Ihre Kurznachrichten – November

29. November, 2013

Die von uns erhofft starken Zahlen für 2012/13 hat LS Telcom vorgelegt. Bei einem Umsatzanstieg von 36 Prozent auf 37,92 Mio. Euro kam der Überschuss um 27 Prozent auf 3,82 Mio. Euro voran. Das entspricht einem Ergebnis je Aktie von rund 0,72 Euro. Die Dividende hebt der Spezialist für Dienstleistungen zur optimalen Nutzung von Funkfrequenzen von 0,15 auf 0,25 Euro je Aktie an. Das bedeutet eine Rendite von immerhin 2,4 Prozent – für ein Unternehmen wie LS Telcom kann sich das durchaus sehen lassen. Für das laufende Jahr rechnet die Gesellschaft mit einem anhaltend profitablen Wachstum. Ein wesentlicher Teil der Erlöse ist bereits jetzt in den Büchern. Boersengefluester.de hält für die Aktie von LS Telcom weiterhin ein Kursziel von 13 Euro für angemessen. Weitere Informationen finden Sie HIER.


Immerhin 185 Seiten umfasst der Koalitionsvertrag zwischen CDU, CSU und SPD für die neue Bundesregierung. Für Small-Cap-Investoren sind einige interessante Details dabei: So heißt es zum Punkt 1.4. „Die Energiewende zum Erfolg führen“ unter anderem: „Das KfW-Programm zur energetischen Gebäudesanierung wollen wir aufstocken, verstetigen und deutlich vereinfachen.“ Profitieren sollten hiervon Unternehmen wie Sto oder Steico. Insbesondere die von boersengefluester.de bereits mehrfach vorgestellte Steico-Aktie präsentiert sich derzeit in einer super Verfassung und nimmt Kurs auf die Marke von 7 Euro. Die Gesellschaft aus Feldkirchen bei München gilt als einer der  führenden Hersteller von Holzfaser-Dämmstoffen. Für 2013 hatte das Unternehmen zuletzt ein operatives Ergebnis von 9,5 bis 10,5 Mio. Euro in Aussicht gestellt. Gegenüber dem 2012er EBIT von 7,2 Mio. Euro wäre das ein deutlicher Anstieg. Der Börsenwert von Steico beträgt momentan 87 Mio. Euro. Damit wäre der Nebenwert mit einem Faktor von weniger als neun auf den für 2013 erwarteten Gewinn vor Zinsen und Steuern bewertet. Das Eigenkapital betrug zum Halbjahr 95,4 Mio. Euro – eine dezidierte Neun-Monats-Bilanz legt Steico nicht vor. Auf jeden Fall wird das Papier aber noch immer mit einem Abschlag auf den Buchwert gehandelt. Die Aktie bleibt ein Kauf.




 

28. November, 2013

Trotz der Anfang des Monats reduzierten Gewinnerwartung für 2013, bewegt sich der Kurs der MLP-Aktie seit Mitte November wieder nach oben und nimmt nun die Marke von 5 Euro ins Visier. Nach neun Monaten 2013 erzielte der Finanzdienstleister ein Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) von lediglich 12,3 Mio. Euro. Auch wenn das Abschlussquartal traditionell das stärkste Jahresviertel ist, Vorstandschef Uwe Schroeder-Wildberg geht nicht mehr davon, im laufenden Jahr die zuvor angepeilte EBIT-Zielmarke von mindestens 65 Mio. Euro zu erreichen. Für 2014 und 2015 rechnet er aber weiterhin mit einem EBIT in einer Bandbreite von 65 bis 78 Mio. Euro. Vor diesem Hintergrund wird interessant, wie sich der SDAX-Konzern hinsichtlich der Dividende für 2013 entscheiden wird. Zuletzt hatten die Wieslocher stets betont, dass ihnen „Kontinuität und Stabilität sehr wichtig“ sind. Demnach scheint es also nicht ausgeschlossen, dass MLP für 2013 – trotz des vermutlich deutlichen Gewinnrückgangs – erneut 0,32 Euro pro Anteilschein auskehrt. Damit käme der Titel auf eine überaus attraktive Rendite von brutto 6,6 Prozent. Darstellbar wäre die sich daraus ergebende Dividendensumme von 34,5 Mio. Euro für MLP auf jeden Fall.


Während der Aktienkurs von Mybet kontinuierlich an Boden verliert und mittlerweile deutlich unterhalb der 1-Euro-Marke notiert, zieht die Notiz des Wettanbieters bet-at-home.com seit Ende Oktober 2013 spürbar an und hat zuletzt sogar die Marke von 33 Euro locker genommen. Mit ein Grund für die neue Kauflaune der Investoren sind die starken Neun-Monats-Zahlen. Immerhin kletterte der Gewinn vor Steuern um 18 Prozent auf 13,7 Mio. Euro. Wieder einmal zeigt sich: Jahre ohne sportliche Großereignisse wie eine Fußball-WM oder Europameisterschaft, in denen bet-at-home.com regelmäßig die Werbeausgaben massiv erhöht, sind gute Zeiten für die Anteilseigner des Wettanbieters. Nach neun Monaten 2013 hatte die Gesellschaft mit Sitz in Düsseldorf den Marketingetat um fast 38 Prozent auf 24,8 Mio. Euro gestutzt. Offenbar hat das Management dabei jedoch eine gute Mixtur gefunden, um mit dem vorhandenen Werbeeinsatz möglichst viel Wirkung zu entfachen. Gegenwärtig kommt bet-at-home.com auf eine Marktkapitalisierung von 117,5 Mio. Euro. Das entspricht etwa dem 3,1fachen des Buchwerts. Dafür verfügt die Gesellschaft mit österreichischen Wurzeln allerdings auch über eine tadellose Bilanz. Neben liquiden Mitteln von 25,7 Mio. Euro hat bet-at-home.com dem Großaktionär Betclic Everest einen Kredit von 24 Mio. Euro eingeräumt. Das Darlehen solle Ende 2013 zurückgezahlt werden. Der französische Spezialist für Online-Gaming und Sportwetten hält 59,2 Prozent an bet-at-home.com. Die beiden Gründer Jochen Dickinger und Franz Ömer sind mit 15 Prozent beteiligt. Der Streubesitz beträgt 25,8 Prozent. Perspektivisch gilt das Unternehmen als Squeeze-out-Kandidat.


Ein Kursfeuerwerk hat die Präsentation von ZhongDe Waste Technology auf dem Frankfurter Eigenkapitalforum ausgelöst. Seit Mitte November hat die Notiz um 140 Prozent auf zuletzt gut 5 Euro zugelegt. Dabei hatte der chinesische Hersteller von Müllverbrennungsanlagen gar keine neuen Zahlen im Gepäck. Offenbar zeigten sich die Investoren bereits erleichtert, dass es die Gesellschaft überhaupt noch gibt. In den vergangenen fünf Jahren waren die Umsätze von 46 Mio. auf weniger als 25 Mio. Euro eingebrochen. Zudem agiert das Unternehmen seit 2010 konsequent in der Verlustzone. Immerhin scheint sich die Lage allmählich zu stabilisieren, auch wenn der Vorstand 2013 als „sehr schwierige Übergangszeit“ bezeichnet. Grund genug für viele Investoren, sich rasch wieder von dem Papier zu trennen. Nach neun Monaten sackten die Erlöse um fast 40 Prozent auf nur noch 7,4 Mio. Euro. Auch in China ziehen sich die Genehmigungsprozesse mitunter arg in die Länge. Immerhin werden zwei unterbrochene Projekte wieder aufgenommen, so dass in den kommenden Jahren mit einer Geschäftsbelebung zu rechnen ist. Die Auftragsbestand lag per Ende September mit 237 Mio. Euro um 80 Prozent über dem vergleichbaren Vorjahreswert. ZhongDe verfügt über ein Netto-Cash pro Aktie von 2,71 Euro. Ob die heimischen Aktionäre im Ernstfall hierauf Zugriff hätten, steht jedoch auf einem anderen Blatt. Der Börsenwert beträgt rund 66 Mio. Euro. Kurzfristig sieht der Titel – trotz des jüngsten Einbruchs nach Vorlage der Neun-Monats-Zahlen – noch immer massiv überkauft aus. Der Blick auf den Langfristchart offenbart allerdings, dass das Papier noch immer am Boden liegt. 2010 waren die Kurse etwa dreimal so hoch wie momentan. Grundsätzlich sollten sich aber nur Spekulanten in China-Aktien tummeln – das gilt auch für ZhongDe Waste. Am besten fährt vermutlich, wer sich die Entwicklung lediglich von der Außenlinie anschaut.




 

27. November, 2013

Der MDAX-Konzern Deutsche Euroshop hat bereits jetzt die Dividendenpolitik für die kommenden Jahre festgezurrt. Demnach will die auf Einkaufszentren spezialisierte Immobiliengesellschaft für 2013 die Gewinnbeteiligung um 5 Cent auf 1,25 Euro pro Aktie erhöhen. Damit käme der Titel auf eine Dividendenrendite von immerhin 3,8 Prozent. Die Hauptversammlung findet am 18. Juni 2014 statt. Noch keine Informationen gibt es zur Steuerbelastung. Jahrelang zahlten die Hamburger eine „steuerfreie“ Dividende aus. Für 2012 unterlag jedoch erstmals ein Anteil von 0,31 Euro je Aktie dem Abzug der Kapitalertragsteuer. Für 2014 will die Deutsche Euroshop die Dividende je Aktie auf 1,30 Euro erhöhen, für 2015 sind 1,35 Euro avisiert, für 2016 sollen es 1,40 Euro pro Anteilschein sein. „Mit dieser Maßnahme möchten wir dem vielfach geäußerten Wunsch nach einer nachhaltig planbaren Dividendenpolitik entsprechen“, erklärt Vorstandssprecher Claus-Matthias Böge die ungewöhnlich weit in die Zukunft reichende Ausschüttungspolitik




 

26. November, 2013

Zumindest in einem Punkt haben die Aktionäre von Epigenomics nun Klarheit: Der Termin für die Tagung des Expertengremiums der amerikanischen Gesundheitsbehörde FDA steht fest: Es ist der 25. März 2014. Das Biotechunternehen will ihren blutbasierten Test Epi proColon zur Früherkennung von Darmkrebs für die USA zugelassen bekommen.  Lange Zeit hofften die Anleger allerdings, dass sich die FDA womöglich schon im laufenden Jahr mit Epi proColon beschäftigen werde. Spätestens mit dem Neun-Monats-Bericht dämpfte Vorstandschef Thomas Taapken jedoch die Erwartungen: „Waren wir bisher stets zuversichtlich, was eine mögliche Zulassung noch im Jahr 2013 anbelangte, halten wir uns nun angesichts der jüngsten Entwicklungen – wie z.B. der zeitweisen Schließung von US-Regierungsbehörden Anfang Oktober – mit Prognosen über den zeitlichen Fortgang des Verfahrens zurück.“ Auch wenn der Termin mit Ende März sicher kein Traumdatum ist – nun wissen die Investoren zumindest, wann die Prüfung stattfinden wird, bestanden ist sie damit allerdings noch nicht. „Es ist sehr erfreulich, dass das Meeting des FDA-Expertengremiums für unseren blutbasierten Darmkrebs-Früherkennungstest nun einberufen wurde. Nachdem wir alle offenen Fragen und Informationsgesuche der FDA beantwortet haben, ist dies ein wichtiger nächster Schritt, um Epi proColon Ärzten und Patienten in Nordamerika zur Verfügung stellen zu können“, sagt Firmenchef Taapken. Derweil konsolidiert der Anteilschein von Epigenomics auf stark erhöhtem Niveau. Epigenomics hat zuletzt etliche Fortschritte gemacht – auch was die Bilanzausstattung anbelangt. Klar sollte aber auch sein, dass im Aktienkurs schon eine Menge Vorschusslorbeeren eingepreist sind. Grundsätzlich steht boersengefluester.de dem Papier aber weiterhin positiv gegenüber.


Fuchs Petrolub will seinen Anteilseignern auf der Hauptversammlung am 7. Mai 2014 die Ausgabe von Berichtigungsaktien im Verhältnis 1:1 vorschlagen. Mit der Umsetzung der Maßnahme würde sich der Kurs von gegenwärtig 65,12 Euro halbieren, dafür hätten die Aktionäre dann aber auch die doppelte Stückzahl im Depot. Netto bleibt damit jedoch alles beim Alten. Der in diesem Zusammenhang häufig verwendete Begriff „Gratisaktien“ ist im Prinzip also irreführend. Der MDAX-Konzern verbindet mit der Maßnahme die Absicht, dass sich die Handelsliquidität in dem Titel erhöht. Schließlich wirken optisch hohe Kurse auf manchen Anleger eher abschreckend. Dabei zählen die Vorzüge von Fuchs nicht einmal zu den absolut teuersten Werten aus dem MDAX. Immerhin zwölf Papiere haben höhere Kurse: Ganz vorn liegen Rational (236,00 Euro), Brenntag (129,80 Euro), Boss (97,49 Euro), Kabel Deutschland (95,86 Euro) und MAN (89,41 Euro). Der durchschnittliche Kurs einer MDAX-Aktie liegt momentan bei 49,60 Euro. Bereits ab dem 27. November 2013 will Fuchs Petrolub mit dem Rückkauf eigener Aktien beginnen. Für den Erwerb von jeweils maximal einer Million Stamm- und Vorzugsaktien haben die Mannheimer bis zu 100 Mio. Euro reserviert. Unter der Annahme, dass für jede Gattung 50 Mio. Euro ausgegeben werden, könnte Fuchs beim gegenwärtigen Kursniveau rund 2,5 Prozent aller Stämme und rund 2,2 Prozent der Vorzüge erwerben. Allerdings wäre es nicht wirklich plausibel, genauso viel Geld für den Rückkauf der teureren Vorzüge wie für den Erwerb der momentan etwa um 13 Prozent preiswerteren Stämme aufzuwenden. An der Börse kommen die Pläne dennoch gut an. Das Unternehmen bezeichnet die Pläne als „Ausdruck der Zuversicht in die künftige wirtschaftliche Entwicklung des Fuchs-Konzerns.“ Mit einem KGV von 20 sind Vorzüge allerdings schon happig bewertet – selbst für einen Qualitätswert wie Fuchs Petrolub. Wenn überhaupt, sollten Anleger derzeit auf die Stämme setzen.


Mit einer Kaufempfehlung und Kursziel 94 Euro hat Hauck & Aufhäuser die Coverage der Biotest-Aktie aufgenommen. Demnach sehen die Analysten noch ein Potenzial von gut einem Drittel für den Pharmatitel. Ihrer Meinung nach kaufen sich Investoren bei Biotest in ein dynamisch wachsendes Unternehmen mit gut diversifizierter Produktpipeline ein. Stammgeschäft sind die Medikamente auf Basis von Blutplasma. Den zusätzlichen Kick bekommt der Titel durch die Entwicklung von drei Reihen monoklonaler Antikörper. Diese Biotherapeutika sollen gegen Arthritis, Schuppenflechte, Knochenmarkkrebs und die Bindegewebserkrankung SLE wirken. Auf Basis der 2015er-Gewinnschätzung von 3,39 Euro von Hauck & Aufhäuser kommt der Wert auf ein KGV von 20,6. Biotest hatte erst kürzlich mit einem überzeugenden Neun-Monats-Bericht und einem zuversichtlichen Ausblick erneut auf sich aufmerksam gemacht. Allein im November haben die Vorzüge der Gesellschaft aus Dreieich in der Nähe von Frankfurt nun bereits um mehr als 20 Prozent an Wert gewonnen. Für boersengefluester.de zählt der Titel zu den Basisinvestments aus dem SDAX. Die Kapitalisierung beträgt rund 932 Mio. Euro.


Nach dem Mitte September 2013 erfolgten Börsenstart der Advantag AG (WKN: A1EWVR) zu 6 Euro im Düsseldorfer Primärkmarkt (Freiverkehr) ging es mit der Notiz des Spezialisten für den Handel von Emissionsrechten erst einmal kräftig bergab. Bis auf gut 4,50 Euro fiel der Kurs. Mittlerweile hat sich der Miniwert – die Marktkapitalisierung beträgt nur etwa 2,9 Mio. Euro – aber wieder berappelt und steht bei 6,80 Euro. Von den 431.250 Advantag-Anteilscheinen befinden sich nur etwa 35 Prozent im Streubesitz. Boersengefluester.de covert den Titel nicht – daher auch keine Handlungsempfehlung. Insgesamt führt die Börse Düsseldorf 15 Unternehmen in ihrem Primärmarkt auf. Bis auf die IKB Bank und den Vieltrader-Broker Sino handelt es sich aber allesamt um Exoten. Oder haben Sie schon einmal etwas von Agrar Invest Romania, Minay Capital, Pharm-Net oder Pyrolyx gehört?


Die auf Wohnimmobilien in B-Lagen spezialisierte Grand City Properties setzt ihren forschen Expansionskurs fort. Nach neun Monaten 2013 kommt die Gesellschaft mit Sitz in Luxemburg auf Erlöse von 64,3 Mio. Euro, was einem Anstieg von gut 87 Prozent gegenüber dem vergleichbaren Vorjahreswert entspricht. Den Net Asset Value (NAV) gibt Grand City Properties derzeit mit 555,92 Mio. Euro an – das entspricht einem Substanzwert von rund 6,29 Euro pro Aktie. Zum Vergleich: Aktuell kostet das Papier 6,70 Euro. Das Kreditvolumen entspricht gegenwärtig knapp 46 Prozent des Verkehrswerts der Immobilien (Loan To Value). Im traditionell hoch verschuldeten Immobiliensektor ist das ein eher günstiger Wert. Zum Vergleich: Beim MDAX-Konzern TAG Immobilien liegt diese Quote zurzeit bei 60,8 Prozent. Grand City Properties hat für den LTV einen Zielwert von weniger als 55 Prozent ausgegeben. Nachdem die Gesellschaft bereits zwei Anleihen sowie eine Wandelschuldverschreibung emittiert hat, scheint demnächst schon wieder eine Kapitalmaßnahme anzustehen. „Zurzeit prüft das Unternehmen verschiedene Optionen für die zukünftige Wachstumsfinanzierung durch Eigenkapital, Anleihen oder Bankfinanzierungen“, heißt es im Zwischenbericht. Der Börsenwert des noch im Entry Standard gelisteten Unternehmens beträgt mittlerweile 600 Mio. Euro. Rund die Hälfte davon sind dem israelischen Geschäftsmann Yakir Gabay zuzurechnen. Änderungen gibt es hingegen auf organisatorischer Ebene: Die neu geschaffene Funktion des Vorstandsvorsitzenden (CEO) wird ab sofort von Christian Windfuhr übernommen, der das Unternehmen auch auf dem Frankfurter Eigenkapitalforum repräsentierte. Windfuhr gehörte vorher dem „Advisory Board“ von Grand City Properties. Zudem stellt die Gesellschaft auf eine quartalsweise Berichterstattung um. Bislang hatte Grand City Properties nur im Sechs-Monats-Takt informiert. Fazit: Eine heiße Wachstumsstory aus dem Immobiliensektor. Der Titel eignet sich nur für risikobereite Investoren.


Wie bereits vor einigen Tagen in der Presse vermutet wurde, übernimmt Solarworld Teile der Solarsparte von Robert Bosch. Insbesondere geht es um die Zell- und Modulfertigung im thüringischen Arnstadt. Solarworld weist darauf hin, dass die Transaktion die Finanzmittel nicht reduzieren werde. Viel Spielraum hätten die Bonner aber ohnehin nicht gehabt. Der ehemalige TecDAX-Wert weist zum dritten Quartal ein negatives Eigenkapital von 33,5 Mio. Euro auf und ist netto mit 843 Mio. Euro verschuldet. Erst kürzlich wurden umfangreiche bilanzielle Sanierungsmaßnahmen verabschiedet. Zwar heißt es, dass Solarworld „einen großen Teil der Produktionsanlagen und weitere Vermögensgegenstände der Bosch Solar Energy AG übernehmen“ wird. Ausgeschlossen von dem Deal ist jedoch die gut 90-prozentige Beteiligung des Mischkonzerns an Aleo Solar. Bosch hatte bereits im März 2013 angekündigt, dass sich das Unternehmen aus dem Solarbereich zurückziehen will und für die Anteile an Aleo Solar einen Käufer suche. Gleichzeitig hatte Bosch dem Unternehmen mit Stammwerk im brandenburgischen Prenzlau bis Ende März 2014 die Finanzierung zugesichert. Erst im Oktober hatte Aleo Solar allerdings mitgeteilt, dass es derzeit offen sei, ob und wann ein Verkauf zustande kommt. Darüber hinaus prüfe der Aleo-Vorstand alle Optionen – darunter auch den vollständigen oder teilweisen Verkauf des operativen Geschäftsbetriebs. Ohne finanzielle Unterstützung ist Aleo Solar kaum überlebensfähig. Der Börsenwert beträgt aber immer noch gut 90 Mio. Euro.




 

25. November, 2013

Außerordentlicher Wechsel: Bereits zum 27. November 2013 nimmt die Deutsche Börse AG das Wohnungsunternehmen GSW Immobilien aus dem MDAX und ersetzt das Papier durch SGL Carbon. Die Berliner waren im Zuge der Verschmelzung mit der ebenfalls im MDAX gelisteten Deutschen Wohnen unterhalb der für einen Indexplatz notwendigen Zehn-Prozent-Schwelle gerutscht. Der Spezialwerkstoffhersteller SGL Carbon wiederum war erst im Zuge der jüngsten Indexüberprüfung vom MDAX in den SDAX degradiert worden. Angesichts der sich abzeichnenden Entwicklung bei GSW Immobilien kommt die Rückkehr von SGL Carbon in den Mid-Cap-Index allerdings nicht überraschend.  Den SDAX-Platz von SGL erhält Villeroy & Boch. Diese Entscheidung wiederum wurde von den Indexexperten so nicht unbedingt erwartet. Als heißester SDAX-Nachrücker wurde vielmehr der Autozulieferer SHW gehandelt. Komplett abhaken muss der Spezialist für Pumpen und Bremsscheiben, dessen Wurzeln bis auf das Jahr 1365 zurückreichen, die Indexaufnahme aber nicht. Am 4. Dezember trifft sich der Arbeitskreis Aktienindizes erneut, um über die turnusmäßige Zusammensetzung des SDAX zu entscheiden. Die auf Gewerbeimmobilien spezialisierte Prime Office REIT, der Druckmaschinenhersteller Koenig & Bauer und der Raffineriespezialist H&R gelten als Wackelkandidaten im SDAX.


Angesichts der krassen Abwärtsbewegung der Aktie von 2G Energy im November, schien bei dem Hersteller von Blockheizkraftwerken (KWK-Anlagen) erneut eine Gewinnwarnung in der Luft zu liegen. Mit seinem Neun-Monats-Bericht hat die Gesellschaft aus Heek im Münsterland ihre Prognosen für 2013 nun aber bestätigt. Demnach rechnet Vorstandschef Christian Grotholt weiterhin bei Erlösen von 120 bis 140 Mio. Euro mit einem Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) von 3 bis 5 Mio. Euro. Bis Ende September sah die Guidance allerdings Umsätze von 160 Mio. Euro und eine zweistellige operative Marge vor. Den bisherigen Auftragsbestand für 2014 beziffert 2G Energy auf immerhin rund 40 Mio. Euro. Demzufolge rechnet die Gesellschaft im kommenden Jahr mit einer „Rückkehr auf den Wachstumspfad“. Impulse verspricht sich das Unternehmen auch von dem im Oktober gefällten Urteil des Bundesgerichtshofs, wonach für Generalüberholungen und Ersatzinvestitionen von Biogasanlagen mit einer Betriebslaufleistung von 60.000 Stunden ebenfalls die EEG-Vergütungssätze aus dem Jahr der Inbetriebnahme des Altgeräts anzusetzen sind. „2G geht davon aus, dass in den nächsten Quartalen verstärkt Biogasanlagen-Betreiber in das Repowering ihrer Anlagen aus den ersten Boom-Jahren 2004 bis 2006 investieren werden“, heißt es daher. Gegenwärtig kommt 2G Energy auf einen Börsenwert von 103,5 Mio. Euro. Das entspricht nur gut dem Doppelten des Eigenkapitals. Technologisch ist das Unternehmen bestens positioniert. Auf mittelfristige Sicht bietet das aktuell stark gedrückte Kursniveau eine gute Chance-Risiko-Relation.


Entscheidung vertagt: Die für den 25. November 2013 im Sheraton Frankfurt Airport Hotel & Conference Center angesetzte Gläubigerversammlung von 3W Power ist aufgrund mangelnder Beschlussfähigkeit abgeblasen worden. Als neuen Termin hat der strauchelnde Hersteller von Lösungen zur unterbrechungsfreien Stromversorgung und Wechselrichtern für die Solarindustrie den 18. Dezember 2013 genannt – Ort ist ebenfalls Frankfurt. Auf der Versammlung wollte die Gesellschaft nach Lösungen suchen, um nicht von der Zinslast der 100-Millionen-Euro-Anleihe (WKN: A1A29T) erdrückt zu werden. Für die Beschlussfähigkeit der ersten Gläubigerversammlung wäre es notwendig gewesen, dass wertmäßig mindestens die Hälfte der ausstehenden Anleihen vertreten gewesen wäre. Die für den 18. Dezember angesetzte Versammlung der Bondgläubiger ist hinsichtlich der Bestellung des Rechtsanwalts Klaus Nieding als Vertreter der Anleihegläubiger und seiner Haftungsbeschränkung ohne Mindestquoten beschlussfähig. Bezogen auf konkrete Lösungen zur Bedienung der Anleihe, müssen hingegen mindestens 25 Prozent des ausstehenden Bondvolumens zusammenkommen. Die Schuldverschreibung notiert bei nur noch neun Prozent des Nennwerts. In dem Papier dürften überweigend institutionelle Investoren engagiert sein. Die Aktie von 3W Power ist auf 0,24 Euro abgestürzt. Das entspricht einer Kapitalisierung von 12 Mio. Euro. Ohne eine Lösung der Anleihen-Frage droht dem Unternehmen die Insolvenz.




 

22. November, 2013

Ohne erkennbaren Trend schwankt der Aktienkurs des Solaranlagenbetreibers Colexon seit Monaten zwischen 0,50 und 0,65 Euro. Ein Kapitalschnitt im Verhältnis 4:1, der die Kapitalmarktfähigkeit der Firma verbessern sollte, fand auf einer außerordentlichen Hauptversammlung vor drei Monaten nicht die nötige Mehrheit. Nun haben die Hamburger ihren Neun-Monats-Bericht vorgelegt – wirklich überzeugend sehen die Zahlen erwartungsgemäß nicht aus. Per Ende September kommt Colexon zwar auf einen Gewinn vor Zinsen und Steuern (EBIT) von 3,2 Mio. Euro. Unterm Strich bleibt jedoch nur ein ausgeglichenes Ergebnis stehen. „Der wesentliche operative Schwerpunkt im dritten Quartal lag weiterhin in der Bearbeitung von tatsächlichen und möglichen Garantiefällen und -ansprüchen“, heißt es. Die momentane Liquidität von 4,6 Mio. Euro benötigt das Unternehmen für die Demontage und den Wiederaufbau eines Aufdach-Solarparks einer Solarprojektgesellschaft aus Deutschland. „Aufgrund der hohen Finanzverbindlichkeit in der Projektgesellschaft hat der erfolgreiche Abschluss dieser Maßnahme Priorität und bindet einen Teil der internen Ressourcen bis in das Q2 des folgenden Jahres“, erfahren die Anleger im Zwischenbericht. Da das vierte Quartal witterungsbedingt schwächer ist, rechnet Colexon für das Gesamtjahr mit roten Zahlen. Kapitalisiert ist das Unternehmen gegenwärtig mit weniger als 10 Mio. Euro. Engagements drängen sich gegenwärtig nicht auf.


Mit einer fetten Gewinnwarnung enttäuschte das vermeintliche „KGV-Wunder“ Cliq Digital seine Aktionäre. Statt des bislang in Aussicht gestellten Überschusses von 3,0 Mio. Euro rechnet der Anbieter von mobilen Spielen und Softwaredownloads nur noch mit einem Nettogewinn von 2,3 Mio. Euro. Die Vorhersagen für den Umsatz werden von 70 auf rund 53 Mio. Euro gedrosselt. Als Grund für Plananpassung nennt die frühere Bob Mobile ein „geringeres organisches Wachstum und einige nicht realisierte kleinere Akquisitionen und Kooperationen“. Mit anderen Worten: Cliq Digital hatte Zukäufe, obwohl sie noch gar nicht realisiert waren, schon fest im Ausblick berücksichtigt. Eine konservative Planung sieht wohl anders aus. Dem Vernehmen nach hatte das Unternehmen bereits Kaufkandidaten mit einem Umsatz von insgesamt rund 15 Mio. Euro lokalisiert. Für 2013 rechnet Vorstandschef Luc Voncken hier aber nicht mehr mit Abschlüssen. Aufhorchen lässt folgender Satz: „Cliq Digital untersucht derzeit weitere Finanzierungsmöglichkeiten, um die notwendige Liquidität zur Ausweitung des Geschäfts über kleinere Akquisitionen vorzuhalten und teilweise damit auch das bestehende Darlehen zurückzuführen.“ Erst Ende Oktober hatte Cliq Digital eine Kapitalerhöhung durchgeführt und dabei brutto 1,67 Mio. Euro eingenommen. Noch immer sind die Finanzschulden und die damit verbundenen Zinszahlungen jedoch eine Fußfessel. Aus dieser Perspektive kommt der unbedingte Expansionsdrang schon ein wenig befremdlich daher. Fazit: Grundsätzlich bewegt sich Cliq Digital in interessanten Märkten. Die gegenwärtige Kapitalisierung von 17,7 Mio. Euro sieht ebenfalls moderat aus. Allerdings ist das Vertrauen der Investoren in den Titel angeknackst. Vor diesem Hintergrund ist der Titel maximal eine Halten-Position. Als KGV-Wunder dürfte Clip Digital ausgedient haben. Boersengefluester.de hat seine Ergebnisprognosen jedenfalls spürbar gesenkt.




 

21. November, 2013

Nur sechs Wochen nach der Vorlage der Zahlen für das zweite Quartal muss Südzucker seine Prognosen für das Geschäftsjahr 2013/14 nach unten anpassen. Statt eines Erlösanstiegs von 7,9 auf 8,0 Mrd. Euro geht der Nahrungsmittelproduzent nun von einem Umsatzrückgang auf etwa 7,6 Mrd. Euro aus. Deutlich krasser fällt die Korrektur beim Ergebnis aus. So rechnet der MDAX-Konzern nun nur noch mit einem operativen Gewinn von 650 Mio. Euro. Die bisherige Vorgabe lag bei 825 Mio. Euro. Zur Einordnung: Im Vorjahr kam das Unternehmen noch auf ein Betriebsergebnis von 974 Mio. Euro. Hintergrund der Zielverfehlung sind in erster Linie die unerwartet schlechten Ergebnisse beim Zuckerverkauf. Die jüngste Kurserholung hat sich damit als Falle erwiesen. Nun kommt es darauf an, dass die Marke von 20 Euro hält. Vorsichtige Anleger ziehen schon jetzt die Reißleine.


Lediglich 35.195 Euro steuerte das dritte Quartal zum Nettogewinn von Geratherm bei. Damit steht nach neun Monaten 2013 unterm Strich ein Überschuss von 0,623 Mio. Euro in den Büchern des Medizintechnikunternehmens. Gegenüber dem vergleichbaren Vorjahreswert entspricht das einem mageren Plus von nur 1,5 Prozent. Hier hatte sich so mancher Anleger sicherlich mehr erwartet. Gegenüber dem ersten Halbjahr hat sich das Bild dabei kaum verändert. Die neuen Bereiche wie Lungenfunktionsmessung, Wärmesysteme oder Schlaganfall wachsen deutlich zweistellig, während das Stammgeschäft mit Fieberthermometern und Blutdruckmessgeräten hinterherhinkt. Traditionell wichtig für Geratherm ist das Finanzergebnis. Die Gesellschaft aus Geschwenda verfügt über ein üppiges Aktienportfolio – unter anderem mit Titeln wie Rhön-Klinikum und Werten aus dem Biotechsektor. Der Wert dieser Papiere hat sich zuletzt prima entwickelt. Die Zeit für Verkäufe scheint günstig. Und so stellt Geratherm-Vorstand Gert Frank für das vierte Quartal einen zusätzlichen Finanzertrag von rund 500.000 Euro in Aussicht. Von dem internationalen Abkommen zur Reduzierung der Quecksilberemission erwartet er sich hingegen erst mittelfristig positive Impulse. Das „Minamata-Abkommen“ hatte dem Geratherm-Kurs zuletzt eine ansehnliche Performance beschert. Den Ausblick für 2013 hat Frank derweil nicht angetastet. Es bleibt bei der reichlich unkonkreten Ankündigung, „umsatz- und ertragsmäßig“ besser abzuschließen als im Vorjahr. Boersengefluester.de bekräftigt dennoch seine Kaufempfehlung für den Nebenwert. Der Wandel von der Fieberthermometer-Aktie zum Medtech-Titel nimmt immer konkretere Formen an. Das sollte sich in einer nachhaltig höheren Bewertung niederschlagen.




 

20. November, 2013

IVU Traffic setzt auf einen Schlussspurt. „Das vierte Quartal ist bekanntlich das stärkste Quartal der IVU, weshalb an den für das Geschäftsjahr 2013 geplanten Zielen festgehalten werden kann. Unsere Aufmerksamkeit gilt nun der termingerechten Abarbeitung aller Aufträge zum Jahresende“, lautet die Botschaft aus dem aktuellen Zwischenbericht. Der Auftragsbestand beläuft sich momentan auf immerhin 58,5 Mio. Euro. Demnach kalkuliert der Telematikspezialist und Anbieter von Software für Wahlauswertungen weiterhin bei Umsätzen von 45 Mio. Euro mit einem Rohergebnis von 33 Mio. Euro. Im Gegensatz zum Umsatz spiegelt das Rohergebnis die Wertschöpfung aus der Programmierung der eigenen Software wider. Die im Prinzip nur zugekaufte Hardware (wie etwa Ticketautomaten) bleibt außen vor. Nach neun Monaten 2013 kommen die Berliner zwar auf ein Rohergebnis von knapp 21,8 Mio. Euro. Unterm Strich steht derzeit allerdings nur ein Überschuss von 55.000 Euro. Der entsprechende Vorjahreswert von 938.000 Euro sieht deutlich imposanter aus. Auf dem Frankfurter Eigenkapitalforum präsentierte IVU-Finanzvorstand Frank Kochanski IVU als Unternehmen mit großen Wachstumsschancen, einer soliden Bilanz und einer unterbewerteten Aktie. Seit Jahresbeginn hat das Papier bereits um 65 Prozent an Wert gewonnen, tritt seit Anfang Oktober allerdings ein wenig auf der Stelle. Gegenwärtig kommt das Unternehmen auf eine Kapitalisierung von 37,8 Mio. Euro. Abgesehen von 3,22 Mio. Euro Pensionsrückstellungen ist die Gesellschaft frei von Finanzverbindlichkeiten. Das Eigenkapital lag per Ende September bei 29,63 Mio. Euro. Die „große Unbekannte“ ist zum gegenwärtigen Zeitpunkt allerdings die Gewinnausbeute. Sollten die Berliner im Abschlussviertel die erhofften Ergebnisse erzielen, wäre der Titel in der Tat eine günstige Alternative zur Init-Aktie. Aber selbst das Vorzeigeunternehmen aus Karlsruhe hat gegenwärtig einen ungewöhnlich großen Rückstand auf die Jahresziele. Und so bleibt für die Anleger gegenwärtig nur das Prinzip Hoffnung. Den Geschäftsbericht für 2013 wird IVU Traffic am 20. März 2014 vorlegen. Anleger sollten vorerst engagiert bleiben.


Unter vergleichsweise hohen Umsätzen ist der Aktienkurs von Nanofocus zuletzt angezogen. Der Spezialist für 3D-Messtechniksysteme hat sich auf dem Frankfurter Eigenkapitalforum vor Investoren präsentiert und die bisherigen Ziele für das laufende Jahr bekräftigt. Demnach plant die Gesellschaft aus Oberhausen für 2013 mit Erlösen von rund 10 Mio. Euro – obwohl zum Halbjahr erst 2,8 Mio. Euro Umsatz in den Büchern standen. Die operative Marge sieht Nanofocus dabei nördlich von 1,5 Prozent. Dem Vernehmen nach haben insbesondere Automobilhersteller wie der Topkunde Volkswagen großes Interesse an der Technologie von Nanofocus. Eingesetzt wird die Messtechnik dort etwa im Bereich der Optimierung von Motoren. Andere wichtige Kundengruppen stammen aus den Bereichen Medizintechnik, Materialwissenschaft und Sicherheitstechnik. Dr. Kalliwoda Research gibt derzeit ein Kursziel von 4,50 Euro aus. Bis dahin hätte der Micro Cap – die Kapitalisierung beträgt nur rund 9 Mio. Euro – noch ein Potenzial von mehr als 45 Prozent.


Der MDAX-Konzern Krones will künftig 25 bis 30 Prozent des Jahresüberschusses in Form von Dividenden an die Aktionäre weiterreichen. Bislang hatte der Hersteller von Getränkeabfüllmaschinen eine Range von 20 bis 25 des Nettogewinns für Ausschüttungen reserviert. Demnach könnte bereits die Dividende für 2013 höher ausfallen als bislang gedacht. Zur Einordnung: Krones kalkuliert für das laufende Jahr bei einem Umsatzanstieg von vier Prozent mit einer Marge vor Steuern von 5,8 bis 6,0 Prozent. 2012 erzielte die Gesellschaft aus Neutraubling in der Nähe von Regensburg einen Umsatz von 2.664,2 Mio. Euro. Folglich dürfte der Gewinn vor Steuern im laufenden Jahr bei etwa 165 Mio. Euro liegen. Nach Abzug von Steuern könnten etwa 115 Mio. Euro übrig bleiben. Sollte Krones hiervon 30 Mio. Euro als Dividende auskehren – was einer Quote von 26 Prozent entspricht –, würde das auf eine Dividende von 0,95 Euro pro Aktie hinauslaufen. Zum Vergleich: Für 2012 zahlte das Unternehmen 0,75 Euro pro Anteilschein, was einer Rekordsumme von 23,7 Mio. Euro entsprach. Sofern Krones für 2013 jede Aktie mit 0,95 Euro bedienen würde, entspräche allerdings auch das „nur“ einer Rendite von 1,5 Prozent. Unter Dividendenaspekten gibt es also deutlich attraktive Papiere. Hauptprofiteur der etwas großzügigeren Dividendenpolitik ist die Familie Kronseder. Auf sie entfallen 51,85 Prozent der Aktien. Erst kürzlich hatten Vorstandschef Volker Kronseder und Aufsichtsrat Norman Kronseder den Übergang ihrer Aktien an ihre Kinder geregelt. Dazu hatte Volker Kronseder seine Anteile in eine Stiftung eingebracht. Das Familienpaket hat einen Wert von immerhin gut 1 Mrd. Euro. Unabhängig davon bleibt die Krones-Aktie einer unserer Top-Picks aus dem MDAX.


Am 4. Dezember 2013 wird der Vorstand von InTica Systems auf der MKK – Münchner Kapitalmarktkonferenz präsentieren. Mit dem Neun-Monats-Bericht hat das Unternehmen aus Passau nun gezeigt, dass der Titel auf jeden Fall einen Blick wert ist. Bei einem Umsatzanstieg von knapp vier Prozent auf 28,6 Mio. Euro kam das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) von 0,374 auf 0,775 Mio. Euro voran. Den Löwenanteil des Erlöses erzielt der Hersteller von elektronischen Bauteilen mit der Automobilindustrie. Zudem adressiert die Gesellschaft Kunden aus der Industrie und dem Telekomsektor – kein ganz einfaches Geschäft. Der für InTica wichtige Solarsektor entpuppte sich zuletzt als Rohrkrepierer, und im Telekombereich herrscht anhaltender Preiswettbewerb. Offenbar zeichnet sich aber allmählich eine Wende ab. So betont der Vorstand im Zwischenbericht: „Auch im Segment Industrieelektronik sollen regenerative Energiequellen sowie zusätzliche Neuentwicklungen mittelfristig wieder für Wachstumsimpulse sorgen.“ Für das Gesamtjahr rechnet das Management mit Erlösen von „etwas unter 40 Mio. Euro“ sowie einer EBIT-Marge von rund drei Prozent. Dem steht ein Börsenwert von nur knapp 17 Mio. Euro entgegen. Gemessen an der jetzigen Ertragsstärke kommt der Small Cap auf ein optisch hohes 2014er-KGV von knapp 20. Dafür wird die InTica-Aktie allerdings deutlich unter Buchwert gehandelt.


Seit dem Frühjahr 2013 schwankt der Kurs von Eyemaxx relativ erratisch in einer Range zwischen 6,50 und 7,50 Euro. Das österreichische Unternehmen mit Notiz in Frankfurt hat sich auf die Entwicklung von Einkaufszentren in kleineren und mittleren Städten fokussiert. Der Börsenwert beträgt knapp 20 Mio. Euro. Wesentliche Zielregionen sind osteuropäische Länder wie Polen, Tschechien oder Slowokei – aber natürlich auch Österreich. In Deutschland versucht Eyemaxx mit der Renovierung von in die Tage gekommenen Fachmärkten Fuß zu fassen. Zudem errichtet Exemaxx Lagerhallen für Unternehmen aus der Logistikbranche. Die Geschäfte laufen ganz anständig, wenngleich auf deutlich niedrigerem Niveau als vor Ausbruch der Finanzkrise. Strippenzieher bei Eyemaxx ist Vorstandschef Michael Müller, der gleichzeitig auch gut 79 Prozent der Aktien hält. Nur 20,5 Prozent der Anteile befinden sich im Streubesitz. Auffällig ist Eyemaxx am Kapitalmarkt bislang in erster Linie durch die Emission von mittlerweile drei Mittelstandsanleihen geworden. Die Aktie steht dagegen im Abseits. Auf die Watchlist sollten Anleger den Titel dennoch nehmen: Wie zu hören ist, will sich die Gesellschaft künftig breiter aufstellen. Das könnte dem Titel Auftrieb geben. Spekuliert wird in diesem Zusammenhang auch über eine Kapitalmaßnahme – möglicherweise sogar in Form einer kombinierten Barmaßnahme plus Anleihe-Emission. Fakt ist: Bei der gegenwärtigen Kapitalisierung wirkt der geringe Streubesitz auf institutionelle Investoren eher abschreckend. Wie uns Vorstandschef Müller im Hintergrundgespräch verrät, denkt er jedoch keinesfalls daran, seine Anteile umzuplatzieren. Interessant: Müller gehört auch der Bauzulieferer VST Technologies, der unlängst einen Mittelstandsbond (WKN: A1HPZD) platzierte. Für den Eyemaxx-Chef steht VST mit seiner innovativen Verschalungstechnik vor einer extrem positiven Entwicklung. Weitere Infos dazu finden Sie HIER.


Testsieger_banner_ausgezeichnete-preise_728x90


 

19. November, 2013

Für bis zu 300 Mio. Euro will der DAX-Konzern Infineon eigene Aktien zurückkaufen. Bezogen auf den gegenwärtigen Kurs von 7,20 Euro könnten damit fast 41,7 Millionen Anteilscheine erworben werden. Das entspricht bis zu vier Prozent aller umlaufenden Titel. Zum 30. September 2013 verfügte der Chiphersteller über eine Netto-Cashposition von gut 1,98 Mrd. Euro. Die Dividende für das Geschäftsjahr 2012/13 lassen die Münchner bei 0,12 Euro pro Aktie. Das entspricht einer Rendite von 1,7 Prozent. Die Kombination von Dividende plus Aktienrückkauf ist nach Auffassung von boersengefluester.de sehr sinnvoll und einer reinen Dividendenstrategie überlegen – zumal die Gewinnausschüttung nur unter Abzug von Steuern beim Anleger ankommt. Infineon ist derzeit eine Halten-Position. Die theoretischen Auswirkungen eines Aktienrückkaufs auf den Aktienkurs haben wir bereits vor einiger Zeit durchgerechnet. Sie finden den sehr nutzwertigen Beitrag HIER.


Zur Achterbahnfahrt startete der Aktienkurs von Matica Technologies nach Vorlage des groben Zahlenüberblicks für die ersten neun Monate 2013. Die bis Anfang September noch als Digital Identification Solutions (DISO) firmierende Gesellschaft musste im dritten Quartal 2013 ein Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) von minus 0,132 Mio. Euro hinnehmen. Per Ende September steht nun ein EBIT von 0,676 Mio. Euro in den Büchern. Zu berücksichtigen ist allerdings, dass im ersten Jahresviertel allein rund 0,4 Mio. Euro aus dem Verkauf der Büroräume in Singapur das Ergebnis positiv beeinflussten. Klar: Mit einem derart enttäuschenden Abschneiden des Anbieters von Produkten rund um den Bereich ID-Karten hatte wohl kaum jemand gerechnet. Andererseits bietet die Matica-Aktie auf mittlere bis lange Sicht noch immer eine interessante Story. 66,17 Prozent der Anteilscheine befinden sich im Besitz von Matica System. Über die langfristigen Börsenpläne die Italiener mit der Gesellschaft aus Esslingen am Neckar lässt sich nur spekulieren. Perspektivisch scheint ein Börsenrückzug allerdings die wahrscheinlichste Variante, zumal das Verhältnis mit den bestehenden freien Aktionären als eher schwierig einzustufen ist. Die Kapitalisierung beträgt rund 9,3 Mio. Euro. Das entspricht nicht einmal 40 Prozent des zum Halbjahr ausgewiesenen Eigenkapitals. Zudem verfügt Matica über stattliche finanzielle Mittel. Sollten die Italiener eines Tages tatsächlich eine Schlussofferte machen, müsste sie wohl erheblich über dem aktuellen Kurs liegen. Bis dahin könnte die Matica-Notiz zwar noch mächtig schwanken. Small-Cap-Investoren mit Ausdauer lassen sich davon aber nicht abschrecken.


Nachdem Muehlhan zum Halbjahr seine Prognose für das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) drastisch zusammenstreichen musste, hat sich die Lage für den Spezialisten von Oberflächenbeschichtungen im maritimen Bereich ein wenig aufgehellt. Für 2013 rechnen die Hamburger bei Erlösen von 195 bis 200 Mio. Euro nun mit einem EBIT in einer Range von 3,0 bis 4,5 Mio. Euro. Ende Juli hatte Vorstandschef Stefan Müller-Arends die Bandbreite auf 2,0 bis 4,5 Mio. Euro nach unten korrigiert. Zur Einordnung: Per Ende September 2013 kommt das Unternehmen auf ein EBIT von 4,97 Mio. Euro. Im Abschlussviertel dürfte Muehlhan also Verluste schreiben. Hintergrund sind die noch zu erwartenden Belastungen infolge der Trennung von den defizitären Werftaktivitäten in China und Katar. Der Börsenwert beträgt derzeit 28,7 Mio. Euro. Das ist weniger als die Hälfte des Eigenkapitals. Auch unter KGV-Aspekten weiß der Small Cap durchaus zu gefallen. Nach den herben Verlusten aus den Jahren 2011 und 2010 ist das Vertrauen der Investoren in den Titel aber noch eher schwach ausgeprägt. Unterm Strich ist das Papier jedoch haltenswert.




 

18. November, 2013

Von Januar bis Mitte Oktober 2013 hatte es den Anschein, als ob der Aktienkurs von aap Implantate im Tiefschlaf liegen würde. Doch seit einigen Wochen ist die Notiz des Spezialisten für Biomaterialien und Implantate für orthopädische Anwendungen kräftig angesprungen. Mit ein Auslöser für das neue Kaufinteresse waren die Neun-Monats-Zahlen sowie eine ansprechende Präsentation des Vorstands auf dem Frankfurter Eigenkapitalforum. Für das Gesamtjahr 2013 rechnet das Management mit Erlösen von rund 40 Mio. Euro und einem Anstieg des Gewinns vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) von 4,8 auf 5,3 Mio. Euro. 2014 soll dann bei Erlösen von 44 Mio. Euro ein EBITDA von 8 Mio. Euro möglich sein. Momentan beträgt der Börsenwert von aap 66,6Mio. Euro, was um etwa 25 Prozent oberhalb des Buchwerts liegt. Kurzfristig sieht der Titel etwas überhitzt aus. Auf mittlere Sicht könnte es mit der Notiz dann aber weiter nach oben gehen. Die Bewertung sieht moderat aus, zumal die Berliner auch unterm Strich schwarze Zahlen schreiben. Das 2015er-KGV ist bei lediglich knapp zehn anzusiedeln.


Neu aufgeflammt ist die Abfindungsspekulation bei Secunet Security Networks. Allein seit Ende Oktober hat die Notiz des Spezialisten für IT-Sicherheitsanwendungen – etwa für den Einsatz in Behörden oder Firmen – um 22 Prozent an Wert gewonnen. Bezogen auf den Schlusskurs 2012 ergibt sich gar ein Plus von fast 70 Prozent. Großaktionär der Gesellschaft aus Essen ist der Banknotenkonzern Giesecke & Devrient. Die Münchner halten nach offiziellen Angaben 78,96 Prozent an Secunet. Der Streubesitz beträgt 10,38 Prozent. Anfang Oktober musste Secunet einräumen, dass die bisherige Prognose aufgrund von Projektverschiebungen nicht mehr zu halten sei. Statt eines Anstiegs beim operativen Gewinn, sei nun für 2013 vielmehr mit einem EBIT-Rückgang von etwa 30 Prozent auf 4 Mio. Euro zu rechnen. An der momentanen Geschäftsentwicklung kann der Run auf die Aktie also kaum liegen. Letztlich kommt aufgrund spezieller Bestimmungen hinsichtlich nur Giesecke als Aufkäufer in Betracht. Boersengefluester.de hatte bereits Ende Juni auf die Kursrally bei Secunet hingewiesen. Den Beitrag finden Sie HIER


Angesichts der Flut an Firmenzahlen ist beinahe untergegangen, dass der Dämmstoffhersteller Sto seine Prognosen für 2013 nach oben angepasst hat. Zwar geht die Gesellschaft aus Stühlingen weiterhin von einem Umsatzanstieg um rund zwei Prozent aus. Beim Gewinn vor Zinsen und Steuern (EBIT) kalkuliert der Sto-Vorstand nun aber mit einer Verbesserung gegenüber dem Vorjahreswert von 95,3 Mio. Euro. Grund für den gestiegenen Optimismus ist in erster Linie die vorteilhafte Entwicklung der Rohstoffpreise. Bislang hatte die Gesellschaft für 2013 einen EBIT-Rückgang vorhergesagt. Konkrete Zahlen zur Ertragslage nach neun Monaten nannte Sto allerdings nicht. Das Unternehmen bestätigte lediglich, dass sowohl das EBIT als auch der Nettogewinn über den vergleichbaren Vorjahreswerten liegen würden. Noch immer auf Eis liegt hingegen die auf der jüngsten Hauptversammlung beschlossene Umwandlung der AG in eine „SE & Co. KGaA“. Ungeachtet dessen zieht die Vorzugsaktie von Sto weiter ihre Bahnen nach oben. Der Bauzulieferer zählt zu den absoluten Top-Werten aus dem Sektor. Anleger sollten daher engagiert bleiben.




 

15. November, 2013

Um gut neun Prozent auf 3,50 Euro haben die Analysten von Montega ihr Kursziel für die Aktie von Edel heraufgesetzt. Ihrer Meinung nach hat sich die „Ergebnisqualität deutlich verbessert“.  Zudem verweisen sie auf die attraktive Dividendenrendite von gegenwärtig 4,4 Prozent. Das Hamburger Musik- und Verlagshaus hatte kürzlich angekündigt, für das Geschäftsjahr 2012/13 (30. September) erneut eine „steuerfreie“ Dividende von 0,10 Euro pro Anteilschein auszukehren. Die Hauptversammlung findet im Mai 2014 statt. Die ebenfalls aus Hamburg stammenden Montega-Experten rechnen für 2015 beim Ergebnis je Aktie mit einem Sprung von 0,13 auf 0,21 Euro. Demnach käme der Small Cap auf ein 2015er-KGV von nur knapp elf. Einen ausführlichen Bericht über die Edel-Aktie finden Sie auf boersengefluester.de HIER.


Die vorläufigen Neun-Monats-Zahlen hatte Softing bereits Anfang November präsentiert. Zwar blieb die erhoffte Prognoseanhebung des Spezialisten für Automatisierungstechnologien aus. Doch unterm Strich hat die Gesellschaft einmal mehr überzeugende Resultate vorgelegt. Auch die Präsentation auf dem Frankfurter Eigenkapitalforum kam bei den Investoren gut an. Einzig der bereits stark gestiegene Aktienkurs lässt viele Anleger fragen, wie weit die Notiz noch klettern kann. In den vergangenen drei Jahren hat der Anteilschein der Gesellschaft aus Haar bei München um 525 Prozent zugelegt. Der gegenwärtige Börsenwert von 96 Mio. Euro entspricht nun fast dem Vierfachen des Eigenkapitals. Die Analysten von Warburg Research halten die Softing-Aktie aber immer noch nicht für ausgereizt und haben das Kursziel zuletzt von 13 auf 16 Euro erhöht. Gegenwärtig kostet der Anteilschein 14,90 Euro. Markige Worte hat Vorstandschef Wolfgang Trier auch im aktuellen Zwischenbericht zur politischen Situation in Deutschland gewählt. Eine Kostprobe: „Eine sich abzeichnende große Koalition frei nach dem Motto „konservatives Parlament gewählt, Planwirtschaft serviert“ plant unseren Arbeitsmarkt für das schwache untere Ende zu verschließen. Willkürlich festgesetzte Mindestlöhne statt marktbestimmter Löhne, Vernichtung der Leiharbeit statt Beibehaltung von Einstiegschancen in Festanstellung, starre Frauenquoten statt etwa einer Motivation von Mädchen für technisch orientierte Berufe, Mietpreisfestlegungen statt Konzepte zur Stimulation des Wohnungsbaus. Wohin man blickt, nichts als Mangelverwaltung statt Problemlösung. Mangelverwaltung mit Zuteilung der knappen Ressourcen an ausgesuchte Klientel. Das ist das klassische Instrument sozialistischer Führungs-Cliquen. Niemand würde sich mehr wundern, wenn eine große Koalition morgen die gesetzliche Festlegung des Brotpreises verkünden würde.“


Kaum eine Immobiliengesellschaft hat in diesem Jahr ein derart strammes Expansionstempo hingelegt, wie Adler Real Estate. Insgesamt fünf Kapitalmaßnahmen haben die Frankfurter 2013 durchgezogen und dabei etwa 60 Mio. Euro eingesammelt. Mittlerweile verfügt Adler Real Estate über ein Portfolio von rund 9000 Wohnungen – die meisten davon in Rostock, Düsseldorf, Dresden, Leipzig, Kiel, Hagen und Lübeck – im Wert von 500 Mio. Euro. Zum Vergleich: Die Marktkapitalisierung beträgt zurzeit 65 Mio. Euro. Seit Jahresbeginn hat der Small Cap bereits um fast 200 Prozent an Wert gewonnen. Dabei hat die Expansion auch deutliche Spuren in der Bilanz hinterlassen: Die Finanzschulden türmen sich mittlerweile auf rund 640 Mio. Euro. Das Eigenkapital von zuletzt 81 Mio. Euro entspricht knapp 23 Prozent der Bilanzsumme. Fazit: Heiße Aktie, die nach dem steilen Anstieg erst einmal konsolidieren sollte.




 

14. November, 2013

Sonderlich dynamisch zeigte sich der Aktienkurs der Nürnberger Beteiligungs-AG zuletzt nicht gerade. Dividendenorientierte Langfristanleger, wie sie bei der Versicherungsgruppe in der Mehrzahl sein dürften, können damit aber vermutlich gut leben. Sofern der Aktienkurs den Dividendenabschlag von zuletzt 2,90 Euro im Jahresverlauf aufholt, ergibt sich eine ansehnliche Rendite von 4,8 Prozent. Nachdem die Gesellschaft in den vergangenen 20 Jahren die Dividende 14-mal erhöht und nicht einmal gekürzt hat, ist schwer vorstellbar, dass die Nürnberger für 2013 den Rotstift ansetzen. Dabei läuft die Gewinnentwicklung mit einem Rückgang von fast 38 Prozent auf 51,9 Mio. Euro nach neun Monaten 2013 nicht gerade wunschgemäß. Immerhin bestätigte die Gesellschaft nun ihre – zum Halbjahr reduzierte –Prognose, wonach für 2013 mit einem Überschuss von rund 60 Mio. Euro zu rechnen sei. Ins Jahr gestartet war das Unternehmen mit einer Zielvorgabe von etwa 70 Mio. Euro. Allerdings gab es im laufenden Jahr ungewöhnlich viele Elementarschadenereignisse, etwa die Flutkatastrophe von Mai/Juni. Unsere Empfehlung: Halten.


Air Berlin-Vorstandschef Wolfgang Prock-Schauer macht keinen Hehl daraus: „Der Geschäftsverlauf der ersten neun Monate 2013 entspricht nicht unseren Erwartungen.“ So agiert die Airline bei Erlösen von 3,25 Mrd. Euro mit fast 81 Mio. Euro in der Verlustzone. Das bisherige Ziel, auf EBIT-Basis (Ergebnis vor Zinsen und Steuern) eine „schwarze Null“ zu schreiben, kann der SDAX-Konzern knicken. Brisant: Zum 30. September ist das Eigenkapital mit minus 6,14 Mio. Euro immer noch im negativen Terrain. Zwar weist Air Berlin im Zwischenbericht darauf hin, dass dieser Umstand „keinen den laufenden Betrieb des Unternehmens gefährdenden Sachverhalt darstellt“. Doch wirklich Vertrauen erweckend klingt die folgende Formulierung auch nicht gerade: „Die Directors und die Mitglieder des Management Board kommen auf der Basis fundierter Erwartungen – insbesondere hinsichtlich der planmäßig verlaufenden Umsetzung des Turnaround-Programms Turbine und dessen mittelfristige Auswirkungen auf die Ertragsentwicklung – sowie angesichts der zum Ende der ersten neun Monate 2013 vorhandenen Liquiditätsausstattung zu der begründeten Annahme, dass die Gesellschaft über entsprechende Ressourcen verfügt, um den Geschäftsbetrieb in den restlichen Monaten des laufenden Geschäftsjahres 2013 sowie im folgenden Geschäftsjahr 2014 aufrechtzuerhalten.“ Air Berlin sitzt auf Finanzschulden von rund 1,1 Mrd. Euro. Der Börsenwert beträgt nur noch 203 Mio. Euro. Damit wackelt der SDAX-Platz ganz gewaltig. Anleger sollten den Titel weiter meiden.


Vom allgemeinen Börsenverlauf weitgehend abgekoppelt hat sich die Alba-Aktie – manchem Anleger vielleicht noch besser unter dem früheren Namen Interseroh bekannt. Das Unternehmen ist seit geraumer Zeit eine Tochtergesellschaft des Berliner Recyclingdienstleisters Alba Group. Im Freefloat befinden sich nur noch 14,68 Prozent der Anteilscheine. Und die werden mit einer Garantiedividende von netto 3,25 Euro (brutto 3,94 Euro) pro Aktie bedient. Andernfalls würden die Börsianer wohl auch aufgeregter auf die neuesten Zahlen reagieren. Nach neun Monaten 2013 liegt Alba beim Gewinn vor Zinsen und Steuern (EBIT) mit 17,61 Mio. Euro nämlich um gut 50 Prozent hinter dem Vorjahreswert zurück. Zu schaffen macht den Kölnern eine unangenehme Mixtur aus schwacher Nachfrage und niedrigen Preisen. Für das Gesamtjahr 2013 rechnet Alba – bei rückläufigen Erlösen – mit einer „deutlichen Reduzierung des Vorsteuerergebnisses“. Der noch vorhandene Streubesitz dürfte dennoch relativ gelassen bleiben: Die Dividendenrendite beträgt immerhin 5,2 Prozent. Das macht den – an sich zyklischen Titel – zu einem cleveren Anleihenersatz. Halten. Weitere Infos zum Thema Garantiedividenden finden Sie unter diesem LINK.


Als relativ kurze Episode hat sich der Oktober-Ausflug von Curasan über die Marke von 3 Euro herausgestellt. Mittlerweile stabilisiert sich die Notiz des Spezialisten für regenerative Medizin aber wieder und pendelt im Bereich um 2,80 Euro. Die Neun-Monats-Zahlen lagen weitgehend im Rahmen der Erwartungen. So steht per Ende September 2013 ein Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) von minus 1,35 Mio. Euro in den Büchern. Insgesamt beläuft sich der Fehlbetrag auf 1,34 Mio. Euro. Die Vorjahreszahlen lassen sich aufgrund der Übernahme des Dentalgeschäfts der Riemser Pharma GmbH kaum mit den Vorjahresdaten vergleichen. Gegenwärtig rechnet Curasan für 2013 mit Umsätzen von rund 6 Mio. Euro und einem „geringen Verlust“. Ursprünglich lag die Ergebnisplanung bei einem Minus von 2,5 Mio. Euro. Auffällig ist, dass die liquiden Mittel in der Bilanz weiter auf dem Rückmarsch sind – von 3,01 Mio. Euro zum Jahresende 2012, über 1,39 Mio. Euro per 30. Juni, auf nun knapp 0,59 Mio. Euro. Noch keine Neuigkeiten gibt es hinsichtlich der Schadenersatzforderungen gegen den ehemaligen Vertriebspartner Stryker. Mitte Oktober 2013 hatte Curasan in dieser Sache vor Gericht grundsätzlich Recht bekommen. Über die Höhe der Kompensation wird jedoch gesondert entschieden. Es gibt bestimmt knackigere Investmentstorys als Curasan. Für langfristig orientierte Small-Cap-Anleger ist das Papier aber durchaus interessant, zumal Curasan durch den Riemser-Deal in eine neue Größenklasse wächst. Ganz wichtig: Auch kostenmäßig scheint die Firma derzeit alles im Griff zu haben. Der Börsenwert beträgt 20,5 Mio. Euro. Die Analysten von Warburg Research hatten nach den Halbjahreszahlen ein Kursziel von 4 Euro genannt.


Rückschlag für Medisana: Der Anbieter von Blutdruckmessgeräten und ähnlichen Produkten zur Überprüfung von Gesundheit und Fitness wird im laufenden Jahr erneut mit einem negativen operativen Ergebnis abschließen. Zum Halbjahr hatte die Gesellschaft aus Neuss noch die Rückkehr in die Profitablilität angekündigt. Zur Forcierung des Wachstums hatte Medisana zudem eine recht komplexe Kapitalerhöhung durchgezogen, die allerdings nicht komplett platziert werden konnte. Als Grund für die verfehlten 2013er-Ziele nennt Vorstandschef Ralf Lindner „Umsatzverlagerungen in Folgequartale“ sowie „eine geringere Nachfrage in wichtigen Produktgruppen aufgrund ungünstiger Witterungsbedingungen“. Für die Aktie von Medisana kommt die Gewinnwarnung zur Unzeit. Die strategische Expansion Richtung Sport und Fitness – neue Medisana-Produkte laufen auch über den App-Store von Apple – sorgte zur Jahresmitte für neue Kauflaune bei den Investoren. Kurzfristig dominiert nun wieder die Skepsis. Aus charttechnischer Sicht ist wichtig, dass der Titel nicht signifikant unter die Marke von 2 Euro rutscht. Kapitalisiert ist der Small Cap mit knapp 20 Mio. Euro. Das entspricht etwa dem Doppelten des Buchwerts. Boersengefluester.de rät, den Titel vorerst im Depot zu belassen.


Nun also doch: Der Onlinehändler getgoods.de hat die Eröffnung des Insolvenzverfahrens beantragt. Gespräche mit Investoren sind dem Vernehmen nach gescheitert. Kolportiert wird in diesem Zusammenhang der Name Metro, dem früheren Arbeitgeber von getgoods.de-Vorstandschef Markus Rockstädt-Mies. Damit haben sich die zahlreichen Gerüchte der vergangenen Tage als begründet erwiesen. „Im Rahmen des Insolvenzverfahrens werden die Gespräche fortgeführt. Die Aktionäre der getgoods.de AG sollen entsprechend informiert werden. Für die übrigen Gesellschaften des getgoods-Konzerns wird aktuell die Insolvenzsituation noch abschließend geprüft. Der Geschäftsbetrieb soll aufrechterhalten werden“, heißt es in einer offiziellen Mitteilung. Angesichts der dramatischen Entwicklung ist umso unverständlicher, wie Rockstädt-Mies noch am 21. Oktober tönen konnte, dass er mit „frischem Geld auf Einkaufstour“ sei und den Ecommerce-Anbieter 004 Trading GmbH mit den Töchtern Technikwelt und Vertixx übernommen habe. Zuvor hatte das Unternehmen aus Frankfurt/Oder das Anleihenvolumen des vor gut einem Jahr emittierten Bonds (WKN: A1PGVS) bei „ausschließlich langfristig orientierten internationalen Investoren“ nochmals aufgestockt. Wersich hinter diesen Geldgebern versteckt, ist offen. Die Börsianer reagierten mit einem neuerlichen Kursrutsch auf 0,175 Euro auf die Katastrophenmeldung. Gegenwärtig kommt getgoods.de auf einen Börsenwert von 3,4 Mio. Euro. Nun beginnt vermutlich bald die große Stunde der „Insolvenzzocker“. Seriöse Anleger machen einen weiten Bogen um Aktie und Anleihe. Mit ziemlicher Sicherheit wird es jedoch eine Klagewelle gegen die Firma geben. Betroffen sind aber wohl auch der Deutsche Handballbund und der Fußballverein Arminia Bielefeld. Immerhin ziert der Schriftzug „getgoods.de” sowohl die Trikots der Nationalmannschaft als auch die der Zweitliga-Kicker.




 

13. November, 2013

Treppenförmig nach oben geht es mit dem Aktienkurs von Grand City Properties. (boersengefluester.de hatte den Titel bereits ausführlich vorgestellt. Zu dem Artikel kommen Sie HIER) Nun hat Berenberg-Analyst Kai Klose eine 48 Seiten umfassende Kaufstudie mit Kursziel 7,50 Euro für den Anteilschein des Spezialisten für Wohnimmobilien in Nordrhein-Westfalen und Berlin verfasst.  Im Hintergrundgespräch mit boersengefluester.de deutete Beratungsgremium-Mitglied Christian Windfuhr nun an, dass die Gesellschaft mit Sitz in Luxemburg für 2013 sogar die Aufnahme einer Dividendenzahlung plant. Zur Diskussion steht ein Betrag von rund 20 Mio. Euro, bezogen auf die einzelne Aktie ergäbe das rund 0,22 Euro – was wiederum einer Dividendenrendite von 3,5 Prozent entsprechen würde. Trotz eines Börsenwerts von mittlerweile fast 570 Mio. Euro ist die Aktie von Grand City Properties lediglich im schwach regulierten Entry Standard gelistet. Dem Vernehmen nach soll aber im kommenden Jahr ein Wechsel in den Prime Standard erfolgen.


Auch wenn UMS United Medical Systems International die Gewinnprognose für 2013 von 0,60 bis 0,65 Euro wohl nur am unteren Ende der Spanne erreichen wird, der Small Cap bleibt eine solide Anlage. UMS ist ein nahezu komplett in den USA tätiges Medizintechnikunternehmen, das sich auf den mobilen Einsatz von Geräten für die Bereiche Urologie, Radiologie und Gynäkologie spezialisiert hat. Als Unsicherheitsfaktor zeigt sich – neben dem permanenten Währungsrisiko Euro/Dollar – derzeit die Gesundheitsreform von US-Präsident Barack Obama. UMS-Vorstandschef Jorgen Madsen geht jedoch davon aus, dass sich dieser Schleier im ersten Quartals 2014 lüften wird. Angesichts der soliden Bilanz und des stetigen Cashflows deutet Madsen im Gespräch mit boersengefluester.de auf dem Frankfurter Eigenkapitalforum an, dass die Dividende für 2013 wohl kaum unterhalb des Vorjahreswerts von 0,55 Euro pro Aktie liegen wird. Damit käme UMS auf eine Rendite von immerhin 5,8 Prozent. Ebenfalls gut zu wissen: Die Dividende wird wohl noch auf Jahre hinaus „steuerfrei“ bleiben (weitere Infos zu diesem Aspekt finden Sie HIER). Andererseits wird das Papier noch immer mit gut dem Vierfachen des Buchwerts und einem KGV von rund 15 gehandelt. Das engt den Spielraum nach oben ein. Haltenswert ist der Titel aber allemal – besonders für Dividendenjäger.


Zwei Tage nach der abgesagten Investorenpräsentation auf dem Eigenkapitalforum in Frankfurt, nimmt der Kurssturz bei dem Onlinehändler getgoods.de immer bedrohlichere Ausmaße an. Die Aktie verliert um 60 Prozent auf 0,38 Euro an Wert. Der vor gut einem Jahr emittierte Mittelstandsbond (WKN: A1PGVS) der Firma aus Frankfurt/Oder sackt um 45 Prozent ab und notiert bei nur noch 17 Prozent des Nennwerts. Schwarz ärgern können sich insbesondere die Anleiheninhaber, die sich noch zu Jahresmitte zu einem Investment haben hinreißen lassen. Immerhin stockte getgoods.de die mit einem Kupon von 7,75 Prozent versehene Schuldverschreibung zuletzt um rund 10 Mio. Euro auf. Im Oktober 2010 setzte das Unternehmen Anleihen im Volumen von 30 Mio. Euro ab. Der nächste Zinszahlungstermin ist etatmäßig für den 16. November angesetzt. Bedient wird das Papier im Quartalsrhythmus. Aus heutiger Sicher ist allerdings kaum vorstellbar, dass getgoods.de die Zahlung leisten kann. In den Anleihebedingungen des Wertpapierprospekts heißt es: „Im Falle einer Insolvenz der Emittentin sind die Anleger nach Maßgabe der Insolvenzordnung mit den sonstigen nicht bevorrechtigten Gläubigern der Emittentin gleichgestellt. Vor den Ansprüchen der Anleihegläubiger werden insbesondere dinglich besicherte Ansprüche Dritter bedient. Es besteht auch keine Einlagensicherung. Es ist insoweit ein Totalverlust möglich.“ Getgoods.de hatte am 7. November die Veröffentlichung des Zwischenberichts wegen des im September erfolgten Zukaufs der pauldirekt GmbH auf den 25. November 2013 verschoben. Das Shoppingportal für Männer gehörte zuvor dem Onlinehändler Ecommerce Alliance. Bedenklich: Der sonst nie um markige Statements verlegene getgoods.de-Chef Markus Rockstädt-Mies schweigt zu den möglichen Hintergründen des Verfalls von Aktie und Anleihe. Die Börsenbewertung ist auf weniger als 7 Mio. Euro geschmolzen. Boersengefluester.de bleibt bei seiner Dauerverkaufsempfehlung.


Mit einem Börsenwert von knapp 0,51 Mio. Euro ist 7Days Music Entertainment der mit Abstand kleinste Wert aus unserem Anlagespektrum DataSelect. Als Investment ist der Titel für die meisten Anleger damit wohl ohnehin ein Tabu. Seit Jahren kämpft das Musiklabel mit sinkenden Erlösen und kommt wirtschaftlich nicht auf die Füße. Nun musste die Gesellschaft sogar eine Verlustanzeige melden. Das heißt: Mehr als die Hälfte des Eigenkapitals ist aufgezerrt. Die Ampel steht also mindestens auf dunkelgelb! Auf der Hauptversammlung Ende August 2013 wurde zur bilanziellen Sanierung ein Kapitalschnitt im Verhältnis 1:10 beschlossen. Anschließend sollte das Kapital durch die Ausgabe von bis zu 3.633.328 Stücken auf 4.087.494 Aktien erhöht werden. Diese Maßnahme liegt gegenwärtig aber auf Eis, da einzelne Aktionäre Anfechtungsklage erhoben haben. Derweil versichert uns 7Days-Vorstandschef Klaus Munzert, dass er Ankerinvestoren gefunden habe, die bereit seien, 1,15 Mio. Euro in die Firma zu stecken. Mit an Bord soll dem Vernehmen nach auch der Berliner Musikkanal Shop24direct sein, über den 7Days bereits einen wesentlichen Teil seiner Volksmusikscheiben absetzt. Munzert ist zuversichtlich, dass die Streitigkeiten beigelegt werden können und die dringend notwendige Kapitalmaßnahme Anfang 2014 umgesetzt werden kann. Den Wert des eigenen Rechtekatalogs beziffert er auf 3,5 Mio. Euro. Mit dem Geld will er in neue Künstler und Musikrechte investieren. Seine Botschaft: „Wir sind zu klein. Wir müssen wachsen.“ Nebenwertekenner verfolgen die aktuelle Entwicklung besser von der Außenlinie. Gut 13 Prozent der 7Days-Aktien hält die Effecten Spiegel AG.


Auf extrem positive Resonanz bei den Investoren ist die aktuelle Präsentation von Biotest gestoßen. Das auf Blutplasmapräparate spezialisierte Unternehmen hat starke Neun-Monats-Zahlen vorgelegt und die Prognose für 2013 nach oben heraufgesetzt. Statt eines operativen Gewinnzuwachses von zehn bis 15 Prozent, steht nun ein Ergebnisplus von 15 bis 20 Prozent auf der Agenda. Der Umsatz soll dabei weiterhin in einer Range von zehn bis 15 Prozent wachsen. Der eigentliche Kick für den Titel sind jedoch die in der Entwicklung befindlichen Biotherapeutika. So kommt die Gesellschaft aus Dreieich mit ihren monoklonalen Antikörpern BT-061 und BT-062 dem Vernehmen nach besser voran als gedacht. Biotest baut momentan massiv die Produktionskapazitäten aus und will bis 2020 rund 1 Mrd. Euro Umsatz erzielen. Gegenwärtig kommt die Gesellschaft auf eine Kapitalisierung von rund 865 Mio. Euro. Der Titel gehört zu den interessantesten SDAX-Aktien. Firmenkenner rechnen mit einem anhaltend positiven Nachrichtenfluss. Kaufen.




 

12. November, 2013

Der Überwachungskamerahersteller Mobotix schüttet für das Geschäftsjahr 2012/13 (30. September) erneut eine Dividende von 0,50 Euro pro Aktie aus. Damit kommt der Titel auf eine Rendite von 3,1 Prozent. Die Hauptversammlung findet am 20. Dezember 2013 statt. Nach einem EBIT-Rückgang von sechs Prozent auf 18,34 Mio. Euro rechnet die Gesellschaft aus Langmeil in der Nähe von Kaiserslautern für 2013/14 mit einem Erlösplus von rund zehn Prozent auf 95 Mio. Euro. Der Gewinn vor Zinsen und Steuern soll dann auf knapp 20 Mio. Euro steigen. Das entspricht einer EBIT-Marge von 21 Prozent. Der Ausblick deckt sich weitgehend mit den bisherigen Schätzungen der Analysten. Kapitalisiert ist das Unternehmen mit 213,7 Mio. Euro – also dem knapp Elffachen des für 2013/14 erwarteten operativen Gewinns. Halten.




 

11. November, 2013

Um 9.45 Uhr sollte der getgoods.de-Vorstand am Montag auf dem Frankfurter Eigenkapitalforum präsentieren. Doch die Veranstaltung wurde kurzerhand abgesagt und die Friseurkette Essanelle setzte die Vortragsreihe im Raum „Paris“ fort. Vertrauen in den ohnehin taumelnden Aktienkurs baut der Onlinehändler so gewiss nicht auf. Erst vor wenigen Tagen hatte getgoods.de die Veröffentlichung der Quartalszahlen auf den 25. November verschoben. Lediglich die Umsatzzahlen nannte die Gesellschaft aus Frankfurt/Oder. Demnach kletterten die Erlöse in den ersten neun Monaten 2013 um 49 Prozent auf 416 Mio. Euro. Klingt knackig: Doch die Margen sind extrem gering und Investoren sorgen sich, ob getgoods.de die nötige finanzielle Power hat, um das Wachstum zu finanzieren. Ebenfalls ein Alarmsignal: Die von getgoods.de 2012 emittierte Mittelstandsanleihe (WKN A1PGVS) : ist auf weniger als 50 Prozent des Nennwerts zusammengefallen. Und beim Aktienkurs ist es wohl nur eine Frage der Zeit, bis der Titel ins Penny-Stock-Niveau eintaucht. Verkaufen!


Bis auf 5,10 Euro zog die Notiz des TecDAX-Konzerns QSC im Oktober in der Spitze an. Derzeit konsolidiert die Notiz und hat vom Top etwa 15 Prozent an Terrain eingebüßt. Die Neun-Monats-Resultate des Telekommunikationsdienstleisters lagen grundsätzlich im Rahmen der Erwartungen. Allerdings drückte eine Sonderabschreibung auf die mittlerweile auf QSC verschmolzene Info AG auf den Zwischenabschluss. So lag das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) des dritten Quartals 2013 um etwa ein Viertel hinter dem entsprechenden Vorjahreswert zurück. Bezogen auf Umsatz und EBITDA bestätigte QSC jedoch die bisherigen Prognosen für 2013. Zudem kündigten die Kölner für 2013 eine Dividende an, die mindestens so hoch sein wird, wie die 2012er-Gewinnbeteiligung von 0,09 Euro pro Aktie. Damit liegt die Untergrenze für Neueinsteiger bei der Dividendenrendite bei etwa 1,1 Prozent. Die gegenwärtige Konsolidierung könnte noch ein wenig weitergehen. Allein seit Jahresmitte liegt die Notiz immerhin noch um gut 55 Prozent vorn.


Trotz des frühen Vortragstermins von 8.15 Uhr präsentierte Phoenix Solar-Vorstandschef Bernd Köhler auf dem Frankfurter Eigenkapitalforum am Montag vor rund 30 Zuhörern. Angesichts der tollen Performance der Aktie des Solarprojektierers hätte boersengefluester.de zwar mit einem etwas größeren Kreis an Interessenten gerechnet. Andererseits kommt der Small Cap mit einer Kapitalisierung von nur 44 Mio. Euro aber auch nicht für jeden Investor in Frage. Die Neun-Monats-Zahlen hatte Phoenix Solar bereits vor wenigen Tagen präsentiert. Demnach rechnet die Gesellschaft aus dem bayerischen Sulzemoos für 2013 mit einem Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) in einer Range von minus 2 Mio. bis minus 7 Mio. Euro. Nach offizieller Lesart soll das EBIT dabei eher im günstigeren Bereich ankommen. Auf dem Eigenkapitalforum ließ Köhler aber durchblicken: „Wenn alles perfekt läuft, könnten wir bereits 2013 positiv sein.“ Dabei ist bereits ein Restrukturierungsaufwand von rund 2 Mio. Euro berücksichtigt. Insgesamt sieht Köhler Phoenix Solar als einen Gewinner der Konsolidierungsphase im Solarsektor. Zudem zeigt er sich überzeugt, dass die europäischen Märkte – inklusive Deutschland – zurückkommen werden. Gleichwohl fokussiert sich Phoenix momentan auf Auslandsmärkte wie USA und Asien. Fazit: Nach dem steilen Kursanstieg ist die Notiz von Phoenix derzeit extrem volatil. Unser Urteil: Halten.




 

10. November, 2013

Mit einer Kursveränderung von annähernd genau 100 Prozent seit Jahresbeginn reiht sich SAF-Holland in den Club der derzeit 28 Titel umfassenden Liste von Aktien aus Deutschland ein, die es 2013 bislang auf eine dreistellige  Performance gebracht haben. Kurse von mehr als 10 Euro hatte der Lkw-Zulieferer zuletzt Mitte 2008 gesehen. Nur damals war der Titel im freien Fall und SAF schien beinahe reif für den Insolvenzrichter. Anfang 2009 wurde der Anteilschein von SAF-Holland im Tief für 0,35 Euro gehandelt. Nach einer harten Sanierung und diversen Kapitalmaßnahmen steht das Unternehmen nun besser da denn je zuvor. Mit dem jüngsten Zwischenbericht zeigten sich die Analysten mehrheitlich zufrieden und auch Vorstandschef Detlef Borghardt betonte: „Die Umsatzentwicklung im Jahresverlauf und die aktuellen Geschäftsaussichten entsprechen unserer Planung für eine insgesamt positive Umsatz- und Ergebnisentwicklung in 2013.“ Demnach rechnet er für 2013 mit einem bereinigten Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) von mindestens 60 Mio. Euro. Im Vorjahr kam SAF-Holland hier auf 58,2 Mio. Euro. Unterm Strich sollte der Gewinnanstieg jedoch kräftiger ausfallen. „Aus heutiger Sicht sind in diesem Geschäftsjahr keine Belastungen, wie etwas aus der Refinanzierung im letzten Jahr, zu erwarten“, sagt Finanzvorstand Wilfried Trepels. Das Umsatzziel setzt er dabei zwischen 875 und 900 Mio. Euro an. Dem steht ein immer noch relativ moderater Börsenwert von 470 Mio. Euro entgegen. Auch das KGV von rund 14 und ein Kurs-Buchwert-Verhältnis von 2,2 deuten nicht darauf hin, dass die SAF-Aktie bereits im roten Drehzahlbereich tourt. Wer den Titel im Depot hat, sollte ihn also auch dort belassen.


Unter vergleichsweise hohen Handelsumsätzen ist der Kurs von Tomorrow Focus seit Anfang Oktober deutlich nach oben geschossen und hat in der Spitze ein Niveau von knapp 4,50 Euro erreicht. Im Hintergrundgespräch mit boersengefluester.de verweist Finanzvorstand Dirk Schmelzer auf Roadshows im angelsächsischen Raum. Dem Vernehmen nach zeigten sich die dortigen Investoren überrascht, wie günstig die Tomorrow-Focus-Aktie im Vergleich zu anderen Internetwerten noch immer sei. So entspricht die gesamte Börsenkapitalisierung von gegenwärtig rund 253 Mio. Euro nur etwa dem Marktwert der 100-Prozent-Tochter Holidaycheck. Derweil fielen die Zahlen zum dritten Quartal gemischt aus: Umsatzmäßig lief es zwar in die richtige Richtung. Dafür sackte das bereinigte Konzernergebnis nach Steuern im dritten Quartal 2013 mit 2 Mio. Euro um fast 45 Prozent unter den vergleichbaren Vorjahreswert.  Neben den heißen Sommermonaten, die zu einer „zurückhaltenden Buchungsneigung“ bei den Reiseportalen führten, sorgten Insolvenzen von Reiseveranstaltern für Belastungen von immerhin 0,7 Mio. Euro. Neben dem „Superstar“ Holidaycheck bereitet Schmelzer aber auch das Advertising-Segment zunehmend Freude. Hier vermarkten die Münchner Webseiten wie Focus Online. Aber auch das Börsenportal Finanzen100 läuft unter der Flagge von Tomorrow Focus. Für 2014 hat sich die Gesellschaft erneut ein zweitstelliges Wachstum vorgenommen. Noch offen ist allerdings, ob das Ergebnis mit dem Tempo mithalten wird. „Wir überlegen, ob wir bei den Marketingausgaben nicht noch einmal stärker aufs Gas drücken sollen“, sagt Schmelzer. Für 2013 dürfen die Aktionäre mindestens mit einer konstanten Dividende rechnen. Keinesfalls soll die Gewinnbeteiligung gekürzt werden. Hauck & Aufhäuser hat das Kursziel für den Small Cap bei 5,50 Euro belassen und bleibt bei der Einschätzung „Kaufen“. Daran können sich Anleger auf jeden Fall orientieren.


Unter dem neuen Vorstandschef, dem früheren Fresenius Medical Care-CEO Ben Lipps, scheinen die Investoren wieder Vertrauen in die Zukunftsfähigkeit von Magforce zu fassen. In den vergangenen drei Monaten zog die Notiz des Berliner Small Caps um 75 Prozent auf mittlerweile 4,70 Euro an. Magforce hat eine spezielle Therapie entwickelt, bei der durch die Erhitzung einer nanotechnologisch hergestellten Flüssigkeit, Krebstumore bekämpft werden. Bis zum Jahresende 2013 soll in Deutschland ein drittes Behandlungszentrum installiert sein. Zudem forciert Lipps die Registrierung in den Vereinigten Staaten. Neben den operativen Fortschritten intensiviert Magforce auch die Kommunikation mit dem Kapitalmarkt. Am 12. November präsentiert sich das Unternehmen auf dem Eigenkapitalforum in Frankfurt. Anfang Dezember steht die Teilnahme auf der Münchner Kapitalmarktkonferenz an. Hinsichtlich der Finanzen teilte Lipps im neusten Aktionärsbrief mit: „Unsere Ausgaben verlaufen nach Plan.“ Er geht jedoch davon aus, dass der Nettoverlust für 2013 das Vorjahresminus von 5,7 Mio. Euro übertreffen wird. Sein Fazit: „Wir haben einen anspruchsvollen Weg vor uns, um unsere NanoTherm-Therapie zu einer angesehenen Therapie für die Behandlung von GBM und Prostatakrebs weiter zu entwickeln und unser Fünf-Jahres-Finanzziel von 100 bis 150 Millionen Euro Jahresumsatz zu erreichen.“ Gegenwärtig kommt Magforce auf eine Kapitalisierung von gut 112 Mio. Euro. Die Frankfurter Nanostart hält nach jüngsten Angaben noch 8,5 Prozent an Magforce. Damit wird der Börsenwert der mehrheitlich dem Investor und Medienunternehmer Bernd Förtsch zurechenbaren Beteiligungsgesellschaft momentan zu rund 53 Prozent durch die Magfore-Beteiligung abgedeckt. Zweites wichtiges Engagement von Nanostart ist der Wasserfilterspezialist ItN Nanovation.


Trotz des Raketenstarts von Voxeljet zum Börsengang am 18. Oktober hat sich die Euphorie um den Hersteller von 3D-Druckern zuletzt noch einmal vergrößert. Mittlerweile kosten die zu 13 Dollar an der Nasdaq eingeführten ADS (American Depositary Shares) bereits 41,41 Dollar. Nach dem Wertzuwachs von 218 Prozent in weniger als einem Monat, bringt es die aus dem bayerischen Friedberg stammende Gesellschaft auf einen Börsenwert von umgerechnet 483 Mio. Euro. Mit Spannung blicken die Investoren nun auf den 14. November. Nach Börsenschluss wird Voxeljet dann seine Neun-Monats-Zahlen vorlegen. Zum Halbjahr 2013 kam der Spezialmaschinenbauer bei Umsätzen von 4,48 Mio. Euro auf einen operativen Verlust von 0,35 Mio. Euro an. Auch wenn die Zukunftsperspektiven noch so glänzend sein mögen: Bei Voxeljet ist die fundamentale Bewertung extrem weit vorausgeeilt. Vergleichbare Relationen gab es zuletzt am Neuen Markt. Daher dürften sich die Investoren nur mit einem extrem zuversichtlichen Ausblick des Vorstands zufrieden geben. Gelegenheit dazu hat Finanzvorstand Rudolf Franz auf einem Conference Call, der für Freitag (15. November) angesetzt ist.


Kurshüpfer bei Artnet: Nachdem der Anteilschein der Online-Kunstplattform seit Anfang Juni kontinuierlich an Wert verlor und von 3 auf im Tief 1,61 Euro absackte, hat der Small Cap nun die Marke von 2 Euro wieder deutlich überschritten. An den Neun-Monats-Zahlen kann der Anstieg kaum liegen. Zwar haben die Berliner nach dem schwierigen Vorjahr wieder den Sprung in die Gewinnzone geschafft. Mit 24.707 Euro fiel der Überschuss aber unerwartet mager aus. Dennoch gibt sich Vorstandschef Jacob Pabst im Zwischenbericht zuversichtlich für 2013: „Wir gehen davon aus, ein erfolgreiches Gesamtjahr ausweisen zu können.“ In den kommenden Tagen geht Artnet auf Roadshow, am 11. November präsentiert sich das Unternehmen auf dem Eigenkapitalforum in Frankfurt. Im Vorjahr gab es eine heiße Übernahmeschlacht um Artnet. Letztlich ist der Versuch des Russen Wladimir Jewtuschenkow, über seine Redline Capital bei Artnet die Macht zu ergreifen, allerdings gescheitert. Die Übernahmefantasie neu angeheizt, hat Anfang November allerdings die ebenfalls börsennotierte Weng Fine Arts. Deren Vorstandschef Rüdiger K. Weng ließ via Halbjahresbericht mitteilen: „Im M & A-Bereich zeichnen sich erste Transaktionen ab. Der Vorstand ist zuversichtlich, schon in den nächsten Monaten Abschlüsse vermelden zu können, auch wenn man dafür im Kunstmarkt mehr Geduld aufbringen muss als dies in anderen Branchen der Fall ist.“ Weng hatte bereits während der Redline-Attacke mit Artnet-Aktien spekuliert. Zurzeit kommt Artnet auf einen Börsenwert von 12,4 Mio. Euro. Anleger sollten investiert bleiben. Die Weng-Aktie befindet sich zurzeit dagegen noch in einem stabilen Abwärtstrend.


Noch bis zum 18. November läuft die erweiterte Annahmefrist für die Aktionäre von GSW Immobilien, um auf die Offerte des MDAX-Konzerns Deutsche Wohnen einzugehen. Im Rahmen des regulären Zeitraums hatten sich bereits mehr als 75 Prozent der GSW-Stimmrechte für den Zusammenschluss mit dem Frankfurter Wohnimmobilienkonzern entschieden. Die Mindestannahmeschwelle für das Zustandekommen des Deals ist demnach überschritten. Die Deutsche Börse AG hat den Streubesitzfaktor von GSW Immobilien zuletzt bereits von 88,21 auf 13,68 Prozent gesenkt – dementsprechend sinkt auch das Gewicht, das mit GSW Immobilien im MDAX berücksichtigt wird. Sollte der Freefloat von GSW Immobilien unter die Marke von 10,0 Prozent rutschten, müssten die Berliner sofort ihren Indexplatz räumen. Für die Auswahlindizes der Deutschen Börse AG gilt ein Mindest–Freefloat von zehn Prozent. Die nächste planmäßige Überprüfung der Indexwelt findet am 4. Dezember statt. Regulär nimmt sich der Arbeitskreis Aktienindizes im Dezember zwar nur den SDAX vor. Grundsätzlich ist aber auch im MDAX eine Anpassung möglich – via Fast Exit. Demnach kann eine Gesellschaft aus dem MDAX ausgeschlossen werden, wenn sie beim Umsatzrang oder beim Börsenkapitalisierungsrang schlechter als Platz 75 ist. Als heißester Nachfolger für den MDAX-Platz von GSW Immobilien gilt momentan SGL Carbon. Der Spezialwerkstoffhersteller war erst im September 2013 vom MDAX in den SDAX degradiert worden. SGL hat nach einer deutlichen Gewinnwarnung ein Sparprogramm in die Wege geleitet. Für spekulative Anleger ist der Titel kaufenswert. Bei der Berliner GSW Immobilien rät boersengefluester.de, auf das Angebot der Deutsche Wohnen einzugehen.




 

8. November, 2013

Als zu hohes Hindernis hat sich vorläufig die Marke von 10 Euro für den Aktienkurs von SHS Viveon erwiesen. Dabei lagen die Neun-Monats-Zahlen des Anbieters von Softwareprodukten, mit denen man etwa die Kreditwürdigkeit oder den Abwanderungswillen von Kunden einschätzen kann, im Rahmen der Erwartungen. 2013 ist für die Münchner ein Übergangs- und Investitionsjahr mit roten Zahlen. Nach drei Quartalen steht ein Fehlbetrag von 1,2 Mio. Euro in den Büchern. Boersengefluester.de rät weiterhin zum Einstieg: SHS Viveon bewegt sich in einem interessanten Markt. Gemessen an den langfristigen Zielen ist der Small Cap mit einer Kapitalisierung von knapp 20 Mio. Euro günstig bewertet. Bis 2016 will Vorstandschef Stefan Gilmozzi den Umsatz auf bis zu 50 Mio. Euro hieven und dabei zweistellige operative Renditen (auf EBITDA-Basis) erzielen. Hauck & Aufhäuser veranschlagt das Kursziel für SHS Viveon auf 14,50 Euro.


Erneuter Rückschlag für Alphaform. Nachdem Vorstandschef Thomas Vetter zum Halbjahr bereits das ursprüngliche Gewinnziel auf eine rote Null zusammenstrich, muss der Entwicklungsdienstleister für Kleinserienteile nun schon wieder die Prognosen stutzen. Mittlerweile kalkuliert Vetter für 2013 mit einem operativen Verlust, der sich auf Höhe des Ergebnisses zum dritten Quartal bewegen dürfte. Hinzu kommt, dass sich die Geschäfte bei der auf medizinische Implantate spezialisierten Tochter MediMet schlechter als gedacht entwickeln und eine Abschreibung auf den Firmenwert nötig machen. Die Höhe der Goodwillbereinigung steht allerdings noch nicht fest. Aus Anlegersicht kommt die Gewinnwarnung – wieder mal – zum schlechtesten Zeitpunkt. Den unerfreulichen Halbjahresbericht hatten die Börsianer bereits abgehakt und drückten dem Titel wieder den kurstreibenden „3D-Druck-Stempel“ auf. Von Anfang September bis November legte der Kurs in der Spitze um gut 80 Prozent zu. Gemessen am Höchststand von 3,90 Euro hat die Notiz nun um 15 Prozent korrigiert. Damit kommt der Titel auf eine Kapitalisierung von 17,5 Mio. Euro. Dem steht ein Umsatzziel von 26 Mio. Euro entgegen. Wie hoch der Verlust letztlich ausfallen wird, hängt von der Firmenwertabschreibung ab. Gegenwärtig steht in der Bilanz ein Goodwill von knapp 5,2 Mio. Euro. Das operative Ergebnis per Ende September bewegte sich bei minus 0,96 Mio. Euro. Aus heutiger Sicht hat sich die Verbreiterung des Geschäfts Richtung Medizintechnik nicht ausgezahlt. Und ein reinrassiger 3D-Druck-Player ist Alphaform noch nicht. Möglicherweise steht auch noch eine Kapitalerhöhung im Raum. Das macht den Small Cap anfällig für weitere Rückschläge. Fazit: Nur Anleger mit längerem Investmenthorizont bleiben engagiert.


Anfang Oktober hatte der MDAX-Konzern Axel Springer mit dem Einstieg von 50,1 Prozent bei Runtastic für Furore gesorgt. Die aus Österreich stammende Fitness-App gilt als super Erfolgsstory mit enormem Potenzial. Mit dem Deal will der Verlagskonzern sein digitales Sport-Portfolio stärken. Aufhorchen lässt in diesem Zusammenhang aber auch ein Abschluss der Beteiligungsgesellschaft bmp media investors. Die Berliner haben sich nämlich mit 5,34 Prozent an der komoot GmbH beteiligt. Komoot ist – genau wie Runtastic – eine Sport-App, die sich aber auf den Bereich Outdoor (Wandern und Mountain-Biking) fokussiert. In der Basisversion für die Heimatregion ist die komoot-App gratis. Es gibt jedoch etliche kostenpflichtige Erweiterungsmöglichkeiten. Im App-Store von Apple rangiert komoot derzeit auf Rang 19 der umsatzstärksten Apps aus dem Bereich „Gesundheit und Fitness“. Platz eins belegt Springers Runtastic. Mit dem jüngsten Deal hat bmp erneut gezeigt, dass die Gesellschaft derzeit ein ansprechendes Portfolio mit viel Potenzial aufbaut. Die „Online-Uni“ iversity.org – an der bmp nach letzten Angaben mit gut 26 Prozent beteiligt war – hatte zuletzt gemeldet, dass die Zahl der Studierenden nur drei Wochen nach dem Start bereits auf mehr als 200.000 angezogen ist. Dem Vernehmen nach gab es hier zuletzt eine weitere Finanzierungsrunde, bei der bmp seinen Anteil an der MOOC-Plattform (Massive Open Online Courses) aufgestockt hat. Fazit: Zur Vorlage der vorläufigen Neun-Monats-Übersicht Ende Oktober hatte bmp-Vorstand Oliver Borrmann für das vierte Quartal noch ein bis zwei Neuinvestments angekündigt. Mit komoot hat er nun ein interessantes Objekt präsentiert. An der Börse hat sich die Stimmung für den Micro Cap bmp bereits leicht gebessert. Die Parallele zu dem Springer-Deal mit Runtastic könnte aber dafür sorgen, dass noch mehr Anleger auf die Berliner VC-Gesellschaft aufmerksam werden. Der Börsenwert beträgt allerdings nur 13,3 Mio. Euro. Dementsprechend markteng ist das Papier. Weitere Infos zu bmp media investors finden Sie HIER.


Die Lage bleibt schwierig, aber immerhin hat Asian Bamboo nicht schon wieder die Jahresziele für 2013 gekürzt – so etwa lässt sich der Zwischenbericht des Betreibers von Bambusplantagen zusammenfassen. Nach neun Monaten 2013 steht bei Umsätzen von 25,44 Mio. Euro ein Verlust von 3,56 Mio. Euro. Das Ergebnis je Aktie beträgt minus 0,14 Euro. Für das Gesamtjahr rechnen die Chinesen weiterhin mit einem Umsatz von mindestens 35 Mio. Euro und einem positiven operativen Mittelzufluss. Gegenwärtig kommt Asian Bamboo beim Cashflow (vor Veränderung des Working Capital) auf 7,43 Mio. Euro. Pro Aktie entspricht das rund 0,48 Euro. Angesichts des aktuellen Kurses von 2,37 Euro ist kaum vorstellbar, dass Anfang 2011 für den Anteilschein von Asian Bamboo noch Preise von rund 40 Euro aufgerufen worden sind. Gegenwärtig beträgt die Kapitalisierung des Small Caps 36,5 Mio. Euro. Wer den Titel im Depot hat, wird ihn vermutlich dort belassen. Neue Investments drängen sich aber nicht wirklich auf.


Nur wenige Unternehmen aus dem Small-Cap-Sektor lieferten in den vergangenen Jahren derart beständig  gute Zahlen wie Init. Nun muss sich der Telematikspezialist allerdings sputen, um die Jahresziele noch zu erreichen. „Unter dem Strich hat Init im dritten Quartal in Umsatz und Ergebnis leicht zugelegt, liegt per Ende September jedoch noch hinter der Planung“, räumt Vorstandschef Gottfried Greschner ein. So kamen die Karlsruher nach neun Monaten bei Erlösen von 61,07 Mio. Euro (Vorjahr: 64,45 Mio. Euro) auf ein operatives Ergebnis (EBIT) von 7,46 Mio. Euro. Das liegt um etwa 30 Prozent unterhalb des entsprechenden Vorjahreswerts. Für das Gesamtjahr hatte Init Umsätze von 105 Mio. Euro und ein EBIT von 18 Mio. Euro in Aussicht gestellt. Traditionell ist das Abschlussviertel das wichtigste Quartal, doch die zu schließende Lücke ist groß. Daher macht Greschner nun eine Einschränkung und kündigt an, die Umsatz- und Ergebnisziele wohl nur „weitgehend erreichen können“. Mittel- bis langfristig ist jedoch alles im Lot, wie der Firmengründer betont: „Ein klares Zeichen dafür: Der Auftragsbestand von mehr als dem Eineinhalbfachen des Jahresumsatzes reicht bereits jetzt bis weit in das Jahr 2015 hinein.“ Vermutlich nach der Hauptversammlung Mitte Mai 2014 will Greschner aus dem Init-Vorstand ausscheiden und in den Aufsichtsrat wechseln. Neuer CEO soll dann der bisherige Vertriebsvorstand Jürgen Greschner werden. Kurzfristig bietet die Init-Aktie wohl kein überdurchschnittliches Potenzial. Es besteht aber auch kein Grund, aus diesem Qualitätswert auszusteigen.




 

7. November, 2013

Die Spatzen pfiffen es bereits von den Dächern. GFT Technologies hat ein ganz starkes drittes Quartal hinter sich und hebt daher die Prognosen für das Gesamtjahr 2013 an. So rechnet der IT-Spezialist für die Finanzdienstleistungsbranche nun mit einem Ergebnis vor Steuern von rund 16 Mio. Euro. Zuvor waren die Stuttgarter von „mindestens 15 Mio. Euro ausgegangen“. Bereits zum Halbjahr hatte GFT-Vorstand Ulrich Dietz die Messlatte angehoben. Die starke operative Performance spiegelt sich im Aktienkurs wider: Seit Jahresbeginn hat der Small Cap bereits um rund 100 Prozent an Wert gewonnen, wobei sich die Dynamik in den vergangenen Wochen nochmals verstärkt hatte. Mittlerweile bringt das Unternehmen 170 Mio. Euro auf die Waagschale. Das entspricht mehr als dem Doppelten des Buchwerts. Andererseits will GFT das Tempo weiter forcieren. Bis 2015 plant Firmenlenker Dietz die Umsatzmarke von 400 Mio. Euro zu knacken. Dabei soll die Marge vor Steuern mehr als sechs Prozent betragen. Zur Einordnung: Nach neun Monaten 2013 kam GFT auf 6,0 Prozent Rendite. Sollte die Gesellschaft das Ziel umsetzen, käme der Titel – trotz der Kursrallye – auf ein KGV von nur rund zehn. Für boersengefluester.de bleibt die Aktie damit überdurchschnittlich interessant, auch wenn eine Konsolidierungsphase der Notiz mittlerweile gut tun würde.


Nach neun Monaten 2013 liegt die Modeschmuckkette Bijou Brigitte beim Ergebnis vor Steuern mit 31,6 Mio. Euro um 20 Prozent hinter dem entsprechenden Vorjahreswert zurück. Die Umsatzerlöse bewegten sich mit 258,7 Mio. Euro hingegen nahezu auf Vorjahresniveau. Nach Steuern blieb ein Überschuss 18,9 Mio. Euro hängen. Das entspricht einem Rückgang von fast 29 Prozent. Hier wirkt sich die höhere Steuerquote im Heimatgeschäft aus. Indirekt ist das ein Beleg dafür, dass die für Bijou Brigitte so wichtigen südeuropäischen Märkte immer noch am Boden liegen. Für das Gesamtjahr bestätigten die Hamburger die Prognose, wonach der Gewinn vor Steuern am unteren Ende der Bandbreite von 42 bis 54 Mio. Euro liegen dürfte. Auf Basis der Gewinnschätzungen von boersengefluester.de kommt das Papier auf ein 2014er-KGV von rund 19,5. Damit ist der Small Cap gut bezahlt. Hauptargument bleibt die hohe Dividendenrendite. Wirklich interessant wird die Bijou-Aktie wohl erst in dem Moment, wenn Märkte wie Spanien und Portugal eine spürbare Aufwärtsdynamik zeigen.


In den ersten Wochen nach dem Börsengang lag die Aktie von Bastei Lübbe wie Blei in den Regalen. Mittlerweile hat der Verlags-Titel den Emissionspreis von 7,50 Euro aber nach oben überschritten und es scheint sich ein Stimmungswandel abzuzeichnen. Dazu passt die frische Kaufstudie der emissionsbegleitenden Bank Close Brothers Seydler mit dem Tenor „The story of the stock starts now“. Kursziel für den Small Cap: 11,50 Euro. Das liegt um mehr als 45 Prozent oberhalb der aktuellen Notiz. Auf Basis der 2015er-Gewinnprognosen kommt Bastei Lübbe auf ein einstelliges KGV. Zudem könnte der Titel auch für Dividendenfans eine Option werden.


Mit der Vorlage des Zwischenberichts nennt SMA Solar erstmals auch ein konkretes Gewinnziel für 2014. Demnach rechnet der Wechselrichterhersteller mit einem operativen Ergebnis in einer Spanne von 0 bis 20 Mio. Euro. Große Erwartungen sind also auch für das kommende Jahr fehl am Platz. Bislang hieß es lediglich, dass die Gesellschaft „den Sprung zurück in die Profitabilität schaffen wird“. Am 4. November hatte der TecDAX-Konzern seine Planungen für 2013 deutlich nach unten angepasst und einen operativen Verlust in einer Spanne von 80 bis 90 Mio. Euro angekündigt. Der Aktienkurs reagierte anfangs sehr nervös, hat sich später aber gefangen. Per Ende September weist SMA Solar eine Nettoliquidität von 300 Mio. Euro aus. Das deckt den Börsenwert von 1.101,1 Mio. Euro zu etwa 27 Prozent ab, was einen gewissen Schutz bietet. Ebenfalls nach einer moderaten Bewertung sieht das Kurs-Buchwert-Verhältnis von 1,4 aus. Um die SMA-Aktie aber auch unter KGV-Aspekten attraktiv zu finden, ist mittlerweile jedoch ein Blick über das Jahr 2015 hinaus nötig. Das macht den Titel momentan höchstens zu einer Halten-Position. Etliche Analysten raten gar zum Verkauf.


Mit einer Performance von 330 Prozent in den vergangenen vier Jahren gehört All For One Steeb zu den nachhaltig besten Small Caps aus dem IT-Sektor. Nun hat der SAP-Komplettdienstleister mit seinen Zahlen für das Geschäftsjahr 2012/13 (30. September) erneut ein Ausrufezeichen gesetzt. Bei einem Umsatzanstieg um 22 Prozent auf 186,3 Mio. Euro zog der Gewinn vor Zinsen und Steuern (EBIT) von 6,0 auf 10,0 Mio. Euro an. In Aussicht gestellt hatte die Gesellschaft aus Filderstadt-Bernhausen zuletzt ein EBIT von 9 Mio. Euro. Für das laufende Geschäftsjahr werden sich die Anleger allerdings mit geringeren Wachstumsraten beim Gewinn zufrieden geben müssen. All For One Steeb will kräftig investieren. Demnach soll bei Erlösen von 205 bis 210 Mio. Euro ein operatives Ergebnis von 10,5 bis 11,0 Mio. Euro herausspringen. Allerdings ist das Unternehmen bekannt für eher konservative Prognosen. Am 11. November präsentiert der Vorstand seine Strategie auf dem Eigenkapitalforum in Frankfurt. Kurzfristig mag der Ausblick ein wenig auf die Stimmung drücken. Für Langfristanleger sollte der Small Cap aber eine gute Wahl bleiben. Der Börsenwert beträgt knapp 84 Mio. Euro.


Die eigentlich avisierte dritte Sonderausschüttung aus dem Verkauf der TPK-Beteiligung scheint bei Balda in größere Entfernung zu rücken. Nachdem der SDAX-Konzern Mitte Oktober auch seinen bisherigen Vorstand vor die Tür gesetzt hat, macht Großaktionär und Aufsichtsrat Thomas van Aubel bilanziellen Kehraus. So steht eine Sonderabschreibung von fast 15 Mio. Dollar auf die US-Zukäufe Balda C. Brewer und Balda HK Plastics auf der Agenda. Fraglich ist allerdings, ob die Goodwill-Bereinigung noch für das Geschäftsjahr 2012/13 oder erst zum ersten Quartal des Geschäftsjahrs 2013/14 verbucht werden soll. Darüber hinaus gibt es aber auch einen positiven Effekt von 4,3 Mio. Dollar aus dem Brewer-Deal. Fakt ist, dass sich die Veröffentlichung der Zahlen um vier bis sechs Wochen verschieben wird. Zudem geht  Balda für das Geschäftsjahr 2013/14 nur noch von einem Umsatz zwischen 70 und 80 Mio. Euro aus. Bislang erstreckte sich die Spanne auf 85 bis 90 Mio. Euro. So lange nicht klar ist, wo bei Balda die Reise hingeht, sollten Anleger besser nicht investiert sein.


Trotz aller Querelen im freien Aktionärskreis um die Einbringung der Phönix Seniorenzentren durch die französische Korian-Gruppe in die Curanum AG,  hat sich der Kurs des Betreibers von Seniorenresidenzen und Pflegezentren zuletzt ansehnlich entwickelt und bewegt sich auf der Marke von 3 Euro. Noch immer laufen allerdings Anfechtungsklagen gegen die auf der letzten Hauptversammlung gefassten Verschmelzungsbeschlüsse. Der Neun-Monats-Bericht zeigt, wie groß die bilanziellen Auswirkungen des Deals sind: Das Eigenkapital stieg von 55,9 Mio. Euro per Ende 2012 auf nun 196,68 Mio. Euro. Gleichzeitig zog die Bilanzsumme von 262,5 auf 455,64 Mio. Euro an. Brisant: Immerhin fast 29 Prozent der Aktiva beziehen sich auf den Posten Firmenwert (Goodwill). Die Zahlen für das dritte Quartal 2013 fielen mit einem Ergebnis vor Steuern von minus 1,67 Mio. Euro erwartungsgemäß schlecht aus. Per saldo steht nach neun Monaten 2013 ein Ergebnis je Aktie von 0,01 Euro zu Buche – verglichen mit plus 0,16 Euro für den entsprechenden Zeitraum 2012. Die konsolidierten Erlöse betrugen zum 30. September 2013 rund 233,13 Mio. Euro. Für das Gesamtjahr geht der Vorstand von „nicht unerheblichen belastenden Einmaleffekten infolge der geplanten Integration der Phönix Gruppe“ aus. Außerdem wirken sich die Aktionärsklagen dem Vernehmen nach negativ aus. Der Stimmrechtsanteil von Korian wird im Zwischenbericht auf 90,47 Prozent beziffert. Die Franzosen hatten Anfang 2013 eine Übernahmeofferte zu 2,50 Euro je Curanum-Aktie vorgelegt. Anleger sollten investiert bleiben.




 

6. November, 2013

Eine herbe Enttäuschung liefert Constantin Medien. Höhere Programmkosten im Sportbereich sowie ein schwächeres Filmsegment sorgten dafür, dass der Umsatz des dritten Quartals mit 116 Mio. Euro um fast 27 Prozent unter dem des vergleichbaren Vorjahresviertels fiel. Das operative Ergebnis (EBIT) bewegte sich im dritten Quartal 2013 mit minus 3,3 Mio. Euro tief in der Verlustzone. Die Kerbe wird das Unternehmen mit Blick auf das Gesamtjahr nicht mehr aufholen können. Statt der bislang avisierten Umsatzspanne von 440 bis 480 Mio. Euro rechnen die Münchner daher nun mit Erlösen von 430 bis 450 Mio. Euro. Was noch schlimmer ist: Für 2013 müssen sich die Anleger auf einen Verlustanschluss einstellen. Eigentlich hatte Vorstandschef Bernhard Burgener schwarze Zahlen in Aussicht gestellt. Constantin Medien ist mit 140 Mio. Euro kapitalisiert. Gemessen am Umsatz klingt das nicht viel. Angesichts der unbefriedigenden Ertragslage ist es allerdings doch wieder eine ganze Menge. Anleger sollten den Titel gegenwärtig meiden.


Auf Kurs befindet sich die boersengefluester.de-Empfehlung R. Stahl. Die Halbjahreszahlen lagen durchweg im Rahmen der Erwartungen. Die Prognose für 2013 hat der Spezialist für explosionsgeschützte Schaltgeräte nicht angetastet: Demnach rechnet Vorstandschef Martin Schomaker weiterhin mit Umsätzen von 305 Mio. Euro und einem Ergebnis vor Steuern von 21 Mio. Euro. Per Ende September kam R. Stahl auf Erlöse von 226,04 Mio. Euro. Vor Abzug von Steuern verdiente die Gesellschaft aus Waldenburg in der Nähe von Schwäbisch Hall 16,71 Mio. Euro. Am 12. November präsentiert R. Stahl auf dem Frankfurter Eigenkapitalforum. Mit einem KGV von knapp 13 und einer Dividendenrendite von annähernd drei Prozent bietet der Small Cap eine ansprechende Bewertung.


Keine großartigen Überraschungen brachten die Neun-Monats-Zahlen von Xing. Per Ende September weist das Karrierenetzwerk ein um knapp 17 Prozent auf 1,33 Euro gestiegenes Ergebnis je Aktie aus. Zwar legt die Notiz des TecDAX-Papiers seit einigen Wochen eine Verschnaufpause knapp unterhalb der 80-Euro-Marke ein. Das ist jedoch nicht verwunderlich: Immerhin gilt es einen Kursanstieg von mehr als 100 Prozent seit Anfang Mai zu konsolidieren. Geteilter Meinung sind die Analysten hinsichtlich der weiteren Aussichten: Während Hauck & Aufhäuser seine Verkaufsempfehlung mit Kursziel 60 Euro bekräftigte, raten die Experten der Berenberg Bank weiterhin zum Einstieg. Sie siedeln den fairen Wert der Xing-Aktie unverändert bei 82 Euro an. Nach ihrer Auffassung besteht eine Chance von mehr als 50 Prozent, dass die Gesellschaft für 2014 erneut eine Sonderausschüttung vorschlagen könnte. Zuletzt hatte Xing auf der HV im Mai 2011 eine Bonuszahlung von 3,76 Euro pro Aktie beschlossen, die dann Anfang 2012 ausgekehrt wurde. Hintergrund: Xing verfügt über liquide Mittel von 62,6 Mio. Euro. Das entspricht etwa 11,20 Euro pro Aktie. 30,67 Prozent der Anteilscheine befinden sich im Streubesitz. Größter Profiteur einer Sonderdividende wäre Burda Digital. Die Verlagsgruppe hält 52,26 Prozent an Xing. Darüber hinaus ist Burda maßgeblich an Zooplus und Tomorrow Focus beteiligt.


Eine super solide Performance legt die Aktie der Deutschen Postbank hin. Seit der Hauptversammlung Ende Mai hat der Kurs bereits wieder um elf Prozent zugelegt. Hinzu kommt noch die von dem Mehrheitsaktionär Deutsche Bank garantierte Dividende von 1,66 Euro pro Anteilschein. Selbst auf das mittlerweile deutlich erhöhte Niveau von 36,53 Euro ergibt sich für den Titel eine noch immer attraktive Rendite von 4,5 Prozent. Nach neun Monaten 2013 lagen die Bonner beim Gewinn vor Steuern mit 341 Mio. Euro zwar um 14,5 Prozent hinter dem entsprechenden Vorjahreswert zurück. Unterm Strich steht dennoch ein höherer Profit, denn laut aktuellem Zwischenbericht steht bei der Postbank bislang – im Gegensatz zum Vorjahr – eine Ertragsteuergutschrift. Folglich kletterte das Ergebnis je Aktie von 1,43 auf 1,63 Euro. Viel interessanter als der Blick in die eigenen Zahlen dürfte für Privatanleger aber ohnehin die wirtschaftliche Situation bei der Deutschen Bank sein. Immerhin überweist sie die Garantiedividende an den Streubesitz von derzeit 5,9 Prozent. Fazit: Die Aktie der Deutschen Postbank bleibt eine pfiffige Idee für Dividendenfüchse. Der Börsenhandel ist für „normale“ Ordergrößen in der Regel ausreichend liquide.


Voraussichtlich im Januar 2014 – und damit ein wenig später als gedacht – will der Online-Glücksspielanbieter Tipp24 seine Sitzverlegung nach Großbritannien abgeschlossen haben. Von dort aus konzentriert sich der gegenwärtig noch in Hamburg angesiedelte SDAX-Konzern vorwiegend auf Geschäfte in Europa und Nordamerika. Hauptgrund für die Sitzverlegung ist die vorteilhaftere Rechtslage hinsichtlich des Glücksspielsektors. Börsianer spekulieren aber auch darauf, dass Tipp24 das geänderte gesetzliche Umfeld für die Ausschüttung attraktiver Dividenden nutzen könnte. In Deutschland war das dem Unternehmen aus Vorsorgegründen verwehrt. Für Aktionäre von Tipp24 wird der Umzug auf die Insel mit einer Umstellung der bisherigen Namensaktien in „Registered Shares“ verbunden sein. Für den Aktienhandel hat das keine gravierenden Folgen. Allerdings ist die Aktion für Tipp24 mit einer Steuer verbunden. Den Aufwand hierfür schätzt das Management auf 4 bis 6 Mio. Euro. In der Ergebnisprognose für 2013 ist dieser Posten allerdings bereits enthalten. Per Ende September liegt Tipp24 mit einem Gewinn vor Zinsen und Steuern (EBIT) von 26,19 Mio. Euro im Plan. Für das Gesamtjahr 2013 rechnet Vorstandschef Hans Cornehl weiterhin mit einem EBIT von 20 bis 30 Mio. Euro. Nachdem der Kurs zuletzt ein wenig konsolidiert hatte, bewegt er sich nun wieder Richtung Norden. Für boersengefluester.de ist der Titel kaufenswert. Die Analysten der Berenberg Bank geben gar ein Kursziel von 68 Euro aus. Demnach hätte das Papier ein Potenzial von immerhin 38 Prozent.


Um 293 Prozent zog der Kurs der Epigenomics-Aktie in der Spitze während der vergangenen drei Monate an. Neben diversen Kapitalmaßnahmen und Kooperationen, die die Notiz befeuerten – boersengefluester.de hatte regelmäßig berichtet –, spekulieren die Anleger in erster Linie auf eine rasche US-Zulassung des Darmkrebs-Früherkennungstests Epi proColon. Zumindest mit Blick auf das Timing der amerikanischen Gesundheitsbehörde FDA, scheinen die Investoren womöglich etwas zu voreilig gewesen zu sein. So betont Epigenomics-Vorstandschef Thomas Taapken im gerade vorgelegten Zwischenbericht: „Waren wir bisher stets zuversichtlich, was eine mögliche Zulassung noch im Jahr 2013 anbelangte, halten wir uns nun angesichts der jüngsten Entwicklungen – wie z.B. der zeitweisen Schließung von US-Regierungsbehörden Anfang Oktober – mit Prognosen über den zeitlichen Fortgang des Verfahrens zurück.“ Die Anleger nehmen diese Äußerungen jedoch gelassen hin. So eroberte die Notiz des Biotechtitels sogar die Kursmarke von 6 Euro zurück. Die Neun-Monats-Zahlen an sich geraten angesichts der bevorstehenden FDA-Entscheidung beinahe in den Hintergrund: Nach Ablauf des dritten Quartals kommen die Berliner bei Erlösen von 0,96 Mio. Euro auf einen Verlust von 5,23 Mio. Euro. Das Ergebnis je Aktie beträgt minus 0,45 Euro. Für das Gesamtjahr rechnet Taapken mit einem Fehlbetrag in einer Spanne von 0,54 bis 0,64 Euro je Aktie. Angesichts der jüngsten Kapitalmaßnahmen sieht er den Fortbestand der Gesellschaft nun „bis weit über das Jahresende 2013 hinaus“ als gesichert an. Bislang galt Epigenomics bis Anfang 2014 als durchfinanziert. Fazit: Das erhoffte grüne Signal aus Amerika könnte eventuell später aufleuchten als gedacht. Die Investmentstory bleibt aber intakt. Geeignet ist der Small Cap lediglich für sehr risikobereite Anleger.


Kaum hatte Heidelberger Druckmaschinen die Investoren mit seiner Bestätigung der bisherigen Jahresziele in Kauflaune versetzt, muss Konkurrent Koenig & Bauer erneut zurückrudern. Demnach liegen die Würzburger in beiden Geschäftsbereichen (Bogenoffsetmaschinen  sowie Rollen- und Sondermaschinen) „deutlich hinter der Vorausschau“. Statt des zuletzt avisierten Umsatzes von rund 1,3 Mrd. Euro, wird der SDAX-Konzern im laufenden Jahr wohl nur 1,1 Mrd. Euro erlösen. Zusammen mit Sonderaufwendungen für Restrukturierungsmaßnahmen führt das dazu, dass die Gesellschaft für 2013 einen Verlust ausweisen wird. Weitere Details wird der Vorstand mit dem kompletten Zahlenwerk am 11. November veröffentlichen. Boersengefluester.de geht davon aus, dass die Dividende für 2013 ausfallen wird. Wenig erbaulich sieht nun auch der Chart des Papiers aus: Unterstützungen sind bei rund 12 Euro und im Bereich um 10 Euro auszumachen. Die Kapitalisierung von Koenig & Bauer ist mittlerweile wieder auf 215 Mio. Euro geschrumpft. Das entspricht nur etwa der Hälfte des Eigenkapitals. Gegenwärtig muss sich das Unternehmen ernsthafte Sorgen um den Verbleib im SDAX machen. Für den Titel spricht dagegen die noch immer solide Bilanz: Das Unternehmen arbeitet nahezu ohne Nettofinanzschulden. Dennoch räumen wir ein, die Aussichten für die Aktie von Koenig & Bauer zu positiv eingeschätzt zu haben. Per saldo sieht boersengefluester.de in dem Papier eine Halten-Position.




 

5. November, 2013

Von USU Software sind die Anleger seit Jahren nur gute Nachrichten gewohnt. Umso irritierter reagierten sie auf die Anpassung der Prognose für 2013 nach unten – der Kurs sackte um mehr als neun Prozent auf 8,50 Euro gen Süden. Das entspricht einem Verlust an Marktkapitalisierung von rund 9,2 Mio. Euro. Hintergrund: Das Unternehmen aus Möglingen rechnet für 2013 nur noch mit Erlösen von „mindestens“ 56 Mio. Euro. Ursprünglich stellte der Spezialist für Wissensoftware einen Umsatz von 58 Mio. Euro in Aussicht. Das um außerordentliche Faktoren bereinigte Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) dürfte – statt 8 Mio. Euro – vermutlich nur bei gut 5 Mio. Euro ankommen. Auslöser der Ergebnisanpassung sind ein schwächeres Servicegeschäft, höhere Personalaufwendungen sowie Investitionen in neue Softwareprodukte. Laut Vorstandschef Bernhard Oberschmidt handelt es sich aber nur um eine vorübergehende Ergebnisdelle. Bereits für 2014 rechnet er mit einem „deutlichem Wachstumsschub“ und einer „nachhaltig positiven Geschäftsentwicklung“. USU Software hat eine solide Bilanz. Trotz der Anfang des Jahres erfolgten Übernahme der BIG Social Media GmbH kommt die Gesellschaft noch immer auf eine Eigenkapitalquote von 63,5 Prozent (per Ende Juni 2013). Nach einer über viele Jahre tollen Entwicklung, ist 2013 für USU zuletzt weniger gut gelaufen. Bezogen auf den Kurs zu Jahresbeginn, liegt das Papier aber immer noch um 20 Prozent vorn. Langfristig orientierte Anleger sollten investiert bleiben.


Dividendenjäger aufgepasst: Das Immobilienunternehmen Fair Value REIT hat seine Dividendenprognose für das laufende Jahr und für 2014 von jeweils 0,12 Euro pro Aktie auf 0,24 Euro pro Anteilschein angehoben. Demnach käme der Spezialist für Einzelhandelsflächen und Bürogebäude auf eine Rendite von mehr als fünf Prozent. Als Grund für die gestiegene Zuversicht geben die Münchner niedrigere Zinsaufwendungen an. Eine Verdopplung der Dividende würde die Ausschüttungssumme von 1,13 auf 2,26 Mio. Euro anschwellen lassen. Der Börsenwert des im  streng regulierten Prime Standard gelisteten Small Caps beträgt knapp 43 Mio. Euro. 37,4 Prozent davon befinden sich im Streubesitz. Close Brothers Seydler hatte den Titel Mitte August mit Kursziel 7 Euro zum Kauf empfohlen. Gegenwärtig kostet das Papier 4,55 Euro. Mutige Anleger greifen weiter zu.


Viscom wird sein geplantes Umsatzwachstum von zehn Prozent im laufenden Jahr nicht erreichen. Grund sind zahlreiche Auftragsverschiebungen. Demnach werden die Erlöse 2013 wohl eher auf dem Vorjahresniveau von rund 50 Mio. Euro verharren. An der in Aussicht gestellten EBIT-Marge in einer Spanne von 13 bis 17 Prozent hält der Anbieter von Inspektionssystemen für die Industrieelektronik und Halbleiterbranche weiter fest. An der Börse kommt die Prognosekorrektur trotzdem gar nicht gut an. boersengefluester.de rät jedoch dazu, kühlen Kopf zu bewahren. Bei rund 10 Euro befindet sich eine tragfähige Unterstützungszone. Zudem ist der Small Cap moderat bewertet: Die Marktkapitalisierung von 97,6 Mio. Euro ist zu 60 Prozent durch Eigenkapital und zu knapp einem Viertel durch Cash unterlegt. Ende August hatten die Hannoveraner auf einer außerordentlichen Hauptversammlung die rechtlichen Voraussetzungen für die Auszahlung attraktiver Dividenden oder für Aktienrückkaufprogramme in die Wege geleitet. Dieser Aspekt ist derzeit ein wenig in Vergessenheit geraten.


Vor Erleichterung über die Beibehaltung der bisherigen Ziele hat der Aktienkurs von Heidelberger Druckmaschinen einen Satz um mehr als elf Prozent auf knapp 2,20 Euro gemacht. Damit bewegt sich die Notiz wieder genau in der Region, wo sie im Februar, Juni und August 2013 jeweils wieder abgeprallt ist. Fundamental hat der Zwischenbericht zum zweiten Quartal des Geschäftsjahres 2013/14 (per 31. März) wenig neue Erkenntnisse gebracht: Der SDAX-Konzern befindet sich auf Turnaroundkurs und baut seine Nettofinanzverschuldung weiter ab. Zuvor machten allerdings Gerüchte die Runde, wonach die Heidelberger eventuell ihre Planungen tiefer hängen müssen. „Es ist uns gelungen, die Profitabilität im ersten Halbjahr deutlich zu verbessern”, sagt Vorstandschef Gerold Linzbach. Erklärtes Ziel bleibt es daher, im laufenden Geschäftsjahr einen Nettogewinn auszuweisen. Damit nicht genug: „Unsere Zuversicht, im Folgejahr nochmals deutlich zulegen zu können, wächst angesichts der Verbesserungen auf allen Ebenen”, betont Linzbach. Die Analysten der Commerzbank haben ihre Kaufempfehlung für die HeidelDruck-Aktie mit Kursziel 2,40 Euro bekräftigt. Viel Luft nach oben hätte das Papier damit nicht. Letztlich ändert sich nichts an der Rollenverteilung der Druck-Aktien: Heidelberger Druck bietet eine knackige Restrukturierungsstory. Losgelöst von den Kurszielen der Analysten, kann der Titel schnell eine ungeahnte Dynamik entfalten – das gilt allerdings für beide Richtungen. Wettbewerber Koenig & Bauer hatte mit seinen letzten Zahlen zwar enttäuscht. Unterm Strich bieten die Würzburger aber das solidere Investment – auch wenn der Kurs von KoeBau seit einigen Monaten nur noch lustlos dahinplätschert. Koenig & Bauer wird seinen Zwischenbericht am 11. November präsentieren.


Seit August nähert sich der Aktienkurs von S&T mit zügigem Tempo der Marke von 3 Euro. Damit kann das IT-Systemhaus aus Österreich an die gute Performance von vergleichbaren Unternehmen wie AllgeierBechtle oder Cancom anschließen. S&T-Vorstandschef Hannes Niederhauser predigt seit Jahren, dass sein großes Ziel die Platzierung für den TecDAX sei. Am Kapitalmarkt war diese Botschaft allerdings lange Zeit abgeperlt. Für das dritte Quartal 2013 hat die früher als Quanmax firmierende Gesellschaft nun ansehnliche Umsatzzahlen vorgelegt: Immerhin zogen die Erlöse um 8,9 Prozent auf 80,7 Mio. Euro an. Dabei erzielten die Linzer ein Ergebnis von 2,1 Mio. Euro. Das entspricht einem Zuwachs von 16,7 Prozent. Für das Gesamtjahr bestätigte Niederhauser seine Prognose, wonach bei einem leichten Umsatzzuwachs mit einem Ergebnisplus von 25 Prozent zu rechnen sei. Beinahe obligatorisch für IT-Anbieter ist in diesem Zusammenhang der Verweis auf eine Geschäftsbelebung im Zuge des NSA-Abhörskandals. Die Analysten von Hauck & Aufhäuser haben derweil ihr Kursziel für die S&T-Aktie von 3,60 auf 4,50 Euro erhöht und ihre Kaufempfehlung erneuert. Sollte S&T den avisierten fairen Wert tatsächlich erreichen, käme das Unternehmen auf einen Börsenwert von 177 Mio. Euro. Angesichts eines Streubesitzes von 58 Prozent, würde das aber wohl immer noch nicht für einen Platz im TecDAX reichen. Wichtiger als ein Indexplatz ist ohnehin, dass die S&T-Aktie ihren Aufwärtstrend nachhaltig beibehält. Zunächst gilt es dabei, die Hürde von 3 Euro zu überspringen. Kein leichtes Unterfangen. 2010 und 2011 ist der Kurs an dieser Marke konsequent abgeprallt. Unterstützt von einem freundlichen Gesamtmarkt, sollte S&T dieser Sprung 2013 aber nun endlich gelingen – es muss ja nicht gleich im ersten Anlauf sein.


Pfeiffer Vacuum  geht mittlerweile nur noch davon aus, den unteren Bereich der für 2013 angepeilten Umsatzspanne von 420 bis 450 Mio. Euro zu erreichen. Bei der operativen Marge rechnet der TecDAX-Konzern dagegen weiterhin mit einer Rendite von zwölf Prozent. Genau auf diesem Niveau bewegt sich der Spezialmaschinenbauer auch per Ende September. Dabei lieferte das dritte Quartal ein gemischtes Bild: Während die Erlöse von 99,9 Mio. Euro geringer als erwartet ausfielen, konnte die Gesellschaft beim EBIT (Gewinn vor Zinsen und Steuern) mit 14,9 Mio. Euro die Prognosen toppen. Nach neun Monaten 2013 liegt Pfeiffer Vacuum beim Ergebnis je Aktie mit 2,47 Euro allerdings um 31 Prozent unterhalb des vergleichbaren Vorjahreswerts. Zwar zeichnet sich beim Auftragseingang eine Verbesserung ab. Unterm Strich verläuft 2013 aber enttäuschend für die Gesellschaft aus Asslar. Es bleibt die solide Bilanz mit einer Eigenkapitalquote von fast 63 Prozent. Dennoch sollten sich die Anleger auf eine spürbare Dividendenkürzung einstellen. Für 2012 hatte Pfeiffer Vacuum die Gewinnbeteiligung von 3,15 auf 3,45 Euro pro Aktie erhöht. Allerdings bekennt sich die Gesellschaft – in der Regel – zu einer ertragsabhängigen Dividende. Für boersengefluester.de bietet der Titel gegenwärtig keine überdurchschnittlichen Kursperspektiven.


Bereits nach Ablauf des ersten Quartals des Geschäftsjahrs 2013/14 (per 30. Juni) hebt der Biokraftstoffhersteller Verbio seine Ergebnisprognose deutlich an und stellt nun ein „weitestgehend ausgeglichenes Betriebsergebnis“ in Aussicht. Bislang hat die Gesellschaft aus Zörbig in Sachsen-Anhalt die laufende Abrechnungsperiode als „Übergangsjahr“ mit einem vermutlichen Betriebsverlust von 5 Mio. Euro bezeichnet. Verbio stellt Biokraftstoffe vorwiegend aus Altspeisefetten, die etwa von Restaurants bezogen werden, her. Die Rechtslage um Beimischungsquoten ist gegenwärtig aber noch immer verworren. Unterm Strich dürfte Verbio für 2013/14 freilich erneut rote Zahlen schreiben. Im vergangenen Geschäftsjahr lag das Zinsergebnis bei immerhin minus 4,2 Mio. Euro. Dennoch: Die Entwicklung bei Verbio ist bemerkenswert und spiegelt sich auch in der starken Performance der Aktie wider. Vor zwei Monaten kostete der Anteilschein noch 0,85 Euro – jetzt wird der Small Cap bereits für 1,52 Euro gehandelt. boersengefluester.de hatte Ende September ausführlich über den Titel berichtet, damals aber nur eine „Halten-Empfehlung“ für die Aktien ausgesprochen (Klicken Sie HIER). Aus heutiger Sicht waren wir da zu vorsichtig. Gegenwärtig beträgt der Börsenwert knapp 96 Mio. Euro und nähert sich damit der 100-Millionen-Euro-Marke. Damit wird das Papier des „Pommes-Fettverarbeiters” auch für institutionelle Anleger zunehmend interessanter. Etliche Profianleger schauen sich Firmen mit einer Kapitalisierung von weniger als 100 Mio. Euro erst gar nicht an.




 

4. November, 2013

Das Medtechsoftware-Unternehmen MeVis Medical Solutions erhöht die Prognosen für 2013. Demnach rechnen die Bremer nun mit einem Umsatzplus und einer „deutlichen Steigerung“ des Gewinns vor Zinsen und Steuern (EBIT). Bislang waren die Bremer von konstanten Erlösen und einer „Steigerung“ des EBIT ausgegangen. Zur Einordnung: 2012 kam Mevis bei Umsätzen von 13,35 Mio. Euro auf ein EBIT von 2,98 Mio. Euro. Zudem kündigte der Vorstand an, dass „aufgrund von erhöhten Kundenanforderungen an bestehende Produkte eine entsprechende Aufstockung der Ressourcen als notwendig erachtet wird“. Welche Effekte sich hieraus für 2014 ergeben, will Mevis spätestens zur Vorlage des Geschäftsberichts im April 2014 konkretisieren. Die Mevis-Aktie hat sich im laufenden Jahr mit einem Plus von bislang 120 Prozent prima entwickelt. boersengefluester.de hatte rechtzeitig auf das Papier aufmerksam gemacht. Den Beitrag finden Sie HIER.


Faustdicke Überraschung bei Sixt. Im dritten Quartal hat der Autovermieter einen Gewinn vor Steuern von 57 Mio. Euro erzielt. Das entspricht einem Zuwachs von immerhin 40 Prozent gegenüber dem Vorjahreswert. Zu berücksichtigen ist allerdings, dass der Quartalsabschluss durch die Auflösung von Zinsterminkontrakten von 3,5 Mio. Euro profitiert hat. Aber auch ohne diesen Sondereffekt liegt der SDAX-Konzern weit über den Erwartungen. Da offenbar auch das Schlussviertel ansprechend begonnen hat, legt Firmenchef Erich Sixt die Messlatte für das Gesamtjahr nun ein wenig höher. Statt eines leichten Rückgangs beim Gewinn vor Steuern, rechnet er jetzt mit einem Ergebnisplus. Nach Berechnungen von boersengeffluester.de steht Sixt nach neun Monaten 2013 nun bei einem Gewinn vor Steuern von knapp 115 Mio. Euro. Im gesamten Vorjahr verdiente Sixt (vor Steuern) 118,6 Mio. Euro. Sollte das vierte Quartal 2013 ähnlich verlaufen wie das Abschlussviertel 2012, könnte das Unternehmen aus Pullach bei München im laufenden Jahr auf rund 130 Mio. Euro Gewinn kommen. Abzüglich Steuern und herunter gebrochen auf die einzelne Aktie wäre demnach ein Ergebnis pro Anteilschein von 1,75 Euro denkbar. Trotz der zuletzt bereits sehr starken Performance bleibt das Papier ein Langfristfavorit von boersengefluester.de. Anleger sollten dabei nicht nur die im SDAX enthaltenen Stämme in Betracht ziehen, sondern auch einen einen Blick auf die Vorzugsaktien werfen.


Als trügerische Hoffnung entpuppt sich nun die jüngste Kursrallye von SMA Solar Technology. In der Spitze war die Notiz des Wechselrichterherstellers im Oktober um rund ein Drittel in die Höhe geschossen und erreichte Kurse von bis zu 33,50 Euro. Nun muss der TecDAX-Konzern nach einer außerordentlichen Vorstandssitzung eingestehen, dass er auch die bereits gesenkten Ziele krass verfehlen wird. So rechnet Vorstandssprecher Pierre-Pascal Urbon für 2013 jetzt mit einem Verlust von 80 bis 90 Mio. Euro. Bislang hatte er ein „bestenfalls ausgeglichenes Ergebnis vor Sondereffekten“ in Aussicht gestellt. Zudem hat SMA die Obergrenze der bisherigen Umsatzprognose von 900 Mio. bis 1,3 Mrd. Euro auf 1,0 Mrd. Euro gekappt. “Als Weltmarktführer bekommt SMA die veränderten Rahmenbedingungen am globalen Photovoltaikmarkt besonders zu spüren”, sagt Urbon. Auslöser der Korrektur sind der unerwartet deutliche Rückgang im europäischen Markt sowie die Restrukturierung bei Zeversolar. SMA Solar hält 72,5 Prozent an dem chinesischen Wechselrichterhersteller. An der Börse sorgte die Nachricht zunächst für einen saftigen Kurseinbruch bei SMA Solar, doch die Notiz erholte sich rasch wieder. Schließlich gibt es auch positive Aspekte: Für 2014 prognostiziert SMA einen Umsatzanstieg auf 1,0 bis 1,3 Mrd. Euro und die Rückkehr in die Gewinnzone. Der komplette Zwischenbericht wird am 7. November veröffentlicht. Im Gegensatz zu vielen anderen Solarzulieferern verfügt SMA über eine komfortable Bilanzausstattung. Zum Halbjahr stand ein Eigenkapital von 777 Mio. Euro auf der Passivseite. Bezogen auf die Bilanzsumme entspricht das einer Quote von immerhin 58 Prozent. Die Marktkapitalisierung von SMA Solar beläuft sich auf rund 1,01 Mrd. Euro. Risikobereite Investoren bleiben engagiert. Neukäufe drängen sich vorerst nicht auf.


Welche Bedeutung Personalentscheidungen bei Formycon haben können, hat die Gesellschaft bereits Mitte 2012 gezeigt. Damals berief das Unternehmen den ehemaligen Hexal Biotech-Geschäftsführer Carsten Brockmeyer zunächst ins Beratungsgremium und später in den Vorstand. Unter Brockmeyer wurde die Strategie der früher als Nanohale firmierenden Gesellschaft dann komplett gedreht. Seitdem arbeitet Formycon an der Entwicklung von Biosimilars. Vereinfacht ausgedrückt handelt es sich hierbei um Nachahmerpräparate biotechnologisch hergestellter Medikamente. Dem Vernehmen nach kommen die Arbeiten für die geplanten zwei Biosimilars gut voran. Zur abschließenden Finanzierung ist jedoch noch eine Kapitalmaßnahme nötig. Nach Informationen von boersengefluester.de dürfte Formycon schon bald den Markt anzapfen. Interessant ist nun die Meldung, wonach die Münchner mit Gerhard Schaefer und Simon Sturge zwei hochkarätige Experten verpflichten konnten, die sich um die Auslizensierung der in der Entwicklung befindlichen Produkte kümmern sollen. Konkret: Sie sollen die Kontakte zu den Pharmakonzernen herstellen, an die Forymcon ihre Biosimilars verkaufen will. Schaefer war früher unter anderem ebenfalls bei Hexal tätig. Sturger war lange Zeit bei Boehringer Ingelheim aktiv. „Ich bin begeistert, dass wir diese beiden Experten für unser Unternehmen gewinnen konnten“, sagt Formycon-Chef Brockmeyer. Fazit: Die Investmentstory bei Formycon nimmt immer mehr Konturen an. Der Börsenwert beträgt zurzeit rund 56 Mio. Euro. Das ist bereits ein stolzer Betrag – großartige Rückschläge bei der Produktentwicklung sollte es also besser nicht geben. Seit Anfang August konsolidiert die Notiz zwischen 7 und 8 Euro. boersengefluester.de bekräftigt seine Kaufempfehlung. Der Titel eignet sich jedoch nur für sehr risikobereite Investoren. Zudem sollte der Depotanteil angemessen dosiert werden. Ein Interview mit den beiden Formycon-Vorständen Carsten Brockmeyer (CEO) und Nicolas Combé (CFO) finden Sie HIER.


Die Analysten von Close Brothers Seydler haben ihre Einschätzung für die Aktie von Marseille Klinken von „Kaufen“ auf „Halten“ heruntergesetzt – das Kursziel jedoch bei 5,80 Euro gelassen. Auf der Hauptversammlung am 31. Oktober hatte der Klinikbetreiber auf Druck des Großaktionärs überraschend eine Dividende von 0,12 Euro pro Aktie beschlossen – ursprünglich sollte es eine Nullrunde geben. Zudem wollen die Hamburger künftig – neben dem normalen Klinikbetrieb – den Bereich Software für Gesundheitseinrichtungen forcieren. Grundsätzlich werten die Analysten diese Entscheidung positiv, zumal das Wachstumspotenzial im Stammgeschäft begrenzt scheint. Allerdings ist es für Close Brothers Seydler zum gegenwärtigen Zeitpunkt noch zu früh, um belastbare Prognosen für den neuen Bereich zu erstellen. Zu den Gerüchten um einen möglichen Verkauf von Teilen der Pflegeeinrichtungen äußert sich Close Brothers Seydler nicht. Gegenwärtig kostet die Marseille-Aktie 5,44 Euro – bewegt sich damit also bereits dicht am Kursziel des Frankfurter Finanzhauses. Weitere Infos zu dem Small Cap finden Sie HIER.


Auf mittlerweile 14 Euro ist der Aktienkurs der boersengefluester.de-Empfehlung Softing gestiegen. Anfang des Jahres war der Anteilschein des Spezialisten für Automatisierungs- und Messtechnik noch für knapp 7 Euro zu haben. Vor zwei Jahren kostete der Small Cap gar nur 4,50 Euro. Nur wenige Aktien verfügen über einen dermaßen starken langfristigen Aufwärtstrend. Nun hat die Gesellschaft aus Haar bei München einen ersten Überblick zu den Neun-Monats-Zahlen veröffentlicht. Demnach kam Softing bei einem Umsatzanstieg um neun Prozent auf 38,3 Mio. Euro auf einen Zuwachs beim operativen Ergebnis (EBIT) von 24 Prozent auf 4,2 Mio. Euro. Das Gewinn je Aktie zog von 0,38 auf 0,46 Euro an. Derzeit kommt Softing aufgrund von Lieferengpässen mit der Produktion kaum nach. Daher belässt es Vorstandschef Wolfgang Trier auch bei der bisherigen Prognose für 2013, wonach bei Erlösen zwischen 53 und 56 Mio. Euro mit einem Gewinn in einer Range von 5,8 bis 6,2 Mio. Euro zu rechnen ist. „Besonders erfreulich ist, dass wir schon heute für 2014 aufgrund starker Nachfrage von Schlüsselkunden und wegen der in 2013 nicht mehr lieferbaren Aufträge mit einem deutlich zweistelligen Umsatzwachstum bei weiter verbesserten EBIT-Margen rechnen können“, lässt Firmenlenker Trier durchblicken. Noch keine Neuigkeiten gibt es hinsichtlich möglicher Akquisitionen. Die Kursziele der Analysten sind mittlerweile erreicht. boersengefluester.de hält den Titel aber noch immer nicht für ausgereizt. Mutige Anleger sollten daher investiert bleiben, auch wenn die Gefahr von Kursrückschlägen größer geworden ist. Die Marktkapitalisierung beträgt rund 90 Mio. Euro. Weitere Infos finden Sie HIER.


Am 7. November wird die Exceet Group ihren Zwischenbericht vorlegen. boersengefluester.de hatte regelmäßig auf den Titel hingewiesen (ein Interview mit dem Vorstand finden Sie HIER). Die Analysten von Hauck & Aufhäuser rechnen mit einem „soliden Quartal“ und empfehlen den Titel des Anbieters von Elektronikbauteilen mit Kursziel 9 Euro zum Kauf. Bislang siedelten die Experten den fairen Wert für den Small Cap bei 7,10 Euro an. Hauck & Aufhäuser erwartet, dass der Umsatz im dritten Quartal um vier Prozent auf 49,7 Mio. Euro gestiegen ist. Beim Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) kalkulieren sie mit einem Anstieg um 13 Prozent auf 5,8 Mio. Euro. Für 2013 bis 2015 liegen ihre Schätzungen zum Ergebnis je Aktie bei 0,31 Euro (2013), 0,42 Euro (2014) und 0,51 Euro (2015). Damit käme der Titel auf ein 2015er-KGV von 11,7. Zuletzt hat der Anteilschein eine sehr ansehnliche Entwicklung genommen. Bezogen auf das neue Kursziel von Hauck & Aufhäuser ergibt sich für das Papier aber immer noch ein Kurspotenzial von mehr als 50 Prozent.


Bereits Ende September hatte A.S. Création Tapeten seine Anleger darauf eingestimmt, dass die bisherigen Prognosen für 2013 wohl nicht mehr zu halten seien. Auslöser waren größer als gedachte Schwierigkeiten bei der neuen russischen Produktionsgesellschaft. Im Zuge des Neun-Monats-Berichts konkretisiert der Vorstand des Tapetenherstellers nun die neuen Zielsetzungen für 2013: Demnach rechnen die Gummersbacher für das laufende Jahr mit Erlösen zwischen 200 und 210 Mio. Euro sowie einem Überschuss in einer Bandbreite von 5,0 bis 6,5 Mio. Euro. Das entspräche einem Ergebnis je Aktie in einer Range von 1,67 bis 2,17 Euro. Ursprünglich hatte A.S. Création beim Gewinn mit einer Spanne von 9 bis 11 Mio. Euro kalkuliert. Für boersengefluester.de fällt die Ergebnisrevision deutlicher aus als vermutet. Dennoch bleiben wir bei unserer Einschätzung „Halten“. Zwar muss die Gesellschaft, neben den Problemen in Russland, per 1. November auch mit den Folgen eine Lohnerhöhung um drei Prozent in Deutschland zurecht kommen. Grundsätzlich sollten sich die Aktivitäten in Osteuropa mittelfristig aber auszahlen. Der Vorstand von A.S. Création weist im Zwischenbericht ebenfalls auf die „hohe Bedeutung der Projekte“ hin. Mit Blick auf alle relevanten Aktienkennzahlen ist der Small Cap moderat bewertet. Gleichwohl geht boersengefluester.de davon aus, dass sich die Anleger für 2013 auf eine Dividendenkürzung einstellen müssen.


Kurse oberhalb von 40 Euro waren 2011 und 2012 regelmäßig gute Ausstiegszeitpunkte bei der PWO-Aktie. 2011 fiel die Notiz bis auf 31 Euro zurück, im Folgejahr korrigierte der Anteilschein des Autozulieferers gar bis auf 27 Euro. Damals belastete unter anderem eine Kapitalerhöhung im Verhältnis 4:1. Im laufenden Jahr könnte es für den Hersteller von Gehäusen und Sicherheitskomponenten dagegen kaum besser laufen. Der Aktienkurs hat bislang um 50 Prozent zugelegt. Die Neun-Monats-Zahlen lagen – auch dank eines starken Septembers – weitgehend im Rahmen der Erwartungen. So kam die Gesellschaft aus Oberkirch beim Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) auf einen Zuwachs von 8,2 Prozent auf 4,7 Mio. Euro. Überproportional entwickelte sich das Ergebnis je Aktie. Hier gelang PWO ein Plus von 0,55 auf 0,82 Euro. Keine Abstriche macht das Management beim Ausblick: Demnach soll bei Erlösen von 390 Mio. Euro ein EBIT von etwa 23 Mio. Euro herausspringen. Beim aktuellen Börsenwert von 132 Mio. Euro würde PWO also mit dem 5,8-Fachen des für 20013 erwarteten operativen Gewinns bewertet. Derart günstig kommt kein anderer Autozulieferer daher. Nichts auszusetzen gibt es auch bei den anderen Bewertungskennzahlen von Progress-Werk Oberkirch: Das KGV beträgt 10,5, die Dividendenrendite türmt sich auf knapp 3,8 Prozent. Dabei geht boersengefluester.de davon aus, dass PWO für 2013 erneut eine Gewinnbeteiligung von 1,60 Euro je Aktie ausschüttet. Unterm Strich stehen die Chancen also gut, dass der Small Cap diesmal die bisherige Höchstmarke von knapp 47 Euro überspringt. Close Brothers Seydler hat das Kursziel jedenfalls von 43 auf 47 Euro heraufgesetzt.


Solide Neun-Monats-Zahlen kommen von Logwin. Zwar war der Umsatz per Ende September 2013 mit 932,4 Mio. Euro um 7,2 Prozent rückläufig. Doch das lag maßgeblich an Verkäufen von Geschäftsaktivitäten und Standorten. Das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) drehte von minus 36 Mio. auf plus 13,2 Mio. Euro. Hintergrund: Im Vorjahr belasteten massive Wertberichtigungen in Höhe von 53 Mio. Euro. „Das in den ersten drei Quartalen verbesserte Ergebnis bestätigt die stabile Entwicklung der Logwin-Gruppe“, sagt Vorstandschef Berndt-Michael Winter. Auf einen konkreten Ausblick lässt sich der Lenker des Logistikkonzerns aber noch nicht ein. Für das Geschäftsfeld „Air + Ocean“ (Luft- und Seefrachtservices) geht Winter für das letzte Jahresviertel von einer stabilen Profitabilität aus. Im Bereich Solutions (Logistikdienstleistungen) soll sich die Wirtschaftlichkeit nach den Verschlankungsmaßnahmen weiter erhöhen. Der Börsenwert von Logwin beträgt rund 169 Mio. Euro. Mehrheitlich befindet sich das Unternehmen im Besitz der Stefan Quandt zurechenbaren Delton AG. Unterm Strich bietet der Small Cap gegenwärtig eine ansprechende Chance-Risiko-Relation.


Bei Fuchs Petrolub entwickelt sich die vergleichsweise hohe Bewertung immer mehr zur Bürde. So tritt die Notiz des MDAX-Konzerns seit rund sieben Monaten auf der Stelle. Im Langfristchart sieht das zwar nur nach einer gesunden Konsolidierung aus, doch das Potenzial nach oben scheint sehr limitiert. Das dritte Quartal 2013 lief für den Schmierstoffhersteller indes ganz ordentlich und endete mit einem Gewinn vor Zinsen und Steuern (EBIT) von 83,4 Mio. Euro – das ist Firmenrekord. Nach neun Monaten 2013 liegen die Mannheimer beim EBIT mit 237,2 Mio. Euro um 5,8 Prozent oberhalb des entsprechenden Vorjahreswerts. Das Ergebnis je Aktie per Ende September beträgt 2,34 Euro – verglichen mit 2,21 im Vorjahr. Für das Gesamtjahr äußert sich Vorstandschef Stefan Fuchs weiterhin wenig konkret: „Wir erwarten organisches Umsatzwachstum sowie Ergebnissteigerungen. Dabei müssen wir davon ausgehen, dass die Entwicklung der Wechselkurse das organische Umsatzwachstum aufzehrt. Angesichts der wenigen verbleibenden Wochen bis zum Jahresende gehen wir davon aus, dass die Risiken für das Erreichen unserer Ziele überschaubar sind“, betont er im Zwischenbericht. Fuchs Petrolub hat eine super solide Bilanz: Die Eigenkapitalquote beträgt zum 30. September gut 72 Prozent. Die Nettoliquidität liegt bei 121 Mio. Euro. Das sind rund 1,70 Euro pro Aktie. Dennoch: Bei einem KGV von 16 und einem Kurs-Buchwert-Verhältnis von 4,8 sieht boersengefluester.de momentan wenig Spielraum. Fazit: tolles Unternehmen, aber zu teuer.




 

1. November, 2013

Angetan zeigten sich die Anleger von den vorläufigen Neun-Monats-Zahlen bei Singulus Technologies. Immerhin kam der Hersteller von Replikationsanlagen für Speichermedien wie DVDs sowie Maschinen zu Produktion von Dünnschicht-Solarzellen auf ein Umsatzplus von 11,5 Prozent auf 93,1 Mio. Euro. Das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) drehte von minus 10,9 Mio. auf plus 1,4 Mio. Euro. Mittlerweile geht die Gesellschaft aus Kahl am Main von einem „positivem operativen Ergebnis“ aus. Bislang stellte das ehemalige TecDAX-Konzern nur ein „leicht positives operatives Ergebnis“ in Aussicht. Dennoch: Unterm Strich wird Singulus für 2013 noch ein „leicht negatives Periodenergebnis“ ausweisen. Der komplette Zwischenbericht ist für den 12. November angesetzt. Der Titel hat sich zurück bis an die Marke von 2 Euro gekämpft. Mutige Investoren können auch weiterhin auf einen erfolgreichen Turnaround spekulieren.


Mitte August hatten wir die Aktie von United Power vorgestellt (zu dem Artikel kommen Sie HIER). Schon damals räumte der Hersteller von Stromgeneratoren ein, dass das zweite Halbjahr vermutlich schwieriger werden würde. Nun mussten die Chinesen eingestehen, dass die Ziele für 2013 nicht mehr zu halten seien. Demnach kalkuliert der Vorstand jetzt mit einem Umsatzrückgang – auf Euro-Basis – von rund fünf Prozent gegenüber dem Vorjahreswert von 111 Mio. Euro. Bislang war das Unternehmen von einem Erlösplus im Bereich um acht Prozent ausgegangen. Immerhin: Bei der EBIT-Marge soll es keine Abstriche geben. 2012 lag das Verhältnis von Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) zum Umsatz bei knapp 14,9 Prozent. Zur Einordnung: Nach neun Monaten 2013 kam United Power auf eine operative Rendite von 16,1 Prozent. Per saldo könnte 2013 also ein Betriebsgewinn von annähernd 16 Mio. Euro stehen. Das Finanzergebnis der Chinesen ist zu vernachlässigen und die Steuerquote eher gering, so dass boersengefluester.de von einem Ergebnis je Aktie für 2013 von 0,95 Euro ausgeht. Für 2014 gehen wir dann von einem Anstieg auf 1,00 Euro aus. Das liegt zwar unterhalb der bisherigen Prognosen. Trotzdem kommt der Anteilschein von United Power nur auf ein KGV von 3,5. Das Kurs-Buchwert-Verhältnis beträgt weniger als 0,4. Gemessen an herkömmlichen Maßstäben, lässt sich da nicht meckern. Die neuerlichen Bilanzquerelen bei dem chinesischen Modeunternehmen Kinghero sind dem Vertrauen in deutsche China-Werte allerdings nicht gerade zuträglich. Aus der Peergroup halten wir United Power trotzdem weiterhin für einen der besseren Werte.




Kurznachrichten-Archiv

2013, Oktober (… weiterlesen)

2013, September (… weiterlesen)

2013, August (… weiterlesen)

2013, Juli (… weiterlesen)

Leave a Reply