kursziel für die im Scale gelistete Edel-Aktie nun bei 4,10 Euro (zuvor: 3,30 Euro) an. Boersengefluester.de hält das für eine sehr realistische Größenordnung.



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01. Dezember, 2017

Dass boersengefluester.de große Stücke auf Cenit hält, haben wir bereits mehrfach geschrieben – zuletzt etwa HIER. Am Rande des Frankfurter Eigenkapitalforums treffen wir jetzt Kurt Bengel, den langjährigen CEO des Software- und IT- Dienstleistungsunternehmens, bei einer Präsentation im kleinen Kreis. Hier verriet Bengel einiger Hintergründe zu dem Kauf des französischen Softwareintegrators Keonys. Das ehemals aus dem Umfeld des Cenit-Partners Dassault Systèmes stammende Unternehmen war in der Vergangenheit zwar relativ umsatzstark, lieferte aber sehr magere Renditen ab. Nach Auffassung von Bengel lässt sich diese Ertragsschwäche aber in den Griff bekommen, zumal sie mit einer Reihe von Sonderthemen zusammenhängt – rein operativ passt Keonys dem Vernehmen nach super zu Cenit. Zudem deutete Bengel an, dass Anleger wohl auch für 2017 mit einer Fortführung der bisherigen Dividendenpolitik rechnen dürfen. Hintergrund: Für 2015 und 2016 gab es zusätzlich zur „normalen“ Dividende jeweils einen Sockelbetrag von 0,50 Euro pro Anteilschein – insgesamt also 1,00 Euro je Aktie. Bei einem aktuellen Kurs von 21,60 Euro kämen die Stuttgarter damit auf eine Rendite von immerhin 4,6 Prozent. Bis 2020 will Cenit den Umsatz (von vermutlich knapp 155 Mio. Euro für 2017) auf 200 Mio. Euro steigern und eine EBIT-Marge von rund zehn Prozent erwirtschaften. Dem steht ein Börsenwert von gegenwärtig 180 Mio. Euro entgegen. Wichtig: Cenit verfügt über rund 25 Mio. Euro an liquiden Mitteln und ist frei von Bankverbindlichkeiten. Die Kursziele der Analysten bewegen sich meist im Bereich um 25 Euro. Vergleiche mit anderen börsennotierten heimischen Software- und IT-Titeln sind laut Bengel schwierig, am ehesten zählt für ihn noch – die gemessen an der Marktkapitalisierung von 333 Mio. Euro freilich deutlich größere – Mensch und Maschine zur Peer Group.


Ein Déjà-vu gibt es für die Aktionäre von secunet Security Networks. Genau wie im Vorjahr, setzt der Anbieter von professioneller IT-Sicherheitsausstattung kurz nach Veröffentlichung des Q3-Berichts die Prognosen für das Gesamtjahr noch einmal kräftig herauf. Demnach kalkuliert secunet für 2017 nun mit Erlösen von im Bereich um 155 Mio. Euro sowie einem Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) von etwa 22 Mio. Euro. Demnach sind die Essener beim Umsatz um etwa 15 Mio. Euro zuversichtlicher als bislang, beim EBIT traut sich das Unternehmen nun rund 3 Mio. Euro mehr zu. „Grund für die Anhebung sind Beschaffungen von öffentlichen Bedarfsträgern, deren Realisierung im laufenden Geschäftsjahr zum Zeitpunkt der Veröffentlichung der letzten Prognose noch unsicher war“, war heißt es offiziell. Positiv: Für die nun zusätzlich eingebuchten Orders planen die Essener mit einer EBIT-Marge von etwa 20 Prozent, was im oberen Bereich der in den vergangenen Jahren im traditionell so wichtigen Abschlussquartal liegt. Für den Aktienkurs sind das naturgemäß gute Nachrichten. Gleichwohl bleibt boersengefluester.de bei der bisherigen Halten-Einschätzung (weitere Infos dazu HIER). Trotz der bereits dritten Prognoseerhöhung im laufenden Jahr ist die secunet-Aktie bei Kursen nördlich von 100 Euro sehr ambitioniert bewertet.


Rendite Hits für   2011 ·  2012 ·  2013  ·  2014  ·  2015 ·  2016  ·  2017  ·  2018 ·  2019  ·  2020  ·  2021  ·  2022  ·  2023


30. November, 2017

Abermals hat der Vorstand von IFA Hotel & Touristik die Prognosen für 2017 nach oben angepasst und rechnet – aufgrund des Gewinns vor Steuern von 65,5 Mio. Euro aus dem Verkauf der drei spanischen Hotels IFA Beach, IFA Dunamar und IFA Continental – nun mit einem Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) von rund 95 Mio. Euro. Dabei unterstellt das Management aufgrund der geringeren Hotelkapazitäten weiterhin einen rein operativen Rückgang des EBITDA um 2 bis 3 Mio. Euro. Den Nettogewinn für 2017 taxiert IFA Hotel jetzt auf rund 80 Mio. Euro. Die ursprüngliche Messlatte lag bei 10 bis 12 Mio. Euro. „Zusammengefasst sind wir mit dem Geschäftsjahr 2017 zum Q3 sehr zufrieden und sehen auch der Zukunft positiv entgegen“, heißt es offiziell. Hintergrund: IFA Hotel investiert viel Geld in neue Hotelprojekte in der Dominikanischen Republik sowie verschiedene Modernisierungsmaßnahmen. Der extrem hohe Gewinn für 2017 ist also ein Ausreißer. Trotzdem ist die IFA-Aktie spottbillig. Allein der Buchwert von 260,35 Mio. Euro übersteigt die Marktkapitalisierung von 190,04 Mio. Euro um ein gutes Drittel. Dabei weist IFA Hotel offiziell ein Netto-Finanzguthaben von knapp 35 Mio. Euro in der Bilanz aus – unter Berücksichtigung verschiedener Darlehen an Gesellschaften aus der Tourismusbranche ist das Guthaben sogar noch ein gutes Stück höher. Für boersengefluester.de bleibt der Titel kaufenswert, auch wenn Anleger bei dem Unternehmen immer wieder auf Überraschungen gefasst sein müssen und der Aktienkurs seit einigen Monaten kaum von der Stelle kommt.


Ziemlich hektisch schwankte in den vergangenen Monaten der Aktienkurs von YOC. Per saldo steht für den Anbieter von mobilen Werbeformaten freilich eine super Performance von zurzeit 133 Prozent seit Jahresbeginn. Operativ befindet sich die Gesellschaft um CEO und Großaktionär Dirk Kraus weiter auf dem Weg der Besserung. 2017 erzielten die Berliner in jedem Quartal mehr als 3 Mio. Euro Umsatz, wobei das Abschlussviertel deutlich mehr Erlöse bringen sollte – boersengefluester.de rechnet mit gut 4,6 Mio. Euro Umsatz. Bereinigt um die Aufwendungen für das virtuelle Aktienoptionsprogramm will YOC 2017 auf ein „leicht positives“ Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) kommen. „Entscheidenden Anteil daran hat der deutlich wachsende Umsatz aus dem strategisch wichtigen automatisierten Vertrieb über interagierende Handelssysteme in Echtzeit”, sagt Kraus. Zurzeit arbeiten die Berliner an der Fertigstellung der eigenen programmatischen Handelsplattform, womit sich YOC von Drittanbietern unabhängig macht. Weitere Details dürfte Kraus bereits am 13. Dezember auf der von GBC veranstalteten MKK Münchner Kapitalmarkt Konferenz verraten. Boersengefluester.de ist gespannt, wie weit YOC mit der eigenen Plattform genau ist – zumal über das Thema bei unserem jüngsten Treffen mit Kraus auf einer Investorenkonferenz im September eher mit vorgehaltener Hand gesprochen wurde. Für 2018 stellt Firmengründer Kraus operativ positive Ergebnisse in Aussicht. Vielleicht schafft es die Gesellschaft ja tatsächlich, das immer deutlich negative Eigenkapital aus eigener Kraft ins positive Terrain zu drehen. Bislang hatte boersengefluester.de seine Zweifel daran, allerdings ist es in der Tat beachtlich, welche Entwicklung YOC genommen hat. Allerdings kommt das Unternehmen mittlerweile auch schon auf einen Börsenwert von fast 28 Mio. Euro. Soll heißen: YOC muss den Turnaround auch tatsächlich liefern. Perspektivisch bleibt YOC für uns ein Übernahmekandidat.


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