31. März, 2017
Ganz schwieriges Terrain bleibt die Aktie des 3D-Druckerherstellers Voxeljet. Die jetzt vorgelegten Umsätze für 2016 erreichten mit 22,34 Mio. Euro gerade einmal die untere Kante der zuletzt eingedampften Prognose von 22 bis 24 Mio. Euro. Parallel dazu vergrößerten sich die Verluste von 9,59 auf 11,31 Mio. Euro. An der Börse ist der Titel komplett out und befindet sich mit weniger als 2,60 Euro auf Rekordtief. Zum Vergleich: Das All-Time-High vom 18. November 2013 lag bei schwindeligen 51,86 Euro. Entsprechend haben sich auch die Bewertungsrelationen verschoben. Mittlerweile wird die im bayerischen Friedberg – und an der Nasdaq gelistete – Aktie mit einem Abschlag von knapp sieben Prozent zum Buchwert gehandelt. Zu Zeiten des 3D-Druck-Hypes wäre das unvorstellbar gewesen. Immerhin: Für 2017 hat CEO Ingo Ederer seine bisherige Einschätzung bestätigt. Demnach ist bei Umsätzen zwischen 26 und 28 Mio. Euro mit einem „neutralen bis positiven“ EBITDA (Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen) zu rechnen. Angesichts von Abschreibungen in einer Größenordnung von 3 bis 4 Mio. Euro, wird unterm Strich also abermals ein Verlust stehen. Hätte Voxeljet nicht noch so eine vergleichsweise gute Kapitalausstattung aus der IPO-Zeit, würde es ziemlich finster aussehen. Aber auch so wird es allerhöchste Zeit für den Turnaround. Ein Lichtblick: Die US-Niederlassung hat im Abschlussquartal 2016 bereits schwarze Zahlen geschrieben. Die Messlatte für die Aktivitäten in Großbritannien, Indien und China ist also gelegt. Per saldo ist der Titel aber maximal eine Halten-Position. Rein charttechnisch orientierte Anleger werden dagegen wohl schon beim Anblick des Kursbildes abwinken. Die Marktkapitalisierung erreicht gegenwärtig annähernd 48 Mio. Euro.
30. März, 2017
Pierre Hofer, Vorstand von pferdewetten.de, hat Wort gehalten: Mit einem Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) von 1,95 Mio. Euro kam das Unternehmen 2016 genau in der Mitte der zuletzt avisierten Spanne von 1,90 bis 2,00 Mio. Euro heraus – und das bei Erlösen von 6,65 Mio. Euro. „Das erneute Rekordergebnis, nun bereits das fünfte in Serie, konnten wir trotz erheblicher Investitionen in die betriebliche Infrastruktur erreichen – das war so vor Jahressicht nicht absehbar“, sagt Hofer. Das um die Effekte der jüngsten Kapitalerhöhung bereinigte Ergebnis je Aktie fiel zwar von 0,71 auf 0,43 Euro zurück. Allerdings gab es 2015 markante steuerliche Sondereffekte, so dass die beiden Größen nicht wirklich vergleichbar sind. Bemerkenswert ist der Ausblick: Für 2017 rechnet der Spezialist für Pferdewetten mit einem Umsatzplus auf 7,0 bis 7,5 Mio. Euro und einem EBIT zwischen 1,8 und 2,2 Mio. Euro. Mit einer derart positiven Einschätzung hatte boersengefluester.de gar nicht gerechnet – bestätigt aber unsere positive Einschätzung. Zudem betonte Hofer nochmals, dass sich pferdewetten.de zu einem „konstanten und verlässlichen Dividendenzahler“ entwickeln will. Zur Hauptversammlung am 27. Juni 2017 steht eine von 0,10 auf 0,12 Euro erhöhte Dividende auf der Agenda. Die Marktkapitalisierung erreicht beim aktuellen Kurs von 9,75 Euro knapp 42,2 Mio. Euro, was bezogen auf das aktuelle Ergebnisniveau nicht gerade wenig ist. Allerdings befindet sich das Unternehmen in einem ganz soliden Aufwärtstrend – was die Zahlen und was den Kurs angeht. Zudem dürfte die neue Aktionärsstruktur, der frühere Großaktionär mybet Holding hatte sich Mitte 2016 von seinen Stücke getrennt, auch künftig positive Rückstrahleffekte haben.
Alle wesentlichen Zahlen für 2016 hatte bet-at-home.com bereits in den vergangenen Wochen bereits vorgelegt – zuletzt auch den üppigen Dividendenvorschlag von 7,50 Euro je Aktie. Daher bietet der jetzt veröffentlichte Geschäftsbericht keinen übermäßig großen Neuigkeitsgehalt mehr. Erwartungsgemäß hat der Online-Wettanbieter auch seinen bisherigen Ausblick für 2017 bestätigt: Demnach ist bei einem Anstieg des Brutto-Wett- und Gamingertrags von 138,67 Mio. Euro auf rund 144 Mio. Euro mit einem Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) zwischen 34 und 38 Mio. Euro zu rechnen. Die nächste Hauptversammlung (HV) findet am 17. Mai 2017 am Frankfurter Flughafen statt. Die Tagesordnungspunkte umfassen den üblichen Standard wie Gewinnverwendung oder auch Entlastung von Vorstand und Aufsichtsrat. Investoren, die darauf spekuliert haben, dass bet-at-home.com möglicherweise auch in diesem Jahr einen Aktiensplit durchführen wird, werden jedoch enttäuscht. Ein entsprechender Vorschlag steht nicht auf der HV-Agenda. Nun: Vermutlich wollen die Österreicher erst einmal die weitere Kursentwicklung im Umfeld des SDAX abwarten. Und Kurse leicht nördlich von 100 Euro halten wohl kaum einen institutionellen Anleger von einem Engagement in dem Titel ab. Immerhin hat der Vorstand zuletzt vor Investoren aus den USA präsentiert. Losgelöst davon: Aktuell konsolidiert der Titel ein wenig – und das ist auch gut so. Der Jahresstart verlief für den Aktienkurs doch ein wenig zu rasant. Grundsätzlich bleibt bet-at-home.com aber ein attraktives Investment – nicht nur für Dividendenfans.
29. März, 2017
Insgeheim hatte boersengefluester.de ja darauf gehofft – waren mit unserer Dividendenschätzung aber lieber auf Nummer vorsichtig gegangen. Umso erfreuter sind wir, dass der Bauzulieferer Westag & Getalit seine im Vorjahr um jeweils 20 Cent gekürzte Dividende wieder komplett auf das Ursprungsniveau hievt. Demnach stehen zur Hauptversammlung am 27. Juni 2017 in Rheda-Wiedenbrück 1,00 Euro je Vorzugsaktie und 0,94 Euro Dividende je Stammaktie auf der Agenda. Bei nahezu identischen Kursen von rund 22,40 Euro bringen es beide Aktiengattungen auf attraktive Rendite von jeweils mehr als vier Prozent. Die Eckdaten zum Umsatz und Ergebnis hatte der der Anbieter von Türen, Materialien für den Innenausbau (Arbeitsflächen, Fensterbänke etc.) oder auch technischen Anwendungen wie Schalungsplatten und Industrieböden bereits Mitte Februar veröffentlicht (siehe dazu auch den Beitrag von boersengefluester.de HIER). Nun legt der Vorstand noch einmal nach und präsentiert – neben dem Dividendenvorschlag – einen ersten Ausblick für 2017 vor. Der fällt gewohnt konservativ aus: Bei einem leichten Anstieg der Umsatzerlöse ist mit einem Ergebnis auf Vorjahreshöhe zu rechnen. Dabei weist Westag & Getalit auf den „verhaltenen Jahresbeginn“ hin. Insgesamt gibt es jedoch keinen Grund für uns an der grundsätzlich positiven Einschätzung zu rütteln. Die Ostwestfalen sind zwar keine Weltmeister in Sache in Sachen Ergebnisdynamik, dafür bekommen Anleger eine sehr moderat bewertete Substanzaktie mit attraktiver Dividendenrendite. In schwer einschätzbaren Börsenzeiten wie gegenwärtig, ist das unserer Meinung nach ein hohes Gut.
27. März, 2017
Nochmals ein Stück besser als von boersengefluester.de vermutet, fallen die vorläufigen Jahreszahlen der Merkur Bank aus: Immerhin zog der Gewinn vor Steuern um 24,8 Prozent auf 7,84 Mio. Euro an. Das Ergebnis je Aktie kletterte – trotz des Verwässerungseffekts von zehn Prozent aus der jüngsten Kapitalerhöhung – um zehn Prozent auf 0,56 Euro. Die Dividende wollen die Münchner von 0,22 auf 0,26 Euro pro Anteilschein erhöhen. Damit bringt es der im Spezialsegment m:access gelistete Titel auf eine Rendite von immerhin 3,3 Prozent. Die Hauptversammlung findet am 22. Juni 2017 statt. Es gibt nicht viele heimische Banktitel, die hier mithalten können. Zudem dürfte Vorstand Marcus Lingel bei der Höhe des Dividendenvorschlags auf Nachhaltigkeit geachtet haben. Die Perspektiven für das laufende Jahr schätzt das Management – trotz des allgemein eher schwierigen Umfelds – mit einer „großen Portion Selbstbewusstsein und Optimismus“ ein. Dabei bilden die Vermögensanlage sowie das Finanzierungsgeschäft für Bauträger den Schwerpunkt der geschäftlichen Aktivitäten. An der Börse kommt die Story des lange Zeit von den Investoren vernachlässigten Small Caps momentan richtig gut an. In der Spitze erreichte der Aktienkurs die Marke von 8 Euro, was einer Marktkapitalisierung von 45,5 Mio. Euro gleichkommt. Am 6. April wird die Gesellschaft auf der m:access-Konferenz in München präsentieren. Die Aktie der Merkur Bank eignet sich gut für langfristig orientierte Privatanleger. Weitere Informationen von boersengefluester.de finden Sie HIER. Die Analysten von Equinet hatten das Kursziel Mitte November bei 8,80 Euro angesetzt. Ausreichend Raum nach oben ist also noch immer vorhanden.
Zugegeben: Die jüngste „kleine“ Kapitalerhöhung von Masterflex – Mittelzufluss: rund 5,8 Mio. Euro brutto – hatten wir so auch nicht auf dem Schirm. Ansonsten sehen wir unsere positive Einschätzung zur wirtschaftlichen Entwicklung bei dem Schlauchhersteller nach der Vorlage des Geschäftsberichts jedoch bestätigt. Die Angaben zu Umsatz und EBIT (Ergebnis vor Zinsen und Steuern) hatte Masterflex bereits vorab veröffentlicht, der jetzt gemeldet Nettogewinn von 3,42 Mio. Euro aus fortgeführten Geschäftsbereichen toppte die Erwartung von boersengefluester.de sogar leicht. „Die weitere Verbesserung unserer Profitabilität wird der Schwerpunkt des Geschäftsjahres 2017 sein“, sagt Vorstandschef Bastin und stellt für das laufende Jahr ein Umsatzplus von sechs bis zehn Prozent sowie eine „etwas oberhalb von zehn Prozent“ liegende EBIT-Marge in Aussicht. Demnach sollten die Gelsenkirchner 2017 auf ein Betriebsergebnis von bis zu 7,5 Mio. Euro zusteuern – was einer Marge von 10,3 Prozent entspricht. „Mittelfristig wollen wir wieder an Rentabilitätskennziffern von deutlich oberhalb der 10-Prozent-Marke aufschließen“, betont die Gesellschaft. Gemessen daran sieht die aktuelle Marktkapitalisierung von 68,5 Mio. Euro recht geerdet aus. Boersengefluester.de traut dem Titel daher eine Fortsetzung des Aufwärtstrends zu (weitere Infos HIER). Nur für dividendenorientierte Anleger ist der Titel derzeit (noch) nichts.
22. März, 2017
In der stabilen Seitenlage verharrt seit Jahresbeginn der Aktienkurs des Softwareanbieters PSI. Aber auch der Blick auf den etwas langfristigeren Chart sieht nicht unbedingt super dynamisch aus. Dabei hat das Unternehmen – Schwerpunkt ist Software zur Steuerung von Energie- und Materialströmen – in den vergangenen Quartalen durchaus operative Fortschritte gemacht. Die jetzt vorgelegten Zahlen für 2016 liegen mit Erlösen von 176,85 Mio. Euro sowie einem Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) von 11,84 Mio. Euro im Rahmen der Prognosen des Managements. Beinahe ein wenig überraschend heben die Berliner sogar die Dividende leicht an – um 1 Cent auf 0,22 Euro je Aktie. Bezogen auf den gegenwärtigen Kurs von 12,25 Euro reicht das für eine Rendite von 1,8 Prozent. Hauptversammlung ist am 16. Mai 2017. Für das laufende Jahr rechnet Vorstand Harald Schrimpf mit einem Erlösplus im mittleren einstelligen Prozentbereich sowie einem EBIT zwischen 12 und 15 Mio. Euro. Die Zeichen stehen also auf Wachstum. „Wegen der anhaltenden Risiken in einigen Exportregionen halten wir einen Prognosekorridor für angemessen“, heißt es. Für boersengefluester.de sind derartige Bandbreitenprognosen zum jetzigen Zeitpunkt ohnehin voll in Ordnung. Konkretisieren lässt sich die Vorschau schließlich noch in den kommenden Quartalen. Losgelöst davon bewegt sich PSI mit dem Ausblick ohnehin im Rahmen der Analystenerwartungen. Auf den ersten Blick mag die Bewertung der Aktie nicht unbedingt sexy aussehen, allerdings verfügt PSI über liquide Mittel von 43 Mio. Euro und hat – abgesehen von Pensionsrückstellungen – keine Finanzverbindlichkeiten in der Bilanz stehen. Mit Sicht auf zwölf Monate trauen wir dem vergleichsweise wenig beachteten Small Cap ein Kurspotenzial von rund 20 Prozent zu.
Einmal mehr hat es die Maschinenfabrik Berthold Hermle geschafft, die eigenen Prognosen deutlich zu übertreffen. So kam der Hersteller von Fräsmaschinen für das vergangene Jahr auf ein Umsatzplus von knapp 10,5 Prozent auf rund 394 Mio. Euro. Der Überschuss zog deutlich überproportional um mehr als 23 Prozent auf circa 73 Mio. Euro an. Avisiert hatte Hermle Erlös- und Ergebnissteigerungen im mittleren bis oberen einstelligen Prozentbereich. Die Aktionäre partizipieren davon in Form einer knackigen Bonuszahlung. Auf die Basisdividende von 0,85 Euro je Vorzugsaktie setzen die Schwaben noch 12 Euro je Anteilschein drauf – insgesamt gibt es also 12,85 Euro je stimmrechtsloser Vorzugsaktie. Damit bringt es der Titel auf eine Rendite von immerhin fast 4,6 Prozent. Die Hauptversammlung findet am 5. Juli 2017 in Gosheim statt. Für das laufende Jahr rechnet das Management mit einer „Normalisierung des Geschäfts“, was nach dem jüngsten Rekordergebnis allerdings auch nicht verwunderlich ist. Zudem gehört eine konservative Einschätzung der Geschäftsperspektiven zum Standardrepertoire bei Hermle. Trotz der überraschend guten Zahlen für 2016: Die Hermle-Aktie ist sehr exquisit bewertet, was den Spielraum nach oben deutlich limitiert. Eine Halten-Position ist das Papier aber allemal. Normalerweise verkauft man eine Aktie wie Hermle ohnehin nicht – klassisches Langfristinvestment für dividendenorientierte Value-Anleger.
20. März, 2017
Durch eine besonders offensive Investor-Relations-Arbeit ist die Nürnberger Beteiligungs-Aktiengesellschaft noch nie aufgefallen. Umso erstaunter war boersengefluester.de, dass der Versicherungskonzern zu den Gründungsmitgliedern des neuen Börsensegments Scale gehört. Bleibt abzuwarten, ob sich am Investoreninteresse etwas ändern wird. Letztlich bleibt die Gesellschaft in erster Linie aber wohl ein Dividendentitel – und hier hat die Nürnberger die Erwartungen einmal mehr erfüllt. Wie bereits seit 2013, schüttet das Unternehmen auch für 2016 eine Dividende von 3,00 Euro je Aktie aus. Damit bringt es das Papier auf eine ansehnliche Rendite von 4,5 Prozent. Die Hauptversammlung findet am 25. April 2017 statt. Derweil liegen die Zahlen für 2016 mit einem (nach HGB) ermittelten Konzernüberschuss von 59,32 Mio. Euro im Rahmen der Erwartungen – nach 48,63 Mio. Euro Gewinn im Jahr zuvor. Immerhin wirkte sich 2015 der Verkauf des Aktienbestands an der Helvetia Holding mit 16,7 Mio. Euro positiv aufs Ergebnis aus. Für 2017 stellt das Management einen Überschuss von rund 40 Mio. Euro in Aussicht. Das sieht zunächst einmal enttäuschend aus, allerdings hängt der Rückgang im Wesentlichen mit gesetzlichen Änderungen bei der Bestimmung des Zinssatzes für die Dotierung der Pensionsrückstellungen zusammen. Operativ läuft derweil alles nach Plan, so dass die Nürnberger-Aktie auch langfristig ein guter Dividendenwert bleibt. Keine Frage: Der Titel ist nicht unbedingt ein Basisinvestment, aber wie betont das Unternehmen selbst: „Die Nürnberger-Aktie ist die ideale Ergänzung Ihres Portfolios.“ Dem hat boersengefluester.de nichts hinzuzufügen.
Die Prognosen für 2016 solide erfüllt – mit dem Ausblick jedoch eher für Ernüchterung gesorgt: So lassen sich die wichtigsten Fakten aus dem aktuellen Geschäftsbericht von First Sensor zusammenfassen. Demnach kamen die Berliner bei Erlösen von 150,11 Mio. Euro auf ein Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) von 9,99 Mio. Euro, was einer EBIT-Marge von knapp 6,7 Prozent entspricht. Avisiert hatte der Anbieter von Sensoren und Spezialkameras Umsätze von 145 bis 150 Mio. Euro sowie eine operative Rendite zwischen sechs und sieben Prozent. Da ein Großauftrag im Mobility-Bereich ausläuft, rechnet CEO Dirk Rothweiler für das laufende Jahr gegenwärtig mit einem Abflachen des Umsatzes auf eine Größenordnung zwischen 140 und 145 Mio. Euro – bei einer EBIT-Marge in einem Korridor von fünf bis sechs Prozent. Damit scheint gegenwärtig ein Betriebsergebnis im Bereich um 8 Mio. Euro eine realistische Hausnummer zu sein. Die Erwartungshaltung der Börsianer lag zuletzt allerdings nördlich von 11 Mio. Euro. Immerhin: Am mittelfristigen Ziel, EBIT-Margen von zehn Prozent zu erreichen, hält das Management fest. Die Marktkapitalisierung von First Sensor beträgt gegenwärtig annähernd 129 Mio. Euro – bei einer Netto-Finanzverschuldung von 24,4 Mio. Euro. Bezogen auf die aktuelle EBIT-Vorschau für 2017 ist der Unternehmenswert damit recht sportlich. Eine Halten-Position ist der Small Cap für boersengefluester.de aber dennoch: Grundsätzlich agiert das Unternehmen in wachstumsstarken Bereichen und bedient angesagten Themenfelder wie Industrie 4.0, Medizintechnik oder Autonomes Fahren. Aus charttechnischer Sicht wäre es vorteilhaft, wenn sich die Notiz bei 12 oder spätestens 11 Euro stabilisiert.
17. März, 2017
Mehr oder weniger auf der Stelle klebt weiterhin der Aktienkurs von Renk – einem mehrheitlich zu MAN gehörenden Anbieter von Getrieben und Gleitlagern. Die jetzt vorgelegten Zahlen für 2016 lagen derweil leicht über den Erwartungen von boersengefluester.de. Bei Erlösen von knapp 495,87 Mio. Euro kam Renk auf ein operatives Ergebnis von 67,11 Mio. Euro – nach 68,01 Mio. Euro im Jahr zuvor. Die operative Rendite erreichte 13,53 Prozent. Das Ergebnis je Aktie zog aufgrund eines vorteilhafteren Finanzergebnisses und einer etwas niedrigeren Steuerquote von 6,14 auf 6,50 Euro an. Die Dividende lassen die Augsburger erwartungsgemäß bei 2,20 Euro pro Anteilschein, was auf eine Rendite von leicht über zwei Prozent hinausläuft. Als Kursbremse könnte sich vorerst jedoch der relativ zurückhaltende Ausblick von Vorstandssprecher Florian Hofbauer entpuppen. Insbesondere die Situation im Bereich Standardgetriebe (für Schiffe und Windkraftanlagen) macht den Augsburgern zu schaffen. Auf Konzernebene rechnet Hofbauer zwar mit Umsätzen „annähernd auf dem Niveau von 2016“. Beim operativen Ergebnis befürchtet er jedoch eine „spürbare Minderung“. Immerhin: Die Marge soll sich weiterhin im zweistelligen Bereich bewegen. Zwar ist Renk eher für konservative Einschätzungen bekannt, doch ein KGV von rund 18 ist – trotz der tadellosen Bilanzqualität – eine Menge Holz. Der von boersengefluester.de berechnete 10-Jahres-Mittelwert liegt bei knapp 15,5. Eine gute Halten-Position bleibt die Aktie für uns dennoch. Zudem bleibt auch die „Uraltspekulation“ auf eine gesellschaftsrechtliche Neuordnung im Zuge der vielen Veränderungen bei Volkswagen intakt (siehe dazu auch den Beitrag von boersengefluester.de HIER).
13. März, 2017
Bereits Anfang Februar hatte Vita 34 seine Anleger auf ansprechende Zahlen eingestimmt. Nun legt das auf die Konservierung von Stammzelldepots aus Nabelschnurblut spezialisierte Unternehmen nach und präsentiert die wesentlichen Daten für 2016: Demnach kamen die Leipziger bei Erlösen von 16,29 Mio. Euro auf ein Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) von 2,29 Mio. Euro, was einer EBITDA-Marge von knapp 14,1 Prozent entspricht. Avisiert hatte CEO André Gerth zuvor einen Wert im oberen Bereich der Spanne von acht bis zwölf Prozent. Gleichwohl liegt das EBITDA um rund 41 Prozent niedriger als im Vorjahr. Grund für den Rückgang sind jedoch die Integrationsaufwendungen für die 2015 erworbenen Gesellschaften Vivocell (Österreich), StemCare (Dänemark), BioSave (Serbien) und Imunolita (Litauen). Insgesamt kommt Vita 34 bei der Restrukturierung gut voran – so zumindest der Eindruck. Bis 2019 soll das EBITDA-Niveau rund 20 Prozent vom Umsatz ausmachen. Ein Zeichen der Zuversicht ist darüber hinaus, dass Vita 34 auch für 2016 eine Dividende von 0,16 Euro pro Anteilschein zahlen wird. Das entspricht – selbst auf dem mittlerweile deutlich erhöhten Kursniveau von knapp 5,90 Euro – einer Dividendenrendite von noch immer 2,7 Prozent. Im Hinterkopf dürfte das Management dabei auch gehabt haben, dass Vita 34 im laufenden Jahr 20-jähriges Firmenjubiläum feiert – davon fast auf den Tag genau zehn Jahre in Form einer börsennotierten Aktiengesellschaft. Die Hauptversammlung findet am 28. Juni 2017 statt. Losgelöst davon: Für 2017 stellt Vorstandschef Gerth ein Umsatzplus zwischen sieben und zehn Prozent sowie eine EBITDA-Marge von etwa 15 Prozent in Aussicht. Das würde auf ein operatives Ergebnis von etwa 2,65 Mio. Euro hinauslaufen. Dem stehen ein Börsenwert von zurzeit 17,8 Mio. Euro sowie ein Eigenkapital von 23,65 Mio. Euro entgegen. Zumindest unter Kurs-Buchwert-Aspekten ist jedoch gewisse Vorsicht angebracht. Immerhin türmt sich auf der Aktivseite der Bilanz ein Firmenwert von zuletzt 13,54 Mio. Euro. Sollte es hier einmal zu Abschreibungsbedarf kommen, würde das entsprechend am Eigenkapital zehren. Per saldo ändert das aber nur wenig daran, dass boersengefluester.de die Aktie weiter als einen aussichtsreichen – wenn auch sehr spekulativen – Small Cap aus dem erweiterten Pharma-Umfeld einschätzt.
10. März, 2017
Die Beteiligungsgesellschaft AdCapital gehört zu den ganz stillen Vertretern aus dem Small-Cap-Segment. Für langfristig orientierte Anleger ist der Titel vermutlich so etwas wie ein Anleihenersatz. Immerhin zahlt die Gesellschaft aus Tuttlingen regelmäßig sehr attraktive Dividenden – zuletzt waren es 0,40 Euro pro Anteilschein. Davor gab es jahrelang sogar 10 Cent mehr. Renditen vor Steuern von acht bis zehn Prozent waren damit keine Seltenheit. Für 2016 müssen die Anleger sich aber wohl auf kleinere Beträge einstellen, auch wenn noch kein offizieller Beschluss gefasst wurde: Grund ist eine Sonderabschreibung von 2,56 Mio. Euro auf die Beteiligung an dem Spezialantriebshersteller EW Hof – dem Problemfall aus dem Portfolio von AdCapital. Demnach wird AdCapital für das abgelaufene Jahr nur auf ein Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) von 0,4 Mio. Euro kommen – bei Erlösen von 142,7 Mio. Euro. Klammert man die Sonderbelastung durch die EW Hof-Gruppe aus, wäre ein EBIT von 4,46 Mio. Euro verbleiben. Mehrheitsaktionär ist der unter anderem auch bei der Maschinenfabrik Berthold Hermle engagierte Günther Leibinger. Die Hauptversammlung von AdCapital findet am 18. Mai 2017 statt. Boersengefluester.de rechnet mit einer spürbaren Kürzung der Dividende, aber so ganz sicher kann man sich bei der früheren Berliner Elektro nie sein. Immerhin: Das Thema EW Hof ist nun komplett bereinigt. Das ist die gute Seite, der an sich schlechten Neuigkeit.
Das Münchner Systemhaus Allgeier ist ein komplexes Gebilde mit einer Fülle an konsolidierten Gesellschaften rund um IT-Fachkräfte und Softwarelösungen und Infrastruktur. Das macht die Bewertung der Allgeier-Aktie nicht unbedingt einfacher. Und so steht der Titel – trotz eines Börsenwerts von immerhin 181 Mio. Euro meist deutlich im Schatten der TecDAX-Gesellschaften Bechtle und Cancom. Mit den jetzt vorgelegten vorläufigen Zahlen für 2016 hat Allgeier allerdings ein Ausrufezeichen gesetzt: Bei einem Umsatzplus aus dem fortgeführten Geschäft von 11,6 Prozent auf 497,5 Mio. Euro zog das bereinigte Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) um 34,5 Prozent auf 31,6 Mio. Euro an. Der Gewinn vor Steuern schnellte von 7,1 auf 14,0 Mio. Euro in die Höhe. Zur Einordnung: Nach neun Monaten 2016 kam die Gesellschaft auf ein Ergebnis vor Steuern von 12,0 Mio. Euro. Die Erwartungshaltung für das Gesamtjahr lag bei knapp unter 14 Mio. Euro. Für das laufende Jahr hat sich Allgeier-CEO Carl Georg Dürschmidt beim bereinigten EBITDA einen Zuwachs von rund zehn Prozent auf die Fahnen geschrieben – bei einem Umsatzplus im zweistelligen Prozentbereich. „Hintergrund sind die erfolgten und weiteren für 2017 geplanten Investitionen in die Entwicklung der Geschäftsbereiche Experts und Enterprise Services“, begründet das Unternehmen die unterproportionale Ergebnisdynamik. Allerdings haben die Münchner ein As im Ärmel: Anfang Februar gab es nämlich eine Übereinkunft über den Erwerb diverser europäischer Gesellschaften des amerikanischen IT-Dienstleisters Ciber für einen Gesamtpreis von bis zu 8 Mio. Euro. „Für den Fall der kurzfristigen Durchführung des Erwerbs der deutschen Gesellschaften der Ciber Gruppe wird mit einem zusätzlichen Umsatz von ca. 34 Mio. Euro und nach erfolgreicher Restrukturierung mit einem positiven EBITDA-Beitrag gerechnet“, heißt es offiziell. Wichtig aus Anlegersicht wird außerdem die Höhe der Dividende für 2016. Sollte Allgeier erneut 0,70 Euro pro Anteilschein auskehren, käme der Titel auf eine überdurchschnittliche Rendite von 3,5 Prozent. Unter Berücksichtigung der Netto-Finanzschulden von 37,4 Mio. Euro wird der Small Cap derzeit mit dem 6,2fache des für 2017 zu erwartenden EBITDA gehandelt. Die Peer Group aus dem TecDAX kommt hier im Schnitt auf ein Multiple von 8,8. Für risikobereite Investoren ist die Allgeier-Aktie ein Kauf.
08. März, 2017
Heftige Kursschwankungen gab es in den vergangenen Wochen bei dem Aktienkurs von HumanOptics, einem Entwickler von hochwertigen Augenimplantaten, etwa zur Behebung des Grauen Stars. Dabei ging es mit der Notiz mehrheitlich steil nach Norden – zu Recht wie die Halbjahreszahlen für das Geschäftsjahr 2016/17 (30. Juni) jetzt zeigen: Demnach kam HumanOptics auf ein Umsatzplus von fast 20 Prozent auf 5,58 Mio. Euro. Das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) drehte von minus 408.000 Euro auf plus 465.000 Euro. Unterm Strich blieb ein Überschuss von 364.000 Euro stehen – nach einem Fehlbetrag von 460.000 in der entsprechenden Vorjahresperiode. „Einen wesentlichen Beitrag zu dieser erfreulichen Entwicklung leisteten nicht zuletzt unsere diversen Maßnahmen zur Effizienzsteigerung sowie die fortwährende Automatisierung von Produktionsprozessen“, betont der Vorstand. Und auch für das Gesamtjahr zeigt sich Pierre Billardon, seit Jahresanfang CEO von HumanOptics, zuversichtlich. Demnach sollen die Umsätze zwar weiterhin um 10 bis 15 Prozent oberhalb des 205/16er-Vergleichswerts von 10,51 Mio. Euro liegen. Bei EBIT und dem Nettoergebnis kalkuliert Billardon jetzt aber sogar mit einer leichten Verbesserung – statt eines leichten Rückgangs. Kapitalisiert ist das in Erlangen ansässige Unternehmen mit 35,5 Mio. Euro – bei Netto-Finanzschulden von 2,76 Mio. Euro und einem Eigenkapital von 4,3 Mio. Euro. Mehr als die Hälfte der Anteilscheine befinden sich im Besitz der Schweizer Gesellschaft Medipart. Genaue Angaben zur aktuellen Aktionärsstruktur gibt es allerdings nicht. Für boersengefluester.de ist der Titel eine gute Halten-Position.
Ad-hoc-Mitteilungen müssen nicht möglichst lang sein, um eine große Wirkung zu entfalten. Das zeigt sich nun einmal wieder am Beispiel NorCom Information Technology. So teilte der Münchner Big-Data-Spezialist in knappen Worten mit: „Die intelligente und leistungsfähige Big Data Analyse-Plattform DaSense der NorCom Information Technology AG kommt ab sofort bei der Daimler AG zum Einsatz. Der Auftragsumfang wächst mit dem Volumen der zu analysierenden Daten. DaSense soll weltweit in der Entwicklung des Autonomen Fahrens eingesetzt werden.“ Die Reaktion der Anleger ließ nicht lange auf sich warten. Der im General Standard gelistete Small Cap schoss um mehr als 16 Prozent auf 18,50 Euro in die Höhe. Auf diesem Niveau bringt es NorCom auf eine Marktkapitalisierung von gut 39 Mio. Euro. Letztlich lässt es sich kaum valide abschätzen, ob die Größenordnung bereits zu hoch oder womöglich sogar viel zu niedrig ist. Dafür fehlen einfach die nötigen Zusatzinformationen. Andererseits ist es unverkennbar, dass NorCom im Automobilbereich gewaltige Fortschritte macht. Erst Ende Oktober 2016 wurde ein Großauftrag mit Audi unter Dach und Fach gebracht. Nun folgt Daimler mit der für Norcom so wichtigen DaSense-Lizenz. Die Analysten der BankM hatten den fairen Wert der Norcom-Aktie zuletzt bei 21 Euro festgemacht. Gut möglich, dass demnächst neu gerechnet werden muss. Aber Vorsicht: Norcom ist ein extrem heißer Wert mit gewaltigen Kursschwankungen.
06. März, 2017
Überraschung in der Automatisierungs- und Vision-Branche: Der US-Mischkonzern Danaher – eine Art Berkshire Hathaway – will Advanced Vision Technology (AVT) übernehmen und bietet 14,50 Euro je AVT-Aktie. Auf diesem Niveau wird das in Israel beheimatete Unternehmen mit knapp 101 Mio. Euro bewertet. Spezialwertefans werden bei der Transaktion sofort hellhörig, denn die auf Farb- und Qualitätsprüfungen von Etiketten oder Verpackungen spezialisierte Gesellschaft war früher nicht nur ein Neuer-Markt-Titel, sondern gilt im Druckbereich als wesentlicher Wettbewerber von Isra Vision. AVT dürfte im laufenden Jahr bei Erlösen von umgerechnet rund 59 Mio. Euro auf ein Betriebsergebnis von gut 6 Mio. Euro kommen, was einer EBIT-Marge von knapp elf Prozent entspricht. Zum Vergleich: Isra Vison liegt hier bei rund 18 Prozent, ist also nicht nur spürbar größer, sondern auch wesentlich rentabler. Unter Berücksichtigung des Netto-Cashguthabens beträgt der Unternehmenswert (Enterprise Value) von AVT circa 87,5 Mio. Euro. Demnach bietet Danaher das 13,5fache des für 2017 erwarteten Betriebsergebnisses. Das Kurs-Buchwert-Verhältnis (KBV) beträgt auf Basis der Offerte 3,75. Zum Vergleich: Isra Vision kommt derzeit auf eine Relation von Enterprise Value zum 2017er-EBIT von annähernd 20. Selbst wenn Isra Vision in einer anderen Umsatzliga spielt: Die von Danaher gebotenen Prämie zeigt, dass die Isra-Aktie längst eine Premiumbewertung erreicht hat. Interessant ist die AVT-Transaktion aber auch vor dem Hintergrund, weil Isra Vision selbst Ausschau nach Übernahmekandidaten hält. Demnach hat Danaher nun ein Preisschild für entsprechende Transaktionen ins Schaufenster gestellt. Und wer weiß: Vielleicht hatte Isra Vision ja sogar Interesse an AVT. Am 9. März wird Isra-CEO Enis Ersü eine Präsentation vor Wirtschaftsjournalisten halten. Boersengefluester.de wird vor Ort sein und ist schon jetzt gespannt, welche Neuigkeiten es hinsichtlich der Expansionsbestrebungen gibt und welche Auswirkungen die Danaher-Offerte für AVT auf die Darmstädter haben könnte.
Umfangreiche Insiderkäufe und die Verpflichtung des ehemaligen Google-Managers Stefan Bachmann als Chief Digital Officer sorgten zuletzt für deutlich steigende Kurse bei der Aktie der JDC Group. Jetzt hat der Finanzdienstleister seine vorläufigen Zahlen für 2016 sowie einen Ausblick für 2017 vorgelegt. So kam das Unternehmen aus Wiesbaden im so wichtigen Abschlussviertel ein gutes Stück voran und konnte die Erwartungen der Analysten für das Gesamtjahr damit doch noch weitgehend erfüllen. Bei Erlösen von 77,2 Mio. Euro zog das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) von 1,3 auf 2,7 Mio. Euro an. „Maßgeblicher Treiber dieser Entwicklung war der Geschäftsbereich Advisortech, in dem das Unternehmen seit Mitte 2016 umfangreiche Zukäufe von Versicherungsbeständen abgeschlossen hat. Hierdurch gelang es, hochrentable Versicherungsportfolios zu attraktiven Konditionen in den Bestand der JDC Group zu transferieren“, heißt es offiziell. Unterm Strich wird die JDC Group für 2016 aber vermutlich nochmals rote Zahlen schreiben. Spätestens am 27. April 2017 – zur Vorlage des Geschäftsberichts – herrscht Klarheit. Derweil hat das in Wiesbaden beheimatete Unternehmen bereite eine erste Prognose für 2017 veröffentlicht: So rechnet Finanzvorstand Ralph Konrad mit Umsätzen in einer Spanne von 85 bis 95 Mio. Euro und einem EBITDA zwischen 5,0 und 6,0 Mio. Euro. Das hört sich zunächst einmal gut an, allerdings liegen die Erwartungen des Kapitalmarkts auf der Ergebnisseite zum Teil noch ein gutes Stück höher. So gesehen ist boersengefluester.de ein wenig überrascht, wie positiv die Zahlen aufgenommen worden sind. Für risikobereite Investoren bleibt der Titel dennoch eine Wette Wert. So fürchterlich viele „InsurTech-Aktien“ – also quasi FinTech für Versicherungen – gibt es hierzulande schließlich nicht. Die Analysten von Montega sowie Hauck & Aufhäuser setzen den fairen Wert des Small Caps bei etwa 8 Euro an. Aktuelle Notiz: 5,90 Euro. Ein gutes Drittel Kurspotenzial hätte die JDC-Aktie demnach noch.
02. März, 2017
Beinahe neun Monate notierte die Krones-Aktie in zweistelligen Kursregionen. Damit ist nun wieder Schluss: Die Vorabzahlen für 2016 beförderten den MDAX-Titel zurück über die Marke von 100 Euro. Insbesondere die Ergebnisentwicklung gefällt den Börsianern, denn mit einem Gewinn vor Steuern von 237,6 Mio. Euro (Vorjahr: 223,3 Mio. Euro) war nicht unbedingt zu rechnen – wenngleich die Schätzungen der Analysten von dieser Größenordnung auch nicht fürchterlich weit entfernt waren. Erleichterung herrscht vermutlich eher darüber, dass Krones es überhaupt geschafft hat – trotz des harten Wettbewerbs – eine konstante Marge einzufahren. Die Sparanstrengungen fruchten offenbar. Das Ergebnis je Aktie kam von 4,98 auf auf 5,40 Euro voran. Für das laufende Jahr kalkuliert Vorstandschef Christoph Klenk mit einem Umsatzplus von rund vier Prozent und einer abermals stabilen Rendite von sieben Prozent. Das würde auf ein Ergebnis vor Steuern von knapp 250 Mio. Euro hinauslaufen, zumal Krones für eher konservative Prognosen bekannt ist. Aussagen zur Dividende für 2016 hat das Unternehmen noch nicht gemacht. Hier müssen Anleger vermutlich bis zur Vorlage des Geschäftsberichts am 23. März 2017 warten. Boersengefluester.de geht jedoch davon aus, dass Krones den Vorjahresbetrag von 1,45 Euro um mindestens 5 Cent pro Anteilschein aufstocken wird. Aber auch das würde bei der frei von Bankverbindlichkeiten agierenden Gesellschaft nur für eine Rendite von knapp 1,5 Prozent reichen. Aktionäre von Krones müssen also darauf setzen, dass das operative Wachstum den Kurs weiter antrieben wird. Die Chancen dafür stehen ganz ordentlich. Der Titel zählt zu den qualitativ hochwertigsten aus dem heimischen Mid-Cap-Index. Die Analysten der Commerzbank empfehlen das Papier mit Kursziel 115 Euro zum Kauf.
Außergewöhnliche Marktphasen erfordern außergewöhnliche Transaktionen – und so ist die Beteiligungsgesellschaft Scherzer & Co. derzeit immer für eine Überraschung gut. Nur wenige Tage, nachdem die Kölner ihr Engagement bei dem Displayspezialisten Data Modul bis auf 6,07 Prozent aufgestockt hatten (HIER), ist Scherzer schon wieder draußen. Das zeigt die Stimmrechtsmitteilung vom 28. Februar 2017. Folgerichtig ist es auch keine Überraschung, dass Data Modul per Ende Februar nicht unter den Top 10 Portfoliotiteln von Scherzer & Co. auftaucht. Offiziell heißt es nur, dass das Engagement „gewinnbringend verkauft“ wurde. Tatsächlich dürfte Scherzer einen super Schnitt gemacht haben, die ersten Papiere hat Scherzer & Co. schließlich bereits kurz nach der Offerte von Arrow Electronics zu 27,50 Euro im Januar 2015 eingekauft. Demnach bleiben GK Software, Freenet, Wüstenrot & Württembergische (W&W) sowie Mobotix die vier größten Depotpositionen des mittlerweile im neuen Börsensegment Scale gelisteten Unternehmens. Aufgestockt hat das Team um Georg Issels dagegen die Positionen bei Pfeiffer Vacuum (hier hat das Management des TecDAX-Konzerns gerade die Offerte der Busch-Gruppe zu 96,20 Euro als zu niedrig eingestuft). Aufgebaut wird zudem eine Position bei dem vor dem Delisting stehenden Versicherungssoftwareanbieter msg life. Den Net Asset Value der eigenen Aktie gibt Scherzer zurzeit mit 2,37 Euro an. Aktuelle Notiz: 2,27 Euro. Boersengefluester.de bleibt dabei: Für Anleger, die sich selbst nicht in das mitunter recht tückische Small- und Mid Cap-Terrain wagen wollen, ist die Scherzer-Aktie eine prima Alternative.
01. März, 2017
Das Spezialchemie-Unternehmen H&R hat mit den Vorabzahlen für 2016 die eigenen Prognosen souverän eingelöst. Bei Erlösen von 942,7 Mio. Euro kam H&R auf ein Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) von 101,4 Mio. Euro. Ende Dezember hatte der Vorstand das zu erwartende EBITDA bei 102 Mio. Euro angesetzt – nachdem die Vorschau zuvor bei rund 95 Mio. Euro lag. Bei den Umsätzen kalkulierte H&R mit einem Wert oberhalb von 900 Mio. Euro. „Auch zum Jahresschluss 2016 gab das Geschäft kaum nach und bescherte dem Unternehmen bei voller Auslastung der Produktionskapazitäten eine unvermindert hohe Nachfrage“, betont der ehemalige SDAX-Konzern. Unterm Strich blieb ein von 26,9 auf 38,4 Mio. Euro verbesserter Überschuss stehen. Auch das toppt unsere Erwartungen. Interessant wird, ob H&R – nach vier Nullrunden in Folge – für 2016 die Dividendenzahlung wieder aufnehmen wird. Boersengefluester.de tippt vorsichtig auf 0,15 Euro pro Anteilschein. Am 21. März legt die Gesellschaft den Geschäftsbericht vor. Dann herrscht Klarheit hinsichtlich der Ausschüttungspolitik. Aber auch losgelöst davon, gefällt uns die im Prime Standard gelistete Aktie ziemlich gut. Immerhin ist die Bewertung alles andere als abgehoben. Und das können schließlich nicht mehr so viele Aktien von sich behaupten. Die Kursschwäche der vergangenen Wochen ist für boersengefluester.de ungerechtfertigt. Entsprechend sehen wir gute Chancen für eine Trendwende nach oben.