31. Oktober, 2016
Die wesentlichen Eckdaten für das Geschäftsjahr 2015/16 (30. Juni) hatte Fortec Elektronik bereits im September mitgeteilt. Dementsprechend wenig Überraschungspotenzial hat der nun vorgelegte Jahresbericht des Anbieters von Netzteilen, Displaytechnik und Lösungen für Industrierechner. Interessant ist gleichwohl, dass die Fortec AG im abgelaufenen Jahr das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) von 459.000 auf 869.000 Euro steigerte. Die mittlerweile komplett zu den Landsbergern gehörende Data Display verbesserte ihr EBIT von 1,32 Mio. Euro auf 2,94 Mio. Euro. Bei der Tochter Emtron (Vertrieb von elektronischen Komponenten) blieb das Betriebsergebnis mit knapp 1,49 Mio. Euro dagegen weitgehend konstant. Die größte Aufmerksamkeit dürften die Börsianer dennoch dem Ausblick schenken. Und der kommt – typisch Fortec – eher verhalten daher. „Insgesamt rechnen wir mit einer eher seitwärts gerichteten Entwicklung im Konzern. Das Verteidigen der im Geschäftsjahr 2015/16 erzielten Rekordergebnisse bei Umsatz und Ertrag ist die Vorgabe für das Geschäftsjahr 2016/17“, heißt es. Demnach liegt die Messlatte bei Erlösen von 78,18 Mio. Euro und einem Betriebsergebnis von 4,83 Mio. Euro. Gleichwohl weist Fortec darauf hin, dass die Gesellschaft – mit Blick auf die positiven Perspektiven – im laufenden Jahr wieder zusätzliches Vertriebspersonal einstellt. „Langfristig sehen wir erhebliches Potenzial im Bereich Industrie 4.0“, sagt der Vorstandsvorsitzende Dieter Fischer. Der Börsenwert von Fortec Elektronik beträgt beim gegenwärtigen Kurs von 16,72 Euro gut 49,4 Mio. Euro. Das entspricht etwas mehr als dem Doppelten des Buchwerts, wohingegen Displayspezialist Data Modul mittlerweile mit einem KBV von fast 2,8 gehandelt wird. Zudem gibt es zur Hauptversammlung am 16. Februar 2017 eine um 10 Cent auf 0,60 Euro je Aktie erhöhte Dividende. Damit bringt es der Small Cap auf eine attraktive Rendite von gut 3,5 Prozent (vor Abzug der Steuern). Perspektivisch hält boersengefluester.de es für wahrscheinlich, dass Fortec – genau wie Data Modul – von einem der Branchengrößen übernommen wird.
27. Oktober, 2016
Börse ist manchmal schon komisch: Da hebt der Industriekamerahersteller Basler seine Ziele für 2016 nun schon zum zweiten Mal an – und statt das bisherige Jahreshoch bei knapp 60 Euro zu überspringen, rutscht die Notiz des Small Caps um rund 4,5 Prozent auf 56,60 Euro ab. Wenige Tage vor Veröffentlichung des Zwischenberichts für die ersten drei Quartale am 2. November werden sich einige Anleger wohl gedacht haben: „Sell on good news“. Letztlich liegt die auf einen Korridor von 94 bis 96 Mio. Euro erhöhte Erlösvorschau (zuvor: 92 bis 94 Mio. Euro) nämlich einen Tick über dem, was zu erwarten war. Zudem hat die Gesellschaft aus Ahrensburg ihre Prognose für die Rendite vor Steuern auf eine Spanne von elf bis zwölf Prozent erhöht – nach bislang zehn bis elf Prozent. Demnach sollte Basler im laufenden Jahr auf einen Gewinn vor Steuern zwischen 10,3 und 11,5 Mio. Euro kommen. Diese Größenordnung deckt aber wiederum nur im oberen Bereich mit den bisherigen Schätzungen der Finanzhäuser. Hinzu kommt, dass Basler zwar ein super Unternehmen ist, sich dieser Umstand aber auch schon sehr eindrucksvoll in der Bewertung widerspiegelt. Die aktuelle Marktkapitalisierung von 198,10 Mio. Euro entspricht dem 16,6fachen des von boersengefluester.de für 2016 erwarteten Ergebnisses vor Zinsen und Steuern (EBIT). Diese Relation verringert sich unter Berücksichtigung des Netto-Finanzguthabens von knapp 6 Mio. Euro zwar noch ein wenig, richtig günstig ist so ein Multiple aber nicht. Und selbst mit Blick auf 2018 reduziert sich dieser Faktor nur auf knapp 13. Trotzdem: Langfristig orientierte Investoren sollten hier engagiert bleiben. Die Wachstumsstory ist voll intakt und Abnehmer von Basler, wie der Automatisierungsspezialist Isra Vision, stehen ohnehin super hoch in der Gunst der Anleger.
26. Oktober, 2016
An der Elumeo-Aktie haben wir uns schon ein paar Mal die Finger verbrannt. Immer wenn die Situation bei dem TV-Schmuckhändler (juwelo) einigermaßen konstruktiv aussah, folgte die Quittung in Form unerfreulicher Nachrichten. Umso gespannter ist boersengefluester.de auf die für den 17. November angekündigten Q3-Zahlen. Schließlich hat die Notiz in den vergangenen Wochen von etwa 7,50 Euro bis auf mittlerweile mehr als 10 Euro zugelegt. Auslöser der Rally war eine Meldung von Elumeo, wonach die Sommermonate erlösmäßig gut gelaufen sind und die Gesellschaft zuversichtlich sei, dass die Umsätze im dritten Quartal deutlich über dem Niveau des Vorjahrs liegen werden. Eine Belastung für Elumeo bleibt allerdings das schwache britische Pfund. Momentan scheint uns eine Halten-Empfehlung der cleverste Rat zu sein. Mit Blick auf den Buchwert von 8,19 Euro ist der Titel nicht sonderlich ambitioniert bewertet, auch wenn für das Gesamtjahr rote Zahlen zu erwarten sind, die am Eigenkapital zehren.
Investoren wie die unter anderem auch bei Biotest engagierte Kreissparkasse Biberach (15,04%) sowie die dem Drogisten Dirk Rossman zurechenbare Rossmann Beteiligungs GmbH (10,10%), halten Simona schon seit vielen Jahren die Treue. Das Rampenlicht an der Börse sucht der bereits seit 1990 gelistete Anbieter von thermoplastischen Kunststoffprodukten, wie sie in allen möglichen Industriezweigen eingesetzten werden, dennoch nicht. Die Gesellschaft aus Kirn in Rheinland-Pfalz gehört eher in die Kategorie der Hidden Champions. Und so passt es ins Bild, dass Simona die Prognosen für 2016 wieder mal in aller Stille angehoben hat. „Mit einer starken Entwicklung in den USA und einer leichten Erholung in Asien haben wir ein gutes Wachstum im dritten Quartal geschafft“, sagt Wolfgang Moyses, der Vorstandsvorsitzende von Simona. Demnach rechnet Moyses zwar weiterhin mit Erlösen zwischen 360 und 370 Mio. Euro. Das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) wird dagegen wohl zwischen 24 und 27 Mio. Euro ankommen, nachdem der CEO die Prognose auf der jüngsten Hauptversammlung im Juni noch auf eine Bandbreite von 20 bis 25 Mio. Euro gesetzt hatte. Ins Jahr gestartet war die Gesellschaft mit einer EBIT-Erwartung zwischen 18 und 22 Mio. Euro. Damit stehen die Chancen nun gut, dass Simona 2016 nun doch Rekordniveau von 2015 heranreichen kann. Damals kam das Unternehmen – auch begünstigt durch viele Rückenwind von der Währungsseite – auf ein EBIT von 26,7 Mio. Euro. Größtes Manko der Aktie ist klar der geringe Streubesitz von gerade einmal 10,79 Prozent. Immerhin: Wie aus Spezialwertekreisen regelmäßig zu hören ist, steht ein Delisting bei Simona nicht zur Debatte. Hoffentlich bleibt es dabei. Bewertungstechnisch kommt der Titel nämlich durchaus attraktiv daher. Bei lediglich 600.000 Aktien und einem Kurs von 405 Euro kommt das Unternehmen auf eine Marktkapitalisierung von 243 Mio. Euro – bei einer Netto-Finanzguthaben von (Pensionsrückstellungen einmal ausgeklammert) gut 23 Mio. Euro. Demnach wird Simona im günstigen Fall lediglich mit dem 8,1fachen des für 2016 erwarteten EBIT gehandelt. Die Dividendenrendite beträgt bei einer unveränderten Ausschüttung von 10 Euro je Aktie knapp 2,5 Prozent. Klar sollte aber auch sein: Dieser Titel eignet sich nur für langfristig ausgerichtete Anleger. Trader sind bei Simona fehl am Platz.
25. Oktober, 2016
Es ist wohl eine gefühlte Ewigkeit her, dass der Wettanbieter mybet Holding zuletzt mit wirklich guten Nachrichten aufwarten konnte. Der Verkauf der pferdewetten-Aktien und die Zwischenfinanzierungsvereinbarung aus dem WestLotto-Gerichtsverfahren waren ja eher aus der Not geboren und wären im Normalfall so wohl nie umgesetzt worden. Da passt es ins Bild, dass die mybet Holding ihre Aktionäre nun erneut mit schlechten Nachrichten konfrontiert: Nachdem im dritten Quartal nur Erlöse von 11 Mio. Euro erwirtschaftet wurden, geht Vorstand Peuler davon aus, dass die bisherige Umsatzplanung von 59 bis 62 Mio. Euro nicht mehr realistisch ist. Die neue Messlatte liegt für den 2016er-Erlös liegt nun in einer Bandbreite von 43 bis 46 Mio. Euro. Immerhin rüttelt Peuler nicht an der EBIT-Prognosen, die ein positives Ergebnis vor Zinsen und Steuern im „niedrigen Millionenbereich“ vorsieht. Wesentlich beeinflusst ist das Resultat allerdings durch die Effekte aus der Veräußerung der Anteile an pferdewetten.de an diverse Investoren. Kapitalisiert ist mybet mit nicht einmal mehr 15 Mio. Euro. Vorerst gibt es für boersengefluester.de keinen schlagenden Grund, sich hier als Investor zu engagieren.
20. Oktober, 2016
Beinahe schien es so, als würde sich die Stammaktie von Sixt vorerst nicht aus dem engen Seitwärtskanal der vergangenen Wochen zwischen 50 und 52 Euro befreien können. Mit den vorläufigen Zahlen für das dritte Quartal sowie der Prognoseanhebung für 2016 hat der Automobilverleiher jetzt aber einmal mehr seine Extraklasse unter Beweis gestellt. Demnach rechnet Vorstandschef Erich Sixt für das Gesamtjahr nun mit einem Gewinn vor Steuern von mindestens 200 Mio. Euro, nachdem er zuvor von einem – verglichen mit dem 2015er-Nivau von 185,21 Mio. Euro – „stabilen bis leicht steigenden“ Ergebnis ausgegangen war. Dementsprechend hat boersengefluester.de seine Gewinnprognosen nochmal leicht erhöht, auch wenn wir ohnehin davon ausgegangen waren, dass die Pullacher ihren Ausblick bis zum Jahresende anheben würden. Mit dieser Zuversicht standen wir freilich nicht allein, die Experten der Berenberg Bank rechneten sogar damit, dass Sixt – trotz aller Investitionen – 2016 einen Gewinn vor Steuern von mehr als 213 Mio. Euro einfahren kann. Die psychologisch nächste wichtige Marke im Chart ist das bisherige All-Time-High bei 53,73 Euro von Ende Mai 2016. Wir bleiben dabei: Die Sixt-Aktie gehört zu den besten Titeln auf dem heimischen Kurszettel. Zwischenzeitliche Rücksetzer oder Seitwärtsphasen gilt es bei diesem Papier eigentlich nur auszusetzen. Zumindest war es in der Vergangenheit stets ein Fehler, hier die Reißleine zu ziehen. Der Börsenexperte Christian W. Röhl von dividendenadel.de würde wohl sagen: „Cool bleiben und Dividenden kassieren.“ Für Anleger, die in Sache Rendite noch ein wenig mehr herausholen wollen, sei die Sixt-Vorzugsaktie empfohlen.
Auf der Prior-Konferenz Mitte September machte Ralph Konrad, Finanzvorstand der JDC Group, erste Andeutungen, dass sich der Finanzdienstleister in Verhandlungen mit einer Bank für eine Kooperation bei der Versicherungs-App allesmeins.de befinden würde. Namen nannte Konrad keine, doch er verdeutlichte, wie wichtig das Thema derzeit in der Branche sei. Immerhin hatten die Onlinetochter der Frankfurter Sparkasse, 1822direkt, und das Heidelberger Startup-Unternehmen Getsafe erst kurz zuvor eine ähnlich gelagerte Zusammenarbeit bekanntgegeben (siehe dazu der Bericht von boersengefluester.de HIER). Nun macht auch die JDC Group Nägel mit Köpfen. Ab Dezember 2016 wird der zur FinTech Group gehörende Online-Broker flatex seinen Kunden den digitalen Versicherungsordner allesmeins.de ans Herz legen. „Bei flatex gehen wir davon aus, dass die über 165.000 flatex-Kunden insgesamt mehr als 1 Million Versicherungsverträge abgeschlossen haben. Pro Vertrag werden durchschnittlich 30 Euro jährliche Courtage bezahlt. Gemeinsam mit flatex wollen wir dieses Kundenpotenzial bestmöglich erschließen“, sagt Konrad. Die Finanzexperten von GBC aus Augsburg rechnen vor: „Selbst wenn bei nur 10 Prozent der Kunden die „allesmeins“-App zum Einsatz kommt, könnten rund 100.000 Versicherungsverträge auf die JDC Group AG übertragen werden. Das jährliche wiederkehrende Umsatzpotenzial (jährliche Courtage pro Vertrag: 30 €) für beide Kooperationspartner würde sich in diesem Fall auf rund 3,0 Mio. Euro belaufen.“ Damit nicht genug: Dem Vernehmen nach befindet sich die JDC Group mit weiteren Unternehmen aus dem Bank- und Versicherungsbereich in Kooperationsgesprächen. Die kommenden Monaten versprechen also einiges an Newsflow. Die Analysten von Hauck & Aufhäuser empfehlen den Small Cap mit einem sportlichen Kursziel von 11 Euro zum Kauf. Nicht ganz so ambitioniert, aber ebenfalls sehr attraktiv, ist das auf 8,40 Euro erhöhte Kursziel von Montega. In ihrer neuesten Studie zeigen sich die Experten aus Hamburg jedenfalls sehr zuversichtlich, was die weiteren Perspektiven angeht: „Durch die Zusammenarbeit mit flatex und mögliche weitere Kooperationen erschließt JDC neue Potenziale auf Basis einer bereits bestehenden Lösung. Dadurch wird die digitale Wachstumsstrategie des Unternehmens beschleunigt.“ Die Q3-Zahlen der JDC Group sind derweil für den 1. Dezember angesetzt. Bereits am 21. November wird CFO Ralph Konrad aber auf dem Eigenkapitalforum in Frankfurt über die neuesten Entwicklungen berichten.
18. Oktober, 2016
Bestimmt steckten keine Absprachen dahinter, dass Metro und Zalando am selben Tag neue Geschäftsergebnisse präsentierten. Metro nannte leicht rückläufige Erlöse von 58,4 Mrd. Euro für das abgelaufene Geschäftsjahr, der Online-Händler Zalando präsentierte rasante Neun-Monats-Zahlen und legte die Messlatte für 2016 herauf. Demnach kalkulieren die Berliner mit einem Umsatzplus „am oberen Ende des Zielkorridors“ von 20 bis 20 bis 25 Prozent sowie einer bereinigten EBIT-Marge von fünf bis sechs Prozent. Demnach dürfte Zalando im laufenden Jahr auf Umsätze von rund 3,7 Mrd. Euro zusteuern – also gut Mal weniger als Metro erwirtschaftet. Dennoch hat Zalando den ehemaligen DAX-Konzern als wertvollstes deutsches Handelsunternehmen längst abgelöst. So kommt Zalando gegenwärtig auf eine Marktkapitalisierung von 9,62 Mrd. Euro, während Metro fast genau 9,00 Mrd. Euro auf die Waagschale bringt. So gesehen würde es boersengefluester.de nicht wundern, wenn Zalando – dann allerdings mit einem höheren Streubesitzanteil als die derzeitigen 30,9 Prozent – perspektivisch in den DAX einzieht. Die Analysten sind überwiegend positiv für den Titel eingestimmt und trauen Zalando Kursziele zwischen 42 und 50 Euro zu. Bemerkenswert: Gegenüber dem Ausgabekurs von 21,50 Euro vor knapp zwei Jahren hat die Aktie nun um rund 80 Prozent an Wert gewinnen.
Bereits auf der Small Cap Conference der DVFA Ende August in Frankfurt ließ Frank Niehage, Vorstandsvorsitzender der FinTech Group, durchblicken, dass zurzeit Gespräche mit den restlichen XCOM-Aktionären stattfinden, um die Beteiligung an dem IT-Anbieter von gegenwärtig knapp 80 Prozent in Richtung der seit jeher angestrebten 100 Prozent zu hieven. Nun ist Niehage einen großen Schritt weiter: Dem Vernehmen nach haben sich die Frankfurter nämlich mit „wesentlichen Minderheitsaktionären“ der XCOM geeinigt und Kaufoptionen mit einer Laufzeit von zwölf Monaten für weitere rund 18 Prozent an der Technologietochter – zu der auch die biw bank gehört – gesichert. Folgerichtig kontrolliert die FinTech Group nun etwas mehr als 98 Prozent der XCOM-Aktien. „Damit haben wir einen weiteren, wichtigen Schritt in Richtung der finalen Integration der XCOM AG in unseren Konzern getan und sind zufrieden, einen strategischen Meilenstein erreicht zu haben”, sagt Frank Niehage. Zum Kaufpreis macht die FinTech Group keine Angaben. Zur Einordnung: Ende 2015 gab es eine Kapitalerhöhung bei der XCOM (WKN: A169NU) im Verhältnis 3:1 zu einem Bezugskurs von 75 Euro. Nimmt man dieses Niveau als Referenzmarke, hätte das jetzt gemeldete 18-Prozent-Optionspaket ein Volumen von knapp 7,7 Mio. Euro und die gesamte Gesellschaft mit Sitz in Willich einen Wert von annähernd 43 Mio. Euro. Die gesamte FinTech Group bringt derweil 262 Mio. Euro auf die Waagschale. Im November 2014 gelang der FinTech Group der mehrheitliche Einstieg bei der XCOM AG, was quasi der Startschuss für die heutige Struktur der Frankfurter war (siehe dazu auch den umfassenden Beitrag von boersengefluester.de dazu HIER).
17. Oktober, 2016
Verhältnismäßig viele ermutigende Nachrichten gab es in den vergangenen Wochen von dem Biotechunternehmen Wilex. Mitte September meldete die operative Tochter Heidelberg Pharma, dass sie einen exklusiven Vertrag mit dem Max-Delbrück-Centrum für Molekulare Medizin in der Helmholtz-Gemeinschaft in Berlin über diverse BCMA-Antikörper abgeschlossen habe (siehe dazu auch den Beitrag von boersengefluester.de HIER). Wenig später folgte die Meldung, wonach Wilex mit der Schweizer Celonic AG die Entwicklung von Antikörper-Zelllinien vertraglich fixiert habe. Die finanzielle Rückendeckung ließ nicht lange auf sich warten. Am 11. Oktober sorgte die Darlehensvereinbarung mit der dievini Hopp Biotech holding über 3,7 Mio. Euro für Zuversicht. Dieser Betrag ist der abschließende Teil einer Finanzierungszusage des Hauptaktionärs im Gesamtvolumen von 10 Mio. Euro von Ende 2015 gewesen und sichert eine ausreichende Liquidität bis ins zweite Quartal 2017. „Diese Mittel ermöglichen es uns, nächste klinische Schritte für unseren Hauptkandidaten HDP-101 voranzutreiben. Wir planen 2018 die klinische Entwicklung zu starten“, sagt Wilex-Vorstandssprecher Jan Schmidt-Brand. Abgerundet wird der Newsflow durch den jetzt vorgelegten Neun-Monats-Bericht per Ende August 2016. Demnach kam Wilex bei Erlösen von 1,10 Mio. Euro (Vorjahr: 1,71 Mio. Euro) auf einen Fehlbetrag von 4,12 Mio. Euro – nach einem Verlust von 3,55 Mio. Euro im entsprechenden Vorjahreszeitraum. Die Eigenkapitalquote erreicht momentan 86 Prozent. Der monatliche Cash-Abfluss beträgt dem Vernehmen nach rund 510.000 Euro. Klare Sache: Der Small Cap eignet sich nur für sehr risikobereite Investoren. Trotzdem scheint es uns so, dass längst noch nicht alle Investoren die jüngsten Fortschritte realisiert haben. Anders lässt sich die per saldo noch immer enttäuschende Kursentwicklung kaum erklären.
Auffälliger Kurssprung bei der Cenit-Aktie: Ohne Meldungen von der Firmenseite zog der Anteilschein des Software- und Beratungshauses um rund zehn Prozent auf 22 Euro an. Mittlerweile ist klar, woher das gesteigerte Kaufinteresse kommt. Die Platow Börse hat am 17. Oktober 4.000 Stück des Small Caps zum Xetra-Eröffnungskurs von 23,50 Euro in ihr Musterdepot aufgenommen – vermutlich eine gute Entscheidung. Boersengefluester.de hatte Cenit Anfang September nach einem Hintergrundgespräch mit Vorstandschef Kurt Bengel in der Alten Oper in Frankfurt ausführlich vorgestellt. Zu dem Beitrag kommen Sie HIER. Cenit bringt es auf dem erhöhten Kursniveau auf eine Marktkapitalisierung von knapp 185 Mio. Euro. Dem steht ein für 2016 von uns erwartetes Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) von etwa 11,2 Mio. Euro entgegen. Interessant ist der Small Cap insbesondere für dividendenorientierte Anleger, die zudem viel Wert auf solide Bilanzrelationen setzen.
13. Oktober, 2016
In einem Vorstandsbericht meldet S&T neue Details zu dem geplanten Einstieg bei Kontron sowie der kapitalmäßigen Beteiligung von Ennoconn International Investment Co. (siehe dazu aus den Beitrag von boersengefluester.de HIER): Demnach will das Linzer TecDAX-Unternehmen 4.383.620 neue Aktien zu jeweils 10,03 Euro an Ennoconn ausgeben, was auf einen Brutto-Emissionserlös von knapp 44 Mio. Euro hinauslaufen würde. Ein Bezugsrecht für Altaktionäre ist bei der Transaktion ausgeschlossen. Mit dem Geld will S&T den angekündigten Einstieg bei dem Steuerungscomputeranbieter Kontron aus Augsburg teilfinanzieren. Dem Vernehmen nach wurde mit den beiden Kontron-Großaktionären Warburg Pincus und Triton ein Kaufpreis von etwa 59,9 Mio. Euro für 29,9 Prozent an Kontron vereinbart. Im Detail werden zunächst 5,1 Prozent der Aktien durch eine künftig als S&T Deutschland Holding AG firmierende Tochter ohne weitere Bedingung erworben. Weitere 24,8 Prozent folgen, sobald die kartellrechtlichen Genehmigungen erteilt sind. Der Deal entspricht einem Kurs von rund 3,60 Euro pro Kontron-Anteilschein. Verglichen mit dem Niveau von rund 2,90 Euro vor Bekanntgabe der Transaktion ist das ein deutlicher Paketaufschlag. Gemessen an den Einstiegskursen war das Engagement für de beiden Private-Equity-Gesellschaften jedoch ein schlechtes Geschäft. Warburg Pincus hatte Mitte 2009 sein erstes Engagement bei Kontron via Kapitalerhöhung zu 7,88 Euro gemeldet. Triton stieg Ende Mai 2012 bei dem ehemaligen TecDAX-Unternehmen ein. Damals notierte der Titel bei rund 5 Euro. Super Geschäft waren es für die beiden Beteiligungsexperten also nicht, dennoch dürften sie froh sein, den Exit überhaupt noch zu diesem Kurs hinbekommen zu haben. Immerhin steht Kontron noch immer auf wackligen Beinen. Aktuell betonen die Österreicher: „Der Kauf weiterer Kontron-Aktien oder die Abgabe eines Übernahmeangebots sind nicht geplant.“ Derartige Formulierungen gehören in vergleichbaren Fällen allerdings zum Standardrepertoire. Bleibt abzuwarten, wie sich die Sachlage in einem halben Jahr darstellt. Eine Halten-Position ist die Kontron-Aktie wohl auf jeden Fall, für S&T bleiben wir bei unserer Einschätzung, wonach der Titel ein Investment wert ist.
Sicher ist das Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) für eine Venture-Capital-Gesellschaft wie die German Startups Group nicht die perfekte Kennzahl zur Beurteilung der Aktie. Zu stark hängt das Ergebnis an den Erlösen aus möglichen Exits und ist daher nur bedingt aussagekräftig. Außer Acht lassen sollten Anleger die Entwicklung des Netto-Gewinns jedoch nicht, immerhin spiegelt sich im Gewinn auch die Wertentwicklung der einzelnen Beteiligungen wider. Und hier hat German Startups Group-CEO Christoph Gerlinger gute Nachrichten parat. Immerhin rechnet er für 2016 mit einem Ergebnis je Aktie von mindestens 0,30 Euro, was auf einen Überschuss von gut 3,8 Mio. Euro hinauslaufen würde. Demnach werden die Berliner im zweiten Halbjahr ungefähr genauso viel Geld verdienen wie in den ersten sechs Monaten 2016, was auch den Erwartungen der Analysten entspricht. Der Profitabilitätskurs des Unternehmens bleibt also völlig intakt. Zusätzliche Kurstreiber sollten der vermeintlich näher rückende Börsengang von DeliveryHero und auch die erwartete Übernahme von Soundcloud durch Spotify sein. An beiden Firmen hält die German Startups Group kleine Anteile. Weitere Informationen von boersengefluester.de dazu finden Sie in unserem Beitrag HIER.
11. Oktober, 2016
In die stabile Seitenlage ist der Aktienkurs von Eckert & Ziegler übergegangen. Per saldo lässt sich gegen die Performance des Anbieters von Strahlentherapien und Nuklearmedizin aber nichts sagen. Inklusive der Dividende von 0,60 Euro liegt der Small Cap um rund 15 Prozent oberhalb des Schlusskurses von 2015. Die nächsten Impulse wird der für den 3. November angekündigte Neun-Monats-Bericht liefern. Bislang rechnen die Berliner für das Gesamtjahr mit konstanten Umsätzen von etwa 140 Mio. Euro sowie einem Überschuss von 9,5 Mio. Euro. Das entspricht einem Ergebnis je Aktie von etwa 1,80 Euro. Sollte Eckert & Ziegler die Prognosen bestätigen, sollte der Anteilschein die Marke von 25 Euro in Angriff nehmen. Bewertungstechnisch hat die Aktie sogar noch mehr Luft nach oben. Allein das Eigenkapital machte zuletzt 18,40 Euro pro Aktie aus – wobei die Dividendenzahlung in dieser Rechnung schon berücksichtigt ist. Übermäßig spektakulär ist die Ergebnisdynamik des Unternehmens zwar nicht. Doch ein KGV von knapp 11,5 findet man nicht mehr allzu häufig auf dem heimischen Kurszettel. Die Marktkapitalisierung beträgt zurzeit knapp 115 Mio. Euro.
Auf der jüngsten Kapitalmarktkonferenz von Egbert Prior Mitte September hatte Indus-Vorstand Jürgen Abromeit seine Teilnahme noch kurzfristig abgesagt. Wer glaubte, dass die Beteiligungsgesellschaft möglicherweise dicht vor einem wichtigen Geschäftsabschluss stand, wurde bislang zwar enttäuscht. Doch der guten Performance des SDAX-Titels tat das überhaupt keinen Abbruch. Im Gegenteil: Mit 51,89 Euro markierte die Aktie der Indus Holding zuletzt ein neues Rekordhoch. Und die Chancen stehen gut, dass der Aufwärtstrend anhält. Im Permanent-Aktien-Screening von boersengefluester.de gehört der Titel beinahe schon zu den festen Größen. Fundamental und charttechnisch ist alles im grünen Bereich. Am 15. November wird Indus den Neun-Monats-Bericht vorlegen. Großartige Überraschungen sind – wie nahezu immer bei Indus – nicht zu erwarten. Die jüngsten Prognosen des Managements sahen für das Gesamtjahr 2016 einen Umsatz von „deutlich mehr“ als 1,4 Mio. Euro sowie ein Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) zwischen 134 und 138 Mio. Euro vor – nach gut 136 Mio. Euro im Jahr zuvor. Die zuletzt erschienenen Studien der Analysten bescheinigten dem Titel ein Kurspotenzial zwischen 53 und 59 Euro. Fürchterlich viel Luft nach oben scheint demnach also nicht mehr vorhanden zu sein. Doch das muss nicht unbedingt etwas heißen. Bislang hat sich der Titel als perfekte Langfristanlage erwiesen, selbst wenn es zwischendurch immer wieder mal längere Seitwärtsphasen gab. Die Dividendenrendite beträgt brutto knapp 2,5 Prozent.
10. Oktober, 2016
Ihre Schwächephase aus dem Sommer hat die Aktie von msg life eindrucksvoll beendet. Interessanter Nebenaspekt: Mit Kursen oberhalb von 2,34 Euro hat das auf Software für Lebensversicherungen spezialisierte Unternehmen auch wieder die Marke von 100 Mio. Euro bei der Marktkapitalisierung genommen. Offen ist freilich, ob der Anteilschein von msg Life Anschubhilfe durch die starke Performance der Adesso-Aktie – dem auf dem heimischen Kurszettel am ehesten vergleichbaren Titel – bekommen hat. Sei es drum: Bewertungstechnisch hat msg life noch ausreichend Luft nach oben. Die Kursziele der Analysten reichen von 2,70 Euro (Warburg Research) bis 3,00 Euro (DZ Bank). Den Neun-Monats-Bericht wird msg life am 17. November veröffentlichen. Zuletzt hatte Vorstandssprecher Rolf Zielke ein Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) zwischen 10 und 12 Mio. Euro in Aussicht gestellt. Zum Halbjahr kam die Gesellschaft mit Sitz in Leinfelden-Echterdingen dabei auf ein EBITDA von knapp 2,80 Mio. Euro. Um die Ziele zu erreichen, muss msg life also noch ordentlich zulegen. Allerdings ist das zweite Halbjahr traditionell deutlich ertragsstärker. Boersengefluester.de bleibt dabei: Der Small Cap ist eine gute Alternative zur Adesso-Aktie. Und mit mit dem Durchbohren der 200-Tage-Durchschnitts-Linie von unten nach oben hat sich jetzt auch die charttechnische Situation spürbar verbessert.
Der schwache Kursverlauf in den vergangenen Monaten ließ nichts Gutes erahnen. Jetzt liefert Intershop die Erklärung für die schwache Performance – und zwar in Form einer saftigen Umsatz- und Gewinnwarnung. Demnach sollen die Erlöse im laufenden Jahr nur noch zwischen 34 und 36 Mio. Euro liegen. Bislang war das 2015er-Niveau von 42,7 Mio. Euro die Messlatte für das laufende Jahr. Beim Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) kalkuliert der Spezialist für E-Commerce-Software nunmehr mit einer negativen Spanne zwischen von minus 1,0 bis minus 2,5 Mio. Euro. Darin enthalten ist zwar ein Sonderaufwand von etwa 1 Mio. Euro für Restrukturierungsmaßnahmen. Ursprünglich wollte Intershop aber auch beim EBIT mindestens an das Vorjahresniveau von 0,17 Mio. Euro anknüpfen. Das Ausmaß der Zielverfehlung – insbesondere auf der Umsatzseite – ist enorm und wirft kein besonders gutes Licht auf die Prognosequalitäten des Managements. Dabei sah die Ausgangslage nach den vielen Veränderungen auf Vorstands-, Aufsichtsrats- und Aktionärsebene durchaus konstruktiv aus, auch wenn klar war, dass es kein Durchmarsch wird. Nun scheint Intershop mehr denn je ein Hoffnungswert. „Die Umstrukturierungsmaßnahmen dienen vornehmlich der Effizienzsteigerung durch Personalanpassungen in den administrativen Bereichen mit Kosteneinsparungen ab 2017 von jährlich rund 3 Mio. Euro. Gleichzeitig sollen Investitionen in gleicher Höhe in die Bereiche Marketing und Vertrieb fließen“, betont die Gesellschaft aus Jena. Bis 2020 will der Vorstand dann auf Umsatzerlöse von 50 Mio. Euro sowie eine EBIT-Marge von fünf Prozent – das entspricht einem Betriebsergebnis von 2,5 Mio. Euro – kommen. Weitere Informationen zu dem jetzt initiierten Fitnessprogramm “Lighthouse“ will Intershop mit Vorlage des Neun-Monats-Berichts am 2. November präsentieren. Sorge bereitete boersengefluester.de insbesondere die bedrohliche nahende Kursmarke von 1 Euro, die zumindest mit Blick auf die Aufnahme von frischem Kapital ein Risiko darstellt. Momentan bleiben hier besser nur hartgesottene Fans engagiert. Bis aus Intershop tatsächlich ein attraktives Übernahmeziel wird, dauert es jedenfalls noch eine ganze Weile.
7. Oktober, 2016
Von seiner Schokoladenseite zeigt sich momentan der Aktienkurs von Lotto24. Seit dem Zwischentief bei 4,44 Euro von Ende Juni ist die Notiz des Onlinevermittlers von Lotto-Spielscheinen um rund 30 Prozent in die Höhe geschossen und hat mit 5,81 Euro ein neues Rekordhoch erreicht. Gute Nachrichten hatten die Hamburger in den vergangenen Quartalen regelmäßig im Gepäck und so dürfte auch der für den 8. November angekündigte Neun-Monats-Bericht entsprechend positiv ausfallen. Mit Hilfe der vor wenigen Wochen unterzeichneten Darlehensvereinbarung von bis zu 3,5 Mio. Euro mit der Günther-Gruppe – die Gesellschaft hält knapp ein Drittel der Lotto24-Anteile – will Vorstandsvorsitzende Petra von Strombeck die marktführende Position weiter ausbauen. Der Zeitpunkt ist günstig: Immerhin sind die derzeitigen Hauptgewinne von Lotto und EuroJackpot ein optimaler Nährboden für die Gewinnung weiterer Neukunden. Auch die Analysten stehen dem mehrfach von boersengefluester.de empfohlenen Titel positiv gegenüber. Warburg Research hält dabei ein Kursziel von momentan 7,10 Euro für möglich. Freuen über die starke Performance der Lotto24-Aktie wird sich auch die Beteiligungsgesellschaft Scherzer & Co.: Im Depot der Kölner ist der Titel zurzeit die viertgrößte Position. Höher gewichtet sind nur GK Software, Freenet sowie Wüstenrot und Württembergische (W&W).
5. Oktober, 2016
Innerhalb des IT-Service-Sektors zählt die Aktie von Adesso zu den Dauerfavoriten von boersengefluester.de (lesen Sie dazu etwa auch unseren Artikel HIER). Für neue Kursimpulse sorgt nun die Aufnahme der Coverage durch Warburg Research. Fazit der 44 Seiten umfassenden Basisstudie ist eine Kaufen-Einstufung mit Kursziel 47 Euro – verglichen mit einem Aktienkurs von gegenwärtig 33,35 Euro. „Adessos Wachstumsstrategie folgt einem klaren Plan, durch den attraktive Wachstumsraten im zweistelligen Prozentbereich auch mittelfristig visibel sind“, betont Warburg-Analyst Andreas Wolf. Für 2016 rechnet Wolf mit Erlösen von 246 Mio. Euro sowie einem Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) von 19,5 Mio. Euro. Zum Vergleich: Zuletzt hatte Adesso-Finanzvorstand Christoph Junge Umsätze zwischen 231 und 243 Mio. Euro („mit Tendenz zum oberen Ende der Spanne“) sowie ein EBITDA in einem Korridor von 17,0 bis 19,5 Mio. Euro in Aussicht gestellt. Näheren Aufschluss werden die Neun-Monats-Zahlen geben, die für den 14. November 2016 avisiert sind. Eine Woche später wird Junge dann bereits auf dem Eigenkapitalforum in Frankfurt präsentieren. Die Marktkapitalisierung der Dortmunder erreicht derzeit knapp 196 Mio. Euro. Auf Basis der 2018er-Gewinnschätzung von Warburg – die Banker halten ein Ergebnis je Aktie von 2,31 Euro für möglich – kommt der Titel auf ein vergleichsweise moderates Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) von 14,4. Es bleibt also dabei: Für langfristig orientierte Anleger bleibt die Adesso-Aktie ein piekfeines Investment.
Fast genau ein Jahr nach dem Börsengang hat sich der Aktienkurs von Scout24 wieder dem Ausgabekurs von 30 Euro genähert. Per saldo also keine besonders überzeugende Performance, zumal der Anteilschein des Portalbetreibers (ImmobilienScout24, AutoScout24, FinanceScout24 oder auch LoveScout24) im August zwischenzeitlich bis auf 41 Euro in die Höhe schoss. Seit dem hat der mittlerweile im SDAX gelistete Titel jedoch den Rückwärtsgang eingelegt, wobei insbesondere der Teilausstieg von Großaktionär Blackstone für schlechte Stimmung auf dem Parkett sorgte. Gegenwärtig hält die Beteiligungsgesellschaft – läuft im offiziellen Aktionariat unter Willis Lux Holdings 2 – noch 27,31 Prozent an der Gesellschaft mit Sitz in München. Der Deutschen Telekom sind 10,94 Prozent zuzurechnen. Im Streubesitz befinden sich 55,58 Prozent der Anteilscheine. Als Bürde trägt Scout24 Finanzverbindlichkeiten von zuletzt 681 Mio. Euro – mit allerdings abnehmender Tendenz. Ziel ist es, die Relation von Netto-Finanzschulden zum Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) aus gewöhnlicher Geschäftstätigkeit der vergangenen zwölf Monate auf 2,50:1 zu drücken. Zum Halbjahr waren die Finanzverbindlichkeiten noch 3,36mal so hoch wie das annualisierte operative EBITDA. Kennzahlenpuristen werden bei Scout24 vermutlich mit dem Kopf schütteln, denn wenn man sich sogar noch das EBITDA um alle möglichen Sondereffekte aus Restrukturierungen, Bilanzoptimierungen und Firmenkäufen bereinigt, sieht es unterm Strich meist weniger rosig aus. Immerhin: Scout24 weist um Halbjahr einen Überschuss von 29,48 Mio. Euro aus. Dieser Wert liegt zwar um gut ein Viertel unter dem entsprechenden Vorjahresresultat. Per saldo hat das Unternehmen damit aber die Erwartungen erfüllt. Unterm Strich sieht boersengefluester.de die Gesellschaft also auf Kurs und geht davon aus, dass der Aktie bis Jahresende eher zu den Gewinnern aus dem SDAX gehören wird. Der Neun-Monats-Bericht steht am 9. November an.