17. Mai, 2017
Die seit 12. Mai 2017 nun endlich im neuen Börsensegment Scale gelistete Vorzugsaktie von Ökoworld hat sich aus dem Seitwärtstrend verabschiedet und zieht mit Elan nach oben. Zusätzlichen Schwung sollte der Anteilschein des auf ethische Grundsätze ausgerichteten Finanzdienstleisters von dem jetzt veröffentlichten Dividendenvorschlag bekommen: Mit einer um 6 Cent auf 0,51 Euro je Vorzugsaktie erhöhten Gewinnbeteiligung schüttet das Unternehmen nämlich noch ein Stück mehr aus als von boersengefluester.de vermutet (siehe dazu auch unseren Beitrag HIER). Die Hauptversammlung findet voraussichtlich am 14. Juli 2017 statt. Beim gegenwärtigen Kurs von 12,48 Euro bringt es der Titel auf eine Rendite von weit überdurchschnittlichen 4,1 Prozent. Den vollständigen Jahresbericht wird Ökoworld am 31. Mai publizieren. Dem Vernehmen nach zog der Jahresüberschuss der Hildener 2016 jedoch von 3,42 auf mehr als 4,60 Mio. Euro in die Höhe. „Insbesondere die positive Entwicklung der Fondsvolumina der hauseigenen und bankenunabhängigen Kapitalanlagegesellschaft Ökoworld LUX S.A. hat das Unternehmen 2016 nach vorne gebracht“, heißt es. Wer den Titel im Depot hat, sollte auf engagiert bleiben.
Den Performancewettlauf gegen die Aktie von Verbio hat der Anteilschein von CropEnergies in den vergangenen Monaten klar für sich entschieden. Dabei haben beide Biokraftstoffhersteller zuletzt regelmäßig beeindruckenden Zahlen vorgelegt. Die Mitte Februar abermals erhöhte Prognose für das Geschäftsjahr 2016/17 (per Ende Februar) hat CropEnergies souverän erreicht, ohne jedoch nochmal positiv zu überraschen. Demnach kam die mehrheitlich zum MDAX-Konzern Südzucker gehörende Gesellschaft auf Erlöse von 801,74 Mio. Euro sowie einen operativen Gewinn (Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Sondereinflüssen) von 97,56 Mio. Euro. „Seit Juli 2016 laufen alle unsere Werke mit hoher Auslastung“, betont der Vorstandsvorsitzende Joachim Lutz. Das hohe Ergebnisniveau von 134,76 Mio. Euro (bezogen auf das EBITDA) wird CropEnergies in der laufenden Abrechnungsperiode erwartungsgemäß aber kaum halten können. „Die Entwicklung des Bioethanolmarkts wird uns auch in Zukunft vor Herausforderungen stellen“, räumt Lutz ein und kalkuliert für 2017/18 weiterhin mit einem Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen in einer Bandbreite von 80 bis 120 Mio. Euro. Eine derart große Spanne lässt freilich viel Interpretationsspielraum zu. Fakt ist jedoch, dass die Investoren momentan eher mit dem oberen Ende der Spanne kalkulieren. Ein gutes Argument für die CropEnergies-Aktie ist die auf 0,30 Euro je Anteilschein verdoppelte Dividende, die den Titel bei Kursen um 9,50 Euro auf eine Rendite von 3,2 knapp Prozent hievt. Verglichen mit den langjährigen Durchschnittswerten für die wesentlichen anderen Bewertungskennzahlen ist ebenfalls noch alles im Lot. Wenn überhaupt, ist nur das aktuelle KBV von annähernd 2,1 eher hoch. Insgesamt befindet sich der Titel jedoch in einem derart intakten Aufwärtstrend, so dass wir bei dieser Aktie noch weiteres Potenzial vermuten. Die Hauptversammlung ist für den 18. Juli 2017 angesetzt.
15. Mai, 2017
Mit einer knackigen Kurszielerhöhung von 86 auf 120 Euro sorgt Hauck & Aufhäuser für gute Laune bei den Aktionären von MBB. Die Rechnung von Analyst Torben Teichler: Allein der noch verbliebene Anteil an dem Spezialmaschinenbauer Aumann hat einen Wert von rund 76 Euro je MBB-Aktie. On top kommen 27 Euro Cash je Aktie sowie das auf 17 Euro pro Anteilschein veranschlagte restliche Portfolio – bestehend aus dem ebenfalls börsennotierten Autozulieferer Delignit, dem IT-Dienstleister DTS IT, dem Papierhersteller Hanke Tissue, dem Formbauspezialisten OBO-Werke sowie dem Matratzenhersteller CT Formpolster. Sogar unberücksichtigt ist bei dieser Rechnung das Potenzial aus der Weiterentwicklung des Portfolios – quasi der Goodwill der Berliner. MBB-Vorstand Gerrit Karalus sprach bei seiner Präsentation auf der MKK in München zuletzt von “20 Jahren exzellenter Investitionsqualität und mehr als 300 Mio. Euro trockenes Pulver”. Insgesamt macht Hauck & Aufhäuser eine Rechnung auf, die unmittelbar nach dem Aumann-IPO so recht niemand hören wollte – die aber von boersengefluster.de regelmäßig veröffentlicht wurde (HIER). Größtes Risiko bei dieser Form der Herangehensweise bleibt freilich die Marktkapitalisierung von Aumann. Zurzeit herrscht an der Börse Eitel Sonnenschein, sollten die Investoren jedoch Zweifel bekommen, ob ein Multiple von rund 24 auf das für 2018 zu erwartende EBIT wirklich gerechtfertigt ist, würde sich das Blatt schnell wenden. Bei einer Bewertung mit dem Faktor 15 auf die – in diesem Fall als konstant angenommene EBIT-Prognose – hätte das Aumann-Paket „nur“ noch einen Wert von 48 Euro je MBB-Aktie. Nun: So lange die Aumann-Aktie en vogue bleibt, ist MBB beinahe ein Selbstläufer und dürfte zügig in den SDAX-Aufrücken, während Aumann ein Fall für den TecDAX ist. Allerdings: Ein klassischer Value-Titel mit attraktiver Dividendenrendite und überschaubarem Abstand zum Buchwert ist MBB schon seit geraumer Zeit nicht mehr. Dafür hat Aumann die bisherigen Kennzahlendimensionen einfach zu sehr aufgemischt. Sei es drum: Für clevere Rechner – und möglicherweise sogar Trader – ist die MBB-Aktie mit dem Aumann-IPO fast noch besser greifbar geworden.
11. Mai, 2017
Nach drei Monaten mit einer seitwärts gerichteten Kursentwicklung gibt die Notiz von Pantaleon Entertainment wieder Speed. Offenbar hat CEO Dan Maag mit seiner Präsentation auf der Frühjahrskonferenz der DVFA den Nerv der Investoren getroffen. „Wir werden Ende des Jahres 40.000 Filme bei Pantaflix haben. Und das ist erst der Anfang der Reise“, verspricht Maag. Bis 2019 sollen rund 220.000 Streifen in der kürzlich gelaunchten Video-on-Demand-Plattform geladen sein. Die grobe Kalkulation dabei: Jeder der 220.000 Filme könnte pro Tag vier Abrufe haben. Bei einem Einzelpreis von brutto 3,99 Euro – 25 Prozent davon gehen an Pantaflix – würde das im Jahr auf einen Betrag von 320 Mio. Euro hinauslaufen. Als Margenziel scheinen 15 bis 20 Prozent realistisch, so dass am Ende womöglich 40 bis 50 Mio. Euro übrig bleiben könnten. Sollte sich dieses Szenario als realistisch erweisen, wäre der aktuelle Börsenwert von 109 Mio. Euro in der Tat nicht zu hoch angesetzt, zumal in der Ergebniskalkulation auch nur Pantaflix berücksichtigt ist und nicht das bisherige Stammgeschäft Filmproduktion. Noch handelt es sich jedoch um Wunschdenken, die Gegenwart sieht weniger prickelnd aus: 2016 wird Pantaflix einen Verlust vor Steuern von vermutlich 1,6 Mio. Euro ausweisen. Grund ist eine „Phasenverschiebung“, weil das wichtige Filmprojekt Hot Dog mit Til Schweiger und Matthias Schweighöfer zwar bereits zum Großteil 2016 gedreht wurde, aber erst mit seiner Fertigstellung im laufenden Jahr umsatzwirksam wird und für die entsprechenden Erträge sorgt. Langjährigen Börsianern wird es bei dem Begriff „Phasenverschiebung“ vermutlich kalt den Rücken herunterlaufen. Schließlich waren es ausgerechnet die Brüder Haffa von EM.TV & Merchandising, die im Jahr 2000 erstmals von einer Phasenverschiebung sprachen. Der Rest ist Geschichte – und die muss sich natürlich nicht wiederholen. Das komplette Zahlenwerk wird die im neuen Börsensegment Scale gelistete Pantaleon im Juni 2017 veröffentlichen. Fazit boersengefluester.de: Die Gesellschaft macht rasante Fortschritte, das gilt allerdings auch für den Börsenwert. Ein deutlich besseres Gefühl hätten wir, wenn sich der Zugewinn an Marktkapitalisierung allmählich auch in den Zahlen widerspiegelt. Zu viel Hoffnung ist auf Dauer schließlich auch nicht gut.
Mit 11,04 Mio. Euro hat Datron im ersten Quartal 2017 soviel wie nie zuvor in einem Auftaktviertel umgesetzt – bei einer EBIT-Marge von 1,89 Prozent, was einem Ergebnis vor Zinsen und Steuern von 209.000 Euro entspricht. Für das Gesamtjahr bleibt der Hersteller von CNC-Fräsmaschinen und Dentalfräsmaschinen bei seiner Prognose, wonach mit Erlösen von mindestens 50 Mio. Euro sowie einem EBIT von rund 4 Mio. Euro zu rechnen ist. Zumindest beim Betriebsergebnis muss die Gesellschaft also noch deutlich zulegen, was allerdings so auch zu erwarten ist. Normalerweise sind die drei Folgequartale deutlich renditestärker als die ersten drei Monate eines Jahres. „Wir sind mit den Ergebnissen des ersten Quartals und darüber hinaus mit der Entwicklung in den letzten Wochen voll im Plan“, sagt daher auch Finanzvorstand Michael Daniel. Der parallel zu den Q1-Zahlen vorgelegte Geschäftsbericht für 2016 hält indes keine großen Überraschungen mehr parat, die wesentlichen Eckdaten hatte Datron bereits Anfang März vorgelegt. Zur Hauptversammlung am 30. Juni 2017 steht erneut eine Dividende von 0,15 Euro je Aktie auf der Agenda, was – zumindest unter Renditeaspekten – aber keinen sonderlichen Einfluss auf den Kurs haben sollte. Vielmehr spricht für den Titel, dass Anleger hier noch Wachstum zu einem akzeptablen Preis bekommen. Das Kurs-Gewinn-Verhältnis (auf Basis unserer Schätzungen für 2018) liegt bei unter 15. Vermutlich ab 2019 will das südlich von Darmstadt in Mühltal ansässige Unternehmen auf Umsatzgrößen kommen, die eine zweistellige operative Rendite zulassen. Dabei hat sich Datron eine organische Expansion von im Mittel zehn Prozent auf die Fahnen geschrieben. Folgerichtig liegt die EBIT-Zielgröße für 2019 bei mindestens 6 Mio. Euro – bei einem Börsenwert von zurzeit etwa 44 Mio. Euro. Datron gehört zu den vergleichsweise still kommunizierenden Gesellschaften und ist auch eher selektiv auf den einschlägigen Investorenkonferenzen vertreten. Trotzdem (oder vielleicht gerade deshalb): Bei boersengefluester.de steht das Unternehmen hoch im Kurs. Die Aktie eignet sich in erster für langfristig orientierten Anleger. Für eine Tradingposition ist der Handelsumsatz sowieso viel zu gering.
08. Mai, 2017
Beharrlich hatte boersengefluester.de darauf hingewiesen, dass die Aktie von IBU-tec advanced materials nach dem Börsenstart zu 16,50 Euro zu Unrecht von den Anlegern links liegen gelassen wurde. Mittlerweile hat der Aktienkurs Fahrt aufgenommen und sogar die Marke von 20 Euro überschritten. Auf diesem Niveau beträgt die Marktkapitalisierung des Spezialchemie-Unternehmens mit E-Mobility-Fantasie gut 80 Mio. Euro. Zum Vergleich: Für 2017 stellt CEO Ulrich Weitz Erlöse von 18,5 Mio. Euro sowie ein Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) von 3,7 Mio. Euro in Aussicht. Der Gewinn vor Steuern soll nur geringfügig darunter liegen. Unberücksichtigt sind jedoch die Kosten für den Börsengang im neuen Segment Scale. „Mit den Mitteln aus dem IPO wollen wir unser künftiges Wachstum nun nachhaltig weiter vorantreiben“, sagt Weitz. Am 10. Mai präsentiert der Manager auf der DVFA-Konferenz in Frankfurt. Boersengefluester.de wird vor Ort sein und anschließend ein Update geben. Vorerst bleiben wir bei unserer positiven Einschätzung für die Aktie von IBU-tec.
„Wir müssen wachsen“, lautete eine der zentralen Botschaften von mutares-CEO Axel Geuer bei seiner jüngsten Präsentation auf der MKK in München. Konkret: Bis Ende 2018 soll der Umsatz auf 1,8 Mrd. Euro wachsen – nach 648 Mio. Euro für 2016. Dabei will die Beteiligungsgesellschaft insbesondere sogenannte „Add-on Akquisitionen“ forcieren. Das sind Zukäufe, die bestehende Portfoliounternehmen stärken, so wie etwa im Automotivebereich geschehen. Kursmäßig hat sich die Aktie zuletzt zwar relativ stabil gehalten. Verglichen mit Titeln wie MBB, Indus Holding oder Blue Cap hängt mutares jedoch zurück. Einen guten Eindruck hinterlassen derweil die Zahlen zum Auftaktquartal 2017: Bei einem Erlösplus um 36 Prozent auf 208,2 Mio. Euro kam das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) von 4,2 auf 21,5 Mio. Euro voran. Maßgeblich beeinflusst ist dieser Zuwachs freilich durch den Verkauf von EUPEC Deutschland (siehe dazu den Beitrag von boersengefluester.de HIER). Der Substanzwert (NAV) des mutares-Konzerns stieg seit Jahresbeginn um 9,3 auf 317,2 Mio. Euro. Das entspricht einem NAV je Aktie von annähernd 20,50 Euro. Bezogen auf den aktuellen Kurs von 14 Euro ergibt sich also ein stattlicher Discount, den es zu verringern gilt. Die Analysten von Baader haben derweil ihre Kaufen-Empfehlung mit Kursziel 20 Euro bestätigt. Für Axel Geuer wird die mutares-Aktie ohnehin unter Wert gehandelt: „Ich sehe noch wesentlich mehr Potenzial als es derzeit der Markt reflektiert.“ Allein die zum Portfolio gehörende STS-Gruppe bildet nach Auffassung von Geuer die aktuelle Marktkapitalisierung ab. Für risikobereite Anleger bleibt der Titel eine Wette wert.
04. Mai, 2017
Performancetechnisch braucht sich die Aktie der Merkur Bank (auch) im laufenden Jahr nicht hinter der Entwicklung anderer Finanztitel zu verstecken. Ledig die Anteilscheine der Deutschen Pfandbriefbank und der Commerzbank haben sich zuletzt besser entwickelt. Derweil läuft es auch operativ bei dem in München angesiedelten Institut rund. Zum Ende des ersten Quartals lag die Merkur Bank beim Gewinn nach Steuern mit 1,1 Mio. Euro um 7,6 Prozent über dem entsprechenden Vorjahreswert. Damit hat das Unternehmen nach eigenen Angaben die Erwartungen übertroffen. Tätig ist die Merkur Bank in der Bauträgerzwischenfinanzierung, im Leasingbereich sowie als Hausbank für mittelständische Unternehmen. Zudem bietet die Gesellschaft Produkte zur Vermögensanlage an. Eigengeschäft tätigt die Merkur Bank hier jedoch nicht, mit entsprechend weniger Risiko sind sämtliche Aktivitäten verbunden. Das Depotvolumen stieg im ersten Quartal 2017 gegenüber dem Schlussstand 2016 um 6, 6 Prozent auf 264,2 Mio. Euro. Absolut gesehen ist diese Größenordnung für eine börsennotierte Bank natürlich eher überschaubar. Aber Dr. Marcus Lingel, der persönlich haftende Gesellschafter der Merkur Bank, sieht die Gesellschaft – auch dank personeller Verstärkungen – gut aufgestellt: „Diese abermalige deutliche Steigerung zeigt das große Potenzial, das in diesem Geschäftsfeld unverändert liegt.“ Pluspunkt aus Anlegersicht bleibt derweil die ansprechende Dividende von 0,26 Euro je Aktie (Vorjahr: 0,22 Euro). Die Hauptversammlung findet am 22. Juni 2017 statt. Bezogen auf den gegenwärtigen Kurs von 7,70 Euro beträgt die Rendite knapp 3,4 Prozent. Den vollständigen Geschäftsbericht für 2016 will die Merkur Bank noch im Mai vorlegen. Die Marktkapitalisierung des im Münchner Spezialsegment m:access gelisteten Unternehmens beträgt knapp 44 Mio. Euro. Geeignet ist der Small Cap vor allem für langfristig orientierte Investoren.
03. Mai, 2017
Einen Tag vor der Hauptversammlung (HV) am 4. Mai 2017 hat secunet Security Networks die Zahlen zum ersten Quartal vorgelegt – und die können sich einmal mehr sehen lassen: Die Erlöse von 24,70 Mio. Euro übertreffen den Wert des entsprechenden Vorjahresquartals um mehr als 27 Prozent. Das ist insofern bemerkenswert, weil Q1 normalerweise ein eher schwächeres Quartal für secunet ist, die Vergleichsbasis von 2016 aber bereits relativ ambitioniert war. „Die Nachfrage nach unseren Produkten und Lösungen bleibt hoch“, sagt Rainer Baumgart, CEO des Anbieters von hochwertiger IT-Sicherheitstechnik. Das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) kam aufgrund der höheren Produktumsätze von 0,2 auf 0,9 Mio. Euro voran. Auch das ist ein Rekordniveau zum Jahresstart. Normalerweise hätte die Gesellschaft also schon jetzt einen Grund, die Prognosen für 2017 ein wenig anzupassen. Doch mit Blick auf die nahende Bundestagswahl und die damit einhergehende Haushaltssperre für Neuanschaffungen bleibt secunet bei seiner bisherigen Einschätzung und kalkuliert für Umsatz und EBIT mit Werten leicht unter Vorjahr. Demnach liegt die Messlatte bei Erlösen von knapp 116 Mio. Euro und einem Betriebsergebnis von circa 13,7 Mio. Euro. Positiv stimmt der stattliche Auftragsbestand von 70,5 Mio. Euro – verglichen 42,8 Mio. Euro im Jahr zuvor. Der Aktienkurs der Essener hat sich zuletzt stabilisiert und pendelt zwischen grob 45 und 55 Euro – was freilich immer noch ein sehr gutes Niveau ist. Vor zwölf Monaten kostete der Anteilschein noch weniger als die Hälfte. Keine Frage: Mit einem Börsenwert von gut 356 Mio. Euro ist secunet – trotz der komfortablen Bilanzrelationen – eher sportlich bewertet. Dafür bekommen Anleger aber auch eine sehr nachhaltige Wachstumsaktie. Thema Dividende: Auf der HV-Agenda steht eine von 0,34 auf 0,58 Euro je Aktie erhöhte Ausschüttung. Damit bringt es der im Prime Standard gelistete Titel allerdings auch “nur” auf eine Rendite 1,05 Prozent – bezogen auf den aktuellen Kurs. Für boersengefluester.de bleibt secunet ein attraktives Investment mit guten Perspektiven. Warburg Research hat das Kursziel zuletzt bei 62 Euro angesetzt.
Operativ gibt es bei Steico ein klares saisonales Muster: Q1 und Q2 steuern deutlich weniger zum Umsatz und zum EBIT bei als das zweite und dritte Quartal. Das verwundert nicht, immerhin ist der Dämmstoffspezialist stark wetterabhängig. Und bei frostigen Temperaturen geht auf den meisten Baustellen nun mal deutlich weniger als in den wärmeren Monaten. Umso erstaunlicher eigentlich, dass sich dieses Muster so überhaupt nicht im Chart widerspiegelt. Aber auch hierfür gibt es eine plausible Erklärung. Zum einen hat das Unternehmen aus Feldkirchen in den vergangenen Jahren seine Prognosen für das Gesamtjahr in der Regel sicher eingelöst. Noch wichtiger dürfte jedoch sein, dass übergeordnete Themen – insbesondere die enormen Investitionen in neue Produktionsanlagen – den Trend vorgegeben haben. Und hier hat sich zuletzt gezeigt, dass der Vorstand mit seinem finanziellen Wagnis richtig gelegen hat. Auch mit den neuerlichen Bauarbeiten kommt Steico gut voran. „Sämtliche Aktivitäten bewegen sich im Rahmen des Zeit- und Kostenplans“, heißt es im jetzt vorgelegten Zwischenbericht. Sehen lassen können sich auch die anderen Daten. Der Umsatz erreichte mit 54,2 Mio. Euro beinahe das Nivea aus dem zweiten Quartal 2016. Und ein Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) von 4,6 Mio. Euro hat die Gesellschaft auch noch nie in einem Auftaktviertel erreicht. Folgerichtig hat der Vorstand die bisherigen Prognosen für das Gesamtjahr bekräftigt. Demnach ist bei einem Umsatzplus im oberen einstelligen Prozentbereich mit einem etwas überproportionalen EBIT-Zuwachs im niedrigen zweistelligen Prozentbereich zu rechnen. Boersengefluester.de kalkuliert zurzeit mit einem EBIT von rund 21 Mio. Euro für 2017. Dem steht eine Marktkapitalisierung von zurzeit knapp 218 Mio. Euro entgegen. Alles im grünen Bereich also. Wir bleiben bei der positiven Einschätzung für den Anteilschein des Bauzulieferers.
02. Mai, 2017
Unnötig weit lehnt sich Mühlbauer in Sachen Ausblick eigentlich nie aus dem Fenster. Doch mit dem für 2017 in Aussicht gestellten Rückgang von Umsatz und Betriebsergebnis hatten Anleger nicht gerechnet. Der wesentliche Grund für die vorsichtige Einschätzung ist die Zurückhaltung der Kunden aus dem Industriebereich. Und da die Projekte mit den Regierungen sich nur selten in das Quartalsschema der Börsen pressen lassen, lässt Mühlbauer Vorsicht walten. Da ist es nur ein schwacher Trost, dass der Spezialist für Anlagen zur Produktion von Reisepässen, ID-Karten, Halbleiterprodukten oder auch RFID-Anwendungen mit seinen Zahlen für 2016 deutlich besser abgeschnitten hat als gedacht. Immerhin kam das Ergebnis je Aktie von 2,54 auf 2,71 Euro voran. Das Betriebsergebnis kletterte von 42,73 auf 48,06 Mio. Euro. Ursprüngliches Ziel war es, die hohen Vorjahreswerte in etwa zu halten. Die Dividende lässt das Unternehmen aus Roding erwartungsgemäß bei 1,50 Euro pro Anteilschein. Bezogen auf den aktuellen Kurs von 43,40 Euro entspricht das einer Rendite von immerhin fast 3,5 Prozent. Die Hauptversammlung findet allerdings erst am 10. August 2017 statt. Insgesamt hat die Notiz von dem Januar-Hoch bei 58 Euro nun um rund ein Viertel an Wert eingebüßt und die 200-Tage-Durchschnittslinie mit Schwung von oben nach unten durchstoßen. Normalerweise ist das kein gutes Zeichen. Andererseits ist es noch gar nicht ausgemachte Sache, dass Mühlbauer tatsächlich vor einem spürbaren Ergebnisrückgang steht. Zudem ist die Bewertung des schuldenfreien Unternehmens fern einer Übertreibung nach oben. Unter Berücksichtigung des Netto-Finanzguthabens wird das Unternehmen mit dem gut Zwölffachen des von boersengefluester.de für 2017 erwarteten Ergebnisses vor Zinsen und Steuern (EBIT) bewertet. Unterm Strich sehen wir in der aktuellen Schwächephase eher eine gute Nachkaufgelegenheit. Immerhin fällt Mühlbauer bei uns in die Kategorie „klassisches Langfristinvestment“.
25. April, 2017
Die zu erwartende nächste Finanzierungsrunde des Biotechunternehmens Wilex nimmt Konturen an: Demnach planen die Münchner, etwas mehr als zwei Millionen neue Aktien zu einem Kurs von jeweils 2,45 Euro – also knapp unterhalb der aktuellen Notiz – zu platzieren. Die Bezugsfrist läuft vom 26. April bis zum 10. Mai 2017. Altaktionäre erhalten ein Bezugsrecht, wobei 19 Aktien zum Bezug eines neuen Anteilscheins berechtigen. Insgesamt könnte der Mittelzufluss also rund 5 Mio. Euro betragen. Damit ist die Barkapitalerhöhung größer als die vorangegangenen Maßnahmen. In einem Punkt unterscheidet sie sich jedoch nicht von Ihren Vorgängern: Auch diesmal zieht der Großaktionär, die dievini Hopp BioTech holding, voll mit und garantiert darüber hinaus, alle nicht bezogenen Aktien zu übernehmen. Im Extremfall könnte sich der Anteil von dievini somit von rund 64 auf knapp 69 Prozent erhöhen. Mit dem Emissionserlös will Wilex in erster Linie die Entwicklung von HDP-101 gegen die bösartige Turmorerkrankung Multiple Myelom, auch Morbus Kahler genannt, vorantreiben. Boersengefluester.de hat bereits mehrfach über die von Wilex verwendeten Antikörper-Wirkstoff-Konjugate berichtet. Nähere Informationen gibt es aber auch auf der Homepage des Unternehmens HIER. Ob Wilex bis zum Ziel kommt, lässt sich – wie bei allen Biotechs – kaum vorhersagen. Fakt ist jedoch, dass Wilex mit der dievini Hopp BioTech holding einen starken Partner an seiner Seite hat, der es ermöglicht, eine Kapitalerhöhung derart dicht am aktuellen Aktienkurs zu platzieren. Dementsprechend bleiben wir grundsätzlich auch positiv für die Wilex-Aktie gestimmt. Zuletzt haben die positiven Meldungen jedenfalls deutlich überwogen.
24. April, 2017
Keine Frage: Zooplus gehört zu den wenigen wirklichen Erfolgsstorys aus dem heimischen E-Commerce-Sektor. Und auch die für das Auftaktquartal 2017 gemeldeten Umsatzzahlen des Online-Shops für Tierbedarf können sich mit einem Plus von knapp einem Viertel auf 257 Mio. Euro sehen lassen und decken die Gesamtjahresprognose von mindestens 1,125 Mrd. Euro Erlös – bei einem Gewinn vor Steuern von 17 bis 22 Mio. Euro. Trotzdem drängt sich der Eindruck auf, dass die Investoren in den vergangenen Tagen einem kollektiven Wahnsinn erlegen sind. Immerhin ist die Notiz des SDAX-Unternehmens seit der Vorlage des Vorabberichts von 143 Euro zwischenzeitlich auf ein All-Time-High von Euro 178,50 Euro geschossen und hat die Marktkapitalisierung damit in der Spitze auf 1.260,4 Mio. Euro befördert. Selbst wenn alles gut läuft, kommt der Titel damit auf ein 2017er-KGV von fast 80. Die Analysten von Hauck & Aufhäuser rechnen für 2019 zwar mit einem Überschuss von 27,4 Mio. Euro. Aber auch dieses Ergebnis würde das Kurs-Gewinn-Verhältnis nur auf 46 drücken. Vermutlich ist das Kurs-Buchwert-Verhältnis (KBV) nicht die perfekte Kennzahl zur Bewertung eines Unternehmens wie Zooplus. Trotzdem: Ein KBV von deutlich mehr als zehn, für eine Gesellschaft, die mit einer Eigenkapitalrendite von weniger zehn Prozent agiert, ist schon überaus sportlich. „Auch im weiteren Jahresverlauf werden der Ausbau unserer Umsatzbasis und damit die weitere Stärkung der Marktposition im Vordergrund unserer Aktivitäten stehen”, sagt Zooplus-CEO Cornelius Patt. Die große Frage ist für boersengefluester.de jedoch, ob Online-Händler wie Zooplus überhaupt jemals von ihrer Wachstumsmaxime abrücken können, ohne nicht gleich wieder den Atem eines Konkurrenten zu spüren. Wer den Titel im Depot, darf sich ob der Performance glücklich schätzen. Fundamental nachvollziehbar ist das Tempo der Rally für uns nicht mehr.
Und wieder einmal steht der Aktienkurs von Mensch und Maschine (MuM) unmittelbar vor der Marke von 15 Euro. In den vergangenen Wochen und im Sommer 2016 war er regelmäßig an dieser Hürde gescheitert. Frische Kraft hat die Notiz des Anbieters von Konstruktionssoftware nun jedoch in Form von ansehnlichen Quartalszahlen: Trotz des zu erwartenden Umsatzrückgangs von gut 9,7 Prozent auf 45,47 Mio. Euro kam das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) um 2,7 Prozent auf annähernd 5,42 Mio. Euro voran. Hintergrund: Im Auftaktquartal 2016 stellte Autodesk, dessen Software MuM vertreibt, den Verkauf von Einzellizenzen ein und wechselte auf ein Mietmodell – mit entsprechenden Auswirkungen auf den Erlösmix von Mensch und Maschine. Umso positiver ist, dass das Geschäft mit eigener Software mittlerweile rund 80 Prozent der Wertschöpfung auf Konzernebene widerspiegelt. Für das Gesamtjahr bleibt CEO Adi Drotleff bei seiner bisherigen Prognose, wonach ein EBITDA zwischen 17,5 und 18,5 Mio. Euro zu erwarten ist. Aus heutiger Sicht scheint diese Prognose recht konservativ und könnte sogar getoppt werden. Ansonsten hat sich an den Rahmenbedingungen nicht großartig etwas geändert: Die in der offiziellen Firmenpräsentation gemachten Langfristprognosen gelten weiterhin. Kurzfristig richten sich die Blicke der Investoren zunächst auf die Präsentation von Drotleff am 26. April 2017 auf der MKK Münchner Kapitalmarkt Konferenz. Dividendenfans blicken schon jetzt auf die für den 10. Mai 2017 angesetzte Hauptversammlung, bei der eine Dividende von 0,35 Euro auf der Agenda steht. Für 2017 (zahlbar nach der HV 2018) will Drotleff diesen Satz auf 0,45 bis 0,50 Euro je Aktie erhöhen. Für 2018 ist eine weitere Anhebung auf vermutlich 0,60 Euro geplant. Das macht den Titel zu einem attraktiven Dividendenwert. Für boersengefluester.de stehen die Chancen jedenfalls gut, dass die Notiz den Bereich um 15 Euro diesmal hinter sich lässt.
21. April, 2017
Wenn Unternehmen am Freitag nach Börsenschluss eine Meldung zur aktuellen Geschäftsentwicklung veröffentlichen, hat das meist nichts Gutes zu bedeuten – so auch bei 2G Energy. Immerhin musste der Hersteller von Kraft-Wärme-Kopplungs-(KWK)-Anlagen einräumen, dass er mit Erlösen von mehr als 170 Mio. Euro sein Umsatzziel für 2016 gut erreicht hat, bei der EBIT-Marge aber nur leicht über dem Vorjahresniveau von 3,1 Prozent landen wird. Dabei hatte die im neuen Börsensegment Scale gelistete Gesellschaft noch Ende November 2016 mitgeteilt, dass die operative Rendite wohl im oberen Bereich des avisierten Korridors von drei bis fünf Prozent liegen wird. Das heißt: Statt eines erhofften Gewinns vor Zinsen und Steuern von rund 8,5 Mio. Euro, wird 2G Energy für 2016 wohl nur auf ein EBIT von gut 5,5 Mio. Euro kommen. Als Gründe für die Zielverfehlung führt das Unternehmen aus Heek im Münsterland „die Neubewertung verschiedener größerer Projekte und die unerwartete Verschiebung von Aufträgen in das laufende Geschäftsjahr“ an. Zudem soll die britische Tochter 2G Energy Ltd. Verluste eingefahren haben. Das ist insofern überraschend, weil insbesondere die Niederlassung in Großbritannien, ebenso wie die in den USA, zuletzt noch für ihre veritable Entwicklung hervorgehoben wurden. Weitere Hintergründe dürfte das Unternehmen mit der Vorlage des vorläufigen Zahlenwerks am 27. April präsentieren. Der Geschäftsbericht ist für Ende Mai angesetzt. Nun kommen Gewinnwarnungen für Anleger immer ungelegen, bei 2G Energy schmerzt es jedoch besonders, weil sich die Aktie in den vergangenen Monaten sehr ordentlich entwickelt hatte. Kursentwicklung und die operativen Fortschritte bildeten in diesem Fall ein schönes Pärchen. Nun kommt es darauf an, wie der Vorstand die Prognosen für 2017 formulieren wird. Bislang war von einem „moderaten Umsatz- und Ergebniswachstum“ die Rede. Vorerst ist die Aktie eine Halten-Position, wenngleich der Kursabschlag von gut zehn Prozent im nachbörslichen Handel kein gutes Omen ist.
Vectron Systems liefert die erhofft starken Zuwächse im Auftaktquartal 2017: Bei einem Umsatzplus von 7,57 auf 10,62 Mio. Euro kam das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) deutlich überproportional um 188 Prozent auf 1,84 Mio. Euro voran. Damit haben die Münsteraner die ohnehin schon hohe EBIT-Marge von 16,8 Prozent aus dem Abschlussviertel 2016 nochmals leicht getoppt. Und der Ausblick bleibt positiv. „Die Gesellschaft geht davon aus, dass der erfreuliche Trend sich in den nächsten Monaten fortsetzt, da die Kassenrichtlinie im Inland weiterhin Umsatztreiber bleiben dürfte“ heißt es offiziell. Gleichwohl wird sich das Hauptinteresse der Investoren bei der Präsentation von Vorstand Thomas Stümmler am 26. April 2017 auf der MKK Münchner Kapitalmarkt Konferenz um die Perspektiven der mit Coca-Cola gestarteten Weiterentwicklung der Gastro-App GetHappy. Die Notiz der im Scale gelisteten Vectron-Aktie bewegt sich mit gut 96 Euro in unmittelbarer Nähe zum All-Time-High. Keine Frage: Die Umsetzung der neuen Kassenrichtlinie beschert Vectron eine erhebliche Sonderkonjunktur. Umso schwerer lässt sich das tatsächliche Potenzial von GetHappy abschätzen. Letztlich ist hier alles möglich: Von Game-Changer bis Flop – aber gerade das macht den Reiz der Vectron-Aktie aus. Den Geschäftsbericht mit allen Daten für 2016 legt das Unternehmen am 28. April vor.
19. April, 2017
Einen Preis für den Geschäftsbericht mit der spektakulärsten Bebilderung wird die Beteiligungsgesellschaft Scherzer & Co. sicher nicht gewinnen. Aber wer als Anleger etwas lernen will – etwa zum Thema Squeeze-out und Nachbesserungsrechte – sollte sich ruhig einmal die Jahresbericht von Scherzer durchlesen – zum kostenlosen Download kommen Sie etwa auf der boersengefluester.de-Profilseite von Scherzer (HIER) oder auf der Homepage des Unternehmens (HIER). Mindestens ebenso lesenswert in dem Geschäftsbericht sind außerdem die Fallstudie zum Depotwert Audi sowie die vielen anderen Porträts zu deutschen Nebenwerten, die sich im Portfolio von Scherzer befinden. Damit nicht genug: Die Aktie von Scherzer hat sich in den vergangenen Quartalen als prima Investment erwiesen. „Die starke Kursentwicklung unserer Aktie honoriert (endlich) die gute fundamentale Entwicklung unserer Gesellschaft in den letzten Jahren sowie das außerordentliche Potenzial, das in unseren Nachbesserungsrechten steckt“, betont der Vorstand. Allein in den vergangenen zwölf Monaten zog der Kurs um rund 45 Prozent an und hält sich nun schon seit ein paar Wochen knapp unter dem All-Time-High von 2,405 Euro. Auf etwa diesem Niveau bewegt sich übrigens auch der aktuelle Substanzwert der Aktie. Die Analysten von Solventis haben die Scherzer-Aktie kürzlich mit einem Kursziel von 2,69 Euro und einer Kaufen-Einschätzung versehen. Für boersengefluester.de bleibt der im neuen Börsensegment Scale gelistete Titel ebenfalls aussichtsreich. Zur Hauptversammlung am 29. Mai 2017 in Köln steht erneut eine Dividende von 0,05 Euro je Aktie auf der Tagesordnung. Bezogen auf den aktuellen Kurs entspricht das einer Rendite vor Steuern von rund 2,1 Prozent. Die gesamt Marktkapitalisierung des Unternehmens liegt bei gut 70 Mio. Euro.
Noch ließ sich mit der Aktie von IBU-tec advanced materials kein Geld verdienen. Rund drei Wochen nach dem Börsenstart, notiert der Aktienkurs der ersten echten Scale-Neuemission mit 16,50 Euro exakt auf Ausgabepreis – und der war bezogen auf die Preisspanne von 16 bis 20 Euro ohnehin weit unten angesetzt. Die bislang verhaltene Kursentwicklung ist für boersengefluester.de eine Überraschung, denn Firmenkenner schwärmen regelmäßig in höchsten Tönen von IBU-tec. Offenbar hat sich das aber noch nicht entsprechend in der Finanzszene herumgesprochen. Umso gespannter sind wir auf die Präsentation von CEO Ulrich Weitz am 10. Mai 2017 auf der Frühjahrskonferenz der DVFA in Frankfurt. Gut möglich, dass dann der Funke überspringt. Manchmal dauert es eben etwas länger, wie zum Beispiel die Charts von Börsenneulingen wie va-Q-tec oder B.R.A.I.N. Biotechnology zeigen. Dabei ist das auf die Herstellung von Pulvern und Granulaten fokussierte Spezialchemie-Unternehmen vergleichsweise moderat bewertet: Der Börsenwert von zurzeit 66 Mio. Euro entspricht knapp dem 15fachen des von boersengefluester.de für das laufende Jahr erwarteten Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT). Zudem gilt das in Weimar ansässige Unternehmen über seine Aktivitäten im Batteriebereich – IBU-tec ist hier Zulieferer für BASF – als Profiteur des Trendthemas Elektromobilität. Verglichen mit dem Spezialmaschinenbauer Aumann gibt es die E-Mobility-Fantasie bei IBU-tec jedenfalls deutlich günstiger – auch wenn die Wachstumsraten von IBU-tec sicherlich nicht an das Expansionstempo der MBB-Tochter heranreichen.
13. April, 2017
Interessante Wendung bei Schweizer Electronic: Wenige Tage nachdem der Leiterplattenhersteller nicht gerade überzeugende Zahlen für 2016 vorgelegt hat (HIER), erhöht der langjährige Entwicklungspartner WUS Printed Circuit aus China sein Engagement bei Schweizer Electronic und kommt (wenn alle Genehmigungen erteilt sind) künftig auf eine Größenordnung von 19,74 Prozent – nach bislang 4,50 Prozent. Zudem hat der Taiwan-Ableger von WUS 10,16 Prozent an Schweizer erworben. „Mit diesem Schritt unterstreicht das Unternehmen WUS sein uneingeschränktes Vertrauen in Schweizers technologische Kompetenz und sein starkes Interesse an den Zukunftsperspektiven des Unternehmens aus Schramberg“ heißt es. Die Stücke kommen allesamt aus dem Besitz der Familie Schweizer, die damit nicht mehr Mehrheitsaktionär ist – eine Entwicklung, über die bereits seit geraumer Zeit spekuliert wurde. Allerdings hatten die meisten Investoren auf den DAX-Konzern Infineon – er hält 9,39 Prozent der Aktien – als potenziellen Aufstocker getippt. Nun: Eine naheliegende Vermutung ist, dass die plötzliche Abberufung von Maren Schweizer Anfang Februar als Vorstandsvorsitzende in direktem Zusammenhang mit dem jetzt gefixten WUS-Deal steht. Immerhin war Maren Schweizer für die Asien-Aktivitäten (China, Hongkong, Singapur, Japan) des Unternehmens verantwortlich. Wie geht es nun weiter für die im General Standard gelistete Aktie? Insgesamt kommt WUS nun auf 29,9 Prozent der Aktien – bewegt sich also unmittelbar unterhalb der Schwelle für ein Pflichtangebot. Ob die Chinesen auf mehr als 30 Prozent gehen, ist derzeit reine Spekulation. Gänzlich unwahrscheinlich ist so ein Schritt jedoch nicht. Beinahe noch interessanter wird jedoch sein, wie Infineon nun parieren wird. Die einfache Variante wäre, dass sie sich mit ihrem Paket zufrieden geben und stillhalten. Möglicherweise werden aber auch die Münchner bei der Familie Schweizer vorstellig, um ihren Anteil aufzustocken. Darüber hinaus steht natürlich sowohl WUS als auch Infineon der normale Börsenhandel offen, um ihre Bestände zu erhöhen. Und dann gibt es ja auch noch den japanischen Shareholder Meiko, der 4,76 Prozent besitzt. So oder so: Nach Auffassung von boersengefluester.de kann der Aktienkurs von der neuen Konstellation eigentlich nur profitieren. Am 28. April 2017 wird Schweizer Electronic den vollständigen Jahresbericht vorlegen. Vermutlich gibt es dann weitere Details zu der jetzigen Transaktion. Die Analysten von Montega haben kürzlich ihre Kaufen-Einschätzung mit Kursziel 25 Euro bestätigt.
Die ursprünglichen Ziele weit verfehlt, aber zumindest die im vergangenen November tiefer gehängten Gewinnprognosen sicher erreicht: So lassen sich die wesentlichen Zahlen des Bauspezialisten Bauer zusammenfassen. „Operativ haben wir uns deutlich verbessert und einen großen Schritt nach vorne gemacht“, sagt CEO Thomas Bauer. Bei einer Gesamtkonzernleistung von 1.586,1 Mio. Euro kam die Gesellschaft auf ein Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) von 68,35 Mio. Euro, was einem Rückgang von knapp einem Viertel gegenüber dem vergleichbaren Vorjahreswert entspricht. Die Dividende kürzt Bauer von 0,15 auf 0,10 Euro je Aktie. Unter Renditegesichtspunkten ist der Titel aber sowieso nicht sonderlich interessant. Trotzdem sieht es aus Börsensicht konstruktiv aus. Jedenfalls hat der Aktienkurs des in Schrobenhausen ansässigen Unternehmens zuletzt deutlich an Höhe gewonnen und kratzt an der Marke von 15 Euro. Die Spekulation von boersengefluester.de HIER ist also voll aufgegangen – freilich mit kräftiger Unterstützung des Gesamtmarkts. Nun kommt es darauf an, dass Bauer auf Kurs bleibt und seine Prognose für 2017 einlöst. Die sieht nämlich ganz ansprechend aus und bewegt sich etwa auf den eigentlich schon für 2016 erwarteten Bahnen: Demnach will Bauer bei einem EBIT von rund 75 Mio. Euro auf einen Überschuss in einer Bandbreite zwischen 23 und 28 Mio. Euro kommen. Das würde auf ein Ergebnis je Aktie von 1,34 bis 1,63 Euro hinauslaufen. Zur Einordnung: Die Analysten rechnen durchschnittlich „nur“ mit einem Ergebnis je Aktie von rund 1,25 Euro für 2017. Nicht abschrecken lassen sollten sich Anleger dabei von dem für Mitte Mai 2017 angesetzten Q1-Bericht – im Auftaktviertel schreibt das Unternehmen traditionell roten Zahlen. Bewertungstechnisch das größte Hemmnis bleibt die enorme Netto-Finanzverschuldung (inklusive Pensionsrückstellungen) von fast 808 Mio. Euro. Das macht die Aktie anfällig für Veränderungen im Zinsumfeld. Summa summarum sieht es aber so aus, als ob die Bauer-Aktie genügend Power hat, um den Kursanstieg der vergangenen Monaten fortzusetzen.
11. April, 2017
Noch einen Tick besser als nach dem ersten Zahlenüberblick zu erwarten war, wird Nanogate das vergangene Geschäftsjahr abschließen. So kommt der Spezialist für hochwertige Beschichtungen bei Erlösen von 112,5 Mio. Euro auf ein Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) von 12,4 Mio. Euro sowie einen Netto-Gewinn von 2,5 Mio. Euro. Das komplette Zahlenwerk veröffentlicht das in das in das neue Börsensegment Scale gewechselte Unternehmen am 27. April 2017. Die nächste Präsentation vor Investoren findet Anfang Mai auf der von Edison und BankM unterstützen DVFA-Frühjahrskonferenz in Frankfurt statt. Die Experten von Berenberg haben die Nanogate-Aktie in ihrer Auftaktstudie zuletzt mit einem Kursziel von 58 Euro versehen. Dabei gehen die Analysten davon aus, dass Nanogate im Jahr 2019 die Umsatzmarke von 200 Mio. Euro überspringen wird und dabei auf ein EBITDA von rund 27 Mio. Euro kommt. Das könnte unterm Strich dann auf ein Ergebnis je Aktie von 1,31 hinauslaufen. Mit anderen Worten: Sogar das 2019er-KGV beträgt rund 35. Trotzdem gibt es für boersengefluester.de gegenwärtig keinen Grund, von unserer bisherigen Einschätzung abzuweichen. Gemessen an den meisten herkömmlichen Bewertungskennzahlen ist die Aktie von Nanogate zwar extrem sportlich bewertet. Andererseits legen die Saarländer auch eine richtig gute Wachstumsstory hin, die durch den mehrheitlichen Einstieg bei dem US-Anbieter Jay Plastics nochmals an Attraktivität gewinnt. Aktuelle Marktkapitalisierung: 192 Mio. Euro.
Alle wesentlichen Daten zu Umsatz und den verschiedenen Gewinngrößen für 2016 hatte Cliq Digital bereits Mitte Februar vorgelegt. Ums stärker richtet sich das Augenmerk in dem jetzt vorgelegten Geschäftsbericht auf den Ausblick für das laufende Jahr sowie die Bilanzkennzahlen. Dabei fällt die Prognose von Vorstand Luc Voncken gewohnt schwammig aus. So rechnet der Vermarkter von Content und Security-Software für Smartphones – bei einer deutlichen Erhöhung der Marketingausgaben gegenüber dem Vorjahreswert von 21,62 Mio. Euro – mit einem prozentual zweistelligen Umsatzplus. Angesichts von 2016er-Erlösen von knapp 65,30 Mio. Euro liegt die rechnerische Messlatte also bei mindestens 72 Mio. Euro. Anders als bei den meisten Unternehmen, wo EBIT-Margen oder Netto-Renditen die zentralen Steuerungsgrößen sind, orientiert sich Cliq Digital stark an dem Verhältnis von „Nettoumsatz pro User in den ersten sechs Monaten“ zu „Kosten pro Kundenakquisition“ – dem sogenannten Cliq-Faktor. Dieser lag 2016 mit 1,41 nahezu auf dem gleichen Niveau wie im Jahr zuvor. Konkret betrug der durchschnittliche Nettoumsatz pro Kunde im ersten Halbjahr 11,73 Euro. Dem standen Akquisitionskosten von 8,32 Euro gegenüber. Werte größer 1,0 signalisieren also, dass die Aufwendungen im Zusammenhang mit der Kundengewinnung zumindest kleiner waren als die mit dem Kunden erzielten Erlöse. Für das zweite Halbjahr 2017 hat sich Cliq Digital eine stärkere Bearbeitung außereuropäischer Märkte vorgenommen, was zwar mit einem etwas geringeren Erlösstrom einhergeht, allerdings sind auch die korrespondierenden Kosten für die Kundenakquise niedriger anzusetzen. Per saldo dürfte der Cliq-Faktor damit einigermaßen konstant bleiben. Losgelöst davon: Die Analysten von Warburg Research gehen in ihrer jüngsten Studie von einem Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) für 2017 von 5,20 Mio. Euro aus (Vorjahr: 4,48 Mio. Euro). Dem steht zurzeit eine Marktkapitalisierung von rund 44,7 Mio. Euro gegenüber. On top kommen noch Netto-Finanzverbindlichkeiten von gut 10,5 Mio. Euro, womit sich Cliq Digital auch in dieser Disziplin spürbar verbessert hat. Der Buchwert je Aktie bewegt sich mit 7,03 Euro dicht an der aktuellen Notiz. Per saldo ist also alles im grünen Bereich. Demnach hält boersengefluester.de das von Warburg genannte Kursziel von 9,60 Euro für gut erreichbar. Der Small Cap bleibt also überdurchschnittlich interessant.
07. April, 2017
Das erste Quartal ist gerade mal ein paar Tage vorbei, da erhöht WashTec bereits die Prognose für das Gesamtjahr. Demnach kalkuliert der Anbieter von Autowaschanlagen und entsprechendem Reinigungszubehör jetzt mit einem Umsatzplus auf mindestens 410 Mio. Euro und einer EBIT-Marge von mehr als zwölf Prozent. Demnach läge die absolute Untergrenze für das Ergebnis vor Zinsen und Steuern bei gut 49 Mio. Euro. Bislang ging der SDAX-Konzern davon aus, den 2016er-Umsatz von 372,8 Mio. Euro um „deutlich“ mehr als sechs Prozent zu toppen – mit einer entsprechenden Verbesserung beim EBIT. Die Erwartungshaltung der Analysten für das Betriebsergebnis des laufenden Jahres liegt bei rund 50 Mio. Euro – boersengefluester.de setzt das EBIT-Ziel mittlerweile bei 51,5 Mio. Euro an. Diese Zahlen zeigen bereits: Um wirklich positiv zu überraschen, muss WashTec im Jahresverlauf wohl nochmals nachlegen. Die Chancen dafür scheinen jedoch ganz gut zu stehen, andernfalls hätten sich die Augsburger wohl kaum derart früh so weit aus dem Fenster gelehnt. Doch so beeindruckend das Sentiment auch ist, die meisten Bewertungskennzahlen für die Aktie sind längst in überaus sportlichen Relationen angekommen. Beispielhaft sei nur das Kurs-Buchwert-Verhältnis (KGV) von fast 15 genannt. Daher ist der Titel für uns auch „nur“ eine Halten-Position. Immerhin: Selbst bei Kursen von mittlerweile 62 Euro steht die zur Hauptversammlung am 3. Mai 2017 vorgeschlagene Dividende von 2,10 Euro je Aktie noch immer für eine Rendite von fast 3,4 Prozent.
Da gibt es gar kein Vertun: Die Jahreszahlen von Schweizer Electronic fallen schlechter aus, als zu erwarten war: Bei einem leichten Umsatzplus auf 116,1 Mio. Euro knickte der Gewinn vor Zinsen und Steuern (EBIT) von 3,7 auf 1,8 Mio. Euro ein. „Belastet wurde das Ergebnis durch größere Produktneuanläufe, deren Rendite in der Ramp-Up Phase schwächer war, durch überproportional angestiegene Kosten für Personal sowie ein umfangreiches Investitionsprogramm in neue Produktionstechnologien“, heißt es offiziell. Immerhin: Die Dividende lässt der Leiterplattenspezialist bei 0,65 Euro je Aktie, boersengefluester.de hatte bislang mit einer deutlichen Kürzung der Ausschüttung gerechnet. Damit bringt es der Small Cap auch auf dem jetzigen Kursniveau von knapp 22 Euro auf eine Rendite von beinahe drei Prozent – das ist nicht so schlecht. Die Hauptversammlung findet allerdings erst am 7. Juli 2017 statt. Stärker als auf die Zahlen für das abgelaufene Jahr, schauen die Investoren bei Schweizer Electronic aber ohnehin auf ganz andere Dinge: Spätestens seit der ungewöhnlich knapp formulierten sofortigen Abberufung von Maren Schweizer als CEO, geht es mit der Notiz spürbar nach oben. Getuschelt wird, dass Ankerinvestor Infineon (Anteil: 9,39 Prozent) seinen Einfluss bei dem Unternehmen aus Schramberg vergrößern will. Noch gibt es dazu zwar keine konkreten Äußerungen seitens des DAX-Konzerns. Doch es scheint nur eine Frage der Zeit zu sein, bis die Familien Schweizer den Status des Mehrheitsaktionärs (51,91 Prozent) aufgeben werden. Zudem soll die Performance des Unternehmens in Asien verbessert werden. Kurse nördlich von 25 Euro, wie es sie 2014 und 2015 bereits gab, sollten eine realistische Hausnummer für den Small Cap sein. Die gegenwärtige Marktkapitalisierung beträgt 82,4 Mio. Euro. Am 28. April 2017 wird Schweizer Electronic den vollständigen Jahresbericht vorlegen.
06. April, 2017
Für die Aktionäre von SFC Energy waren die vergangenen zwei Jahre alles andere als eine entspannte Börsenzeit. Die wichtigen Kunden aus dem Öl- und Gasbereich drosselten massiv ihre Investitionen, dementsprechend mau fielen die Zahlen des Anbieters von Messsystemen und dezentralen Stromaggregaten aus und schickten den Kurs von 6 auf 2 Euro in den Keller. Immerhin: Seit Anfang 2017 macht sich aber so etwas wie Hoffnung breit: Jedenfalls hat sich die SFC-Notiz von ihren Tiefständen erholt und die 3-Euro-Marke signifikant überschritten. Beim gegenwärtigen Kurs von 3,32 Euro beträgt die Marktkapitalisierung ziemlich genau 30 Mio. Euro. Zum Vergleich: Für das laufende Jahr rechnet CEO Peter Podesser mit Erlösen zwischen 50 und 55 Mio. Euro sowie einem “deutlich verbesserten“ bereinigten EBIT. Eine konkrete Größenordnung für das um Akquisitionseffekte korrigierte Ergebnis vor Zinsen und Steuern nennt Podesser zwar nicht, die Experten von Warburg Research rechneten zuletzt aber mit einem EBIT von minus 1,4 Mio. Euro für 2017. Einen tatsächlichen Turnaround mit schwarzen Zahlen dürfte es aber vermutlich nicht vor 2018/19 geben. Das macht den Small Cap auch weiterhin zu einem riskanten Investment – trotz der an sich günstigen Relation von Marktkapitalisierung zu Umsatz. Der Buchwert je Aktie beträgt zurzeit 1,47 Euro, was bezogen auf den Aktien ebenfalls geerdet aussieht. Allerdings gibt es noch eine Menge operativer Fragezeichen, etwa die weitere Entwicklung im militärischen Bereich. Hier ist SFC für eine Großorder erheblich in Vorleistung gegangen – bislang ohne entsprechenden Erfolg. Im Risikobericht heißt es dazu unmissverständlich: „Eine weitere Verschiebung bzw. Nichtbeauftragung von geplanten Großprojekten im Verteidigungsbereich könnte zu bestandsgefährdenden Risiken führen.“ Summa summarum ist die Aktie für boersengefluester.de eine Halten-Position. Die Analysten von First Berlin sind zuversichtlicher und setzten das Kursziel Mitte Februar bei 4,10 Euro an.
05. April, 2017
Vielleicht gibt es aufregendere Geschäftsmodelle als Gerüstbau, Hebebühnen, Oberflächenschutz oder das Dämmen von Rohrleitungen. Doch bestimmt gibt es nicht so fürchterlich viele Small Caps, die ähnlich günstig bewertet sind wie Muehlhan. Und wer bislang aufgrund der mauen Charttechnik gezögert hat, bekommt nun ebenfalls Argumente: Immerhin hat sich die Notiz mit Elan über die Marke von 2,20 Euro geschoben – im Januar drehte der Kurs hier noch zurück Richtung Süden. Derweil haben die Hamburger mit ihren kürzlich vorgelegten Zahlen für 2016 unsere Erwartungen leicht getoppt. So kam die vom Entry Standard in das Basic Board gewechselte Gesellschaft bei Erlösen von 254,33 Mio. Euro auf ein Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) von 6,88 Mio. Euro, was einem Plus von knapp 32 Prozent gegenüber dem vergleichbaren Vorjahreswert entspricht. Angekündigt hatte Vorstandschef Stefan Müller-Arends ein EBIT im oberen Bereich der Spanne von 5 bis 7 Mio. Euro. Unterm Strich blieb ein Überschuss von knapp 2,84 Mio. Euro stehen, wovon annähernd 2 Mio. Euro auf die Aktionäre der Muehlhan AG entfallen. Dementsprechend kam das Ergebnis je Aktie von 0,05 auf 0,09 Euro voran. Die Dividende wird von 0,04 Euro auf 0,06 Euro erhöht, was dem Niveau von 2006 entspricht. Bezogen auf den aktuellen Kurs von 2,30 kommt der Small Cap auf eine vorzeigbare Rendite von 2,6 Prozent. Die Hauptversammlung findet am 16. Mai 2017 statt. Für das laufende Jahr stellt Müller-Arends Erlöse von 250 Mio. Euro sowie ein EBIT zwischen 6,5 und 8,5 Mio. Euro in Aussicht. Einiges hängt davon ab, ob die Kunden aus dem Bereichen Öl & Gas endlich wieder die Investitionsbremse lösen. Aber selbst wenn man den Mittelwert von 7,5 Mio. Euro beim EBIT unterstellt – verglichen dazu sieht der Börsenwert von knapp 46,5 Mio. Euro nicht sonderlich ambitioniert aus. Und sogar bei Einberechnung der Netto-Finanzverbindlichkeiten von gut 18 Mio. Euro wird der Small Cap noch mit weniger als dem Neunfachen des für 2017 zu erwartenden EBIT gehandelt. Bei dem hohen Abschlag von mehr als einem Viertel auf den Buchwert sollten Anleger beachten, dass knapp 20 Mio. Euro der Bilanzsumme von gut 146 Mio. Euro auf immaterielle Vermögensgegenstände entfallen. Saldiert man diesen Goodwill mit dem Eigenkapital, würde sich ein Buchwert von rund 2,24 Euro je Aktie ergeben. Damit käme der Titel auf ein KBV von knapp 1,1, was freilich immer noch recht günstig ist. Ein gutes Signal für boersengefluester.de Richtung mehr Investor Relations wäre zudem ein Upgrade in den Entry Standard-Nachfolger Scale.
Im Prinzip hatte der Automobilzulieferer EDAG Engineering Group nie einen Hehl daraus gemacht, dass er für 2016 an seiner Dividende von 0,75 Euro pro Anteilschein festhalten wolle – trotz der zweimaligen Senkung der Ergebnisprognosen. Dennoch: So ganz glauben wollte boersengefluester.de diesem Ausschüttungsziel nicht. Umso positiver überrascht sind wir nun, dass die seit Ende 2015 in Frankfurt notierte Gesellschaft ihr Versprechen nun tatsächlich einlöst. Zur Hauptversammlung am 31. Mai 2017 – in der Schweiz heißt die Veranstaltung Generalversammlung – steht erneut eine Dividende von 0,75 Euro je Aktie auf der Agenda, was den Titel beim gegenwärtigen Kurs von 15,30 Euro auf eine Rendite von immerhin 4,9 Prozent befördert. Dabei hat EDAG 2016 mit Erlösen von 714,96 Mio. Euro (minus 0,99 Prozent) und einem Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) von 37,84 Mio. Euro (minus 37,16 Prozent) alles andere als überzeugend abgeschlossen. Das um bilanzielle Effekte aus Übernahmen und der Zusammenführung mit dem ehemals selbst börsennotierten Ingenieursdienstleister Rücker bereinigte EBIT fiel von 72,6 auf 43,8 Mio. Euro zurück – was auf eine operative Rendite von 6,1 Prozent hinausläuft. Zum Vergleich: Die avisierte EBIT-Range (bereinigt) erstreckte sich auf sechs bis acht Prozent. Für 2017 rechnet CEO Jörg Ohlsen mit einem Umsatzplus von bis zu fünf Prozent. Die Messlatte für das EBIT bleibt in der bekannten Bandbreite von sechs bis acht Prozent. Das hört sich zunächst einmal erreichbar an, allerdings sind die Erwartungen der Analysten im Schnitt etwas höher, so dass es zu Enttäuschungen kommen könnte – beziehungsweise es leichten Anpassungsbedarf bei den Schätzungen gibt. Unter Bewertungsaspekten bleibt die EDAG-Aktie für uns eine gute Halten-Position: Inklusive der Netto-Finanzverbindlichkeiten von zurzeit rund 98 Mio. Euro kommt die Gesellschaft auf einen Unternehmenswert von rund 480 Mio. Euro. Bezogen auf ein für 2017 von boersengefluester.de erwartetes (bereinigtes) EBIT von 52 Mio. Euro, wird die Aktie also mit dem Multiple von 9,2 gehandelt. Zur Einordnung: Bertrandt, das wohl am ehesten vergleichbare Unternehmen auf dem heimischen Kurszettel kommt hier auf eine entsprechende Relation von 9,9.
31. März, 2017
Ganz schwieriges Terrain bleibt die Aktie des 3D-Druckerherstellers Voxeljet. Die jetzt vorgelegten Umsätze für 2016 erreichten mit 22,34 Mio. Euro gerade einmal die untere Kante der zuletzt eingedampften Prognose von 22 bis 24 Mio. Euro. Parallel dazu vergrößerten sich die Verluste von 9,59 auf 11,31 Mio. Euro. An der Börse ist der Titel komplett out und befindet sich mit weniger als 2,60 Euro auf Rekordtief. Zum Vergleich: Das All-Time-High vom 18. November 2013 lag bei schwindeligen 51,86 Euro. Entsprechend haben sich auch die Bewertungsrelationen verschoben. Mittlerweile wird die im bayerischen Friedberg – und an der Nasdaq gelistete – Aktie mit einem Abschlag von knapp sieben Prozent zum Buchwert gehandelt. Zu Zeiten des 3D-Druck-Hypes wäre das unvorstellbar gewesen. Immerhin: Für 2017 hat CEO Ingo Ederer seine bisherige Einschätzung bestätigt. Demnach ist bei Umsätzen zwischen 26 und 28 Mio. Euro mit einem „neutralen bis positiven“ EBITDA (Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen) zu rechnen. Angesichts von Abschreibungen in einer Größenordnung von 3 bis 4 Mio. Euro, wird unterm Strich also abermals ein Verlust stehen. Hätte Voxeljet nicht noch so eine vergleichsweise gute Kapitalausstattung aus der IPO-Zeit, würde es ziemlich finster aussehen. Aber auch so wird es allerhöchste Zeit für den Turnaround. Ein Lichtblick: Die US-Niederlassung hat im Abschlussquartal 2016 bereits schwarze Zahlen geschrieben. Die Messlatte für die Aktivitäten in Großbritannien, Indien und China ist also gelegt. Per saldo ist der Titel aber maximal eine Halten-Position. Rein charttechnisch orientierte Anleger werden dagegen wohl schon beim Anblick des Kursbildes abwinken. Die Marktkapitalisierung erreicht gegenwärtig annähernd 48 Mio. Euro.
30. März, 2017
Pierre Hofer, Vorstand von pferdewetten.de, hat Wort gehalten: Mit einem Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) von 1,95 Mio. Euro kam das Unternehmen 2016 genau in der Mitte der zuletzt avisierten Spanne von 1,90 bis 2,00 Mio. Euro heraus – und das bei Erlösen von 6,65 Mio. Euro. „Das erneute Rekordergebnis, nun bereits das fünfte in Serie, konnten wir trotz erheblicher Investitionen in die betriebliche Infrastruktur erreichen – das war so vor Jahressicht nicht absehbar“, sagt Hofer. Das um die Effekte der jüngsten Kapitalerhöhung bereinigte Ergebnis je Aktie fiel zwar von 0,71 auf 0,43 Euro zurück. Allerdings gab es 2015 markante steuerliche Sondereffekte, so dass die beiden Größen nicht wirklich vergleichbar sind. Bemerkenswert ist der Ausblick: Für 2017 rechnet der Spezialist für Pferdewetten mit einem Umsatzplus auf 7,0 bis 7,5 Mio. Euro und einem EBIT zwischen 1,8 und 2,2 Mio. Euro. Mit einer derart positiven Einschätzung hatte boersengefluester.de gar nicht gerechnet – bestätigt aber unsere positive Einschätzung. Zudem betonte Hofer nochmals, dass sich pferdewetten.de zu einem „konstanten und verlässlichen Dividendenzahler“ entwickeln will. Zur Hauptversammlung am 27. Juni 2017 steht eine von 0,10 auf 0,12 Euro erhöhte Dividende auf der Agenda. Die Marktkapitalisierung erreicht beim aktuellen Kurs von 9,75 Euro knapp 42,2 Mio. Euro, was bezogen auf das aktuelle Ergebnisniveau nicht gerade wenig ist. Allerdings befindet sich das Unternehmen in einem ganz soliden Aufwärtstrend – was die Zahlen und was den Kurs angeht. Zudem dürfte die neue Aktionärsstruktur, der frühere Großaktionär mybet Holding hatte sich Mitte 2016 von seinen Stücke getrennt, auch künftig positive Rückstrahleffekte haben.
Alle wesentlichen Zahlen für 2016 hatte bet-at-home.com bereits in den vergangenen Wochen bereits vorgelegt – zuletzt auch den üppigen Dividendenvorschlag von 7,50 Euro je Aktie. Daher bietet der jetzt veröffentlichte Geschäftsbericht keinen übermäßig großen Neuigkeitsgehalt mehr. Erwartungsgemäß hat der Online-Wettanbieter auch seinen bisherigen Ausblick für 2017 bestätigt: Demnach ist bei einem Anstieg des Brutto-Wett- und Gamingertrags von 138,67 Mio. Euro auf rund 144 Mio. Euro mit einem Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) zwischen 34 und 38 Mio. Euro zu rechnen. Die nächste Hauptversammlung (HV) findet am 17. Mai 2017 am Frankfurter Flughafen statt. Die Tagesordnungspunkte umfassen den üblichen Standard wie Gewinnverwendung oder auch Entlastung von Vorstand und Aufsichtsrat. Investoren, die darauf spekuliert haben, dass bet-at-home.com möglicherweise auch in diesem Jahr einen Aktiensplit durchführen wird, werden jedoch enttäuscht. Ein entsprechender Vorschlag steht nicht auf der HV-Agenda. Nun: Vermutlich wollen die Österreicher erst einmal die weitere Kursentwicklung im Umfeld des SDAX abwarten. Und Kurse leicht nördlich von 100 Euro halten wohl kaum einen institutionellen Anleger von einem Engagement in dem Titel ab. Immerhin hat der Vorstand zuletzt vor Investoren aus den USA präsentiert. Losgelöst davon: Aktuell konsolidiert der Titel ein wenig – und das ist auch gut so. Der Jahresstart verlief für den Aktienkurs doch ein wenig zu rasant. Grundsätzlich bleibt bet-at-home.com aber ein attraktives Investment – nicht nur für Dividendenfans.
29. März, 2017
Insgeheim hatte boersengefluester.de ja darauf gehofft – waren mit unserer Dividendenschätzung aber lieber auf Nummer vorsichtig gegangen. Umso erfreuter sind wir, dass der Bauzulieferer Westag & Getalit seine im Vorjahr um jeweils 20 Cent gekürzte Dividende wieder komplett auf das Ursprungsniveau hievt. Demnach stehen zur Hauptversammlung am 27. Juni 2017 in Rheda-Wiedenbrück 1,00 Euro je Vorzugsaktie und 0,94 Euro Dividende je Stammaktie auf der Agenda. Bei nahezu identischen Kursen von rund 22,40 Euro bringen es beide Aktiengattungen auf attraktive Rendite von jeweils mehr als vier Prozent. Die Eckdaten zum Umsatz und Ergebnis hatte der der Anbieter von Türen, Materialien für den Innenausbau (Arbeitsflächen, Fensterbänke etc.) oder auch technischen Anwendungen wie Schalungsplatten und Industrieböden bereits Mitte Februar veröffentlicht (siehe dazu auch den Beitrag von boersengefluester.de HIER). Nun legt der Vorstand noch einmal nach und präsentiert – neben dem Dividendenvorschlag – einen ersten Ausblick für 2017 vor. Der fällt gewohnt konservativ aus: Bei einem leichten Anstieg der Umsatzerlöse ist mit einem Ergebnis auf Vorjahreshöhe zu rechnen. Dabei weist Westag & Getalit auf den „verhaltenen Jahresbeginn“ hin. Insgesamt gibt es jedoch keinen Grund für uns an der grundsätzlich positiven Einschätzung zu rütteln. Die Ostwestfalen sind zwar keine Weltmeister in Sache in Sachen Ergebnisdynamik, dafür bekommen Anleger eine sehr moderat bewertete Substanzaktie mit attraktiver Dividendenrendite. In schwer einschätzbaren Börsenzeiten wie gegenwärtig, ist das unserer Meinung nach ein hohes Gut.
27. März, 2017
Nochmals ein Stück besser als von boersengefluester.de vermutet, fallen die vorläufigen Jahreszahlen der Merkur Bank aus: Immerhin zog der Gewinn vor Steuern um 24,8 Prozent auf 7,84 Mio. Euro an. Das Ergebnis je Aktie kletterte – trotz des Verwässerungseffekts von zehn Prozent aus der jüngsten Kapitalerhöhung – um zehn Prozent auf 0,56 Euro. Die Dividende wollen die Münchner von 0,22 auf 0,26 Euro pro Anteilschein erhöhen. Damit bringt es der im Spezialsegment m:access gelistete Titel auf eine Rendite von immerhin 3,3 Prozent. Die Hauptversammlung findet am 22. Juni 2017 statt. Es gibt nicht viele heimische Banktitel, die hier mithalten können. Zudem dürfte Vorstand Marcus Lingel bei der Höhe des Dividendenvorschlags auf Nachhaltigkeit geachtet haben. Die Perspektiven für das laufende Jahr schätzt das Management – trotz des allgemein eher schwierigen Umfelds – mit einer „großen Portion Selbstbewusstsein und Optimismus“ ein. Dabei bilden die Vermögensanlage sowie das Finanzierungsgeschäft für Bauträger den Schwerpunkt der geschäftlichen Aktivitäten. An der Börse kommt die Story des lange Zeit von den Investoren vernachlässigten Small Caps momentan richtig gut an. In der Spitze erreichte der Aktienkurs die Marke von 8 Euro, was einer Marktkapitalisierung von 45,5 Mio. Euro gleichkommt. Am 6. April wird die Gesellschaft auf der m:access-Konferenz in München präsentieren. Die Aktie der Merkur Bank eignet sich gut für langfristig orientierte Privatanleger. Weitere Informationen von boersengefluester.de finden Sie HIER. Die Analysten von Equinet hatten das Kursziel Mitte November bei 8,80 Euro angesetzt. Ausreichend Raum nach oben ist also noch immer vorhanden.
Zugegeben: Die jüngste „kleine“ Kapitalerhöhung von Masterflex – Mittelzufluss: rund 5,8 Mio. Euro brutto – hatten wir so auch nicht auf dem Schirm. Ansonsten sehen wir unsere positive Einschätzung zur wirtschaftlichen Entwicklung bei dem Schlauchhersteller nach der Vorlage des Geschäftsberichts jedoch bestätigt. Die Angaben zu Umsatz und EBIT (Ergebnis vor Zinsen und Steuern) hatte Masterflex bereits vorab veröffentlicht, der jetzt gemeldet Nettogewinn von 3,42 Mio. Euro aus fortgeführten Geschäftsbereichen toppte die Erwartung von boersengefluester.de sogar leicht. „Die weitere Verbesserung unserer Profitabilität wird der Schwerpunkt des Geschäftsjahres 2017 sein“, sagt Vorstandschef Bastin und stellt für das laufende Jahr ein Umsatzplus von sechs bis zehn Prozent sowie eine „etwas oberhalb von zehn Prozent“ liegende EBIT-Marge in Aussicht. Demnach sollten die Gelsenkirchner 2017 auf ein Betriebsergebnis von bis zu 7,5 Mio. Euro zusteuern – was einer Marge von 10,3 Prozent entspricht. „Mittelfristig wollen wir wieder an Rentabilitätskennziffern von deutlich oberhalb der 10-Prozent-Marke aufschließen“, betont die Gesellschaft. Gemessen daran sieht die aktuelle Marktkapitalisierung von 68,5 Mio. Euro recht geerdet aus. Boersengefluester.de traut dem Titel daher eine Fortsetzung des Aufwärtstrends zu (weitere Infos HIER). Nur für dividendenorientierte Anleger ist der Titel derzeit (noch) nichts.
22. März, 2017
In der stabilen Seitenlage verharrt seit Jahresbeginn der Aktienkurs des Softwareanbieters PSI. Aber auch der Blick auf den etwas langfristigeren Chart sieht nicht unbedingt super dynamisch aus. Dabei hat das Unternehmen – Schwerpunkt ist Software zur Steuerung von Energie- und Materialströmen – in den vergangenen Quartalen durchaus operative Fortschritte gemacht. Die jetzt vorgelegten Zahlen für 2016 liegen mit Erlösen von 176,85 Mio. Euro sowie einem Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) von 11,84 Mio. Euro im Rahmen der Prognosen des Managements. Beinahe ein wenig überraschend heben die Berliner sogar die Dividende leicht an – um 1 Cent auf 0,22 Euro je Aktie. Bezogen auf den gegenwärtigen Kurs von 12,25 Euro reicht das für eine Rendite von 1,8 Prozent. Hauptversammlung ist am 16. Mai 2017. Für das laufende Jahr rechnet Vorstand Harald Schrimpf mit einem Erlösplus im mittleren einstelligen Prozentbereich sowie einem EBIT zwischen 12 und 15 Mio. Euro. Die Zeichen stehen also auf Wachstum. „Wegen der anhaltenden Risiken in einigen Exportregionen halten wir einen Prognosekorridor für angemessen“, heißt es. Für boersengefluester.de sind derartige Bandbreitenprognosen zum jetzigen Zeitpunkt ohnehin voll in Ordnung. Konkretisieren lässt sich die Vorschau schließlich noch in den kommenden Quartalen. Losgelöst davon bewegt sich PSI mit dem Ausblick ohnehin im Rahmen der Analystenerwartungen. Auf den ersten Blick mag die Bewertung der Aktie nicht unbedingt sexy aussehen, allerdings verfügt PSI über liquide Mittel von 43 Mio. Euro und hat – abgesehen von Pensionsrückstellungen – keine Finanzverbindlichkeiten in der Bilanz stehen. Mit Sicht auf zwölf Monate trauen wir dem vergleichsweise wenig beachteten Small Cap ein Kurspotenzial von rund 20 Prozent zu.
Einmal mehr hat es die Maschinenfabrik Berthold Hermle geschafft, die eigenen Prognosen deutlich zu übertreffen. So kam der Hersteller von Fräsmaschinen für das vergangene Jahr auf ein Umsatzplus von knapp 10,5 Prozent auf rund 394 Mio. Euro. Der Überschuss zog deutlich überproportional um mehr als 23 Prozent auf circa 73 Mio. Euro an. Avisiert hatte Hermle Erlös- und Ergebnissteigerungen im mittleren bis oberen einstelligen Prozentbereich. Die Aktionäre partizipieren davon in Form einer knackigen Bonuszahlung. Auf die Basisdividende von 0,85 Euro je Vorzugsaktie setzen die Schwaben noch 12 Euro je Anteilschein drauf – insgesamt gibt es also 12,85 Euro je stimmrechtsloser Vorzugsaktie. Damit bringt es der Titel auf eine Rendite von immerhin fast 4,6 Prozent. Die Hauptversammlung findet am 5. Juli 2017 in Gosheim statt. Für das laufende Jahr rechnet das Management mit einer „Normalisierung des Geschäfts“, was nach dem jüngsten Rekordergebnis allerdings auch nicht verwunderlich ist. Zudem gehört eine konservative Einschätzung der Geschäftsperspektiven zum Standardrepertoire bei Hermle. Trotz der überraschend guten Zahlen für 2016: Die Hermle-Aktie ist sehr exquisit bewertet, was den Spielraum nach oben deutlich limitiert. Eine Halten-Position ist das Papier aber allemal. Normalerweise verkauft man eine Aktie wie Hermle ohnehin nicht – klassisches Langfristinvestment für dividendenorientierte Value-Anleger.
20. März, 2017
Durch eine besonders offensive Investor-Relations-Arbeit ist die Nürnberger Beteiligungs-Aktiengesellschaft noch nie aufgefallen. Umso erstaunter war boersengefluester.de, dass der Versicherungskonzern zu den Gründungsmitgliedern des neuen Börsensegments Scale gehört. Bleibt abzuwarten, ob sich am Investoreninteresse etwas ändern wird. Letztlich bleibt die Gesellschaft in erster Linie aber wohl ein Dividendentitel – und hier hat die Nürnberger die Erwartungen einmal mehr erfüllt. Wie bereits seit 2013, schüttet das Unternehmen auch für 2016 eine Dividende von 3,00 Euro je Aktie aus. Damit bringt es das Papier auf eine ansehnliche Rendite von 4,5 Prozent. Die Hauptversammlung findet am 25. April 2017 statt. Derweil liegen die Zahlen für 2016 mit einem (nach HGB) ermittelten Konzernüberschuss von 59,32 Mio. Euro im Rahmen der Erwartungen – nach 48,63 Mio. Euro Gewinn im Jahr zuvor. Immerhin wirkte sich 2015 der Verkauf des Aktienbestands an der Helvetia Holding mit 16,7 Mio. Euro positiv aufs Ergebnis aus. Für 2017 stellt das Management einen Überschuss von rund 40 Mio. Euro in Aussicht. Das sieht zunächst einmal enttäuschend aus, allerdings hängt der Rückgang im Wesentlichen mit gesetzlichen Änderungen bei der Bestimmung des Zinssatzes für die Dotierung der Pensionsrückstellungen zusammen. Operativ läuft derweil alles nach Plan, so dass die Nürnberger-Aktie auch langfristig ein guter Dividendenwert bleibt. Keine Frage: Der Titel ist nicht unbedingt ein Basisinvestment, aber wie betont das Unternehmen selbst: „Die Nürnberger-Aktie ist die ideale Ergänzung Ihres Portfolios.“ Dem hat boersengefluester.de nichts hinzuzufügen.
Die Prognosen für 2016 solide erfüllt – mit dem Ausblick jedoch eher für Ernüchterung gesorgt: So lassen sich die wichtigsten Fakten aus dem aktuellen Geschäftsbericht von First Sensor zusammenfassen. Demnach kamen die Berliner bei Erlösen von 150,11 Mio. Euro auf ein Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) von 9,99 Mio. Euro, was einer EBIT-Marge von knapp 6,7 Prozent entspricht. Avisiert hatte der Anbieter von Sensoren und Spezialkameras Umsätze von 145 bis 150 Mio. Euro sowie eine operative Rendite zwischen sechs und sieben Prozent. Da ein Großauftrag im Mobility-Bereich ausläuft, rechnet CEO Dirk Rothweiler für das laufende Jahr gegenwärtig mit einem Abflachen des Umsatzes auf eine Größenordnung zwischen 140 und 145 Mio. Euro – bei einer EBIT-Marge in einem Korridor von fünf bis sechs Prozent. Damit scheint gegenwärtig ein Betriebsergebnis im Bereich um 8 Mio. Euro eine realistische Hausnummer zu sein. Die Erwartungshaltung der Börsianer lag zuletzt allerdings nördlich von 11 Mio. Euro. Immerhin: Am mittelfristigen Ziel, EBIT-Margen von zehn Prozent zu erreichen, hält das Management fest. Die Marktkapitalisierung von First Sensor beträgt gegenwärtig annähernd 129 Mio. Euro – bei einer Netto-Finanzverschuldung von 24,4 Mio. Euro. Bezogen auf die aktuelle EBIT-Vorschau für 2017 ist der Unternehmenswert damit recht sportlich. Eine Halten-Position ist der Small Cap für boersengefluester.de aber dennoch: Grundsätzlich agiert das Unternehmen in wachstumsstarken Bereichen und bedient angesagten Themenfelder wie Industrie 4.0, Medizintechnik oder Autonomes Fahren. Aus charttechnischer Sicht wäre es vorteilhaft, wenn sich die Notiz bei 12 oder spätestens 11 Euro stabilisiert.
17. März, 2017
Mehr oder weniger auf der Stelle klebt weiterhin der Aktienkurs von Renk – einem mehrheitlich zu MAN gehörenden Anbieter von Getrieben und Gleitlagern. Die jetzt vorgelegten Zahlen für 2016 lagen derweil leicht über den Erwartungen von boersengefluester.de. Bei Erlösen von knapp 495,87 Mio. Euro kam Renk auf ein operatives Ergebnis von 67,11 Mio. Euro – nach 68,01 Mio. Euro im Jahr zuvor. Die operative Rendite erreichte 13,53 Prozent. Das Ergebnis je Aktie zog aufgrund eines vorteilhafteren Finanzergebnisses und einer etwas niedrigeren Steuerquote von 6,14 auf 6,50 Euro an. Die Dividende lassen die Augsburger erwartungsgemäß bei 2,20 Euro pro Anteilschein, was auf eine Rendite von leicht über zwei Prozent hinausläuft. Als Kursbremse könnte sich vorerst jedoch der relativ zurückhaltende Ausblick von Vorstandssprecher Florian Hofbauer entpuppen. Insbesondere die Situation im Bereich Standardgetriebe (für Schiffe und Windkraftanlagen) macht den Augsburgern zu schaffen. Auf Konzernebene rechnet Hofbauer zwar mit Umsätzen „annähernd auf dem Niveau von 2016“. Beim operativen Ergebnis befürchtet er jedoch eine „spürbare Minderung“. Immerhin: Die Marge soll sich weiterhin im zweistelligen Bereich bewegen. Zwar ist Renk eher für konservative Einschätzungen bekannt, doch ein KGV von rund 18 ist – trotz der tadellosen Bilanzqualität – eine Menge Holz. Der von boersengefluester.de berechnete 10-Jahres-Mittelwert liegt bei knapp 15,5. Eine gute Halten-Position bleibt die Aktie für uns dennoch. Zudem bleibt auch die „Uraltspekulation“ auf eine gesellschaftsrechtliche Neuordnung im Zuge der vielen Veränderungen bei Volkswagen intakt (siehe dazu auch den Beitrag von boersengefluester.de HIER).
13. März, 2017
Bereits Anfang Februar hatte Vita 34 seine Anleger auf ansprechende Zahlen eingestimmt. Nun legt das auf die Konservierung von Stammzelldepots aus Nabelschnurblut spezialisierte Unternehmen nach und präsentiert die wesentlichen Daten für 2016: Demnach kamen die Leipziger bei Erlösen von 16,29 Mio. Euro auf ein Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) von 2,29 Mio. Euro, was einer EBITDA-Marge von knapp 14,1 Prozent entspricht. Avisiert hatte CEO André Gerth zuvor einen Wert im oberen Bereich der Spanne von acht bis zwölf Prozent. Gleichwohl liegt das EBITDA um rund 41 Prozent niedriger als im Vorjahr. Grund für den Rückgang sind jedoch die Integrationsaufwendungen für die 2015 erworbenen Gesellschaften Vivocell (Österreich), StemCare (Dänemark), BioSave (Serbien) und Imunolita (Litauen). Insgesamt kommt Vita 34 bei der Restrukturierung gut voran – so zumindest der Eindruck. Bis 2019 soll das EBITDA-Niveau rund 20 Prozent vom Umsatz ausmachen. Ein Zeichen der Zuversicht ist darüber hinaus, dass Vita 34 auch für 2016 eine Dividende von 0,16 Euro pro Anteilschein zahlen wird. Das entspricht – selbst auf dem mittlerweile deutlich erhöhten Kursniveau von knapp 5,90 Euro – einer Dividendenrendite von noch immer 2,7 Prozent. Im Hinterkopf dürfte das Management dabei auch gehabt haben, dass Vita 34 im laufenden Jahr 20-jähriges Firmenjubiläum feiert – davon fast auf den Tag genau zehn Jahre in Form einer börsennotierten Aktiengesellschaft. Die Hauptversammlung findet am 28. Juni 2017 statt. Losgelöst davon: Für 2017 stellt Vorstandschef Gerth ein Umsatzplus zwischen sieben und zehn Prozent sowie eine EBITDA-Marge von etwa 15 Prozent in Aussicht. Das würde auf ein operatives Ergebnis von etwa 2,65 Mio. Euro hinauslaufen. Dem stehen ein Börsenwert von zurzeit 17,8 Mio. Euro sowie ein Eigenkapital von 23,65 Mio. Euro entgegen. Zumindest unter Kurs-Buchwert-Aspekten ist jedoch gewisse Vorsicht angebracht. Immerhin türmt sich auf der Aktivseite der Bilanz ein Firmenwert von zuletzt 13,54 Mio. Euro. Sollte es hier einmal zu Abschreibungsbedarf kommen, würde das entsprechend am Eigenkapital zehren. Per saldo ändert das aber nur wenig daran, dass boersengefluester.de die Aktie weiter als einen aussichtsreichen – wenn auch sehr spekulativen – Small Cap aus dem erweiterten Pharma-Umfeld einschätzt.
10. März, 2017
Die Beteiligungsgesellschaft AdCapital gehört zu den ganz stillen Vertretern aus dem Small-Cap-Segment. Für langfristig orientierte Anleger ist der Titel vermutlich so etwas wie ein Anleihenersatz. Immerhin zahlt die Gesellschaft aus Tuttlingen regelmäßig sehr attraktive Dividenden – zuletzt waren es 0,40 Euro pro Anteilschein. Davor gab es jahrelang sogar 10 Cent mehr. Renditen vor Steuern von acht bis zehn Prozent waren damit keine Seltenheit. Für 2016 müssen die Anleger sich aber wohl auf kleinere Beträge einstellen, auch wenn noch kein offizieller Beschluss gefasst wurde: Grund ist eine Sonderabschreibung von 2,56 Mio. Euro auf die Beteiligung an dem Spezialantriebshersteller EW Hof – dem Problemfall aus dem Portfolio von AdCapital. Demnach wird AdCapital für das abgelaufene Jahr nur auf ein Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) von 0,4 Mio. Euro kommen – bei Erlösen von 142,7 Mio. Euro. Klammert man die Sonderbelastung durch die EW Hof-Gruppe aus, wäre ein EBIT von 4,46 Mio. Euro verbleiben. Mehrheitsaktionär ist der unter anderem auch bei der Maschinenfabrik Berthold Hermle engagierte Günther Leibinger. Die Hauptversammlung von AdCapital findet am 18. Mai 2017 statt. Boersengefluester.de rechnet mit einer spürbaren Kürzung der Dividende, aber so ganz sicher kann man sich bei der früheren Berliner Elektro nie sein. Immerhin: Das Thema EW Hof ist nun komplett bereinigt. Das ist die gute Seite, der an sich schlechten Neuigkeit.
Das Münchner Systemhaus Allgeier ist ein komplexes Gebilde mit einer Fülle an konsolidierten Gesellschaften rund um IT-Fachkräfte und Softwarelösungen und Infrastruktur. Das macht die Bewertung der Allgeier-Aktie nicht unbedingt einfacher. Und so steht der Titel – trotz eines Börsenwerts von immerhin 181 Mio. Euro meist deutlich im Schatten der TecDAX-Gesellschaften Bechtle und Cancom. Mit den jetzt vorgelegten vorläufigen Zahlen für 2016 hat Allgeier allerdings ein Ausrufezeichen gesetzt: Bei einem Umsatzplus aus dem fortgeführten Geschäft von 11,6 Prozent auf 497,5 Mio. Euro zog das bereinigte Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) um 34,5 Prozent auf 31,6 Mio. Euro an. Der Gewinn vor Steuern schnellte von 7,1 auf 14,0 Mio. Euro in die Höhe. Zur Einordnung: Nach neun Monaten 2016 kam die Gesellschaft auf ein Ergebnis vor Steuern von 12,0 Mio. Euro. Die Erwartungshaltung für das Gesamtjahr lag bei knapp unter 14 Mio. Euro. Für das laufende Jahr hat sich Allgeier-CEO Carl Georg Dürschmidt beim bereinigten EBITDA einen Zuwachs von rund zehn Prozent auf die Fahnen geschrieben – bei einem Umsatzplus im zweistelligen Prozentbereich. „Hintergrund sind die erfolgten und weiteren für 2017 geplanten Investitionen in die Entwicklung der Geschäftsbereiche Experts und Enterprise Services“, begründet das Unternehmen die unterproportionale Ergebnisdynamik. Allerdings haben die Münchner ein As im Ärmel: Anfang Februar gab es nämlich eine Übereinkunft über den Erwerb diverser europäischer Gesellschaften des amerikanischen IT-Dienstleisters Ciber für einen Gesamtpreis von bis zu 8 Mio. Euro. „Für den Fall der kurzfristigen Durchführung des Erwerbs der deutschen Gesellschaften der Ciber Gruppe wird mit einem zusätzlichen Umsatz von ca. 34 Mio. Euro und nach erfolgreicher Restrukturierung mit einem positiven EBITDA-Beitrag gerechnet“, heißt es offiziell. Wichtig aus Anlegersicht wird außerdem die Höhe der Dividende für 2016. Sollte Allgeier erneut 0,70 Euro pro Anteilschein auskehren, käme der Titel auf eine überdurchschnittliche Rendite von 3,5 Prozent. Unter Berücksichtigung der Netto-Finanzschulden von 37,4 Mio. Euro wird der Small Cap derzeit mit dem 6,2fache des für 2017 zu erwartenden EBITDA gehandelt. Die Peer Group aus dem TecDAX kommt hier im Schnitt auf ein Multiple von 8,8. Für risikobereite Investoren ist die Allgeier-Aktie ein Kauf.
08. März, 2017
Heftige Kursschwankungen gab es in den vergangenen Wochen bei dem Aktienkurs von HumanOptics, einem Entwickler von hochwertigen Augenimplantaten, etwa zur Behebung des Grauen Stars. Dabei ging es mit der Notiz mehrheitlich steil nach Norden – zu Recht wie die Halbjahreszahlen für das Geschäftsjahr 2016/17 (30. Juni) jetzt zeigen: Demnach kam HumanOptics auf ein Umsatzplus von fast 20 Prozent auf 5,58 Mio. Euro. Das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) drehte von minus 408.000 Euro auf plus 465.000 Euro. Unterm Strich blieb ein Überschuss von 364.000 Euro stehen – nach einem Fehlbetrag von 460.000 in der entsprechenden Vorjahresperiode. „Einen wesentlichen Beitrag zu dieser erfreulichen Entwicklung leisteten nicht zuletzt unsere diversen Maßnahmen zur Effizienzsteigerung sowie die fortwährende Automatisierung von Produktionsprozessen“, betont der Vorstand. Und auch für das Gesamtjahr zeigt sich Pierre Billardon, seit Jahresanfang CEO von HumanOptics, zuversichtlich. Demnach sollen die Umsätze zwar weiterhin um 10 bis 15 Prozent oberhalb des 205/16er-Vergleichswerts von 10,51 Mio. Euro liegen. Bei EBIT und dem Nettoergebnis kalkuliert Billardon jetzt aber sogar mit einer leichten Verbesserung – statt eines leichten Rückgangs. Kapitalisiert ist das in Erlangen ansässige Unternehmen mit 35,5 Mio. Euro – bei Netto-Finanzschulden von 2,76 Mio. Euro und einem Eigenkapital von 4,3 Mio. Euro. Mehr als die Hälfte der Anteilscheine befinden sich im Besitz der Schweizer Gesellschaft Medipart. Genaue Angaben zur aktuellen Aktionärsstruktur gibt es allerdings nicht. Für boersengefluester.de ist der Titel eine gute Halten-Position.
Ad-hoc-Mitteilungen müssen nicht möglichst lang sein, um eine große Wirkung zu entfalten. Das zeigt sich nun einmal wieder am Beispiel NorCom Information Technology. So teilte der Münchner Big-Data-Spezialist in knappen Worten mit: „Die intelligente und leistungsfähige Big Data Analyse-Plattform DaSense der NorCom Information Technology AG kommt ab sofort bei der Daimler AG zum Einsatz. Der Auftragsumfang wächst mit dem Volumen der zu analysierenden Daten. DaSense soll weltweit in der Entwicklung des Autonomen Fahrens eingesetzt werden.“ Die Reaktion der Anleger ließ nicht lange auf sich warten. Der im General Standard gelistete Small Cap schoss um mehr als 16 Prozent auf 18,50 Euro in die Höhe. Auf diesem Niveau bringt es NorCom auf eine Marktkapitalisierung von gut 39 Mio. Euro. Letztlich lässt es sich kaum valide abschätzen, ob die Größenordnung bereits zu hoch oder womöglich sogar viel zu niedrig ist. Dafür fehlen einfach die nötigen Zusatzinformationen. Andererseits ist es unverkennbar, dass NorCom im Automobilbereich gewaltige Fortschritte macht. Erst Ende Oktober 2016 wurde ein Großauftrag mit Audi unter Dach und Fach gebracht. Nun folgt Daimler mit der für Norcom so wichtigen DaSense-Lizenz. Die Analysten der BankM hatten den fairen Wert der Norcom-Aktie zuletzt bei 21 Euro festgemacht. Gut möglich, dass demnächst neu gerechnet werden muss. Aber Vorsicht: Norcom ist ein extrem heißer Wert mit gewaltigen Kursschwankungen.
06. März, 2017
Überraschung in der Automatisierungs- und Vision-Branche: Der US-Mischkonzern Danaher – eine Art Berkshire Hathaway – will Advanced Vision Technology (AVT) übernehmen und bietet 14,50 Euro je AVT-Aktie. Auf diesem Niveau wird das in Israel beheimatete Unternehmen mit knapp 101 Mio. Euro bewertet. Spezialwertefans werden bei der Transaktion sofort hellhörig, denn die auf Farb- und Qualitätsprüfungen von Etiketten oder Verpackungen spezialisierte Gesellschaft war früher nicht nur ein Neuer-Markt-Titel, sondern gilt im Druckbereich als wesentlicher Wettbewerber von Isra Vision. AVT dürfte im laufenden Jahr bei Erlösen von umgerechnet rund 59 Mio. Euro auf ein Betriebsergebnis von gut 6 Mio. Euro kommen, was einer EBIT-Marge von knapp elf Prozent entspricht. Zum Vergleich: Isra Vison liegt hier bei rund 18 Prozent, ist also nicht nur spürbar größer, sondern auch wesentlich rentabler. Unter Berücksichtigung des Netto-Cashguthabens beträgt der Unternehmenswert (Enterprise Value) von AVT circa 87,5 Mio. Euro. Demnach bietet Danaher das 13,5fache des für 2017 erwarteten Betriebsergebnisses. Das Kurs-Buchwert-Verhältnis (KBV) beträgt auf Basis der Offerte 3,75. Zum Vergleich: Isra Vision kommt derzeit auf eine Relation von Enterprise Value zum 2017er-EBIT von annähernd 20. Selbst wenn Isra Vision in einer anderen Umsatzliga spielt: Die von Danaher gebotenen Prämie zeigt, dass die Isra-Aktie längst eine Premiumbewertung erreicht hat. Interessant ist die AVT-Transaktion aber auch vor dem Hintergrund, weil Isra Vision selbst Ausschau nach Übernahmekandidaten hält. Demnach hat Danaher nun ein Preisschild für entsprechende Transaktionen ins Schaufenster gestellt. Und wer weiß: Vielleicht hatte Isra Vision ja sogar Interesse an AVT. Am 9. März wird Isra-CEO Enis Ersü eine Präsentation vor Wirtschaftsjournalisten halten. Boersengefluester.de wird vor Ort sein und ist schon jetzt gespannt, welche Neuigkeiten es hinsichtlich der Expansionsbestrebungen gibt und welche Auswirkungen die Danaher-Offerte für AVT auf die Darmstädter haben könnte.
Umfangreiche Insiderkäufe und die Verpflichtung des ehemaligen Google-Managers Stefan Bachmann als Chief Digital Officer sorgten zuletzt für deutlich steigende Kurse bei der Aktie der JDC Group. Jetzt hat der Finanzdienstleister seine vorläufigen Zahlen für 2016 sowie einen Ausblick für 2017 vorgelegt. So kam das Unternehmen aus Wiesbaden im so wichtigen Abschlussviertel ein gutes Stück voran und konnte die Erwartungen der Analysten für das Gesamtjahr damit doch noch weitgehend erfüllen. Bei Erlösen von 77,2 Mio. Euro zog das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) von 1,3 auf 2,7 Mio. Euro an. „Maßgeblicher Treiber dieser Entwicklung war der Geschäftsbereich Advisortech, in dem das Unternehmen seit Mitte 2016 umfangreiche Zukäufe von Versicherungsbeständen abgeschlossen hat. Hierdurch gelang es, hochrentable Versicherungsportfolios zu attraktiven Konditionen in den Bestand der JDC Group zu transferieren“, heißt es offiziell. Unterm Strich wird die JDC Group für 2016 aber vermutlich nochmals rote Zahlen schreiben. Spätestens am 27. April 2017 – zur Vorlage des Geschäftsberichts – herrscht Klarheit. Derweil hat das in Wiesbaden beheimatete Unternehmen bereite eine erste Prognose für 2017 veröffentlicht: So rechnet Finanzvorstand Ralph Konrad mit Umsätzen in einer Spanne von 85 bis 95 Mio. Euro und einem EBITDA zwischen 5,0 und 6,0 Mio. Euro. Das hört sich zunächst einmal gut an, allerdings liegen die Erwartungen des Kapitalmarkts auf der Ergebnisseite zum Teil noch ein gutes Stück höher. So gesehen ist boersengefluester.de ein wenig überrascht, wie positiv die Zahlen aufgenommen worden sind. Für risikobereite Investoren bleibt der Titel dennoch eine Wette Wert. So fürchterlich viele „InsurTech-Aktien“ – also quasi FinTech für Versicherungen – gibt es hierzulande schließlich nicht. Die Analysten von Montega sowie Hauck & Aufhäuser setzen den fairen Wert des Small Caps bei etwa 8 Euro an. Aktuelle Notiz: 5,90 Euro. Ein gutes Drittel Kurspotenzial hätte die JDC-Aktie demnach noch.
02. März, 2017
Beinahe neun Monate notierte die Krones-Aktie in zweistelligen Kursregionen. Damit ist nun wieder Schluss: Die Vorabzahlen für 2016 beförderten den MDAX-Titel zurück über die Marke von 100 Euro. Insbesondere die Ergebnisentwicklung gefällt den Börsianern, denn mit einem Gewinn vor Steuern von 237,6 Mio. Euro (Vorjahr: 223,3 Mio. Euro) war nicht unbedingt zu rechnen – wenngleich die Schätzungen der Analysten von dieser Größenordnung auch nicht fürchterlich weit entfernt waren. Erleichterung herrscht vermutlich eher darüber, dass Krones es überhaupt geschafft hat – trotz des harten Wettbewerbs – eine konstante Marge einzufahren. Die Sparanstrengungen fruchten offenbar. Das Ergebnis je Aktie kam von 4,98 auf auf 5,40 Euro voran. Für das laufende Jahr kalkuliert Vorstandschef Christoph Klenk mit einem Umsatzplus von rund vier Prozent und einer abermals stabilen Rendite von sieben Prozent. Das würde auf ein Ergebnis vor Steuern von knapp 250 Mio. Euro hinauslaufen, zumal Krones für eher konservative Prognosen bekannt ist. Aussagen zur Dividende für 2016 hat das Unternehmen noch nicht gemacht. Hier müssen Anleger vermutlich bis zur Vorlage des Geschäftsberichts am 23. März 2017 warten. Boersengefluester.de geht jedoch davon aus, dass Krones den Vorjahresbetrag von 1,45 Euro um mindestens 5 Cent pro Anteilschein aufstocken wird. Aber auch das würde bei der frei von Bankverbindlichkeiten agierenden Gesellschaft nur für eine Rendite von knapp 1,5 Prozent reichen. Aktionäre von Krones müssen also darauf setzen, dass das operative Wachstum den Kurs weiter antrieben wird. Die Chancen dafür stehen ganz ordentlich. Der Titel zählt zu den qualitativ hochwertigsten aus dem heimischen Mid-Cap-Index. Die Analysten der Commerzbank empfehlen das Papier mit Kursziel 115 Euro zum Kauf.
Außergewöhnliche Marktphasen erfordern außergewöhnliche Transaktionen – und so ist die Beteiligungsgesellschaft Scherzer & Co. derzeit immer für eine Überraschung gut. Nur wenige Tage, nachdem die Kölner ihr Engagement bei dem Displayspezialisten Data Modul bis auf 6,07 Prozent aufgestockt hatten (HIER), ist Scherzer schon wieder draußen. Das zeigt die Stimmrechtsmitteilung vom 28. Februar 2017. Folgerichtig ist es auch keine Überraschung, dass Data Modul per Ende Februar nicht unter den Top 10 Portfoliotiteln von Scherzer & Co. auftaucht. Offiziell heißt es nur, dass das Engagement „gewinnbringend verkauft“ wurde. Tatsächlich dürfte Scherzer einen super Schnitt gemacht haben, die ersten Papiere hat Scherzer & Co. schließlich bereits kurz nach der Offerte von Arrow Electronics zu 27,50 Euro im Januar 2015 eingekauft. Demnach bleiben GK Software, Freenet, Wüstenrot & Württembergische (W&W) sowie Mobotix die vier größten Depotpositionen des mittlerweile im neuen Börsensegment Scale gelisteten Unternehmens. Aufgestockt hat das Team um Georg Issels dagegen die Positionen bei Pfeiffer Vacuum (hier hat das Management des TecDAX-Konzerns gerade die Offerte der Busch-Gruppe zu 96,20 Euro als zu niedrig eingestuft). Aufgebaut wird zudem eine Position bei dem vor dem Delisting stehenden Versicherungssoftwareanbieter msg life. Den Net Asset Value der eigenen Aktie gibt Scherzer zurzeit mit 2,37 Euro an. Aktuelle Notiz: 2,27 Euro. Boersengefluester.de bleibt dabei: Für Anleger, die sich selbst nicht in das mitunter recht tückische Small- und Mid Cap-Terrain wagen wollen, ist die Scherzer-Aktie eine prima Alternative.
01. März, 2017
Das Spezialchemie-Unternehmen H&R hat mit den Vorabzahlen für 2016 die eigenen Prognosen souverän eingelöst. Bei Erlösen von 942,7 Mio. Euro kam H&R auf ein Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) von 101,4 Mio. Euro. Ende Dezember hatte der Vorstand das zu erwartende EBITDA bei 102 Mio. Euro angesetzt – nachdem die Vorschau zuvor bei rund 95 Mio. Euro lag. Bei den Umsätzen kalkulierte H&R mit einem Wert oberhalb von 900 Mio. Euro. „Auch zum Jahresschluss 2016 gab das Geschäft kaum nach und bescherte dem Unternehmen bei voller Auslastung der Produktionskapazitäten eine unvermindert hohe Nachfrage“, betont der ehemalige SDAX-Konzern. Unterm Strich blieb ein von 26,9 auf 38,4 Mio. Euro verbesserter Überschuss stehen. Auch das toppt unsere Erwartungen. Interessant wird, ob H&R – nach vier Nullrunden in Folge – für 2016 die Dividendenzahlung wieder aufnehmen wird. Boersengefluester.de tippt vorsichtig auf 0,15 Euro pro Anteilschein. Am 21. März legt die Gesellschaft den Geschäftsbericht vor. Dann herrscht Klarheit hinsichtlich der Ausschüttungspolitik. Aber auch losgelöst davon, gefällt uns die im Prime Standard gelistete Aktie ziemlich gut. Immerhin ist die Bewertung alles andere als abgehoben. Und das können schließlich nicht mehr so viele Aktien von sich behaupten. Die Kursschwäche der vergangenen Wochen ist für boersengefluester.de ungerechtfertigt. Entsprechend sehen wir gute Chancen für eine Trendwende nach oben.
28. Februar, 2017
Gute Nachrichten von pferdewetten.de: Zur Hauptversammlung am 27. Juni 2016 will die Gesellschaft eine von 0,10 auf 0,12 Euro je Aktie erhöhte Dividende vorschlagen. Beim gegenwärtigen Kurs von 9,95 Euro steht der Small Cap damit zwar trotzdem nur für eine Rendite von rund 1,2 Prozent. Doch die Hintergründe der Heraufsetzung lassen erkennen, dass es bei dem Unternehmen richtig gut läuft. Immerhin rechnet Vorstand Pierre Hofer für 2016 jetzt mit einem Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) zwischen 1,9 und 2,0 Mio. Euro. Seine bisherige Prognose für das EBIT bewegte sich in einem Korridor von 1,5 bis 1,9 Mio. Euro. „Somit zeichnet sich ein neues Rekordergebnis der Gesellschaft ab“, sagt Hofer. Unterm Strich wird pferdewetten.de den Überschuss von 2015 aber dennoch nicht wiederholen können. Das hat einen einfachen Grund, denn 2015 sorgten steuerliche Sondereffekte für einen Ergebnisschub auf 2,74 Mio. Euro. Dennoch: Die Aktie von pferdewette.de bleibt ein attraktiver Spezialwert aus dem Wettsektor. Die Marktkapitalisierung beträgt zurzeit rund 43 Mio. Euro, davon sind 30,66 Prozent dem Streubesitz zuzurechnen. Großaktionär von Pferdewetten.de war lange Zeit die Mybet Holding. Nach einer Umplatzierung ist die Aktionärsstruktur der Düsseldorfer deutlich komplexer. Mit von der Partie ist über diverse Vehikel Wettbewerber Racebets. Zudem hält bet-at-home.com-Mitgründer Jochen Dickinger 5,33 Prozent der Anteile.
Krasse Maßnahme: Der mehrheitlich im Besitz von Delton (Stefan Quandt) befindliche Logistikdienstleister Logwin will seine Aktien im Verhältnis 1:50 zusammenlegen und die Papiere gleichzeitig in Namensaktien wandeln. Einzelheiten zu dem Plan will das Unternehmen mit Sitz in Luxemburg in den kommenden Tagen – verpackt in die Einladung zur Hauptversammlung am 12. April 2017 – mitteilen. Keine Frage: Die gegenwärtige Aktienstückzahl von 146.257.596 ist gemessen am Börsenwert von rund 340 Mio. Euro üppig dimensioniert und eine Verkleinerung hilft wohl auch, Kosten zu sparen. Wenn man aber eins und eins zusammenzählt, lässt sich das Vorhaben aber eigentlich nur als Vorbote einer Strukturmaßnahme – Gewinnabführungsvertrag oder perspektivisch Squeeze-out – deuten. Valide Angaben zur aktuellen Aktionärsstruktur sind schwierig. Letztlich müsste sich der Anteil von Delton aber im Bereich um 85 Prozent bewegen. Durch die Zusammenlegung würde sich der Kurs rechnerisch von gegenwärtig 2,33 Euro auf 116,50 Euro erhöhen und damit indirekt den ohnehin schon überschaubaren Börsenhandel nochmals ein wenig austrocknen. Zudem würde Delton über das Vehikel Namensaktie zusätzliche Kontrollsicherheit erlangen. Nicht so recht in dieses Szenario passt lediglich die Ankündigung des immer noch im streng regulierten Prime Standard gelisteten Unternehmens, für 2016 eine Dividende von 0,04 Euro auszuschütten – die erste Gewinnbeteiligung seit der Notizaufnahme der ehemaligen Thiel Logistik damals am Neuen Markt überhaupt. Nun: Offiziell erfolgt der Dividendenvorschlag „auf Grundlage der Ergebnis- und Liquiditätsentwicklung“ – und die kann sich in der Tat sehen lassen. 2016 steigerte Logwin den Überschuss von 15,7 auf 26,4 Mio. Euro, was auf ein Ergebnis je Aktie von 0,18 Euro hinausläuft. Zum Halbjahr 2016 wies Logwin eine Netto-Liquidität von knapp 63 Mio. Euro in der Bilanz aus. Wer den Titel im Depot hat, sollte kein Stück aus der Hand geben.
27. Februar, 2017
Kaum eine Nachrichtenendung, die das Urteil in den vergangenen Tagen nicht aufgegriffen hat: Die Kündigung von Bausparverträgen, deren Zuteilungsreife mehr als zehn Jahre zurückliegt. Relevanz hat der Richterspruch des BGH aber auch in Börsenkreisen, insbesondere für den im SDAX gelisteten Finanzdienstleister Wüstenrot& Württembergische (W&W). Zwar betont die zum Konzernverbund gehörende Wüstenrot Bausparkasse, dass sie eine genauere Einschätzung „erst nach Vorliegen der schriftlichen Urteilsbegründung“ nennen kann. Die Analysten von Montega haben dennoch bereits Stellung bezogen: Für sie hat sich mit der Bausparerentscheidung „ein wichtiger thematischer Belastungsfaktor positiv aufgelöst“. „Der Fokus dürfte sich nun wieder verstärkt auf die attraktive Bewertung der Aktie richten“, schreibt Analyst Frank Biller und bestätigt seine Kaufen-Einschätzung mit Kursziel 25 Euro. Derweil steht für Ende März die Veröffentlichung des Geschäftsberichts 2016 – inklusive Telefonkonferenz für Analysten – an. Vorabzahlen wird es vermutlich nicht geben. Aus bewertungstechnischer Sicht lässt sich nichts sagen gegen den Anteilschein von W&W: Ein niedriges KGV und die attraktive Dividendenrendite sprechen für eine positive Kursentwicklung. Trotzdem kommt das Papier per saldo nicht recht vom Fleck – eigentlich unverständlich. Boersengefluester.de bleibt daher bei der positiven Einschätzung. Bezogen auf das Montega-Kursziel ergibt sich für die Aktie von W&W eine Kurschance von immerhin 35 Prozent.
Der mit Spannung erwartete Börsengang der MBB-Tochter Aumann kommt voran. Zumindest veröffentlichten die Gesellschaften nun weitere Details zu dem – offiziell für die erste Jahreshälfte 2017 – angesetzten IPO: Demnach strebt Aumann ein Listing in Prime Standard an, was angesichts der Größenordnung sowie der hohen Popularität des Unternehmens keine besondere Überraschung ist. Außerdem hält sich Aumann so die perspektivisch durchaus mögliche Aufnahme in einen Auswahlindex – ob SDAX oder TecDAX lässt sich noch nicht sagen – offen. Zudem ist die Konzernmutter MBB ebenfalls im streng regulierten Prime Standard gelistet. Der Streubesitz des Herstellers von Anlagen zur Spulenwicklung für Elektromotoren soll zwischen 40 und 47 Prozent betragen, auch das ist keine wirklich überraschende Größenordnung. Die Stücke sollen zum einen aus einer Kapitalerhöhung im Volumen von rund 60 Mio. Euro kommen. Zudem trennt sich MBB von Aumann-Anteilen, will aber auch künftig Mehrheitsaktionär bleiben – genau wie MBB-CEO Christof Nesemeier es in der Vergangenheit auch immer angekündigt hat. „Die Aumann aus dem Börsengang zufließenden Mittel sollen vor allem für den weiteren Kapazitätsaufbau genutzt werden“, heißt es offiziell. Überraschender ist für boersengefluester.de, dass Aumann sich auch als Dividendenwert positionieren will. Trotz der enormen Wachstumspläne sollen 25 bis 30 Prozent des Überschusses an die Aktionäre ausgekehrt werden. Begleitet wird das IPO von Berenberg, Citigroup sowie Hauck & Aufhäuser. Rückschlüsse auf den konkreten Ausgabepreis lassen sich aus den jetzt veröffentlichten Daten noch nicht ziehen. Dennoch ist davon auszugehen, dass MBB aus dem Verkauf der Aumann-Anteile mehr als 150 Mio. Euro erlösen wird. Das schafft erheblichen Raum für weitere Investments. Deutlich kleiner ist nach Auffassung von boersengefluester.de jedoch das weitere Kurspotenzial der MBB-Aktien geworden. So großartig die Story auch ist, Neuengagements würden wir momentan nicht unbedingt tätigen. Dafür hat die MBB-Notiz in den vergangenen Monaten einfach zu gut performt.
24. Februar, 2017
Einen guten Eindruck auf boersengefluester.de machte Ende Januar Marcus Lingel, der Vorsitzende der Geschäftsleitung der Merkur Bank aus München. Seit dem Hintergrundgespräch (zu dem Beitrag kommen Sie HIER) hat sich der Anteilschein – zumindest für Merkur-Verhältnisse – recht solide entwickelt und nun die Marke von 7,50 Euro erreicht. Aus fundamentaler Sicht ist die Aktie des auf mittelständische Unternehmer, Privatkunden sowie Bauträger und Leasinggesellschaften ausgerichteten Instituts damit noch immer modert bewertet. „Der Substanzwert wird 2017 eher Richtung 9 Euro je Aktie gehen“, sagte Lingel damals zu boersengefluester.de. Voraussichtlich am 27. März 2017 präsentiert die Gesellschaft in München ihre Zahlen für 2016 – inklusive Dividendenvorschlag. Gut möglich, dass dann noch ein paar Investoren zusätzlich auf den Titel aufmerksam werden. Die Analysten von Equinet siedeln den fairen Wert zurzeit bei 8,20 Euro an und halten eine Dividende von 0,26 Euro für möglich. Boersengefluester.de ist zwar ein wenig vorsichtiger bei der Schätzung. Ein interessanter Renditewert ist die Aktie aber dennoch. Die Marktkapitalisierung beträgt 42,6 Mio. Euro – mit “normalen” Banken kann der Titel also nicht mithalten. Dafür passt die Merkur Bank umso besser in die Kategorie “klein aber fein”. Die Hauptversammlung findet am 22. Juni 2017 statt.
23. Februar, 2017
Nach einer kleinen Konsolidierung hat der Aktienkurs von Manz nun wieder Fahrt aufgenommen. Hintergrund ist natürlich die enge Zusammenarbeit mit dem chinesischen Großaktionär Shanghai Electric und der Shenhua Group im Bereich Bereich Dünnschicht-Solartechnologie (siehe dazu auch den Bericht von boersengefluester.de HIER). Derweil sollten Anleger an die für den 7. März avisierte Bekanntgabe der vorläufigen 2016er-Zahlen keine zu großen Erwartungen hegen. Das Ergebnis wird nochmals tiefrot sein. Umso besser sehen die Perspektiven für die Folgejahre aus: Für 2017 kalkulieren die Analysten von Montega aus Hamburg mit einem Turnaround beim Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) von minus 28,8 auf plus 21,8 Mio. Euro. Das Bankhaus Lampe gibt zurzeit ein Kursziel von 45 Euro für die Manz-Aktie aus. Montega ist noch einen Tick zuversichtlicher und hält 46 Euro für angemessen. Bis in diese Region ist es zwar nicht mehr weit. Bei einem positiven Börsenumfeld sollte die Manz-Aktie aber auch darüber hinaus noch ausreichend Luft nach oben haben. Charttechnisch sieht der Titel jedenfalls hervorragend aus. Die Marktkapitalisierung des ehemaligen TecDAX-Werts beträgt zurzeit rund 330 Mio. Euro.
Damit war nicht unbedingt zu rechnen: Der Gewerbeimmobilienspezialist DIC Asset legt bei der Dividende 3 Cent drauf und schüttet für 2016 immerhin 0,40 Euro pro Aktie aus – trotz eines Fehlbetrags von 29,4 Mio. Euro, auf den die Frankfurter ihre Anleger aber frühzeitig eingestimmt hatten. Zudem hat der Verlust seine Ursache in der vorzeitigen Ablösung von Altdarlehn, wodurch Vorfälligkeitsentschädigungen ausgelöst wurden. Bezogen auf den aktuellen Kurs von 9,35 Euro ergibt sich eine Dividendenrendite von annähernd 4,3 Prozent. Die Hauptversammlung (HV) findet allerdings erst am 11. Juli 2017 statt. „Vorteil“ der späten HV: Im Juli zählt DIC Asset zu den renditestärksten Aktien, wie die von boersengefluester.de zusammengestellte monatsweise Dividendenhitliste zeigt. Das könnte im Sommer nochmals für zusätzliches Kaufinteresse der Investoren sorgen. Aber auch sonst überzeugt uns der SDAX-Titel: Der Substanzwert beträgt zurzeit 12,83 Euro pro Anteilschein, was allerdings ein Ausdruck der – immer noch recht hohen – Verschuldung ist. Aber auch in diesem Punkt, macht das Unternehmen kontinuierlich Fortschritte. Mittlerweile beträgt das Verhältnis zwischen der Kredithöhe und dem Marktwert der Immobilie – in Finanzkreisen Loan-to-Value (LtV) genannt – weniger als 60 Prozent. Vor einem Jahr lag die Quote noch bei 62,7 Prozent. Keine neuen Erkenntnisse bringt hingegen der jetzt vorgelegte DIC-Geschäftsbericht in Sachen WCM. Immerhin 24,7 Prozent hält DIC Asset an dem ebenfalls im SDAX gelisteten Bestandshalter von Gewerbeimmobilien. Die Analysten von Berenberg sehen die Aktie von DIC Asset bei 10,30 Euro fair bewertet an. Die Baader Bank liegt mit einem Kursziel von 10,50 Euro ganz leicht darüber.
22. Februar, 2017
Die wesentlichen Eckdaten für 2016 hatte WashTec bereits Ende Januar vorgelegt. Nun setzt der Hersteller von Autowaschanlagen einen drauf – und zwar ein Form einer nochmals deutlich erhöhten Dividende von 2,10 Euro pro Anteilschein (Vorjahr: 1,70 Euro). Bezogen auf das Ergebnis je Aktie von 2,29 Euro entspricht das einer Ausschüttungsquote von fast 92 Prozent. Wichtiger für Anleger ist freilich die Dividendenrendite – und die beträgt noch immer stattliche 3,5 Prozent. Trotzdem: Bei Kursen von knapp 60 Euro ist der Titel unserer Meinung nach weitgehend ausgereizt. Immerhin liegt das Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) für 2018 bei mehr als 20. Und ein (um die anstehende Dividendenzahlung bereinigtes) Kurs-Buchwert-Verhältnis (KBV) von rund 18 ist ebenfalls ziemlich sportlich. Keine Frage: WashTec ist ein prima Unternehmen mit guten Perspektiven. Zukäufe würden auf dem jetzigen Niveau aber nicht mehr empfehlen – trotz der auf den ersten Blick attraktiven Dividende. Die Kursziele der Analysten bewegen sich in einer Spanne von 50 bis 55 Euro.
21. Februar, 2017
Aufhorchen ließ bereits die kürzlich erschienene 36-Seiten-Studie von Hauck & Aufhäuser zur MLP-Aktie mit Kursziel 7,40 Euro. Nach Auffassung der Analysten verkennt der Kapitalmarkt, dass MLP längst viel mehr als ein Versicherungsmakler ist und sich eine ansehnliche Position im Vermögensmanagement und im Bankbereich aufgebaut hat. Nun legt MLP selbst nach und kündigt eine geänderte Konzernstruktur an, die dem Rechnung tragen soll. Demnach plant die Gesellschaft aus Wiesloch eine Trennung des Bank- und Finanzdienstleistungsgeschäft von den Makler- und Beratungsaktivitäten. „Die Bündelung der Bankaktivitäten und die Änderung der Zusammensetzung des Konsolidierungskreises haben das Ziel, dass die freien aufsichtsrechtlichen Eigenmittel deutlich ansteigen“, betont MLP. Mit anderen Worten: Der Spielraum für künftige Dividendenausschüttungen könnte ausgeweitet werden, auch wenn für die Umstrukturierung zunächst einmal Sonderaufwendungen von rund 9 Mio. Euro zu schultern sind. Demnach will der ehemalige DAX-Konzern auch künftig 50 bis 70 Prozent der Gewinne ausschütten – nun jedoch bezogen auf das operative Konzernergebnis (vor einmaligen Sonderaufwendungen) und nicht wie bislang mit Blick auf den Gewinn nach Steuern. Angesichts des für 2017 avisierten EBIT von mindestens 36 Mio. Euro könnte für 2017 – zahlbar freilich erst im Jahr 2018 – also bereits eine Dividendensumme von 18 bis 25 Mio. Euro im Raum stehen. Bezogen auf die einzelne Aktie läge Ausschüttung dann in einem Korridor von 0,16 bis 0,23 Euro. Weitere Details zu der Umstrukturierung und den Folgewirkungen dürfte der Vorstand bereits zur Bilanzvorlage am 23. Februar 2017 nennen. Summa summarum spricht einiges dafür, dass die MLP-Aktie gefragt bleibt, womit der Titel auch wieder den Weg zurück in den SDAX finden sollte.
Noch ein Stück besser als vermutet – insbesondere auf der Umsatzseite – fallen die vorläufigen Zahlen 2016 von Viscom aus: Demnach kam der Hersteller von Prüfanlagen für die Elektronikindustrie bei Erlösen von 77,45 Mio. Euro auf ein Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) von knapp 10,50 Mio. Euro, was auf eine operative Marge von 13,6 Prozent hinausläuft. In Aussicht gestellt hatte Finanzvorstand Dirk Schwingel Umsätze in einem Korridor von 70 bis 75 Mio. Euro sowie eine EBIT-Rendite zwischen 13 und 15 Prozent. Dank einer normalisierten Steuerquote blieb unterm Strich ein Überschuss von 7,13 Mio. Euro stehen – nach 3,53 Mio. Euro im Jahr zuvor. Damit hat Viscom unsere Erwartungen an das Nettoergebnis – siehe dazu auch unseren Beitrag HIER – solide erfüllt. Folgerichtig bleiben wir zuversichtlich für den Small Cap gestimmt. Beim gegenwärtigen Aktienkurs von 14,60 Euro kommen die Hannoveraner auf eine Marktkapitalisierung von rund 131,70 Mio. Euro, wobei die Gesellschaft sogar „Net-Cash-positiv“ ist – also über ein Netto-Finanzguthaben verfügt. Verglichen mit den jetzt präsentierten Zahlen sieht die Bewertung noch immer geerdet aus. „Die Megathemen wie „E-Mobility“ oder „autonomes Fahren“ und „Industrie 4.0.“ nehmen Fahrt auf. Für all diese Anwendungen ist geprüfte Leistungselektronik Voraussetzung“, betonten zuletzt die Analysten von EQUI.TS aus Frankfurt und versahen die Aktie mit einem strammen Kursziel von 20,05 Euro. Damit scheren die Nebenwerteexperten allerdings merklich aus, denn die meisten anderen Analysten sehen das Papier bislang eher im Bereich um 15 Euro als fair bewertet an. Losgelöst davon: Boersengefluester.de traut dem Titel weiterhin eine gute Performance zu, zumal die Aktie von Isra Vision, dem wohl am ehesten vergleichbaren Unternehmen, noch immer wie die Feuerwehr geht.
20. Februar, 2017
Einmal mehr ist der Vermarkter von Comic-Lizenzthemen United Labels mit seinen Ergebniszahlen hinter den eigenen Prognosen zurückgeblieben. Demnach kamen die Münsteraner 2016 bei Erlösen von 32,4 Mio. Euro (plus 6,6 Prozent) auf ein Ergebnis vor Abschreibungen, Zinsen und Steuern (EBITDA) von plus 0,4 Mio. Euro – nach einem operativen Minus von 0,12 Mio. Euro im Jahr zuvor. Unter Berücksichtigung der von boersengefluester.de vermuteten Abschreibungen von rund 750.000 Euro, dürfte das EBIT in Regionen um minus 0,35 Mio. Euro angekommen sein. Zum Vergleich: Avisiert hatte CEO und Großaktionär Peter Boder zuletzt ein positives EBIT zwischen 0,2 und 0,7 Mio. Euro – und selbst diese Prognose war ursprünglich einmal deutlich höher aufgehangen. Nun bleibt unterm Strich ein Fehlbetrag von circa 1,8 Mio. Euro. Ob United Labels im laufenden Jahr den Turnaround schaffen wird, steht momentan noch in den Sternen. Einen Ausblick für 2017 will die Gesellschaft jedoch Ende März/Anfang April mit der Vorlage des Geschäftsberichts präsentieren. Die gegenwärtige Marktkapitalisierung von 19 Mio. Euro ist nach Auffassung von boersengefluester.de jedenfalls noch immer zu üppig dimensioniert.
Paukenschlag für die Aktionäre von SinnerSchrader: Das Beratungsunternehmen Accenture (Umsatz: 32,9 Mrd. Dollar) will die Hamburger Digitalagentur übernehmen und bietet den Aktionären 9,00 Euro pro Anteilschein. Gegenüber dem Schlusskurs des Vortags entspricht die Offerte einem Aufschlag von rund 13 Prozent. Zum Jahresanfang 2017 notierte der Small Cap noch bei 6,60 Euro. Auf Sechs-Monats-Sicht steht gar eine Performance von mehr als 80 Prozent zu Buche. Mit wesentlichen Anteilseignern – also insbesondere Matthias Schrader und Oliver Sinner – haben sich die Amerikaner bereits geeinigt. Demnach würde Accenture schon jetzt auf einen Stimmanteil von 62,13 Prozent kommen. Ob das Angebot an weitere Bedingungen geknüpft ist, ist derzeit noch offen. Auch ist offen, ob SinnerSchrader langfristig börsennotiert bleiben soll oder Accenture (selbst ebenfalls gelistet) für SinnerSchrader einen Rückzug vom Parkett anstrebt. Wie immer bei solchen Offerten: Privatanleger, die den Titel im Depot haben, sollten erst einmal noch gar nichts tun und die weitere Entwicklung abwarten. Bewertet wird SinnerSchrader auf Basis der Gebotspreises mit knapp 104 Mio. Euro. Das entspricht etwa dem 6,2fachen des zuletzt ausgewiesenen Eigenkapitals. Unter Berücksichtigung des Netto-Finanzguthabens von rund 6 Mio. Euro ergibt sich ein Unternehmenswert von circa 98 Mio. Euro. Dem steht ein für das Geschäftsjahr 2016/17 (31. August) zu erwartendes Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) von knapp 6 Mio. Euro entgegen. Mit dieser Relation bewegt sich der Small Cap mittlerweile deutlich oberhalb des Branchendurchschnitts. Das engt den weiteren Spielraum naturgemäß ein. Zudem, weist das Management darauf hin, dass der Accenture-Deal im laufenden Geschäftsjahr vermutlich zu Sonderbelastungen von bis zu 3,8 Mio. Euro führen wird, die allerdings durch den Verkauf eigener Aktien – zuletzt waren das knapp 300.000 Stück – finanziert werden sollen. Die Offerte von Accenture passt sich gut ein ins Gesamtbild, denn in den vergangenen Monaten hatten sich bereits Branchengrößen wie McKinsey oder Deloitte Digital mit Zukäufen aus dem Agenturbreich verstärkt.
16. Februar, 2017
Zu den Unternehmen, die besonders früh ihre Zahlen zu den abgelaufenen Quartalen beziehungsweise Gesamtjahren präsentieren, gehört 2G Energy traditionell eher nicht. Dennoch setzen die Investoren bei dem Anbieter von Kraft-Wärme-Kopplungs-Anlagen momentan voll auf Sieg. So ist die Notiz in den vergangenen drei Monaten um stattliche 45 Prozent in die Höhe geschossen. Ganz verkehrt liegen die Anleger damit nicht, denn die jetzt präsentierten Aussagen zum Auftragsbestand deuten darauf hin, dass 2G Energy nicht nur ein starkes Jahresendgeschäft hatte, sondern mit einem Orderbuch von 91,2 Mio. Euro auch für die kommenden Quartale gut gerüstet ist. Zum Vergleich: Zum Ende des dritten Quartals 2016 erreichte der Auftragsbestand 111,2 Mio. Euro. Ein Update gibt es auch in anderer Sache: Demnach wechselt das bislang im Entry Standard gelistete Unternehmen (vermutlich gleich zum 1. März) in das neu gegründete Börsensegment Scale, das den Entry Standard ablösen wird. „Der Vorstand erwartet dadurch eine erhöhte Aufmerksamkeit seitens der Investoren und der Medien“, betont 2G Energy. „Mit dem Segmentwechsel ergeben sich erhöhte Folgepflichten zur weiteren Steigerung der Transparenz, mit denen 2G aber bereits seit Jahren bestens vertraut ist.“ Boersengefluester.de wertet diesen Schritt positiv, ein Downgrade in das Basic Board wäre jedenfalls kein gutes Signal gewesen – gerade in der aktuellen Phase, wo die Notiz endlich Schwung aufgenommen hat. Die Jahreszahlen wird das Unternehmen aus dem münsterländischen Heek am 27. April 2017 vorlegen. Die Marktkapitalisierung erreicht gegenwärtig knapp 107 Mio. Euro. Nach der rasanten Rally steigt zwar die Gefahr von zwischenzeitlichen Korrekturen. Grundsätzlich ist der Titel aber noch nicht ausgereizt. First Berlin Equity Research setzt das Kursziel momentan bei 26,10 Euro an.
In der stabilen Seitwärtslage – bei rund 6,60 Euro, also etwa auf dem Niveau der jüngsten Übernahmeofferten – hat sich seit Ende Dezember der Kurs der My Hammer Holding eingenistet. Ganz überraschend kommt diese Entwicklung nicht, zumal sowohl das Angebot von Großaktionär HomeAdvisor also auch der Vorstoß von Müller adress (siehe dazu auch den Beitrag von boersengefluester.de HIER) von den Privatanlegern nahezu vollständig ignoriert wurden. Letztlich haben sich die Free-Float-Aktionäre damit aber nur rational verhalten, denn die operative Entwicklung des Handwerkerportals sollte deutlich höhere Kurse rechtfertigen. Das zeigen die jetzt vorgelegten Rahmendaten für 2016. Demnach kamen die Berliner bei Erlösen von 9,52 Mio. Euro auf ein Betriebsergebnis von knapp 1,41 Mio. Euro – nach 515.000 Euro im Jahr zuvor. Unterm Strich rechnet My Hammer mit einem Gewinn von annähernd 3,16 Mio. Euro. Die Zahl ist allerdings durch die Aktivierung von latenten Steuern in Höhe von 1,76 Mio. Euro positiv beeinflusst. Letztlich ist diese Aktivierung Ausdruck dafür, dass der Turnaround gelungen ist und die aufgebauten steuerlichen Verlustvorträge einen entsprechenden Wert darstellen. Neben der Vorlage des kompletten Jahresberichts am 28. März 2017 sollten sich Anleger das Datum der Hauptversammlung am 10. Mai 2017 rot anstreichen im Kalender. Immerhin geht es darum, ob die Amerikaner bereits einen Vorstoß Richtung Beherrschungsvertrag unternehmen werden. Offen ist auch noch die – zu erwartende – Einbringung der Aktien der MyHammer AG als Sacheinlage in die Holding. Dadurch könnte sich die Zahl der Aktien von gegenwärtig 5.012.500 Stück um bis zu 2.218.348 Anteile erhöhen – mit entsprechender Verwässerungswirkung auf das Ergebnis je Aktie (die Hintergründe dazu finden Sie in unserem Beitrag HIER). Summa summarum bleibt boersengefluester.de aber dabei: Hier ist das letzte Wort noch lange nicht gesprochen. Geduldige Anleger sollten kein Stück aus der Hand geben.
15. Februar, 2017
Noch sehr viel besser als von boersengefluester.de vermutet, hat sich in den vergangenen Wochen die Notiz der Medios-Aktie entwickelt. Immerhin hat der Anteilschein jetzt innerhalb eines Monats von 8 auf gut 10 Euro an Wert gewonnen. Damit erreicht die Marktkapitalisierung stattliche 139 Mio. Euro. Das Vertrauen der Investoren haben die Berliner jetzt mit überzeugenden Zahlen für 2016 unterfüttert. Auf Pro-forma-Basis erzielte Medios Erlöse von 160,5 Mio. Euro und zog daraus ein Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) von 5,67 Mio. Euro. „Das enorme Wachstum zeigt, dass die Nachfrage nach personalisierter Medizin in hohem Tempo steigt“, sagt Medios-Vorstand Matthias Gärtner. Tätig ist die Gesellschaft einerseits als Großhändler (Medios Pharma), der Apotheken mit Arzneimitteln für die Bereiche Krebs, Infektionskrankheiten sowie Autoimmunerkrankungen beliefert. In der Medios Manufaktur werden darüber hinaus auf einzelne Patienten zugeschnittene Infusionslösungen im Ärzte- und Apothekenauftrag zubereitet. Den Geschäftsbericht inklusive Ausblick für 2017 will das Unternehmen im April veröffentlichen. Die Analysten von Warburg Research zeigen sich bereits mit den Vorabdaten sehr zufrieden und rechnen für 2017 mit einem EBIT von 8,2 Mio. Euro. Für 2018 stellen sie gar ein operatives Ergebnis von 10 Mio. Euro in Aussicht. Das relativiert die aktuelle Bewertung dann doch sehr. Als Kursziel nennt Warburg weiterhin 14 Euro. Fazit: Heiße Pharma-Story, die in der Spezialwerteszene für viel Aufmerksamkeit sorgt. Anleger sollten engagiert bleiben. Hier scheint noch einiges zu gehen.
Regelmäßige Leser von boersengefluester.de wissen, dass Unternehmen wie Westag & Getalit bei uns hoch im Kurs stehen. Der Anbieter von Türen, Materialien für den Innenausbau (Arbeitsflächen, Fensterbänke etc.) oder auch technischen Anwendungen wie Schalungsplatten und Industrieböden verfügt über eine makellose Bilanz und bietet seinen Aktionären regelmäßig attraktive Dividenden. Abzüge in der B-Note gibt es freilich dafür, dass sich die Geschäfte seit vielen Jahren nicht gerade super dynamisch entwickeln. Immerhin: Umsatz und Gewinn befinden sich weitgehend auf Hochplateau. Dabei ragt 2016, wie es sich bereits Vorlage der Q3-Zahlen angedeutet hat, positiv heraus. Bei einem Erlösplus von 2,8 Prozent auf 233,0 Mio. Euro kam das Ergebnis vor Steuern um 22,1 Prozent auf 10,5 Mio. Euro voran. Damit kann das in Rheda-Wiedenbrück angesiedelte Unternehmen an die Ergebnisse des Jahres 2012 anknüpfen, als zuletzt eine „10“ vor dem Komma stand. Mit Blick auf die Höhe des Dividendenvorschlags für 2016 müssen sich Anleger freilich noch bis Ende März gedulden. Boersengefluester.de geht jedoch davon aus, dass der Bauzulieferer mindestens 10 Cent auf die im Jahr zuvor von 0,94 auf 0,74 Euro je Stammaktie draufsattelt. Die Vorzüge werden mit jeweils 6 Cent mehr bedient. Auf Basis dieser Schätzung kämen die Stämme auf eine Rendite von 3,9 Prozent, die Vorzüge würden 4,1 Prozent erreichen. Angesichts des geringen Spreads wären bei Neuengagements zurzeit wohl die mit einem Stimmrecht versehenen Stämme vorzuziehen. Die Hauptversammlung findet am 27. Juni 2017 statt. Größter Aktionär mit 75,5 Prozent der Stammaktien ist seit vielen Jahren die Syntalit AG aus der Schweiz. Letztlich ist es aber beinahe Geschmackssache, für welche Gattung man sich entscheidet. Beide Papiere haben etwas von einem Anleihenersatz und eignen sich als Depotbeimischung für langfristig orientierte Anleger.
14. Februar, 2017
Ermutigend Nachrichten von YOC: Dank eines unerwartet starken vierten Quartals mit Erlösen von rund 3,95 Mio. Euro, hat der Spezialist für Mobile-Werbeangebote sein ursprüngliches Umsatzziel, das ein Wachstum von bis zu 20 Prozent vorsah, getoppt. Nach vorläufigen Berechnungen kommen die Berliner nun Erlöse von 11,93 Mio. Euro, was einem Plus von gut 22,5 Prozent gegenüber dem Vorjahreswert entspricht. Das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) lag mit 0,15 bis 0,20 Mio. Euro spürbar über den Erwartungen von boersengefluester.de. Per Ende 2016 lagen Börsenwert und Umsatzerlöse damit ziemlich genau auf einer Höhe. Bis zum Solventis-Kursziel von 5,25 Euro hat der Micro Cap aber noch immer eine Menge Luft – immerhin kostet das Papier zurzeit „nur“ rund 4 Euro. Doch das Sentiment für YOC hat sich in den vergangenen Wochen peu à peu verbessert. Mit ein Grund dafür war sicherlich die kürzlich abgeschlossene Darlehnsfinanzierung über 0,5 Mio. Euro. „Mit Umsetzung dieser Maßnahme ist die Gesellschaft mit ausreichender Liquidität ausgestattet, so dass weitere Kapitalmaßnahmen kurz- und mittelfristig nicht beabsichtigt sind“, betonte Vorstand Dirk Kraus. Gespannt ist boersengefluester.de schon jetzt auf die Präsentation von Kraus zur Kapitalmarktkonferenz von Egbert Prior am 14. März in Frankfurt. Perspektivisch gilt die Gesellschaft in der Spezialwerteszene als Übernahmekandidat. Mit einem Börsenwert von gerade einmal 13,3 Mio. Euro eignet sich das Papier aber nur für sehr erfahrene und risikobereite Investoren – trotz des Listings im streng regulierten Prime Standard.
Auf den Spezialkamerahersteller Basler bleibt Verlass: Die vorläufigen Zahlen für 2016 liegen jedenfalls im oberen Bereich der vom Vorstand zuletzt zuversichtlicher formulierten Erwartungen. Bei Erlösen von 97,5 Mio. Euro erzielte Basler einen Gewinn vor Steuern von 11,4 Mio. Euro. Das entspricht einer Rendite von 11,7 Prozent. In Aussicht gestellt hatte CEO Dietmar Ley einen Umsatz zwischen 94 und 96 Mio. Euro – bei einer Marge vor Steuern zwischen elf und zwölf Prozent. Erste Aussagen zum Ausblick werden die Ahrensburger – zusammen mit der Vorlage des Geschäftsberichts – am 31. März präsentieren. So viel vorab: „Das Unternehmen ist mit hohem Auftragsbestand und sehr gutem Auftragseingang ins Jahr 2017 gestartet.“ Die Analysten von Warburg Research kalkulieren für 2017 bislang mit Erlösen von 108 Mio. Euro sowie einem Gewinn vor Steuern von 13,2 Mio. Euro und geben dafür ein Kursziel von 64 Euro aus. In annähernd diesen Kursregionen schwebt sich die Basler-Aktie allerdings bereits. Oddo Seydler liegt mit einem ihrer Meinung nach fairen Wert von 60 Euro sogar um 2 Euro unterhalb der aktuellen Notiz. Klassischer Fall von: „Super Aktie, aber schon relativ teuer.“ Immerhin türmt sich die Marktkapitalisierung des Unternehmens zurzeit auf fast 217 Mio. Euro. Selbst bei zuversichtlichen Gewinnschätzungen für 2018 liegt das Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) damit bei etwas mehr als 20. Angesichts des hohen Momentums beim Auftragseingang und dem noch immer intakten Chartbild bleibt der Small Cap unserer Meinung nach aber haltenswert.
13. Februar, 2017
Für den Aktienkurs von bet-at-home.com geht es nun schon seit rund drei Jahren wie auf Schienen Richtung Norden. Lokomotivfunktion hatten zuletzt insbesondere die starken Vorabzahlen für 2016 sowie der Aufstieg in den SDAX (siehe dazu auch den Beitrag von boersengefluester.de HIER). Mit Spannung warten die Anleger nun auf die Einladung zu der am 17. Mai 2017 stattfindenden Hauptversammlung. Immerhin hat der Onlinewettanbieter eine knackige Dividende von bis zu 7,50 Euro je Aktie in Aussicht gestellt. Boersengefluester.de kalkuliert zurzeit mit 7,00 Euro pro Anteilschein, was den Titel auf eine Dividendenrendite von immerhin sieben Prozent befördert. Denkbar ist für boersengefluester.de darüber hinaus, dass sich die Linzer auch diesmal für ein zusätzliches Bonbon in Form von Berichtigungsaktien entscheiden. Technisch wird bei dieser Form der Kurskosmetik Kapitalrücklage in Grundkapital umgewandelt. Zum Halbjahr 2016 war die Kapitalrücklage mit 7.366.000 Euro dotiert, bei einem Grundkapital von 7.018.000 Euro. So gesehen wäre also ausreichend Puffer vorhanden, um – genau wie im Vorjahr – Berichtigungsaktien im Verhältnis 1:1 auszugeben. Folge dieser Maßnahme wäre, dass sich das Grundkapital auf 14.036.000 Euro – eingeteilt in eben so viele Aktien – erhöht, während die Kapitalrücklage auf 348.000 schmilzt. Soweit die Technik: Praktisch würde das bedeuten, dass der Aktienkurs von zurzeit rund 100 auf 50 Euro sinkt, die Anleger dafür aber auch die doppelte Stückzahl im Depot hätten. Ungefähr so, als wenn man einen 100-Euro-Schein in zwei 50-Euro-Noten wechselt. Dadurch ändert sich zwar nichts an der Vermögenssituation, auf den Aktienhandel hat ein optisch niedrigerer Kurs in der Regel aber belebende Wirkung. Auf einem Investoren- und Pressetreffen wollte sich bet-at-home.com-Finanzvorstand Michael Quatember allerdings noch nicht dazu äußern, ob es konkrete Pläne für einen solchen Aktiensplit gäbe. Überhaupt gibt sich Quatember trotz der grandiosen Performance an der Börse erfreulich bodenständig: „Die Aufnahme in den SDAX ist ein toller Erfolg für uns, der für zusätzliche Aufmerksamkeit sorgt. Aber wir müssen demütig bleiben und gute Ergebnisse erwirtschaften.“ Unsere aktuelle Einschätzung: Halten.
Nach dem Steilpass von Verbio, legt nun auch CropEnergies nach und erhöht die Prognosen für das noch bis Ende Februar laufende Geschäftsjahr 2016/17. Demnach rechnet der mehrheitlich zu Südzucker gehörende Bioethanolhersteller jetzt mit Erlösen zwischen 800 und 810 Mio. Euro sowie einem operativen Gewinn (Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Sondereinflüssen) von 95 bis 100 Mio. Euro. Erst Ende Dezember 2016 hatte CropEnergies die Vorschau auf Umsätze in einer Bandbreite von 760 bis 790 Mio. Euro sowie ein operatives Ergebnis von 70 bis 85 Mio. Euro nach oben angepasst. Insgesamt stehen damit vier Heraufsetzungen für das Umsatzziel und drei Aufstockungen für das operative Ergebnis zu Buche. Wie groß die Unsicherheit zu Beginn des Geschäftsjahrs noch war, zeigt die ursprüngliche Planung für das operative Ergebnis, die in einem sehr weiten Korridor von 30 bis 70 Mio. Euro angesiedelt war. „Der Hauptgrund für die bessere Ergebnissituation sind die weiter deutlich über den zuvor erwarteten Terminpreisen notierenden Tagespreise für Bioethanol sowie die hohe Kapazitätsauslastung in allen vier Anlagen“, betont das Unternehmen. Soweit hätten die vergangenen Monate wohl nicht besser laufen können. Doch nach einer Performance von mehr als 80 Prozent im laufenden Geschäftsjahr legen auch die Investoren ihre Messlatte entsprechend höher. Und so richtet sich das Augenmerk auf die deutlich vorsichtigere Einschätzung des kommenden Geschäftsjahrs. Angesichts rückläufiger Terminpreise für Bioethanol in Europa kalkuliert CEO Joachim Lutz nämlich mit einer „Normalisierung“ des operativen Ergebnisses auf ein Niveau zwischen 40 bis 80 Mio. Euro. Gleichzeitig weist Lutz jedoch darauf, dass die Aussagekraft der Terminmarktpreise „nur von begrenzter Aussagekraft“ sind. Und so bleibt abzuwarten, ob sich die Geschichte von 2016/17 auch im neuen Jahr fortsetzt, wenn auch in abgeschwächter Form. Beinahe schon eine Randnotiz – aber deshalb nicht minder bemerkenswert – ist, dass CropEnergies dann „erstmals in seiner Unternehmensgeschichte komplett schuldenfrei“ sein wird, wie der Vorstand betont. Zur Einordnung: 2014/15 drückten noch Netto-Finanzverbindlichkeiten von 150 Mio. Euro auf die Bilanz. 2015/16 waren es rund 66 Mio. Euro. Nach Ablauf von Q3 2016/17 wies CropEnergies 37 Mio. Euro an Netto-Finanzverbindlichkeiten aus. Eine Entwicklung, die entsprechend positive Effekte auf die Bewertung der Aktie ausstrahlt. Eine gute Halten-Position ist die Aktie für boersengefluester.de allemal.
10. Februar, 2017
Seit mittlerweile einem Jahr hängt der Kurs des TecDAX-Werts Cancom in einem Korridor zwischen grob 40 und 50 Euro fest. Angesichts der starken Langfristperformance – vor fünf Jahren kostete der Anteilschein des IT-Systemintegrators noch weniger als 10 Euro – ist das jetzt kein Drama. Dennoch: Die meisten Anleger werden sich eine bessere Entwicklung erhofft haben. Allerdings geht Cancom ein enormes Expansionstempo, kurzfristige Reibungsverluste bei der Marge lassen sich da nicht immer vermeiden. „Wir setzen auf die IT-Zukunftsthemen und wollen in wachstumsstarken Bereichen auch weiter investieren”, betont der Vorstandsvorsitzende Klaus Weinmann. Mit Erlösen von 1.022,7 Mio. Euro hat Cancom 2016 erstmals die Milliardenschallmauer durchbrochen. Das war zwar so zu erwarten, ist aber trotzdem eine bemerkenswerte Entwicklung. Vor fünf Jahren setzte Cancom „nur“ etwa halb so viel um. Das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) kam 2016 bei 72,8 Mio. Euro an, was einem Zuwachs von gut 15 Prozent gegenüber dem Vorjahreswert entspricht. Deutlich dynamischer preschte das Betriebsergebnis (EBIT) voran: 51,2 Mio. Euro toppen die Vergleichsgröße 2015 um fast ein Viertel. Allerdings lagen die Erwartungen der Analysten an das EBIT im Bereich um 55 Mio. Euro. Eine positive Überraschung ist Cancom mit den Daten also nicht gelungen, so imposant die absoluten Zahlen auch aussehen. Gravierend sind die Abweichungen freilich nicht, so dass die Analysten ihre positive Einschätzung bestätigt haben. Warburg gibt ein Kursziel von 56 Euro aus, Hauck & Aufhäuser sieht den fairen Wert weiterhin bei 57 Euro. So gesehen gibt es keinen Grund, bei Cancom auszusteigen. Das kompletten Zahlenwerk für 2016 sowie den Ausblick präsentieren die Münchner am 27. März. Die Hauptversammlung findet am 20. Juni 2017 statt. Auf Basis der Dividendenschätzung von boersengefluester.de von 0,55 Euro (Vorjahr: 0,50 Euro) rangiert die Dividendenrendite allerdings bei deutlich weniger als 1,5 Prozent.
09. Februar, 2017
Einen sehr schönen Lauf hat nun schon seit etwas längerer Zeit die Aktie von Villeroy & Boch. Dabei ist der Anteilschein des Herstellers von Tischzubehör und Badezimmer-Equipment weiterhin moderat bewertet – das zeigen die (wie stets sehr zeitnah) präsentierten Zahlen für das abgelaufene Geschäftsjahr. Bei Erlösen von 820,1 Mio. Euro kam das Unternehmen auf ein Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) von 47,6 Mio. Euro. Das ist etwas mehr als von boersengefluester.de vermutet wurde. Das Ergebnis je (Vorzugs)-Aktie stieg von 1,06 auf 1,13 Euro. Besonders erfreulich: Villeroy & Boch wird der Hauptversammlung am 24. März 2017 eine Anhebung der Dividende von 0,49 auf 0,53 Euro je Vorzugsaktie vorschlagen. Damit kommt der ehemalige SDAX-Wert auf eine Rendite von immerhin fast 3,5 Prozent – vor Abzug von Steuern. Die nicht notierten Stammaktien werden mit jeweils 0,48 Euro bedient. Für das laufende Jahr rechnet das Management mit einem Erlösplus zwischen drei und fünf Prozent sowie einem Anstieg des EBIT in einem Korridor von fünf bis zehn Prozent. Diese Größenordnungen sollten eher konservativ formuliert sein. Dabei sind Investitionen von rund 35 Mio. Euro geplant, was den Vorjahreswert um ein stattliches Drittel übersteigt. Angesichts der Dividendenrendite sowie eines KGVs im Bereich um zwölf bleiben wir positiv für den Titel gestimmt.
Eher diffuse Meldungen gibt es derzeit von RNTS Media – einem Unternehmen aus dem Mobilesektor, das sich darauf spezialisiert hat, App-Entwicklern und Seitenbetreibern ihre Werbeplätze möglichst effizient zu monetariseren: Zunächst einmal musste RNTS einräumen, dass sich die Vorlage des 2016er-Geschäftsberichts auf Juli 2017 verschieben wird. Grund ist, dass mit der seit 2012 für RNTS tätigen Wirtschaftsprüfungsgesellschaft Ernst & Young keine Einigung zur Abnahme des neuen Geschäftsberichts erzielt werden konnte. Dem Vernehmen nach handelt es sich dabei um Gründe, die nichts mit RNTS zu tun. Auf einer außerordentlichen Hauptversammlung gegen Ende des ersten Quartals sollen die Aktionäre nun Grant Thornton als neuen Prüfer bestellen. Die Düsseldorfer testieren unter anderem auch die Bilanzen von Firmen wie Biofrontera, Daldrup, Elmos Semiconductor oder auch Mühlbauer. Ungewöhnlich ist ein plötzlicher Wechsel des Wirtschaftsprüfers zwar allemal, muss aber nicht zwingend ein Alarmsignal sein. Um mögliches Getuschel erst gar nicht aufkommen zu lassen, hat die in Berlin ansässige RNTS gleich noch einen ersten Überblick über die Zahlen für 2016 nachgeschoben: Demnach kam das Unternehmen auf Erlöse von gut 215 Mio. Euro sowie ein Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) von minus 6 Mio. Euro – nach minus 12,1 Mio. Euro im Jahr zuvor. Die Analysten von Edison hatten in ihrer jüngsten Studie mit einem EBITDA von minus 10 Mio. Euro gerechnet. Damit nicht genug: Für das laufende Jahr setzt RNTS-Vorstand Andreas Bodczek die bisherige Umsatzprognose von mehr 240 Mio. Euro auf über 280 Mio. Euro herauf – bei einem um außerordentliche Posten bereinigten EBITDA von gut 3 Mio. Euro. Unterm Strich wird das Unternehmen damit freilich wohl noch deutlich in den roten Zahlen bleiben. Der Börsenwert von RNTS Media beträgt 256,5 Mio. Euro – ist also gar nicht mal so klein. Gleichwohl fehlt es dem im Prime Standard notierten Unternehmen defintiv an Visibilität in der Finanzszene. Auch wenn sich angesichts der unklaren Gemengelage noch keine Investments aufdrängen, für boersengefluester.de bleibt die Aktie zumindest eine Position für die Beobachtungsliste.
08. Februar, 2017
Bei Unternehmen, die mit einem Beherrschungsvertrag ihres Großaktionärs ausgestattet sind, zählen die harten Fakten zum Umsatz und Gewinn an der Börse in der Regel nur noch mit halber Kraft. Das gilt in gewisser Weise auch für den Werkzeugmaschinenbauer DMG Mori (ehemals Gildemeister), der mit DMG Mori Co aus Japan verbandelt ist. Gleichwohl ist der Streubesitzanteil immer noch groß genug, dass die Bielefelder ihren SDAX-Platz verteidigen. Anleger, die die – freilich unattraktive – Barabfindung von 37,35 je Aktie ausschlagen, erhalten eine garantierte Dividende von (netto) 1,03 Euro je Anteilschein. Bezogen auf den aktuellen Kurs von 44,42 Euro entspricht das einer Rendite von immerhin noch 2,3 Prozent. Derweil hat DMG Mori im vergangenen Jahr erhebliche Sondereffekte für die Neuausrichtung zu verkraften gehabt, so dass das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) um 44 Prozent auf 103,9Mio. Euro einknickte. Bemerkbar macht sich hier auch der positive Beitrag aus dem Verkauf der Anteile an der DMG Mori Company Ltd., der den 2015er-Wert positiv beeinflusste. Der Ausblick für 2017 hört sich zunächst einmal nicht sonderlich ermutigend an, der Vorstand rechnet mit einem „schwierigen internationalen Marktumfeld“. Konkretere Aussagen will das Management zur Bilanzkonferenz am 9. März 2017 treffen. Für boersengefluester.de ist der Titel dennoch haltenswert. Die Dividendenrendite ist mindestens guter Durchschnitt, zudem besteht die Möglichkeit, dass der Großaktionär weitere Stücke über die Börse einsammelt.
Auf mehr als 1 Mrd. Euro türmt sich mittlerweile der Börsenwert des TecDAX-Unternehmens Jenoptik. Vor zwölf Monaten war es noch ein gutes Drittel weniger. Doch der auf optische Technologien fokussierte Konzern hat sich längst zu einem Investorenliebling gemausert. Mit den jetzt vorgelegten vorläufigen Zahlen für 2016 kann die Gesellschaft aus Jena ebenfalls punkten: Bei Erlösen von 685 Mio. Euro (+2,5 Prozent) kam das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) von 61,2 auf mehr als 68 Mio. Euro voran. „Nach dem guten Verlauf von Januar bis September 2016 hat die Dynamik unseres Geschäftes besonders im vierten Quartal noch einmal zugelegt, sodass wir unsere Ziele teilweise sogar übererfüllt haben“, sagt der Mitte des Jahres scheidende Jenoptik-Chef Michael Mertin. Sein Nachfolger wird Stefan Traeger, der vom Schweizer Medizintechnikkonzern Tecan Group kommt. Bestätigt hat Jenoptik-CFO Hans-Dieter Schumacher die bisherige Zielsetzung, wonach bis 2018 Erlöse von 800 Mio. Euro sowie eine EBIT-Marge von rund zehn Prozent zu erwarten sind. Auf Basis dieser Planung würde das mittlerweile finanzschuldenfreie Unternehmen an der Börse mit dem knapp 13fachen des für 2018 zu erwartenden Betriebsergebnis gehandelt. Wirklich günstig ist das nicht mehr, doch das ist nach rund acht Jahren mehr oder weniger Dauerhausse kaum eine Aktie. Und so müssen Anleger darauf vertrauen, dass der Aufwärtstrend noch eine Weile anhält. Eine gute Halten-Position ist der Titel aber allemal. Die Analysten der DZ Bank haben das Kursziel von 18 auf 21 Euro heraufgesetzt. Das entspricht einem Potenzial von annähernd 17 Prozent.
06. Februar, 2017
Noch einen Zacken besser als von boersengefluester.de vermutet sind die vorläufigen Jahreszahlen von Delignit ausgefallen. Demnach kam der Hersteller des gleichnamigen Holzwerkstoffs bei Erlösen von 48,6 Mio. Euro auf ein Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) von 3,7 Mio. Euro. Damit hat Delignit in der zweiten Jahreshälfte sogar leicht mehr verdient als in den ersten sechs Monaten 2016. Zur Einordnung: Boersengefluester.de ging für das Gesamtjahr 2016 zuletzt von 47,2 Mio. Euro Umsatz sowie einem EBITDA von 3,3 Mio. Euro aus. Ebenfalls besser als gedacht entwickelte sich der Nettoüberschuss, der von 1,1 auf 1,4 Mio. Euro kletterte. Hier wirkten sich insbesondere die gesunkenen Abschreibungen sowie eine reduzierte Steuerquote aus, wie das Unternehmen betont. Eine erste Prognose für das laufende Jahr will Vorstand Markus Büscher mit der für Ende Mai angesetzten Veröffentlichung des Geschäftsberichts vorlegen. Viel mehr als eine qualitative Aussage sollten Anleger hier jedoch nicht unbedingt erwarten. Immerhin: Zuletzt hatte Büscher in seinen Präsentationen für 2018 eine Umsatzsteigerung auf mehr als 50 Mio. Euro in Aussicht gestellt. Mit ein wenig Fortune sollte dieses Ziel nun bereits 2017 in greifbare Nähe rücken. Der Aktienkurs von Delignit hat sich derweil seit einigen Monaten in der stabilen Seitenlage eingenistet. In diesem Punkt hatte sich boersengefluester.de etwas mehr versprochen, zumal Großaktionär MBB mit dem in Aussicht gestellten Börsengang der Aumann-Beteiligung regelmäßig für Schlagzeilen sorgt (siehe dazu auch den Beitrag von boersengefluester.de HIER). Nun: Für langfristig orientierte Investoren hat sich an dem grundsätzlichen Szenario nichts geändert. Delignit befindet sich auf Wachstumskurs – sowohl, was die Laderaumausstattung für Nutzfahrzeuge als auch den Einsatz der eigenen Produkte in Schienenfahrzeugen angeht. Der Börsenwert von Delignit beträgt beim aktuellen Kurs von 4,86 Euro knapp 39 Mio. Euro – gut 76 Prozent davon sind MBB zuzurechnen.
Mit der dritten Barkapitalerhöhung innerhalb von zwölf Monaten holt die Deutsche Konsum REIT-AG zum großen Schlag aus. Immerhin ist das maximale Emissionsvolumen mit knapp 40 Mio. Euro ungefähr doppelt so groß, wie die beiden vorangegangenen Maßnahmen zusammen. „Der Nettoerlös der Transaktion soll zur Wachstumsfinanzierung der Gesellschaft verwendet werden, insbesondere für den Erwerb weiterer Einzelhandelsimmobilien“ heißt es offiziell. Parallel zu der Kapitalerhöhung beantragt das auf Einkaufszentren spezialisierte Immobilienunternehmen ein Upgrade vom Freiverkehr in das streng regulierte Handelssegment Prime Standard – genau wie Ende Dezember zur Bilanzvorlage bereits avisiert. Ein Indexkandidat wird das von Immobilienprofi Rolf Elgeti geführte Unternehmen damit zwar nicht unmittelbar, doch die Deutsche Konsum REIT-AG wächst in eine beachtliche Größe. Unter der Voraussetzung, dass sämtliche der 4.653.282 neuen Aktien zum Bezugskurs von 8,50 Euro platziert werden, käme die in Potsdam angesiedelte Gesellschaft (bei einem Kurs von 8,50 Euro) auf einen Börsenwert von immerhin gut 210 Mio. Euro. Das entspricht etwa der Größenordnung des Bestandshalters von Gewerbeimmobilien DEMIRE Deutsche Mittelstand Real Estate AG, wo Elgeti über sein Investmentvehikel Obotritia Capital zum Kreis der Großaktionäre zählt. Losgelöst davon: Altaktionäre erhalten bei der jetzt angekündigten Kapitalerhöhung ein Bezugsrecht – 15 alte Aktien berechtigen zum Kauf von zwei neuen Aktien. Zudem besteht die Möglichkeit eines Überbezugs. Dem Vernehmen nach haben „bestimmte Aktionäre“ bereits Interesse bekundet, Aktien im Volumen von bis zu 25 Mio. Euro zu zeichnen. Sollten diese Investoren nicht zurückziehen, wäre die von ODDO Seydler begleitete Kapitalerhöhung also schon zu rund 60 Prozent gesichert. Summa summarum wertet boersengefluester.de den Wechsel in den Prime Standard als sehr gutes Zeichen Richtung mehr Transparenz, denn noch reicht ein Blick auf die Homepage, um zu erkennen, dass 2015/16 (30. September) das erste Jahr in der Rechtsform einer REIT-Gesellschaft war. Hier hat die Gesellschaft noch deutlich Potenzial. Der Titel ist aber trotzdem eine gute Halten-Position.
03. Februar, 2017
Beinahe schon unheimlich ist die Performance der Lotto24-Aktie. Zwischenzeitlich notierte der Anteilschein sogar schon bei mehr als 10 Euro – dem neuen Kursziel von Warburg Research. Selbst wenn die operative Entwicklung des Online-Lottovermittlers deutlich besser verläuft als zu erwarten war (siehe dazu auch den Bericht von boersengefluester.de HIER), die Anleger sollten nicht aus den Augen verlieren, dass die Hamburger mittlerweile auf einen Börsenwert von fast 229 Mio. Euro kommen. Das entspricht immerhin dem 35fachen des für 2018 zu erwartenden EBITDA. Keine Frage: Lotto24 ist eine prima Gesellschaft und hat mit Petra von Strombeck eine clevere Vorstandsvorsitzende, die auch am Kapitalmarkt gut ankommt. Auf dem jetzigen Bewertungsniveau scheint für boersengefluester.de jedoch die – nach den Steuerunsicherheiten und den geplant höheren Marketingausgaben – abgestürzte ZEAL Network-Aktie das bessere Chance-Risiko-Profil zu besitzen. Offizieller Termin für die Vorlage des Geschäftsberichts von Lotto24 ist der 30. März 2017.
02. Februar, 2017
Frei von unliebsamen Überraschungen ist der Geschäftsbericht 2015/16 (30. September) von Dr. Hönle. Demnach hat auch der zuletzt kommunizierte Ausblick des Spezialisten für industrielle UV-Technik weiter Bestand: Für 2016/17 geht Dr. Hönle von Erlösen zwischen 95 und 105 Mio. Euro sowie einem Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) von 14 bis 16 Mio. Euro aus. Zur Hauptversammlung am 28. März 2017 in München schlägt die Gesellschaft eine unveränderte Dividende von 0,55 Euro pro Anteilschein vor – auch das hatte boersengefluester.de so vermutet (siehe dazu auch unseren Beitrag HIER). Alles im Lot also zurzeit bei dem schon häufig von uns empfohlenen Small Cap. Die Analysten von Warburg Research haben ihr Kursziel zuletzt von 30 auf 34 Euro heraufgesetzt, so dass auch aus diesem Blickwinkel noch ein Potenzial von rund 15 Prozent besteht. Das mag jetzt nicht übermäßig sexy klingen, auf die lange Sicht sollte bei 34 Euro aber auch nicht zwangsläufig Schicht mit dem Aufwärtstrend sein. Immerhin hat Dr. Hönle erneut auf mögliche Zukäufe in Bereichen wie Klebstoffe und Quarzglasprodukte hingewiesen. Viel hängt außerdem davon ab, ob die Tochter Raesch Quarz (Germany) nach der Restrukturierung nun nachhaltig auf die gewünschte PS-Zahl kommt. Boersengefluester.de bleibt daher bei der Einschätzung „Kaufen“, auch wenn sich die wesentlichen Bewertungskennzahlen wie KGV, KBV oder Dividendenrendite mittlerweile unvorteilhafter darstellen als die langfristigen Durchschnittswerte. Abgehoben ist die fundamentale und charttechnische Lage aber nicht, immerhin meistert der Titel zurzeit alle Kriterien unseres Permanent-Aktien-Screenings.
Noch besser als gedacht: Nach jetzigem Stand hat B+S Banksysteme im ersten Halbjahr des Geschäftsjahrs 2016/17 (30. Juni) bei einer Betriebsleistung (Umsatz plus sonstige betriebliche Erträge) von 4,71 Mio. Euro ein Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) von 845.000 Euro erzielt. Erst Mitte Januar – zur Hauptversammlung – berichtete Wilhelm Berger, CEO von B+S Banksysteme, im Interview mit boersengefluester.de, dass das EBIT nach vorläufigen Berechnungen bei 662.000 Euro gelegen habe. Details dazu wollen die Münchner am 15. Februar präsentieren. Boersengefluester.de wird die Entwicklung weiter genau verfolgen. Mit einem Börsenwert von 21,7 Mio. Euro ist die Gesellschaft zwar ein relativ kleiner Player im Markt für die Software-Ausstattung von Banken. Momentan laufen die Geschäfte aber gut – was sich entsprechend auch im Aktienkurs widerspiegelt. „Strategische Investoren haben längst erkannt, dass allein unser Kundenstamm nach wie vor ein Mehrfaches unseres aktuellen Börsenwerts darstellt“, verriet uns Berger zuletzt. Daher bleiben wir bei der positiven Einschätzung für den Small Cap. Das Papier eignet sich aber nur für risikobereite Investoren, zumal die Handelsumsätze in der Aktie sehr überschaubar sind.
Besser als zuletzt befürchtet hat Adler Modemärkte das vergangene Jahr abgeschlossen. So kam die Gesellschaft auf ein Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) von mehr als 22,5 Mio. Euro – statt der noch im Oktober 2016 avisierten Spanne von 14 bis 17 Mio. Euro. Mit ein wenig Fortune müsste das jetzt vorgelegte EBITDA ausreichen, um auch unterm Strich leicht schwarze Zahlen zu schreiben. Zur Einordnung: Nach den schwachen Q3-Zahlen hatte die Textileinzelhandelskette noch einen Fehlbetrag für das Gesamtjahr für wahrscheinlich gehalten. Nun zeigt das eingeleitete Restrukturierungsprogramm aber bereits Wirkung, und für 2017 stehen weitere Einsparungen auf dem Programm. Zudem poliert Adler Modemärkte das angestaubte Image mit einer neuen Marketingkampagne an. Einen konkreten Ausblick für das laufende Jahr wird das Management am 16. März 2017 vorlegen. Spätestens dann steht auch die Veröffentlichung des Dividendenvorschlags an. Ob die Gesellschaft aus Haibach bei Aschaffenburg aber überhaupt etwas ausschütten wird, steht in den Sternen. Boersengefluester.de kalkuliert vorsichtshalber mit einer Nullrunde, zumal Sparmaßnahmen und Gewinnausschüttungen nicht so recht zusammenpassen. Aber auch losgelöst von der Dividende hat der Small Cap durchaus seine Reize: Beim aktuellen Kurs beträgt die Marktkapitalisierung knapp 96,5 Mio. Euro. On top kommen Netto-Finanzverbindlichkeiten von zuletzt gut 10 Mio. Euro. Demnach wäre die Gesellschaft gerade einmal mit dem 3,6fachen des von boersengefluester.de für 2017 erwarteten EBITDA von annähernd 30 Mio. Euro bewertet. Die Risiken bei einem Investment in Adler Modemärkte sind freilich immer noch enorm: Die Rahmenbedingungen für den stationären Textilhandel sind alles andere als ein Spaziergang im Park und nur mit Sparmaßnahmen lässt sich auf Dauer kein Wachstum erzielen. Andererseits kostet der Small Cap zurzeit aber eben auch nur noch 5,20 Euro und nicht 10 Euro und mehr wie im Jahr 2015.
31. Januar, 2017
Zugegeben: Nach dem schwachen Verlauf des ersten Halbjahrs, hätten die Schumag-Zahlen für das Gesamtjahr 2015/16 (30. September) noch deutlich schlechter ausfallen können. Insgesamt bleibt die Situation für den Hersteller von Präzisionsteilen aus Metall – vorwiegend für den Einsatz im Bereich Dieselmotoren – „nicht einfach“, wie der Vorstand der Aachner im neuen Geschäftsbericht selbst einräumen muss. Bei Erlösen von 4476 Mio. Euro blieb ein Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) von 1,26 Mio. Euro stehen. Im Vorjahr kam Schumag noch auf ein EBIT von 3,32 Mio. Euro. „Trotz einer verbesserten Liquiditätssituation können Neuinvestitionen in moderne Maschinen weiterhin nicht im erforderlichen Umfang vorgenommen und strukturelle Anpassungsmaßnahmen nur in begrenztem Umfang eingeleitet werden“, lautet die wenig ermutigende Selbsteinschätzung der des Aachener Traditionsunternehmens. Eine Publikumsgesellschaft wie zu Bacbcock-Zeiten ist Schumag aber längst nicht mehr. Im Streubesitz befinden sich nur gut 13 Prozent der vier Millionen Aktien. Mehrheitsinvestor ist Meibah International aus China. Die gesamte Marktkapitalisierung beträgt nicht einmal 8 Mio. Euro. Gemessen an den Größenordnungen von Schumag normalerweise ein Witz. Für 2016/17 stellt das Management Erlöse zwischen 48 und 49 Mio. Euro sowie eine „nennenswerte Verbesserung“ des EBIT in Aussicht. Das ausgewiesene Eigenkapital beträgt noch 5,8 Mio. Euro. Doch wie gesagt: Die Lage ist schwierig, der Maschinenpark veraltet und Diesel-Technologie auch keine Lösung für die Ewigkeit. Per saldo ergibt sich daraus wohl höchstens eine Halten-Einschätzung.
Auf die knackige Investmentstory inklusive TecDAX-Fantasie von KPS hat boersengefluester.de gleich mehrfach hingewiesen (zuletzt etwa HIER). Mit Recht: Die Performance des Beratungs- und IT-Unternehmens kann sich wirklich sehen lassen. Mittlerweile steigt allerdings die Gefahr, dass der Notiz womöglich schon vor einer Berücksichtigung durch die Indexhüter ganz allmählich die Puste ausgeht. So ambitioniert ist die Bewertung des Small Caps. Nachdem KPS im Geschäftsjahr 2015/16 (30. September) bei Erlösen von 144,93 Mio. Euro auf ein Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) von 22,26 Mio. Euro kam, stellt der Vorstand für das laufende Geschäftsjahr Umsätze von rund 160 Mio. Euro sowie ein EBIT von 25 Mio. Euro in Aussicht. Selbst wenn die Gesellschaft aus Unterföhring bei München nicht unbedingt für besonders forsche Prognosen bekannt ist und im Jahresverlauf lieber noch einmal nachlegt – hier hatte sich boersengefluester.de einen Zacken mehr erwartet. Immerhin kommt KPS – nach Abzug des Netto-Finanzguthabens von 12,6 Mio. Euro – auf einen Unternehmenswert von fast 615 Mio. Euro. Das ist nahezu das 25fache des für 2016/17 zu erwartenden EBIT – eine ziemlich sportliche Relation. Nicht mehr punkten kann KPS auch in Sachen Dividende: Die zur Hauptversammlung am 7. April 2017 auf die Agenda gesetzte Ausschüttung von 0,33 Euro je Aktie (Vorjahr: 0,30 Euro) steht beim jetzigen Kurs nur noch für eine Rendite von knapp zwei Prozent. Kein Vergleich mit früheren Zeiten, als KPS zu den attraktivsten Dividendenpapieren aus dem Spezialwertebereich gehörte. Womöglich poliert der Vorstand hier zwar noch einmal in Form von Berichtigungsaktien nach – wie im Vorjahr, als es für je zehn alte Aktien zusätzlich eine neues Papier gab. Aber auch das wäre nur eine kosmetische Operation und würde nichts an der eigentlichen Bewertung ändern. Um es klar zu sagen: KPS ist eine super Firma mit hochwertiger Bilanz. Zum Neueinstieg rät boersengefluester.de auf dem jetzigen Niveau von 16,80 Euro aber nicht mehr.
30. Januar, 2017
Weitgehend losgelöst vom Gesamtmarkt zieht der Aktienkurs von Dürkopp Adler seine Bahnen – und zwar mit Drang nach oben. Das mag zu einem stattlichen Teil an der Aktionärsstruktur liegen: Gut 94 Prozent der Anteile befinden sich im Besitz des chinesischen Nähmaschinenproduzenten ShangGong. Und so gibt es immer wieder Spekulationen, dass ShangGong die im General Standard gelisteten Aktien von Dürkopp Adler via Squeeze-out von der Börse nehmen könnte – freilich mit einer gut dotierten Abfindung für die Streubesitzaktionäre. Operativ entwickelt sich der Hersteller von Industrienähmaschinen nämlich seit einigen Jahren richtig gut. 2016 kamen die Bielefelder bei Erlösen von 148,8 Mio. Euro auf einen Gewinn vor Steuern von 26,2 Mio. Euro – nach 24,3 Mio. Euro im Jahr zuvor. Damit bewegt sich Dürkopp Adler nun bereits das dritte Jahr in Folge bei einer Marge von mehr als 20 Prozent. In Aussicht gestellt hatte der Vorstand ursprünglich Erlöse zwischen 130 und 140 Mio. Euro sowie einen Gewinn vor Steuern in einem Korridor von 22,8 bis 24,5 Mio. Euro. Kleiner Wermutstropfen: Im zweiten Halbjahr 2016 lag die Rendite vor Steuern mit 17,8 Prozent um 6,55 Prozentpunkte niedriger als in den ersten sechs Monaten. Bleibt abzuwarten, woran das lag. Den kompletten legt die Gesellschaft am 8. März 2017 vor. Für Value-Anleger bleibt der Titel nach Auffassung von boersengefluester.de aber eine interessante Wahl: Immerhin bekommen die Investoren für eine Marktkapitalisierung von 299 Mio. Euro eine Menge Gegenwert – nicht nur wegen des Netto-Finanzguthabens von zuletzt fast 35 Mio. Euro. Vor allen Dingen unter Ertragsgesichtspunkten bietet Dürkopp Adler attraktive Kennzahlen: So wird das Unternehmen (cashbereingt) gerade einmal mit dem 8,3fachen des 2016er-EBIT von 31,8 Mio. Euro gehandelt.
Da gibt es kein Vertun: Von den ad pepper-Jahreszahlen hatten wir uns deutlich mehr erhofft – trotz der zu erwartenden Belastung aus der Schwäche des britischen Pfunds für den zum Konzernverbund gehörenden Affiliate-Marketingspezialisten Webgains. So blieb 2016 – bei Erlösen von 61,16 Mio. Euro – ein Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) von 1,75 Mio. Euro stehen. Das übertrifft den vergleichbaren Vorjahreswert von 539.000 Euro zwar deutlich, ist aber eben nicht so viel wie zu vermuten war. Da ad pepper frei von Bankschulden agiert und zudem über liquide Mittel von 19,59 Mio. Euro verfügt, ist der Gewinn vor Abzug von Steuern mit 1,69 Mio. Euro (Vorjahr: 0,44 Mio. Euro) nicht all zu weit vom EBITDA entfernt. Die Marktkapitalisierung beträgt beim gegenwärtigen Aktienkurs von 2,52 Euro rund 58 Mio. Euro. Bereinigt um die Cashposition erreicht der Unternehmenswert etwa 38 Mio. Euro. Das sieht mit Blick auf die jetzt vorgelegten Zahlen für 2016 nicht übermäßig attraktiv aus. Allerdings gehen wir davon aus, dass 2017 – und vor allen Dingen 2018 – deutliche Verbesserungen bringen wird. Eine gewisse Unsicherheit besteht zurzeit dadurch, dass noch kein Nachfolger für die scheidende Vorstandsvorsitzende Ulrike Handel benannt ist. Nach vier Jahren ad pepper wechselt die ehemalige Springer-Managerin per Anfang Mai 2017 als neue CEO zur Wiesbadener Agenturgruppe Dentsu Aegis Network. Summa summarum scheint die ad pepper-Aktie aber haltenswert. Als Vergleichsgruppe aus dem börsennotierten Bereich bieten sich grundsätzlich Unternehmen wie YOC, SinnerSchrader, Syzygy und auch die im MDAX notierte Ströer an. Aufgrund der unterschiedlichen Ausrichtung und auch Größe lassen sich nach Auffassung von boersengefluester.de aber keine sinnvollen Vergleiche heranziehen. Die wirklichen Wettbewerber wie Zanox, Affilinet oder auch CJ Affiliate hingegen sind allesamt nicht gelistet.
27. Januar, 2017
Auf manche Aktien stehen die Anleger in erster Linie wegen der hohen Dividendenrendite – da kommt es gar nicht mal so sehr auf das dahinter stehende Geschäftsmodell an. Ein Beispiel ist offenbar der vor geraumer Zeit nach London ausgewanderte Lotteriespezialist ZEAL Networks, einigen Investor ist der Titel noch unter dem früheren Namen Tipp24 geläufig. Entgegen den bisherigen Planungen, die eine Gesamtdividende von mindestens 2,80 Euro je Aktie – unterteilt in vier Quartalsausschüttungen – vorsieht, will ZEAL im laufenden Jahr nur noch einen einmaligen Betrag von 1,00 Euro je Anteilschein auskehren. Das kommt gar nicht gut an bei den Anlegern, die Notiz des SDAX-Papiers verlor auf einen Schlag um mehr als 20 Prozent an Wert und fällt bis auf die Marke von 30 Euro zurück. Auslöser sind die Hinweise von ZEAL, wonach sich die deutschen Steuerbehörden Geschäfte von MyLotto24, dem offiziellen Veranstalter der Lotterie bei ZEAL, zurzeit anschauen und wie sie steuerlich zu klassifizieren sind. Gemäß den seit Anfang 2015 geltenden Umsatzsteuerregelungen für Anbieter elektronischer Dienstleistungen innerhalb der Europäischen Union erfolgt die Leistungserbringung im eGaming-Bereich jetzt an jenem Ort, an dem der Kunde seinen Sitz hat, anstatt wie bisher am Sitz des Unternehmens. Zur Einordnung: Bei bet-at-home.com sorgte diese Steuer 2015 für Belastungen von knapp 6,8 Mio. Euro. ZEAL Networks ist zwar zuversichtlich, dass eine entsprechende Klassifizierung auf MyLotto24 unzutreffend ist, vorsorglich passt das Unternehmen jedoch schon mal seine Dividendenstrategie an. Die angekündigte Kürzung wurde das Ausschüttungsvolumen um rund 15 Mio. Euro vermindern. In der von boersengefluester.de erstellten Liste der Monatsweisen Dividendenhits taucht die Aktie von ZEAL damit nicht mehr auf. Nicht gerade auf Begeisterung stoßen zudem die Pläne des Managements, das Marketingbudget aufzustocken. Langfristig mag sich das zwar auszahlen, zunächst einmal würde es das für 2017 zu erwartenden Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) jedoch auf 30 bis 40 Mio. Euro drücken – bei einer Gesamtleistung von 145 bis 155 Mio. Euro. Zur Einordnung: Erwartet wurde von den Analysten für 2017 ein EBIT von etwa 45 Mio. Euro. Für 2016 hatte ZEAL zuletzt einen Gesamtleistung zwischen 125 und 135 Mio. Euro sowie ein EBIT von 25 bis 35 Mio. Euro in Aussicht gestellt. Was tun als Anleger? Nach dem scharfen Kursrutsch scheint die Notiz für boersengefluester.de eher fair bewertet zu sein. Und sogar die 1 Euro Dividende würde für eine Rendite von 3,3 Prozent stehen. Daher unsere Einschätzung: (Durch)Halten.
Die Chaos-Wochen bei der German Startups Group (GSG) scheinen erst einmal überstanden. Zumindest ist die Notiz des Venture-Capital-Investors nach der Pleite des Portfoliowerts Auctionata nicht weiter abgerutscht und hat sich im Bereich um 1,80 stabilisiert. Das ist ein gutes Zeichen. Ebenfalls positiv: CEO Christoph Gerlinger hat den Verkauf von zwei Beteiligungen „aus dem Mittelfeld“ zum Buchwert angekündigt und rechnet aus diesen Transaktionen mit Erlösen von rund 800.000 Euro. Um welche Firmen es sich handelt, verrät die GSG zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht. Neue Töne schlägt die Gesellschaft auch in Sachen Investmentstrategie an und spricht von einer „geplanten Straffung des Gesamtportfolios, das durch zahlreiche Neuinvestitionen in der Vergangenheit deutlich angewachsen war.“ Grundsätzlich hält boersengefluester.de das für einen sinnvollen Ansatz, denn die Erfahrung zeigt, dass eine zu große Zahl an Beteiligungen nicht im Sinne des Kapitalmarkts ist – zumindest im Small-Cap-Sektor. Nun lässt sich trefflich darüber streiten, ob dieser Schwenk bei der GSG aus der Not geboren wurde oder eine natürliche Anpassung des Investmentansatzes ist. Aber letztlich ist das beinahe egal: Fakt ist, dass der Aktienkurs der Berliner auch vor der unglücklichen Reihe an Gewinnwarnungen nicht auf einen nachhaltigen Nordkurs gekommen ist. Daher kann eine gewisse Änderung eigentlich nur positive Effekte haben. Zudem bekräftige das Unternehmen noch einmal, dass es 2017 Exit-Chancen bei einigen Portfoliowerten sieht. Wer den Titel im Depot hat, sollte engagiert bleiben.
23. Januar, 2017
Nochmals besser als gedacht viel das Schlussquartal 2016 von bet-at-home.com aus. So kam der Online-Wettanbieter im vierten Jahresviertel beim Brutto-Wett- und Gamingertrag – das entspricht dem Spielvolumen minus der ausbezahlten Gewinne – auf einen Rekordwert von rund 37,6 Mio. Euro. Das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) kam mit etwa 11,67 sogar dicht an den extrem hohen Wert von knapp 12,3 Mio. Euro aus dem dritten Quartal 2016 heran. Die Erwartungen lagen hier eher im Bereich um annähernd 10 Mio. Euro. Folgerichtig heben die Linzer ihre Einschätzung zu den Gesamtjahreszahlen für 2016 nun doch an und rechnen beim Brutto-Wett- und Gamingertrag nun mit 138 Mio. Euro (bislang 134 Mio. Euro) und beim EBITDA mit einer Größenordnung von circa 33 Mio. Euro (ehemals 30 Mio. Euro). Die genauen Zahlen wird der SDAX-Aspirant am 6. März 2018 veröffentlichen. Kursmäßig schiebt sich die Aktie von bet-at-home.com nun tatsächlich bereits an die Marke von 100 Euro heran. Bemerkenswert: Beim gegenwärtigen Kurs von 92 Euro beträgt der Börsenwert nun bereits 645 Mio. Euro. Theoretisch könnte auf die Einladung zur nächsten Hauptversammlung am 17. Mai 2017 nun nochmals die Ausgabe von Berichtigungsaktien im Verhältnis 1:1 gesetzt werden. Dem Handelsvolumen könnte das jedenfalls nochmals einen Kick geben. Für boersengefluester.de bleibt der Titel ein attraktives Investment, selbst wenn dem Kurs eine Beruhigungsphasemittlerweile nicht schaden könnte. Zuletzt hatten wir bet-at-home.com HIER ausführlich besprochen.
20. Januar, 2017
Beinahe erwartungsgemäß konsolidiert zurzeit der Aktienkurs von Turbon – mit allerdings immer wieder auffälligen Ausschlägen in beide Richtungen. Die Neun-Monats-Zahlen sowie den Ausblick für 2017 hatte boersengefluester.de (HIER) ausführlich kommentiert. Mittlerweile hat die auf Tonerkartuschen spezialisierte Gesellschaft aus Hattingen an der Ruhr ihren Finanzkalender veröffentlicht. Demnach steht die Veröffentlichung des Geschäftsberichts am 25. April 2017 an. Die Hauptversammlung ist für den 22. Juni angesetzt. Erfahrungsgemäß wird Turbon aber schon Anfang März einen ersten Überblick zum Geschäftsverlauf des vergangenen Jahres geben. Avisiert hatte die Gesellschaft Erlöse von rund 100 Mio. Euro sowie einen Gewinn vor Steuern von mehr als 6,0 Mio. Euro. Warum schon jetzt diese Vorschau? Ganz einfach: Auf Basis der Ergebnisschätzungen von boersengefluester.de für 2018 zählt der Small Cap zu den am niedrigsten bewerteten heimischen Titeln – das Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) beträgt gerade einmal gut neun. Auf 2016er-Basis kommt der Titel auf ein KGV von rund zwölf. Interessant ist die Aktie normalerweise vor allen Dingen für dividendenorientierte Anleger. Angesichts des zu erwartenden spürbaren Ergebnisrückgangs für 2016, sollten Investoren hier jedoch keine zu hohen Erwartungen hegen. Boersengefluester.de kalkuliert zurzeit mit einer Ausschüttung von 0,50 Euro je Aktie (Vorjahr: 1,50 Euro). Aber auch das würde noch für eine Rendite von etwa drei Prozent reichen. Mit ein wenig Fortune könnte der Titel seine Seitwärtsrange demnächst nach oben verlassen.
Auf Vectron Systems bleibt Verlass: Nach einem ganz starken vierten Quartal – das Abschlussviertel steuerte ein Drittel zu den Gesamterlösen von 33,25 Mio. Euro bei – kam der Kassenhersteller 2016 auf ein Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) von 3,45 Mio. Euro. das ist deutlich mehr als boersengefluester.de erwartet. „Der starke Umsatzzuwachs ist in Teilen auf neue steuerliche Anforderungen an Kassensysteme zurückzuführen“, betonen die Gesellschaft und verweist darauf, dass bislang sogar nur eine kleiner Teil der Kunden überhaupt erst umgerüstet hat. Demnach erwartet sich Vectron aus dem Sondergeschäft noch „erhebliche Potenziale“. Unterm blieb 2016 ein Überschuss von 2,04 Mio. Euro stehen – nach 1,18 Mio. Euro im Jahr zuvor. Auch damit haben die Münsteraner die Erwartungen des Markts deutlich geschlagen. Noch keine Informationen enthält der erste Zahlenüberblick allerdings hinsichtlich des mit Spannung erwarteten Ausgangs der Kooperationsgespräche für die nächste Stufe des Roll-outs von bonVito. Vectron möchte das bislang vorwiegend zur Marketingunterstützung für Bäckereien konzipierte Tool zu einer umfassenden Endkundenplattform für Bestell-, Coupon- und Reservierungsdienste im Gastronomiebereich ausbauen. Und genau hier liegt auch die große Fantasie in dem Small Cap, der zu den Dauerfavoriten von boersengefluester.de gehört (lesen Sie dazu auch unseren Beitrag HIER). Die nächsten Wochen könnten dsher richtungsweisend werden Für den 28. April 2017 ist derweil die Vorlage des Geschäftsberichts angesetzt. Kapitalisiert ist Vectron mittlerweile mit gut 112 Mio. Euro. Das macht den Titel zunehmend auch für institutionelle Investoren interessant.
19. Januar, 2017
NanoFocus hat schon etwas von Folterkammer für Aktionäre. Elf Kapitalerhöhungen in elf Jahren – und gefühlt ebenso viele Gewinnwarnungen. Dabei gab es bei dem Spezialisten von hochsensibler Messtechnik immer wieder gute Phasen. Doch sobald sich so etwas wie Hoffnung breit machte, folgte der Dämpfer – so auch jetzt: So korrigieren die Oberhausener ihre Umsatzerwartung für 2016 von 10,8 auf 10,2 Mio. Euro und stellen die Anleger darauf ein, dass das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) „deutlich“ unter der bisherigen Vorschau, die in einem Korridor von minus 450.000 bis plus 150.000 Euro angesiedelt war, liegen wird. Als Grund für die Abweichung nennt der Vorstand, niedrigere interne Verrechnungspreise bei der Umsatzabwicklung der beiden Töchter in den USA und Asien sowie eine unerwartet hohe Materialaufwandsquote. Quasi als Mutmacher schiebt NanoFocus zwar noch ein Kostensenkungsprogramm über 2 Mio. Euro hinterher. Doch das bislang kommunizierte Umsatzziel für 2017 von bis zu 16 Mio. Euro hat schon wieder keine Gültigkeit mehr. Mit der Vorlage der des Geschäftsberichts für 2016 – ein Termin dafür steht noch nicht fest – will das Management eine neue Prognose geben. Auf großes Vertrauen bei den Investoren wird die Vorschau wohl kaum stoßen. Mittlerweile ist die Marktkapitalisierung des Mico Caps sogar unter die Marke von 10 Mio. Euro gerauscht. Eigentlich ein Witz für eine Firma wie NanoFocus. Aber trotz aller Sympathie für die Gesellschaft: Derzeit gibt es wohl keine andere Einschätzung als „Verkaufen“. Kursmäßig könnte dem Titel wohl nur der Einstieg eines Wettbewerbers helfen. Und selbst hier gäbe es keinen Automatismus im Sinne einer Pflichtofferte, denn NanoFocus ist im wenig regulierten Entry Standard gelistet.
Vier Gewinnwarnungen in vier Wochen, dazu noch eine Pleite des wichtigen Portfoliounternehmens Auctionata | Paddle 8: Momentan steht Venture-Capital-Urgestein Christoph Gerlinger, der CEO der German Startups Group (GSG), beinahe wie ein Schulbub da. Dabei waren die Berliner im November 2015 noch so rasant an der Börse gestartet. Bereits wenige Tage nach dem Debüt zu 2,50 Euro schoss die Notiz der Beteiligungsgesellschaft bis auf 4,10 Euro. Das war es dann aber auch. Seit dem befindet sich die Notiz im Sinkflug. Eine Entwicklung, die boersengefluester.de so nicht vermutet hätte – daher haben sich unsere Einschätzungen zu dem Titel bislang auch als falsch erwiesen. So gesehen hatte der Kapitalmarkt mal wieder ein Näschen dafür, dass die GSG eben doch nicht nur in bloße Sippenhaft mit Rocket Internet genommen wurde. Immerhin haben die Berliner nun erstmals konkret erläutert, wie es zu der – so räumt es das Unternehmen selbst ein – durch Externe „nur schwierig nachvollziehbaren“ Konstellation kommen konnte. Gegenwärtig führt das Management des Online-Auktionshauses Auctionata zwar Gespräche mit Investoren, doch der Ausgang ist offen. „Bei ungünstiger weiterer Entwicklung würde die German Startups Group eine vollständige Abwertung vornehmen“, heißt es. Daraus könnten im schlimmsten Fall nochmals Belastungen von 0,17 Euro je Aktie – das entspricht rund 2 Mio. Euro – resultieren. Weitaus bedeutender für GSG dürften jedoch die Folgewirkungen sein. Sollten die erhofften Exits wichtiger Portfoliotitel ausbleiben, wird es für die Gesellschaft ungleich schwieriger, die Finanzverbindlichkeiten zurückzuführen. Und eine Barkapitalerhöhung lässt sich in der momentanen Gemengelage wohl kaum kommunizieren. In dieser Situation versucht Gerlinger zumindest, einen Gegenpol zu setzen und hat insgesamt 20.000 GSG-Aktien erworben. Normalerweise sind Insiderkäufe ein gutes Indiz, im diesem Fall werden sie aber kaum ausreichen, um das Vertrauen in den Titel schnell wieder herzustellen. Was tun als Anleger? Wer 40 Prozent oder mehr hinten liegt, wird vermutlich darauf setzen, dass die für 2017 erhoffte Besserung tatsächlich eintritt und der Kurs sich entsprechend erholt. Zurzeit ist das zwar ein Spiel mit dem Feuer. Andererseits: Wenn die Börsen einigermaßen mitspielen, erscheint uns dieses Szenario realistischer als ein weiteres Jahr Tech-IPO-Flaute. Und so schlecht bestückt ist das Depot der German Startups Group nun wirklich nicht.
18. Januar, 2017
Zumindest es an der Börse ist es super still um MLP geworden. Kein Wunder: Der Finanzdienstleister dümpelt nun schon seit vielen Jahren auf einem vergleichsweise niedrigen Ergebnisniveau. Dabei wird das Umfeld für klassische Versicherungsvertriebe durch die Digitalisierung mit Sicherheit nicht einfacher. Was FinTech für die Bankenszene ist, heißt im Versicherungsbereich InsurTech. Vor diesem Hintergrund ist es beinahe umso bemerkenswerter, wie gut sich die Notiz des seit knapp einem Jahr noch nicht einmal mehr im SDAX gelisteten Aktie entwickelt: In den vergangenen zwölf Monaten gewann der Titel um rund 45 Prozent an Wert. Der Zwischenbericht für die ersten drei Quartale 2016 sah bereits recht ordentlich aus. Daher sind die Investoren zuversichtlich, dass auch das laufende Jahr nochmals bessere Zahlen bringen wird. 50 bis 70 Prozent des Nettogewinns will MLP als Dividende an die Aktionäre auskehren. Daher stehen die Chancen gar nicht mal so schlecht, dass die Gesellschaft ihre Vorjahresdividende von 0,12 Euro pro Aktien halten wird. Vermutlich am 23. Februar 2017 wissen die Investoren Bescheid, für diesen Tag ist nämlich die Veröffentlichung der Zahlen für 2016 angesagt. Wer den Titel im Depot hat, sollte engagiert bleiben. Kapitalisiert ist das Unternehmen zurzeit mit 511 Mio. Euro, davon sind knapp die Hälfte dem Streubesitz zuzurechnen. Und wer weiß: Vielleicht klappt es bald ja sogar wieder mit einer Rückkehr in die Indexwelt. Das muss dann allerdings nicht unbedingt ein positives Signal sein. Indexaufstiege – insbesondere der in den DAX im Juli 2001 – waren für MLP eher schwierige Zeiten.
17. Januar, 2017
Erst Anfang des Jahres hatte boersengefluester.de darauf hingewiesen (HIER), dass 7C Solarparken aufgrund des Vorstoßes der Marktkapitalisierung in die Region um 100 Mio. Euro womöglich stärker auf dem Radar institutioneller Investoren auftauchen wird. Um ihre Wachstumsziele finanziell zu untermauern, haben die Bayreuther nun in einer Blitzaktion knapp 766.000 neue Aktien zu einem Stückpreis von 2,30 Euro ausgegeben. Damit fließen dem Unternehmen brutto rund 1,76 Mio. Euro zu. „Der Emissionserlös soll dazu verwendet werden, den geplanten Portfolioausbau auf 115 MWp fortzusetzen sowie die solide Eigenkapitalquote beizubehalten“ heißt es offiziell. Grundsätzlich ist die Kapitalerhöhung keine große Überraschung gewesen – mit ziemlicher Sicherheit dürfte es im laufenden Jahr noch eine weitere Finanzierungsrunde geben. Immerhin ist es ein positives Signal, dass der jetzt gewählte Platzierungspreis relativ dicht an der aktuellen Notiz angelehnt war. Wir bleiben daher bei unserer positiven Einschätzung für den Titel. Die Analysten von SMC Research nannten zuletzt ein strammes Kursziel von 3,50 Euro. Auf Basis der erhöhten Aktienstückzahl beträgt der Börsenwert nun knapp 103,6 Mio. Euro.
Positiv überrascht hat Ergomed die Investoren mit dem ersten Zahlenüberblick für 2016. Die Umsätze von 38 Mio. Pfund – umgerechnet sind das knapp 44,5 Mio. Euro – toppten die Erwartungen der Finanzexperten um gut fünf Prozent. Bemerkenswert ist auch, dass der Auftragsbestand einen Rechnungswert von umgerechnet insgesamt mehr als 79 Mio. Euro hat. Demnach steht ein Großteil der für 2017 zu erwartenden Erlöse bereits in den Büchern. Das schafft Planungssicherheit für die Gesellschaft mit Hauptnotiz an der Londoner Alternativbörse AIM. Nähere Angaben zu Ergebnisentwicklung für 2016 machte der schon häufiger von boersengefluester.de besprochene Pharmadienstleister noch nicht. Hier gilt es bis Ende März zu warten. Dafür stimmt CEO Miroslav Reljanovic die Investoren schon jetzt auf ein „aufregendes“ Jahr 2017 ein: „In den kommenden Monaten erwarten wir klinische Meilensteine von zwei unserer Co-Development-Partner, die Ergebnisse der Phase-II-Studie mit Lorediplon in der Indikation Schlaflosigkeit sowie die Ergebnisse der Zoptrex Phase-III-Studie im Bereich Gebärmutterkarzinom. Auch die Entwicklung unserer eigenen Produkte verläuft planmäßig: Wir werden die Phase-IIb-Studie für unser führendes Produkt PeproStat in der ersten Hälfte dieses Jahres intitiieren, deren Top-Line-Ergebnisse wir im Frühjahr 2018 erwarten.“ Die Analysten von Stifel bekräftigten derweil ihre Kaufen-Einschätzung mit Kursziel 300 Pence (umgerechnet rund 3,40 Euro). Ihrer Meinung nach reflektiert die Notiz bislang ausschließlich das Stammgeschäft Entwicklungsdienstleistungen und Arzneimittelüberwachung – nicht aber das mögliche Potenzial der Co-Developments mit Aeterna Zentaris, Asarina Pharma, CEL-SCI, Ferrer und Modus Therapeutics. Zudem hat Ergomed zwei Eigenentwicklungen aus dem Hause des im Mai 2016 gekauften britischen Biotechunternehmens Haemostatix in der Pipeleline. Nachdem die Ergomed-Aktie lange zeit wie Blei in den Regalen lag, hat sich die Stimmung seit Oktober/November 2016 spürbar gebessert. Mittlerweile ist die Notiz des Small Caps bis auf knapp 2 Euro geklettert – das ist der höchste Stand seit Mai 2016. Mit Blick auf das Kursziel von Stifel ist freilich noch viel Raum nach oben. Dennoch: Der Titel ist nur für risikobereite und erfahrene Investoren geeignet.
16. Januar, 2017
Gleich zu Jahresbeginn überrascht Wilex mit einer wichtigen Neuigkeit – und die wird auch entsprechend honoriert von den Anlegern. Der Kurs des Biotech-Unternehmens zieht um fast 20 Prozent auf 2,75 Euro an. Das gleicht einem Zugewinn an Marktkapitalisierung von rund 5,8 Mio. Euro. Auslöser der Rally: Mit der australischen Telix Pharmaceuticals hat Wilex einen neuen Partner gefunden, der den Antikörper Redectane weltweit entwickeln und vermarkten will. Insgesamt erhält Wilex für die Vergabe der Redectane-Lizenzrechte eine Zahlung bei Vertragsunterzeichnung sowie Meilensteinzahlungen von bis zu 3,7 Mio. Dollar – umgerechnet etwa 3,5 Mio. Euro. Darüber hinaus haben die Münchner Anspruch auf – wie es heißt – „signifikante Umsatzbeteiligungen“ an den später einmal zu erwartenden Nettoerlösen für Redectane. Sämtliche Kosten auf dem Weg dort hin werden von Telix getragen. Vor diesem Hintergrund ist die Reaktion der Börse also alles andere als aus der Luft gegriffen. Für langjährige Beobachter von Wilex ist Redectane ein alter Bekannter. Bereits 2008 hatte Wilex eine entsprechende Lizenzvereinbarung mit dem belgischen Unternehmen IBA Pharma unterzeichnet, die im April 2014 jedoch aufgelöst wurde. Seit dem suchte Wilex einen neuen Partner für den Diagnostikkandidaten – ein schwieriges Unterfangen, wie sich herausstellen sollte. Umso größer ist die Freude nun. „Das Abkommen stellt auch einen weiteren wichtigen Schritt in der strategischen Neuausrichtung dar, so dass wir uns auf unsere innovative ATAC-Technologie konzentrieren können“, sagt der Wilex-CEO Jan Schmidt-Brand. Aber auch der Vorstand von der nicht börsennotierten Telix sprüht vor Zuversicht. „Es handelt sich um ein sehr vielversprechendes Produkt, das das Potenzial hat, einen wesentlichen Einfluss auf das Vorgehen, wie Nierenkrebspatienten diagnostiziert, beobachtet und behandelt werden, auszuüben.“ Insgesamt ist die Auslizensierung von Redectane ein weiteres Glied in der Kette an vielen guten Meldungen bei Wilex. Boersengefluester.de hatte zuletzt regelmäßig auf den Titel hingewiesen und auch auf dem Eigenkapitalforum in Frankfurt Ende November 2016 machte CEO Schmidt-Brand einen richtig guten Eindruck auf uns. Wer bei Wilex investiert ist, sollte den Titel im Depot behalten.
Ein Comeback auf dem Kurszettel strebt AlzChem an, langjährigen Börsianern wohl noch unter dem früheren Namen SKW Trostberg bekannt. Im Februar 2001wurde die ehemalige VIAG-Tochter mit der Degussa Hüls AG und Goldschmidt zur neuen Degussa verschmolzen. Der spätere Großaktionär RAG nahm Degussa aber bereits 2006 wieder von der Börse und gliederte Teile des Geschäfts in die neu gegründete Evonik AG ein, die heute im MDAX notiert. Der in der früheren SKW verbliebene Teil des Geschäfts wiederum wurde 2009 an den mittlerweile abgewickelten Finanzinvestor BlueO verkauft, der seine Wurzeln in den früheren Arques-Chefs Peter Löw und Martin Vorderwülbecke hat. Aus Arques wurde Gigaset und aus SKW wurde AlzChem. Soweit die Geschichte im Schnelldurchlauf. Avisiert hat AlzChem das IPO im streng regulierten Prime Standard. Den Brutto-Emissionserlös aus der zum Börsengang geplanten Kapitalerhöhung taxiert die Gesellschaft auf 40 bis 50 Mio. Euro, die in erster Linie zum Bau einer neuen Produktionsanlage verwendet werden sollen. Daneben wollen die aktuellen Großaktionäre – es handelt sich um drei Family Offices – ebenfalls Stücke abgeben, so dass am Ende ein Streubesitz von etwa 50 Prozent bleiben könnte. Angeführt wird das IPO von der Société Générale und der Baader Bank. Zudem sitzt Oddo Seydler im Konsortium. AlzChem erzielt 2015 Umsätze von knapp 323 Mio. Euro – bei einem Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) von 33,2 Mio. Euro. Einen konkreten Termin für das IPO gibt es noch nicht, offiziell ist vom ersten Halbjahr 2017 die Rede. Angesichts der Fülle an Informationen ist jedoch davon auszugehen, dass die Pläne – ein entsprechendes Marktumfeld vorausgesetzt – zügig umgesetzt werden.
12. Januar, 2017
In dreistellige Kursregionen hat sich der Aktienkurs von Edding bislang noch nie bewegt. Umso interessanter wird sein, wie sich die Notiz des Schreibwarenherstellers entwickeln wird, sofern das bisherigen Rekordhoch von 98,25 Euro aus dem Juli 2015 signifikant überschritten wird. Charttechnisch wäre der Weg dann zumindest frei. Aktuell kostet die Vorzugsaktie des Familienunternehmens 94,90 Euro. Es lohnt sich also, die Altempfehlung (HIER) von boersengefluester.de zumindest auf die Beobachtungsliste zu nehmen. Wie so viele andere Unternehmen, stehen auch die Ahrensburger vor den Herausforderungen der Digitalisierung: Neben Risiken in Form von schmelzenden Geschäftsbereichen, gibt es aber auch erhebliche Chancen – etwa durch die politisch initiierte Digitalisierungsoffensive für den Schulsektor. Hier ist Edding mit dem „Digiboard“ erfolgreich unterwegs. Zudem testet die Gesellschaft ganz neue Geschäftsfelder wie zum Beispiel Nagellack. Noch ist freilich offen, ob Edding im Kosmetiksektor ein erfolgreicher Player werden kann. Für 2016 ist auf Konzernebene mit einem leicht rückläufigen Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) zu rechnen. Hier spiegeln sich unter anderem eine Reihe von Investitionen wider. Allerdings sollten Anleger bei Edding ohnehin nicht auf einzelne Quartale schauen, sondern einen langfristigen Ansatz verfolgen – genau wie es der Firmenphilosophie entspricht. Die Bewertung der Aktie ist mit ungefähr dem Doppelten des Buchwerts zumindest nicht abgehoben. Unter der Annahme, dass die nicht börsennotierten Stammaktien den selben Preis wie die Vorzüge hätten, beträgt die Marktkapitalisierung ungefähr 102 Mio. Euro. Das wiederum entspricht etwa dem Siebenfachen des von boersengefluester.de für 2016 erwarteten EBIT. Auch dagegen lässt sich nichts sagen. Selbst wenn man einen Aufschlag von 20 Prozent für die Stämme unterstellt, beträgt das entsprechende Multiple nur 9,5. Für Value-Anleger, die nicht viel Wert auf lautes Investor-Relations-Getöse legen, bleibt der Titel eine gute Wahl.
Gute Nachrichten von Südzucker: Mit einem operativen Ergebnis von 118 Mio. Euro im dritten Viertel des Geschäftsjahrs 2016/17 (28. Februar) hat der MDAX-Konzern so viel verdient wie schon elf Quartale nicht mehr. Hauptgrund ist die deutliche Verbesserung im Segment Zucker. Folgerichtig hebt der Vorstandsvorsitzende Wolfgang Herr die Prognose für das Gesamtjahr an und rechnet nun mit einem operativen Gewinn (Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Sondereinflüssen) zwischen 380 und 410 Mio. Euro. Zum Halbjahr hatten die Mannheimer die Messlatte bereits auf eine Spanne von 340 bis 390 Mio. Euro erhöht. Ins Jahr gestartet war Südzucker mit einem Prognosekorridor von 250 bis 350 Mio. Euro für das operative Ergebnis. Unter Analysten bleibt der Titel derweil eine Wundertüte. Die Kursziele erstrecken sich von 18 bis 28 Euro – mit entsprechend positiven und negativen Handlungsempfehlungen. Gemessen daran sieht das Chartbild eigentlich ganz konstruktiv aus und scheint sich nach der Vorlage des unerwartet guten Q3-Berichts noch weiter aufzuhübschen. Wer den Titel im Depot hat, sollte engagiert bleiben. Wichtig wäre es nun, wenn auch die Marke von 25 Euro signifikant überschritten wird. Dann wäre der weitere Weg nach oben erst einmal frei. Aus fundamentaler Sicht wird der Titel mittlerweile mit einem Aufschlag von mehr als 50 Prozent auf den Buchwert gehandelt, was aus historischer Sicht freilich schon eine eher hohe Relation ist. Günstiger sind die Bewertungsrelationen bei der Ethanol-Tochter CropEnergies, die Ende Dezember 2016 ebenfalls ihre Prognosen für 2016/17 heraufgeschraubt hat (siehe dazu auch den Beitrag von boersengefluester.de HIER).
10. Januar, 2017
Ob die aktuelle Zuversicht der Aktionäre von Pantaleon Entertainment in vollem Umfang gerechtfertigt ist, lässt sich wohl erst in ein bis zwei Jahren valide beurteilen. Fakt ist jedoch, dass das Medienunternehmen für den Start der Video-on-Demand-Plattform Pantaflix alle Register zieht und sich nun auch personell auf Vorstandsebene verstärkt. So hat Pantaleon mit Stefan Langefeld zum 1. Mai 2017 immerhin einen Apple-Manager verpflichtet. Bei dem US-Konzern war Langefeld zuletzt für das Musikgeschäft in den deutschsprachigen Territorien verantwortlich. Außerdem launchte er das TV-Geschäft im deutschen iTunes-Store – keine schlechte Visitenkarte. Bei Pantaleon soll sich der Medienprofi als COO dem Ausbau von Pantaflix widmen. „Mit Stefan Langefeld sind wir nun glänzend im Wettbewerb positioniert“, sagt Pantaleon-Vorstandsvorsitzender Dan Maag, der sich künftig in erster Linie um die Bereiche Strategie, internationale Partnerschaften und Produktion kümmern wird. Die Analysten von Hauck & Aufhäuser sehen in der Verpflichtung von Langefeld ebenfalls ein positives Signal und haben in einem Update ihr Kursziel von 118 Euro bestätigt. Aktueller Kurs: 86,70 Euro. Bevor sich Pantaflix positiv auf das Ergebnis niederschlagen kann, wird Pantaleon freilich noch signifikante Belastungen für 2016 und 2017 zu schultern haben. Bei aller positiven Grundstimmung und den sich mit Sicherheit bietenden Chancen: In der Veröffentlichung harter Zahlen sehen wir in den nächsten Quartalen daher auch das größte Risiko für die Pantaleon-Aktie. Immerhin beträgt die Marktkapitalisierung schon jetzt mehr als 95 Mio. Euro. Momentan ist das Papier für boersengefluester.de eine Halten-Position.
09. Januar, 2017
Deutliches Momentum ist in den Aktienkurs von Nexus gekommen. Operativ und bilanziell ist der IT-Spezialist für Krankenhäuser und Reha-Einrichtungen ohnehin über jeden Zweifel erhaben. Lediglich die auf den ersten Blick nicht mehr ganz günstige Bewertung sorgte dafür, dass der Small Cap zuvor eher seitwärts tendierte. Auslöser der jüngsten Aufwärtsbewegung ist das Ende Oktober initiierte Aktienrückkaufprogramm. Mittlerweile hat die Gesellschaft aus Villingen-Schwenningen über 18.500 Aktien für insgesamt mehr als 312.000 Euro erworben. Grundsätzlich sieht der Beschluss vor, dass bis zu 200.000 eigene Anteile gekauft werden können. Selbst wenn diese Marke wohl kaum ausgereizt wird, dem Kurs tun die Aktivitäten derzeit richtig gut. Die Veröffentlichung der Zahlen für 2016 dauert noch etwas: Offizieller Termin ist der 21. März 2017. Der Börsenwert von Nexus beträgt annähernd 299 Mio. Euro – bei einem Netto-Finanzguthaben von zuletzt 20,24 Mio. Euro und einem von boersengefluester.de für 2016 erwarteten Gewinn vor Zinsen und Steuern (EBIT) von rund 11,5 Mio. Euro. Auch charttechnisch könnte es demnächst noch ein wenig Futter geben. Jedenfalls stehen die Chancen gut, dass das vom Jahresanfang 2016 stammende bisherige All-Time-High von 19,70 Euro bald signifikant überwunden wird und der Weg nach oben erst einmal frei von Barrieren wird.
Die letzten Tage des Jahres 2016 und der Start 2017 könnten turbulenter kaum laufen für die German Startups Group (GSG). Insbesondere die dritte Meldung hinsichtlich der aktuellen Bewertung von Portfoliomitgliedern hat es dabei in sich: Aufgrund der Abwertung von zwei Beteiligungen – Namen nennen die Berliner in diesem Zusammenhang grundsätzlich nicht – rechnet die Venture-Capital-Gesellschaft um CEO Christoph Gerlinger nun nur noch mit einem Verlust je Aktie von 0,10 Euro. Ursprünglich lag die Prognose bei einem Überschuss von 0,30 Euro je Anteilschein. Am Silvester-Tag kürzte GSG den Ausblick dann auf 0,15 Euro Gewinn je Aktie. Kein Wunder, dass die Investoren derzeit einen Bogen um das Papier machen, wenngleich die Anpassung vom 31. Dezember sogar noch einigermaßen gut weggesteckt wurde. „Eine hohe Volatilität der Bewertungen von Startups gehört zur Struktur des Venture-Capital-Geschäfts, wird aber von den Wachstumsunternehmen selbst meist nicht veröffentlicht und tritt auch bei konventionellen, nicht börsengehandelten VC-Fonds nicht zutage, weil diese anders als die German Startups Group meist keinen Transparenzpflichten unterliegen, sondern nur die über mehrjährigen Fondslaufzeiten unter dem Strich erzielten Wertsteigerungen veröffentlichen“, erklärt das Unternehmen die Hintergründe der jüngsten Entwicklungen. Natürlich schert sich die harte Realität nicht an den Quartalsrhythmen der Börsianer. Andererseits hatte die German Startups Group mit ihrer sehr konkreten Prognose für 2016 lange zeit eben doch den Eindruck vermittelt, dass sich die Ergebnissen vergleichsweise gut planen lassen. Vermutlich wäre eine Bandbreitenprognose die bessere Wahl gewesen. Hätte, wäre, könnte… Nun ist das Kind in den Brunnen gefallen. Boersengefluester.de bleibt dabei, dass 2017 eigentlich nur besser werden kann. Aber auch die Berliner sind deutlich vorsichtiger geworden bei ihrer Wortwahl, wenn es darum geht, die Aussichten für das laufende Jahr zu formulieren: „Für 2017 erwartet die Gesellschaft wie in den Vorjahren wieder einen substantiellen Gewinn, dessen Höhe indessen noch nicht prognostiziert werden kann. Viele ihrer Portfoliounternehmen haben ihrer Ansicht nach inzwischen Exit-Reife erlangt. Die Aussichten auf einen Gewinn in 2017 haben sich durch die vorstehenden Abwertungen in den Augen der Gesellschaft nicht verschlechtert, sondern ceteris paribus eher verbessert.“
05. Januar, 2017
Mit einem Katapultstart macht die Aktie von Cliq Digital im laufenden Jahr auf sich aufmerksam. Seit dem Jahreswechsel gewann der Anteilschein des auf die Vermarktung und Abrechnung von Mobilprodukten wie Spiele, Apps oder auch Software spezialisierten Unternehmens um rund ein Viertel an Wert. Unsere jüngsten Hinweise (etwa HIER) auf den Small Cap haben sich damit als goldrichtig erwiesen – bislang zumindest. Ob die Vorschusslorbeeren gerechtfertigt sind, werden die Anleger wohl spätestens am 23. Februar erfahren. Dann legt Cliq Digital die vorläufigen Jahreszahlen für 2016 vor. Konkrete Ziele nannte CEO Luc Voncken bislang nicht, außer das für Umsatz und Ergebnis zweistellige Wachstumsraten zu erwarten seien. Nach dem guten Verlauf der ersten drei Quartale ist das jedoch keine besonders kecke Annahme – zumal das letzte Jahresviertel traditionell hohe Beiträge zu Umsatz und Ergebnis liefert. Cliq Digital investiert seit geraumer Zeit kräftig ins Marketing, wodurch sich auch der Netto-Umsatz pro Kunde spürbar erhöht hat. Unterm Strich haben sich die Investitionen also ausgezahlt. Das von Warburg Research berechnete Kursziel von 4,90 Euro hat der Small Cap allerdings bereits um rund 30 Prozent überschritten. Wir sind daher gespannt, wann es das nächste Update gibt. Die Marktkapitalisierung beträgt beim aktuellen Kurs von 6,45 Euro knapp 40 Mio. Euro, bei einem von boersengefluester.de erwarteten Nettogewinn von 2,4 Mio. Euro für 2016. Das entspricht einem nicht mehr ganz günstigen Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) von 16,7, welches sich bis 2018 aber auf gut 13 reduzieren könnte. Kurzfristig sieht der Chart etwas heißgelaufen aus. Der Blick aufs große Bild zeigt aber, dass die Notiz bereits ganz andere Höhenluft gewohnt war.
04. Januar, 2017
Das von Mühlbauer Ende Dezember 2016 beschlossene Aktienrückkaufprogramm nimmt konkrete Formen an: Für den Erwerb von bis zu 200.000 eigenen Aktien rerserviert der Spezialist für Anlagen zur Produktion von Reisepässen, ID-Karten, Halbleiterprodukten oder auch RFID-Anwendungen einen Betrag von immerhin 11 Mio. Euro. Rechnerisch könnte Mühlbauer das Volumen damit selbst bei einem Durchschnittskurs von 55 Euro voll ausschöpfen. Aktuelle Notiz: 47,50 Euro. Boersengefluester.de hält die Mühlbauer-Aktie – neben den Anteilscheinen von secunet Security Networks und (mit Abstrichen) auch Ceotronics – für einen der direkten Profiteure der massiv gestiegenen Anforderungen an die Innere Sicherheit. Und da die Handelsvolumina in der Mühlbauer-Aktie im Normalfall relativ überschaubar sind, sollte das Rückkaufprogramm jetzt noch zusätzliche Aufwärtsdynamik entfachen bzw. in schwächeren Börsenphasen stabilisieren. Die Laufzeit ist bis Ende 2017 angesetzt. Den jeweils aktuellen Stand der Umsetzung wird das Unternehmen aus Roding in der Nähe von Regensburg vermutlich auf der Homepage veröffentlichen. Wir bekräftigen jedenfalls unsere positive Einschätzung für den im Entry Standard gelisteten Titel (siehe dazu auch der jüngste Beitrag von boersengefluester.de HIER).
Noch hat die Aktie von Paul Hartmann nicht unsere ursprünglichen Erwartungen erfüllt. Immerhin sieht es jetzt aber so aus, als ob der Anteilschein des auf die Bereiche Wundbehandlung, Inkontinenz- und OP-Management sowie Desinfektion spezialisierten Unternehmen den Dreh nach oben kriegt. Die Marke von 400 Euro hat der Kurs jedenfalls wieder übersprungen. Damit rückt sogar die 200-Tage-Durchschnittslinie wieder in Sichtweite. Bewertungstechnisch stehen bei der Aktie alle Lichter auf Grün. Für Anleger, die noch auf der Suche nach einem wenig beachteten Value-Titel sind, ist die Aktie unserer Meinung nach eine gute Wahl. Abzüge in der B-Note gibt es lediglich für die kaum wahrnehmbare Investor-Relations-Arbeit. Hier könnte die in Heidenheim ansässige spürbar mehr tun. Ein aktuelles Analysten-Research gibt es nicht. Dennoch: Das Papier zählt zu unseren konservativen Favoriten für 2017. Am ehesten vergleichbar ist Paul Hartmann vermutlich mit den im TecDAX gelisteten Aktien von Drägerwerk. Der Marktkapitalisierung von Paul Hartmann beträgt knapp 1,44 Mrd. Euro.
03. Januar, 2017
Zu den Überfliegern aus dem Small-Cap-Bereich zählt momentan der Anteilschein von GK Software. Direkter Profiteur der Kursrally ist die Beteiligungsgesellschaft Scherzer & Co., denn der Spezialist für Einzelhandelssoftware ist – beinahe schon traditionell – die größte Position im Depot. Auf Basis des Schlusskurses von 2016 machte der Posten 8,72 Prozent im Portfolio aus. Doch nicht nur GK Software hat sich zuletzt super entwickelt, auch Aktien wie Freenet, Lotto24 oder K+S zählen zu den Investmentschwergewichten. Zudem hat das Team um Georg Issels ihre Beteiligung an der längst delisteten Fidor-Bank kürzlich mit einem Ertrag vor Steuern von 2,9 Mio. Euro verkauft. Zweiter Delisting-Wert ist Sachsenmilch, wo Scherzer zuletzt sogar auf 0,74 Prozent aufgestockt hat. Dieses Paket hat einen Wert von rund 350.000 Euro. Insgesamt beträgt der Substanzwert (NAV) – unter Berücksichtigung der Verbindlichkeiten – per Ende Dezember 2,29 Euro je Scherzer-Aktie. Hinzu kommen Nachbesserungsrechte mit einem angedienten Volumen von insgesamt knapp 96 Mio. Euro, die bilanziell allerdings nicht erfasst werden. Nach den Berechnungen der Analysten der Solventis Wertpapierhandelsbank steuern diese Nachbesserungsrechte etwa 0,53 Euro zum Wert jeder Scherzer-Aktie bei. Insgesamt kam Solventis Ende Dezember so zu einem Kursziel von 2,53 Euro für den Small Cap. Für Anleger, die sich im Spezialwertebereich engagieren wollen, aber sich selbst nicht die Auswahl der richtigen Einzeltitel zutrauen, ist die Scherzer-Aktie eine prima Wahl. Interessant wird zudem, ob die Gesellschaft zur Hauptversammlung am 29. Mai 2017 erneut eine Dividende von 0,05 Euro je Anteilschein vorschlagen wird. Damit gäbe es noch ein zusätzliches Argument für die in Köln angesiedelte Gesellschaft. Boersengefluester.de bleibt daher bei der Kaufen-Einschätzung.
Eine scharfe Gegenbewegung nach oben vollzieht zurzeit der Aktienkurs von RNTS Media. Nachdem der Anteilschein des Mobile-Spezialisten am 28. Dezember 2016 zwischenzeitlich bis auf 1,28 Euro abrutschte, gab es noch am selben Tag eine Kurswende bis auf 1,62 Euro. Mittlerweile wird die RNTS-Aktie sogar wieder für 2,50 Euro gehandelt. Das entspricht einer Marktkapitalisierung von immerhin gut 286 Mio. Euro. Wesentliches Asset der Berliner Gesellschaft – gekleidet in einer Aktiengesellschaft nach niederländischem Recht – ist die im Herbst 2014 erworbene Fyber GmbH. Das Techunternehmen hat sich darauf spezialisiert, App-Entwicklern und Seitenbetreibern ihren Werbeplatz möglichst effizient zu monetarisieren. In der Vermarktungsszene gilt Fyber als heißer Player. Die stärker auf Zahlen fixierten Börsianer konnten dem Unternehmen bislang dagegen kaum etwas abgewinnen. Noch schreibt RNTS Media tiefrote Zahlen. Nach neun Monaten 2016 stand ein Verlust von fast 19,3 Mio. Euro zu Buche. Immerhin: Auf EBITDA-Ebene soll im Abschlussviertel 2016 der Sprung über die Gewinnschwelle gelingen. Aufgeweckt haben den Kurs aber möglicherweise auch personelle Veränderungen: So hat Fyber-Mitgründer Janis Zech das Unternehmen zum Jahresanfang verlassen. Übernommen werden seine Tätigkeiten zunächst von RNTS-CEO Andreas Bodczek und COO Ziv Elul. Darüber hinaus berichtet die Webseite gruenderszene.de, dass der ehemalige Inneractive-Manager Elul den CEO-Posten übernehmen soll (zu dem Beitrag kommen Sie HIER). Gecovert wird die im streng regulierten Prime Standard der Frankfurter Börse gehandelte RNTS-Aktie von Edison Research. Boersengefluester.de nimmt den Titel auf die Beobachtungsliste.
02. Januar, 2017
Kurz vor Jahreswechsel hat die German Startups Group (GSG) noch unerfreuliche Nachrichten parat: Entgegen den jüngsten Verlautbarungen wird die Beteiligungsgesellschaft ihr ursprünglichen Ziele für 2016 nicht einlösen können und rechnet jetzt mit einem Ergebnis je Aktie von 0,15 Euro – statt den bislang in Aussicht gestellten 0,30 Euro. Grund ist, dass eine Portfoliogesellschaft 2016 nun doch nicht die erhoffte Wertsteigerung realisiert hat. Zwar gehen die Berliner davon aus, dass der Wertzuwachs dafür im laufenden Jahr eintreten wird. Doch die Börsianer drehen der Aktie der German Startups Group erst einmal den Rücken zu. Kein Wunder, schließlich hatte CEO Christoph Gerlinger noch am 22. Dezember 2016 mitgeteilt, dass das Ergebnisziel – trotz einer Abwertung bei einem Portfoliotitel – erreicht werden wird. Keine Frage: Die bei neuen Finanzierungsrunden angesetzten Werte orientieren sich nicht am Kalenderrhythmus des Kapitalmarkts. Der jetzige Schlingerkurs wirft aber trotzdem kein besonders gutes Licht auf die Gesellschaft, zumal CEO Gerlinger bereits auf dem Eigenkapitalforum Ende November irgendwie so ein wenig herumgedruckst hat, als es um die Ergebnisprognose für 2016 ging. Da boersengefluester.de weiterhin davon ausgeht, dass 2017 für GSG deutlich besser laufen müsste als die vergangenen zwölf Monate, raten wir engagiert zu bleiben.
27. Dezember, 2016
Mit positiven Kommentaren und immer höheren Kurszielen überschütten Analysten sowie die Finanzpresse Pantaleon Entertainment. Eine Zusammenfassung der wichtigsten Pressestimmen finden Sie HIER auf der Homepage von Pantaleon. Mittlerweile ist die Notiz des Medientitels sogar auf ein neues Rekordhoch von 87 Euro geschossen. Auslöser des Kursfeuerwerks ist in erster Linie der Start der Streamingplattform Pantaflix. Zudem kündigte CEO Dan Maag bereits Ende November auf dem Eigenkapitalforum an, dass die Kommunikation mit den Investoren intensiviert werden soll. „In den Gesprächen auf dem Eigenkapitalforum gab es auch bereits einen Aha-Effekt hinsichtlich der Fortschritte im operativen Geschäft“, sagte Maag bei seiner Präsentation in Frankfurt. In den vergangenen Wochen hat das Unternehmen mit regelmäßigen Updates zu Pantaflix, aber auch dem herkömmlichen Filmgeschäft, immer wieder nachgelegt. Das wirkt: Die Analysten von Hauck & Aufhäuser haben ihr Kursziel für Pantaleon zuletzt von 106 auf 118 Euro heraufgesetzt. Die Marktkapitalisierung beträgt mittlerweile 92,4 Mio. Euro. Rechtfertigen lässt sich das nur mit Blick auf den für 2018 erhofften massiven Turnaround. Ganz ehrlich: Der jüngste Kurszuwachs ging uns dann doch ein wenig zu schnell und zu steil. Neuengagegement würden wir daher zurückstellen.
Keine Frage: Von den Zahlen für das am 30. Juni abgelaufene Geschäftsjahr 2015/16 von MyBucks hatte sich boersengefluester.de mehr versprochen. Schließlich musste der auf Afrika fokussierte Spezialist für Kleinkredite via mobiler Plattformen unterm Strich einen Verlust von 0,6 Mio. Euro ausweisen. Als Belastung erwiesen sich insbesondere ungünstige Währungsentwicklungen, höhere Finanzierungskosten sowie außerordentliche Steuerbelastungen. Hinzu kommen die Investitionen in das Wachstum des FinTech-Unternehmens. Im Normalfall hätte der Gewinn vor Steuern mehr als 3 Mio. Euro erreicht und damit die Erwartungen schon eher erfüllt. Ende Januar wird MyBucks das komplette Zahlenwerk vorlegen. Die Hauptversammlung soll im Februar stattfinden. Für das laufende Jahr stellt die Gesellschaft deutliche Zuwächse bei Umsatz und Ergebnis in Aussicht – ohne jedoch konkrete Spannen zu nennen. Kapitalisiert ist MyBucks zurzeit mit fast genau 200 Mio. Euro. Mit Blick auf die Gewinnprognosen der Analysten sieht das eher moderat aus. Allerdings ist derzeit schwer einschätzbar, wie realistisch die Erwartungen tatsächlich sind. Das haben die Vorabzahlen für 2015/16 gezeigt. Eine gute Halten-Position scheint der Titel für risikobereite Investoren aber allemal zu sein.
23. Dezember, 2016
Größter Neuemissionsflop des Jahres 2016 ist die Aktie von windeln.de: Knapp acht Monate nach dem IPO hat der Anteilschein des Online-Händlers für Kinderwaren annähernd 85 Prozent an Wert eingebüßt. Grundsätzlich ist die Klatsche gerechtfertigt, da die Münchner längst nicht die Erwartungen erfüllen konnten und tief in den roten Zahlen festhängen. Allmählich nimmt der Kursverfall aber trotzdem groteske Züge an: So liegt der gegenwärtige Börsenwert von 76,3 Mio. Euro um rund 15 Prozent unter dem zuletzt ausgewiesenen Eigenkapital. Hinzu kommt, dass windeln.de ein Netto-Cash von etwa 61,5 Mio. Euro in der Bilanz stehen hat. Für 2016 rechnet das Management gegenwärtig mit Erlösen zwischen 190 und 200 Mio. Euro – bei einer bereinigten EBIT-Marge zwischen minus 12 und minus 14 Prozent. So gesehen müssen Anleger wohl auf einen operativen Jahresverlust von mindestens 25 Mio. Euro einstellen. Zur Einordnung: Nach neun Monaten 2016 kam windeln.de auf ein bereinigtes Ergebnis vor Zinsen und Steuern von 19,3 Mio. Euro. 2017 soll sich die Rentabilitätssituation verbessern. Wann die Gesellschaft auf den Turnaround zusteuert, ist schwer abzuschätzen. Daher hat die Argumentation mit Buchwert und Liquidität ihre Tücken. Dennoch hält boersengefluester.de den Small Cap zumindest für einen Wert, der zumindest auf die Beobachtungsliste für 2017 gehört.
Gute Nachrichten von Softing: Der Anbieter von Messtechnikgeräten und Softwareprodukten hat einen dicken Auftrag an Land gezogen. Das Unternehmen selbst spricht von einem „wesentlichen Durchbruch in der Platzierung ihrer Kernprodukte rund um die Diagnose von Steuergeräten“. Demnach hat sich ein großer Nutzfahrzeughersteller – Namen nannte Softing nicht – für die Produkte des Unternehmens aus Haar bei München entschieden. Der potenzielle Gesamtumsatz hieraus könnte sich in den kommenden zwei bis drei Jahren nach offiziellen Angaben auf „mehrere“ Millionen Euro türmen. Dem zuletzt eher seitwärts tendierenden Kurs können solche Neuigkeiten nur gut tun. Wir bekräftigen daher unsere Kaufen-Einschätzung für den Small Cap. Warburg Research gibt ein Kursziel von 17 Euro aus – aktuelle Notiz: 12,15 Euro. Reichlich Potenzial ist also vorhanden. Ein aktuelles Interview mit CEO Wolfgang Trier finden Sie unter diesem LINK.
21. Dezember, 2016
Einen schweren Stand an der Börse hat weiterhin die German Startups Group (GSG). Kein Wunder, dass CEO Christoph Gerlinger auf positive Effekte durch einen Wechsel in das von der Deutschen Börse ausgerufene Nachfolgesegment des Entry Standards hofft. Derweil gibt es kurz vor Jahresende noch einige operative Neuigkeiten: „Ein Fokusunternehmen der German Startups Group wird voraussichtlich kurzfristig eine Finanzierungsrunde zu einem deutlich niedrigeren Anteilspreis als in der letzten Finanzierungsrunde durchführen. Die German Startups Group wertet deshalb ihre Anteile an dem Unternehmen um circa 1 Mio. Euro auf den neuen, niedrigeren Anteilspreis ab“, teilen die Berliner mit – Namen werden jedoch nicht genannt. Zu den Fokusbeteiligungen von GSG gehören zum Teil bekannte Unternehmen wie Delivery Hero, Mister Spex, Auctionata, TV Smiles oder Soundcloud. Allerdings ist die Abwertung nur die eine Seite der Medaille. Dem Vernehmen nach rechnen die Berliner nämlich mit Höherbewertungen bei anderen Firmen, so dass das die zuletzt avisierte Prognose von rund 0,30 Euro Gewinn je Aktie weiter Bestand hat. „Keine Nachteile für die Aktionäre“, sind nach Auffassung des Managements auch mit der kürzlich gemeldeten Neuordnung der Geschäftsführerstruktur bei der German Startups Group Berlin GmbH & Co. KGaA verbunden. Demnach tauscht Nikolas Samios seine Tätigkeit als Chief Investment Officer bei GSG in ein externes Beratungsmandat. „In der gleichen Konstellation war Nikolas Samios schon von 2013 bis Ende 2014 erfolgreich für die German Startups Group tätig. Das Team stellt damit eine erfolgserprobte Struktur wieder her“, heißt es offiziell. Unterm Strich geht boersengefluester.de weiterhin davon aus, dass die GSG-Aktie 2017 deutlich besser performen sollte als in den vergangenen Quartalen – insbesondere mit Blick auf mögliche Börsengänge oder anders gelagerte Exits wichtiger Beteiligungen (siehe dazu auch den Bericht von boersengefluester.de HIER).
Bittere Pille für NanoFocus: Die mit großem Aufwand betriebene Kapitalerhöhung des Messtechnikspezialisten (siehe dazu auch den Beitrag von boersengefluester.de HIER) zu 1,75 Euro pro Aktie wurde nur zu knapp 53 Prozent untergebracht. Statt des Brutto-Mittelzuflusses von bis zu 3,675 Mio. Euro fließen den Oberhausenern damit lediglich 1,94 Mio. Euro zu. „Mit dem Emissionserlös stärkt NanoFocus nochmals die solide Eigenkapitalquote von mehr als 50 Prozent (Stand 30. Juni 2016) und sichert sich das nötige Working Capital zur Wachstumsfinanzierung. So dient der Mittelzufluss insbesondere der Finanzierung von Demoanlagen für die Vertriebsunterstützung“, teilt NanoFocus mit. Allerdings steckt in dieser Aussage eine gehörige Portion Zweckoptimismus, schließlich war die Kapitalerhöhung als eine Art Befreiungsschlag konzipiert. Davon kann jetzt wohl keine Rede sein. Für den Aktienkurs ist das Ergebnis jedenfalls eine schlechte Nachricht. Dabei hatte NanoFocus zuletzt durchaus ein ein paar ermutigende Meldungen über Großaufträge und sonstige Auslieferungen im Gepäck. Wir bleiben dabei: Am besten wäre es, wenn NanoFocus Schützenhilfe von einem Wettbewerber bekommen würde und sich damit die Vertriebspower entsprechend erhöht. Sehr risikobereite Investoren bleiben engagiert und setzten darauf, dass NanoFocus eines Tages tatsächlich ins Visier gerät.
20. Dezember, 2016
Neuemissionen, die nicht sofort durchstarten, geraten an der Börse rasch in Vergessenheit. Da macht auch va-Q-tec keine Ausnahme. Das Unternehmen aus Würzburg stellt Dämmstoffe und Thermoverpackungen her. Solche Kühlboxen werden unter anderem in der Pharmabranche oder dem Lebensmittelsektor eingesetzt. Für 2016 stellt der Vorstand Erlöse zwischen 33 und 34 Mio. Euro sowie ein bereinigtes Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) von nahezu 6 Mio. Euro in Aussicht. Unterm Strich blieben zuletzt aber stets rote Zahlen stehen, das wird auch 2016 nochmals so sein. Für 2017 rechnen die Analysten der Emissionsbank Berenberg jedoch mit einem Überschuss von 2 Mio. Euro, für 2018 stellen die Experten dann bereits einen Gewinn von 6 Mio. Euro in Aussicht. Unterstützt werden ihre Annahmen durch den kürzlich gewonnenen Großauftrag von der Schweizerischen Post. va-Q-tec stattete die Eidgenossen mit speziellen Transportbehältern für den Versand von pharmazeutischen Produkten aus. Konkrete Zahlen wurden zwar nicht genannt, dem Vernehmen nach soll es sich jedoch um die größte Einzelorder der Firmengeschichte handeln. Zunächst einmal abschreckend wirkt der auf den ersten Blick stattliche Börsenwert von 181 Mio. Euro. Immerhin wird jeder Euro Umsatz demnach mit mehr als 5 Euro bewertet. Ähnliche Relationen kennen heimische Investoren bislang wohl nur von dem 3D-Drucker-Anbieter SLM Solutions. Zu berücksichtigen ist zwar, dass va-Q-tec nach dem IPO ein Netto-Finanzguthaben von rund 19 Mio. Euro aufweist. Aber selbst wenn man die Cash-Position bereinigt, wird der Small Cap mit einem KGV von rund 27 gehandelt. Das ist nicht jedermanns Sache, muss andererseits aber nicht zwingend gegen steigende Kurse sprechen. Losgelöst von der Größenordnung: Am ehesten vergleichbar ist va-Q-tec vermutlich mit Firmen wie der in Irland angesiedelten Kingspan Group (WKN: 905605, Börsenwert 4,5 Mrd. Euro) sowie der 2014 von Morgan Advanced Materials übernommenen Porextherm aus dem Allgäu. Aus der heimischen Small-Cap-Ecke gibt es keinen direkten Vergleichswert. Technotrans ist zwar ebenfalls im Bereich Kühltechnik aktiv, jedoch mit ganz anderen Anwendungen. Summa summarum gehört die im Prime Standard gelistete Aktie von va-Q-tec zumindest auf die Beobachtungsliste. Mutige Investoren legen sich schon jetzt ein paar Stücke ins Depot.
Gute Nachrichten von Mühlbauer: Der Spezialist für Anlagen zur Produktion von Reisepässen, ID-Karten, Grenzkontrollsysteme, Halbleiterprodukten oder auch RFID-Anwendungen plant, bis zu 200.000 eigene Aktien zu kaufen. Angelegt ist das Rückkaufprogramm bis Jahresende 2017. Inklusive der bereits im Depot befindlichen 131.126 eigenen Anteile könnte sich der Bestand bis auf 231.126 Aktien erhöhen. Im Fall von Mühlbauer könnte das Programm – je nach Ausführung – ein zusätzlicher Turbolader für den Kurs werden, zumal CEO Joseph Mühlbauer zuletzt ohnehin durch rege Aktienkäufe aufgefallen ist. Nach offiziellen Angaben befinden sich gerade einmal 20,29 Prozent der Titel im Streubesitz. Bei voller Ausschöpfung des Rückkaufbeschlusses könnte der Streubesitz auf weniger als 19 Prozent sinken. Aber auch losgelöst von solchen eher technischen Dingen geht boersengefluester.de davon aus, dass Mühlbauer – ähnlich wie secunet Security Networks – ganz erheblich von der aktuellen politischen Lage profitieren wird. Wir bekräftigen daher unsere Kaufen-Einschätzung für den Titel. Zudem verfügt Mühlbauer über eine piekfeine Bilanz und sollte auch in Zukunft ein solider Dividendenzahler bleiben. Die Marktkapitalisierung des im nur schwach regulierten Entry Standard gelisteten Unternehmens beträgt knapp 668 Mio. Euro.
19. Dezember, 2016
Mehrfach schon hat boersengefluester.de auf die interessante Entwicklung bei Funkwerk hingewiesen (zuletzt HIER). Aber, dass der Aktienkurs im laufenden Jahr um deutlich mehr als 200 Prozent in die Höhe schießen könnte, hätten wir auch nicht gedacht. Dabei gab es von dem auf die Bereiche Zugfunktechnik, Reisendeninformationen und Videosysteme spezialisierten Unternehmen zuletzt nicht einmal frische Informationen, die die im Dezember beschleunigte Kursrally unterfüttern. Dominierender Aktionär bei Funkwerk ist die Hörmann Finance GmbH. Die auch als Anleihenemittent bekannte Gesellschaft ist Teil des Mischkonzerns Hörmann Holding. Der Streubesitz von Funkwerk beträgt gerade einmal 21,65 Prozent. Ob Hörmann zurzeit weiter aufstockt, lässt sich momentan nicht belegen. Handfester ist daher die Vermutung, dass hier einfach eine Unterbewertung abgebaut wird. Zur Einordnung: Für 2016 liegt die Messlatte bei einem Betriebsergebnis von mindestens 4 Mio. Euro. Das korrespondiert mit einer Marktkapitalisierung von gegenwärtig 52,6 Mio. Euro – bei einer Netto-Liquidität von rund 2,5 Mio. Euro. Kennzahlenvergleiche mit dem Videosystemspezialisten Mobotix sind angesichts der schlechten Resultate von Mobotix zurzeit nur eingeschränkt tauglich. Gleichwohl hat das Engagement von Konica Minolta bei den Pfälzern vor einiger Zeit gezeigt, dass in dem Bereich erhebliche strategische Prämien gezahlt werden. Zulässig ist aber wohl auch eine Gegenüberstellung mit F24 aus München. Das auf Alarmierungslösungen fokussierte Unternehmen bekommt mit der Beteiligungsgesellschaft Armira zurzeit einen neuen Großaktionär – der F24-Vorstand trennt sich von seinen Stücken. Der von Armira gebotene Preis von 20 Euro je Aktie entspricht dabei einem Börsenwert von rund 48 Mio. Euro und (unter Berücksichtigung der Netto-Finanzposition) einem Faktor von annähernd 25 auf das für 2016 zu erwartende EBIT. Nun hat Funkwerk längst nicht die operativen Erfolge von F24 vorzuweisen, doch die Gesellschaft befindet sich zumindest auf einem guten Weg. Wer bei dem Unternehmen aus Kölleda in Thüringen engagiert ist, sollte es auch bleiben – auch wenn die Versuchung groß ist, nach der steilen Rally auszusteigen. Zudem gilt Funkwerk als Profiteur des von der Deutschen Bahn initiierten milliardenschweren Investitionsprogramms in mehr Service.
Kurz vor Ablauf der HomeAdvisor-Offerte für die Aktie der MyHammer Holding zu 5,15 Euro je Anteilschein, kommt Bewegung in den Prozess. Grund: Die zum börsennotierten US-Konzern InterActiveCorp (IAC) gehörende Gesellschaft erhöht den Angebotspreis auf 6,50 Euro. Unmittelbare Folge ist zunächst einmal, dass sich der ursprünglich bis zum 19. Dezember 2016 laufende Angebotszeitraum bis zum 9. Januar 2017 verlängert. Keine Sorgen müssen Anleger haben, die bereits auf die erste Offerte eingegangen sind. Sie bekommen automatisch den höheren Preis zugeteilt. Verglichen mit der aktuellen Notiz von 6,10 Euro bedeutet das nachgebesserte Angebot nur zwar einen Aufschlag auf den jetzigen Börsenkurs. Wir raten Anleger aber trotzdem cool zu bleiben und erst einmal nichts zu tun. Perspektivisch ist bei dem Handwerkerportal mit einem Squeeze-out zu rechnen. Und hier gehen wir von einer höheren Abfindung aus. Zudem dürfte die Notiz im Zuge weiterer Eindeckungen von IAC über den Markt – nach Ablauf der offiziellen Angebotsfrist – ohnehin weiter zulegen. Immerhin: Mit der Aufstockung auf 6,50 Euro positionieren sich die Amerikaner leicht oberhalb der Parallelofferte von Müller adress. Die Beteiligungsgesellschaft mit Wurzeln im Medienbereich bietet noch bis zum 9. Januar 2017 6,45 Euro pro MyHammer-Aktie. Allerdings ist das Zustandekommen dieses Angebots an eine unrealistisch hohe Mindestannahmeschwelle geknüpft. Sei es drum: Sollte jemand bislang zu der Offerte von Müller adress tendiert haben, dürfte er es sich nun wohl anders überlegen. Allerdings kann auch der hinter Müller adress stehende Investor Gunther Oschmann sein Angebot noch nachbessern. Umfangreiche Hintergrundinformationen von boersengefluester.de zu dem Themenkomplex finden Sie HIER.
15. Dezember, 2016
Fest in der stabilen Seitenlage befindet sich der Aktienkurs von Mensch und Maschine (MuM). Der jüngste Aufwärtsschub des Gesamtmarkts ist an dem Anbieter von Konstruktionssoftware damit vorbeigegangen. Andererseits hat die MuM–Aktie im Frühjahr 2016 eine ganz starke Phase gehabt, als die meisten Papiere an der Börse nicht vom Fleck kamen. Und per saldo lässt sich gegen eine Performance seit Jahresbeginn von rund 35 Prozent ohnehin nichts sagen. Gelegentliche Kursabsacker sind für CEO und Großaktionär Adi Drotleff klare Kaufkurse: „Wir sammeln ein, wenn die Aktie schwach ist“, verriet Drotleff auf der Kapitalmarktkonferenz von Egbert Prior. Gleichzeitig bestätigte der Manager die offizielle Dividendenvorschau, wonach für 2016 mit einer Ausschüttung zwischen 0,30 und 0,35 Euro zu rechnen sei. „Wahrscheinlich wird die Dividende näher an den 0,35 Euro sein“, sagt Drotleff. Auch das ist für Unternehmenskenner zwar keine ganz neue Erkenntnis. Sie unterstützt jedoch bisherige Schätzungen, wonach der Small Cap auf eine Dividendenrendite von knapp drei Prozent zusteuert. Damit nicht genug: Für die folgenden Jahre will Drotleff den Satz um jährlich rund 0,10 Euro je Anteilschein. aufstocken. Langfristig orientierte Anleger finden in dem Titel also ein gut planbares Investment. Einen Bogen um MuM sollten einzig Börsianer machen, die auf regelmäßige Akquisitionen als Wachstumsbeschleuniger stehen. „Wir haben in den nächsten Jahren überhaupt keinen Bedarf an externem Wachstum“, stellt Drotleff klar. Schließlich bietet das Stammgeschäft ausreichend Potenzial für organische Expansion. Eine Analyse der Neun-Monats-Zahlen von boersengefluester.de finden Sie HIER.
Nicht zu bremsen war auf der Kapitalmarktkonferenz von Egbert Prior einmal mehr der CEO von Publity, Thomas Olek. Operativ scheint es bei dem Asset-Manager für Gewerbeimmobilien also zu brummen. Nur mit der Kursentwicklung des Small Caps hadert der Manager. An die Hedgefonds, die auf fallende Kurse bei den Leipzigern wetten, richtet er eine klare Botschaft: „Die werden sich bei uns eine blutige Nase holen.“ Das bereits Mitte August avisierte Dividendenziel von 2,80 Euro je Aktie für 2016 gilt nach wie vor. Bezogen auf die aktuelle Notiz von 33,75 Euro käme der Anteilschein damit auf eine weit überdurchschnittliche Rendite von 8,3 Prozent. Einen konkreten HV-Termin gibt es freilich noch nicht, doch Olek geht davon aus, dass die Publity-Aktie bis zum nächsten Aktionärstreffen zurück in den Bereich um 42 Euro kehren wird. Auf etwa diesem Niveau notierte der Titel zur Hauptversammlung von Mitte März 2016. Heftige Diskussionen gab es in der Vergangenheit häufig um den Punkt, dass Publity zwar attraktive Dividenden ausschüttet – diese aber nur schwer in Einklang zu bringen sind mit den beiden „Zehn-Prozent“-Kapitalerhöhungen vom April 2015 und März 2016. Die Kritik ist angekommen bei Großaktionär Olek. „Solche Kapitalmaßnahmen wird es unter meiner Führung nicht mehr geben“, verspricht der Manager auf der Prior-Konferenz. Nun kommt es darauf an, dass Publity auch mit den harten Zahlen punkten kann. Die Veröffentlichung der vorläufigen Resultate für 2016 dürfte vermutlich schon Ende Januar/Anfang Februar erfolgen. Sollte Olek die erhofften Ergebnisse liefern, kann die Anlageeinschätzung eigentlich nur lauten: Kaufen. Das Kursziel der Baader Bank beträgt 51 Euro.
12. Dezember, 2016
Kaum ist die Tinte für die Pressemitteilung zur Prognoseanhebung von Mitte November getrocknet (siehe Beitrag von boersengefluester.de HIER), da setzt der Vorstand von secunet Security Networks den Ausblick für 2016 nochmals herauf – und zwar deutlich: So kalkuliert der Anbieter professioneller IT-Sicherheitsausstattung jetzt mit Erlösen im Bereich um 114 Mio. Euro sowie einem Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) von etwa 13 Mio. Euro. Bislang ging secunet von 105 Mio. Euro Umsatz und einem EBIT von 10 Mio. Euro aus. „Die erneute Anhebung der Umsatzprognose ist auf vorgezogene Abrufe aus bestehenden Verträgen im Produktgeschäft zurückzuführen“, heißt es offiziell. Eigentlich waren diese Einnahmen also für 2017 vorgesehen. Boersengefluester.de geht daher davon aus, dass secunet auch zur Bilanzvorlage im kommenden Jahr wieder einen Ausblick unter Berücksichtigung der Sondereffekte aus dem Abschlussquartal stellen wird. Da soll aber nicht darüber hinwegtäuschen, dass die Essener mit Erlösen von fast 45 Mio. Euro auf das mit Abstand beste vierte Quartal ihrer Geschichte zusteuern. Zur Einordnung: Vor fünf Jahren kam das Unternehmen im Gesamtjahr „nur“ auf Erlöse von 55,6 Mio. Euro. Die super Entwicklung spiegelt sich auch im Aktienkurs wider. Mit einer Performance von mehr als 85 Prozent seit Jahresbeginn 2016 zählt der Anteilschein zu den Überfliegern des laufenden Jahres. Wir sind gespannt, ob das Papier noch den Verdoppler schafft. Die Chancen dafür stehen unserer Meinung jedoch gut. Die Kaufen-Einschätzung belibt also bestehen.
Um rund zwei Drittel schoss die Notiz von Ringmetall zwischen Anfang Mai und Ende August in die Höhe. Seit dem hängt die Notiz des Spezialanbieters für Verschlusssysteme von Fässern bei rund 2,80 Euro fest. Selbst der gute Eindruck, den der Vorstandsvorsitzende Christoph Petri auf dem Eigenkapitalforum bei seinen Einzelgesprächen hinterließ, prallte an der Notiz des Small Caps ab. Immerhin: Mit den jetzt – einige Tage früher als offiziell angekündigt – vorgelegten Neun-Monats-Zahlen könnte der Kurs der Münchner wieder in Schwung kommen. Jedenfalls deuten der Umsatz von 72,26 Mio. Euro sowie das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) von 9,34 Mio. Euro darauf hin, dass Ringmetall die bislang kommunizierten Ziele für 201 erreichen wird. Die sehen Erlöse zwischen 90 und 95 Mio. Euro sowie eine EBITDA in einem Korridor von 11 bis 12 Mio. Euro vor. Mit ein wenig Fortune, sollte das Unternehmen dabei mindestens im oberen Bereich der genannten Range abschließen. „Wir haben im abgelaufenen Quartal einige Optimierungsprogramme erfolgreich abschließen können“, sagt Petri. Die Analysten von Montega aus Hamburg gaben zuletzt ein Kursziel von 3,40 Euro für den immer noch recht wenig betrachteten Titel aus. Bewertungstechnisch wären wohl sogar noch etwas höhere Kurse darstellbar. Die Marktkapitalisierung von Ringmetall beträgt 72,7 Mio. Euro. Unter Berücksichtigung der Netto-Finanzverbindlichkeiten von 20 Mio. Euro wird die Aktie mit dem Achtfachen des für 2016 zu erwartenden EBITDA gehandelt. Zur Einordnung: Der – zumindest von den Produkten her – wohl am ehesten mit Ringmetall vergleichbare heimische Titel, der MDAX-Konzern Norma Group, kommt hier nach Berechnungen von boersengefluester.de zurzeit auf ein Multiple von etwa 8,6. Wir bleiben dabei: Für langfristig orientierte Investoren bleibt die Ringmetall-Aktie eine gute Wahl.
09. Dezember, 2016
Starkes Signal für KPS: Das bislang im General Standard gelistete Beratungs- und IT-Unternehmen hat ein Upgrade in den Prime Standard beantragt. Die Umsetzung soll bereits zum 23. Dezember 2016 erfolgen. Von diesem Schritt erhofft sich die Gesellschaft aus Unterföhring bei München eine weitere Steigerung der Attraktivität der Aktie. Gleichzeitig macht die Notierung im Prime Standard – zumindest formal – den Weg frei für einen mögliche Aufnahme in einem der Auswahlindizes. Bei KPS dürfte das der TecDAX sein. Die Chancen stehen bei einer Marktkapitalisierung von gegenwärtig 509 Mio. Euro grundsätzlich gar nicht mal so schlecht. Allerdings sind die Handelsumsätze noch viel zu niedrig für eine Berücksichtigung durch die Indexhüter. Und so wird KPS nicht umherkommen, den Streubesitzanteil von gegenwärtig wohl nur etwa 21 Prozent signifikant zu erhöhen. Als einer der Großaktionäre kommt dabei dem zum 31. Mai 2017 scheidenden bisherigen Vorstandschef Dietmar Müller eine maßgebliche Rolle zu. Ab Juni 2017 wird die Gesellschaft dann von Leonardo Musso geführt. Einiges spricht dafür, dass der jetzt eingeleitete Segmentwechsel schon ein Vorbote des Stabwechsels ist. Boersengefluester.de hat in den vergangenen Jahren immer wieder auf die hohe Qualität des Unternehmens hingewiesen und in der Small-Cap-Szene genießt die Gesellschaft auch einen exzellenten Ruft. Mit der Öffnung für einen breiteren Aktionärskreis und der möglichen Berücksichtigung für einen Auswahlindex könnte jedoch ein ganz neues Kapitel aufgeschlagen werden. Noch ist das Zukunftsmusik. Clevere Anleger positionieren sich jedoch bereits jetzt für dieses Szenario.
In der TecDAX-Performance-Liste belegt die Aktie von Carl Zeiss Meditec 2016 einen Platz im oberen Drittel – insbesondere die starke erste Jahreshälfte macht sich hier bemerkbar. Die Chancen stehen jedoch gut, dass der Anteilschein des Anbieters von Produkten zur Diagnose und Behandlung von Augenkrankheiten nun wieder stärker Fahrt aufnimmt. Die Zahlen für das Geschäftsjahr 2015/16 (30. September) lagen jedenfalls einen Tick über unseren Erwartungen. Bei Erlösen von 1.088,36 Mio. Euro (+4,6 Prozent) kam das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) um 18,2 Prozent auf 154,33 Mio. Euro voran. Das entspricht einer EBIT-Marge von 14,2 Prozent. In Aussicht gestellt hatte Vorstandschef Ludwin Monz eine operative Marge zwischen 13 und 15 Prozent. Das Ergebnis je Aktie kletterte aufgrund eines spürbar verbesserten Finanzergebnisses – in erster Linie bedingt durch die veränderte Abzinsung von Pensionsrückstellungen – von 0,77 auf 1,21 Euro. Zur Hauptversammlung am 12. April 2017 in Weimar steht eine um 4 Cent auf 0,42 Euro erhöhte Dividende auf der Agenda. Das hört sich zunächst einmal gut an, von einem Rendite-Hit ist Carl Zeiss Meditec damit aber weit entfernt. Die Rendite beträgt gerade einmal 1,3 Prozent. Zuversichtlicher stimmt boersengefluester.de schon eher, dass die Gesellschaft – inklusive des Netto-Finanzguthabens von knapp 335 Mio. Euro – nur etwa mit dem 14fachen des für das laufende Geschäftsjahr von uns erwarteten EBIT gehandelt wird. Summa summarum erfüllt die Aktie viele Kriterien für ein gutes Langfristinvestment.
08. Dezember, 2016
Auf große Begeisterung ist die Übernahme von Chorus Clean Energy bei den Capital Stage-Investoren zunächst einmal nicht gestoßen – zumindest wenn man die Entwicklung des Aktienkurses als alleinigen Gradmesser heranzieht. Jetzt, wo der Deal unter Dach und Fach ist (siehe dazu auch das Interview auf boersengefluester.de HIER), bessert sich aber allmählich wieder die Stimmung für den Anteilschein des Solar- und Windparkbetreibers. Einen Teil dazu beigetragen haben allerdings auch die regelmäßigen Insiderkäufe der Großaktionäre Albert Büll und Cornelius Liedke, den Gründern der Hamburger Immobiliengruppe B&L. Nun setzt Capital Stage selbst ein Ausrufezeichen – und zwar in Form einer ersten Prognose für 2017. Demnach rechnet der SDAX-Konzern für das kommende Jahr bei Erlösen nördlich von 200 Mio. Euro mit einem Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) von mehr als 150 Mio. Euro sowie einem Betriebsergebnis von über 90 Mio. Euro. Mögliche weitere Zukäufe oder Bewertungseffekte sind in dieser Vorschau – so wie es sich gehört – nicht enthalten. Dabei betont die Gesellschaft, zurzeit „verschiedene Akquisitionen“ zu prüfen und sich darüber hinaus „in Gesprächen für die Übernahme weiterer Mandate im Bereich des Asset Managements“ zu befinden. Zur Einordnung: Für 2016 hatte der Vorstandsvorsitzende Klaus-Dieter Maubach kürzlich ein EBITDA in einer Größenordnung von mehr als 104 Mio. Euro sowie ein EBIT von über 60 Mio. Euro angekündigt. Was heißt das nun für die Bewertung der Aktie? Inklusive der Netto-Nettofinanzverbindlichkeiten kommt Capital Stage derzeit auf einen Unternehmenswert (Enterprise Value) von knapp 1,65 Mrd. Euro. Das wiederum entspricht etwa dem 10,5fachen des für 2017 zu erwartenden EBITDA. Auf dem Kursgipfel vor zwölf Monaten lag das entsprechende Multiple noch bei etwa 16. Boersengefluester.de bekräftigt daher seine positive Einschätzung für den Titel. Das zuletzt vom Bankhaus Lampe genannte Kursziel von 8 Euro ist unserer Meinung nach eine realistische Größenordnung.
Angesichts der Vielzahl an Aktienkäufen durch die Josef Mühlbauer zurechenbare SECURA Vermögensverwaltungs GmbH drängt sich fast der Eindruck, dass der Vorstand der Mühlbauer Holding den halben Handel mit der eigenen Aktie selbst schmeißt. Erfreulicher Nebeneffekt: Nach einer kleinen Konsolidierungsphase hat die Notiz des Spezialisten für Anlagen zur Produktion von Reisepässen, ID-Karten, Halbleiterprodukten oder auch RFID-Anwendungen neuen Schwung aufgenommen und das bisherige Jahreshoch von knapp 44 Euro aus dem Juli übersprungen. Im Permanent-Aktien-Screening von boersengefluester.de gehört der Small Cap zurzeit in die Endauswahl. Dabei müssen Anleger damit leben, dass die Gesellschaft vergleichsweise knapp kommuniziert: Halbjahresbericht und Geschäftsbericht – mehr ist nicht. Die Zahlen für 2016 sind vermutlich nicht vor Mai 2017 zu erwarten. Doch normalerweise müsste es schon wie verhext zugehen, wenn Mühlbauer nicht die eigenen Ziele erreichen würde. Immerhin gehört das Unternehmen aus Roding in der Nähe von Regensburg zu den Profiteuren der aktuellen Sicherheitsdebatte (siehe dazu auch den Beitrag von boersengefluester.de HIER). Bilanziell ist die schuldenfreie Gesellschaft prima ausgestattet, die Eigenkapitalquote liegt nördlich von 50 Prozent. Für Anleger, die noch auf der Suche nach einem hochwertigen Small Cap sind und sich nicht an dem Listing im nur schwach regulierten Entry Standard stören, ist der Titel eine gute Wahl. Zudem schüttet Mühlbauer erkleckliche Dividenden aus.
06. Dezember, 2016
Was für eine Performance: Mit 63 Euro hat der Aktienkurs von MBB nicht nur ein abermaliges Rekordhoch aufgestellt, sondern mittlerweile auch das von Equits massiv angehobene Kursziel von 61,50 Euro getoppt. Dabei haben die Frankfurter Analysten eine interessante Berechnung angestellt, sie stuften den Enterprise Value der neu formierten Aumann-Gruppe (siehe dazu auch den Beitrag von boersengefluester.de HIER) „indikativ“ mit 300 Mio. Euro ein. Das würde etwa dem Doppelten der für 2017 zu erwartenden Erlöse von Aumann entsprechen. Die Zahl kommt nicht von ungefähr: Schließlich deutete MBB-CEO Christof Nesemeier bei seiner Präsentation auf dem Eigenkapitalforum in Frankfurt an, dass er im kommenden Jahr mit einer „2“ vorn bei den Umsätzen rechnet – nach mehr als 150 Mio. Euro für 2016. Bei einem Börsengang des Herstellers von Anlagen zur Spulenwicklung für Elektromotoren halten die Equits-Experten für MBB einen entsprechenden Mittelzufluss von mehr als 130 Mio. Euro für denkbar. „Damit wäre die finanzielle Basis für künftige Portfoliozukäufe spürbar gestärkt“, so die Einschätzung der Analysten. Keine Frage: Langsam wird der steile Kursanstieg der MBB-Aktie auch für boersengefluester.de unheimlich. Andererseits darf man einen derart starken Titel mit einer so knackigen Investmentstory momentan wohl nicht aus der Hand geben. Gespannt warten wir daher darauf, wie die Zeitplan und die finanziellen Details eines möglichen IPOs von Aumann aussehen werden. Die Experten von Hauck & Aufhäuser haben schon mal eine komplette Neueinschätzung vorgenommen und ihr Kursziel von 49 auf 84 Euro Euro heraufgeschraubt. Dabei steht allein Aumann für einen Wert von 70 Euro je MBB-Aktie.
Mit ein wenig Verzögerung haben die Investoren auf den Bericht zum Auftaktquartal des Geschäftsjahrs 2016/17 (30. Juni) von Fortec Elektronik reagiert – und zwar positiv. So zog die Notiz des Anbieters von Elektronikbauteilen bis unmittelbar vor den historischen Rekordkurs von 17,98 Euro aus dem Jahr 2000 an. Ein neues All-Time-High scheint damit nur noch eine Frage der Zeit. Boersengefluester.de hatte regelmäßig auf die – verglichen mit Data Modul – interessante Bewertung des Small Caps hingewiesen. An dieser Einschätzung hat sich kaum etwas geändert, auch wenn die Q1-Zahlen von Fortec gar nicht mal so rasant daherkommen: Bei einem Erlösrückgang von knapp 5,2 Prozent auf 18,41 Mio. Euro fiel das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) um 13,4 Prozent auf 1,06 Mio. Euro zurück. „Das Brexit-Votum und die dadurch entstandene Unsicherheit haben in den stark exportorientierten Ländern Zentraleuropas zu ersten Bremsspuren geführt“, betont die Gesellschaft. Gleichwohl will Fortec gegenwärtig nicht vom Gas gehen und ist sogar dabei, antizyklisch den Vertrieb auszubauen. „Die Verteidigung der im Geschäftsjahr 2015/16 erzielten Rekordergebnisse bei Umsatz und Ertrag ist die Vorgabe für das Geschäftsjahr 2016/17“, hieß es zuletzt im Jahresbericht. Gegenwärtig rechnet boersengefluester.de damit, dass das in Landsberg am Lech ansässige Unternehmen 2016/17 (aufgrund des Geschäftsjahresende 30. Juni schlüsseln wir die Resultate dem Jahr 2016 zu) auf ein EBIT von 4,95 Mio. Euro kommen kann – nach 4,83 Mio. Euro im Jahr zuvor. Demnach würde Fortec inklusive der Netto-Finanzschulden von 1,15 Mio. Euro mit dem 10,9fachen des 2016er-EBIT gehandelt. Data Modul liegt hier nördlich von zwölf. Ein schlagendes Argument bleibt aber auch die zur Hauptversammlung am 16. Februar 2017 um 10 Cent auf 0,60 Euro erhöhte Dividende. Bezogen auf den aktuellen Kurs errechnet sich daraus eine Rendite von brutto immerhin fast 3,4 Prozent.
Nur ein Quartal nach der Rückkehr in den SDAX muss der Haushaltswarenhersteller Leifheit seinen Platz in dem Small-Cap-Index schon wieder räumen und – gemeinsam mit Ferratum – Platz für die beiden MDAX-Absteiger DMG Mori und Rhön-Klinikum machen. Diese beiden Gesellschaften wiederum werden von den Versorger-Abspaltungen Uniper (E.ON) und Innogy (RWE) im MDAX beerbt. Zumindest für Leifheit ist die Entscheidung der Deutschen Börse AG enttäuschend, immerhin hatten die Nassauer – unter anderem durch einen deutlich vergrößerten Streubesitz – eine Menge getan, um überhaupt erst für den SDAX berücksichtigt zu werden. Dennoch: Für Aktionäre dürfte sich Auswirkungen des SDAX-Abstiegs in Grenzen halten. Wer den Titel im Depot hat, muss jetzt also nichts unternehmen. Mehr zu knabbern hat die Notiz von Leifheit schon eher an den zuletzt etwas enttäuschenden Neun-Monats-Zahlen. Immerhin formulierte der Vorstand gleichzeitig auch den bisherigen Ausblick ein wenig vorsichtiger als zuvor. Demnach sollen Umsatz und EBIT (Ergebnis vor Zinsen und Steuern) nur noch am unteren Ende der bislang kommunizierten Spannen herauskommen. Trotzdem: Für dividendenorientierte Anleger bleibt die Leifheit-Aktie unserer Meinung nach ein attraktives Investment. Umgesetzt werden die Indexveränderungen am 19. Dezember 2016.
05. Dezember, 2016
Während viele Analysten noch eher skeptisch für die HHLA-Aktie sind – zuletzt stufte etwa Kepler Cheuvreux den Anteilschein auf „Reduzieren“ mit Kursziel 13,10 Euro herunter, das Urteil von BNP Paribas lautet „Neutral“ mit Kursziel von 15,40 Euro –, klettert die Notiz des Hamburger Hafenbetreibers auf neue Jahreshochs. Im Permanent-Aktien-Screening von boersengefluester.de hat der SDAX-Titel daher zurzeit eines festen Platz in der Endauswahl. Offenbar rechnen einige Investoren fest damit, dass das Bundesverwaltungsgericht in Leipzig in den kommenden Wochen grünes Licht für die geplante Elbvertiefung gibt. Für HHLA wäre diese Entscheidung der ersehnte Wachstumsbeschleuniger, nachdem die Gesellschaft sich zuletzt eher auf Stabilisierungskurs befand. Für risikobereite Investoren ist der Titel unserer Meinung nach eine Wette wert. Insgesamt überzeugt der Titel durch einen gesunden Kennzahlenmix, wobei insbesondere die Dividendenrendite von 3,7 Prozent positiv hervorsticht. Voraussetzung ist allerdings, dass die Hamburger zur Hauptversammlung am 21. Juni 2017 erneut eine Dividende von 0,59 Euro pro Anteilschein (für den börsennotierten Teilkonzern Hafenlogistik) vorschlagen. Mit Blick auf die kürzlich vorgelegten Neun-Monats-Zahlen stehen die Chancen dafür unserer Meinung nach aber ziemlich gut.
02. Dezember, 2016
Mächtig viel Presserummel gibt es zurzeit um die Aktie von NanoFocus. Kein Wunder: Immerhin will der Hersteller von Oberflächenmesstechniksystemen die größte Kapitalerhöhung seiner Firmengeschichte platzieren. Auf bis zu 2,1 Millionen Anteilscheine zu einem Kurs von jeweils 1,75 Euro lautet das Angebot (siehe dazu auch den Beitrag von boersengefluester.de HIER). Die Oberhausener benötigen das Geld, auch um ihren Großkunden gegenüber eine entsprechende wirtschaftliche Leistungsfähigkeit zu zeigen. Zudem will die Gesellschaft in den bislang vernachlässigten Vertrieb investieren. Ein Blick auf die aktuelle Kursentwicklung des MicroCaps zeigt allerdings, dass selbst der diesmal gewählte Ausgabekurs – er liegt markant unter dem Bezugskurs von 2,60 Euro aus der jüngsten Kapitalerhöhung vom Sommer 2016 – nicht gerade ein Freifahrtschein ist. Nun rührt NanoFocus selbst ein wenig die Werbetrommel und meldet zwei Großaufträge im Volumen von zusammen 1 Mio. Euro, wovon die Hälfte noch in die Bücher für das laufende Jahr fließen. „Damit geht NanoFocus zuversichtlich in das erwartungsgemäß starke Jahresendgeschäft“, heißt es. Gegenwärtig kalkuliert das Unternehmen für 2016 mit Erlösen zwischen 11,0 und 11,8 Mio. Euro. Das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) soll sich dabei in einem Korridor zwischen minus 450.000 Euro bis plus 150.000 Euro bewegen. Zuvor stellte das Management noch Erlöse von 13 Mio. Euro sowie ein EBIT von 700.000 Euro in Aussicht. Mit einer Marktkapitalisierung von weniger als 8 Mio. Euro gehört NanoFocus zu den kleinsten der regelmäßig von boersengefluester.de betrachteten Unternehmen. Da die Kapitalerhöhung mit der Möglichkeit eines Überbezugs versehen ist, sind wir gespannt, wie die Aktionärsstruktur nach Beendigung der Maßnahme am 12. Dezember aussehen wird. Gegenwärtig sind knapp 63 Prozent der Anteile dem Streubesitz zuzurechnen. Ansonsten sind Alto Invest (9,46 Prozent), die Baden-Württembergische Versorgungsanstalt für Ärzte, Zahnärzte und Tierärzte (3,97 Prozent) sowie das Management bzw. der Aufsichtsratsvorsitzende (3,90 Prozent) die wichtigsten Ankeraktionäre. Am besten für NanoFocus wäre es vermutlich, wenn sich – neben klassischen Finanzinvestoren – ein größeres Unternehmen aus dem Sektor einkaufen würde. Am 8. Dezember präsentiert das Management von NanoFocus auf der MKK Münchner Kapitalmarkt Konferenz – auch das eine Möglichkeit, um Investoren anzusprechen.
30. November, 2016
Relativ unspektakulär kommen die Zahlen zum zweiten Quartal des Geschäftsjahrs 2016/17 (31. März) von Fabasoft daher. Sowohl was die Erlöse angeht, als auch auf der Ergebnisseite war Q2 mehr oder weniger eine Kopie des direkten Vorquartals. Per saldo steht damit nach sechs Monaten 2016/17 ein Erlösrückgang von 3,3 Prozent auf 13,58 Mio. Euro sowie eine leichter Anstieg des Ergebnisses vor Zinsen und Steuern (EBIT) von 0,89 auf 0,98 Mio. Euro zu Buche. Damit deutet einiges darauf hin, dass Anbieter von Software für das Dokumentenmanagement auch im Gesamtjahr in der Nähe des 2015/16er-Niveaus landen wird. Wie fast alle Unternehmen aus dem Sektor, durchleben auch die Linzer zurzeit eine Transformation vom klassischen Verkaufsmodell hin zu wiederkehrenden Nutzungsgebühren. Damit nimmt Fabasoft eine Doppelrolle ein: Einerseits sind die Österreicher Treiber des Digitalisierungsprozesses für die jeweiligen Kunden, andererseits bekommt das Unternehmen die Veränderungen durch die Digitalisierung selbst zu spüren. Trotz der heraus resultierenden Unsicherheiten hat sich der hierzulande nur wenig beobachtete Small Cap prima entwickelt. Mit ein Grund dürfte die solide Bilanz sein. Die Gesellschaft ist frei von Bankschulden und verfügt über eine Cash-Position von annähernd 15 Mio. Euro. Vor diesem Hintergrund ist auch die Marktkapitalisierung von 53 Mio. Euro – bei einem von boersengefluester.de für 2016/17 erwarteten EBIT von 2,35 Mio. Euro – noch relativ geerdet. Zudem überzeugt die Aktie seit Jahren durch ansprechende Dividenden. Vergleichsweise überschaubar ist allerdings das Handelsvolumen an der Börse. Hauptgrund: Von den momentan 10.000.000 Aktien befindet sich nur knapp ein Drittel im Streubesitz. Der Rest ist im Wesentlichen der Fallmann & Bauernfeind Privatstiftung zuzurechnen, hinter der sich die beiden Vorstände und Firmengründer verbergen.
Wenige Tage vor der Veröffentlichung der vorläufigen Zahlen für das Geschäftsjahr 2015/16 (30. September) am 15. Dezember läuft die Aktie von Dr. Hönle zur Höchstform auf und nähert sich dem bisherigen Rekordkurs von 28,85 Euro vom 2. Dezember 2015. Offenbar spekulieren einige Anleger darauf, dass das auf UV-Technologien für den industriellen Einsatz spezialisierte Unternehmen mit versöhnlichen Daten für das abgelaufene Geschäftsjahr aufwarten wird. Zuletzt sorgte insbesondere das Segment Klebstoffe – hier sind die Hersteller von Smartphones wichtige Kunden – für eine kleine Ergebnisdelle. Die offizielle Vorschau liegt bei Konzernerlösen zwischen 90 und 92 Mio. Euro sowie einem Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) in einem Korridor von 12 bis 13 Mio. Euro. Möglicherweise gibt Finanzvorstand Norbert Haimerl bei seiner Präsentation auf der von GBC organisierten MKK Münchner Kapitalmarkt Konferenz bereits eine nähere Indikation. Die bisherige Vorschau für 2016/17 („deutliche Ergebnissteigerung“) klingt zuversichtlich, zumal die Gräfelfinger von den positiven Effekten der Druckmesse DRUPA profitieren sollten. Boersengefluester.de traut dem Small Cap weiterhin eine gute Entwicklung zu. Die Bewertung ist vergleichsweise moderat.
29. November, 2016
Schon irgendwie schade: Da veröffentlicht das Medienunternehmen Edel richtig gute Zahlen für das Geschäftsjahr 2015/16 (30. September) – und kaum jemanden scheint es zu interessieren. Jedenfalls hat die Notiz des Small Caps nach Auffassung von boersengefluester.de bislang völlig unzureichend reagiert und hängt daher immer noch im übergeordneten Seitwärtstrend fest. Dabei hätten die Hamburger mit einer Marktkapitalisierung von gegenwärtig 52,30 Mio. Euro bewertungstechnisch deutlich Luft nach oben. So kam Edel im vergangenen Geschäftsjahr bei einem Umsatzplus sieben Prozent auf 180,2 Mio. Euro auf einen Überschuss von 4,2 Mio. Euro – nach zuvor 2,8 Mio. Euro. In Aussicht gestellt hatte Vorstandschef Michael Haentjes zuletzt einen Netto-Gewinn von 3,4 Mio. Euro. Die Dividende will Edel bei 0,10 Euro pro Anteilschein belassen, was den Titel auf eine Rendite von immerhin 4,3 Prozent befördert. Wie im Vorjahr ist die Ausschüttung zunächst „steuerfrei“. Das Finanzamt holt sich seinen Anteil allerdings nachgelagert beim Verkauf der Aktie. Losgelöst davon: Nach SinnerSchrader ist Edel auf jeden Fall die zweite „steuerfreie“ Dividende für 2016. Wann genau ausgeschüttet wird, steht jedoch noch nicht fest. Die Hauptversammlung soll jedoch im Mai 2017 stattfinden. Für das laufende Geschäftsjahr rechnet Firmengründer Haentjes mit einer „positiven Unternehmensentwicklung“, ohne dies näher zu beziffern. Allerdings stehen umfangreiche Investitionen an – etwa in den Ausbau der Kapazitäten für die Schallplattenfertigung. Hier ist die Tochter Optimal Media einer der wichtigen Player im Markt. Für Anleger, die nicht viel Wert auf großspurige Prognosen oder die regelmäßige Beschallung mit Pressemeldungen zu Einzelaufträgen legen, ist die Edel-Aktie eine interessante Anlage, die auch als spekulativer Anleihenersatz zu betrachten ist.
Für den Immobilien-Investmentmanager Corestate Capital Holding war der Weg an die Börse bislang deutlich holpriger als die Zeit an der Börse. Seit der Notizaufnahme im Entry Standard Anfang Oktober 2016 hat der Anteilschein nun um deutlich mehr als ein Viertel an Wert gewonnen und erklimmt nahezu täglich neue Höchststände. Aufhorchen lässt nun die neueste Meldung, wonach das Unternehmen mit Sitz in Luxemburg für 2016 mit einem Jahresüberschuss von mindestens 17,7 Mio. Euro rechnet – und davon rund 70 Prozent als Dividende ausschütten will. Bei zurzeit 12.610.681 Aktien würden das auf ein Ergebnis von Untergrenze 1,40 Euro pro Anteilschein sowie eine Dividende von nahezu 1,00 Euro hinauslaufen. Laut Wertpapierprospekt sind die Aktien ab 1. Januar 2016 dividendenberechtigt, so dass der Hauptversammlung am 28. April 2017 eine entsprechend hohe Gewinnbeteiligung vorgeschlagen werden sollte. Beim gegenwärtigen Kurs von 21,70 Euro würde es das Papier damit auf eine Rendite von 4,6 Prozent bringen. Da können nicht viele Immobilienaktien mithalten – am ehesten noch publity, TAG Immobilien, DIC Asset und Hamborner REIT. Corestate investiert überwiegend in Einzelhandelsimmobilien sowie Apartments für Studenten und Geschäftsleute. Vom Geschäftsansatz her ist Corestate wohl am ehesten mit Gesellschaften wie dem SDAX-Wert Patrizia Immobilien oder publity vergleichbar. Die Marktkapitalisierung von Corestate Capital beträgt knapp 274 Mio. Euro, von denen wiederum 27,4 Prozent dem Streubesitz zuzurechnen sind. Firmengründer Ralph Winter gehören gut 66 Prozent der Aktien. Der Titel scheint uns eine interessante Depotbeimischung zu sein.
28. November, 2016
War schon klar, dass die Aktie von Petro Welt Technologies (ehemals C.A.T. Oil) nach der Übernahme durch die vom dem französischen Öl-Manager Maurice Gregoire Dijols kontrollierten Joma Industrial Source Corp aus dem Interesse der breiten Öffentlichkeit geraten würde. Zudem sind Dienstleistungen rund um die Ölförderung sowie der russische Rubel als Handelswährung nicht gerade ein perfektes Umfeld für Investoren gewesen. Doch allmählich stabilisiert sich die Lage und die zuletzt vorgelegten Neun-Monats-Zahlen haben boersengefluester.de – trotz des Umsatzrückgangs um mehr als zehn Prozent – positiv überrascht. Mit einem gegenüber dem entsprechenden Vorjahreszeitraum nahezu unveränderten Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) von 33,7 Mio. Euro hatten wir jedenfalls nicht gerechnet. Für das Gesamtjahr kalkuliert der Vorstandsvorsitzende Yury Semenov mit Erlösen von 295 bis 300 Mio. Euro sowie einem EBIT zwischen 39 und 41 Mio. Euro. Unter Berücksichtigung der Netto-Finanzverbindlichkeiten von knapp 22 Mio. Euro würde der ehemalige SDAX-Titel derzeit etwa mit dem 8,4fachen des für 2016 zu erwartenden EBIT gehandelt. Das Kurs-Buchwert-Verhältnis (KBV) liegt bei knapp 1,8. Gegen diese Relationen lässt sich überhaupt nichts einwenden, zumal Vergleichsunternehmen wie Weatherford oder Calfrac Well Services aus Kanada noch immer tief in den roten Zahlen stecken und den Turnaround wohl nicht vor 2018 schaffen. Auf die mittlere Sicht sehen wir in dem Small Cap mindestens eine 30 Prozent-Chance. Ein nicht zu unterschätzendes Risiko sind allerdings die nicht durchschaubaren Börsenpläne der formal in Wien ansässigen Gesellschaft. Zumindest für boersengefluester.de ist es kaum valide prognostizierbar, ob der Prime Standard tatsächlich dauerhaft gehalten wird – oder ob perspektivisch auch ein Delisting möglich wäre.
25. November, 2016
Gegen eine Performance seit Jahresbeginn von knapp 15 Prozent lässt sich ja noch nicht einmal was sagen, zumal der Anteilschein von Geratherm Medical in den drei Jahren zuvor jeweils kräftig an Wert gewonnen hat. Trotzdem läuft es bei dem Anbieter von Medizintechnikequipment aus dem Mess- und Wärmebereich 2016 nicht konstant rund. Zwar konterte die Gesellschaft den schwachen Jahresauftakt mit ansprechenden Q2-Daten. Die jetzt vorgelegten Zahlen für das dritte Quartal sind mit Erlösen von gerade einmal 5,0 Mio. Euro allerdings wieder ein Rückschritt. Insbesondere die im Segment Wärmesysteme zugeordnete LMT Medical Systems aus Lübeck – die Gesellschaft stellt Inkubatoren mit eingebauten Magnetresonanz-Tomografen (MRT) zur Untersuchung von Frühgeborenen her – hat zurzeit eine ausgeprägte Absatzschwäche. Dabei war die Hoffnung, dass LMT bereits im dritten Quartal wieder an Schwung gewinnt. Nun ruhen die Erwartungen auf dem Abschlussviertel. Geratherm selbst spricht von einer „Verschiebung potenzieller Aufträge“. Immerhin: Die restlichen Geschäftsbereiche kommen weiter gut voran. Der Hoffnungsträger apoplex – hier sind die Aktivitäten im Bereich der digitalen Diagnose von Vorhofflimmern gebündelt – kommt nach neun Monaten 2016 bereits auf Erlöse von 825.000 Euro (Vorjahr: 448.000 Euro) und ein Betriebsergebnis 144.000 Euro (Vorjahr: 21.000 Euro). Interessant werden die Gesamtjahresergebnisse aber auch aus einem anderen Grund: Dem Vernehmen nach hat Geratherm nämlich seinen gesamten Bestand an Aktien des Darmkrebstestanbieters Epigenomics verkauft. Zudem stellen sich die Thüringer auf das zu erwartende Übernahmeangebot von CompuGroup Medical für Agfa-Gaevert ein. Geratherm hält immerhin 700.000 Agfa-Gaevert-Aktien, die mit jeweils 3,54 Euro in der Bilanz stehen. Aktuelle Notiz: 4,00 Euro. Unterm Strich sollte Geratherm nach der Hauptversammlung am 6. Juni 2017 mindestens wieder eine Dividende von 0,50 Euro je Aktie zahlen. Damit bleibt das Papier schon allein aus Dividendengesichtspunkten interessant. Die aktuelle Seitwärtstendenz des Small Caps könnte zwar noch eine Weile anhalten. Auf Sicht von sechs bis zwölf Monaten bleibt boersengefluester.de aber sehr zuversichtlich gestimmt.
24. November, 2016
Es gibt nicht so fürchterlich viele Vorstände im Spezialwertebereich, die auf Investorenkonferenzen derart smart und souverän präsentieren wie Dirk Markus, dem CEO der Beteiligungsgesellschaft Aurelius Equity Opportunities. Das hat der Manager auf dem Eigenkapitalforum einmal mehr bewiesen. Dabei ist die Story seit vielen Jahren quasi ohne große Änderungen ausgekommen. Die in Grünwald bei München angesiedelte Gesellschaft kauft Unternehmen in Sondersituationen zu einem meist symbolischen Preis, bringt die Firmen auf Kurs und bewegt sich dann auf einen Exit zu. Treiben lässt sich Aurelius dabei nicht. Bei Berentzen, dem letzten größeren Verkauf, war Aurelius immerhin acht Jahre engagiert. Für die Aktionäre von Aurelius hat sich diese Strategie mehr als ausgezahlt. Inklusive Dividenden türmt sich die Performance der vergangenen fünf Jahre auf weit mehr als 600 Prozent. Im Zentrum der Präsentation auf dem Eigenkapitalforum stand naturgemäß die Übernahme von Office Depot Europa – mit einem Umsatz von 2 Mrd. Euro immerhin die bislang größte Transaktion in der Firmenhistorie. Ansonsten ging es eher um abgeschlossene Restrukturierungserfolge wie die der ehemaligen Post-Hotels. Den Bootsbauer HanseYachts erwähnte Markus in Frankfurt nur am Rande, als eine der vermutlich bekanntesten Beteiligungen aus dem Portfolio. Dabei sind auch bei den Greifswaldern die operativen Fortschritte immer sichtbarer, selbst wenn zuletzt unterm Strich noch rote Zahlen standen. Für 2016/17 rechnet HanseYachts mit einem „nahezu ausgeglichenen“ Ergebnis. Getuschelt wird in Investorenkreisen nun, dass Aurelius hier vielleicht sogar ein wenig Schützenhilfe leisten könnte. Konkret geht es um 2014 emittierte HanseYachts-Anleihe (WKN: A11QHZ) im Nominalwert von 13 Mio. Euro. Der Bond läuft noch bis 3. Juni 2019 und ist mit einem Kupon von 8,0 Prozent ausgestattet. Frühestens ab 3. Juni 2017 ist die HanseYachts AG berechtigt, die Schuldverschreibung ganz oder teilweise zu kündigen. Die Spekulation geht nun dahin, dass die Vorpommeraner diese Option ziehen könnten und sich mit Hilfe von Aurelius auf eine günstigere Finanzierungsform verständigen.
Auf der Hauptversammlung im kommenden Jahr soll der Neustart von bmp als Vollsortimenter im Schlafbereich (Matratzen, Betten, Bettwäsche etc.) sich auch in einem neuen Namen widerspiegeln. Das sagt uns Vorstand Oliver Borrmann im Hintergrundgespräch auf dem Eigenkapitalforum. Wie die Gesellschaft nach der Umfirmierung heißen wird, lässt der Manager freilich noch nicht durchblicken. Ob der Schritt helfen wird, um die Story endlich auch auf dem Kurszettel nachhaltig anzuschieben, bleibt ohnehin offen. Keinesfalls eine Option ist es dagegen für Borrmann, den im Penny-Stock-Terrain driftenden Aktienkurs via Reverse-Split über die 1-Euro-Marke zu hieven. „Das müssen wir aus eigenen Kraft schaffen“, sagt Borrmann. Die Stimmung gegenüber dem Small Cap bleibt derweil zweigeteilt: Nicht wenige Anleger, haben angesichts der mauen Performance mit dem Titel längst abgeschlossen. Boersengefluester.de traf auf dem Eigenkapitalforum aber auch Investorengruppen, die bmp vor einer großen Zukunft sehen. Nichts geändert hat sich am Fahrplan, wonach die noch vorhandenen Beteiligungen aus der Zeit als Medien-Holding bis Ende 2017 verkauft sein sollen. Gegenwärtiger Buchwert: 11 Mio. Euro. Am Kurs abgeperlt ist derweil der Ende Oktober gemeldete Verkauf des Anteils an dem Wirtschaftsmagazin brand eins für einen „unteren einstelligen“ Millionenbetrag. Die Analysten von Montega gehen davon aus, dass bmp aus der Transaktion zwischen 2 und 3 Mio. Euro zugeflossen sind. Hier hatte sich manch einer mit Sicherheit mehr erhofft. Im operativen Geschäft setzt Borrmann insbesondere darauf, dass es bmp schafft, seine Produkte so schnell es geht auszuliefern – nach Möglichkeit innerhalb von 24 Stunden. „Wir wollen stufenweise in das Prime-Programm von Amazon rein“, lautet die Vorgabe. Insgesamt ist der Titel zurzeit aber wohl nur eine Halten-Postion.
17. November, 2016
Bereits zum zweiten Mal in Folge weiß der Finanzdienstleister Lang & Schwarz (L&S) mit seinen Quartalszahlen nicht recht zu überzeugen. Wobei die Daten für den Zeitraum von Anfang Juli bis Ende September 2016 mit einem – im Vergleich zum entsprechenden Vorjahresviertel – um 46 Prozent gesunkenen Gewinn vor Steuern von knapp 1,25 Mio. Euro schon eher eine handfeste Enttäuschung sind. Immerhin hat der DAX in diesem Zeitraum um mehr als acht Prozent an Wert gewonnen, nachdem der anfängliche Schock über die EU-Austrittsentscheidung der Briten Ende Juni schnell verdaut wurde. Eine ruhige Börsenzeit war das dritte Quartal jedenfalls nicht. Insgesamt kommen die Düsseldorfer nach neun Monaten 2016 auf ein Ergebnis vor Steuern von 5,12 Mio. Euro. Das sind knapp 22 Prozent weniger als in dem freilich sehr guten Vorjahr hängen blieben. Mit dem bisherigen Verlauf des Abschlussquartals 2016 zeigt sich Vorstand Peter Zahn „sehr zufrieden“. Gleichwohl räumt er wenig überraschend ein: „Aus heutiger Sicht wird das Rekordergebnis 2015 wohl nicht erreicht werden können.“ Bewertungstechnisch befindet sich die Aktie von L&S bei Kursen von knapp 17 Euro in einem neutralen Bereich. Zwar sind ein Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) von knapp elf und das Doppelte des Buchwerts nicht wirklich hoch. Angesichts der südwärts gerichteten Ertragsentwicklung ist der Spielraum nach oben aber auch nicht sonderlich ausgeprägt. Mit Blick auf die Dividende werden sich die Anleger ebenfalls auf eine spürbare Kürzung einstellen. Boersengefluester.de tippt momentan auf eine Ausschüttung für 2016 von 1,10 Euro je Anteilschein (Vorjahr: 1,43). Bis zur Hauptversammlung, die diesmal schon am 13. Juli 2017 – und nicht wie sonst Ende August – stattfinden wird, ist es trotzdem noch eine Weile hin. Renditejäger werden sich gegenwärtig also noch nicht neu positionieren. Wir bleiben bei unserer Halten-Einschätzung.
16. November, 2016
Einen super vitalen Eindruck macht seit geraumer Zeit die Aktie des Lkw-Zulieferers SAF-Holland. Dabei ist die Bewertung der SDAX-Aktie noch immer ziemlich geerdet – folgerichtig hat SAF-Holland zurzeit einen festen Platz in der Auswahlliste des Permanent-Aktien-Screenings von boersengefluester.de. Das bereinigte Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) des dritten Quartals 2016 konnte mit 21,6 Mio. Euro (Vorjahr: 24,1 Mio. Euro) zwar nicht ganz die hochgesteckten Erwartungen erfüllen. Doch CEO Detlef Borghardt nennt triftige Ursachen: „In der Region China kam es zu einmaligen Sonderabschreibungen auf Vorräte und Altbestände. Zum einen wurden an unserem Standort Xiamen die Gebäude von einem schweren Taifun getroffen und Teile der Vorräte durch eintretendes Regenwasser beschädigt. Zum anderen wurden im Zuge der SAP-Einführung einmalige Bestandsbereinigungen vorgenommen.“ Die Prognose für das Gesamtjahr konkretisierte Borghardt so, das der Umsatz wohl an der unteren Begrenzung der bislang genannten Bandbreite von 1.050 bis 1.070 Mio. Euro liegen werde. Dafür soll die bereinigte EBIT-Marge eher den oberen Bereich der avisierten acht bis neun Prozent touchieren. Demnach könnte am Jahresende ein um Sonderposten korrigiertes Betriebsergebnis von bis zu 92 bis 95 Mio. Euro herauskommen. Das tatsächliche EBIT könnte demnach in einer Spanne von 80 bis 83 Mio. Euro liegen. Zur Einordnung: Der Enterprise Value – also die Summe aus Börsenwert und Netto-Finanzschulden – liegt mit 743 Mio. Euro ist etwa um den Faktor neun größer. Die meisten Analysten trauen der Aktie Kurse zwischen 15,50 und 17,00 Euro zu. Lediglich die Experten der Commerzbank sehen die faire Bewertung eher im Bereich um 12 Euro. Aktueller Kurs: 12,83 Euro. Ein potenzieller Treiber für den Aktienkurs wäre insbesondere eine Belebung des zuletzt eher schwachen Geschäfts in Nordamerika.
Verflogen ist der Zauber der InVision-Aktie: In den vergangenen Tagen ist die Notiz sogar aus dem Seitwärtskorridor der vergangenen Quartale zwischen 40 und 50 Euro nach unten durchgerutscht. Bis auf knapp unter 34 Euro verlor der Anteilschein des Anbieters von E-Learning-Produkten und Software zur Steuerung des Personaleinsatzes in Call-Centern zuletzt an Wert. Dabei störten sich die Investoren nicht einmal so sehr an den Neun-Monats-Zahlen der Düsseldorfer, auch wenn sie etwas unterhalb der Erwartungen lagen. Bei einem Umsatzplus von knapp 0,9 Prozent auf 9,26 Mio. Euro kam das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) von 1,69 auf 2,56 Mio. Euro voran. Aufgrund einer signifikant höheren Steuerbelastung fiel der Überschuss allerdings ganz leicht auf 1,63 Mio. Euro (Vorjahr: 1,65 Mio. Euro) zurück. Das Ergebnis je Aktie von 0,71 Euro verfehlte den Vorjahreswert von 0,74 Euro um drei Cent. Für das Gesamtjahr bleibt Vorstand Peter Bollenbeck bei seiner Prognose, wonach mit einem Umsatz von mindestens 12 Mio. Euro sowie einem EBIT zwischen 3,5 und 4,0 Mio. Euro zu rechnen sei. Auf dem falschen Fuß erwischt hat Bollenbeck die Investoren aber offenbar mit seiner Ankündigung, die Vertriebs- und Marketingaufwendungen „umfangreich auszubauen“, um so das Wachstum in Nordamerika, Großbritannien und Deutschland zu forcieren. Unter anderem will InVision den Personalbestand von zurzeit rund 100 Stellen um bis zu 42 Mitarbeiter auszubauen. Nun hat wohl niemand etwas gegen die Schaffung neuer Arbeitsplätze. Fakt ist aber auch, dass die bislang von den Analysten erhofften Konzerngewinne für 2017 sich bei einer derartigen Offensive erst einmal nicht umsetzen lassen. Das schafft Unsicherheit. Andererseits könnten die bisherigen Wachstumsziele für die Folgejahre umso höher ausfallen. Ein schwieriger Spagat, den InVison hier als börsennotierte Gesellschaft gehen muss. Auf dem Eigenkapitalforum in Frankfurt wird Bollenbeck am 21. November vermutlich einige Überzeugungsarbeit zu leisten haben. Da boersengefluester.de von den sich langfristig bietenden Chancen überzeugt ist, raten wir bei dem Titel engagiert zu bleiben. Gleichwohl fänden wir es einen angemessenen Zug, wenn InVision – nach der Nullrunde für 2015 – die Aktionäre wieder mit einer attraktiven Dividende bedienen würde.
14. November, 2016
Sehr schöne Entwicklung bei Cliq Digital: Seit unserer jüngsten Besprechung Mitte August (zu dem Beitrag von boersengefluester.de kommen Sie HIER) hat der Small Cap um knapp 15 Prozent an Wert gewonnen und mit der Vorlage des Q3-Berichts zwischenteitlich sogar die Marke von 4 Euro genommen. Auf diesem Niveau kommt Cliq Digital auf eine Marktkapitalisierung von knapp 25 Mio. Euro. Gemessen an den wesentlichen Kennzahlen zur Unternehmensbewertung ist das allerdings noch immer eher wenig. Das auf die Vermarktung und Abrechnung von digitalen Mobilprodukten wie Spiele, Apps oder auch Software spezialisierte Unternehmen steigerte die Erlöse in den ersten neun Monaten 2016 um 14,5 Prozent auf 47,4 Mio. Euro. Das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) zog von 13,9 auf 19,3 Mio. Euro an. Auffällig an den Zahlen ist zunächst einmal die stattliche Ausweitung der Marketingausgaben um fast 38 Prozent auf 16 Mio. Euro. Das spiegelt sich in ein einer Erhöhung der Kosten pro Kundenakquisition von 7,49 auf 8,48 Euro wider. Zur Einordnung: Der Mittelwert der vergangenen vier Jahre liegt bei knapp 6,20 Euro. Das zeigt, wie sehr Cliq Digital hier auf das Pedal drückt. Parallel dazu hat sich allerdings auch der durchschnittliche Netto-Umsatz eines Kunden in den ersten sechs Monaten von 10,32 auf 11,97 Euro erhöht. Um die Effektivität der Marketingbudgets sichtbar zu machen, setzen Investoren den durchschnittlicher Nettoumsatz je Kunde in Relation zu den Kosten pro Kundenakquisition. Je höher die Kennzahl (hier CLIQ-Faktor genannt), desto besser. Gegenwärtig liegt der CLIQ-Faktor mit 1,41 ganz leicht über dem für das Geschäftsjahr 2015 ausgewiesenen 1,40 (2014: 1,35). Mit anderen Worten: Die Kundenprofitabilität steigt weiter an. Für das Gesamtjahr bekräftigt der Vorstandsvorsitzende Luc Voncken seinen Ausblick, wonach für Umsatz und Ergebnis zweistellige Wachstumsraten zu erwarten sind. Auf eine – für Investoren sicher hilfreiche – Bandbreitenprognose verzichtet Voncken leider. Auf Basis der Ergebnisschätzungen von boersnegefluester.de wird das Papier allerdings noch immer mit einstelligen KGV und für den halben Buchwert gehandelt. Genügend Kursspielraum nach oben sollte also vorhanden sein. Die größten Risikofaktoren bleiben mögliche regulatorische Änderungen und die enorme Abhängigkeit von den Marketingbudgets. Ohne entsprechende Finanzpower können die Erträge schnell wieder einknicken. Momentan läuft aber alles in die richtige Richtung. Wir trauen dem Titel daher eine Fortsetzung des Aufwärtstrends zu. Die Analysten von Warburg Research haben das Kursziel in ihrer neusten Studie von 4,00 auf 4,90 Euro heraufgesetzt und raten weiterhin zum Einstieg. Geeignet ist die Aktie unserer Meinung nach aber nur für risikobereite Investoren.
KGV: 13,5, Dividendenrendite: 3,5 Prozent, Kurs-Buchwert-Verhältnis: 1,10: Eine solche Kombination ist unter Deutschen Aktien relativ selten geworden. Kein Wunder, dass der ehemalige SDAX-Wert Surteco unter Value-Anlegern einen guten Ruf genießt. Da passt es ins Bild, dass der Spezialist für Oberflächen, Spezialpapier und Folien ansprechende Neun-Monats-Zahlen liefert: Bei einem Erlösplus von 1,5 Prozent auf 490,95 Mio. Euro kam das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) um 27,6 Prozent auf 30,63 Mio. Euro voran. Der Gewinn je Aktie kletterte von 0,91 auf 1,08 Euro. Die Erwartungen lagen durchweg einen Tick niedriger. Einzig der Ausblick für das Gesamtjahr kann da nicht mithalten. Vorstand Herbert Müller geht nämlich nur noch davon aus, 2016 im mittleren bis unteren Bereich der avisierten EBIT-Spanne von 38 bis 42 Mio. Euro zu landen. Hier hatten sich die Investoren doch spürbar mehr erhofft. Kein Wunder, dass die eigentlich guten Q3-Zahlen an der Börse mit einem leichten Kursabschlag quittiert wurden. Trotzdem: Für boersengefluester.de bietet der Titel eine ansprechende Chance-Risiko-Kombination. Selbst unter Berücksichtigung der Netto-Finanzschulden von knapp 165 Mio. Euro wird der Titel nur etwa mit dem 13fachen des für 2016 zu erwartenden EBIT gehandelt. Dieses Multiple dürfte mit Blick auf 2017 sogar knapp einstellig werden. Die Analysten von Hauck & Aufhäuser haben zwar ihr Kursziel von 28,00 auf 26,50 Euro gekürzt, die Einschätzung „Kaufen“ aber beibehalten.
11. November, 2016
Schon mehrfach hatte boersengefluester.de die Hoffnung, dass sich der Aktienkurs des 3D-Druckerherstellers Voxeljet berappeln könnte. Angesehen von zwischenzeitlichen Erholungsphasen hat die Notiz es aber nicht geschafft, einen nachhaltigen Aufwärtstrend einzuschlagen. Im laufenden Jahr ging es für die Friedberger mit Notiz an der Nasdaq per saldo seitwärts – freilich in einer sehr weiten Spanne zwischen 3,50 und 5,50 Euro. Momentan testet der Small Cap den unteren Bereich des Korridors. Auslöser der Kursschwäche sind mal wieder enttäuschende Zahlen zum operativen Geschäft. Demnach muss Vorstand Ingo Eder die Umsatzprognose für 2016 erneut tiefer ansetzen – und zwar in einer Range von jetzt 22 bis 24 Mio. Euro. Zum Halbjahr hatte Voxeljet die Erlösvorschau bereits von 28 bis 30 Mio. Euro auf 24 bis 25 Mio. Euro gekürzt. Zur weiteren Einordnung: Nach neun Monaten 2016 kam der Spezialmaschinenbauer auf Erlöse von 16,06 Mio. Euro (plus 1,77 Prozent gegenüber Vorjahr). Der operative Verlust kletterte von 7,09 auf 8,23 Mio. Euro. Eine unerwartete Belastung gab es in Großbritannien, hier musste der wichtigste Kunde Insolvenz anmelden. Folgerichtig hat Voxeljet bei der ohnehin schwierigen Landestochter eine Sonderabschreibung auf den Goodwill von 1,13 Mio. Euro vorgenommen. Gegenwärtig verfügt Voxeljet auf Konzernebene über einen – gegenüber dem Vorjahr relativ konstanten – Auftragsbestand von 5,85 Mio. Euro bzw. zehn 3D-Druckanlagen. Wesentlich für die Beurteilung der Voxeljet-Aktie bleibt das Netto-Cash von 17,73 Mio. Euro per Ende September 2016. Zum Vergleich: Der Börsenwert beträgt zurzeit 66,6 Mio. Euro, was wiederum um nur etwa 22 Prozent oberhalb des Eigenkapitals von 54,50 Mio. Euro liegt. Fakt bleibt aber, dass die Umsätze viel langsamer steigen als gedacht und die Verluste spürbar größer sind als ursprünglich vermutet – keine besonders gute Kombination. Da spenden die Aussagen von CEO Ingo Eder wenig Trost, wonach sich Voxeljet bei der Umsetzung der Vision 2020 auf halber Strecke befindet und gute Fortschritte macht. Börsenmäßig ist es aber leider so, dass selbst der Übernahmepoker von General Electric um SLM Solutions die Notiz von Voxeljet nicht anschieben konnte. Angesichts der anhaltenden Verlustsituation hilft es scheinbar auch nicht wirklich, dass jeder Euro Umsatz zurzeit „nur“ etwa mit 2,25 Euro bewertet wird (Enterprise Value / Erlös 2016). Unterm Strich ist der Titel nur für sehr wagemutige Investoren haltenswert. Unsere Spekulation im Zuge des Übernahmesversuchs von SLM Solutions ist jedenfalls nicht aufgegangen.
10. November, 2016
Trotz eines sehr ansprechenden dritten Quartals: Der Fräsmaschinenhersteller Datron wird seine ohnehin schon leicht gekappten Ziele für 2016 nur am unteren Bereich des Prognosekorridors erreichen. Demnach rechnet die Gesellschaft aus Mühltal für das laufende Jahr mit Erlösen von rund 46 Mio. Euro sowie einem Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) von 3 Mio. Euro. Zum Halbjahr hatte Datron noch einem Umsatz zwischen 46 und 48 Mio. Euro und ein entsprechendes EBIT von 3 bis 4 Mio. Euro für möglich gehalten. Letztlich haben der schwache Jahresauftakt sowie das unerwartet maue Geschäft mit Dentalfräsern der Gesellschaft einen Strich durch die Rechnung gemacht. Dem größenmäßig wichtigsten Bereich CNC-Fräsmaschinen attestiert der Vorstand dagegen eine anhaltende Wachstumsdynamik. Vergleichsweise zuversichtlich klingt daher auch der Ausblick: Demnach hält Datron für 2017 ein organischen Umsatzplus von mindestens zehn Prozent sowie eine deutliche Verbesserung der Ergebnisse für möglich. Boersengefluester.de kalkuliert derzeit mit einem EBIT von rund 3,80 Mio. Euro für das kommende Jahr – bei einem Börsenwert von zurzeit 36,2 Mio. Euro. Zudem hat die schuldenfreie Gesellschaft mehr als 5 Mio. Euro an liquiden Mitteln auf der Aktivseite stehen. Rein fundamental sollte der Aktienkurs von gegenwärtig 9,05 Euro unserer Meinung nach Luft bis etwa 11 Euro haben. Das wäre eine 20-Prozent-Chance. Allerdings hängt der Small Cap in einem ausgeprägten Seitwärtstrend fest. Zudem sind die Börsenumsätze eher überschaubar. Dementsprechend schwer dürfte es werden, die Notiz nachhaltig auf Nordkurs zu drehen. Immerhin: Am 7. Dezember 2016 wird Datron – wie im Vorjahr auch – auf der von GBC organisierten Münchner Kapitalmarkt Konferenz präsentieren. Das könnte zusätzliches Interesse auf den Titel lenken. Ansonsten wird der Small Cap vom Bankhaus Lampe gecovert. Die Finanzexperten führten Datron im April 2011 bereits an der Börse ein. Damaliger Emissionskurs im Entry Standard: 12,50 Euro. Aktuelles Kursziel: 12,50 Euro. Super viel verpasst haben die Investoren in den vergangenen fünf Jahren also nicht. Eigentlich schade, denn Datron ist ein durchaus feiner Small Cap, der an der Börse unter seinen Möglichkeiten gehandelt wird.
Damit muss sich das Management von R. Stahl wohl abfinden: Mit jeder neuerlichen Gewinnwarnung, werden die freien Aktionäre auf unliebsame Art und Weise an die 2014 brachial abgeschmetterte Übernahmeofferte zu 50 Euro von Weidmüller erinnert. Aus heutiger Sicht kam das Angebot schließlich zu einem perfekten Zeitpunkt – nämlich unmittelbar vor dem Absturz der Ölpreise. So ziehen sich die Folgen nach und nach durch alle Kundengruppen des Anbieters von explosionsgeschützten Elektronikteilen. „Während zu Beginn der Ölpreiskrise vor allem die Unternehmen der Öl- und Gasförderindustrie betroffen waren, wirken sich die gesunkenen Margen aus dem Raffineriegeschäft zunehmend auch auf die nachgelagerten Industriezweige aus. Diese Kundengruppe reagiert nun ihrerseits mit Einsparprogrammen und Projektverschiebungen auf den erhöhten Druck. Auf dem Explosionsschutzmarkt sind die Folgen deutlich zu spüren: Das Auftragsvolumen verringert sich, der Preisdruck wächst, der Wettbewerb verschärft sich“, heißt es im Zwischenbericht der Waldenburger (nahe Schwäbisch Hall). Bittere Konsequenz: R. Stahl kommt mit der Anpassung der Kostenstrukturen gar nicht so schnell nach, wie die Margen schmelzen. Nach neun Monaten 2016 musste R. Stahl einen Umsatzrückgang von 10,3 Prozent auf 213,31 Mio. Euro und eine Verschlechterung des Ergebnisses vor Zinsen und Steuern (EBIT) um 19,5 Prozent auf 6,73 Mio. Euro verkraften. Das Jahresendgeschäft verspricht offenbar keinerlei Erholung mehr, so dass Vorstandschef Martin Schomaker die EBIT-Vorschau für 2016 auf 6 bis 8 Mio. Euro zusammengestrichen hat – nach zuvor 11 bis 15 Mio. Euro. Ins Jahr gestartet war R. Stahl gar mit einer EBIT-Prognose in einem Korridor zwischen 14 und 20 Mio. Euro. Um sich so gut es geht von der Entwicklung des Ölpreises abzukoppeln, versucht R. Stahl mit neuen Produkten neue Abnehmergruppen zu erreichen. Inwiefern das gelingen wird, bleibt abzuwarten. Aus heutiger Sicht spricht bewertungstechnisch so gut wie nichts für die Aktie: Das KGV für 2017 liegt bei weit über 20, das Kurs-Buchwert-Verhältnis beträgt gut 2,2 und die Dividendenrendite dürfte in Anbetracht der zu erwartenden deutlichen Kürzung der Ausschüttung ebenfalls niemanden vom Hocker reißen. Und so bleibt der Anteilschein eine Langfristwette für hartgesottene Optimisten., die sich nicht am massiven Einfluss der Familienaktionäre stören.
09. November, 2016
Die Neupositionierung von Value Management & Research (VMR) als FinTech-Titel mit Fokus auf Beteiligungen an Unternehmen, die in den Bereichen Portfolioverwaltung oder Anlagevermittlung tätig sind, schreitet voran: Noch bis zum 21. November 2016 läuft eine Kapitalerhöhung um bis zu 200.000 Aktien. Je zwölf alte Anteilscheine berechtigen dabei zum Bezug von einer jungen Aktie zum Kurs von 2,75 Euro. Mit dem Mittelzufluss will VMR die möglichst vollständige Übernahme der Deutschen Direktanlage AG (DDAG) finanzieren. Zum genauen Kaufpreis macht die Gesellschaft keine Angaben. Der gesamte Deal wird jedoch als Mix aus vorhandener Liquidität und den Mitteln aus der Kapitalerhöhung gestemmt. DDAG mit Sitz in Berlin gehört mit einem verwalteten Depotvolumen von rund 50 Mio. Euro zu den großen unabhängigen Online-Investmentplattformen in Deutschland. Nach erfolgreicher Übernahme der DDAG ist die Verschmelzung mit der Fondsplattform www.4free.de geplant. Der Vorstand von VMR erhofft sich durch die Akquisition ab 2017 einen zusätzlichen Beitrag zum Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) von rund 200.000 Euro. Das entspricht einer Steigerung von rund einem Viertel gegenüber der bisherigen Planung. Demnach dürfte im kommenden Jahr auf Gruppenebene mit einem EBITDA von rund 1 Mio. Euro zu rechnen sein. Zum Vergleich: Auf Basis der erhöhten Aktienstückzahl und einem Kurs von gegenwärtig 2,99 Euro kommt VMR auf eine Marktkapitalisierung von gerade einmal 7,8 Mio. Euro. Für boersengefluster.de bleibt der Micro Cap damit eine attraktive Sondersituation aus dem FinTech-Bereich. Abgesehen von einigen Spezialisten hat diese – allerdings auch sehr marktenge – Aktie noch niemand auf dem Schirm. Prinzipiell würde wir daher auch raten, an der Kapitalerhöhung teilzunehmen. Am ehesten vergleichbar ist VMR vermutlich mit der JDC Group, auch wenn die Wiesbadener ihre Expansion durch den Aufkauf von Versicherungsbeständen von Maklern forcieren. Dagegen tummelt sich VMR vorzugsweise im Fondsbereich.
07. November, 2016
Ist schon klar: Die reale Wirtschaft schert sich in der Regel nicht um den Quartalsrhythmus der Börsen. Und so kommt es insbesondere im Projektgeschäft immer wieder zu Abweichungen und enttäuschten Erwartungen. Der rapide Kursverfall bei Phoenix Solar in den vergangenen Monaten – allein im Oktober verlor der Anteilschein des Phtovoltaik-Systemhaues um fast 20 Prozent an Wert – zeigt aber, dass der Kapitalmarkt schon ein sehr feines Gespür dafür hat, wenn etwas nicht in die gewünschte Richtung läuft. Wie das Unternehmen aus Sulzemoos jetzt einräumen musste, werden die bisherigen Planzahlen für 2016 aufgrund von zwei Projektverschiebungen in den USA und der Türkei nämlich meilenweit verfehlt. Demnach dürften die Umsätze um 45 bis 60 Mio. Euro niedriger als bislang erwartet ausfallen und demnach in einer Spanne von 135 bis 150 Mio. Euro liegen. Das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) soll sich nun in einem Korridor zwischen 0,5 und 2,0 Mio. Euro bewegen – nach einer Spannbreite von zuvor 2,0 bis 4,0 Mio. Euro. Angesichts des immer noch tiefroten Finanzergebnisses wird unterm Strich als ein dicker Fehlbetrag stehen. Boersengefluester.de kalkuliert zurzeit mit einem Minus von rund 1,6 Mio. Euro. Was jetzt tun mit der Aktie? Beim aktuellen Kurs von 2,25 Euro beträgt die Marktkapitalisierung nur noch knapp 16,6 Mio. Euro. On top kommen allerdings Netto-Finanzverbindlichkeiten von 29,2 Mio. Euro (Stand: 30. Juni 2016), so dass sich ein gesamter Unternehmenswert (Enterprise Value) von annähernd 46 Mio. Euro ergibt. Die große Frage ist, ob Phoenix Solar die verschobenen Aufträge tatsächlich im kommenden Jahr umsetzen kann. Vorsichtige Investoren versehen dieses Szenario besser mit einem anständigen Risikoabschlag. Angenommen, Phoenix Solar würde im kommenden Jahr ein EBIT von 3 Mio. Eurokommen, würde der Small Cap mit dem 15fachen des Betriebsergebnissen (bezogen auf den Enterprise Value) kommen. Das wäre noch immer eine eher sportliche Relation. Interessant aus Anlegersicht wird es wohl eher ab EBIT-Regionen von 4 Mio. Euro. Auszuschließen ist ein solches Szenario nicht, womöglich könnte es sogar ein Schnaps mehr werden. Nach dem jüngsten Gewinnwarnung sollten Anleger aber nicht unbedingt auf einen derart deutlichen Ergebnisswing verlassen. Daher bleiben besser nur sehr risikofreudige Investoren in dem Titel engagiert.
Noch immer lässt sich trefflich darüber streiten, ob die Veräußerung von Interkat Katalysatoren für 4,3 Mio. Euro ein Notverkauf für Twintec war, oder ob dem Anbieter von Systemen zur Abgasnachbehandlung ein cleverer strategischer Schachzug gelungen ist, um das Unternehmen fit für die Zukunft zu machen. „Uns ist wichtig zu betonen, dass wir trotz des Verkaufs der Vermögensgegenstände der Interkat weiterhin Zugriff auf deren Produkte haben werden. Gleichzeitig erhöhen wir unsere Flexibilität insbesondere bei Einkäufen mit einer großen Stückzahl, die wir fortan auch über alternative Lieferanten abwickeln können“, erklärt Twintec CEO Marcus Hausser nun die Motivation des Deals. Wie bereits Ende Oktober von Twintec in einem Halbsatz angedeutet, war die Transaktion keine Einzelmaßnahme, sondern eingebettet in ein größeres Paket. „Wir haben unsere Finanzierungsstruktur komplett umgekrempelt“, sagt CFO Roger Kavena. Demnach hat die Gesellschaft – neben dem Verkauf der Beschichtungstochter – einen Factoringvertrag (Forderungsverkauf) mit einem Rahmen von bis zu 4,5 Mio. Euro ausgehandelt, die bestehende Mezzanine-Finanzierung neu strukturiert und zudem einen Bankkredit via Immobilienverkauf an einen Investor abgelöst. Diese Zusatzinformationen zu der kürzlich veröffentlichten Interkat-Meldung (siehe dazu auch den Beitrag von boersengefluester.de HIER) werten wir positiv. Trotzdem muss sich Twintec unserer Meinung nach den Vorwurf einer Salamitaktik bei der Kommunikation gefallen lassen. Ebenfalls nicht gerade förderlich für das Vertrauen in die Aktie ist die nun spätestens für Ende November angekündigte Vorlage des testierten Abschlusses für 2015. Und einen konkreten HV-Termin für 2015 gibt es ebenfalls noch nicht. Kein Wunder, dass die durchaus ambitionierten Prognosen des Managements weitgehend wirkungslos am Aktienkurs verpuffen. So soll der Konzernumsatz bis 2018 auf 70 bis 90 Mio. Euro – bei einer EBITDA-Marge im oberen einstelligen Prozentbereich – wachsen. Demnach könnte ein Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen von mehr als 6 Mio. Euro für 2018 möglich sein. Das könnte ausreichen, um unterm Strich einen Gewinn von 2,0 bis 2,5 Mio. Euro zu zeigen – bei einer Marktkapitalisierung von zurzeit annähernd 30 Mio. Euro. Kurspotenzial wäre also ausreichend vorhanden, wenn nur die vielen Enttäuschungen in der Vergangenheit nicht wären. Daher ist es auch kein Wunder, wenn die außenstehenden Aktionäre von Twintec nur soweit in die Zukunft schauen, wie es unbedingt nötig ist. Summa summarum ist der Small Cap für uns damit nur eine Halten-Position.
04. November, 2016
Nach einem jahrelangen Aufwärtstrend ist der Aktienkurs von Paul Hartmann 2016 in den Konsolidierungsmodus gewechselt. Dabei schienen die Voraussetzungen für eine Fortsetzung der Klettertour perfekt, immerhin öffnete sich das auf die Bereiche Wundbehandlung, Inkontinenz- und OP-Management sowie Desinfektion spezialisierte Unternehmen vor knapp einem Jahr einem breiteren Anlegerkreis. Seit dem haben sich die Handelsumsätze auch ein wenig belebt, in den Schlagzeilen der Finanzpresse taucht die Gesellschaft aus Heidenheim aber nur selten auf. Und auch den Neun-Monats-Zwischenbericht hat Paul Hartmann in aller Stille veröffentlicht. Dabei sehen die Zahlen durchaus robust aus und entsprechen mindestens den Erwartungen. Bei einem Anstieg der Erlöse um 2,2 Prozent auf 1.467,7 Mio. Euro kam das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) um 4,9 Prozent auf 103,5 Mio. Euro voran. Der Nettogewinn legte um gut 14 Prozent auf 68,2 Mio. Euro zu. Für das Gesamtjahr rechnet der Vorstandsvorsitzende Andreas Joehle weiterhin mit „moderat steigenden“ Umsatzerlösen einem „leichten Plus“ beim EBIT. Auf eine Darstellung der Bilanz per Ende September verzichtete das Unternehmen. Mit Blick auf die Eigenkapitalquote gab es auch keine wesentlichen Veränderungen. Interessant ist aber, dass das Netto-Finanzguthaben mit 71,8 Mio. Euro um 52,1 Mio. Euro über dem vergleichbaren Wert des Vorjahrs liegt. Offen ist, woher der kräftige Zuwachs rührt. Zum Halbjahr 2016 betrug das offizielle Netto-Cash 22,5 Mio. Euro. Mit Blick auf die Berechnung des Enterprise Value (Börsenwert + Nettofinanzschulden) sollten Anleger jedoch beachten, dass auf der Passivseite der Bilanz zusätzlich noch 164,79 Mio. Euro an Pensionsrückstellungen stehen, die boersengefluester.de bei der Berechnung der wesentlichen Kennzahlen mit in die Kalkulation einbezieht. Demnach käme die Gesellschaft derzeit auf einen Unternehmenswert von 1.486 Mio. Euro, was etwa dem knapp elffachen des für 2016 zu erwartenden EBIT entspricht. Gegen eine solche Relation lässt sich wohl nichts einwenden. Für langfristig ausgerichtete Investoren bleibt der Titel eine attraktive Gelegenheit. Schade ist freilich, dass die Gesellschaft eine so zaghafte Investor-Relations-Stategie fährt. Auf dem Ende November stattfindenden Eigenkapitalforum sucht man den Namen Paul Hartmann jedenfalls vergeblich in der Liste der präsentierenden Unternehmen.
Nicht mehr den fittesten Eindruck macht zurzeit der Chart von Rhön-Klinikum. Nach neun Monaten 2016 kommt der Klinikbetreiber beim Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) zwar noch auf einen Zuwachs von 12,1 Prozent auf knapp 131,54 Mio. Euro. Innerhalb des dritten Quartals musste der MDAX-Konzern beim EBITDA jedoch einen Rückgang von 16,0 Prozent auf 28,13 Mio. Euro verkraften. „Wir beobachten derzeit die Zunahme von regulatorischen Hemmnissen, die unser Geschäft perspektivisch belasten können”, sagt der Vorstandsvorsitzende Martin Siebert und spricht damit die Ausweitung der Prüfungen des Medizinischen Dienstes der Krankenkassen bei schweren Krankheitsfällen an. „Ungeachtet der eingeschränkten Erfolgsaussichten dieser Aktivitäten führen sie jedoch zunächst dazu, dass die erforderlichen Leistungen fraglich und die entsprechenden Leistungen ins Obligo gestellt werden“ heißt es zudem im Zwischenbericht. Gleichwohl bestätigte Siebert den bisherigen Ausblick, der Umsätze zwischen 1,17 und 1,20 Mrd. Euro sowie ein EBITDA in einem Korridor von 155 bis 165 Mio. Euro zu erwarten sind. Bei den meisten Analysten steht die Aktie von Rhön-Klinikum zurzeit auf „Halten“ – mit Kurszielen zwischen 28 und 29 Euro. Keine Frage: Von dieser MDAX-Aktie hatten wir uns mehr Dynamik erhofft. Andererseits steht das Unternehmen nach dem Verkauf des wesentlichen Klinikbestands an Fresenius bilanziell sehr solide da. Zudem glauben wir, dass allein die Aktionärsstruktur mit den Ankerinvestoren B. Braun Melsungen (20,00 Prozent), Asklepios Kliniken (17,57 Prozent) sowie Eugen und Ingeborg Münch (15,48 Prozent) Raum für Spekulationen lässt. Bewertungstechnisch findet boersengefluester.de ohnehin, dass die Aktie eher Potenzial nach oben hat. Unter Berücksichtigung des Netto-Finanzguthabens wird das Papier momentan mit dem 8,3fachen des für 2016 zu erwartenden EBITDA gehandelt. Langfristanleger bleiben daher engagiert und sitzen die Kursdelle aus. Womöglich ist das jetzige Niveau sogar eine gute Nachkaufgelegenheit.
03. November, 2016
Auf den ersten Blick reichlich unspektakulär kommen die Neun-Monats-Zahlen von Cenit daher. Während die Umsätze leicht um 1,00 Prozent auf 90,32 Mio. Euro vorankamen, lag das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) mit 7,52 Mio. Euro um 1,49 Prozent unter dem vergleichbaren Vorjahreswert. Das sieht nach Stillstand aus. Bei genauerem Hinsehen zeigt sich jedoch, dass der IT-Dienstleister und Softwareanbieter gut unterwegs ist und seine Strategie – vermehrt auf eigene Software zu setzen – Fortschritte macht (siehe dazu auch den ausführlichen Beitrag von boersengefluester.de HIER). Zum Abschluss des dritten Quartals kletterte der Umsatz mit Cenit-eigener Software jedenfalls um fast sechs Prozent auf annähernd 11,69 Mio. Euro. Erfreulich entwickelten sich die Renditen: Im dritten Quartal 2016 kamen die Stuttgarter auf eine EBIT-Marge von 9,83 Prozent. Ein derart hohes Niveau gab es zuletzt im Jahr 2007 – also vor Ausbruch der Finanzkrise. Ansonsten bleibt Vorstandssprecher Kurt Bengel bei seinen Zielsetzungen und kündigt für 2016 einen Umsatzanstieg von rund fünf Prozent sowie eine Verbesserung des EBIT im hohen einstelligen Prozentbereich an. Demnach sollte das Betriebsergebnis im laufenden Jahr auf mehr als 11 Mio. Euro klettern. Dem steht eine Marktkapitalisierung von rund 175,5 Mio. Euro entgegen, was zunächst einmal sportlich ist. Andererseits ist Cenit frei von Bankschulden und hat eine Liquidität von mehr als 31 Mio. Euro auf der Aktivseite stehen. Zudem bleibt der Small Cap ein attraktiver Dividendenzahler, darauf haben sich die Schwaben festgelegt. Nach dem etwas zu zackigen Kursanstieg im Zuge einer Empfehlung durch einen Börsenbrief, konsolidiert der Titel zurzeit. Nach Auffassung von boersengefluester.de sollte die Aktie demnächst aber wieder in den Aufwärtsmodus wechseln. Die aktuelle Korrekturphase bietet also eher eine gute Einstiegschance.
01. November, 2016
Was hat es in den vergangenen Quartalen nicht alles für Spekulationen um United Labels gegeben? Getuschelt wurde über den Einstieg eines asiatischen Unternehmens oder auch die Übernahme eines Wettbewerbers. Einzige verlässliche Konstanten bei dem Vermarkter von Comic-Lizenzthemen scheinen jedoch das Verfehlen der eigenen Ziele sowie die Aktienverkäufe des Vorstands zu sein. Einen neuerlichen Beweis dafür liefern die Münsteraner jetzt mit Vorlage der vorläufigen Q3-Zahlen: Bei einem Erlösplus von gut acht Prozent auf 24,1 Mio. Euro drehte das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) von minus 0,4 auf plus 0,2 Mio. Euro. Hervorgehoben wird die positive Entwicklung im Segment Fachhandel, bei den spanischen Flughafengeschäften und der Verkaufsplattform Elfen.de. Umso erstaunlicher, dass der Vorstand die bisherigen Prognosen für Umsatz und EBIT kräftig zusammenfaltet – ohne eine entsprechende Begründung dafür zu liefern. Demnach rechnet United Labels für 2016 jetzt nur noch mit einem Erlösplus zwischen zwei und zehn Prozent sowie einem EBIT in einer Bandbreite von 0,2 bis 0,7 Mio. Euro. Zur Einordnung: Im Q1-Bericht war noch von einer geplanten Umsatzsteigerung zwischen 15 und 23 Prozent sowie einem EBIT in einer Größenordnung von 0,7 bis 1,5 Mio. Euro die Rede. Auf Basis der neuen Zielsetzung dürfte United Labels 2016 unterm Strich deutlich rote Zahlen schreiben. Boersengefluester.de rechnet mit einem Fehlbetrag von 0,75 Mio. Euro. Kapitalisiert ist der Small Cap noch immer mit 22,7 Mio. Euro. Im Normalfall ist das für eine Gesellschaft wie United Labels viel zu viel. Interessant wäre allerdings schon, an wen CEO und Firmengründer Peter Boder außerbörslich seine Stücke verkauft.
An positiven Nachrichten hat es bei Biofrontera in den vergangenen Monaten eigentlich nicht gemangelt. Trotzdem kam der Aktienkurs des Biotech-Small-Caps zuletzt nicht mehr recht vom Fleck. Ein wesentlicher Grund dürfte gewesen sein, dass die Investoren die Konditionen der zu erwartenden Kapitalerhöhung abwarten wollten. Immerhin steht der Anbieter der Hautkrebssalbe Ameluz mit dem Vertriebsstart in den USA zunächst einmal vor einem weiteren finanziellen Kraftakt. Jetzt liegen die Fakten für Kapitalerhöhung Nummer 3 in diesem Jahr auf dem Tisch: Demnach werden die Leverkusener bis zu 5.012.950 Aktien zu je 3 Euro ausgeben. Je sechs alte Papiere berechtigen dabei zum Bezug eines jungen Anteilscheins. Die Wahl des Ausgabepreises oberhalb des aktuellen Aktienkurses zeigt, dass der Biofrontera-Vorstand mit viel Zuversicht an die Sache herangeht. Darüber hinaus emittiert die Gesellschaft bis zu 49.990 Wandelschuldverschreibungen im Nennwert von je 100 Euro. Auch diese Zusatzvariante klang in früheren Aussagen des Vorstands durch und ist insofern keine Überraschung. Der Wandlungspreis ist zwischen anfänglich 3 Euro, 4 Euro (ab Jahresanfang 2017) und 5 Euro (ab Jahresanfang 2018) gestaffelt. Insgesamt kalkuliert Biofrontera aus beiden Maßnahmen mit einem Netto-Erlös von etwa 19,5 Mio. Euro. Zum Vergleich: Die Kapitalerhöhungen vom Februar und April 2016 sorgten für einen Mittelzufluss von insgesamt 9,3 Mio. Euro. „Die Gesellschaft beabsichtigt, den erwarteten Nettoemissionserlös für die Rückzahlung der am 1.1.2017 fälligen Anleihe im Umfang von circa 9 Mio. Euro zu verwenden und im Übrigen für die Finanzierung der Kommerzialisierung von Ameluz in den USA sowie der Deckung laufender Kosten des operativen Geschäfts“, heißt es offiziell. Für boersengefluester.de zeigen die jetzt gewählten Konditionen, dass Biofrontera auf einem guten Weg ist. Besonders starkes Signal: Dem Vernehmen nach gibt es bindende Zusagen von Investoren zur Zeichnung von Aktien bzw. Schuldverschreibungen auf ein Volumen von insgesamt 14,8 Mio. Euro. Wir bleiben daher bei unserer positiven Einschätzung. Nicht fehlen darf an dieser Stelle der Risikohinweis: Biofrontera ist – wie nahezu alle Biotechwerte – ein sehr riskantes Investment. Immerhin haben die Leverkusener aber bereits ein fertiges Produkt vorzuweisen. Zu den größten Aktionären zählt – neben dem japanischen Dermatologiekonzern Maruho – die Beteiligungsgesellschaft Deutsche Balaton.
31. Oktober, 2016
Die wesentlichen Eckdaten für das Geschäftsjahr 2015/16 (30. Juni) hatte Fortec Elektronik bereits im September mitgeteilt. Dementsprechend wenig Überraschungspotenzial hat der nun vorgelegte Jahresbericht des Anbieters von Netzteilen, Displaytechnik und Lösungen für Industrierechner. Interessant ist gleichwohl, dass die Fortec AG im abgelaufenen Jahr das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) von 459.000 auf 869.000 Euro steigerte. Die mittlerweile komplett zu den Landsbergern gehörende Data Display verbesserte ihr EBIT von 1,32 Mio. Euro auf 2,94 Mio. Euro. Bei der Tochter Emtron (Vertrieb von elektronischen Komponenten) blieb das Betriebsergebnis mit knapp 1,49 Mio. Euro dagegen weitgehend konstant. Die größte Aufmerksamkeit dürften die Börsianer dennoch dem Ausblick schenken. Und der kommt – typisch Fortec – eher verhalten daher. „Insgesamt rechnen wir mit einer eher seitwärts gerichteten Entwicklung im Konzern. Das Verteidigen der im Geschäftsjahr 2015/16 erzielten Rekordergebnisse bei Umsatz und Ertrag ist die Vorgabe für das Geschäftsjahr 2016/17“, heißt es. Demnach liegt die Messlatte bei Erlösen von 78,18 Mio. Euro und einem Betriebsergebnis von 4,83 Mio. Euro. Gleichwohl weist Fortec darauf hin, dass die Gesellschaft – mit Blick auf die positiven Perspektiven – im laufenden Jahr wieder zusätzliches Vertriebspersonal einstellt. „Langfristig sehen wir erhebliches Potenzial im Bereich Industrie 4.0“, sagt der Vorstandsvorsitzende Dieter Fischer. Der Börsenwert von Fortec Elektronik beträgt beim gegenwärtigen Kurs von 16,72 Euro gut 49,4 Mio. Euro. Das entspricht etwas mehr als dem Doppelten des Buchwerts, wohingegen Displayspezialist Data Modul mittlerweile mit einem KBV von fast 2,8 gehandelt wird. Zudem gibt es zur Hauptversammlung am 16. Februar 2017 eine um 10 Cent auf 0,60 Euro je Aktie erhöhte Dividende. Damit bringt es der Small Cap auf eine attraktive Rendite von gut 3,5 Prozent (vor Abzug der Steuern). Perspektivisch hält boersengefluester.de es für wahrscheinlich, dass Fortec – genau wie Data Modul – von einem der Branchengrößen übernommen wird.
27. Oktober, 2016
Börse ist manchmal schon komisch: Da hebt der Industriekamerahersteller Basler seine Ziele für 2016 nun schon zum zweiten Mal an – und statt das bisherige Jahreshoch bei knapp 60 Euro zu überspringen, rutscht die Notiz des Small Caps um rund 4,5 Prozent auf 56,60 Euro ab. Wenige Tage vor Veröffentlichung des Zwischenberichts für die ersten drei Quartale am 2. November werden sich einige Anleger wohl gedacht haben: „Sell on good news“. Letztlich liegt die auf einen Korridor von 94 bis 96 Mio. Euro erhöhte Erlösvorschau (zuvor: 92 bis 94 Mio. Euro) nämlich einen Tick über dem, was zu erwarten war. Zudem hat die Gesellschaft aus Ahrensburg ihre Prognose für die Rendite vor Steuern auf eine Spanne von elf bis zwölf Prozent erhöht – nach bislang zehn bis elf Prozent. Demnach sollte Basler im laufenden Jahr auf einen Gewinn vor Steuern zwischen 10,3 und 11,5 Mio. Euro kommen. Diese Größenordnung deckt aber wiederum nur im oberen Bereich mit den bisherigen Schätzungen der Finanzhäuser. Hinzu kommt, dass Basler zwar ein super Unternehmen ist, sich dieser Umstand aber auch schon sehr eindrucksvoll in der Bewertung widerspiegelt. Die aktuelle Marktkapitalisierung von 198,10 Mio. Euro entspricht dem 16,6fachen des von boersengefluester.de für 2016 erwarteten Ergebnisses vor Zinsen und Steuern (EBIT). Diese Relation verringert sich unter Berücksichtigung des Netto-Finanzguthabens von knapp 6 Mio. Euro zwar noch ein wenig, richtig günstig ist so ein Multiple aber nicht. Und selbst mit Blick auf 2018 reduziert sich dieser Faktor nur auf knapp 13. Trotzdem: Langfristig orientierte Investoren sollten hier engagiert bleiben. Die Wachstumsstory ist voll intakt und Abnehmer von Basler, wie der Automatisierungsspezialist Isra Vision, stehen ohnehin super hoch in der Gunst der Anleger.
26. Oktober, 2016
An der Elumeo-Aktie haben wir uns schon ein paar Mal die Finger verbrannt. Immer wenn die Situation bei dem TV-Schmuckhändler (juwelo) einigermaßen konstruktiv aussah, folgte die Quittung in Form unerfreulicher Nachrichten. Umso gespannter ist boersengefluester.de auf die für den 17. November angekündigten Q3-Zahlen. Schließlich hat die Notiz in den vergangenen Wochen von etwa 7,50 Euro bis auf mittlerweile mehr als 10 Euro zugelegt. Auslöser der Rally war eine Meldung von Elumeo, wonach die Sommermonate erlösmäßig gut gelaufen sind und die Gesellschaft zuversichtlich sei, dass die Umsätze im dritten Quartal deutlich über dem Niveau des Vorjahrs liegen werden. Eine Belastung für Elumeo bleibt allerdings das schwache britische Pfund. Momentan scheint uns eine Halten-Empfehlung der cleverste Rat zu sein. Mit Blick auf den Buchwert von 8,19 Euro ist der Titel nicht sonderlich ambitioniert bewertet, auch wenn für das Gesamtjahr rote Zahlen zu erwarten sind, die am Eigenkapital zehren.
Investoren wie die unter anderem auch bei Biotest engagierte Kreissparkasse Biberach (15,04%) sowie die dem Drogisten Dirk Rossman zurechenbare Rossmann Beteiligungs GmbH (10,10%), halten Simona schon seit vielen Jahren die Treue. Das Rampenlicht an der Börse sucht der bereits seit 1990 gelistete Anbieter von thermoplastischen Kunststoffprodukten, wie sie in allen möglichen Industriezweigen eingesetzten werden, dennoch nicht. Die Gesellschaft aus Kirn in Rheinland-Pfalz gehört eher in die Kategorie der Hidden Champions. Und so passt es ins Bild, dass Simona die Prognosen für 2016 wieder mal in aller Stille angehoben hat. „Mit einer starken Entwicklung in den USA und einer leichten Erholung in Asien haben wir ein gutes Wachstum im dritten Quartal geschafft“, sagt Wolfgang Moyses, der Vorstandsvorsitzende von Simona. Demnach rechnet Moyses zwar weiterhin mit Erlösen zwischen 360 und 370 Mio. Euro. Das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) wird dagegen wohl zwischen 24 und 27 Mio. Euro ankommen, nachdem der CEO die Prognose auf der jüngsten Hauptversammlung im Juni noch auf eine Bandbreite von 20 bis 25 Mio. Euro gesetzt hatte. Ins Jahr gestartet war die Gesellschaft mit einer EBIT-Erwartung zwischen 18 und 22 Mio. Euro. Damit stehen die Chancen nun gut, dass Simona 2016 nun doch Rekordniveau von 2015 heranreichen kann. Damals kam das Unternehmen – auch begünstigt durch viele Rückenwind von der Währungsseite – auf ein EBIT von 26,7 Mio. Euro. Größtes Manko der Aktie ist klar der geringe Streubesitz von gerade einmal 10,79 Prozent. Immerhin: Wie aus Spezialwertekreisen regelmäßig zu hören ist, steht ein Delisting bei Simona nicht zur Debatte. Hoffentlich bleibt es dabei. Bewertungstechnisch kommt der Titel nämlich durchaus attraktiv daher. Bei lediglich 600.000 Aktien und einem Kurs von 405 Euro kommt das Unternehmen auf eine Marktkapitalisierung von 243 Mio. Euro – bei einer Netto-Finanzguthaben von (Pensionsrückstellungen einmal ausgeklammert) gut 23 Mio. Euro. Demnach wird Simona im günstigen Fall lediglich mit dem 8,1fachen des für 2016 erwarteten EBIT gehandelt. Die Dividendenrendite beträgt bei einer unveränderten Ausschüttung von 10 Euro je Aktie knapp 2,5 Prozent. Klar sollte aber auch sein: Dieser Titel eignet sich nur für langfristig ausgerichtete Anleger. Trader sind bei Simona fehl am Platz.
25. Oktober, 2016
Es ist wohl eine gefühlte Ewigkeit her, dass der Wettanbieter mybet Holding zuletzt mit wirklich guten Nachrichten aufwarten konnte. Der Verkauf der pferdewetten-Aktien und die Zwischenfinanzierungsvereinbarung aus dem WestLotto-Gerichtsverfahren waren ja eher aus der Not geboren und wären im Normalfall so wohl nie umgesetzt worden. Da passt es ins Bild, dass die mybet Holding ihre Aktionäre nun erneut mit schlechten Nachrichten konfrontiert: Nachdem im dritten Quartal nur Erlöse von 11 Mio. Euro erwirtschaftet wurden, geht Vorstand Peuler davon aus, dass die bisherige Umsatzplanung von 59 bis 62 Mio. Euro nicht mehr realistisch ist. Die neue Messlatte liegt für den 2016er-Erlös liegt nun in einer Bandbreite von 43 bis 46 Mio. Euro. Immerhin rüttelt Peuler nicht an der EBIT-Prognosen, die ein positives Ergebnis vor Zinsen und Steuern im „niedrigen Millionenbereich“ vorsieht. Wesentlich beeinflusst ist das Resultat allerdings durch die Effekte aus der Veräußerung der Anteile an pferdewetten.de an diverse Investoren. Kapitalisiert ist mybet mit nicht einmal mehr 15 Mio. Euro. Vorerst gibt es für boersengefluester.de keinen schlagenden Grund, sich hier als Investor zu engagieren.
20. Oktober, 2016
Beinahe schien es so, als würde sich die Stammaktie von Sixt vorerst nicht aus dem engen Seitwärtskanal der vergangenen Wochen zwischen 50 und 52 Euro befreien können. Mit den vorläufigen Zahlen für das dritte Quartal sowie der Prognoseanhebung für 2016 hat der Automobilverleiher jetzt aber einmal mehr seine Extraklasse unter Beweis gestellt. Demnach rechnet Vorstandschef Erich Sixt für das Gesamtjahr nun mit einem Gewinn vor Steuern von mindestens 200 Mio. Euro, nachdem er zuvor von einem – verglichen mit dem 2015er-Nivau von 185,21 Mio. Euro – „stabilen bis leicht steigenden“ Ergebnis ausgegangen war. Dementsprechend hat boersengefluester.de seine Gewinnprognosen nochmal leicht erhöht, auch wenn wir ohnehin davon ausgegangen waren, dass die Pullacher ihren Ausblick bis zum Jahresende anheben würden. Mit dieser Zuversicht standen wir freilich nicht allein, die Experten der Berenberg Bank rechneten sogar damit, dass Sixt – trotz aller Investitionen – 2016 einen Gewinn vor Steuern von mehr als 213 Mio. Euro einfahren kann. Die psychologisch nächste wichtige Marke im Chart ist das bisherige All-Time-High bei 53,73 Euro von Ende Mai 2016. Wir bleiben dabei: Die Sixt-Aktie gehört zu den besten Titeln auf dem heimischen Kurszettel. Zwischenzeitliche Rücksetzer oder Seitwärtsphasen gilt es bei diesem Papier eigentlich nur auszusetzen. Zumindest war es in der Vergangenheit stets ein Fehler, hier die Reißleine zu ziehen. Der Börsenexperte Christian W. Röhl von dividendenadel.de würde wohl sagen: „Cool bleiben und Dividenden kassieren.“ Für Anleger, die in Sache Rendite noch ein wenig mehr herausholen wollen, sei die Sixt-Vorzugsaktie empfohlen.
Auf der Prior-Konferenz Mitte September machte Ralph Konrad, Finanzvorstand der JDC Group, erste Andeutungen, dass sich der Finanzdienstleister in Verhandlungen mit einer Bank für eine Kooperation bei der Versicherungs-App allesmeins.de befinden würde. Namen nannte Konrad keine, doch er verdeutlichte, wie wichtig das Thema derzeit in der Branche sei. Immerhin hatten die Onlinetochter der Frankfurter Sparkasse, 1822direkt, und das Heidelberger Startup-Unternehmen Getsafe erst kurz zuvor eine ähnlich gelagerte Zusammenarbeit bekanntgegeben (siehe dazu der Bericht von boersengefluester.de HIER). Nun macht auch die JDC Group Nägel mit Köpfen. Ab Dezember 2016 wird der zur FinTech Group gehörende Online-Broker flatex seinen Kunden den digitalen Versicherungsordner allesmeins.de ans Herz legen. „Bei flatex gehen wir davon aus, dass die über 165.000 flatex-Kunden insgesamt mehr als 1 Million Versicherungsverträge abgeschlossen haben. Pro Vertrag werden durchschnittlich 30 Euro jährliche Courtage bezahlt. Gemeinsam mit flatex wollen wir dieses Kundenpotenzial bestmöglich erschließen“, sagt Konrad. Die Finanzexperten von GBC aus Augsburg rechnen vor: „Selbst wenn bei nur 10 Prozent der Kunden die „allesmeins“-App zum Einsatz kommt, könnten rund 100.000 Versicherungsverträge auf die JDC Group AG übertragen werden. Das jährliche wiederkehrende Umsatzpotenzial (jährliche Courtage pro Vertrag: 30 €) für beide Kooperationspartner würde sich in diesem Fall auf rund 3,0 Mio. Euro belaufen.“ Damit nicht genug: Dem Vernehmen nach befindet sich die JDC Group mit weiteren Unternehmen aus dem Bank- und Versicherungsbereich in Kooperationsgesprächen. Die kommenden Monaten versprechen also einiges an Newsflow. Die Analysten von Hauck & Aufhäuser empfehlen den Small Cap mit einem sportlichen Kursziel von 11 Euro zum Kauf. Nicht ganz so ambitioniert, aber ebenfalls sehr attraktiv, ist das auf 8,40 Euro erhöhte Kursziel von Montega. In ihrer neuesten Studie zeigen sich die Experten aus Hamburg jedenfalls sehr zuversichtlich, was die weiteren Perspektiven angeht: „Durch die Zusammenarbeit mit flatex und mögliche weitere Kooperationen erschließt JDC neue Potenziale auf Basis einer bereits bestehenden Lösung. Dadurch wird die digitale Wachstumsstrategie des Unternehmens beschleunigt.“ Die Q3-Zahlen der JDC Group sind derweil für den 1. Dezember angesetzt. Bereits am 21. November wird CFO Ralph Konrad aber auf dem Eigenkapitalforum in Frankfurt über die neuesten Entwicklungen berichten.
18. Oktober, 2016
Bestimmt steckten keine Absprachen dahinter, dass Metro und Zalando am selben Tag neue Geschäftsergebnisse präsentierten. Metro nannte leicht rückläufige Erlöse von 58,4 Mrd. Euro für das abgelaufene Geschäftsjahr, der Online-Händler Zalando präsentierte rasante Neun-Monats-Zahlen und legte die Messlatte für 2016 herauf. Demnach kalkulieren die Berliner mit einem Umsatzplus „am oberen Ende des Zielkorridors“ von 20 bis 20 bis 25 Prozent sowie einer bereinigten EBIT-Marge von fünf bis sechs Prozent. Demnach dürfte Zalando im laufenden Jahr auf Umsätze von rund 3,7 Mrd. Euro zusteuern – also gut Mal weniger als Metro erwirtschaftet. Dennoch hat Zalando den ehemaligen DAX-Konzern als wertvollstes deutsches Handelsunternehmen längst abgelöst. So kommt Zalando gegenwärtig auf eine Marktkapitalisierung von 9,62 Mrd. Euro, während Metro fast genau 9,00 Mrd. Euro auf die Waagschale bringt. So gesehen würde es boersengefluester.de nicht wundern, wenn Zalando – dann allerdings mit einem höheren Streubesitzanteil als die derzeitigen 30,9 Prozent – perspektivisch in den DAX einzieht. Die Analysten sind überwiegend positiv für den Titel eingestimmt und trauen Zalando Kursziele zwischen 42 und 50 Euro zu. Bemerkenswert: Gegenüber dem Ausgabekurs von 21,50 Euro vor knapp zwei Jahren hat die Aktie nun um rund 80 Prozent an Wert gewinnen.
Bereits auf der Small Cap Conference der DVFA Ende August in Frankfurt ließ Frank Niehage, Vorstandsvorsitzender der FinTech Group, durchblicken, dass zurzeit Gespräche mit den restlichen XCOM-Aktionären stattfinden, um die Beteiligung an dem IT-Anbieter von gegenwärtig knapp 80 Prozent in Richtung der seit jeher angestrebten 100 Prozent zu hieven. Nun ist Niehage einen großen Schritt weiter: Dem Vernehmen nach haben sich die Frankfurter nämlich mit „wesentlichen Minderheitsaktionären“ der XCOM geeinigt und Kaufoptionen mit einer Laufzeit von zwölf Monaten für weitere rund 18 Prozent an der Technologietochter – zu der auch die biw bank gehört – gesichert. Folgerichtig kontrolliert die FinTech Group nun etwas mehr als 98 Prozent der XCOM-Aktien. „Damit haben wir einen weiteren, wichtigen Schritt in Richtung der finalen Integration der XCOM AG in unseren Konzern getan und sind zufrieden, einen strategischen Meilenstein erreicht zu haben”, sagt Frank Niehage. Zum Kaufpreis macht die FinTech Group keine Angaben. Zur Einordnung: Ende 2015 gab es eine Kapitalerhöhung bei der XCOM (WKN: A169NU) im Verhältnis 3:1 zu einem Bezugskurs von 75 Euro. Nimmt man dieses Niveau als Referenzmarke, hätte das jetzt gemeldete 18-Prozent-Optionspaket ein Volumen von knapp 7,7 Mio. Euro und die gesamte Gesellschaft mit Sitz in Willich einen Wert von annähernd 43 Mio. Euro. Die gesamte FinTech Group bringt derweil 262 Mio. Euro auf die Waagschale. Im November 2014 gelang der FinTech Group der mehrheitliche Einstieg bei der XCOM AG, was quasi der Startschuss für die heutige Struktur der Frankfurter war (siehe dazu auch den umfassenden Beitrag von boersengefluester.de dazu HIER).
17. Oktober, 2016
Verhältnismäßig viele ermutigende Nachrichten gab es in den vergangenen Wochen von dem Biotechunternehmen Wilex. Mitte September meldete die operative Tochter Heidelberg Pharma, dass sie einen exklusiven Vertrag mit dem Max-Delbrück-Centrum für Molekulare Medizin in der Helmholtz-Gemeinschaft in Berlin über diverse BCMA-Antikörper abgeschlossen habe (siehe dazu auch den Beitrag von boersengefluester.de HIER). Wenig später folgte die Meldung, wonach Wilex mit der Schweizer Celonic AG die Entwicklung von Antikörper-Zelllinien vertraglich fixiert habe. Die finanzielle Rückendeckung ließ nicht lange auf sich warten. Am 11. Oktober sorgte die Darlehensvereinbarung mit der dievini Hopp Biotech holding über 3,7 Mio. Euro für Zuversicht. Dieser Betrag ist der abschließende Teil einer Finanzierungszusage des Hauptaktionärs im Gesamtvolumen von 10 Mio. Euro von Ende 2015 gewesen und sichert eine ausreichende Liquidität bis ins zweite Quartal 2017. „Diese Mittel ermöglichen es uns, nächste klinische Schritte für unseren Hauptkandidaten HDP-101 voranzutreiben. Wir planen 2018 die klinische Entwicklung zu starten“, sagt Wilex-Vorstandssprecher Jan Schmidt-Brand. Abgerundet wird der Newsflow durch den jetzt vorgelegten Neun-Monats-Bericht per Ende August 2016. Demnach kam Wilex bei Erlösen von 1,10 Mio. Euro (Vorjahr: 1,71 Mio. Euro) auf einen Fehlbetrag von 4,12 Mio. Euro – nach einem Verlust von 3,55 Mio. Euro im entsprechenden Vorjahreszeitraum. Die Eigenkapitalquote erreicht momentan 86 Prozent. Der monatliche Cash-Abfluss beträgt dem Vernehmen nach rund 510.000 Euro. Klare Sache: Der Small Cap eignet sich nur für sehr risikobereite Investoren. Trotzdem scheint es uns so, dass längst noch nicht alle Investoren die jüngsten Fortschritte realisiert haben. Anders lässt sich die per saldo noch immer enttäuschende Kursentwicklung kaum erklären.
Auffälliger Kurssprung bei der Cenit-Aktie: Ohne Meldungen von der Firmenseite zog der Anteilschein des Software- und Beratungshauses um rund zehn Prozent auf 22 Euro an. Mittlerweile ist klar, woher das gesteigerte Kaufinteresse kommt. Die Platow Börse hat am 17. Oktober 4.000 Stück des Small Caps zum Xetra-Eröffnungskurs von 23,50 Euro in ihr Musterdepot aufgenommen – vermutlich eine gute Entscheidung. Boersengefluester.de hatte Cenit Anfang September nach einem Hintergrundgespräch mit Vorstandschef Kurt Bengel in der Alten Oper in Frankfurt ausführlich vorgestellt. Zu dem Beitrag kommen Sie HIER. Cenit bringt es auf dem erhöhten Kursniveau auf eine Marktkapitalisierung von knapp 185 Mio. Euro. Dem steht ein für 2016 von uns erwartetes Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) von etwa 11,2 Mio. Euro entgegen. Interessant ist der Small Cap insbesondere für dividendenorientierte Anleger, die zudem viel Wert auf solide Bilanzrelationen setzen.
13. Oktober, 2016
In einem Vorstandsbericht meldet S&T neue Details zu dem geplanten Einstieg bei Kontron sowie der kapitalmäßigen Beteiligung von Ennoconn International Investment Co. (siehe dazu aus den Beitrag von boersengefluester.de HIER): Demnach will das Linzer TecDAX-Unternehmen 4.383.620 neue Aktien zu jeweils 10,03 Euro an Ennoconn ausgeben, was auf einen Brutto-Emissionserlös von knapp 44 Mio. Euro hinauslaufen würde. Ein Bezugsrecht für Altaktionäre ist bei der Transaktion ausgeschlossen. Mit dem Geld will S&T den angekündigten Einstieg bei dem Steuerungscomputeranbieter Kontron aus Augsburg teilfinanzieren. Dem Vernehmen nach wurde mit den beiden Kontron-Großaktionären Warburg Pincus und Triton ein Kaufpreis von etwa 59,9 Mio. Euro für 29,9 Prozent an Kontron vereinbart. Im Detail werden zunächst 5,1 Prozent der Aktien durch eine künftig als S&T Deutschland Holding AG firmierende Tochter ohne weitere Bedingung erworben. Weitere 24,8 Prozent folgen, sobald die kartellrechtlichen Genehmigungen erteilt sind. Der Deal entspricht einem Kurs von rund 3,60 Euro pro Kontron-Anteilschein. Verglichen mit dem Niveau von rund 2,90 Euro vor Bekanntgabe der Transaktion ist das ein deutlicher Paketaufschlag. Gemessen an den Einstiegskursen war das Engagement für de beiden Private-Equity-Gesellschaften jedoch ein schlechtes Geschäft. Warburg Pincus hatte Mitte 2009 sein erstes Engagement bei Kontron via Kapitalerhöhung zu 7,88 Euro gemeldet. Triton stieg Ende Mai 2012 bei dem ehemaligen TecDAX-Unternehmen ein. Damals notierte der Titel bei rund 5 Euro. Super Geschäft waren es für die beiden Beteiligungsexperten also nicht, dennoch dürften sie froh sein, den Exit überhaupt noch zu diesem Kurs hinbekommen zu haben. Immerhin steht Kontron noch immer auf wackligen Beinen. Aktuell betonen die Österreicher: „Der Kauf weiterer Kontron-Aktien oder die Abgabe eines Übernahmeangebots sind nicht geplant.“ Derartige Formulierungen gehören in vergleichbaren Fällen allerdings zum Standardrepertoire. Bleibt abzuwarten, wie sich die Sachlage in einem halben Jahr darstellt. Eine Halten-Position ist die Kontron-Aktie wohl auf jeden Fall, für S&T bleiben wir bei unserer Einschätzung, wonach der Titel ein Investment wert ist.
Sicher ist das Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) für eine Venture-Capital-Gesellschaft wie die German Startups Group nicht die perfekte Kennzahl zur Beurteilung der Aktie. Zu stark hängt das Ergebnis an den Erlösen aus möglichen Exits und ist daher nur bedingt aussagekräftig. Außer Acht lassen sollten Anleger die Entwicklung des Netto-Gewinns jedoch nicht, immerhin spiegelt sich im Gewinn auch die Wertentwicklung der einzelnen Beteiligungen wider. Und hier hat German Startups Group-CEO Christoph Gerlinger gute Nachrichten parat. Immerhin rechnet er für 2016 mit einem Ergebnis je Aktie von mindestens 0,30 Euro, was auf einen Überschuss von gut 3,8 Mio. Euro hinauslaufen würde. Demnach werden die Berliner im zweiten Halbjahr ungefähr genauso viel Geld verdienen wie in den ersten sechs Monaten 2016, was auch den Erwartungen der Analysten entspricht. Der Profitabilitätskurs des Unternehmens bleibt also völlig intakt. Zusätzliche Kurstreiber sollten der vermeintlich näher rückende Börsengang von DeliveryHero und auch die erwartete Übernahme von Soundcloud durch Spotify sein. An beiden Firmen hält die German Startups Group kleine Anteile. Weitere Informationen von boersengefluester.de dazu finden Sie in unserem Beitrag HIER.
11. Oktober, 2016
In die stabile Seitenlage ist der Aktienkurs von Eckert & Ziegler übergegangen. Per saldo lässt sich gegen die Performance des Anbieters von Strahlentherapien und Nuklearmedizin aber nichts sagen. Inklusive der Dividende von 0,60 Euro liegt der Small Cap um rund 15 Prozent oberhalb des Schlusskurses von 2015. Die nächsten Impulse wird der für den 3. November angekündigte Neun-Monats-Bericht liefern. Bislang rechnen die Berliner für das Gesamtjahr mit konstanten Umsätzen von etwa 140 Mio. Euro sowie einem Überschuss von 9,5 Mio. Euro. Das entspricht einem Ergebnis je Aktie von etwa 1,80 Euro. Sollte Eckert & Ziegler die Prognosen bestätigen, sollte der Anteilschein die Marke von 25 Euro in Angriff nehmen. Bewertungstechnisch hat die Aktie sogar noch mehr Luft nach oben. Allein das Eigenkapital machte zuletzt 18,40 Euro pro Aktie aus – wobei die Dividendenzahlung in dieser Rechnung schon berücksichtigt ist. Übermäßig spektakulär ist die Ergebnisdynamik des Unternehmens zwar nicht. Doch ein KGV von knapp 11,5 findet man nicht mehr allzu häufig auf dem heimischen Kurszettel. Die Marktkapitalisierung beträgt zurzeit knapp 115 Mio. Euro.
Auf der jüngsten Kapitalmarktkonferenz von Egbert Prior Mitte September hatte Indus-Vorstand Jürgen Abromeit seine Teilnahme noch kurzfristig abgesagt. Wer glaubte, dass die Beteiligungsgesellschaft möglicherweise dicht vor einem wichtigen Geschäftsabschluss stand, wurde bislang zwar enttäuscht. Doch der guten Performance des SDAX-Titels tat das überhaupt keinen Abbruch. Im Gegenteil: Mit 51,89 Euro markierte die Aktie der Indus Holding zuletzt ein neues Rekordhoch. Und die Chancen stehen gut, dass der Aufwärtstrend anhält. Im Permanent-Aktien-Screening von boersengefluester.de gehört der Titel beinahe schon zu den festen Größen. Fundamental und charttechnisch ist alles im grünen Bereich. Am 15. November wird Indus den Neun-Monats-Bericht vorlegen. Großartige Überraschungen sind – wie nahezu immer bei Indus – nicht zu erwarten. Die jüngsten Prognosen des Managements sahen für das Gesamtjahr 2016 einen Umsatz von „deutlich mehr“ als 1,4 Mio. Euro sowie ein Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) zwischen 134 und 138 Mio. Euro vor – nach gut 136 Mio. Euro im Jahr zuvor. Die zuletzt erschienenen Studien der Analysten bescheinigten dem Titel ein Kurspotenzial zwischen 53 und 59 Euro. Fürchterlich viel Luft nach oben scheint demnach also nicht mehr vorhanden zu sein. Doch das muss nicht unbedingt etwas heißen. Bislang hat sich der Titel als perfekte Langfristanlage erwiesen, selbst wenn es zwischendurch immer wieder mal längere Seitwärtsphasen gab. Die Dividendenrendite beträgt brutto knapp 2,5 Prozent.
10. Oktober, 2016
Ihre Schwächephase aus dem Sommer hat die Aktie von msg life eindrucksvoll beendet. Interessanter Nebenaspekt: Mit Kursen oberhalb von 2,34 Euro hat das auf Software für Lebensversicherungen spezialisierte Unternehmen auch wieder die Marke von 100 Mio. Euro bei der Marktkapitalisierung genommen. Offen ist freilich, ob der Anteilschein von msg Life Anschubhilfe durch die starke Performance der Adesso-Aktie – dem auf dem heimischen Kurszettel am ehesten vergleichbaren Titel – bekommen hat. Sei es drum: Bewertungstechnisch hat msg life noch ausreichend Luft nach oben. Die Kursziele der Analysten reichen von 2,70 Euro (Warburg Research) bis 3,00 Euro (DZ Bank). Den Neun-Monats-Bericht wird msg life am 17. November veröffentlichen. Zuletzt hatte Vorstandssprecher Rolf Zielke ein Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) zwischen 10 und 12 Mio. Euro in Aussicht gestellt. Zum Halbjahr kam die Gesellschaft mit Sitz in Leinfelden-Echterdingen dabei auf ein EBITDA von knapp 2,80 Mio. Euro. Um die Ziele zu erreichen, muss msg life also noch ordentlich zulegen. Allerdings ist das zweite Halbjahr traditionell deutlich ertragsstärker. Boersengefluester.de bleibt dabei: Der Small Cap ist eine gute Alternative zur Adesso-Aktie. Und mit mit dem Durchbohren der 200-Tage-Durchschnitts-Linie von unten nach oben hat sich jetzt auch die charttechnische Situation spürbar verbessert.
Der schwache Kursverlauf in den vergangenen Monaten ließ nichts Gutes erahnen. Jetzt liefert Intershop die Erklärung für die schwache Performance – und zwar in Form einer saftigen Umsatz- und Gewinnwarnung. Demnach sollen die Erlöse im laufenden Jahr nur noch zwischen 34 und 36 Mio. Euro liegen. Bislang war das 2015er-Niveau von 42,7 Mio. Euro die Messlatte für das laufende Jahr. Beim Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) kalkuliert der Spezialist für E-Commerce-Software nunmehr mit einer negativen Spanne zwischen von minus 1,0 bis minus 2,5 Mio. Euro. Darin enthalten ist zwar ein Sonderaufwand von etwa 1 Mio. Euro für Restrukturierungsmaßnahmen. Ursprünglich wollte Intershop aber auch beim EBIT mindestens an das Vorjahresniveau von 0,17 Mio. Euro anknüpfen. Das Ausmaß der Zielverfehlung – insbesondere auf der Umsatzseite – ist enorm und wirft kein besonders gutes Licht auf die Prognosequalitäten des Managements. Dabei sah die Ausgangslage nach den vielen Veränderungen auf Vorstands-, Aufsichtsrats- und Aktionärsebene durchaus konstruktiv aus, auch wenn klar war, dass es kein Durchmarsch wird. Nun scheint Intershop mehr denn je ein Hoffnungswert. „Die Umstrukturierungsmaßnahmen dienen vornehmlich der Effizienzsteigerung durch Personalanpassungen in den administrativen Bereichen mit Kosteneinsparungen ab 2017 von jährlich rund 3 Mio. Euro. Gleichzeitig sollen Investitionen in gleicher Höhe in die Bereiche Marketing und Vertrieb fließen“, betont die Gesellschaft aus Jena. Bis 2020 will der Vorstand dann auf Umsatzerlöse von 50 Mio. Euro sowie eine EBIT-Marge von fünf Prozent – das entspricht einem Betriebsergebnis von 2,5 Mio. Euro – kommen. Weitere Informationen zu dem jetzt initiierten Fitnessprogramm “Lighthouse“ will Intershop mit Vorlage des Neun-Monats-Berichts am 2. November präsentieren. Sorge bereitete boersengefluester.de insbesondere die bedrohliche nahende Kursmarke von 1 Euro, die zumindest mit Blick auf die Aufnahme von frischem Kapital ein Risiko darstellt. Momentan bleiben hier besser nur hartgesottene Fans engagiert. Bis aus Intershop tatsächlich ein attraktives Übernahmeziel wird, dauert es jedenfalls noch eine ganze Weile.
7. Oktober, 2016
Von seiner Schokoladenseite zeigt sich momentan der Aktienkurs von Lotto24. Seit dem Zwischentief bei 4,44 Euro von Ende Juni ist die Notiz des Onlinevermittlers von Lotto-Spielscheinen um rund 30 Prozent in die Höhe geschossen und hat mit 5,81 Euro ein neues Rekordhoch erreicht. Gute Nachrichten hatten die Hamburger in den vergangenen Quartalen regelmäßig im Gepäck und so dürfte auch der für den 8. November angekündigte Neun-Monats-Bericht entsprechend positiv ausfallen. Mit Hilfe der vor wenigen Wochen unterzeichneten Darlehensvereinbarung von bis zu 3,5 Mio. Euro mit der Günther-Gruppe – die Gesellschaft hält knapp ein Drittel der Lotto24-Anteile – will Vorstandsvorsitzende Petra von Strombeck die marktführende Position weiter ausbauen. Der Zeitpunkt ist günstig: Immerhin sind die derzeitigen Hauptgewinne von Lotto und EuroJackpot ein optimaler Nährboden für die Gewinnung weiterer Neukunden. Auch die Analysten stehen dem mehrfach von boersengefluester.de empfohlenen Titel positiv gegenüber. Warburg Research hält dabei ein Kursziel von momentan 7,10 Euro für möglich. Freuen über die starke Performance der Lotto24-Aktie wird sich auch die Beteiligungsgesellschaft Scherzer & Co.: Im Depot der Kölner ist der Titel zurzeit die viertgrößte Position. Höher gewichtet sind nur GK Software, Freenet sowie Wüstenrot und Württembergische (W&W).
5. Oktober, 2016
Innerhalb des IT-Service-Sektors zählt die Aktie von Adesso zu den Dauerfavoriten von boersengefluester.de (lesen Sie dazu etwa auch unseren Artikel HIER). Für neue Kursimpulse sorgt nun die Aufnahme der Coverage durch Warburg Research. Fazit der 44 Seiten umfassenden Basisstudie ist eine Kaufen-Einstufung mit Kursziel 47 Euro – verglichen mit einem Aktienkurs von gegenwärtig 33,35 Euro. „Adessos Wachstumsstrategie folgt einem klaren Plan, durch den attraktive Wachstumsraten im zweistelligen Prozentbereich auch mittelfristig visibel sind“, betont Warburg-Analyst Andreas Wolf. Für 2016 rechnet Wolf mit Erlösen von 246 Mio. Euro sowie einem Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) von 19,5 Mio. Euro. Zum Vergleich: Zuletzt hatte Adesso-Finanzvorstand Christoph Junge Umsätze zwischen 231 und 243 Mio. Euro („mit Tendenz zum oberen Ende der Spanne“) sowie ein EBITDA in einem Korridor von 17,0 bis 19,5 Mio. Euro in Aussicht gestellt. Näheren Aufschluss werden die Neun-Monats-Zahlen geben, die für den 14. November 2016 avisiert sind. Eine Woche später wird Junge dann bereits auf dem Eigenkapitalforum in Frankfurt präsentieren. Die Marktkapitalisierung der Dortmunder erreicht derzeit knapp 196 Mio. Euro. Auf Basis der 2018er-Gewinnschätzung von Warburg – die Banker halten ein Ergebnis je Aktie von 2,31 Euro für möglich – kommt der Titel auf ein vergleichsweise moderates Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) von 14,4. Es bleibt also dabei: Für langfristig orientierte Anleger bleibt die Adesso-Aktie ein piekfeines Investment.
Fast genau ein Jahr nach dem Börsengang hat sich der Aktienkurs von Scout24 wieder dem Ausgabekurs von 30 Euro genähert. Per saldo also keine besonders überzeugende Performance, zumal der Anteilschein des Portalbetreibers (ImmobilienScout24, AutoScout24, FinanceScout24 oder auch LoveScout24) im August zwischenzeitlich bis auf 41 Euro in die Höhe schoss. Seit dem hat der mittlerweile im SDAX gelistete Titel jedoch den Rückwärtsgang eingelegt, wobei insbesondere der Teilausstieg von Großaktionär Blackstone für schlechte Stimmung auf dem Parkett sorgte. Gegenwärtig hält die Beteiligungsgesellschaft – läuft im offiziellen Aktionariat unter Willis Lux Holdings 2 – noch 27,31 Prozent an der Gesellschaft mit Sitz in München. Der Deutschen Telekom sind 10,94 Prozent zuzurechnen. Im Streubesitz befinden sich 55,58 Prozent der Anteilscheine. Als Bürde trägt Scout24 Finanzverbindlichkeiten von zuletzt 681 Mio. Euro – mit allerdings abnehmender Tendenz. Ziel ist es, die Relation von Netto-Finanzschulden zum Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) aus gewöhnlicher Geschäftstätigkeit der vergangenen zwölf Monate auf 2,50:1 zu drücken. Zum Halbjahr waren die Finanzverbindlichkeiten noch 3,36mal so hoch wie das annualisierte operative EBITDA. Kennzahlenpuristen werden bei Scout24 vermutlich mit dem Kopf schütteln, denn wenn man sich sogar noch das EBITDA um alle möglichen Sondereffekte aus Restrukturierungen, Bilanzoptimierungen und Firmenkäufen bereinigt, sieht es unterm Strich meist weniger rosig aus. Immerhin: Scout24 weist um Halbjahr einen Überschuss von 29,48 Mio. Euro aus. Dieser Wert liegt zwar um gut ein Viertel unter dem entsprechenden Vorjahresresultat. Per saldo hat das Unternehmen damit aber die Erwartungen erfüllt. Unterm Strich sieht boersengefluester.de die Gesellschaft also auf Kurs und geht davon aus, dass der Aktie bis Jahresende eher zu den Gewinnern aus dem SDAX gehören wird. Der Neun-Monats-Bericht steht am 9. November an.
30. September, 2016
Auf dem deutlich erhöhten Niveau zwischen 3,00 und 3,20 Euro erfreulich gut gehalten, hat sich der Aktienkurs von Value Management & Research (VMR). Boersengefluester.de hatte mehrfach berichtet (HIER), dass sich das Unternehmen durch den Erwerb den 4Free-Gruppe und die Trennung von dem defizitären Luxemburger Vermögensverwalter Interinvest komplett neu aufstellt. Dementsprechend sind die nun vorgelegten Halbjahreszahlen der Gesellschaft mit Sitz in Kronberg (Taunus) nur eine Momentaufnahme und mit historischen Ergebnissen kaum unter einen Nenner zu bringen. So kam VMR per Ende Juni 2016 auf ein Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) von 212.000 Euro. Dabei ist die zum Bilanzstichtag veräußerte Interinvest – hier fiel ein operativer Verlust von 426.000 Euro an – ausgeklammert. Unterm Strich stand nach sechs Monaten 2016 auf Konzernebene ein nach Auffassung von boersengefluester.de recht hoher Verlust von 714.000 Euro. Nun kann der Neustart als Holding für wachstumsorientierte FinTech-Unternehmen allerdings auch bilanziell losgehen. „Ab dem zweiten Halbjahr 2016 wird das Gruppenergebnis nicht weiter durch negative Ergebnisbeiträge der Interinvest belastet“, betont VMR. Zudem weist der Vorstand darauf hin, dass sich die Gesellschaft in „fortgeschrittenen Verhandlungen zur Übernahme weiterer Kundenbestände“ befindet. Dabei geht es innerhalb der 4Free-Gruppe regelmäßig um Fonds und ähnliche Anlageprodukte. Zumindest aus dieser Warte erinnert das Geschäftsmodell ein wenig an die JDC Group, wobei die Wiesbadener freilich Versicherungsbestände von Maklern aufkaufen. Kapitalisiert ist VMR derzeit mit gut 7,2 Mio. Euro, was etwa dem 1,9fachen des Eigenkapitals entspricht. Bei der – allerdings deutlich größeren – JDC Group beträgt dieser Multiplikator fast 2,5. Risikobereite Investoren setzen weiter darauf, dass die Neuordnung bei VMR am Ende Früchte trägt. Gut gefällt boersengefluester.de, dass VMR erst einmal seine Hausaufgaben erledigt und eher zurückhaltend gegenüber dem Kapitalmarkt kommuniziert. Als heißer Tipp wird der Micro Cap jedenfalls nicht durchs Dorf getrieben. Dennoch sind wir zuversichtlich, dass das Interesse an dem Titel in den kommenden Quartalen sukzessive steigen wird.
Für immerhin 700 Mio. Dollar will die Streaminplattform Spotify angeblich das Berliner Unternehmen Soundcloud übernehmen. Das berichten jedenfalls diverse Branchendienste und sprechen von „fortgeschrittenen Verhandlungen“ zwischen beiden Firmen. Das sollte indirekt auch den Blick auf die Aktie der German Startups Group (GSG) lenken, denn die Beteiligungsgesellschaft hält einen Anteil von 0,19 Prozent an Soundcloud. Heruntergerechnet auf den kolportierten Kaufpreis würde das Engagement damit einen Wert von umgerechnet knapp 1,19 Mio. Euro haben – das entspricht ungefähr 0,10 Euro je GSG-Aktie. Eingestiegen bei Soundcloud war GSG bereits im Oktober 2013 via Kapitalerhöhung und im Frühjahr 2015 nochmals über einen Anteilserwerb. Zur Einordnung: Auf Basis des aktuellen Kurses von 2,52 Euro beträgt die Marktkapitalisierung der German Startups Group 30,2 Mio. Euro. Neuigkeiten gibt es aber auch von anderen Portfoliomitgliedern: So werden die Berliner den Anteil an dem Online-Auktionshaus auctionata via Wandlung eines Convertible Bonds bis spätestens Mitte 2017 von gegenwärtig 0,23 Prozent auf einen „unteren bis mittleren einstelligen Prozentsatz“ steigen. „Auctionata ist nach unserer Einschätzung ausgezeichnet positioniert, um ihre führende Marktposition auszubauen“, sagt GSG-CEO Christoph Gerlinger. Zudem hievt das Unternehmen seinen Anteil an dem Online-Optiker Mister Spex um 0,45 Prozentpunkte auf 1,4 Prozent in die Höhe. Sehr überzeugt ist Gerlinger scheinbar auch von TVSmiles, einem Spezialisten für quizbasierte Werbeformate. Ohne konkrete Zahlen zu nennen, kündigt die Gesellschaft hier ebenfalls eine Aufstockung an. Nach letzten Angaben hielt GSG rund 8,5 Prozent an dem ebenfalls in Berlin sitzenden Unternehmen. Boersengefluester.de hält große Stücke auf das Portfolio der German Startups Group, in dem sich unter anderem auch noch Beteiligungen an Firmen wie ayondo, Delivery Hero, onefootball oder Scalable Capital befinden.
28. September, 2016
Wirklich nur die notwendigsten Informationen enthält der Halbjahresbericht von Coreo – ehemals Nanostart. Kein Wort zum Stand der angekündigten Kapitalerhöhung, die sich aufgrund von Klagen durch zwei Aktionäre verzögert. Dabei hatte das Management vor nicht allzu langer Zeit einen „substanziellen Finanzierungsbedarf von im ersten Schritt circa 10 Mio. Euro“ angekündigt. Auch enthält der Zwischenabschluss keine neuen Details zur strategischen Neupositionierung als Immobiliengesellschaft – mit Fokus auf gewerbliche Objekte aus den Bereichen Büro und Einzelhandel. Interessant ist die Coreo-Aktie daher insbesondere unter Bewertungsaspekten. Die noch aus der Vergangenheit als Beteiligungsgesellschaft im Depot befindlichen Engagements stehen in der Bilanz mit einem Wertansatz von knapp 16,5 Mio. Euro. Im Wesentlichen handelt es sich dabei um ein rund 2,7 Millionen Stücke umfassendes Paket an Magforce. Zur Finanzierung der laufenden Geschäftstätigkeit hat Coreo zwar schon Teilverkäufe bei dem Medizintechnikspezialisten vorgenommen. Letztlich wäre es aber nicht besonders clever, eine derart große Stückzahl an Magforce-Aktien einfach so auf den Markt zu werfen. Zudem kommen die Berliner ihren kommerziellen Zielen allmählich näher, wenngleich der gesamte Prozess sehr viel länger dauert als ursprünglich vermutet. Die Marktkapitalisierung von Coreo beträgt zurzeit rund 8 Mio. Euro, also ungefähr halb so viel wie die Beteiligungen wert sind. Noch lässt sich zwar nicht beurteilen, ob das Unternehmen tatsächlich genügend Futter hat, um das Immobiliengeschäft in einer sinnvollen Größe aufzubauen. Wer den Titel im Depot hat, sollte unserer Meinung jedoch engagiert bleiben. Immerhin hat die Großaktionär Bernd Förtsch zurechenbare BF Holding schon einmal bewiesen, dass sie eine Neupositionierung einer gelisteten Gesellschaft erfolgreich hinbekommen kann – und zwar bei FinLab, früher Altira. Fakt ist aber auch, dass ein höherer Grad an Transparenz erforderlich ist, um neue Investoren von den Chancen der Coreo-Aktie zu überzeugen. Momentan steigen Anleger beinahe in eine Blackbox ein.
Über eine mangelnde Präsenz in den Finanzmedien brauchte sich Nanogate zuletzt wahrlich nicht beschweren. Der Anteilschein des Spezialisten für leistungsstarke Oberflächenbeschichtungen gehörte zu den am häufigsten besprochenen Spezialwerten. Die Roadshows des Managements zeigen also Wirkung (lesen Sie dazu auch den Bericht von boersengefluester.de HIER). Natürlich lenkten aber auch die Ende August präsentierten vorläufigen Halbjahreszahlen das Interesse der Investoren auf den Titel. Ebenfalls positiv: Mit dem nun veröffentlichten finalen Bericht über den Verlauf der ersten sechs Monate 2016 hat Nanogate das Vertrauen gerechtfertigt. Wie zu erwarten war, bewegten sich Umsatz und das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) einen Tick über den vorab berichteten Zahlen. So kam Nanogate bei Erlösen von 52,15 Mio. Euro auf ein EBITDA von knapp 5,89 Mio. Euro. Positiv überrascht hat boersengefluester.de jedoch, dass die Saarländer auch unterm Strich so gut abgeschnitten haben. Einen Überschuss von 1,20 Mio. Euro – entsprechend 0,36 Euro (Vorjahr: 0,09 Euro) – hatten wir so jedenfalls nicht auf dem Radar. Allerdings wirkten sich hier auch Sondereffekte bei der Bewertung von Tochterunternehmen positiv aus. „Nach dem sehr guten ersten Halbjahr und dank der starken Auftragsbasis sind wir weiter sehr optimistisch für den Geschäftsverlauf und bestätigen daher unsere Prognose”, sagt CEO Ralf Zastrau. Demnach soll der Umsatz im laufenden Jahr auf mehr als 105 Mio. Euro steigen – nach knapp 91 Mio. Euro im Jahr zuvor. Für das EBITDA kalkuliert Finanzvorstand Daniel Seibert mit einem Anstieg von 10,2 auf mehr als 12 Mio. Euro. An der grundsätzlichen Wachstumsstrategie ändert sich aber nichts: „Weiterhin werden erhebliche Mittel in das laufende Investitionsprogramm und die internationale Expansion fließen“, betont das Management. Insgesamt läuft bei Nanogate derzeit also sehr viel in die richtige Richtung. Zudem hat sich das Unternehmen über Akquisitionen wie den Kunststoffspezialisten Walter Goletz weiter verstärkt – ein Hoffnungsträger ist die neue Beschichtungstechnologie N-Metals Chrome. Boersengefluester.de bleibt also bei der positiven Einschätzung für den Small Cap. Mit ein wenig Rückenwind vom Gesamtmarkt, sollte auch der noch immer übergeordnete Seitwärtstrend des Aktienkurses bald Geschichte zu. Kurzfristig hat sich das Chartbild ohnehin längst aufgehellt.
23. September, 2016
Schon im Halbjahresbericht stellte Mutares-CEO Axel Geuer den auf Produkte zur Schall- und Wärmedämpfung spezialisierten Automobilzulieferer STS Acoustics als eine der Beteiligungen heraus, bei der es momentan richtig gut läuft. Zudem hieß es: „Das Management prüft darüber hinaus auch die Option von Add-on-Akquisitionen, um die Unternehmensgruppe zu weiterem Wachstum zu führen.“ Wenige Wochen später gibt es bereits Neuigkeiten. Jedenfalls hat Mutares dem französischen Automobilzulieferer Mecaplast ( Umsatz 734 Mio. Euro) ein Angebot zur Übernahme von zwei französischen Werken aus dem Gruppenverbund vorgelegt. Dem Vernehmen nach geht es um einen Umsatz in Größenordnung von rund 70 Mio. Euro mit Innen- und Außenverkleidungen für Lastkraftwagen. Weitere finanzielle Details nannte die Gesellschaft noch nicht. „Die Akquisition wäre eine ideale Ergänzung für STS“, lässt sich Mutares jedoch zitieren. Noch ist es für eine Bewertung der Transaktion zu früh, sie passt jedoch ins Bild, wonach die Münchner Beteiligungsgesellschaft zuletzt stark in die Verbesserung der eigenen Strukturen – sowohl im operativen Bereich als auch auf Ebene der M&A-Berater – investiert hat. Definitiv soll das zweite Halbjahr deutlich mehr Schubkraft entfalten als die ersten sechs Monate 2016. Dem Aktienkurs kann das eigentlich nur guttun. Weitere Informationen von boersengefluester.de zu dem Halbjahresbericht von Mutares finden Sie HIER.
Getragen vom robusten Gesamtmarkt ist zuletzt auch die Aktie von Ecotel Communication in Schwung gekommen. Immerhin zog die Notiz von 8 auf 9 Euro in die Höhe. Bewertungstechnisch sollten aber auch deutlich zweistellige Kursregionen kein Problem sein. Boersengefluester.de ist jedenfalls zuversichtlich, dass die Düsseldorfer in den kommenden Jahren einen ansprechenden Wachstumskurs hinlegen werden. Die jüngsten Zahlen zum Halbjahr lagen absolut im Rahmen der Erwartungen. Kein Wunder, dass der Vorstand die bisherige Zielsetzung für 2016 bekräftigt hat. Demnach soll das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) zwischen 7,0 und 8,5 Mio. Euro betragen – nach 7,9 Mio. Euro im Jahr zuvor. Sein Geld verdient das Unternehmen ganz überwiegend mit Telekommunikationsdienstleistungen für Geschäftskunden. Bemerkenswert: Unter Berücksichtigung der Netto-Finanzguthaben von rund 3,4 Mio. Euro wird der Small Cap gerade einmal mit dem Faktor 3,5 auf das von uns erwartete EBITDA für 2016 gehandelt. Da spielen die großen TecDAX-Telcos Freenet, Drillisch und United Internet – aber auch QSC –in anderen Ligen. Risikobereite Anleger können drauf setzen, dass Ecotel den Bewertungsabstand weiter verringert. Die Q3-Zahlen sind für den 10. November angesetzt.
22. September, 2016
Interessante Konstellation bei Heliad Equity Partners: Gegenwärtig wird die Aktie mit einem Abschlag von knapp einem Viertel auf den zum 30. Juni 2016 ausgewiesenen Net Asset Value (NAV) von 8,31 Euro gehandelt. Verglichen mit dem langjährigen Mittelwert von gut 50 Prozent sieht es auf den ersten Blick so aus, als ob der Small Cap nun endlich seinen Discount auf den Substanzwert abbauen würde. Tatsächlich wirken die Kräfte momentan aber genau anders herum. Während der Aktienkurs der Beteiligungsgesellschaft seit Jahresbeginn summa summarum nahezu unverändert geblieben ist, fiel der NAV der Frankfurter zum Halbjahr auf 8,31 Euro je Aktie zurück – nach 10,87 Euro zum Jahresende 2015 und 9,55 Euro zum Abschluss des ersten Quartals. Diese Entwicklung spiegelt sich in einem Fehlbetrag von immerhin 24,5 Mio. Euro zum Halbjahr 2016 wider. Wesentlicher Auslöser für die roten Zahlen waren Wertanpassungen auf den gesunkenen Aktienkurs der FinTech Group. Immerhin besitzt Heliad – auch nach den jüngsten Teilverkäufen – noch 16,84 Prozent an dem in erster Linie durch den Online-Broker Flatex bekannten Finanzdienstleister. Zudem hält Heliad 5,34 Prozent an Magforce, 7,71 Prozent an DEAG und 5,27 Prozent an MAX21. On top kommen eine Reihe von nicht gelisteten Engagements – etwa aus den Bereichen Online-Tierbedarf, Matratzen, Küchenzubehör, digitaler Bezahlprozesse oder auch Coaching für verschiedenen Lebenssituationen (my better life). Warum bleiben die Anleger trotz der zuletzt so deutlichen NAV-Anpassungen so vergleichsweise cool? Der Hauptgrund dürfte sein, dass sich der Wert des Pakets an der FinTech Group seit Halbjahresende bereits wieder um rund 10 Mio. Euro erholt hat – während die Anteile an dem Konzertveranstalter DEAG, dem Medtech-Unternehmen Magforce sowie der auf Postdienstleistungen und IT-Sicherheit spezialisierten MAX21 allerdings weiter an Wert eingebüßt haben; und zwar um rund 2 Mio. Euro. Per saldo ergibt sich hieraus aber eine Aufwertung des NAV um rund 85 Cent. Bei sonst als konstant unterstellten Rahmendaten sollte der Substanzwert der Heliad-Aktie gegenwärtig also wieder leicht oberhalb von 9 Euro liegen. Einfache Faustformel: Jeder Euro Kursveränderung bei der Aktie der FinTech Group wirkt sich mit etwa 0,30 Euro auf den NAV von Heliad aus. Größter Aktionär von Heliad ist wiederum die auf Investments aus dem FinTech-Sektor fokussierte FinLab AG. Wer also auf steigende Kurse bei der FinTech Group setzen will, kann dies – mit Airbag – sehr gut über die Heliad-Aktie tun.
Voll unsere Erwartungen erfüllt hat Fortec Elektronik. Gemäß den vorläufigen Zahlen für das Geschäftsjahr 2015/16 (30. Juni) erreichte der Anbieter von Netzteilen, Displaytechnik und Lösungen für Industrierechner einen – in erster Linie konsolidierungsbedingten – Sprung bei den Erlösen um 70 Prozent auf 78,2 Mio. Euro. Das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) zog von 2,5 auf 4,9 Mio. Euro an. Unterm Strich blieb ein von 0,63 auf 1,20 Euro je Aktie verbessertes Ergebnis stehen. Wie von boersengefluester.de vermutet, wird Fortec die Dividende anheben. Zur Hauptversammlung am 16. Februar 2017 steht eine um 10 Cent auf 0,60 Euro je Anteilschein erhöhte Dividende auf der Agenda. Damit bringt es der Small Cap auf eine Rendite von immerhin fast 3,7 Prozent. Boersengefluester.de hatte erst kürzlich auf die positive Situation bei der Gesellschaft aus Landsberg am Lech hingewiesen (zu dem Beitrag kommen Sie HIER). Das komplette Zahlenwerk wird Fortec Ende Oktober vorlegen. Wir bleiben bei unserer Kaufen-Einschätzung. Insbesondere für langfristig orientierte Investoren, die keinen gesteigerten Wert auf großen Presserummel legen, ist der Titel eine prima Wahl. Der Börsenwert beträgt beim aktuellen Kurs von 16,30 Euro knapp 48,2 Mio. Euro.
21. September, 2016
Bei 2,80 Euro war im August erst einmal Schluss mit der steilen Aufwärtsbewegung des Aktienkurses von Ringmetall. Großartig an Terrain eingebüßt hat der Anteilschein des Spezialanbieters für Verschlusssysteme von Fässern freilich auch nicht und bewegt sich ganz dicht unterhalb des All-Time-Highs von 2,82 Euro vom 2. September 2016. Neue Impulse könnte der Small Cap von den jetzt vorgelegten Halbjahreszahlen. Demnach kamen die Münchner auf einen akquisitionsbedingt deutlichen Umsatzzuwachs von 42,5 Prozent auf 48,24 Mio. Euro. Das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) zog um 60,3 Prozent auf 7,03 Mio. Euro an. „Im ersten Halbjahr lag die Ringmetall-Gruppe mit ihrem Wachstum am oberen Ende unserer Erwartungen. Vor allem mit Blick auf die absolut reibungslos verlaufende Integration unserer US-Tochter Self Industries, dürfen wir mit dieser Entwicklung sehr zufrieden sein“, sagt Christoph Petri, der Vorstandssprecher von Ringmetall. Und auch die Analysten von Montega bestätigen in ihrem neusten Update: „Ringmetall konnte in Q2 nahtlos an das starke Auftaktquartal anknüpfen und setzt den profitablen Wachstumskurs fort.“ Für das Gesamtjahr bestätigte die Gesellschaft ihre bisherige Prognose, wonach bei Erlösen zwischen 90 und 95 Mio. Euro mit einem EBITDA in einem Korridor von 11 bis 12 Mio. Euro zu rechnen ist. Demnach wird das zweite Halbjahr wohl nicht mehr ganz an die Ergebnisse der ersten sechs Monate anknüpfen können. Andererseits lässt die Vorschau Raum für positives Überraschungspotenzial. Montega-Analyst Patrick Speck hat das Kursziel für die Ringmetall-Aktie jedenfalls um 20 Cent auf 3,40 Euro heraufgesetzt. Der Börsenwert des Unternehmens beträgt – auf Basis der nach der jüngsten Kapitalerhöhung gestiegenen Aktienzahl – knapp 70 Mio. Euro. Ausgereizt ist die Bewertung nach Auffassung von boersengefluester.de damit nicht. Die Chancen stehen gut, dass der Titel schon bald neue Rekordhöhen in Angriff nimmt.
In bemerkenswert starker Verfassung präsentiert sich seit rund zwei Monaten die Aktie von Westgrund. Das auf Wohnimmobilien fokussierte Unternehmen befindet sich seit mehr als einem Jahr weitgehend im Eigentum von Adler Real Estate. Gerade einmal 5,1 Prozent der Aktien sind dem Streubesitz zuzurechnen. Was genau mit dem Anteilschein langfristig passieren wird, ist freilich offen. Einen Beherrschungs- und Gewinnabführungsvertrag (BuG) gibt es genauso wenig, wie eine offen kommunizierten Squeeze-out-Strategie durch Adler Real Estate (ARE). Insofern gibt es Parallelen zu der ebenfalls von ARE übernommenen Accentro Real Estate (ehemals Estavis) aus Berlin. Hier befinden sich allerdings noch etwa 13 Prozent der Aktien im freien Umlauf. Getuschelt wurde zeitweise sogar, dass Adler Real Estate möglicherweise sogar ein „Re-IPO“ für Accentro in Erwägung zieht. Anlass für Spekulationen bei Westgrund liefert derweil der Umstand, dass die ordentliche Hauptversammlung erst im Oktober 2016 – also ungewöhnlich spät – stattfinden soll. Einen konkreten Termin gibt es noch immer nicht. Einige Investoren vermuten daher, dass hier etwas im Busch sein könnte – etwa die Vorbereitungen für einen BuG mit entsprechender Garantiedividende und alternativem Abfindungskurs. Gegenwärtig notiert die Westgrund-Aktie mit 5,00 Euro um knapp elf Prozent unterhalb des Net Asset Values (NAV). Zum Vergleich: Die ARE-Aktie kommt auf einen Discount von gerade einmal 3,5 Prozent gegenüber dem Substanzwert von 14,50 Euro. Für die Accentro-Aktie wiederum hat SMC Research kürzlich den ihrer Meinung nach fairen Wert auf 8,30 Euro erhöht. Aktueller Kurs: 7,01 Euro. Aber auch die Muttergesellschaft Adler Real Estate steckt mitten in einer größeren Transaktion. Immerhin gehören die Hamburger zu den größten Aktionären der Conwert Immobilien Invest aus Wien, die sich wiederum gerade einem Übernahmeangebot durch Vonovia gegenübersieht. Adler Real Estate hat allerdings von Anfang an signalisiert, dass sie ihre Stücke dem DAX-Konzern andienen werden. Mit anderen Worten: Momentan werden die Karten in der Immobilienbranche neu gemischt. Umso gespannter ist boersengefluester.de, wie es mit der Aktie von Westgrund weitergeht. Wer den Titel im Depot hat, sollte auf jeden Fall engagiert bleiben.
20. September, 2016
Schon mehrfach hat boersengefluester.de auf die Aktie der Industrie-Holding Blue Cap hingewiesen (etwa HIER). Rege diskutiert in der Small Cap-Szene werden insbesondere die Übernahme der Gold- und Silberscheideanstalt Carl Schaefer aus Pforzheim sowie der Kauf der Vermögensgegenstände der Neschen AG sowie der operativ tätigen Filmolux Tochtergesellschaften. Auf der Kapitalmarktkonferenz von Egbert Prior auf dem Regionalflughafen in Frankfurt Egelsbach zeigte sich Blue Cap-Vorstand Hannspeter Schubert jedenfalls sehr zuversichtlich, was die weiteren Perspektiven der jüngsten Zukäufe angeht. „Wir versuchen Restrukturierung und Wachstum zu verbinden.“ Für das Gesamtjahr 2016 sieht die Planung Erlöse von gut 100 Mio. Euro (ohne Neschen) sowie eine Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) von 5,5 Mio. Euro vor. Den Halbjahresbericht haben die Münchner noch nicht publiziert. In seiner Präsentation geht Schubert für die ersten sechs Monate 2016 jedoch von 42,9 Mio. Euro Umsatz sowie einem EBIT von 2,4 Mio. Euro aus. Weitere Akquisitionen nennt er – ganz Pokerface – „denkbar und möglich“. Sogar die erstmalige Ausschüttung einer Dividende seit der Erstnotiz im Oktober 2006 rückt in Reichweite. „Ich hoffe, dass wir das im nächsten Jahr erreichen können“, verrät Schubert. Diese Form der Formulierung lässt Interpretationsspielraum. Im Gespräch mit boersengefluester.de bestätigt Schubert jedoch, dass er nach Möglichkeit bereits für 2016 (zahlbar 2017) an eine Dividende denkt – und nicht erst für 2017 (zahlbar nach der HV 2018). Derweil sollte die Aktie von Blue Cap noch deutlichen Spielraum nach oben bieten. Verglichen mit den entsprechenden Multiples ähnlicher –wenn auch viel größerer – Gesellschaften wie Indus Holding, Gesco oder MBB könnte der Anteilschein perspektivisch in zweistellige Kursregionen vorstoßen, zumal das Unternehmen über einen stattlichen Immobilienbesitz als stille Reserve verfügt. Schwerpunktmäßig agieren die Beteiligungen von Blue Cap in den Bereichen Produktionstechnik, Klebstoff und Medizintechnik.
Fast genau zwei Monate vor der Präsentation auf dem Eigenkapitalforum in Frankfurt hat Energiekontor einen wichtigen Schritt unternommen, um für mehr Zugkraft bei den institutionellen Investoren zu sorgen. Demnach haben die beiden Firmengründer Günter Lammers und Bodo Wilkens jeweils etwa sieben Prozent ihrer Aktien platziert, wodurch der Streubesitzanteil von 28,8 auf jetzt 42,9 Prozent steigt. Auf Basis des aktuellen Kurses von 14 Euro erreicht die Free-Float-Marktkapitalisierung des Projektentwicklers und Betreibers von Windanlagen nun 88 Mio. Euro – nach zuvor 59 Mio. Euro. „Dadurch kann sich zum einen die Liquidität unserer Aktie verbessern. Zum anderen sollten sich die Visibilität von Energiekontor am Kapitalmarkt sowie die Attraktivität unserer Aktie erhöhen“, sagt Peter Szabo, der Vorstandsvorsitzender von Energiekontor. Weitere Verkäufe durch die Gründer sind derzeit nicht geplant. Für boersengefluester.de zählt die Energiekontor-Aktie seit jeher zu den Favoriten im Bereich der alternativen Energien. Der Titel bietet eine weit überdurchschnittliche Dividendenrendite und überzeugt zudem durch enorme stille Reserven, da die in den Eigenbestand gehenden selbst entwickelten Windparks lediglich zu Herstellkosten in der Bilanz stehen – mögliche Gewinne aus der Errichtung beziehungsweise der Veräußerung der Objekte also außen vor bleiben. Die kürzlich vorgelegten Halbjahreszahlen waren in Ordnung, ohne jedoch für Begeisterungsstürme zu sorgen. Allerdings sind die zweiten sechs Monate eines Jahres typischerweise ohnehin viel wichtiger für Energiekontor. Grundsätzlich rechnet das Management für 2016 mit einem ähnlichen oder leicht verbesserten Ergebnisniveau gegenüber 2015. Vergleichbar ist die Aktie von Energiekontor mit Titeln wie den mittlerweile zusammengegangenen Capital Stage (Betreiber) und Chorus Clean Energy (Betreiber) oder auch PNE Wind (Projektierer).
15. September, 2016
Viel Zeit zum Entspannen gönnt IFA Hotel & Touristik seinen Aktionären nicht gerade. Kaum ist der Verkauf des erst ein Jahr zuvor erworbenen Hotelkomplexes Catarina in Playa del Inglés auf Gran Canaria für 42,4 Mio. Euro in trockenen Tüchern, überrascht der Hotelbetreiber mit dem nächsten Großdeal. Demnach hat die IFA-Tochter IFA Canarias – über diese Gesellschaft lief auch das Geschäft mit Creativ Hotel Catarina – für 41,29 Mio. Euro die norwegische Anfi Invest übernommen, die wiederum indirekt zu je 50 Prozent an Anfi Resort und Anfi Sales beteiligt ist. Hört sich zunächst einmal alles nach einer ziemlichen Verschachtelung an. Letztlich ist IFA Hotel damit aber im großen Stil ins Time-Sharing-Geschäft an der Südwest-Küste von Gran Canaria eingestiegen. Die Anfi Gruppe wurde 1988 von dem norwegischen Unternehmer Björn Lyng gegründet, und laut spanischen Medien wird IFA ein Interesse an den exklusiven Ferienimmobilien bereits seit 2012 nachgesagt. Langjährige TUI-Aktionäre werden sich vermutlich auch noch an Anti erinnern. Grund: Ende 2000, damals noch unter dem Mantel der Preussag, stieg die TUI mit 51 Prozent bei Anfi del Mar ein. Im Jahr 2004 – nach viel juristischem Ärger – trennte sich die TUI aber bereits wieder von dem Engagement und verkaufte ihr Paket für 44,3 Mio. Euro an Firmengründer Lyng. Wenig später stieg die spanische Bau- und Touristikgruppe Santana Cazorla mit 50 Prozent bei Anfi ein. Demnach sitzen Santana Cazorla und IFA Hotel nun in einem Boot. Ob die Duisburger mit ihrem Investment indes glücklicher werden als seinerzeit TUI, bleibt abzuwarten. Der Kaufpreis scheint zwar nicht übermäßig ambitioniert zu sein. Doch das Internet ist weiterhin voll mit Berichten über die Abzockermethoden der Time-Sharing-Domizile von Anfi – so schön die Anlagen auch sind. Die Börse juckt das aber wohl nicht, denn der Aktienkurs von IFA-Hotel reagierte durchaus positiv auf den neuesten Zukauf. Der Aufschlag von fast fünf Prozent entspricht jedenfalls einem Zugewinn an Marktkapitalisierung von 7,9 Mio. Euro auf jetzt 150,5 Mio. Euro. Für boersengefluester.de bleibt der Small Cap spürbar unterbewertet. Wie immer an dieser Stelle, aber auch der Hinweis auf den hohen Risikograd. Bei IFA Hotel müssen die Aktionäre grundsätzlich auf alles gefasst sein: Vielleicht ist das Papier auch in zehn Jahren noch ganz normal notiert, aber auch ein Squeeze-out oder gar ein Delisting ist bei der jetzigen Aktionärsstruktur, die durch die spanische Lopesan-Gruppe dominiert ist, denkbar.
Vergleichsweise gelassen reagieren die Investoren auf die neueste Meldung von Pantaleon Entertainment, wonach das Medienunternehmen eine Absichtserklärung mit der in Hongkong ansässigen 3a Motion Pictures über den Zugriff auf bis zu 5.000 chinesische Filme für die kürzlich gestartete Streamingplattform Pantaflix unterzeichnet hat. Dabei spricht Pantaleon-CEO – durchaus großspurig – von einem „Meilenstein“ und einem „Wendepunkt in der Firmengeschichte“. „Zum ersten Mal werden 50 Millionen im Ausland lebende Chinesen in 240 Territorien in der Lage sein, sich populäre chinesische Filme aus ihrer Heimat per Video-on-Demand anzusehen“, heißt es offiziell. Dabei soll 3a Motion Pictures pro Filmaufruf mit 75 Prozent des jeweiligen Verleihpreises vergütet werden. Welche Auswirkungen der Deal tatsächlich auf die Entwicklung von Pantaflix haben wird, lässt sich freilich kaum abschätzen. Wohl kaum werden alle 50 Millionen im Ausland lebenden Chinesen die Plattform von Pantaleon nutzen und sich von Indonesien, Thailand, Deutschland oder Amerika aus die neuesten Streifen aus der Heimat herunterladen. Gleichwohl lassen sich natürlich alle möglichen Zahlen konstruieren: Angenommen, es melden sich 5.000 Chinesen (0,01 Prozent der 50 Millionen) tatsächlich bei Pantaflix an, die dann zweimal pro Monat einen Film à 3 Euro schauen. Dann wäre das eine Verleihsumme von 360.000 Euro im Jahr. Abzüglich der 75 Prozent für 3a Motion, blieben 90.000 Euro im Jahr bei Pantaflix. Bei 25.000 angemeldeten Chinesen wären es, unter sonst gleichen Annahmen, entsprechend 450.000 Euro. Soll heißen: Von Rohrkrepierer bis Turbolader – alles ist möglich. Die entscheidende Botschaft lautet daher wohl, dass es überhaupt ein großer Erfolg ist, dass Pantaleon bereits zum jetzigen Zeitpunkt derartige Kooperationen in die Wege leiten kann. Am Markt vorbei konstruiert ist Pantaflix damit wohl nicht. Für boersengefluester.de bleibt Pantaleon die derzeit interessanteste Wette aus dem Small-Cap-Medienbereich. Aktuelle Marktkapitalisierung: 55 Mio. Euro. Die Analysten von Hauck & Aufhäuser haben ihre Kaufen-Empfehlung mit Kursziel 106 Euro für die Pantaleon-Aktie ebenfalls bestätigt.
14. September, 2016
Regelmäßig hat boersengefluester.de in den vergangenen Monaten über die Entwicklung bei dem Pharmadienstleister Ergomed berichtet (zuletzt etwa HIER). Nun haben die Analysten von GBC eine 45 Seiten umfassende Studie zu der Ergomed-Aktie verfasst. Der von den Augsburgern ermittelte faire Wert liegt mit 3,22 Euro – nicht ganz überraschend – massiv oberhalb der gegenwärtigen Notiz von 1,45 Euro. In erster Linie lesenswert ist die Studie aber nicht wegen des stattliches Kursziels (1 Euro weniger hätte es vermutlich auch getan), sondern wegen des dezidierten Überblicks in das Geschäftsmodell, die Historie sowie das Wettbewerbsumfeld von Ergomed. Gut möglich, dass das auch in Frankfurt gelistete Unternehmen – Stammbörse ist die Londoner AIM – auch hierzulande in den kommenden Monaten auf mehr Interesse stoßen wird. Am 21. November präsentiert Ergomed auf dem Eigenkapitalforum in Frankfurt und ist am selben Tag auch Gast bei dem traditionell gut besuchten Investorendinner von GBC. Zum kostenlosen Download der deutschsprachigen Studie kommen Sie HIER.
Kurz vor Veröffentlichung der Neun-Monats-Zahlen gab es dann doch noch einen etwas größeren Abgabedruck bei der Aktie von Gerry Weber. Letztlich erwies sich die Furcht vor einer neuerlichen Gewinnwarnung aber als unbegründet. Der Damenmodeanbieter hat seine Ziele für die Abrechnungsperiode 2015/16 bestätigt und sieht sich mit der Umsetzung des Restrukturierungsprogramms im Plan. Von den angekündigten mindestens 103 Geschäftsschließungen wurden bislang 40 umgesetzt. Bis Ende Oktober 2016 sollen weitere 35 bis 40 Läden dichtgemacht werden. Die hohen Sonderabschreibungen hierfür führten dazu, dass die SDAX-Gesellschaft im dritten Quartal ein negatives Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) von minus 7,80 Mio. Euro ausweisen musste. Für das Gesamtjahr rechnet der Vorstandsvorsitzende Ralf Weber aber weiterhin mit einem positiven EBIT zwischen 10 und 20 Mio. Euro. Wichtige Teile des Maßnahmenpakets sind außerdem die Digitalisierungsstrategie sowie der Ausbau der Online-Aktivitäten. Dem Vernehmen nach laufen diese Projekte auf Hochtouren. Um die Organisationsstruktur zu straffen, wurden darüber hinaus bis Ende August 112 der geplanten rund 200 Stellen in der Zentrale in Halle/Westfalen abgebaut – Kostenpunkt 1,8 Mio. Euro. Last but not least, gilt es natürlich auch die Marken von Gerry Weber zu vitalisieren. Ein stattliches Gesamtpaket muss also umgesetzt werden. Ohne Reibungsverluste ist das kaum möglich und so ist verständlich, dass eine Menge Investoren diese Zeit nicht unbedingt als Aktionär von Gerry Weber begleiten möchten. Andererseits liegt genau hierin die Chance. Die ehemals als Qualitätstitel angesehene Gerry-Weber-Aktie ist vergleichsweise moderat bewertet. Momentan ist das Papier eben keine Dividendenaktie, sondern eine lupenreine Turnaroundstory. Sollte die Gesellschaft den Dreh hinbekommen, winken hohe Kursgewinne. Eine Garantie dafür gibt es freilich nicht. Das Chance-Risiko-Verhältnis ist nach Auffassung von boersengefluester.de jedoch vorzeigbar (lesen Sie dazu auch unseren Artikel HIER). Wir bleiben daher bei der Einschätzung „Kaufen“.
12. September, 2016
Zum Halbjahr hatte USU Software die bisherigen Planungen für das Gesamtjahr noch bestätigt. Demnach dürfte die Gesellschaft auf Erlöse zwischen 71,0 bis 75,0 Mio. Euro sowie ein um Sondereffekte aus Unternehmenskäufen bereinigtes Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) von 9,0 bis 10,5 Mio. Euro in Aussicht. Im Interview mit boersengefluester.de (HIER) hatte CEO Bernhard Oberschmidt erst kürzlich bestätigt, dass er sehr positiv aufs zweite Halbjahr schaut. Und auch die Analysten kommen zu dem Schluss, dass die bisherige Vorschau wohl sehr vorsichtig formuliert ist. Nun ließ Firmensprecher Thomas Gerick auf einer Präsentation in Heidelberg durchblicken, dass mit der Vorlage des Q3-Bereichts am 17. November voraussichtlich mit einer Einengung der Bandbreite zu rechnen sei. Bemerkenswert ist auch sein Hinweis, dass im kommenden Jahr das 40-jährige Firmenjubiläum ansteht. Das könnte darauf deuten, dass USU Software die Dividende möglicherweise entsprechend auf 40 Cent pro Aktie heraufsetzt – nach 35 Cent für 2015. Zu einem Renditehit würden die Möglinger zwar auch dann nicht werden. Aber knapp zwei Prozent sind für einen Softwaretitel auch nicht ganz verkehrt. Boersengefluester.de traut dem Small Cap weiterhin eine überdurchschnittliche Performance zu.
Bald ist es soweit: Am 19. September rückt Leifheit in den SDAX auf. Gänzlich neu ist die Indexwelt für den Hersteller von Haushaltswaren freilich nicht. 1994 zählte die Firma zum Starterfeld des MDAX. Von 2002 bis 2003 gehörte Leifheit dem damals reformierten SDAX an. Die Weichen für Rückkehr in das Small-Cap-Barometer haben die Nassauer (Rheinland-Pfalz) bereits im Frühjahr 2015 gestellt. Damals verkaufte die Familie Schuler-Voith (HOME Beteiligungen) ihr 50,5-Prozent-Paket an institutionelle Investoren. Zuletzt lag der Streubesitzanteil damit bei 76,7 Prozent. Grundsätzlich ist die Indexrückkehr für Leifheit-Aktionäre natürlich ein gutes Zeichen, auch wenn sich die Auswirkungen auf den Kurs bislang in Grenzen halten. Boersengefluester.de hat den Small Cap schon mehrfach empfohlen. Die Gesellschaft zeichnet sich durch ein solides Wachstum, eine schuldenfreie Bilanz und überdurchschnittliche Dividendenrenditen aus. Zuletzt sorgte lediglich die für Leifheit ungünstige Entwicklung des Dollar gegenüber dem Euro für eine Belastung. Rein operativ befindet sich das Unternehmen jedoch auf Kurs. Langfristig orientierte Investoren dürften mit Titel also eine gute Wahl treffen.
08. September, 2016
Wer in Aktien von Gewerbeimmobilienfirmen investieren will und dabei möglichst konservativ vorgehen möchte, kommt an VIB Vermögen beinahe nicht vorbei. Das hat der Vortrag von Rainer Hettmer, Vorstand der 94,9-Prozent-VIB-Tochter BBI Bürgerliches Brauhaus Immobilien, auf dem von SRC organisierten Forum Financials & Real Estate 2016 einmal mehr gezeigt. Fast wie an der Schur gezogen, bewegt sich der Aktienkurs nun schon seit Jahren Richtung Norden. Dabei liegt der Schwerpunkt des Unternehmens mit Gebäuden für Logistiker und Handelsfirmen wie die Gartencenter von Dehner definitiv im südlichen Raum Deutschlands. Trotz der niedrigen Finanzierungszinsen bleibt VIB Vermögen zurückhaltend, was den Kauf neuer Objekten angeht. „Wir wollen stetig wachsen. Von großen Sprüngen halten wir nichts“, sagt Hettmer vor den Investoren und Analysten in Frankfurt. Per Mitte 2016 liegt das durchschnittliche Zinsniveau der noch zu bedienenden Darlehen bei 3,64 Prozent. Zum Vergleich: „Newcomer“ WCM kommt hier auf einen Satz von gerade einmal 2,0 Prozent. Das entspricht allerdings auch dem Niveau, zu dem VIB Vermögen seine Darlehen nach Ablauf der Zinsbindung zuletzt verlängern konnte. „Durch die Reduzierung der Zinsaufwendungen haben wir noch erhebliches Potenzial beim Ergebnis“, betont Hettmer. Für 2016 kalkuliert die Gesellschaft aus Neuburg an der Donau mit einem Anstieg des Cashflows (Funds From Operations) von 32,6 Mio. Euro auf einen Wert zwischen 33,0 und 35,5 Mio. Euro. Demnach würde VIB – Marktkapitalisierung aktuell: 515,15 Mio. Euro – etwa mit dem 14,5fachen des für 2016 erwarteten FFO gehandelt. Bei WCM dürfte dieses Multiple – allerdings auf 2017er-Basis – vermutlich bei etwa 13 anzusiedeln sein. Mit Bezug auf 2016, käme WCM aufgrund des noch stark im Aufbau befindlichen Portfolios vermutlich auf eine Relation von Börsenwert zu FFO von mehr als 20. Die Analysten siedeln das Kursziel für die VIB-Aktie gegenwärtig in einer Bandbreite von gut 20 bis 23 Euro an. Verglichen mit der aktuellen Notiz von 19,40 Euro sieht das Potenzial damit überschaubar aus. Trotzdem: Die im Münchner Spezialsegment m:access gehandelte Aktie ist ohnehin kein Investment für ein paar Wochen oder Monate. Hier lautet die Devise: Kaufen und liegen lassen.
Klar war es eine gute Nachricht, als LPKF Laser & Electronics Mitte August über ein überraschend starkes zweites Quartal berichtete – immerhin waren die Aktionäre des Anbieters von Lasertechnologien zuletzt beinahe nur Kummer in Form von Gewinnwarnungen gewohnt. Dennoch hätte boersengefluester.de im Leben nicht gedacht, dass die Notiz des ehemaligen TecDAX-Konzerns so schnell wieder zurück an die Marke von 10 Euro bewegt. Letztlich hat sich unsere Kaufen-Empfehlung (zu dem Beitrag kommen Sie HIER) damit aber als goldrichtig erwiesen. Dagegen dürften etliche Analysten allmählich ins Grübeln geraten. Zwar hatten auch die Experten den Zwischenbericht wohlwollend zur Kenntnis genommen, in der Regel aber so interpretiert, wonach ein gutes Quartal noch längst nicht ausreiche, um die aktuelle Bewertung zu rechtfertigen. Zudem sei die Visibilität der künftigen Umsatz- und Ergebnisentwicklung alles andere als gut. Nun: Spätestens die Neun-Monats-Zahlen am 14. November 2016 werden zeigen, ob der Vertrauensvorschuss der Investoren gerechtfertigt ist. Mittlerweile beträgt die Marktkapitalisierung knapp 219 Mio. Euro. Gemessen am Eigenkapital oder auch den zu erwartenden EBIT-Größen für 2016 und 2017 ist das in der Tat schon recht ambitioniert. Andererseits hat die Offerte von General Electric für SLM Solutions gezeigt, dass ein strategischer Investor mitunter noch ganz anderes Multiples akzeptiert, sofern er von den Produkten des Unternehmens überzeugt ist. Risikobereite Anleger bleiben bei der LPKF-Aktie also am Ball.
05. September, 2016
Nur ein paar Tage dauerte die Konsolidierungsphase der Technotrans-Aktie. Mittlerweile hat der Anteilschein des Anbeters von Kühlsystemen auf Flüssigkeitsbasis sogar die Marke von 22 Euroüberschritten. Höher notierte die Aktie zuletzt vor Ausbruch der Finanzkrise im Jahr 2008. Gründe für einen weiteranhaltenden Aufschwung gibt es gleich eine ganze Reihe: Mit den Halbjahreszahlen haben die Münsterländer die kleine Enttäuschung aus dem Auftaktviertel wettgemacht und damit dem bisherigen Ausdruck für das Gesamtjahr mehr Ausdruck verliehen (siehe dazu auch der Beitrag von boersengefluester.de HIER). Gut angekommen auf dem Parkett ist auch die – kurz nach Veröffentlichung des Zwischenberichts gemeldete – Übernahme der gwk Gesellschaft Wärme Kältetechnik aus Meinzerhagen im Märkischen Kreis für einen unteren zweistelligen Millionen-Euro-Betrag. Das Unternehmen bietet Temperiersysteme, Kältemaschinen und Werkzeugreingungsgeräte an – vorwiegend für Kunden aus den Bereichen Kunststoff, Spritzguss oder auch der Metallverarbeitung. „Durch die Übernahme erschließen wir uns weitere attraktive Wachstumsfelder und schaffen ein erhebliches Synergiepotenzial innerhalb der Technotrans-Gruppe“, sagt Henry Brickenkamp, Vorstandssprecher von Technotrans. Die Analysten von Hauck & Aufhäuser haben prompt reagiert auch das Kursziel für Technotrans von 23 auf 29 Euro heraufgesetzt. Die Aktie bleibt ihrer Meinung nach damit ein „klarer Kauf“. Dem kann sich boersengefluester.de nur anschließen, zumal der Small Cap beinahe auf einen Stammplatz in der Endauswahl unseres Permanent Aktien-Screenings besitzt.
Mit einem Halbsatz hatte sich diese Gewinnwarnung bereits im Halbjahresbericht angedeutet. Immerhin ließ Schaltbau-Vorstandssprecher Jürgen Cammann schon vor wenigen Wochen durchblicken, dass der Bahntechnikkonzern sich überlegt, ob ein Geschäft mit Bahnsteigtüren „mittelfristig profitabel zu betreiben“ ist. In der bisherigen Variante scheint dieser – insbesondere durch ein Metro-Projekt in Sao Paulo getriebene – noch recht neue Zweig für die Münchner offenbar nicht mehr zukunftsträchtig. Daher wird der Schaltbau-Konzern bei künftigen Projekten „nur noch als reiner Zulieferer von Komponenten und Subsystemen zu agieren“, wie es offiziell heißt. Inklusive weiterer Rückstellungen für Sao Paulo und zusätzlicher Wertberichtigungen entsteht allein hierdurch eine Belastung von rund 9 Mio. Euro für die ehemalige SDAX-Gesellschaft. On top führt eine Neuberechnung der Kaufpreisverteilung im Zuge der Ende 2015 auf 92 Prozent aufgestockten Beteiligung an der spanischen Albatros S.L zu einem Minus von etwa 4 Mio. Euro. Summa Summarum macht Schaltbau einen heftigen Schnitt und senkt die Messlatte für das 2016er-Betriebsergebnis von 41,5 auf nur noch 21,0 Mio. Euro. Der Gewinn je Aktie wird damit vermutlich eher im Bereich um 0,80 Euro anzusiedeln sein und nicht – wie bislang angekündigt – einen Wert von 3,50 Euro erreichen. Offenbar ein Worst-Case-Szenario: „In diesen Zahlen sind zudem mögliche Ergebnisauswirkungen von Projektverschiebungen, insbesondere in der Stationären Verkehrstechnik, sowie Wertberichtigungen bei Beteiligungsgesellschaften antizipiert.“ Wer sich als Investor gefragt hat, warum die Schaltbau-Aktie seit Jahresanfang von 50 Euro auf weit unter 40 Euro an Wert verloren hat – jetzt bekommt er die Antwort. Vermutlich werden nun auch die bislang fast durchgängig zuversichtlichen Analysten ihre Modelle und Kursziele überarbeiten. Für die weitere Entwicklung des Small Caps heißt das vermutlich nichts Gutes. Im Prinzip können Anleger nur darauf setzen, dass die nun alle negativen Meldungen auf dem Tisch liegen und es fast nur noch besser werden kann mit den Zahlen. Dividendenorientierte Investoren müssen sich aber wohl auf einen spürbare Kürzung der Ausschüttung für 2016 einstellen.
02. September, 2016
Auf der Small Cap Conference (SCC 2016) der DVFA drückte sich Frank Schübel, der Vorstandsvorsitzende von Berentzen, noch in bestem Diplomatendeutsch aus, als es um das weitere Engagement der ehemaligen Mehrheitsaktionärs Aurelius Equity Opportunities ging. „Wir sind in einem kontrollierten Abschmelzungsprozess.” Dabei ist es wohl nur eine Frage der Zeit und des Preises, bis die Münchner ihr Engagement auf Null heruntergefahren haben. „Aurelius ist kein klassischer Minderheitsaktionär“, weiß auch Schübel. Kaum waren die Worte gesprochen, hat Aurelius ein weiteres Zeichen gesetzt: Laut einer aktuellen Stimmrechtsmitteilung, hat das Unternehmen seinen Anteil bei dem Getränkekonzern auf mittlerweile 14,22 Prozent reduziert. In der Präsentation von Schübel am 31. August in den Räumen der DVFA wurde der Aurelius-Anteil bereits mit 15,8 Prozent beziffert. Davor galt eine Beteiligungshöhe von 18,75 Prozent als offizielle Maßeinheit. Ursprünglich waren die Münchner mit 60 Prozent bei Berentzen engagiert und hielten ihre Stücke über viele Jahre – fast schon untypisch für Aurelius. Im März 2016 reduzierte de Gesellschaft in einem ersten Schritt dann auf gut 29 Prozent. Ende April platzierte Aurelius dann weiteres Paket von 10,4 Prozent bei der niederländische Investmentgesellschaft Monolith. Mit den neuen Anteilseignern kommt CEO Schübel gut zurecht. Im Hintergrundgespräch mit boersengefluester.de betonte der Manager kürzlich, dass die Investoren sich schließlich mit dem Wissen um die Strategie und den handelnden Personen bei Berentzen eingekauft haben. Mit Blick auf den 50-Millionen-Euro-Bond redete Schübel in Frankfurt auf der SCC jetzt auch noch einmal Klartext: „Wir werden die Anleihe souverän bedienen und 2017 zurückzahlen.“ Eine Neuauflage kommt für Berentzen nicht in Frage, vielmehr will sich das Unternehmen über Schuldscheindarlehen oder normale Bankenfinanzierungen refinanzieren. Den positiven Effekt auf das Zinsergebnis bezifferte Schübel auf mindestens 2 Mio. Euro pro Jahr. Boersengefluester.de bleibt sehr zuversichtlich für den Small Cap gestimmt. Schübel macht einen super Job bei der ehemals von den dauernden Strategiewechseln geschwächt gewesenen Gesellschaft. Mittlerweile steht Berentzen ganz solide dar und hat eine knackige Wachstumsstory vorzuweisen. Weitere Informationen finden Sie HIER in dem kürzlich von uns erschienenen Artikel zu den Halbjahreszahlen von Berentzen.
Sehr viel positive Resonanz gab es Mitte Juli für den 25-Prozent-Einstieg des Familienunternehmens Bauerfeind bei der co.don AG aus Teltow. Schließlich bietet das auf Bandagen, orthopädischen Einlagen oder Kompressionsstrümpfen fokussierte Familienunternehmen für die börsennotierte co.don erhebliches Wachstumspotenzial. Nachhaltig in steigenden Aktienkursen hat sich das Engagement von Bauerfeind bei dem Spezialisten für Knorpelzelltransplantationen bislang zwar noch nicht ausgewirkt. Noch ist es für ein Fazit aber sowieso zu früh. Schließlich beginnen beide Unternehmen gerade erst damit, die Kooperationsmöglichkeiten auszuloten. Die Schnittmengen sind jedoch enorm. Und wie zu hören ist, soll die Chemie zwischen Bauernfeind und co.don definitiv zu stimmen. Derweil spiegeln die Halbjahreszahlen mit einem Verlust von 1,23 Mio. Euro noch die Anstrengungen zur Erlangung der EU-weiten Zulassung des Präparats co.don chondrosphere, die damit einhergehende Formierung eines schlagkräftigen Vertriebs sowie die Aufwendungen für den Aufbau eines Verwaltungsstandorts in Berlin wider. Letztlich geht es für co.don-Vorstand Dirk Hessel um nichts weniger, als dem lange Zeit eher forschend tätigen Unternehmen die Strukturen eines Spezialpharma-Unternehmens über zu stülpen. Das machte der Manager auf der Telefonkonferenz nochmals deutlich: „co.don wird alle notwendigen Ressourcen bereitstellen, um den Unternehmens- und Marktwert zu maximieren.“ Perspektivisch wird es aber auch für co.don zur Pflichtaufgabe, die eigene Expansion nicht ausschließlich auf die Füße von co.don chondrosphere zu stellen. Dem Vernehmen nach werden mögliche Zusatzprodukte auch bereits identifiziert. Derweil ist die Auslastung der Zellzüchtungsanlagen im brandenburgischen Teltow schon jetzt recht gut, so dass mit Blick auf die EU-weite Zulassung über Erweiterungsmöglichkeiten diskutiert wird. Noch ist allerdings offen, ob co.don hierfür einen zusätzlichen Standort in Europa aufbauen wird oder ob möglicherweise sogar eine Fremdzulieferung in Frage kommt. Losgelöst davon: Boersengefluester.de ist weiterhin der festen Überzeugung, dass bei co.don derzeit sehr viel in die richtige Richtung läuft und das Unternehmen mit Sicht auf drei bis vier Jahre in eine ganz andere Größenordnung wächst. Für risikobereite Investoren bietet der Titel also eine knackige Chance.
01. September, 2016
Voll auf das zweite Halbjahr müssen Anleger bei Datron setzen. Trotz einer deutlichen Verbesserung der Ertragskennzahlen im zweiten Quartal, knabbert der Fräsmaschinenhersteller mit einem Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) von gerade einmal 20.449 Euro per Ende Juni nämlich gerade einmal an der Nulllinie. Die Erlöse von 19,767 Mio. Euro liegen um 3,26 Prozent unter dem vergleichbaren Vorjahreswert. Bemerkenswert dabei ist, dass die Auftragseingänge im gleichen Zeitraum um 14 Prozent auf 23,35 Mio. Euro vorankamen. Vor diesem Hintergrund zeigt sich Finanzvorstand Michael Daniel weiterhin zuversichtlich: „Wir erwarten weiterhin einen signifikanten Umsatzsprung für das zweite Halbjahr 2016. Dieser wird dann plangemäß auch zu deutlich besseren Ergebniskennzahlen für das Gesamtjahr 2016 führen.” Kleine Abstriche macht die Gesellschaft aus Mühltal trotzdem, denn die neue Umsatzprognose für 2016 reicht nur noch von 46 bis 48 Mio. Euro. Bislang lag die avisierte Spanne zwischen 47 und 49 Mio. Euro. Konkretisiert hat Datron nun auch das zu erwartende EBIT. Es soll – je nach Umsatzhöhe – zwischen 3 und 4 Mio. Euro liegen. Als „Zugpferd“ stuft die Gesellschaft weiterhin den Bereich CNC-Fräsmaschinen ein, der umsatzmäßig zum Halbjahr zwar ebenfalls noch zurück liegt, dafür aber einen starkes Auftragsplus von 20 Prozent vorzuweisen hat. Pessimistischere Töne schlägt Datron dagegen beim langjährigen Hoffnungsträger Dental-CAM Fräs-/Schleifmaschinen. Hier gingen die Erlöse um 42 Prozent zurück. Insbesondere das 2015 eingeführte Tischmaschinenkonzept (Datron D1) für einfache Anwendungen konnte die Erwartungen nicht erfüllen. Angesichts der zunehmenden Konkurrenz will sich Datron im Dentalbereich daher künftig auf High-End-Geräte fokussieren. Konsequenz: Innerhalb des Datron-Konzerns werden Dentalfräsmaschinen „auch über das zweite Halbjahr 2016 hinaus“ eine abnehmende Bedeutung haben, wie das Unternehmen eingesteht. Abzuwarten bleibt, wie der Aktienkurs nachhaltig auf diese veränderte Sachlage reagiert. Beim Kurs von 8,62 Euro beträgt die Marktkapitalisierung circa 34,5 Mio. Euro. Datron hat keine Bankverbindlichkeiten, dafür aber gut 5 Mio. Euro an liquiden Mitteln. Auf dem Mittelwert der EBIT-Vorschau für 2016 wird der Titel also mit dem rund 8,6fachen des Unternehmenswerts (Marktkapitalisierung minus Netto-Finanzguthaben) gehandelt. Dagegen ist grundsätzlich nichts einzuwenden. Angesichts der unserer Meinung nach zurzeit doch eher enttäuschenden Nachrichten, stufen wir das Papier auf Halten zurück.