Archiv September 2016 – Kursbewegende Meldungen in kompakter Form


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30. September, 2016

Auf dem deutlich erhöhten Niveau zwischen 3,00 und 3,20 Euro erfreulich gut gehalten, hat sich der Aktienkurs von Value Management & Research (VMR). Boersengefluester.de hatte mehrfach berichtet (HIER), dass sich das Unternehmen durch den Erwerb den 4Free-Gruppe und die Trennung von dem defizitären Luxemburger Vermögensverwalter Interinvest komplett neu aufstellt. Dementsprechend sind die nun vorgelegten Halbjahreszahlen der Gesellschaft mit Sitz in Kronberg (Taunus) nur eine Momentaufnahme und mit historischen Ergebnissen kaum unter einen Nenner zu bringen. So kam VMR per Ende Juni 2016 auf ein Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) von 212.000 Euro. Dabei ist die zum Bilanzstichtag veräußerte Interinvest – hier fiel ein operativer Verlust von 426.000 Euro an – ausgeklammert. Unterm Strich stand nach sechs Monaten 2016 auf Konzernebene ein nach Auffassung von boersengefluester.de recht hoher Verlust von 714.000 Euro. Nun kann der Neustart als Holding für wachstumsorientierte FinTech-Unternehmen allerdings auch bilanziell losgehen. „Ab dem zweiten Halbjahr 2016 wird das Gruppenergebnis nicht weiter durch negative Ergebnisbeiträge der Interinvest belastet“, betont VMR. Zudem weist der Vorstand darauf hin, dass sich die Gesellschaft in „fortgeschrittenen Verhandlungen zur Übernahme weiterer Kundenbestände“ befindet. Dabei geht es innerhalb der 4Free-Gruppe regelmäßig um Fonds und ähnliche Anlageprodukte. Zumindest aus dieser Warte erinnert das Geschäftsmodell ein wenig an die JDC Group, wobei die Wiesbadener freilich Versicherungsbestände von Maklern aufkaufen. Kapitalisiert ist VMR derzeit mit gut 7,2 Mio. Euro, was etwa dem 1,9fachen des Eigenkapitals entspricht. Bei der – allerdings deutlich größeren – JDC Group beträgt dieser Multiplikator fast 2,5. Risikobereite Investoren setzen weiter darauf, dass die Neuordnung bei VMR am Ende Früchte trägt. Gut gefällt boersengefluester.de, dass VMR erst einmal seine Hausaufgaben erledigt und eher zurückhaltend gegenüber dem Kapitalmarkt kommuniziert. Als heißer Tipp wird der Micro Cap jedenfalls nicht durchs Dorf getrieben. Dennoch sind wir zuversichtlich, dass das Interesse an dem Titel in den kommenden Quartalen sukzessive steigen wird.


Für immerhin 700 Mio. Dollar will die Streaminplattform Spotify angeblich das Berliner Unternehmen Soundcloud übernehmen. Das berichten jedenfalls diverse Branchendienste und sprechen von „fortgeschrittenen Verhandlungen“ zwischen beiden Firmen. Das sollte indirekt auch den Blick auf die Aktie der German Startups Group (GSG) lenken, denn die Beteiligungsgesellschaft hält einen Anteil von 0,19 Prozent an Soundcloud. Heruntergerechnet auf den kolportierten Kaufpreis würde das Engagement damit einen Wert von umgerechnet knapp 1,19 Mio. Euro haben – das entspricht ungefähr 0,10 Euro je GSG-Aktie. Eingestiegen bei Soundcloud war GSG bereits im Oktober 2013 via Kapitalerhöhung und im Frühjahr 2015 nochmals über einen Anteilserwerb. Zur Einordnung: Auf Basis des aktuellen Kurses von 2,52 Euro beträgt die Marktkapitalisierung der German Startups Group 30,2 Mio. Euro. Neuigkeiten gibt es aber auch von anderen Portfoliomitgliedern: So werden die Berliner den Anteil an dem Online-Auktionshaus auctionata via Wandlung eines Convertible Bonds bis spätestens Mitte 2017 von gegenwärtig 0,23 Prozent auf einen „unteren bis mittleren einstelligen Prozentsatz“ steigen. „Auctionata ist nach unserer Einschätzung ausgezeichnet positioniert, um ihre führende Marktposition auszubauen“, sagt GSG-CEO Christoph Gerlinger. Zudem hievt das Unternehmen seinen Anteil an dem Online-Optiker Mister Spex um 0,45 Prozentpunkte auf 1,4 Prozent in die Höhe. Sehr überzeugt ist Gerlinger scheinbar auch von TVSmiles, einem Spezialisten für quizbasierte Werbeformate. Ohne konkrete Zahlen zu nennen, kündigt die Gesellschaft hier ebenfalls eine Aufstockung an. Nach letzten Angaben hielt GSG rund 8,5 Prozent an dem ebenfalls in Berlin sitzenden Unternehmen. Boersengefluester.de hält große Stücke auf das Portfolio der German Startups Group, in dem sich unter anderem auch noch Beteiligungen an Firmen wie ayondo, Delivery Hero, onefootball oder Scalable Capital befinden.



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28. September, 2016

Wirklich nur die notwendigsten Informationen enthält der Halbjahresbericht von Coreo – ehemals Nanostart. Kein Wort zum Stand der angekündigten Kapitalerhöhung, die sich aufgrund von Klagen durch zwei Aktionäre verzögert. Dabei hatte das Management vor nicht allzu langer Zeit einen „substanziellen Finanzierungsbedarf von im ersten Schritt circa 10 Mio. Euro“ angekündigt. Auch enthält der Zwischenabschluss keine neuen Details zur strategischen Neupositionierung als Immobiliengesellschaft – mit Fokus auf gewerbliche Objekte aus den Bereichen Büro und Einzelhandel. Interessant ist die Coreo-Aktie daher insbesondere unter Bewertungsaspekten. Die noch aus der Vergangenheit als Beteiligungsgesellschaft im Depot befindlichen Engagements stehen in der Bilanz mit einem Wertansatz von knapp 16,5 Mio. Euro. Im Wesentlichen handelt es sich dabei um ein rund 2,7 Millionen Stücke umfassendes Paket an Magforce. Zur Finanzierung der laufenden Geschäftstätigkeit hat Coreo zwar schon Teilverkäufe bei dem Medizintechnikspezialisten vorgenommen. Letztlich wäre es aber nicht besonders clever, eine derart große Stückzahl an Magforce-Aktien einfach so auf den Markt zu werfen. Zudem kommen die Berliner ihren kommerziellen Zielen allmählich näher, wenngleich der gesamte Prozess sehr viel länger dauert als ursprünglich vermutet. Die Marktkapitalisierung von Coreo beträgt zurzeit rund 8 Mio. Euro, also ungefähr halb so viel wie die Beteiligungen wert sind. Noch lässt sich zwar nicht beurteilen, ob das Unternehmen tatsächlich genügend Futter hat, um das Immobiliengeschäft in einer sinnvollen Größe aufzubauen. Wer den Titel im Depot hat, sollte unserer Meinung jedoch engagiert bleiben. Immerhin hat die Großaktionär Bernd Förtsch zurechenbare BF Holding schon einmal bewiesen, dass sie eine Neupositionierung einer gelisteten Gesellschaft erfolgreich hinbekommen kann – und zwar bei FinLab, früher Altira. Fakt ist aber auch, dass ein höherer Grad an Transparenz erforderlich ist, um neue Investoren von den Chancen der Coreo-Aktie zu überzeugen. Momentan steigen Anleger beinahe in eine Blackbox ein.


Über eine mangelnde Präsenz in den Finanzmedien brauchte sich Nanogate zuletzt wahrlich nicht beschweren. Der Anteilschein des Spezialisten für leistungsstarke Oberflächenbeschichtungen gehörte zu den am häufigsten besprochenen Spezialwerten. Die Roadshows des Managements zeigen also Wirkung (lesen Sie dazu auch den Bericht von boersengefluester.de HIER). Natürlich lenkten aber auch die Ende August präsentierten vorläufigen Halbjahreszahlen das Interesse der Investoren auf den Titel. Ebenfalls positiv: Mit dem nun veröffentlichten finalen Bericht über den Verlauf der ersten sechs Monate 2016 hat Nanogate das Vertrauen gerechtfertigt. Wie zu erwarten war, bewegten sich Umsatz und das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) einen Tick über den vorab berichteten Zahlen. So kam Nanogate bei Erlösen von 52,15 Mio. Euro auf ein EBITDA von knapp 5,89 Mio. Euro. Positiv überrascht hat boersengefluester.de jedoch, dass die Saarländer auch unterm Strich so gut abgeschnitten haben. Einen Überschuss von 1,20 Mio. Euro – entsprechend 0,36 Euro (Vorjahr: 0,09 Euro) – hatten wir so jedenfalls nicht auf dem Radar. Allerdings wirkten sich hier auch Sondereffekte bei der Bewertung von Tochterunternehmen positiv aus. „Nach dem sehr guten ersten Halbjahr und dank der starken Auftragsbasis sind wir weiter sehr optimistisch für den Geschäftsverlauf und bestätigen daher unsere Prognose”, sagt CEO Ralf Zastrau. Demnach soll der Umsatz im laufenden Jahr auf mehr als 105 Mio. Euro steigen – nach knapp 91 Mio. Euro im Jahr zuvor. Für das EBITDA kalkuliert Finanzvorstand Daniel Seibert mit einem Anstieg von 10,2 auf mehr als 12 Mio. Euro. An der grundsätzlichen Wachstumsstrategie ändert sich aber nichts: „Weiterhin werden erhebliche Mittel in das laufende Investitionsprogramm und die internationale Expansion fließen“, betont das Management. Insgesamt läuft bei Nanogate derzeit also sehr viel in die richtige Richtung. Zudem hat sich das Unternehmen über Akquisitionen wie den Kunststoffspezialisten Walter Goletz weiter verstärkt – ein Hoffnungsträger ist die neue Beschichtungstechnologie N-Metals Chrome. Boersengefluester.de bleibt also bei der positiven Einschätzung für den Small Cap. Mit ein wenig Rückenwind vom Gesamtmarkt, sollte auch der noch immer übergeordnete Seitwärtstrend des Aktienkurses bald Geschichte zu. Kurzfristig hat sich das Chartbild ohnehin längst aufgehellt.



23. September, 2016

Schon im Halbjahresbericht stellte Mutares-CEO Axel Geuer den auf Produkte zur Schall- und Wärmedämpfung spezialisierten Automobilzulieferer STS Acoustics als eine der Beteiligungen heraus, bei der es momentan richtig gut läuft. Zudem hieß es: „Das Management prüft darüber hinaus auch die Option von Add-on-Akquisitionen, um die Unternehmensgruppe zu weiterem Wachstum zu führen.“ Wenige Wochen später gibt es bereits Neuigkeiten. Jedenfalls hat Mutares dem französischen Automobilzulieferer Mecaplast ( Umsatz 734 Mio. Euro) ein Angebot zur Übernahme von zwei französischen Werken aus dem Gruppenverbund vorgelegt. Dem Vernehmen nach geht es um einen Umsatz in Größenordnung von rund 70 Mio. Euro mit Innen- und Außenverkleidungen für Lastkraftwagen. Weitere finanzielle Details nannte die Gesellschaft noch nicht. „Die Akquisition wäre eine ideale Ergänzung für STS“, lässt sich Mutares jedoch zitieren. Noch ist es für eine Bewertung der Transaktion zu früh, sie passt jedoch ins Bild, wonach die Münchner Beteiligungsgesellschaft zuletzt stark in die Verbesserung der eigenen Strukturen – sowohl im operativen Bereich als auch auf Ebene der M&A-Berater – investiert hat. Definitiv soll das zweite Halbjahr deutlich mehr Schubkraft entfalten als die ersten sechs Monate 2016. Dem Aktienkurs kann das eigentlich nur guttun. Weitere Informationen von boersengefluester.de zu dem Halbjahresbericht von Mutares finden Sie HIER.


Getragen vom robusten Gesamtmarkt ist zuletzt auch die Aktie von Ecotel Communication in Schwung gekommen. Immerhin zog die Notiz von 8 auf 9 Euro in die Höhe. Bewertungstechnisch sollten aber auch deutlich zweistellige Kursregionen kein Problem sein. Boersengefluester.de ist jedenfalls zuversichtlich, dass die Düsseldorfer in den kommenden Jahren einen ansprechenden Wachstumskurs hinlegen werden. Die jüngsten Zahlen zum Halbjahr lagen absolut im Rahmen der Erwartungen. Kein Wunder, dass der Vorstand die bisherige Zielsetzung für 2016 bekräftigt hat. Demnach soll das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) zwischen 7,0 und 8,5 Mio. Euro betragen – nach 7,9 Mio. Euro im Jahr zuvor. Sein Geld verdient das Unternehmen ganz überwiegend mit Telekommunikationsdienstleistungen für Geschäftskunden. Bemerkenswert: Unter Berücksichtigung der Netto-Finanzguthaben von rund 3,4 Mio. Euro wird der Small Cap gerade einmal mit dem Faktor 3,5 auf das von uns erwartete EBITDA für 2016 gehandelt. Da spielen die großen TecDAX-Telcos Freenet, Drillisch und United Internet – aber auch QSC –in anderen Ligen. Risikobereite Anleger können drauf setzen, dass Ecotel den Bewertungsabstand weiter verringert. Die Q3-Zahlen sind für den 10. November angesetzt.


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22. September, 2016

Voll unsere Erwartungen erfüllt hat Fortec Elektronik. Gemäß den vorläufigen Zahlen für das Geschäftsjahr 2015/16 (30. Juni) erreichte der Anbieter von Netzteilen, Displaytechnik und Lösungen für Industrierechner einen – in erster Linie konsolidierungsbedingten – Sprung bei den Erlösen um 70 Prozent auf 78,2 Mio. Euro. Das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) zog von 2,5 auf 4,9 Mio. Euro an. Unterm Strich blieb ein von 0,63 auf 1,20 Euro je Aktie verbessertes Ergebnis stehen. Wie von boersengefluester.de vermutet, wird Fortec die Dividende anheben. Zur Hauptversammlung am 16. Februar 2017 steht eine um 10 Cent auf 0,60 Euro je Anteilschein erhöhte Dividende auf der Agenda. Damit bringt es der Small Cap auf eine Rendite von immerhin fast 3,7 Prozent. Boersengefluester.de hatte erst kürzlich auf die positive Situation bei der Gesellschaft aus Landsberg am Lech hingewiesen (zu dem Beitrag kommen Sie HIER). Das komplette Zahlenwerk wird Fortec Ende Oktober vorlegen. Wir bleiben bei unserer Kaufen-Einschätzung. Insbesondere für langfristig orientierte Investoren, die keinen gesteigerten Wert auf großen Presserummel legen, ist der Titel eine prima Wahl. Der Börsenwert beträgt beim aktuellen Kurs von 16,30 Euro knapp 48,2 Mio. Euro.




21. September, 2016

Bei 2,80 Euro war im August erst einmal Schluss mit der steilen Aufwärtsbewegung des Aktienkurses von Ringmetall. Großartig an Terrain eingebüßt hat der Anteilschein des Spezialanbieters für Verschlusssysteme von Fässern freilich auch nicht und bewegt sich ganz dicht unterhalb des All-Time-Highs von 2,82 Euro vom 2. September 2016. Neue Impulse könnte der Small Cap von den jetzt vorgelegten Halbjahreszahlen. Demnach kamen die Münchner auf einen akquisitionsbedingt deutlichen Umsatzzuwachs von 42,5 Prozent auf 48,24 Mio. Euro. Das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) zog um 60,3 Prozent auf 7,03 Mio. Euro an. „Im ersten Halbjahr lag die Ringmetall-Gruppe mit ihrem Wachstum am oberen Ende unserer Erwartungen. Vor allem mit Blick auf die absolut reibungslos verlaufende Integration unserer US-Tochter Self Industries, dürfen wir mit dieser Entwicklung sehr zufrieden sein“, sagt Christoph Petri, der Vorstandssprecher von Ringmetall. Und auch die Analysten von Montega bestätigen in ihrem neusten Update: „Ringmetall konnte in Q2 nahtlos an das starke Auftaktquartal anknüpfen und setzt den profitablen Wachstumskurs fort.“ Für das Gesamtjahr bestätigte die Gesellschaft ihre bisherige Prognose, wonach bei Erlösen zwischen 90 und 95 Mio. Euro mit einem EBITDA in einem Korridor von 11 bis 12 Mio. Euro zu rechnen ist. Demnach wird das zweite Halbjahr wohl nicht mehr ganz an die Ergebnisse der ersten sechs Monate anknüpfen können. Andererseits lässt die Vorschau Raum für positives Überraschungspotenzial. Montega-Analyst Patrick Speck hat das Kursziel für die Ringmetall-Aktie jedenfalls um 20 Cent auf 3,40 Euro heraufgesetzt. Der Börsenwert des Unternehmens beträgt – auf Basis der nach der jüngsten Kapitalerhöhung gestiegenen Aktienzahl – knapp 70 Mio. Euro. Ausgereizt ist die Bewertung nach Auffassung von boersengefluester.de damit nicht. Die Chancen stehen gut, dass der Titel schon bald neue Rekordhöhen in Angriff nimmt.


In bemerkenswert starker Verfassung präsentiert sich seit rund zwei Monaten die Aktie von Westgrund. Das auf Wohnimmobilien fokussierte Unternehmen befindet sich seit mehr als einem Jahr weitgehend im Eigentum von Adler Real Estate. Gerade einmal 5,1 Prozent der Aktien sind dem Streubesitz zuzurechnen. Was genau mit dem Anteilschein langfristig passieren wird, ist freilich offen. Einen Beherrschungs- und Gewinnabführungsvertrag (BuG) gibt es genauso wenig, wie eine offen kommunizierten Squeeze-out-Strategie durch Adler Real Estate (ARE). Insofern gibt es Parallelen zu der ebenfalls von ARE übernommenen Accentro Real Estate (ehemals Estavis) aus Berlin. Hier befinden sich allerdings noch etwa 13 Prozent der Aktien im freien Umlauf. Getuschelt wurde zeitweise sogar, dass Adler Real Estate möglicherweise sogar ein „Re-IPO“ für Accentro in Erwägung zieht. Anlass für Spekulationen bei Westgrund liefert derweil der Umstand, dass die ordentliche Hauptversammlung erst im Oktober 2016 – also ungewöhnlich spät – stattfinden soll. Einen konkreten Termin gibt es noch immer nicht. Einige Investoren vermuten daher, dass hier etwas im Busch sein könnte – etwa die Vorbereitungen für einen BuG mit entsprechender Garantiedividende und alternativem Abfindungskurs. Gegenwärtig notiert die Westgrund-Aktie mit 5,00 Euro um knapp elf Prozent unterhalb des Net Asset Values (NAV). Zum Vergleich: Die ARE-Aktie kommt auf einen Discount von gerade einmal 3,5 Prozent gegenüber dem Substanzwert von 14,50 Euro. Für die Accentro-Aktie wiederum hat SMC Research kürzlich den ihrer Meinung nach fairen Wert auf 8,30 Euro erhöht. Aktueller Kurs: 7,01 Euro. Aber auch die Muttergesellschaft Adler Real Estate steckt mitten in einer größeren Transaktion. Immerhin gehören die Hamburger zu den größten Aktionären der Conwert Immobilien Invest aus Wien, die sich wiederum gerade einem Übernahmeangebot durch Vonovia gegenübersieht. Adler Real Estate hat allerdings von Anfang an signalisiert, dass sie ihre Stücke dem DAX-Konzern andienen werden. Mit anderen Worten: Momentan werden die Karten in der Immobilienbranche neu gemischt. Umso gespannter ist boersengefluester.de, wie es mit der Aktie von Westgrund weitergeht. Wer den Titel im Depot hat, sollte auf jeden Fall engagiert bleiben.



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Dividendenrendite 52-Wochen-Performance Marktkapitalisierung

20. September, 2016

Schon mehrfach hat boersengefluester.de auf die Aktie der Industrie-Holding Blue Cap hingewiesen (etwa HIER). Rege diskutiert in der Small Cap-Szene werden insbesondere die Übernahme der Gold- und Silberscheideanstalt Carl Schaefer aus Pforzheim sowie der Kauf der Vermögensgegenstände der Neschen AG sowie der operativ tätigen Filmolux Tochtergesellschaften. Auf der Kapitalmarktkonferenz von Egbert Prior auf dem Regionalflughafen in Frankfurt Egelsbach zeigte sich Blue Cap-Vorstand Hannspeter Schubert jedenfalls sehr zuversichtlich, was die weiteren Perspektiven der jüngsten Zukäufe angeht. „Wir versuchen Restrukturierung und Wachstum zu verbinden.“ Für das Gesamtjahr 2016 sieht die Planung Erlöse von gut 100 Mio. Euro (ohne Neschen) sowie eine Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) von 5,5 Mio. Euro vor. Den Halbjahresbericht haben die Münchner noch nicht publiziert. In seiner Präsentation geht Schubert für die ersten sechs Monate 2016 jedoch von 42,9 Mio. Euro Umsatz sowie einem EBIT von 2,4 Mio. Euro aus. Weitere Akquisitionen nennt er – ganz Pokerface – „denkbar und möglich“. Sogar die erstmalige Ausschüttung einer Dividende seit der Erstnotiz im Oktober 2006 rückt in Reichweite. „Ich hoffe, dass wir das im nächsten Jahr erreichen können“, verrät Schubert. Diese Form der Formulierung lässt Interpretationsspielraum. Im Gespräch mit boersengefluester.de bestätigt Schubert jedoch, dass er nach Möglichkeit bereits für 2016 (zahlbar 2017) an eine Dividende denkt – und nicht erst für 2017 (zahlbar nach der HV 2018). Derweil sollte die Aktie von Blue Cap noch deutlichen Spielraum nach oben bieten. Verglichen mit den entsprechenden Multiples ähnlicher –wenn auch viel größerer – Gesellschaften wie Indus Holding, Gesco oder MBB könnte der Anteilschein perspektivisch in zweistellige Kursregionen vorstoßen, zumal das Unternehmen über einen stattlichen Immobilienbesitz als stille Reserve verfügt. Schwerpunktmäßig agieren die Beteiligungen von Blue Cap in den Bereichen Produktionstechnik, Klebstoff und Medizintechnik.


Fast genau zwei Monate vor der Präsentation auf dem Eigenkapitalforum in Frankfurt hat Energiekontor einen wichtigen Schritt unternommen, um für mehr Zugkraft bei den institutionellen Investoren zu sorgen. Demnach haben die beiden Firmengründer Günter Lammers und Bodo Wilkens jeweils etwa sieben Prozent ihrer Aktien platziert, wodurch der Streubesitzanteil von 28,8 auf jetzt 42,9 Prozent steigt. Auf Basis des aktuellen Kurses von 14 Euro erreicht die Free-Float-Marktkapitalisierung des Projektentwicklers und Betreibers von Windanlagen nun 88 Mio. Euro – nach zuvor 59 Mio. Euro. „Dadurch kann sich zum einen die Liquidität unserer Aktie verbessern. Zum anderen sollten sich die Visibilität von Energiekontor am Kapitalmarkt sowie die Attraktivität unserer Aktie erhöhen“, sagt Peter Szabo, der Vorstandsvorsitzender von Energiekontor. Weitere Verkäufe durch die Gründer sind derzeit nicht geplant. Für boersengefluester.de zählt die Energiekontor-Aktie seit jeher zu den Favoriten im Bereich der alternativen Energien. Der Titel bietet eine weit überdurchschnittliche Dividendenrendite und überzeugt zudem durch enorme stille Reserven, da die in den Eigenbestand gehenden selbst entwickelten Windparks lediglich zu Herstellkosten in der Bilanz stehen – mögliche Gewinne aus der Errichtung beziehungsweise der Veräußerung der Objekte also außen vor bleiben. Die kürzlich vorgelegten Halbjahreszahlen waren in Ordnung, ohne jedoch für Begeisterungsstürme zu sorgen. Allerdings sind die zweiten sechs Monate eines Jahres typischerweise ohnehin viel wichtiger für Energiekontor. Grundsätzlich rechnet das Management für 2016 mit einem ähnlichen oder leicht verbesserten Ergebnisniveau gegenüber 2015. Vergleichbar ist die Aktie von Energiekontor mit Titeln wie den mittlerweile zusammengegangenen Capital Stage (Betreiber) und Chorus Clean Energy (Betreiber) oder auch PNE Wind (Projektierer).




15. September, 2016

Viel Zeit zum Entspannen gönnt IFA Hotel & Touristik seinen Aktionären nicht gerade. Kaum ist der Verkauf des erst ein Jahr zuvor erworbenen Hotelkomplexes Catarina in Playa del Inglés auf Gran Canaria für 42,4 Mio. Euro in trockenen Tüchern, überrascht der Hotelbetreiber mit dem nächsten Großdeal. Demnach hat die IFA-Tochter IFA Canarias – über diese Gesellschaft lief auch das Geschäft mit Creativ Hotel Catarina – für 41,29 Mio. Euro die norwegische Anfi Invest übernommen, die wiederum indirekt zu je 50 Prozent an Anfi Resort und Anfi Sales beteiligt ist. Hört sich zunächst einmal alles nach einer ziemlichen Verschachtelung an. Letztlich ist IFA Hotel damit aber im großen Stil ins Time-Sharing-Geschäft an der Südwest-Küste von Gran Canaria eingestiegen. Die Anfi Gruppe wurde 1988 von dem norwegischen Unternehmer Björn Lyng gegründet, und laut spanischen Medien wird IFA ein Interesse an den exklusiven Ferienimmobilien bereits seit 2012 nachgesagt. Langjährige TUI-Aktionäre werden sich vermutlich auch noch an Anti erinnern. Grund: Ende 2000, damals noch unter dem Mantel der Preussag, stieg die TUI mit 51 Prozent bei Anfi del Mar ein. Im Jahr 2004 – nach viel juristischem Ärger – trennte sich die TUI aber bereits wieder von dem Engagement und verkaufte ihr Paket für 44,3 Mio. Euro an Firmengründer Lyng. Wenig später stieg die spanische Bau- und Touristikgruppe Santana Cazorla mit 50 Prozent bei Anfi ein. Demnach sitzen Santana Cazorla und IFA Hotel nun in einem Boot. Ob die Duisburger mit ihrem Investment indes glücklicher werden als seinerzeit TUI, bleibt abzuwarten. Der Kaufpreis scheint zwar nicht übermäßig ambitioniert zu sein. Doch das Internet ist weiterhin voll mit Berichten über die Abzockermethoden der Time-Sharing-Domizile von Anfi – so schön die Anlagen auch sind. Die Börse juckt das aber wohl nicht, denn der Aktienkurs von IFA-Hotel reagierte durchaus positiv auf den neuesten Zukauf. Der Aufschlag von fast fünf Prozent entspricht jedenfalls einem Zugewinn an Marktkapitalisierung von 7,9 Mio. Euro auf jetzt 150,5 Mio. Euro. Für boersengefluester.de bleibt der Small Cap spürbar unterbewertet. Wie immer an dieser Stelle, aber auch der Hinweis auf den hohen Risikograd. Bei IFA Hotel müssen die Aktionäre grundsätzlich auf alles gefasst sein: Vielleicht ist das Papier auch in zehn Jahren noch ganz normal notiert, aber auch ein Squeeze-out oder gar ein Delisting ist bei der jetzigen Aktionärsstruktur, die durch die spanische Lopesan-Gruppe dominiert ist, denkbar.


Vergleichsweise gelassen reagieren die Investoren auf die neueste Meldung von Pantaleon Entertainment, wonach das Medienunternehmen eine Absichtserklärung mit der in Hongkong ansässigen 3a Motion Pictures über den Zugriff auf bis zu 5.000 chinesische Filme für die kürzlich gestartete Streamingplattform Pantaflix unterzeichnet hat. Dabei spricht Pantaleon-CEO – durchaus großspurig – von einem „Meilenstein“ und einem „Wendepunkt in der Firmengeschichte“. „Zum ersten Mal werden 50 Millionen im Ausland lebende Chinesen in 240 Territorien in der Lage sein, sich populäre chinesische Filme aus ihrer Heimat per Video-on-Demand anzusehen“, heißt es offiziell. Dabei soll 3a Motion Pictures pro Filmaufruf mit 75 Prozent des jeweiligen Verleihpreises vergütet werden. Welche Auswirkungen der Deal tatsächlich auf die Entwicklung von Pantaflix haben wird, lässt sich freilich kaum abschätzen. Wohl kaum werden alle 50 Millionen im Ausland lebenden Chinesen die Plattform von Pantaleon nutzen und sich von Indonesien, Thailand, Deutschland oder Amerika aus die neuesten Streifen aus der Heimat herunterladen. Gleichwohl lassen sich natürlich alle möglichen Zahlen konstruieren: Angenommen, es melden sich 5.000 Chinesen (0,01 Prozent der 50 Millionen) tatsächlich bei Pantaflix an, die dann zweimal pro Monat einen Film à 3 Euro schauen. Dann wäre das eine Verleihsumme von 360.000 Euro im Jahr. Abzüglich der 75 Prozent für 3a Motion, blieben 90.000 Euro im Jahr bei Pantaflix. Bei 25.000 angemeldeten Chinesen wären es, unter sonst gleichen Annahmen, entsprechend 450.000 Euro. Soll heißen: Von Rohrkrepierer bis Turbolader – alles ist möglich. Die entscheidende Botschaft lautet daher wohl, dass es überhaupt ein großer Erfolg ist, dass Pantaleon bereits zum jetzigen Zeitpunkt derartige Kooperationen in die Wege leiten kann. Am Markt vorbei konstruiert ist Pantaflix damit wohl nicht. Für boersengefluester.de bleibt Pantaleon die derzeit interessanteste Wette aus dem Small-Cap-Medienbereich. Aktuelle Marktkapitalisierung: 55 Mio. Euro. Die Analysten von Hauck & Aufhäuser haben ihre Kaufen-Empfehlung mit Kursziel 106 Euro für die Pantaleon-Aktie ebenfalls bestätigt.






14. September, 2016

Regelmäßig hat boersengefluester.de in den vergangenen Monaten über die Entwicklung bei dem Pharmadienstleister Ergomed berichtet (zuletzt etwa HIER). Nun haben die Analysten von GBC eine 45 Seiten umfassende Studie zu der Ergomed-Aktie verfasst. Der von den Augsburgern ermittelte faire Wert liegt mit 3,22 Euro – nicht ganz überraschend – massiv oberhalb der gegenwärtigen Notiz von 1,45 Euro. In erster Linie lesenswert ist die Studie aber nicht wegen des stattliches Kursziels (1 Euro weniger hätte es vermutlich auch getan), sondern wegen des dezidierten Überblicks in das Geschäftsmodell, die Historie sowie das Wettbewerbsumfeld von Ergomed. Gut möglich, dass das auch in Frankfurt gelistete Unternehmen – Stammbörse ist die Londoner AIM – auch hierzulande in den kommenden Monaten auf mehr Interesse stoßen wird. Am 21. November präsentiert Ergomed auf dem Eigenkapitalforum in Frankfurt und ist am selben Tag auch Gast bei dem traditionell gut besuchten Investorendinner von GBC. Zum kostenlosen Download der deutschsprachigen Studie kommen Sie HIER.


Kurz vor Veröffentlichung der Neun-Monats-Zahlen gab es dann doch noch einen etwas größeren Abgabedruck bei der Aktie von Gerry Weber. Letztlich erwies sich die Furcht vor einer neuerlichen Gewinnwarnung aber als unbegründet. Der Damenmodeanbieter hat seine Ziele für die Abrechnungsperiode 2015/16 bestätigt und sieht sich mit der Umsetzung des Restrukturierungsprogramms im Plan. Von den angekündigten mindestens 103 Geschäftsschließungen wurden bislang 40 umgesetzt. Bis Ende Oktober 2016 sollen weitere 35 bis 40 Läden dichtgemacht werden. Die hohen Sonderabschreibungen hierfür führten dazu, dass die SDAX-Gesellschaft im dritten Quartal ein negatives Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) von minus 7,80 Mio. Euro ausweisen musste. Für das Gesamtjahr rechnet der Vorstandsvorsitzende Ralf Weber aber weiterhin mit einem positiven EBIT zwischen 10 und 20 Mio. Euro. Wichtige Teile des Maßnahmenpakets sind außerdem die Digitalisierungsstrategie sowie der Ausbau der Online-Aktivitäten. Dem Vernehmen nach laufen diese Projekte auf Hochtouren. Um die Organisationsstruktur zu straffen, wurden darüber hinaus bis Ende August 112 der geplanten rund 200 Stellen in der Zentrale in Halle/Westfalen abgebaut – Kostenpunkt 1,8 Mio. Euro. Last but not least, gilt es natürlich auch die Marken von Gerry Weber zu vitalisieren. Ein stattliches Gesamtpaket muss also umgesetzt werden. Ohne Reibungsverluste ist das kaum möglich und so ist verständlich, dass eine Menge Investoren diese Zeit nicht unbedingt als Aktionär von Gerry Weber begleiten möchten. Andererseits liegt genau hierin die Chance. Die ehemals als Qualitätstitel angesehene Gerry-Weber-Aktie ist vergleichsweise moderat bewertet. Momentan ist das Papier eben keine Dividendenaktie, sondern eine lupenreine Turnaroundstory. Sollte die Gesellschaft den Dreh hinbekommen, winken hohe Kursgewinne. Eine Garantie dafür gibt es freilich nicht. Das Chance-Risiko-Verhältnis ist nach Auffassung von boersengefluester.de jedoch vorzeigbar (lesen Sie dazu auch unseren Artikel HIER). Wir bleiben daher bei der Einschätzung „Kaufen“.




12. September, 2016

Zum Halbjahr hatte USU Software die bisherigen Planungen für das Gesamtjahr noch bestätigt. Demnach dürfte die Gesellschaft auf Erlöse zwischen 71,0 bis 75,0 Mio. Euro sowie ein um Sondereffekte aus Unternehmenskäufen bereinigtes Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT)  von 9,0 bis 10,5 Mio. Euro in Aussicht. Im Interview mit boersengefluester.de (HIER) hatte CEO Bernhard Oberschmidt erst kürzlich bestätigt, dass er sehr positiv aufs zweite Halbjahr schaut. Und auch die Analysten kommen zu dem Schluss, dass die bisherige Vorschau wohl sehr vorsichtig formuliert ist. Nun ließ Firmensprecher Thomas Gerick auf einer Präsentation in Heidelberg durchblicken, dass mit der Vorlage des Q3-Bereichts am 17. November voraussichtlich mit einer Einengung der Bandbreite zu rechnen sei. Bemerkenswert ist auch sein Hinweis, dass im kommenden Jahr das 40-jährige Firmenjubiläum ansteht. Das könnte darauf deuten, dass USU Software die Dividende möglicherweise entsprechend auf 40 Cent pro Aktie heraufsetzt – nach 35 Cent für 2015. Zu einem Renditehit würden die Möglinger zwar auch dann nicht werden. Aber knapp zwei Prozent sind für einen Softwaretitel auch nicht ganz verkehrt. Boersengefluester.de traut dem Small Cap weiterhin eine überdurchschnittliche Performance zu.


Bald ist es soweit: Am 19. September rückt Leifheit in den SDAX auf. Gänzlich neu ist die Indexwelt für den Hersteller von Haushaltswaren freilich nicht. 1994 zählte die Firma zum Starterfeld des MDAX. Von 2002 bis 2003 gehörte Leifheit dem damals reformierten SDAX an. Die Weichen für Rückkehr in das Small-Cap-Barometer haben die Nassauer (Rheinland-Pfalz) bereits im Frühjahr 2015 gestellt. Damals verkaufte die Familie Schuler-Voith (HOME Beteiligungen) ihr 50,5-Prozent-Paket an institutionelle Investoren. Zuletzt lag der Streubesitzanteil damit bei 76,7 Prozent. Grundsätzlich ist die Indexrückkehr für Leifheit-Aktionäre natürlich ein gutes Zeichen, auch wenn sich die Auswirkungen auf den Kurs bislang in Grenzen halten. Boersengefluester.de hat den Small Cap schon mehrfach empfohlen. Die Gesellschaft zeichnet sich durch ein solides Wachstum, eine schuldenfreie Bilanz und überdurchschnittliche Dividendenrenditen aus. Zuletzt sorgte lediglich die für Leifheit ungünstige Entwicklung des Dollar gegenüber dem Euro für eine Belastung. Rein operativ befindet sich das Unternehmen jedoch auf Kurs. Langfristig orientierte Investoren dürften mit Titel also eine gute Wahl treffen.



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08. September, 2016

Wer in Aktien von Gewerbeimmobilienfirmen investieren will und dabei möglichst konservativ vorgehen möchte, kommt an VIB Vermögen beinahe nicht vorbei. Das hat der Vortrag von Rainer Hettmer, Vorstand der 94,9-Prozent-VIB-Tochter BBI Bürgerliches Brauhaus Immobilien, auf dem von SRC organisierten Forum Financials & Real Estate 2016 einmal mehr gezeigt. Fast wie an der Schur gezogen, bewegt sich der Aktienkurs nun schon seit Jahren Richtung Norden. Dabei liegt der Schwerpunkt des Unternehmens mit Gebäuden für Logistiker und Handelsfirmen wie die Gartencenter von Dehner definitiv im südlichen Raum Deutschlands. Trotz der niedrigen Finanzierungszinsen bleibt VIB Vermögen zurückhaltend, was den Kauf neuer Objekten angeht. „Wir wollen stetig wachsen. Von großen Sprüngen halten wir nichts“, sagt Hettmer vor den Investoren und Analysten in Frankfurt. Per Mitte 2016 liegt das durchschnittliche Zinsniveau der noch zu bedienenden Darlehen bei 3,64 Prozent. Zum Vergleich: „Newcomer“ WCM kommt hier auf einen Satz von gerade einmal 2,0 Prozent. Das entspricht allerdings auch dem Niveau, zu dem VIB Vermögen seine Darlehen nach Ablauf der Zinsbindung zuletzt verlängern konnte. „Durch die Reduzierung der Zinsaufwendungen haben wir noch erhebliches Potenzial beim Ergebnis“, betont Hettmer. Für 2016 kalkuliert die Gesellschaft aus Neuburg an der Donau mit einem Anstieg des Cashflows (Funds From Operations) von 32,6 Mio. Euro auf einen Wert zwischen 33,0 und 35,5 Mio. Euro. Demnach würde VIB – Marktkapitalisierung aktuell: 515,15 Mio. Euro – etwa mit dem 14,5fachen des für 2016 erwarteten FFO gehandelt. Bei WCM dürfte dieses Multiple – allerdings auf 2017er-Basis – vermutlich bei etwa 13 anzusiedeln sein. Mit Bezug auf 2016, käme WCM aufgrund des noch stark im Aufbau befindlichen Portfolios vermutlich auf eine Relation von Börsenwert zu FFO von mehr als 20. Die Analysten siedeln das Kursziel für die VIB-Aktie gegenwärtig in einer Bandbreite von gut 20 bis 23 Euro an. Verglichen mit der aktuellen Notiz von 19,40 Euro sieht das Potenzial damit überschaubar aus. Trotzdem: Die im Münchner Spezialsegment m:access gehandelte Aktie ist ohnehin kein Investment für ein paar Wochen oder Monate. Hier lautet die Devise: Kaufen und liegen lassen.


Klar war es eine gute Nachricht, als LPKF Laser & Electronics Mitte August über ein überraschend starkes zweites Quartal berichtete – immerhin waren die Aktionäre des Anbieters von Lasertechnologien zuletzt beinahe nur Kummer in Form von Gewinnwarnungen gewohnt. Dennoch hätte boersengefluester.de im Leben nicht gedacht, dass die Notiz des ehemaligen TecDAX-Konzerns so schnell wieder zurück an die Marke von 10 Euro bewegt. Letztlich hat sich unsere Kaufen-Empfehlung (zu dem Beitrag kommen Sie HIER) damit aber als goldrichtig erwiesen. Dagegen dürften etliche Analysten allmählich ins Grübeln geraten. Zwar hatten auch die Experten den Zwischenbericht wohlwollend zur Kenntnis genommen, in der Regel aber so interpretiert, wonach ein gutes Quartal noch längst nicht ausreiche, um die aktuelle Bewertung zu rechtfertigen. Zudem sei die Visibilität der künftigen Umsatz- und Ergebnisentwicklung alles andere als gut. Nun: Spätestens die Neun-Monats-Zahlen am 14. November 2016 werden zeigen, ob der Vertrauensvorschuss der Investoren gerechtfertigt ist. Mittlerweile beträgt die Marktkapitalisierung knapp 219 Mio. Euro. Gemessen am Eigenkapital oder auch den zu erwartenden EBIT-Größen für 2016 und 2017 ist das in der Tat schon recht ambitioniert. Andererseits hat die Offerte von General Electric für SLM Solutions gezeigt, dass ein strategischer Investor mitunter noch ganz anderes Multiples akzeptiert, sofern er von den Produkten des Unternehmens überzeugt ist. Risikobereite Anleger bleiben bei der LPKF-Aktie also am Ball.


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05. September, 2016

Nur ein paar Tage dauerte die Konsolidierungsphase der Technotrans-Aktie. Mittlerweile hat der Anteilschein des Anbeters von Kühlsystemen auf Flüssigkeitsbasis sogar die Marke von 22 Euroüberschritten. Höher notierte die Aktie zuletzt vor Ausbruch der Finanzkrise im Jahr 2008. Gründe für einen weiteranhaltenden Aufschwung gibt es gleich eine ganze Reihe: Mit den Halbjahreszahlen haben die Münsterländer die kleine Enttäuschung aus dem Auftaktviertel wettgemacht und damit dem bisherigen Ausdruck für das Gesamtjahr mehr Ausdruck verliehen (siehe dazu auch der Beitrag von boersengefluester.de HIER). Gut angekommen auf dem Parkett ist auch die – kurz nach Veröffentlichung des Zwischenberichts gemeldete – Übernahme der gwk Gesellschaft Wärme Kältetechnik aus Meinzerhagen im Märkischen Kreis für einen unteren zweistelligen Millionen-Euro-Betrag. Das Unternehmen bietet Temperiersysteme, Kältemaschinen und Werkzeugreingungsgeräte an – vorwiegend für Kunden aus den Bereichen Kunststoff, Spritzguss oder auch der Metallverarbeitung. „Durch die Übernahme erschließen wir uns weitere attraktive Wachstumsfelder und schaffen ein erhebliches Synergiepotenzial innerhalb der Technotrans-Gruppe“, sagt Henry Brickenkamp, Vorstandssprecher von Technotrans. Die Analysten von Hauck & Aufhäuser haben prompt reagiert auch das Kursziel für Technotrans von 23 auf 29 Euro heraufgesetzt. Die Aktie bleibt ihrer Meinung nach damit ein „klarer Kauf“. Dem kann sich boersengefluester.de nur anschließen, zumal der Small Cap beinahe auf einen Stammplatz in der Endauswahl unseres Permanent Aktien-Screenings besitzt.


Mit einem Halbsatz hatte sich diese Gewinnwarnung bereits im Halbjahresbericht angedeutet. Immerhin ließ Schaltbau-Vorstandssprecher Jürgen Cammann schon vor wenigen Wochen durchblicken, dass der Bahntechnikkonzern sich überlegt, ob ein Geschäft mit Bahnsteigtüren „mittelfristig profitabel zu betreiben“ ist. In der bisherigen Variante scheint dieser – insbesondere durch ein Metro-Projekt in Sao Paulo getriebene – noch recht neue Zweig für die Münchner offenbar nicht mehr zukunftsträchtig. Daher wird der Schaltbau-Konzern bei künftigen Projekten „nur noch als reiner Zulieferer von Komponenten und Subsystemen zu agieren“, wie es offiziell heißt. Inklusive weiterer Rückstellungen für Sao Paulo und zusätzlicher Wertberichtigungen entsteht allein hierdurch eine Belastung von rund 9 Mio. Euro für die ehemalige SDAX-Gesellschaft. On top führt eine Neuberechnung der Kaufpreisverteilung im Zuge der Ende 2015 auf 92 Prozent aufgestockten Beteiligung an der spanischen Albatros S.L zu einem Minus von etwa 4 Mio. Euro. Summa Summarum macht Schaltbau einen heftigen Schnitt und senkt die Messlatte für das 2016er-Betriebsergebnis von 41,5 auf nur noch 21,0 Mio. Euro. Der Gewinn je Aktie wird damit vermutlich eher im Bereich um 0,80 Euro anzusiedeln sein und nicht – wie bislang angekündigt – einen Wert von 3,50 Euro erreichen. Offenbar ein Worst-Case-Szenario: „In diesen Zahlen sind zudem mögliche Ergebnisauswirkungen von Projektverschiebungen, insbesondere in der Stationären Verkehrstechnik, sowie Wertberichtigungen bei Beteiligungsgesellschaften antizipiert.“ Wer sich als Investor gefragt hat, warum die Schaltbau-Aktie seit Jahresanfang von 50 Euro auf weit unter 40 Euro an Wert verloren hat – jetzt bekommt er die Antwort. Vermutlich werden nun auch die bislang fast durchgängig zuversichtlichen Analysten ihre Modelle und Kursziele überarbeiten. Für die weitere Entwicklung des Small Caps heißt das vermutlich nichts Gutes. Im Prinzip können Anleger nur darauf setzen, dass die nun alle negativen Meldungen auf dem Tisch liegen und es fast nur noch besser werden kann mit den Zahlen. Dividendenorientierte Investoren müssen sich aber wohl auf einen spürbare Kürzung der Ausschüttung für 2016 einstellen.



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Dividendenrendite 52-Wochen-Performance Marktkapitalisierung

02. September, 2016

Auf der Small Cap Conference (SCC 2016) der DVFA drückte sich Frank Schübel, der Vorstandsvorsitzende von Berentzen, noch in bestem Diplomatendeutsch aus, als es um das weitere Engagement der ehemaligen Mehrheitsaktionärs Aurelius Equity Opportunities ging. „Wir sind in einem kontrollierten Abschmelzungsprozess.” Dabei ist es wohl nur eine Frage der Zeit und des Preises, bis die Münchner ihr Engagement auf Null heruntergefahren haben. „Aurelius ist kein klassischer Minderheitsaktionär“, weiß auch Schübel. Kaum waren die Worte gesprochen, hat Aurelius ein weiteres Zeichen gesetzt: Laut einer aktuellen Stimmrechtsmitteilung, hat das Unternehmen seinen Anteil bei dem Getränkekonzern auf mittlerweile 14,22 Prozent reduziert. In der Präsentation von Schübel am 31. August in den Räumen der DVFA wurde der Aurelius-Anteil bereits mit 15,8 Prozent beziffert. Davor galt eine Beteiligungshöhe von 18,75 Prozent als offizielle Maßeinheit. Ursprünglich waren die Münchner mit 60 Prozent bei Berentzen engagiert und hielten ihre Stücke über viele Jahre – fast schon untypisch für Aurelius. Im März 2016 reduzierte de Gesellschaft in einem ersten Schritt dann auf gut 29 Prozent. Ende April platzierte Aurelius dann weiteres Paket von 10,4 Prozent bei der niederländische Investmentgesellschaft Monolith. Mit den neuen Anteilseignern kommt CEO Schübel gut zurecht. Im Hintergrundgespräch mit boersengefluester.de betonte der Manager kürzlich, dass die Investoren sich schließlich mit dem Wissen um die Strategie und den handelnden Personen bei Berentzen eingekauft haben. Mit Blick auf den 50-Millionen-Euro-Bond redete Schübel in Frankfurt auf der SCC jetzt auch noch einmal Klartext: „Wir werden die Anleihe souverän bedienen und 2017 zurückzahlen.“ Eine Neuauflage kommt für Berentzen nicht in Frage, vielmehr will sich das Unternehmen über Schuldscheindarlehen oder normale Bankenfinanzierungen refinanzieren. Den positiven Effekt auf das Zinsergebnis bezifferte Schübel auf mindestens 2 Mio. Euro pro Jahr. Boersengefluester.de bleibt sehr zuversichtlich für den Small Cap gestimmt. Schübel macht einen super Job bei der ehemals von den dauernden Strategiewechseln geschwächt gewesenen Gesellschaft. Mittlerweile steht Berentzen ganz solide dar und hat eine knackige Wachstumsstory vorzuweisen. Weitere Informationen finden Sie HIER in dem kürzlich von uns erschienenen Artikel zu den Halbjahreszahlen von Berentzen.


Sehr viel positive Resonanz gab es Mitte Juli für den 25-Prozent-Einstieg des Familienunternehmens Bauerfeind bei der co.don AG aus Teltow. Schließlich bietet das auf Bandagen, orthopädischen Einlagen oder Kompressionsstrümpfen fokussierte Familienunternehmen für die börsennotierte co.don erhebliches Wachstumspotenzial. Nachhaltig in steigenden Aktienkursen hat sich das Engagement von Bauerfeind bei dem Spezialisten für Knorpelzelltransplantationen bislang zwar noch nicht ausgewirkt. Noch ist es für ein Fazit aber sowieso zu früh. Schließlich beginnen beide Unternehmen gerade erst damit, die Kooperationsmöglichkeiten auszuloten. Die Schnittmengen sind jedoch enorm. Und wie zu hören ist, soll die Chemie zwischen Bauernfeind und co.don definitiv zu stimmen. Derweil spiegeln die Halbjahreszahlen mit einem Verlust von 1,23 Mio. Euro noch die Anstrengungen zur Erlangung der EU-weiten Zulassung des Präparats co.don chondrosphere, die damit einhergehende Formierung eines schlagkräftigen Vertriebs sowie die Aufwendungen für den Aufbau eines Verwaltungsstandorts in Berlin wider. Letztlich geht es für co.don-Vorstand Dirk Hessel um nichts weniger, als dem lange Zeit eher forschend tätigen Unternehmen die Strukturen eines Spezialpharma-Unternehmens über zu stülpen. Das machte der Manager auf der Telefonkonferenz nochmals deutlich: „co.don wird alle notwendigen Ressourcen bereitstellen, um den Unternehmens- und Marktwert zu maximieren.“ Perspektivisch wird es aber auch für co.don zur Pflichtaufgabe, die eigene Expansion nicht ausschließlich auf die Füße von co.don chondrosphere zu stellen. Dem Vernehmen nach werden mögliche Zusatzprodukte auch bereits identifiziert. Derweil ist die Auslastung der Zellzüchtungsanlagen im brandenburgischen Teltow schon jetzt recht gut, so dass mit Blick auf die EU-weite Zulassung über Erweiterungsmöglichkeiten diskutiert wird. Noch ist allerdings offen, ob co.don hierfür einen zusätzlichen Standort in Europa aufbauen wird oder ob möglicherweise sogar eine Fremdzulieferung in Frage kommt. Losgelöst davon: Boersengefluester.de ist weiterhin der festen Überzeugung, dass bei co.don derzeit sehr viel in die richtige Richtung läuft und das Unternehmen mit Sicht auf drei bis vier Jahre in eine ganz andere Größenordnung wächst. Für risikobereite Investoren bietet der Titel also eine knackige Chance.




01. September, 2016

Voll auf das zweite Halbjahr müssen Anleger bei Datron setzen. Trotz einer deutlichen Verbesserung der Ertragskennzahlen im zweiten Quartal, knabbert der Fräsmaschinenhersteller mit einem Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) von gerade einmal 20.449 Euro per Ende Juni nämlich gerade einmal an der Nulllinie. Die Erlöse von 19,767 Mio. Euro liegen um 3,26 Prozent unter dem vergleichbaren Vorjahreswert. Bemerkenswert dabei ist, dass die Auftragseingänge im gleichen Zeitraum um 14 Prozent auf 23,35 Mio. Euro vorankamen. Vor diesem Hintergrund zeigt sich Finanzvorstand Michael Daniel weiterhin zuversichtlich: „Wir erwarten weiterhin einen signifikanten Umsatzsprung für das zweite Halbjahr 2016. Dieser wird dann plangemäß auch zu deutlich besseren Ergebniskennzahlen für das Gesamtjahr 2016 führen.” Kleine Abstriche macht die Gesellschaft aus Mühltal trotzdem, denn die neue Umsatzprognose für 2016 reicht nur noch von 46 bis 48 Mio. Euro. Bislang lag die avisierte Spanne zwischen 47 und 49 Mio. Euro. Konkretisiert hat Datron nun auch das zu erwartende EBIT. Es soll – je nach Umsatzhöhe – zwischen 3 und 4 Mio. Euro liegen. Als „Zugpferd“ stuft die Gesellschaft weiterhin den Bereich CNC-Fräsmaschinen ein, der umsatzmäßig zum Halbjahr zwar ebenfalls noch zurück liegt, dafür aber einen starkes Auftragsplus von 20 Prozent vorzuweisen hat. Pessimistischere Töne schlägt Datron dagegen beim langjährigen Hoffnungsträger Dental-CAM Fräs-/Schleifmaschinen. Hier gingen die Erlöse um 42 Prozent zurück. Insbesondere das 2015 eingeführte Tischmaschinenkonzept (Datron D1) für einfache Anwendungen konnte die Erwartungen nicht erfüllen. Angesichts der zunehmenden Konkurrenz will sich Datron im Dentalbereich daher künftig auf High-End-Geräte fokussieren. Konsequenz: Innerhalb des Datron-Konzerns werden Dentalfräsmaschinen „auch über das zweite Halbjahr 2016 hinaus“ eine abnehmende Bedeutung haben, wie das Unternehmen eingesteht. Abzuwarten bleibt, wie der Aktienkurs nachhaltig auf diese veränderte Sachlage reagiert. Beim Kurs von 8,62 Euro beträgt die Marktkapitalisierung circa 34,5 Mio. Euro. Datron hat keine Bankverbindlichkeiten, dafür aber gut 5 Mio. Euro an liquiden Mitteln. Auf dem Mittelwert der EBIT-Vorschau für 2016 wird der Titel also mit dem rund 8,6fachen des Unternehmenswerts (Marktkapitalisierung minus Netto-Finanzguthaben) gehandelt. Dagegen  ist grundsätzlich nichts einzuwenden. Angesichts der unserer Meinung nach zurzeit doch eher enttäuschenden Nachrichten, stufen wir das Papier auf Halten zurück.


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