Archiv Juli 2016 – Kursbewegende Meldungen in kompakter Form

29. Juli, 2016

Irgendwie ging es dann alles zu schnell – und vor allen Dingen zu weit nach oben – mit der Frosta-Aktie. Seit dem All-Time-High am 8. Juni 2016 bei 66 Euro hat die Notiz des Anbieters von Tiefkühlprodukten jedenfalls deutlich korrigiert und ist bis an die Marke von 50 Euro zurückgekommen. Dieses Niveau hält boersengefluester.de wieder für ein vergleichsweise attraktives Einstiegsniveau, zumal die Halbjahreszahlen unsere Erwartungen getoppt haben und auch der Ausblick für das Gesamtjahr zuversichtlicher vermutet formuliert ist als von uns vermutet. Demnach kam die Gesellschaft mit Hauptsitz in Bremen bei einem Erlöszuwachs von 7,1 Prozent auf 231,10 Mio. Euro auf einen Zuwachs des Betriebsergebnisses von 10,6 Prozent auf 13,76 Mio. Euro. Der Überschuss nach Steuern verbesserte sich dank eines „konsequenten Kostenmanagement“, wie Frosta es formuliert, um rund acht Prozent auf 9,15 Mio. Euro. Hieß es zuletzt noch, dass eine Ergebnisprognose wegen „der volatilen Wechselkurse und der davon abhängigen Rohstoffpreisentwicklungen“ noch nicht möglich sei, stellt Vorstandschef Felix Ahlers nun zumindest ein Ergebnis oberhalb des Vorjahresniveaus in Aussicht. Das klingt grundsätzlich nicht übermäßig optimistisch, doch für ein stockkonservativ planendes Unternehmen wie Frosta ist das schon mal ein Wort. Summa summarum sollte die Vorjahresdividende von 1,36 Euro je Aktie auf jeden Fall gesichert sein. Bezogen auf den aktuellen Kurs von 51,70 Euro kommt der Small Cap damit auf eine Rendite von brutto 2,6 Prozent. Das Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) ist mit rund 17,5 zwar immer noch recht knackig. Dafür hat das Unternehmen in den vergangenen Jahren aber ein sehr konsequentes Wachstum hingelegt und nicht für möglich gehaltene Ergebnispotentiale freigelegt. Unser ursprüngliches Kursziel von 58 Euro hat demnach weiter Bestand (lesen Sie dazu auch unseren Beitrag HIER). Das hört sich jetzt nicht unbedingt nach einer Überfliegeraktie an – aber wenn der Anteilschein in zwölf Monaten (inklusive Dividendenabschlag) in dieser Region notiert, gäbe es an der Performance wohl nichts zu meckern.


Bei Muehlhan hatten die Anleger zuletzt weniger auf die Fundamentaldaten geachtet und sich stattdessen mehr über die Veränderungen im Aktionärskreis ihre Gedanken gemacht. Immerhin hatte der bereits seit 2001 engagierte Investor Syntegra Anfang Juli angekündigt, seinen 17,2 Prozent-Anteil an dem Anbieter von Korrosionsschutzlösungen bis Jahresende verkaufen zu wollen. Die Exit-Überlegungen von Syntegra sind freilich nicht taufrisch, aber der niedrige Verkaufspreis von gerade einmal 1,20 Euro pro Anteilschein sorgte dann doch für erhebliche Verunsicherung. Angeboten werden die Aktien der Gründerfamilie Greverath sowie Mitarbeitern in Führungspositionen, wobei für jeweils die Hälfte der Papiere Haltefristen (Lock-ups) von drei beziehungsweise sechs Monaten vereinbart sind. Derweil haben die Hamburger mit ihren Halbjahreszahlen gezeigt, dass sie gut unterwegs sind um die angekündigten Jahresziele mit einem Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) von 5 bis 7 Mio. Euro auch sicher zu erreichen. Immerhin stand zur Jahresmitte bereits ein EBIT von 3,826 Mio. Euro in den Büchern – nach 3,224 Mio. Euro in der entsprechenden Vorjahresperiode. Aus heutiger Sicht deutet alles darauf hin, dass Muehlhan eher im oberen Bereich des Zielkorridors ankommen wird. Zur Einordnung: 2015 erreichten die Gesellschaft ein EBIT von 5,217 Mio. Euro – 2014 betrug das Betriebsergebnis 7,529 Mio. Euro. Eine heftige Wachstumsstory ist Muehlhan zurzeit also nicht. Dafür kann der Titel unter Bewertungsaspekten punkten. Zwar hat sich die Netto-Finanzverschuldung durch die Inanspruchnahme von Kreditlinien um 43 Prozent auf 21,5 Mio. Euro erhöht. Aber dennoch türmt sich die Summe aus Netto-Verbindlichkeiten und Marktkapitalisierung (EV = Enterprise Value) gerade einmal auf 54,88 Mio. Euro – was dem 8,4fachen des von boersengefluester.de für 2016 erwarteten EBIT entspricht. Bemerkenswert ist auch der hohe Abschlag von zurzeit 46 Prozent zum Buchwert von 3,18 Euro pro Aktie. Allerdings sollten Investoren nicht einseitig wegen des vermeintlich niedrigen Kurs-Buchwert-Verhältnisses (KBV) zugreifen. Immerhin steht auf der Aktivseite der Bilanz ein Firmenwert von 1,05 Euro je Aktie – und über die tatsächliche Werthaltigkeit dieses Postens kann man womöglich unterschiedlicher Meinung sein. Um auf Nummer sicher zu gehen, klammert man den Goodwill am besten aus. Und dann käme der Small Cap noch immer auf ein attraktives KBV von 0,80. Höchste Zeit also, dass die Fundamentaldaten wieder in den Vordergrund rücken. Wir stufen den Titel auf „Kaufen“ herauf.






28. Juli, 2016

Keine Frage: Von der InVision-Aktie hatten wir uns in den vergangenen Quartalen auch deutlich mehr versprochen. Doch seit ungefähr zwei Jahren ist die Luft raus aus dem Papier des Überfliegers von 2013 und 2014. Immerhin geht der jüngste allgemeine Kursaufschwung an den Börsen nicht spurlos an dem Anbieter von cloudbasierter Software für die Personalplanung in Call-Centern vorbei. Seit dem Tief bei 38,50 Euro hat sich die Notiz wieder bis auf 42 Euro erholt. Auf diesem Niveau legen die Düsseldorfer fast 94 Mio. Euro Marktkapitalisierung auf die Waagschale. Gemessen an den jetzt kommunizierten Zielen für 2016 ist das zunächst einmal recht happig: Bei Erlösen von mindestens 12 Mio. Euro soll ein Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) zwischen 3,5 und 4,0 Mio. Euro herausspringen. Schließlich bewegt sich InVision mit dieser Vorschau noch unterhalb der forschen Prognosen von Warburg Research, die ein bereits für das laufende Jahr mit einem Betriebsergebnis von 4,5 Mio. Euro rechnen und ein Kursziel von 100 (!) Euro für den Small Cap ausgeben. Nach Auffassung von boersengefluester.de können sich die Halbjahreszahlen aber trotzdem sehen lassen. Mittlerweile machen die wiederkehrenden Umsätze mit Abonnements 90 Prozent der per Ende Juni 2016 ausgewiesenen Konzernerlöse von 6,27 Mio. Euro aus. Die operative Marge zog von 15 auf 32 Prozent an – auch das eine starke Leistung. Unterm Strich kam das Ergebnis je Aktie von 0,42 auf 0,83 Euro voran. Die Richtung stimmt also, so dass die von den Analysten erhofften kräftigen Ergebnisverbesserungen in den kommenden Jahren durchaus erreichbar erscheinen. Und auch – zumindest von der geschäftlichen Ausrichtung – vergleichbare Unternehmen wie der US-Konzern Workday genießen an der Börse weiterhin extrem hohe Wertschätzung. Für risikobereite Investoren ist die InVision-Aktie unserer Meinung nach daher ein Investment wert. Der hohe Anteil an wiederkehrenden Umsätzen und die damit verbundenen enorme Profitabilität sind jedenfalls gute Argumente.


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27. Juli, 2016

Bis auf 17,25 Euro war der Kurs der Ferratum-Aktie im Tief gesackt. Das entsprach einem Verlust seit Jahresbeginn von mehr als 42 Prozent. Kein anderer SDAX-Titel kam auf eine derart schlechte Performance seit Jahresbeginn. Selbst innerhalb des Fintech-Sektors hielt der Anteilschein des Anbieters von Kleinkrediten via Smartphone damit die rote Laterne. Nur die Aktie der FinTech Group sorgte für ähnlich große Minuszeichen. Momentan folgt aber ein rasantes Wendemanöver: Innerhalb weniger Tage hat die Ferratum-Aktie um mehr als 3,50 Euro an Boden gut gemacht und notiert jetzt knapp unter der Marke von 21 Euro. Fundamentale Neuigkeiten gibt es derweil nicht bei den Finnen. Anfang Juli hatten die Analysten von Hauck & Aufhäuser auf die günstige Bewertung aufmerksam gemacht und die Aktie – mit einem allerdings von 32,50 Euro auf 25,00 Euro gestutzten Kursziel – zum Kauf empfohlen. Der Halbjahresbericht von Ferratum ist für den 11. August angesetzt. Auch wenn die jüngste Anleihenplatzierung nicht ganz das erhoffte Volum,en eingebracht hat: Wirhalten die Ferratum-Aktie für ein gutes Investment. Von ihren Jahrestiefständen löst sich derweil auch die Aktie der FinTech Group. Pünktlich zur Hauptversammlung am 27. Juli 2016 machen die Frankfurter in Form einer Kooperationsmeldung mit Rocket Internet auf sich aufmerksam. Demnach soll Rocket das Haftungsdach und die technische Infrastruktur der zur FinTech Group gehörenden XCOM nutzen. „Das Profil der FinTech Group bei Finanzdienstleistungen und das Know-How von Rocket Internet beim Aufbau skalierbarer, disruptiver Geschäftsmodelle passen hervorragend zusammen“, sagt Frank Niehage, CEO der FinTech Group. Noch lässt sich die Bedeutung der Zusammenarbeit aber nicht valide abschätzen, denn über die Ziele haben beide Partien Stillschweigen vereinbart. Daher sehen wir zunächst keinen Handlungsbedarf.




26. Juli, 2016

Erst kürzlich hatte boersengefluester.de auf die guten Perspektiven für die Aktie von Geratherm hingewiesen – zu dem Beitrag kommen Sie HIER. Nun sind wir auf eine kleine Meldung gestoßen, deren Bedeutung aber umso höher einzuschätzen ist. Demnach kooperiert der Geratherm-Hoffnungsträger apoplex medical technologies neuerdings mit dem DAX-Konzern Bayer. Die Rede ist von einer weltweiten „multicenter phase III study“ mit etwa 7.000 Patienten an 350 Studienzentren. Im Zuge dessen stattet apoplex circa 160 Zentren mit SRA-Systemen (SRA = Schlaganfall-Risiko-Analyse) aus. Ziel des Sponsorings von Bayer ist es, Patienten mit Vorhofflimmern möglichst effizient aus der Studienreihe zuschließen. Um welches Wirkstoff es geht, ist offiziell nicht bekannt. Naheliegend wäre aber etwa eine Studie mit dem Bayer-Blutgerinnungshemmer Xarelto. Hintergrund: apoplex hat ein Messverfahren entwickelt, mit dem sich treffsicher Vorhofflimmern erkennen lässt. Diese Herz-Rhythmus-Störung kann möglicherweise der Vorbote eines Schlaganfalls sein. Im Krankenhausbereich kooperiert die Gesellschaft aus Pirmasens bereits seit Längerem mit den Branchengrößen Dräger Medical und Philips Medical. Vergleichsweise schwach ausgeprägt war dagegen die Präsenz bei den niedergelassenen Ärzten. Kein Wunder, schließlich war Apoplex lange Zeit weitgehend ohne Außendienst unterwegs. Das hat sich vor gut einem Jahr massiv geändert. Nach langen Testreihen hat das Unternehmen nämlich Pfizer Deutschland als Partner gewonnen. Der US-Konzern hat mit Eliquis ein Medikament gegen die Entstehung von Blutgerinnseln im Programm – das Analyseverfahren von apoplex könnte dementsprechend ein wichtiger Treiber für Pfizer sein. Der Erwartungshaltung in Börsenkreisen ist jedenfalls enorm. Und wenn nun mit Bayer eine zweiter Unterstützer an Bord kommt und das Verfahren populärer macht, umso besser. Bislang halten sich die Erlöse von apoplex noch in Grenzen. Angesichts der hohen Skalierbarkeit des Geschäftsmodells ist das Potenzial jedoch enorm. Geratherm hält 58,76  Prozent an der apoplex medical technologies GmbH.




25. Juli, 2016

Um zu wissen, was bei Softship los ist, brauchen Anleger gar nicht mal großartig zu spekulieren. Bekannt ist, dass der börsennotierte australische Logistiksoftwareanbieter WiseTech Global seinen Anteil an dem Hamburger Unternehmen zuletzt von 19,9 auf 43 Prozent aufgestockt hat und beide Gesellschaften über einen Kooperationsvertrag mit Blickrichtung Produktentwicklung, Expansion in Europa sowie den weltweiten Vertrieb verhandeln. Angesichts der massiven Kursrally, die Notiz des Softwareanbieters für die Linienschifffahrt ist allein in den vergangenen vier Wochen um fast 110 Prozent in die Höhe geschnellt, stellt sich aber wohl einzig die Frage, wann es zu einer Komplettübernahme kommt – selbst wenn WiseTech Global-CEO Richard White dieses Szenario zuletzt ein wenig herunterspielte. Mit von der Partie bei dem Poker um Softship dürften außerdem noch der Aktieninvestor Karl-Walter Freitag, der Unternehmer Gerhard Berchtold und das Management von Softship sein. Allerdings gibt es bei dem im nur schwach regulierten Entry Standard gelisteten Unternehmen jedoch keine aktuellen Stimmrechtsmitteilungen, die nähere Hinweise zum tatsächlichen Stand der Dinge geben. Möglicherweise haben die Australier mit Teilen dieser Investorengruppe längst eine Einigung erzielt. Das Ausmaß des jüngsten Kursauftriebs deutet darauf hin, dass der tatsächliche Streubesitz nur noch verschwindend klein sein dürfte und sich das „Kursspektaktel“ eher in der finalen Phase befindet. Zwar ist ein kompletter Börsenwert von 26,3 Mio. Euro keine Größenordnung, bei dem ein Unternehmen wie WiseTech schlaflose Nächte bekommen muss. Rein fundamental ist der Titel aber längst überhitzt. Ein KGV von rund 40 und ein Umsatzmultiple von rund 3,3 auf die für das laufende Jahr erwarteten Erlöse sind jedenfalls alles andere als normal für Softship. Daran ändern auch die interessanten neue Softwareprojekte nichts, über die uns Finanzvorstand Detlef Müller zuletzt im Hintergrundgespräch (zu dem Beitrag von boersengefluester.de kommen Sie HIER) berichtet hatte. Und selbst eine Einbettung in die Konzernstruktur von WiseTech Global würde mit Sicht auf zwölf bis 24 Monate wohl kaum eine derart rasante Ergebnisdynamik auslösen. Gegenwärtig bleiben besser nur sehr risikobereite Anleger bei dem auf einem All-Time-High von 14 Euro notierenden Titel investiert.



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Dividendenrendite 52-Wochen-Performance Marktkapitalisierung

22. Juli, 2016

Nun ist auch die formale Hürde für die groß angelegte Kapitalerhöhung von Verona Pharma übersprungen. Auf der außerordentlichen Hauptversammlung des Biotechunternehmens wurde sämtlichen Tagesordnungspunkten zugestimmt. Damit fließen dem auf die Entwicklung eines Wirkstoffs gegen COPD (Raucherhusten) fokussierten Unternehmens brutto rund 44,7 Mio. Pfund  zu – umgerechnet sind das etwa 53,6 Mio. Euro. Parallel erhöht sich die Aktienzahl um mehr als 150 Prozent auf 2.565.719.826 Stück. Dementsprechend kommt die Gesellschaft nun – bzw. die offizielle Einbeziehung der neuen Aktien an der Londoner Börse ist für den 29. Juli 2016 geplant – auf eine Marktkapitalisierung von rund 92 Mio. Euro. Für Verona Pharma ist die Kapitalerhöhung ein extrem wichtiger Schritt für die Weiterentwicklung der Leitsubstanz RPL554, der sich bislang allerdings noch nicht nachhaltig im Aktienkurs niedergeschlagen hat. Noch pendelt die Notiz mit teilweise extremen Ausschlägen hin und her. Diese Hektik sollte die Notiz in den kommenden Wochen ablegen. Immerhin hat Verona nahmhafte neue Investoren an Bord geholt. Dementsprechend wird sich auch der Kreis des Verwaltungsrats  um Dr. Mahendra Shah (71 Jahre, Vivo Capital), Dr. Rishi Gupta (39 Jahre, OrbiMed) und Dr. Andrew Sinclair (44 Jahre, Abingworth) vergrößern. Der unter anderem auch für die heimische Investor-Relations-Arbeit zuständige Verwaltungsratsvorsitzende Dr. David Ebsworth setzt große Erwartungen an die Transaktion: „Die Finanzierung ermöglicht es Verona Pharma, ein spannendes neues Kapitel aufzuschlagen und RPL554 bis zu signifikanten Meilensteinen der Wertsteigerung voranzutreiben.“ Der Titel eignet sich für sehr risikobereite Investoren. Zu den Hintergründen der Finanzierungsrunde lesen Sie bitte auch unseren Beitrag HIER.


Einen schwierigen Spagat zwischen Wachstum und Rentabilität muss zurzeit Vita 34 hinlegen. Das Ergebnis ist im Aktienkurs abzulesen: In den 52 Wochen verlor der Anteilschein um rund ein Viertel an Wert . Ausgerechnet die nahende Hauptversammlung (HV) am 25. August 2016 in Leipzig könnte ein wenig Druck von der Notiz nehmen. Immerhin hat die Gesellschaft eine Dividende von 0,16 Euro pro Aktie auf die Agenda der HV gesetzt. Damit bringt es der Small Cap zurzeit auf eine Dividendenrendite von brutto fast 3,6 Prozent – nicht schlecht für einen Biotechwert. Hauptprodukt von Vita 34 ist eine Nabelschnurblutbank für die Eigenvorsorge zur Behandlung späterer Krankheiten wie Krebs mit Hilfe von Stammzellen. Dabei bewegt sich Vita 34 zunehmend auf internationalem Terrain, zuletzt etwa durch die vollständige Übernahme der dänischen Nabelschnurblutbank StemCare. Doch die Integration des Marktführers im skandinavischen Raum drückt zunächst einmal auf die Ertragskennzahlen. Im Auftaktviertel 2016 knickte die Relation von Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen zum Umsatz von 19,9 auf 8,3 Prozent ein. Vermutlich wird die EBITDA-Marge auch im Gesamtjahr 2016 einstellig bleiben. Mittelfristig peilt der Vorstandsvorsitzende André Gerth hier aber weiterhin ein Niveau von 20 Prozent als Zielgröße an. Klingt gut, allerdings halte die Analysten von Oddo Seydler eine derartige Renditeausbeute frühestens ab 2018 für realistisch. Näheren Aufschluss über die weitere Entwicklung geben die für den 23. August – also kurz vor der HV – angesetzten Halbjahreszahlen. Grundsätzlich hält boersengefluester.de die Strategie von Firmenlenker Gerth für stimmig. Daher raten wir auch, bei dem Titel engagiert zu bleiben. In gewisser Weise „Sorge“ bereitet und aber weiterhin das niedrige Kurs-Buchwert-Verhältnis (KBV) von weniger als 0,6. Normalerweise wäre ein derart hoher Discount zum Eigenkapital zwar ein starkes Kaufsignal für Value-Anleger. Bei Vita 34 hängt das niedrige KBV aber wohl primär damit zusammen, dass die Börsianer der Werthaltigkeit des immerhin mehr als 30 Prozent der Bilanzsumme ausmachenden Firmenwerts (Goodwill) nicht trauen. Sollte es hier doch einmal zu Korrekturbedarf kommen, würde die Abschreibung zu Lasten des Eigenkapitals – und damit des Buchwerts – gehen. Zur Einordnung: Klammert man den Goodwill komplett aus, ergibt sich ein Buchwert von etwa 3,30 Euro für die Vita 34-Aktie.



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20. Juli, 2016

Vor drei Jahren war der österreichische Bohrdienstleister C.A.T. Oil noch die mit Abstand heißeste Aktie aus dem SDAX. In der Spitze brachte es die – schon immer ein wenig undurchsichtige – Gesellschaft damals auf eine Marktkapitalisierung von 1,18 Mrd. Euro. Doch das Kursniveau von deutlich über 20 Euro konnte die Gesellschaft nicht halten. Die Sanktionen gegenüber Russland und der heftige Ölpreisverfall setzen C.A.T. Oil enorm zu. Letztlich können die Anleger froh sein, die Ende 2014 auf die Übernahmeofferte der von  dem französischen Öl-Managers Maurice Gregoire Dijols kontrollierten Joma Industrial Source Corp zu 15,23 Euro eingegangen sind. Mittlerweile befinden sich nur noch 13 Prozent der Aktien im Streubesitz. Wie es genau mit der Börsennotiz weitergehen wird, ist offen. Die Dividende wurde zuletzt komplett gestrichen.  Nicht wenige Spezialwertekenner spekulieren jedoch darauf, dass Joma den verbliebenen Anteilseignern ein finales Abfindungsangebot machen wird und das derzeit noch immer im Prime Standard gelistete Papier dann von der Börse nimmt. Der Zeitpunkt wäre günstig: Mit 6,70 Euro notiert der Anteilschein auf einem sehr spärlichem Niveau. Der aktuelle Börsenwert von 327 Mio. Euro entspricht nur etwa dem Zehnfachen des 2015 erreichten Betriebsergebnisses. Und die zuletzt vorgelegten Zahlen für das Auftaktquartal 2016 hatten – bei allen Schwierigkeiten – auch einige positive Aspekte, insbesondere beim Cashflow,  zu bieten. Gewöhnen müssen sich die Aktionäre demnächst an einen neuen Namen. So steht die Umfirmierung in Petro Welt Technologies auf der Agenda. „Mit der Namensänderung wird zugleich ein seit längerem anhängiger Rechtsstreit mit CaterpillarInc. wegen Benutzung des Namensbestandteils „CAT“ hinfällig. Ein entsprechender Vergleich mit Caterpillar Inc. wurde ausgehandelt und steht vor der Unterzeichnung“ ließ das Unternehmen verlautbaren. Für boersengefluester.de gehört das Papier mindestens auf die Beobachtungsliste.


Wer hätte das gedacht? War 2015 noch jede kleinste Kursschwäche ein guter Zeitpunkt zum Einstieg bei Capital Stage, geht es im laufenden Jahr mit der Aktie des Betreibers von Solar- und Windparks spürbar bergab. Dabei genießt das SDAX-Unternehmen in der Finanzszene nach wie vor einen tadellosen Ruf. Zum Aktionärskreis zählen bekannten Investoren wie die Hamburger Unternehmer Albert Büll und Cornelius Liedke, Ex-Douglas-Chef Jörn Kreke, Peter-Alexander Wacker von Wacker Chemie und auch die Verlegerfamilie Jahr. Das Wachstumstempo der Hamburger ist enorm – auch dank einer Reihe von Kapitalerhöhungen. Wichtigster Coup ist momentan aber der geplante Zusammenschluss mit der ebenfalls gelisteten Chorus Clean Energy. Gemeinsames Ziel ist es, den größten börsennotierten unabhängigen Stromerzeuger aus Erneuerbaren Energien in Deutschland zu formen. Mittelfristig ist sogar die Aufnahme in den MDAX geplant. Dazu sollen Aktionäre von Chorus ihre Anteile einreichen und gegen Papiere von Capital Stage tauschen. Für je drei Anteilscheine von Chorus Clean Energy erhalten sie dann fünf Titel von Capital Stage. Voraussetzung für das Zustandekommen des Deals ist eine Mindestannahmequote von 50 Prozent plus 1 Aktie. Analysten halten die Offerte für sinnvoll, und im Normalfall sollte der Prozess glatt über die Bühne gehen. Auf der außerordentlichen Hauptversammlung von Capital Stage am 8. Juli 2016 wurden bereits sämtliche Weichen gestellt. Interessant aus Sicht von boersengefluester.de sind nun mögliche Arbitragegeschäfte. Aktuell kostet die Aktie von Chorus Clean Energy 9,55 Euro, der Anteilschein von Capital Stage wird zu 6,15 gehandelt. Das heißt: Für je drei Chorus-Aktien im Gesamtwert von 28,66 Euro bekämen sie fünf Capital Stage-Papiere im Wert von 30,75 Euro eingebucht. Das entspricht einem Puffer von fast sieben Prozent. Gemessen an den Risiken, scheint uns dieser Discount zu groß zu sein. Immerhin war die Lücke zwischenzeitlich bis auf weniger als vier Prozent geschrumpft. Anleger, die von den Perspektiven der Capital Stage-Aktie überzeugt sind, bislang aber noch nicht investiert sind, sollten also über einen indirekten Einstieg via Chorus nachdenken.






19. Juli, 2016

Zu den Top-Performern der vergangenen drei Monate gehört der Anteilschein von pferdewetten.de. Ein wesentlicher Katalysator für den fast 50-Prozent-Kursaufschwung war der Verkauf des zuvor bei der schwächelnden MyBet Holding angesiedelten Mehrheitspakets an verschiedene Investorengruppen. On top gab die Gesellschaft – wieder einmal – starke Geschäftszahlen für das erste Halbjahr bekannt, setzte eine prospektfreie Kapitalerhöhung um und widmet sich gleichzeitig einer „Erweiterung des Geschäftsmodells auf unterschiedliche Dienstleistungen“ im Ausland. Viel mehr geht gleichzeitig kaum. Nächster offizieller Termin ist die auf den 20. September 2016 verlegte Hauptversammlung. Erstmals in der Börsenhistorie werden die Düsseldorfer eine Dividende auskehren – vorgeschlagen sind 0,10 Euro je Aktie für 2015. Interessant: Bereits mit der Umsetzung der jüngsten Kapitalerhöhung Mitte Juli gab pferdewetten.de bekannt, dass mit Jochen Dickinger und Guido Schmitt „zwei im internationalen Wettgeschäft renommierte Fachleute als Investoren gewonnen werden konnten“ – näher beziffert wurden die Engagements damals aber nicht. Jetzt herrscht zumindest teilweise Klarheit: Laut einer aktuellen Stimmrechtsmitteilung hält Dickinger nämlich knapp 5,82 Prozent an der pferdewetten.de AG. Demnach hätte Dickinger knapp 64 Prozent der Stücke aus der jüngsten Kapitalerhöhung gezeichnet. Der Österreicher ist in der Börsenszene kein Unbekannter: Schließlich ist er Mitgründer von bet-at-home-com. Ende 2012 verließ Dickinger den Online-Wettanbieter jedoch auf eigenen Wunsch”. Den Emissionserlös von brutto gut 2 Mio. Euro will pferdewetten.de für neue Wettlizenzen und die Internationalisierungsstrategie einsetzen.Die Chancen stehen unserer Meinung nach gut, dass sich der Small Cap auch in den kommenden Monaten überdurchschnittlich stark entwickeln wird.



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18. Juli, 2016

Als erstes deutsches Unternehmen mit einem Listing an der Londoner Alternativbörse AIM (plus einer Notiz in Frankfurt) bekam SQS Software Quality Systems im Jahr 2005 eine gewisse Popularität in Finanzkreisen. Längst ist das Interesse an dem Experten für die Qualitätssicherung von Softwareprodukten aber abgeebbt. Dabei hat das Unternehmen mit Hauptsitz in Köln überwiegend solide Zahlen präsentiert und sich 2015 durch mehrere Übernahmen – insbesondere mit Fokus auf die USA – deutlich verstärkt. Der Ausblick für das laufende Jahr hört sich vielleicht nicht sonderlich spektakulär an – bei einem moderaten Umsatzwachstum soll sich das Ergebnis vor Steuer leicht verbessern. Doch gemessen an dem mittlerweile erreichten Bewertungsniveau sieht der Small Cap durchaus interessant aus. Einer Marktkapitalisierung von knapp 165 Mio. Euro stehen 2015er-Erlöse von 320,7 Mio. Euro sowie ein Ergebnis vor Steuern von 10,27 Mio. Euro entgegen. Den Überschuss für 2016 veranschlagt boersengefluester.de auf annähernd 7,40 Mio. Euro. Und ab 2017, wenn sich die Integration der Zukäufe eingespielt hat, dürften die Gewinne auch wieder kräftiger zulegen. Positiv sehen wir außerdem, dass SQS seit vielen Jahren ein guter Dividendenzahler ist. Für das abgelaufene Jahr gab es Ende Mai erneut 0,13 pro Anteilschein. Bezogen auf die aktuelle Notiz von 5,20 Euro entspricht das einer Rendite von immerhin 2,5 Prozent.


Nach einer ausgeprägten Konsolidierungsphase kommt nun wieder Schwung in die Aktie der MyHammer Holding. Der Bereich um 4 Euro hat sich jedenfalls als tragfähige Unterstützung erwiesen. Operativ befindet sich das Handwerkerportal ohnehin auf Kurs. Die zuletzt vorgelegten Zahlen haben unsere Erwartungen jedenfalls mit schöner Regelmäßigkeit übertroffen. Keine Frage: Ein negatives Eigenkapital ist nicht jedermanns Sache. Doch ansonsten überwiegend bei der Bewertung ganz klar die positiven Aspekte: Der Marktkapitalisierung von zurzeit knapp 26,5 Mio. Euro steht ein für 2016 zu erwartender Umsatz von vermutlich rund 9,5 Mio. Euro entgegen. Das ist nicht zu viel, zumal die Berliner im laufenden Jahr deutlich schwarze Zahlen schreiben sollten. Großaktionär mit einem Anteil von 70,1 Prozent an der MyHammer Holding ist Holtzbrinck Digital. Eingegangen ist Holtzbrinck das Investment bereits vor rund zehn Jahren. Regelmäßig spekuliert wird in Börsenkreisen daher, ob der Großaktionär nach erfolgreichem Turnaround auf einen Exit drängt. Noch ist Holtzbrinck via Gesellschafterdarlehen zwar der wichtigste Geldgeber für MyHammer. Doch bis 2018 sollen die finanziellen Verbindlichkeiten gegenüber dem Großaktionär vollständig getilgt sein. Der Halbjahresbericht ist für den 30. August angesetzt. Boersengefluester.de traut dem Unternehmen erneut eine positive Überraschung zu.




14. Juli, 2016

Die German Startups Group kann scheinbar melden, was sie will. An der Börse perlen die – bislang überwiegend guten – Nachrichten in der Regel ab. Insbesondere die Befürchtung vieler Investoren, dass die Venture-Capital-Gesellschaft vor einer größeren Kapitalerhöht stehen könnte, um Mittel für neue Beteiligungen einzuwerben, lähmt den Aktienkurs. Um zumindest diesen Druck von dem Papier zu nehmen, hat CEO Christoph Gerlinger den Bericht mit den vorläufigen Zahlen für das erste Halbjahr 2016 jetzt dazu genutzt, um Klartext in diese Richtung zu reden. Demnach bezeichnen die Berliner die Ausgabe neuer Aktien auf dem derzeitigen Kursniveau – deutlich unterhalb des Net Asset Values – als unvorteilhaft. „Die German Startups Group ist auch ohne Kapitalerhöhung solide und nachhaltig finanziert“, heißt es. Das bedeutet freilich nicht, dass es bei der German Startups Group überhaupt keine Kapitalerhöhungen mehr geben wird – nur eben nicht auf dem aktuellen Kursniveau. Immerhin hat Gerlinger stets betont, dass die Expansion der Gesellschaft auch über die Aufnahme von neuem Eigenkapital finanziert werden soll. Derweil liegt der vorläufige Konzerngewinn des ersten Halbjahrs 2015 von 1,9 Mio. Euro um rund 100.000 Euro unterhalb des entsprechenden Vorjahreszeitraums. Verglichen mit den Ergebnisprognosen der Analysten für das Gesamtjahr liegt dieses Resultat ein kleines Stück unterhalb der Erwartungen. Andererseits lassen sich Ergebnisschätzungen bei der German Startups Group kaum valide anstellen, da die Gewinne zu einem wesentlichen Teil an der Entwicklung der Portfoliounternehmen hängen. „Die Gesellschaft bewertet die von ihr gehaltenen Unternehmensanteile überwiegend auf Basis der von fremden Dritten zuletzt für gleiche oder ähnliche Anteile bezahlten Preise“, erklären die Berliner. Das zweite Halbjahr lässt sich – wie HIER bereits berichtet, ordentlich an. Bei zwei der Portfoliounternehmen gab es Wertsteigerungen. Par saldo bleiben wir bei der positiven Einschätzung. Die German Startups Group hat unserer Meinung nach ein attraktives Depot. Und wir sehen keinen schlagen Grund, warum die Gesellschaft so deutlich unter dem Substanzwert von vermutlich spürbar über 3 Euro je Aktie gehandelt wird.


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13. Juli, 2016

Der positive Nachrichtenfluss bei dem Sensorspezialisten m-u-t hält an. Nach einem bereits sehr ordentlichen Auftaktviertel liegt die Gesellschaft auch zum Halbjahr auf Kurs. Bei leicht rückläufigen Erlösen von 28,1 Mio. Euro stieg das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) um fast 23 Prozent auf 4,3 Mio. Euro. Damit haben die Norddeutschen nach sechs Monaten 2016 bereits 69 Prozent des für das Gesamtjahr in Aussicht gestellten operativen Gewinns von 6,2 Mio. Euro eingefahren. Zur weiteren Einordnung: Im zweiten Halbjahr 2015 erzielte m-u-t ein EBIT von etwa 2,4 Mio. Euro. Sollte das Unternehmen dieses Resultat wiederholen, müsste am Jahresende ein Betriebsergebnis von rund 6,7 Mio. Euro stehen. Boersengefluester.de hält eine Prognoseanhebung nach Ablauf des dritten Quartals also weiterhin für ein wahrscheinliches Szenario. Fundamental ist der Small Cap weiter günstig bewertet. Darauf deutet auch das zuletzt von der WGZ Bank ausgegebene Kursziel von 8 Euro hin. Immerhin hätte die Aktie damit noch ein Potenzial von knapp 25 Prozent.Weitere Hintergrundinformationen erhalten Sie in unserem Juni-Beitrag über m-u-t HIER.


Gut zwei Wochen vor Bekanntgabe des Halbjahresberichts legt Basler die Messlatte für 2016 ein Stückchen höher und übertrifft damit die ohnehin recht hoch gesteckten Erwartungen des Kapitalmarkts. Demnach rechnet der Spezialkamerahersteller nun mit Erlösen zwischen 92 und 94 Mio. Euro sowie einer Rendite vor Abzug von Steuern in einer Bandbreite von zehn bis elf Prozent. Das würde auf einen Bruttogewinn zwischen 9,20 und 10,34 Mio. Euro hinauslaufen. Zum Vergleich: Die bisherige Prognose sah Umsätze von 90 bis 92 Mio. Euro sowie eine Marge vor Steuern von neun bis zehn Prozent – entsprechend 8,10 bis 9,20 Mio. Euro – vor. Am oberen Ende ragt die Erwartung der Ahrensburger nun also um gut 1,1 Mio. Euro über die bisherige Vorschau hinaus. Das sind grundsätzlich zwar gute Nachrichten. Allerdings ist das Unternehmen mit einer Marktkapitalisierung von fast 184 Mio. Euro auch schon recht ambitioniert bewertet. Boersengefluester.de bleibt daher vorerst bei der Einschätzung „Halten“. Ein 20er-KGV und ein Kurs-Buchwert-Verhältnis (KBV) von fast vier engen den Spielraum nach oben durch merklich ein.






11. Juli, 2016

Trotz des kürzlich erfolgten Dividendenabschlags: Den Anteilschein von MBB zieht es derzeit mit Elan in Richtung All-Time-High vom 3. Juni 2016, als das Papier der Beteiligungsgesellschaft im Tagesverlauf bis auf 33 Euro stieg. Offenbar hat Vorstand Christof Nesemeier die Anleger auf der Hauptversammlung am 30. Juni 2016 einmal mehr überzeugt. Und die Chancen stehen gut, dass das Interesse der Investoren sogar noch ein wenig wachsen könnte. Vom 19. bis 20. Juli findet ein „Roadtrip“ mit Besichtigung der Produktionsanlagen der Tochter Delignit sowie der MBB Fertigungstechnik inklusive Aumann statt. Der jüngste Zukauf von MBB stellt Spezialmaschinen zur Wicklung von Spulen für Elektromotoren her und kann sich dem Vernehmen nach vor Aufträgen kaum retten. Die Analysten von Hauck & Aufhäuser haben das Kursziel für die MBB-Aktie zuletzt um 2 Euro auf 37 Euro heraufgesetzt. Für boersengefluester.de gehört das Unternehmen mit zu den Top-Picks aus dem Beteiligungssektor. Aber auch von dem Automobilzulieferer Delignit erwartet sich boersengefluester.de in den kommenden Jahren signifikantes Wachstum. Beinahe schade, dass institutionelle Anleger, die bereits nennenswert in Delignit investiert sind, aus Gründen der Risikostreuung womöglich mit einem Investment in MBB zögern. Umgekehrt gilt das natürlich auch für Anlageprofis, die bereits nennenswert bei MBB engagiert sind. Für diese Gruppe kommt womöglich ein zusätzliches Investment in Delignit nicht mehr in Frage.


Nachdem die Aktien aus dem Stahlsektor zuletzt in erster Linie durch Fusionsgerüchte für Aufmerksamkeit sorgten, schiebt der Stahlhändler Klöckner & Co nun gute fundamentale Daten nach und hebt seine Prognose für das zweite Quartal 2016 an. Demnach kalkulieren die Duisburger aufgrund deutlich erhöhter Marktpreise und einer leichten Verbesserung der Nachfrage nun mit einem Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) von rund 70 Mio. Euro – nach bislang 50 bis 60 Mio. Euro. Auch wenn die Marktpreise aktuell schon wieder konsolidieren, soll auch das dritte Jahresviertel ein höheres operatives Ergebnis bringen als das entsprechende Quartal 2015. Damals kam Klöckner & Co auf eine bereinigtes EBITDA von 30 Mio. Euro. Für das Gesamtjahr bleibt das Management dagegen bei der bisherigen Einschätzung, wonach mit einem deutlichen EBITDA-Anstieg zu rechnen ist. Die Erwartungshaltung der Börsianer bewegt sich hier zurzeit im Bereich um mindestens 150 Mio. Euro – mit allerdings deutlich anziehender Tendenz in den Folgejahren. Vermutlich ist diese  sportliche Erwartungshaltung auch die größte Bürde für Klöckner-Aktie. Mit Blick auf andere Kennzahlen wie den Buchwert ist der Titel dagegen moderat eingestuft. Immerhin wird das Papier mit einem leichten Abschlag auf das Eigenkapital gehandelt. Charttechniker achten derweil darauf, ob die Notiz es schafft, die Juni-Hochs im Bereich um 11,50 Euro zu überspringen. Für boersengefluester.de ist der SDAX-Titel momentan eine Wette wert.


Obwohl der Netzwerktechnikanbieter Euromicron zuletzt alles andere als solide Zahlen vorgelegt hat und – mit Blick auf zu erwartende Proteste bei der Neuwahl des Aufsichtsrats – sogar die Hauptversammlung (HV) verschieben musste, setzt der Aktienkurs seinen Aufwärtstrend fort. Noch gleicht ein Investment einem Spiel mit dem Feuer. Andererseits kursieren Gerüchte am Markt, wonach die Frankfurter womöglich ins Visier eines Aufkäufers geraten sind. Eine naheliegende Spekulation ist, dass der TecDAX-Konzern Adva Optical Networking Interesse an Euromicron hat. Immerhin dürfte deren CEO Brian Protiva mit seinen Gegenanträgen zur der künftigen Besetzung des Kontrollgremiums vermutlich der wesentliche Auslöser für die Neuansetzung der HV zum 28. Juli 2016 in der Deutschen Nationalbibliothek in Frankfurt am Main gewesen sein. Interessant ist, dass Protiva seine Wunschkandidaten Klaus Peter Frohmüller und Rolf Unterberger Ende Juli jetzt wohl durchbekommen wird – schließlich stehen beide Namen auf der neuen Tagesordnung zur Wahl des Aufsichtsrats. Eine Querverbindung zu Adva besteht auch in Person des Euromicron-Vorstands Jürgen Hansjosten, der von 2001 bis 2009 zum Führungskreis von Adva zählte. Für Spannung ist also gesorgt. Ein noch besseres Gefühl hätten wir allerdings, wenn Euromicron mit positiven Neuigkeiten zur Refinanzierung der hohen Bankverbindlichkeiten kommen würde.


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10. Juli, 2016

Diese Meldung ließ aufhorchen: Für das Geschäftsjahr 2015/16 (30. Juni) wird HanseYachts auf ein Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) von rund 5 Mio. Euro zusteuern – nach einem EBITDA von knapp 480.000 Euro im Vorjahr. Nach vielen Jahren mit enttäuschenden Zahlen, bewegt sich der zu knapp 75 Prozent im Besitz der Beteiligungsgesellschaft Aurelius befindliche Bootsbauer also endlich in die erhoffte Richtung. Unterm Strich dürfte HanseYachts zwar auch 2015/16 noch deutlich rote Zahlen schreiben. Dem Vernehmen nach kommt das Unternehmen bei der Fertigung der Sealine-Motorboote aber immer besser voran und die im Vergleich zu früheren Zeiten kräftig gesteigerte Modellvielfalt bei Segelbooten zahlt sich zunehmend aus. Kapitalisiert ist HanseYachts gegenwärtig mit 42,7 Mio. Euro. Bezogen auf das EBITDA für 2015/16 ist das noch relativ hoch. Doch mit Sicht auf zwei Jahre scheint auch ein mindestens doppelt so hohes operatives Ergebnis möglich. Dann könnte ein Exit der seit 2011 engagierten Aurelius auf die Tagesordnung kommen. Größtes Risiko für den im General Standard gelisteten Titel bleibt die hohe Konjunkturabhängigkeit.




07. Juli, 2016

Mit rapider Geschwindigkeit verschlechtert sich die operative Lage bei Mobotix. Nachdem die erst vor wenigen Wochen vorgelegten Halbjahreszahlen bereits eine Enttäuschung waren (siehe dazu unseren Beitrag HIER), muss der Softwarespezialist und Anbieter von Überwachungskameras seine Prognosen nun schon wieder nach unten korrigieren. Als Hauptgrund für die Gewinnwarnung geben die Pfälzer Verzögerungen bei Kundenprojekten und nicht näher spezifizierte „Sondereffekte“ an. Demnach rechnet der Vorstand jetzt nur noch mit einem „maximal ausgeglichenen Ergebnis“ für das Geschäftsjahr2015/16 (30. September). Zuletzt hieß es noch, dass beim Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) das Vorjahresniveau von knapp 6,6 Mio. Euro erreichbar sei. Angesichts der veränderten Rahmenbedingungen gerät die übergeordnete Spekulation bei dem Small Cap jetzt noch mehr in den Fokus. Demnach sollten sich Investoren von den schlechten Nachrichten nicht zu sehr irritieren lassen und eher darauf setzen, dass der japanische Großaktionär Konica Minolta sich perspektivisch für einen Börsenrückzug entscheiden wird und die verbliebenen Aktionäre eine ansprechende Abfindung erhalten. Losgelöst davon befürchtet boersengefluester.de, dass es zur nächsten Hauptversammlung – vermutlich wieder im Dezember – eine Nullrunde bei der Dividende geben wird.


Charttechnik und Small Caps – diese Kombination passt meist nicht richtig gut zusammen. Doch bei der Aktie des Automatisierungsspezialisten Softing sollten Anleger nun doch schauen, ob die Marke von 10 Euro hält. Immerhin war dieses Niveau in der Vergangenheit stets so etwas wie der Wendepunkt nach oben. Die eigentliche Überraschung für boersengefluester.de ist aber ohnehin der Umstand, dass die Notiz überhaupt so heftig unter die Räder gekommen ist. Immerhin wurde der Anteilschein noch im März zu Kursen um 15 Euro gehandelt. Und, dass das erste Quartal bei der Gesellschaft mit Sitz in Haar bei München nicht unbedingt rasant verlaufen würde, war eigentlich klar (zu dem entsprechenden Bericht von boersengefluester.de kommen Sie HIER). Andererseits war es zuletzt um die möglichen Übernahmeaktivitäten von Softing ziemlich still geworden. Spätestens zur Vorlage der Halbjahreszahlen am 12. August sollte Vorstand Wolfgang Trier hierzu eine Wasserstandsmeldung geben. An unserer Einschätzung „Kaufen“ ändern wir vorerst nichts. Softing hat bereits mehrfach bewiesen, dass es sich um eine qualitativ hochwertige Aktie handelt. Daran ändert auch die nun schon eine gefühlte Ewigkeit andauernde Konsolidierungsphase nichts grundlegend. Seit einiger Zeit stellt sich das Unternehmen neu auf und stärkt insbesondere die Präsenz im nordamerikanischen Raum. Das führte zuletzt zu einer Margenerosion. Allmählich sollte diese „Übergangsphase“ aber dem Ende zugehen. Zudem dürfte ein attraktiverer Produktmix mit einem höheren Softwareanteil künftig für bessere Gewinne sorgen. Warburg Research hatte nach den Q1-Zahlen seine Empfehlung mit Kursziel 17,50 Euro bestätigt.


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06. Juli, 2016

An der jüngsten Kapitalerhöhung der XCOM hatte die mwb fairtrade Wertpapierhandelsbank bereits nicht teilgenommen und so ihren Anteil von 12,40 auf rund 9,4 Prozent verwässern lassen. Nun folgt der eigentlich schon seit längerer Zeit erwartete komplette Ausstieg. So hat die Gesellschaft aus Gräfelfing ihr XCOM-Paket an den Mehrheitsaktionär FinTech Group veräußert – zu einem Preis von insgesamt 4,65 Mio. Euro. Das entspricht einem Stückpreis von 87,50 Euro an dem nicht börsennotierten Bank-IT-Spezialisten. Zur Einordnung: Die Ende 2015 durchgeführte Kapitalerhöhung der XCOM wurde zu einem Bezugskurs von 75 Euro umgesetzt. Für mwb fairtrade führt die Transaktion im zweiten Halbjahr zu einem Veräußerungsgewinn von etwa 2,25 Mio. Euro, was Raum für die Spekulation auf eine Extradividende für 2016 macht. Wir sind gespannt, ob sich die Gesellschaft bereits auf der Hauptversammlung am 8. Juli 2016 hinsichtlich der Verwendung des Erlöses äußert. Gleichwohl hätte boersengefluester.de vermutet, dass die FinTech Group für das XCOM-Paket von mwb hätte mehr auf den Tisch legen müssen. Nach der Transaktion kommen die Frankfurter bei XCOM nun auf eine Quote von mehr als 75 Prozent – zumal sie sich auch noch mit zwei anderen Aktionären über den Kauf weiterer XCOM-Anteile einigen konnten. Auf offiziellen Präsentationen hatte FinTech Group-CEO Frank Niehage zuletzt regelmäßig einen Anteil von bis zu 100 Prozent an der XCOM als Ziel für die Zukunft genannt. Allerdings legte Niehage hinsichtlich des Zeitpunkt einer möglichen Aufstockung stets sein Pokerface auf. Losgelöst davon: Der Kursrückgang der FinTech Group türmt sich seit Jahresbeginn nun bereits auf mehr als 38 Prozent.


Mächtig geschrumpft ist in den vergangenen Tagen die Liste der Unternehmen, die sämtliche Anforderungen der Permanent-Aktien-Screenings von boersengefluester.de erfüllen. Keine charttechnische Schwäche offenbart jedoch der Anteilschein von CropEnergies, der nun sogar zurück auf die Marke von 5 Euro gestiegen ist. Auslöser waren die bereits im Juni erfolgte Anpassung der Prognose für das laufende Geschäftsjahr. Demnach kalkuliert der Bioethanolhersteller nun mit Erlösen zwischen 640 und 700 Mio. Euro und einem ein operativen Ergebnis in einer Spanne von 50 bis 80 Mio. Euro. Ursprünglich rechnete das der mehrheitlich zu Südzucker gehörende Unternehmen mit Umsätzen von 625 bis 700 Mio. Euro und einem operativen Ergebnis in einer Korridor von 30 bis 70 Mio. Euro. „Seit Mai 2016 hat sich die Preissituation am Bioethanolmarkt deutlich verbessert, es ist jedoch weiterhin von einer großen Schwankungsbreite auszugehen“, betont die Gesellschaft.Allerdings: Verglichen mit den Resultaten des Geschäftsjahres 2015/16 (per Ende Februar) – als CropEnergies aus Erlösen von 723 Mio. Euro eine operatives Ergebnis von 87 Mio. Euro zog – müssen sich die Anleger wohl noch immer auf einen Rückschritt einstellen. Bilanziell hat sich die Situation derweil weiter verbessert. So haben sich die Netto-Finanzverbindlichkeiten gegenüber dem direkten Vorquartal zwar wieder leicht auf 69,54 Mio. Euro erhöht. Dafür zog die Eigenkapitalquote von 62,1 auf 63,9 Prozent an. Heruntergerechnet auf die einzelnen Aktie kommt der Titel derzeit auf einen Buchwert von 4,21 Euro. Aber auch sonst ist die Bewertung von CropEnergies alles andere als ambitioniert. Abzuwarten bleibt, was die Wiederinbetriebnahme der Anlage im britischen Wilton perspektivisch bringen wird. Das Brexit-Votum der Briten dürfte jedoch kaum das Wunschergebnis der englischen Tochter Ensus sein. Per saldo bleibt die CropEnergies-Aktie aber ein aussichtsreiches Investment.



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04. Juli, 2016

Überhaupt „not amused“ reagieren die Börsianer auf die Ankündigung des Muehlhan-Großaktionärs Syntegra, wonach der Investor seinen 17,2 Prozent-Anteil an dem Anbieter von Korrosionsschutzlösungen verkaufen will. Der Exit-Gedanke von Syntegra ist freilich nicht neu. Die bereits seit 2001 bei Muehlhan engagierte Gesellschaft hatte schon vor geraumer Zeit signalisiert, ihre Beteiligung verkaufen zu wollen. Vor rund einem Jahr setzte Syntegra Investments dann auch einen Teilexit um und veräußerte 750.000 Aktien an die Gründerfamilie Greverath, die ihren Anteil dadurch auf 50,1 Prozent geschraubt hatte. Nachdenklich macht die Börsianer nun aber der Umstand, dass Syntegra seine Anteile zu einem Kurs von 1,20 Euro ins Schaufenster stellt – also mit einem Abschlag von rund einem Drittel auf die Notiz vor Bekanntgabe der Verkaufspläne. Dem Vernehmen nach sollen bis zu 50 Prozent des Syntegra-Pakets in Richtung Familie Greverath gehen, die damit auf bis zu knapp 59 Prozent aufstocken könnte. Die restlichen Papiere werden an eine Gruppe von 46 Personen adressiert – weitgehend aus dem Kreis der Führungskräfte von Muehlhan. Am Free Float von annähernd 27 Prozent würde sich zunächst einmal nichts ändern. Trotzdem: Der hohe Discount ist für die weitere Entwicklung der Muehlhan-Aktie alles andere als förderlich und auch nicht direkt nachvollziehbar. Auf Basis der Offerte von 1,20 Euro werden die Hamburger gerade einmal mit 23,4 Mio. Euro bewertet – bei einem für 2016 in Aussicht gestellten Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) zwischen 5 und 7 Mio. Euro. Rein fundamental handelt es sich bei Notierungen von mittlerweile weniger als 1,50 Euro vermutlich um Kaufkurse. Kurzfristig ist aber trotzdem zu befürchten, dass sich die Abwärtsspirale bei dem Small Cap noch ein wenig fortsetzen wird.


Zugegeben: Aus dem von uns vermuteten Ausbruch aus der Seitwärtsrange nach oben es bei 2G Energy zuletzt wieder nichts geworden. Noch immer hängt die Notiz des Anbieters von Kraft-Wärme-Kopplungs-Anlage (KWK-Anlagen) zwischen 17 und 19 Euro fest. Zumindest aus fundamentaler Sicht bieten die Münsterländer nun aber ein paar Gründe mehr für steigende Kurse: Immerhin hatte die Gesellschaft per 31. Mai 2016 Order für KWK-Anlagen im Volumen von 101,1 Mio. Euro in den Büchern stehen – dieser Betrag übersteigt das vergleichbare Vorjahresniveau um annähernd 40 Prozent. Da die meisten Aufträge noch 2016 abgerechnet werden können, bestätigt der Vorstand im Grundsatz seine bisherige Vorschau, wonach bei Erlösen zwischen 150 und 170 Mio. Euro mit einer EBIT-Marge (Ergebnis vor Zinsen und Steuern in Relation zum Umsatz) von drei bis fünf Prozent zu rechnen ist. Das würde auf ein EBIT in einer Bandbreite  von 4,5 bis 8,5 Mio. Euro hinauslaufen – nach einem Betriebsergebnis von 4,8 Mio. Euro in dem als „Übergangsjahr“ bezeichneten Jahr 2015. Einen Tick zuversichtlicher als bislang zeigt sich 2G Energy-CFO Dietmar Brockhaus zwischen den Zeilen aber doch. Grund: Brockhaus, dessen Vertrag um fünf Jahre verlängert wurde, geht mittlerweile davon aus, dass 2G Energy sowohl bei Umsatz als auch bei EBIT den jeweils oberen Bereich des Korridors erreichen wird. Für Investoren ist das auch deswegen ein gute Nachricht, weil der Kraftwerksbauer damit an die hochgesteckten Erwartungen von Analysten wie aus Häusern wie Hauck & Aufhäuser oder auch First Berlin aufschließt. Für boersengefluester.de bleibt die 2G-Aktie eine gute Halten-Position. Die Bewertung des Small Caps ist vergleichsweise moderat. Und nach der Hauptversammlung am 5. Juli steht erneut eine Ausschüttung von 0,37 Euro pro Anteilschein an. Ein Renditehit ist die 2G-Aktie damit zwar nicht, aber zwei Prozent Dividendenrendite sind auch nicht ganz verkehrt. Hauck &Aufhäuser siedelt das Kursziel bei 22 Euro an, First Berlin hält sogar 25 Euro für ein faires Niveau. Aktuell kostet das Papier 18,30 Euro.




01. Juli, 2016

Die ganz große Nummer im Portfolio von mutares war die französische Artmadis bislang nicht. Zum Jahresende 2015 entfielen weniger als sieben Prozent des gesamten Substanzwerts (NAV) von knapp 352 Mio. Euro des mutares-Konzerns auf den Großhändler für Haushaltswaren, der Marken wie Luminarc, Tefal oder die für ihre Schweizer Taschenmesser bekannte Victorinox führt. Interessant ist Artmadis aber trotzdem: Nachdem die Gesellschaft in der Vergangenheit eher anorganisch gewachsen ist, forcieren die Franzosen – wichtige Kunden sind Carrefour oder Intermarché – ihren Expansionskurs zunehmend auch via Übernahmen. Ende Februar 2016 gab Artmadis die Akquisition des belgischen Großhändlers Verbeelen bekannt, der sich auf Glas und Geschirr für gastronomische Betriebe spezialisiert hat. Damit nicht genug: Nun meldet Artmadis, dass mittlerweile auch die französischen Unternehmen JD Diffusion sowie Excédence zum Konsolidierungskreis gehören. JD Diffusion ist ebenfalls ein Großhändler für Haushaltswaren, der hierzulande auch über Amazon präsent ist. Excédence ist ein Restpostenverkäufer, der zuvor zur 3SI Group, einer französischen Tochter der deutschen Otto Gruppe, gehörte. Zu den Kaufpreisen machte das Management keine Angaben. Insgesamt ist Artmadis jedoch zuversichtlich, die Konzernumsätze auf deutlich mehr als 100 Mio. Euro zu steigern. Zum Vergleich: 2015 kam die Gesellschaft auf Erlöse von 76 Mio. Euro und zog daraus und ein Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) von 3 Mio. Euro. Nachdem Artmadis bereits seit August 2012 zu mutares gehört und die Gesellschaft zunehmend auf Wachstumskurs schwenkt, könnte die Artmadis nach Auffassung der Analysten von Baader Helvea Equity Research allmählich sogar ein Kandidat für einen Exit aus dem mutares-Portfolio werden. Nach dem saftigen Kursrücksetzer im Juni bietet die mutares-Aktie nach Auffassung von Baader Helvea eine günstige Gelegenheit, zumal die Münchner traditionell hohen Dividenden ausschütten. Das Kursziel setzen die Experten weiterhin bei 24,30 Euro an. Das wäre fast eine 90-Prozent-Chance. Nun: Ganz so ambitioniert muss man den vermeintlich fairen Wert gar nicht ansetzen. Ein gutes Chance-Risiko-Verhältnis besitzt der Titel auf dem aktuell stark gedrückten Niveau aber allemal.


Nach einem derart dynamischen Ausbruch nach oben sah es lange Zeit gar nicht aus bei Lang & Schwarz. Mittlerweile hat die Notiz des Finanzdienstleisters aber sogar die Marke von 20 Euro deutlich überschritten. Offensichtlich spekulieren die Anleger darauf, dass die enorme Volatilität an den Börsen den Düsseldorfern in die Karten spielt und die Halbjahreszahlen entsprechend besser ausfallen als gedacht. Einen Vorgeschmack haben Unternehmen wie die Tradegate Wertpapierhandelsbank, der Vieltraderbroker  sino oder auch die zur FinTech Group gehörende Flatex mit ihren Aussagen zu den ungewöhnlich hohen Volumen rund um den Brexit-Kursabsacker geliefert. Zudem steht zur Hauptversammlung von Lang & Schwarz am 31. August 2016 noch die Ausschüttung der um 26 Cent auf 1,43 Euro je Aktie erhöhten Dividende auf der Tagesordnung. Auch auf dem aktuellen Niveau kommt der Small Cap damit auf eine ungewöhnliche Rendite von immerhin sieben Prozent. Für Anleger, die schon länger in dem Titel investiert sind, ergibt sich sogar eine noch attraktivere Rendite. Rein fundamental ist die Aktie noch immer moderat bewertet. Hinzu kommt nun aber auch ein sehr schönes charttechnisches Bild. Boersengefluester.de traut dem Papier daher weiterhin eine über positive Entwicklung zu.


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