31. August, 2015
Der Fräsmaschinenhersteller Berthold Hermle gilt als Inbegriff eines stockkonservativen Unternehmens. Aktiensplits oder ähnliche IR-Maßnahmen sind nicht das Ding der Schwaben. Auch müssen sich die Investoren mit stimmrechtslosen Vorzügen zufriedengeben. Dafür schüttet Hermle regelmäßig satte Extradividenden aus und überzeugt auch sonst mit super Zahlen. Umso erstaunlicher, dass sich die Hermle-Aktie in den jüngsten Börsenturbulenzen derart volatil präsentiert hat. Im Tief sackte die Notiz von rund 210 Euro bis auf 170 Euro ab. Aktuell kostet das Papier wieder 200 Euro. Der nun vorgelegte Halbjahresbericht signalisiert ebenfalls Entwarnung. Das Ergebnis je Aktie bewegt sich mit 4,14 Euro auf dem sehr hohen Vorjahreslevel. Zudem bestätigte der Vorstand die bisherigen Prognosen für das Gesamtjahr, wonach Umsatz und Ergebnis leicht unter dem Niveau von 2014 liegen werden. Unter der Annahme, dass die nicht börsennotierten Stämme genauso teuer wären wie die Vorzüge, bringt die Maschinenfabrik Berthold Hermle rund 1 Mrd. Euro auf die Waagschale. Unterstellt man einen Aufschlag von 20 Prozent auf die Stämme, ergäbe sich eine Kapitalisierung von 1,16 Mrd. Euro. Finanzverbindlichkeiten weist Hermle nicht aus. Dafür stehen 128,5 Mio. Euro an liquiden Mitteln auf der Aktivseite. Zum Vergleich: 2014 erzielte das Unternehmen bei Erlösen von 346,8 Mio. Euro einen Überschuss von knapp 59 Mio. Euro. Günstig ist der Titel also nicht – war er aber auch noch nie. Qualität hat eben ihren Preis. Gegenwärtig beträgt das Kurs-Buchwert-Verhältnis (KBV) 4,4. Der von boersengefluester.de ermittelte Zehn-Jahres-Durchschnittswert liegt bei knapp 2,9. Vor dem Hintergrund dieser Relation wird dann aber wohl auch die höhere Volatilität des Small Caps verständlich. Sollte die globale Konjunktur einknicken, würde sich die Bewertung der Hermle-Aktie so wohl kaum halten lassen. Gegenwärtig bleiben wir jedoch bei unserer Kaufen-Einschätzung. Auch weil das Management im aktuellen Zwischenbericht betont, dass sich die Aussichten gegenüber der ursprünglichen Planung tendenziell sogar verbessert haben. Und bei einem Unternehmen wie Hermle will so eine Aussage schon etwas heißen.
Die schlechte Kursentwicklung der vergangenen Monate ließ nichts Gutes erahnen. Nun liefert Heliocentris Energy Solutions mit unserer Meinung nach sehr schlechten Zahlen die Begründung für den Kursrutsch von rund einem Drittel seit dem Jahreshoch von Anfang April. Bei einem Erlösplus von 25,7 Prozent auf 5,63 Mio. Euro kamen die Berliner auf einen Nettoverlust von 10,60 Mio. Euro. In der entsprechenden Vorjahresperiode lag das Minus noch bei 5,78 Mio. Euro. Als Grund für das stattliche Minus führt der Anbieter von Energielösungen, wie sie etwa für den Betrieb von Mobilfunkmasten eingesetzt werden, einen „erheblichen Anteil Fixkosten zum Auf- und Ausbau von Kapazitäten” sowie „Verzögerungen bei der Neukundengewinnung” an. Keine Frage: Die Geschäftsaktivitäten in fernen Ländern wie Myanmar sind sicher mit vielen Unwägbarkeiten und Verzögerungen verbunden, besonders für ein relativ kleines Unternehmen wie Heliocentris. Letztlich ändert es aber nichts an der Tatsache, dass langjährige Aktionäre diese ewige Leier bald nicht mehr hören können. Und so ist die Aussage von Heliocentris-Vorstand Ayad Abul-Ella, dass die „im ersten Halbjahr 2015 gewonnen Aufträge und Neukunden Rückenwind für ein starkes zweites Halbjahr geben”, irgendwie mit Vorsicht zu genießen. Klares Eingeständnis von boersengefluester.de: Von dieser Aktie und den Zahlen hatten wir uns wesentlich mehr versprochen. Kapitalisiert sind die Berliner derzeit mit knapp 67 Mio. Euro. Das Eigenkapital beträgt nach der jüngsten Kapitalerhöhung 21,41 Mio. Euro. Das sind 1,50 Euro pro Anteilschein. Trotz der anhaltenden Verlustsituation sollte das zumindest halbwegs stabilisierend wirken. Zudem ist Heliocentris zum Halbjahr mit rund 1,6 Mio. Euro Netto-Cash-Positiv. Auch das spricht für den mittlerweile im streng regulierten Prime Standard gelisteten Titel. Dennoch: Die von den Analysten zuletzt genannten Kursziele im Bereich um 10 Euro halten wir gegenwärtig für illusorisch. Sehr risikobereite Anleger können mit einer kleinen Position in dem Titel engagiert bleiben. Der Anlagehorizont sollte allerdings zwei Jahre betragen. Auf der jüngsten Hauptversammlung hatte das Management noch den operativen Break-even für die kommenden sechs bis 18 Monate angekündigt.
27. August, 2015
Beinahe drohte die Notiz des Eisenbahnwaggonvermieters VTG zuletzt nach unten durchzubrechen. Doch mit Vorlage des Halbjahresberichts hat der SDAX-Titel wieder spürbar an Boden gewonnen und sich bis an die Marke von 23 Euro geschoben. Für die Analysten von Hauck & Aufhäuser ist das noch immer viel zu günstig. Sie räumen dem Papier ein Kursziel von 34 Euro ein. Die neuesten Zahlen und Bilanzrelationen sind derweil markant von der Übernahme von der Schweizer Ahaus Alstätter Eisenbahn Holding (AAE) und der im Zuge des Deals durchgeführten Kapitalerhöhung geprägt. Bei einem Erlösplus von 26,6 Prozent auf 512,29 Mio. Euro kam das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) von 90,2 auf 168,0 Mio. Euro voran. Aber auch unterm Strich blieb mit 12,72 Mio. Euro (Vorjahr: 4,50 Mio. Euro) ein gutes Stück mehr übrig als zu erwarten war. Für das Gesamtjahr hat Vorstandschef Heiko Fischer den bisherigen Ausblick bestätigt. Demnach rechnet der Manager mit Erlösen von 1,0 bis 1,1 Mrd. Euro sowie einem EBITDA zwischen 325 und 350 Mio. Euro. Dem steht derzeit eine Marktkapitalisierung von 660 Mio. Euro entgegen. Folgerichtig ist der Börsenwert nur etwa doppelt so hoch wie das EBITDA. Eine extrem seltene Relation, die allerdings auch ihren Grund hat: VTG hat Nettofinanzverbindlichkeiten von mehr als 1,7 Mrd. Euro in der Bilanz stehen. Inklusive der Verschuldung erhöht sich das Multiple auf gut sieben – was allerdings immer noch recht ansprechend ist. Das Kurs-Buchwert-Verhältnis (KBV) beträgt nach der Berechnungsmethodik von boersengefluester.de knapp 1,4. Auch an dieser Relation gibt es nichts auszusetzen. Wir bleiben daher bei unserer positiven Einschätzung für den Logistikspezialisten. Charttechnisch springen die Signale spätestens dann auf Grün, wenn der bisherige Begrenzungsbereich um 25 Euro übersprungen wird.
Immer tiefer in den Keller rauscht der Aktienkurs von Beate Uhse. Mittlerweile kostet der Anteilschein des Erotikunternehmens nur noch 38 Cent – was einer Marktkapitalisierung von 28,9 Mio. Euro gleichkommt. Das ist insofern bemerkenswert, weil der Börsenwert damit ungefähr genau so hoch ist wie das Volumen der vor gut einem Jahr emittierten Anleihe (WKN: A12T1W) von Beate Uhse. Der mit einem Kupon von 7,75 Prozent versehene Bond hat noch eine Laufzeit bis Juli 2019 und hält sich bislang konsequent über der 100-Prozent-Marke. Spurlos vorbeigegangen sind aber auch an der Anleihe nicht die mauen Halbjahreszahlen von Beate Uhse. Bei einem Umsatzrückgang von 6,5 Prozent auf 65,51 Mio. Euro drehte das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) von plus 1,45 Mio. Euro auf minus 2,66 Mio. Euro. Ungünstige Währungseffekte wirkten sich dabei mit 4,4 Mio. Euro belastend aus. Aber auch im eigentlichen Geschäft müssen die Flensburger noch einiges optimieren. Letztlich dauert der gesamte Prozess wesentlich länger als gedacht. Von einem Eintritt in die „Expansionsphase” ist jedenfalls nicht viel zu sehen. Beinahe mit Ansage – zumindest beim Blick auf den Kursverlauf der Aktie – kommt die Prognosesenkung von Vorstandschef Serge van der Hooft. Demnach ist die 2015er-Erlösvorschau von 134 bis 139 Mio. Euro bei einem EBIT von 2 bis 5 Mio. Euro zwar weiter gültig. Allerdings geht van der Hooft nur noch davon aus, dass der untere Bereich des Korridors erreicht wird. Angesichts zu erwartender Miese beim Zinsergebnis von rund 3 Mio. Euro dürfte Beate Uhse 2015 also unterm Strich rote Zahlen schreiben und somit das auf nur noch 23 Mio. Euro geschrumpfte Eigenkapital weiter anknabbern. Summa summarum bietet das Unternehmen ein eher trostloses Bild. Von einer knackigen E-Commerce-Story ist Beate Uhse jedenfalls weit entfernt, und die Beschwichtigungen des Vorstands, dass „Themen rund um Erotik und Verführung fest in der Mitte der Gesellschaft verankert sind”, mögen zwar irgendwie stimmen; nur kommt bei Beate Uhse davon zu wenig an. Umso wichtiger, dass das traditionell wichtige vierte Quartal zündet. Diese Aussicht ist uns allerdings zu vage. Wir raten, den Titel zu meiden.
26. August, 2015
Von 12 Euro auf weniger als 8 Euro knickte in den vergangenen fünf Monaten der Aktienkurs von Ecotel Communication ein. Dabei hatten die Experten der DZ Bank ihre Kaufen-Empfehlung für den Small Cap nach Vorlage der Halbjahreszahlen – wenn auch mit einem um 50 Cents auf 12 Euro reduziertem Kursziel – sogar noch bestätigt. Doch das ließ den Kapitalmarkt kalt. In ihrer aktuellen Studie geht die DZ Bank davon aus, dass Ecotel die eigene EBITDA-Prognose für 2015 von 7,5 bis 8,5 Mio. Euro ungefähr in der Mitte treffen wird. Zur Einordnung: Zum Halbjahr kamen die Düsseldorfer auf ein Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen von 4,5 Mio. Euro. Auf der Kapitalmarktkonferenz von Egbert Prior Mitte Juni bezeichnete Ecotel-Vorstand Peter Zils den Ausblick sogar als „sehr vorsichtig”. Und für 2016 stellte er bei Erlösen von gut 100 Mio. Euro ein EBITDA von 8 bis 10 Mio. Euro in Aussicht. Maßgeblichen Anteil am Rohertrag hat das Firmenkundengeschäft des Telekomdienstleisters. Die Angebote für andere Telekommunikationsunternehmen sind dagegen zwar strategisch wichtig, aber margenschwach. Keine Frage: Auf die ganz große Wachstumsstory treffen Anleger bei Ecotel nicht. Dafür gibt es den Titel aber zu sehr günstigen Konditionen: Die Marktkapitalisierung beträgt nur knapp 28 Mio. Euro. Finanzschulden und liquide Mittel halten sich etwa die Waage, so dass sich eine Relation von Enterprise Value zu 2015er-EBITDA von gerade einmal 3,2 bis 3,6 ergibt. Das Kurs-Buchwert-Verhältnis (KBV) von 1,4 ist ebenfalls überschaubar. Und sollte Ecotel die Vorjahresdividende von 16 Cent stabil halten, käme der Small Cap auf eine Rendite von gut zwei Prozent. Vergleichen mit den TecDAX-Telekoms wie Drillisch oder Freenet ist zwar weit unterdurchschnittlich. Aber die Ausrichtung von Ecotel ist auch eine ganz andere. Auf dem aktuellen Kursniveau überwiegen für boersengefluester.de klar die Chancen.
Wie sich die Aktiencharts momentan doch gleichen: Ein langer Aufwärtstrend endet mit einem scharfen Zacken nach unten. Da macht auch der Kursverlauf von MS Industrie keine Ausnahme. Kein Wunder, dass sich besorgte Anleger fragen, ob sie in dem Small Cap investiert bleiben sollen oder ob Kasse machen, die bessere Alternative ist. In der Nebenwerteszene genießt die schwerpunktmäßig auf die Bereiche Antriebs- und Schweißtechnik fokussierte Beteiligungsgesellschaft einen erstklassigen Ruf. Und mit einer Marktkapitalisierung von gut 130 Mio. Euro erscheint der Titel auch auf dem Radar institutioneller Investoren. Zum Halbjahr präsentierte die Gesellschaft ein Umsatzplus von knapp 23 Prozent auf 128,34 Mio. Euro und ein leicht rückläufiges Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) von 5,37 Mio. Euro. „MS Industrie hat starke Topline-Zahlen berichtet, der Gewinn blieb jedoch hinter der Umsatzentwicklung zurück, wofür größtenteils Sondereffekte verantwortlich waren“, sagt Thomas Umlauft, Analyst beim Hamburger Researchhaus Montega. Belastungen ergeben sich insbesondere durch den bevorstehenden Umzug (Dezember 2015 bis Mai 2016) des Geschäftsbereichs „Powertrain“ (Motorentechnik) in ein neues Firmengebäude in der Gemeinde Trossigen. Für 2016 rechnet Umlauft bereits mit einer signifikanten EBIT-Verbesserung von 11,9 auf 18,2 Mio. Euro. Das Kursziel für die Aktie von MS Industrie setzt der Montega-Experte unverändert mit 5 Euro an. Dem kann boersengefluester.de sich gut anschließen. Wer den Titel im Depot hat, sollte also engagiert bleiben. Für Investoren, die es schon länger auf ein Investment in MS Industrie angesehen haben, könnte sich momentan eine passable Gelegenheit ergeben. Charttechnisch orientierte Anleger checken vermutlich zunächst, ob die wichtige Marke von 4 Euro nochmals getestet wird – und auch hält.
Eine Punktlandung gelang Nabaltec mit dem Halbjahresbericht. Bei einem Erlösplus von 6,5 Prozent auf 77,76 Mio. Euro kam das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) um 36,7 Prozent auf 9,03 Mio. Euro voran. Damit kommt der Hersteller von flammhemmenden Füllstoffen und technischer Keramik per Ende Juni auf eine operative Marge von gut 11,6 Prozent. Der Gewinn je Aktie kletterte von 0,39 auf 0,54 Euro. „Die Stimmung im Markt ist weiterhin sehr gut und unsere Markttreiber sind durchweg intakt“, sagt Finanzvorstand Gerhard Witzany. Das hört sich prima an und macht Mut. Beinahe folgerichtig hebt die Gesellschaft aus Schwandorf in der Nähe von Regensburg ihre –in Analystenkreisen allerdings ohnehin als konservativ angesehene – Prognose für 2015 an. Demnach ist nun mit einer EBIT-Marge von rund zehn Prozent zu rechnen. Bislang kalkulierte Witznay mit einer operativen Ertragskraft auf Höhe des Vorjahresniveaus von knapp neun Prozent. Am Umsatzziel drehte Nabaltec hingegen nicht. Hier bleibt es bei dem zuletzt in Aussicht gestellten Plus im mittleren einstelligen Prozentbereich. Ärgern werden sich Anleger, die sich in den vergangenen Tagen von ihren Nabaltec-Aktien getrennt haben. Innerhalb relativ kurzer Zeit verlor der Small Cap um fast 20 Prozent an Wert und fand erst bei rund 15 Euro Unterstützung – jetzt der Rebound auf 16 Euro. Hauck & Aufhäuser nennt ein Kursziel von 20 Euro. Die Baader Bank setzt den fairen Wert bei 17,50 Euro an. Potenzial nach oben ist also noch immer vorhanden. Für boersengefluester.de bleibt der Titel überdurchschnittlich interessant. Die Marktkapitalisierung erreicht gegenwärtig rund 128 Mio. Euro. Etwas mehr als 61 Prozent davon sind den Familien der beiden Vorstände Johannes Heckmann und Gerhard Witzany zuzurechnen. Der Streubesitz beträgt 38,59 Prozent. Im Normalfall ist die Handelsliquidität in dem Entry-Standard-Papier aber völlig ausreichend.
24. August, 2015
Ordentlich Federn lassen musste zuletzt die Aktie von Verbio Vereinigte BioEnergie. Gemessen am Jahreshoch bei 4,85 Euro am 6. August büßte der Anteilschein des Produzenten von Biodiesel, Bioethanol und Biomethan um fast 30 Prozent auf 3,45 Euro ein. Trotzdem steht seit Jahresbeginn immer noch ein Kursplus von mehr als 200 Prozent zu Buche. Kein Wunder, dass viele Investoren in der gegenwärtigen Börsenphase auf Nummer sicher gehen. Die Jahreszahlen für das Geschäftsjahr 2014/15 (30. Juni) legt das Unternehmen mit Hauptsitz in Zörbig (Sachsen-Anhalt) erst in rund vier Wochen vor. Die Erwartungen sind groß: Nach Q3 hatte Verbio den Ausblick für das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) auf eine Spanne von 26 bis 30 Mio. Euro heraufgeschraubt – nach zuvor 14 bis 22 Mio. Euro. Ins Jahr gestartet war das Unternehmen mit einer EBIT-Range von 3 bis 13 Mio. Euro. Dem steht gegenwärtig eine Marktkapitalisierung von etwas mehr als 217 Mio. Euro entgegen. Hinzu kommen Nettofinanzverbindlichkeiten von rund 10 Mio. Euro. Demnach wird der Small Cap im günstigen Fall mit dem Faktor 7,6 auf das EBIT für 2014/15 bewertet. Zur Einordnung: CropEnergies, das aus heimischer Börsensicht am ehesten vergleichbare Unternehmen, käme für den Fall, dass die Südzucker-Tochter die oberen Marke des für 2015/16 (per Ende Februar) avisierten EBIT von 10 bis 40 Mio. Euro erreichen würde auf ein entsprechendes Multiple von 11. Etwas teurer ist die Verbio-Aktie nur mit Blick auf das KBV von 1,1 – hier steht bei CropEnergies ein von boersengefluester.de ermitteltes KBV von 0,9. Allerdings bewegen sich beide Papiere noch immer in den „Discount“-Charts – eine Folge der politisch bedingten Ertragsunsicherheiten. Sollte Firmengründer und Vorstandschef Claus Sauter mit Vorlage der Jahreszahlen einen entsprechend positiven Ausblick wie zuletzt für 2014/15 formulieren, sollte die jetzige Kurskorrektur eine gute Kauf-Chance sein. Auch die in Aussicht gestellte Dividende für 2014/15 könnte ein neuer Treiber sein. Als mögliche Ausschüttung hatte Verbio Anfang Februar eine Dividende von 5 bis 10 Cent ins Spiel gebracht. Bei der neuerlichen Prognoseanhebung im Mai ging Verbio auf dieses Thema dann aber nicht mehr ein. Für Spannung ist also gesorgt. Zu üppige Dividendenhoffnungen sollten sich Investoren aber nicht machen, schließlich braucht Verbio ausreichend Kapital, um auch die internationale Expansion nicht aus den Augen zu verlieren.
Die Börsentage der Deutschen Postbank in ihrer jetzigen Form nähern sich dem Ende. Am 28. August 2015 findet im Bochumer RuhrCongress die ordentliche Hauptversammlung statt, wo auch die Übertragung der restlichen Aktien an die Deutsche Bank beschlossen werden soll. Als Squeeze-out-Preis wurden 35,05 Euro pro Anteilschein festgelegt. Aktuell kostet das Papier 36,65 Euro. Wie ist die Differenz zu erklären? In dem Beherrschungsvertrag zwischen Deutschen Bank und Postbank wurde eine Garantiedividende von 1,66 Euro je Postbank-Aktie festgelegt. Diese Ausschüttung wird es auch noch für 2014 – also im Anschluss an die HV in Bochum geben – geben. Nach der Auszahlung müsste der Aktienkurs der Postbank duch den Dividendenabschlag rechnerisch auf rund 35 Euro fallen. In dieser Preisklasse werden die Anleger dann anschließend auch aus dem Wert gequetscht. Offen ist noch immer, was nach dem Squeeze-out passieren wird: Am wahrscheinlichsten ist ein neuerlicher Börsengang, aber auch ein Verkauf scheint noch nicht aus der Welt. Viel hängt an der Entwicklung der Börsen in den kommenden Monaten. Gegenwärtig wird die Postbank-Aktie mit dem Faktor 1,2 auf den Buchwert zum Halbjahr 2015 gehandelt. Das ist nicht unbedingt wenig. Der Mittelwert für das KBV seit dem Börsenbeben durch die Finanzkrise 2008 liegt bei gut 1,0. Wer die Postbank-Aktie im Depot hat, sollte engagiert bleiben.
Klotzig verdient hat der Asset Manager C-Quadrat im vergangenen Jahr – und auch das Auftaktquartal 2015 hätte für die Wiener mit einem Betriebsergebnis von 14 Mio. Euro besser kaum laufen können. Und so sollten Anleger nicht sonderlich überrascht sein, dass die Zahlen zum zweiten Jahresviertel mit einem operativen Gewinn von 2,64 Mio. Euro deutlich geerdeter daherkommen. Gut die Hälfte der Gesamterträge von 57,56 Mio. Euro aus dem ersten Halbjahr erzielte das Unternehmen mit Hauptnotiz in Frankfurt dabei mit erfolgsabhängigen Verwaltungsgebühren. 45 Prozent waren Management Fees. Unterm Strich blieb in den ersten sechs Monaten 2015 ein Ergebnis je Aktie von 4,17 Euro stehen, wovon allerdings nur 69 Cent aus dem zweiten Quartal stammen. Dennoch: Insgesamt sollte im laufenden Jahr erneut ein Ergebnis je Aktie im Bereich um 5 Euro möglich sein und damit auch eine entsprechend attraktive Dividende. Für 2014 hatte C-Quadrat 3,00 Euro pro Anteilschein ausgekehrt, was zum Zeitpunkt der Hauptversammlung für eine Rendite von mehr als sechs Prozent stand. Aktien von Unternehmen wie C-Quadrat sind wie eine Wette auf die Entwicklung der Finanzmärkte. Das macht Prognosen extrem schwierig. Nicht sonderlich gut gefallen uns die jüngsten Insiderverkäufe. Andererseits hat die Hallmann Holding ihre Beteiligung an C-Quadrat auf 10,01 Prozent erhöht. Größter Aktionär der Wiener bleibt mit einem Anteil von 25,10 Prozent Talanx Asset Management. Das charttechnische Bild der C-Quadrat-Aktie hat sich in den vergangenen Wochen merklich eingetrübt und schreit nicht unbedingt nach neuen Investments. Haltenswert erscheint uns das Papier auf dem aktuellen Niveau aber schon. Die Analysten von SRC haben das Kursziel für C-Quadrat bei 52 Euro belassen. „Die Aktie hat in den vergangenen vier Wochen um rund 20 Proznet eingebüßt, was im Widerspruch zur guten operativen Verfassung steht. Daher stufen wir das Rating von Accumulate auf Buy herauf”, sagt Chefanalyst Stefan Scharff.
20. August, 2015
Mit einem robusten Zwischenbericht macht Lang & Schwarz auf die eigene Aktie aufmerksam – und das kurz vor der Hauptversammlung (HV) am 27. August 2015. Demnach erzielte der Derivateexperte im zweiten Quartal 2015 einen Rohertrag (Zinsergebnis plus Provisionsergebnis und Handelsergebnis) von 5,00 Mio. Euro – nach 4,32 Mio. Euro im vergleichbaren Vorjahresquartal 2014. Im Auftaktviertel 2015 lagen die Düsseldorfer noch geringfügig unter dem Referenzwert von 2014 und sorgten so für eine Enttäuschung an der Börse. Per saldo kommt Lang & Schwarz im ersten Halbjahr 2015 nun auf ein Plus beim Rohergebnis von 5,8 Prozent auf 10,16 Mio. Euro. Das Nettoergebnis kletterte in diesem Zeitraum von 2,44 auf 2,90 Mio. Euro. Heruntergerechnet entspricht das einem Gewinn je Aktie von 0,92 (0,78) Euro. „Mit diesem Ergebnis können wir unsere Entwicklung weiter untermauern, immerhin steigern wir nach einer Verfünffachung im Vorjahr das Ergebnis nochmals um fast 20 Prozent”, sagt André Bütow, Vorstand von Lang & Schwarz. Außerdem weist Bütow darauf hin, dass „durch die volatilen Zeiten auch der Verlauf des dritten Quartals 2015 bisher sehr erfreulich ist”. Beinahe überflüssig zu erwähnen ist das „ungebrochene Wachstum von Wikifolio”. Hintergrund: Lang & Schwarz hält fünf Prozent an der Wikifolio Technologies AG aus Wien und ist Emittent der zurzeit mehr als 3.200 investierbaren Wikifolios. Eine lukrative Sache. Allerdings wird in der Finanzszene immer wieder getuschelt, dass sich die Bafin das Treiben in den einzelnen Wikifolios sehr genau anschaut, insbesondere wenn größere Kursbewegungen bei wenig liquiden Nebenwerten ausgelöst werden. Nächstes wichtiges Ereignis für L&S-Aktionäre ist zunächst einmal die HV. Immerhin steht die Ausschüttung einer Dividende von 1,17 Euro je Anteilschein auf der Agenda. Beim gegenwärtigen Kurs von 17,85 Euro entspricht das einer Verzinsung von 6,5 Prozent. Angesichts einer so hohen Rendite besteht jedoch die Gefahr, dass etliche Anleger nach der HV erst einmal Kasse machen und den Dividendenabschlag so durch zusätzlichen Verkaufsdruck aufblähen. Zuletzt bekamen die Investoren des Druckerkartuschenherstellers Turbon diesen Effekt zu spüren. Ein KGV von rund zehn und ein von boersengefluester.de ermittelter Buchwert von immerhin 7,75 Euro je Aktie sind – neben der auch für 2015 zu erwartenden knackigen Dividende – jedoch gute Argumente für den Anteilschein von Lang & Schwarz.
Ein entspanntes Investment ist die Aktie von Paragon nicht unbedingt. Im laufenden Jahr schwankte der Kurs grob zwischen 15 und 20 Euro. Gemessen an dieser Volatilität entwickeln sich die Geschäfte des Automobilzulieferers ganz beständig – und zwar in die richtige Richtung. Zum Halbjahr kam Paragon bei einem Erlösplus von 18,2 Prozent auf 44,62 Mio. Euro auf ein Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) von 3,84 Mio. Euro – nach 1,50 Mio. Euro in der entsprechenden Vorjahresperiode. „Die hohen Investitionen der vergangenen Jahre zahlen sich nun immer stärker aus”, sagt Klaus Dieter Frers, Vorstandsvorsitzender von Paragon. Die bisherige Prognose für das Gesamtjahr, die Erlöse von bis 100 Mio. Euro sowie eine operative Rendite von rund zehn Prozent vorsieht, hat weiter Bestand. „Die Auftragslage und die Aussichten der einzelnen Geschäftsbereiche sind weiterhin positiv und übertreffen in machen Bereichen sogar die eigenen Erwartungen”, heißt es im Halbjahresbericht. Nicht einverstanden ist Paragon mit dem Ende Mai von „BBB–” auf „BB+” gesenktem Creditrefom-Rating für die Paragon-Anleihe. „Aus Sicht des Vorstands ist die Bewertung zu kurzsichtig und berücksichtigt nicht die Notwendigkeit, durch Investitionen nachhaltiges Wachstum zu erzeugen.” Gegen die Bewertung der Paragon-Aktie lässt sich hingegen wenig sagen. Gegenwärtig werden die Delbrücker mit dem Faktor 10 vom Enterprise Value (Börsenwert plus Nettofinanzschulden) auf das für 2015 zu erwartende EBIT gehandelt. Das ist absolut im Rahmen. Lediglich das Kurs-Buchwert-Verhältnis (KBV) von 4,3 bewegt sich deutlich oberhalb des Sektorschnitts. Summa summarum ist Paragon im Stammgeschäft mit Sensoren und Cockpitteilen gut unterwegs und der Hoffnungsträger Batteriepacks nimmt auch zunehmend Konturen an. Wir bleiben daher bei unserer Einschätzung: Kaufen mit Kursziel 20 Euro. Lediglich die hohe Schwankungsbreite beim Aktienkurs gefällt uns nicht so sehr. Dabei liegen Anleger, die Anfang Januar eingestiegen waren, mit rund einem Viertel vorn.
19. August, 2015
Michael Lehmann, Vorstandsvorsitzender von Hyrican Informationssysteme, dürfte rot angelaufen sein, als er die Gegenanträge seines unliebsamen Großaktionärs Deutsche Balaton zur Hauptversammlung am 28. August 2015 gelesen hat. Die Beteiligungsgesellschaft fordert nicht nur den Wirtschaftsprüfer wegen „Verdachts auf Gefälligkeitsprüfungen” zu wechseln, sondern will Vorstand und Aufsichtsrat des IT-Spezialisten auch gleich die Entlastung verweigern. Außerdem drängen die Heidelberger darauf, statt der vorgeschlagenen Minidividende von 0,04 Euro, die üppig gefüllten Konten zu räumen und eine Dividende von 2,75 Euro pro Anteilschein auszukehren. Spannend wird, ob die Deutsche Balaton mit ihren Ansinnen durchkommt. Offiziell hält die Gesellschaft 43 Prozent der Aktien an der extrem verschlossenen Hyrican. Knackpunkt des Streits zwischen den Parteien sind unter anderem zwei, nach Auffassung von Balaton, völlig überflüssige Kapitalerhöhungen unter Ausschluss des Bezugsrechts, mit denen Firmenlenker Lehmann die Balatons auf Distanz halten wollte. Das Landgericht Erfurt hatte im April 2014 festgestellt, dass die Kapitalerhöhungen nichtig sind. Dagegen wiederum hatte Hyrican Berufung eingelegt. Eine abschießende Beurteilung steht noch aus. Das OLG Thüringen hat Anfang Juni 2015 in einer mündlichen Verhandlung jedoch dazu tendiert, der Auffassung von Balaton Recht zu geben. Immerhin geht es in Summe um 850.000 neue – Lehmann zurechenbare – Aktien, bei einer Gesamtstückzahl von 4.850.000 Stück. Je nachdem, ob diese zusätzlichen Aktien nun tatsächlich stimmberechtigt sind, könnten sich die entsprechenden Mehrheiten verschieben. Auf jeden Fall wird es eine knappe Kiste. Die Manager der Deutschen Balaton gelten als ausgebuffte Nebenwerteprofis, denen immer wieder clevere Deals gelingen. Aber längst nicht alles geht glatt, und so hängt der Aktienkurs der Deutschen Balaton schon seit mehr als zwei Jahren in einer Seitwärtsrange fest. Noch unerfreulicher sieht der Chart von Hyrican aus. Kein Wunder, denn die IR-Aktivitäten hat das Unternehmen aus Kindelbrück (Thüringen) quasi auf Null eingedampft. Dabei gilt Hyrican mit seinen Bilanzrelationen als Value-Wert.
In starker Verfassung präsentiert sich die Aktie von Müller – Die lila Logistik. Dabei hat der Logistikdienstleister mit seinen Halbjahreszahlen für keine große Überraschung gesorgt. Umsatz und Ergebnis lagen im Rahen der Erwartungen. Für das Gesamtjahr hat die Gesellschaft ihre Prognosen bestätigt, wonach bei Erlösen zwischen 125 und 130 Mio. Euro mit einem Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) in einer Bandbreite von 4,8 bis 5,6 Mio. Euro zu rechnen ist. Die Erwartungen der Börsianer sind jedoch eher im oberen Bereich der genannten Spannen anzusiedeln. Bewertungstechnisch wäre aber sogar noch alles im Lot, wenn Müller – Die lila Logistik nur im mittleren Bereich abschließen würde. Die Marktkapitalisierung beläuft sich auf gut 54 Mio. Euro. Bezogen auf die Relation von Enterprise Value zu EBIT für 2015 ist der Small Cap zwar etwas höher bewertet als beispielsweise Logwin. Dafür bietet Müller – Die lila Logistik dividendenorientierten Anlegern bereits seit 2010 eine Ausschüttung von 0,15 Euro pro Anteilschein, was auf eine Rendite von mehr als zwei Prozent hinausläuft. Boersengefluester.de traut dem Titel weiterhin gute Kurschancen zu.
18. August, 2015
Einen auf die Mütze bekommen hat mit der Vorlage des Halbjahresberichts die Aktie von msg life. Dabei hat der Experte für Lebensversicherungssoftware keine besonders schlechten Zahlen vorgelegt und die bisherigen Prognosen für 2015 und 2016 bestätigt. Dennoch haben sich einige Investoren für das zweite Quartal 2015 mehr erhofft. Schließlich lag das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) mit 973.000 Euro um fast 48 Prozent unter dem vergleichbaren Vorjahreswert. Trotz des Rückstands im zweiten Jahresviertel bleibt das Management aber bei seiner Vorschau, wonach für 2015 bei Erlösen von 105 Mio. Euro mit einem EBITDA von 8 Mio. Euro zu rechnen ist. Im kommenden Jahr peilt die Gesellschaft aus Leinfelden-Echterdingen dann ein EBITDA zwischen 8,5 und 10,5 Mio. Euro an. Um die Erwartungen der Analysten zu treffen, sollte msg life hier jedoch eher den oberen Bereich touchieren. Bewertungsmäßig kommt der Small Cap ganz ansprechend daher. Die Marktkapitalisierung beträgt knapp 63 Mio. Euro. Das Kurs-Buchwert-Verhältnis (KBV) beträgt nach dem jüngsten Kursabsacker auf 1,47 Euro ebenfalls 1,47. Das lässt sich gut merken. Der Buchwert je Aktie beträgt zum Halbjahr also 1,00 Euro. Wer den Titel im Depot hat, sollte unserer Meinung nach Ruhe bewahren und den Titel dort belassen. Das zuletzt von Warburg Research genannte Kursziel von 1,70 Euro halten wir für eine realistische Orientierungsmarke. Dennoch: Die attraktivere Wahl aus dem Markt für Versicherungs-IT-Lösungen scheint uns momentan der Anteilschein von Adesso zu sein.
17. August, 2015
Bereits Ende Juli hatte der in die Position des Vorstandsvorsitzenden beförderte Hans Joachim Theiß die Anleger von SMT Scharf darauf eingestellt, dass im laufenden Jahr bei Erlösen von 45 Mio. Euro nur mit einem „in etwa ausgeglichenen Ergebnis” zu rechnen sein. Grund: Theiß, der zuvor die Position des stellvertretenden Aufsichtsratschefs bekleidete, hatte zusätzlichen Abschreibungsbedarf in Höhe von insgesamt rund 2,5 Mio. Euro lokalisiert. Im nun vorgelegten Halbjahresbericht des Spezialisten für Transportsysteme für den Einsatz in Steinkohle- und Erzbergwerken spiegelt sich das in einem Betriebsergebnis von minus 2,3 Mio. Euro wider. Das Ergebnis je Aktie kippte per Ende Juni von plus 0,19 Euro auf minus 0,55 Euro. Dementsprechend verringert sich das Eigenkapital zur Jahresmitte auf 37,61 Mio. Euro. Das läuft auf einen Buchwert je Aktie von 8,96 Euro hinaus. Verglichen mit dem aktuellen Aktienkurs von 15,55 Euro ist das im Normalfall eine relativ moderate Relation. Allerdings zieht sich die Krise bei den Kunden aus dem Rohstoffsektor nun schon länger hin als gedacht und SMT Scharf ist weit entfernt von früheren Renditeniveaus. Folglich schwindet der Bonus, den die Investoren bei der Bewertung des Small Caps bereit sind zu akzeptieren. Um gegenzusteuern, sucht Theiß nach neuen Erlösquellen und prüft das Kerngeschäft mit Einschienenhängebahnen, um es für „weitere bergbaunahe Märkte zu öffnen”. Näher will sich das Unternehmen zum gegenwärtigen Zeitpunkt hier jedoch nicht in die Karten schauen lassen. Und so lässt sich nur spekulieren, ob SMT Scharf in Bereiche wie zum Beispiel den Kalibergbau oder auch ganz andere Sektoren vordringen will. Grundsätzlich sind solche Überlegungen positiv zu werten, auch wenn sie zunächst einmal mit zusätzlichen Investitionen verbunden sind. Wer den Titel im Depot hat, sollte engagiert bleiben. Allerdings wird es wohl noch eine Weile dauern wird, bis sich die Zahlen nachhaltig besser darstellen. Wichtigste Aktionärsgruppe von SMT Scharf ist die Shareholder Value Beteiligungen AG sowie die ihr nahestehende Fondsgesellschaft Axxion. 72,55 Prozent der Aktien befinden sich bei dem früheren SDAX-Titel im Streubesitz.
Beim Wettanbieter Mybet Holding lautet die Herausforderung weiterhin, den Spagat zwischen Investitionen in leistungsfähigere Technik und ein attraktiveres Produktangebot sowie einer Steigerung der Ertragskraft hinzubekommen. Komplett synchron ist das kaum möglich, und so werden die Hamburger im laufenden Jahr mit einem Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) von „maximal” minus 0,5 Mio. Euro abschließen, wie der neue Vorstandschef Zeno Osskó zur Vorlage der Halbjahreszahlen sagt. Damit hat er den bisherigen Ausblick bestätigt. Große Hoffnungen knüpft Osskó dabei an die Kooperation mit Amelco. Das Softwareunternehmen aus England hat sich unter anderem auf Sportwetten spezialisiert und stellt die neue Wettplattform von Mybet. So wie es derzeit aussieht, wird Mybet im laufenden Jahr eher das obere Ende der avisierten Erlösspanne von 70 bis 75 Mio. Euro erreichen. Das ist allerdings keine großartige Überraschung und wurde bereits im Q1-Bericht so kommuniziert. Dennoch zeigen die Halbjahreszahlen mit Umsätzen von 36,3 Mio. Euro und einem EBIT von minus 0,76 Mio. Euro in die richtige Richtung. Immerhin agierte Mybet im zweiten Quartal 2015 bereits leicht oberhalb der Gewinnschwelle. Der Vergleich mit dem entsprechenden Quartal des Vorjahrs, als ein EBIT von minus 0,69 Mio. Euro anfiel, ist nur begrenzt aussagekräftig, weil Mybet damals im Zuge der Fußball-WM in Brasilien überdurchschnittlich viel ins Marketing investierte. Immerhin: Am Kapitalmarkt hat sich die Stimmung nach dem überraschend schnellen Abschied von Alt-CEO Sven Ivo Brinck spürbar beruhigt. Die Notiz der Mybet-Aktie macht sogar Usancen, zurück über die Marke von 1 Euro zu klettern. Noch lässt sich allerdings nicht sagen, ob die Trendwende nachhaltig ist. Umso interessanter ist ein Blick auf die börsennotierte Tochter pferdewetten.de, bei der es seit einiger Zeit richtig knackig läuft. Zum Halbjahr hatte CEO Pierre Hofer die EBIT-Messlatte für 2015 auf 1,7 bis 2,0 Mio. Euro erhöht. Die vorherige Bandbreite lag zwischen 1,4 und 1,8 Mio. Euro. Mybet ist mit 52,17 Prozent an pferdewetten.de beteiligt. Umgerechnet in Marktkapitaliserung heißt das: Mehr als 38 Prozent des Börsenwerts der Mybet werden gegenwärtig durch das Engagement bei pferdewetten.de abgedeckt. Eine kuriose Situation, wenn man bedenkt, dass die Düsseldorfer vor nicht allzu langer Zeit noch mit dem Rücken zur Wand standen und Mybet sein pferdewetten.de-Engagement am liebsten beendet hätte. Angesichts der jüngsten Entwicklung stufen wir die Aktie von Mybet auf „Halten” herauf. Die Analysten von Montega Research sind sogar etwas zuversichtlicher und raten mit Kursziel 1,10 Euro zum Einstieg bei Mybet. Die Handlungsempfehlung von boersengefluester.de für den Small Cap von pferdewetten.de lautet weiterhin „Kaufen”.
13. August, 2015
Für die Aktionäre von Turbon gab es in diesem Jahr so etwas wie einen doppelten Dividendenabschlag. Zunächst einmal ging die Notiz des Spezialisten für Druckerpatronen am Tag vor der Hauptversammlung (HV) am 25. Juni 2015 um mehr als sieben Prozent in die Knie. Unmittelbar nach der HV sackte die Notiz dann noch einmal um 3 Euro ab – obwohl die Gewinnbeteiligung „nur” 2 Euro pro Anteilschein ausmachte. Ganz ungewöhnlich ist so ein Phänomen bei dividendenstarken Nebenwerten allerdings nicht. Erst wollen alle Anleger vor der HV rein – und mindestens genauso groß ist das Gedränge dann nach der Ausschüttung. Bei Turbon mündete dieses Verhalten innerhalb weniger Tage in einem Rutsch von 22,50 auf 18 Euro. Auf diesem Niveau hat die Notiz mittlerweile jedoch einen schönen Boden ausgebildet und neigt nun wieder Richtung Norden. Aus fundamentaler Sicht sind höhere Kurse überhaupt kein Problem, auch wenn die Gewinnentwicklung 2015 nicht an das durch Sondereffekte positiv beeinflusste Vorjahr heranreichen kann. Zum Halbjahr weist das Unternehmen aus Hattingen an der Ruhr bei einem Erlösplus von 6,6 Prozent einen Gewinn vor Steuern von 3,4 Mio. Euro aus. Das entspricht einem Rückgang von knapp 35 Prozent gegenüber dem vergleichbaren Vorjahreswert. „Die Umsatz- und Ergebniszahlen im ersten Halbjahr liegen weiterhin voll im Plan”, betont das Management. Für das Gesamtjahr bleibt demnach die bisherige Prognose bestehen, wonach bei Erlösen von 110 Mio. Euro mit einem Ergebnis vor Steuern von mindestens 6,5 Mio. Euro zu rechnen sei. Neben der Währungsentwicklung von Dollar und thailändischem Baht, wird entscheidend sein, wie Turbon bei der Integration der US-Gesellschaft International Laser Group vorankommt. Zuletzt gab es hier aber gute Fortschritte. Zudem sollten Anleger wissen, dass Vorstandssprecher Aldo C. DeLuca nicht unbedingt für besonders forsche Prognosen bekannt ist. Demnach wäre ein Bruttoergebnis von genau 6,5 Mio. Euro fast schon eine Enttäuschung. Aber selbst für diesen Fall, würde – bei einer Steuerquote von 35 Prozent – ein Überschuss von 4,2 Mio. Euro stehen bleiben. Das entspräche einem Ergebnis je Aktie von knapp 1,30 Euro. Da Turbon bedingt durch die Aktionärsstruktur für eher großzügige Ausschüttungen bekannt ist, sollte die Sockeldividende von 0,80 Euro pro Anteilschein also nicht gefährdet sein. Auf einen neuerlichen Bonus sollten sich Investoren dagegen nicht unbedingt einrichten. Interessant ist zudem der Einschub beim Ausblick, wonach Turbon den Markt nach potenziellen Übernahmekandidaten sondiert. Im Bericht zum ersten Quartal war an dieser Stelle noch nichts davon zu lesen. Wir bleiben dabei: Ein KGV von weniger als 13, eine Dividendenrendite von vermutlich mehr als vier Prozent sowie ein Kurs-Buchwert-Verhältnis (KBV) von unter drei sind ein attraktives Gesamtpaket. Bleibt der Hinweis auf die im Normalfall vergleichsweise niedrigen Handelsumsätze. Also: Nur mit Limit ordern!
Gute Nachrichten zum Halbjahr kommen von Constantin Medien. Nach sechs Monaten erzielt die Gesellschaft ein Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) von 9,73 Mio. Euro, wobei allein das zweite Quartal 5,16 Mio. Euro dazu beisteuerte. Für das Gesamtjahr zeigt sich Vorstandschef Bernhard Burgener nun optimistischer als bislang und kündigt ein Ergebnis zwischen 2 und 4 Mio. Euro an. Bislang lag die Messlatte für das Nettoergebnis zwischen 0 und 2 Mio. Euro. Beim Umsatz bleibt Burgener in der zuletzt genannten Spannbreite von 450 bis 490 Mio. Euro. Die Nettoverschuldung hat sich gegenüber dem Auftaktviertel mit 30,4 Mio. Euro zwar wieder spürbar erhöht, liegt aber noch signifikant unter dem Vorjahresschlusswert von 91,4 Mio. Euro. Kapitalisiert ist Constantin Medien derzeit mit rund 160 Mio. Euro. Rund 110 Mio. Euro entfallen dabei rechnerisch auf die 52,39-prozentige Beteiligung an Highlight Communications. Boersengefluester.de rät bei Constantin zum Einstieg. Highlight ist für uns eine gute Halten-Position. Die kürzlich vorgelegten Zahlen der Schweizer bewegten sich im Rahmen der Erwartungen. Für Constantin wiederum wird die Übertragung der UEFA Europa League über den Sender SPORT1 ein wichtiges Ereignis. Immerhin sind zugkräftige deutsche Clubs mit am Start. Im Filmbereich sind die Fortsetzung von „Fack Ju Göhte” sowie die Verfilmung des Bucherfolgs „Er ist wieder da” im zweiten Halbjahr wichtige Ereignisse. Der positive Newsflow sollte also anhalten. Die Chancen stehen demnach gut, dass die Constantin-Aktie ihre Konsolidierungsphase beendet und nach oben ausbricht.
11. August, 2015
Normalerweise trennen die Stamm– und die Vorzugsaktien von Ahlers nur wenige Cent. Meist sind dabei die stimmrechtslosen Vorzüge des Modeunternehmens ein wenig teurer – auf mehr als fünf Prozent dehnt sich der Spread aber nur selten aus. Umso bemerkenswerter ist der jüngste Kurssprung der Stämme. Am 11. August 2015 kostete die mit Stimmrecht ausgestattete Gattung in der Spitze mit 9,74 Euro plötzlich um fast 16 Prozent mehr als die Vorzüge (8,42 Euro) – und das bei vergleichsweise hohen Handelsumsätzen. Spekulationen, wonach beide Aktiengattungen zusammengelegt werden könnten, gibt es eigentlich nicht am Markt. Auch ist uns keine Empfehlung für den eher marktengen Small Cap bekannt. Die Aktionärsstruktur beider Gattungen ist durch die der Gründerfamilie Ahlers zurechenbare WTW-Beteiligungsgesellschaft geprägt. An den Stämmen hält WTW 76,3 Prozent, bei den Vorzügen sind ihr 20,7 Prozent zuzurechnen. Ein gutes Investment waren die Ahlers-Aktien zuletzt aber nicht. Die Herforder leiden unter den Einbußen im Russlandgeschäft und haben sich außerdem dazu entschieden, den Vertrieb der Marke Gin Tonic einzustellen. Unterm Strich wird das im laufenden Geschäftsjahr zu einem deutlich schwächeren Ergebnis führen. Trotzdem hat das Management um Stella Ahlers eine „zufriedenstellende Dividende” in Aussicht gestellt. Nach Schätzungen von boersengefluester.de ist zwar mit einer Kürzung zu rechnen, letztlich sollte die Rendite (bezogen auf die aktuelle Notiz) aber oberhalb von drei Prozent liegen. Mittlerweile hat sich der Kursabstand zwischen Stämmen und Vorzügen mit 6,5 Prozent auch wieder auf ein halbwegs normales Niveau angenähert. Noch gibt es bei den Aktien von Ahlers keinen zwingenden Grund für den Einstieg. Ganz allmählich nähert sich der runtergeprügelte Wert aber einem Niveau, wo man das Papier zumindest mal auf die Beobachtungsliste nehmen sollte. Der Buchwert je Aktie liegt bei gut 7 Euro.
Kraftvoller Ausbruch der Logwin-Aktie: Beinahe vier Monate hangelte sich die Notiz des Logistikunternehmens knapp unter der Marke von 2 Euro, ohne diese Hürde jedoch zu touchieren. Offensichtlich hat der Titel nun genügend Kraft gesammelt, denn mit Schwung ging es nun bis auf rund 2,15 Euro. Dabei reagierte Aktie mit ein paar Tagen Verspätung auf die Vorlage des Halbjahresberichts. Positive Sondereffekte aus dem ersten Quartal 2015 trugen mit dazu bei, dass Logwin nach sechs Monaten auf ein Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITA) von 16,95 Mio. Euro kam – verglichen mit 12,28 Mio. Euro im entsprechenden Vorjahreszeitraum. Das Ergebnis je Aktie kam von 0,05 auf 0,08 Euro voran. Den Ausblick formuliert das über die Delton AG mehrheitlich dem Industriellen Stefan Quandt gehörende Unternehmen weiter sehr zurückhaltend und stellt für 2015 eine „leichte operative Ergebnisverbesserung“ in Aussicht. Das Marktumfeld bezeichnet die Gesellschaft als weiterhin „äußerst herausfordernd“. Boersengefluester.de hatte das Papier dennoch mehrfach zum Kauf empfohlen. Grund: Zum einem verfügt Logwin bei einer Marktkapitalisierung von aktuell 307 Mio. Euro über eine Nettoliquidität von 34,6 Mio. Euro. Gemessen daran wird der Small Cap vermutlich mit einem Faktor von deutlich weniger als zehn auf das für 2015 zu erwartenden operative Ergebnis bewertet. Außerdem läuft noch bis Ende September ein umfangreicher Aktienrückkauf. Bislang hat Logwin das Programm erst zu rund einem Drittel ausgeschöpft. Offen ist, ob die Prime-Standard-Gesellschaft mit Sitz in Luxemburg den Zeitraum offiziell ausdehnen wird. Zudem bleibt die Spekulation, dass womöglich auch Stefan Quandt seinen Anteil über die Börse aufstockt. Unterm Strich bietet die Logwin-Aktie damit weiterhin eine gute Chance-Risiko-Relation.
06. August, 2015
Kräftig Federn gelassen hat in den vergangenen Tagen der Aktienkurs von SHS Viveon. Im Tief sackte die Notiz von rund 8 auf 6,40 Euro. Grund waren die enttäuschenden Halbjahreszahlen der Münchner. Bei einem Umsatzplus von 9,3 Prozent auf 12,1 Mio. Euro blieb das Betriebsergebnis mit minus knapp 538.000 Euro tief im roten Bereich. „Die finanziellen Ergebnisse im ersten Halbjahr 2015 liegen hinter unseren Erwartungen”, räumte Vorstandschef Stefan Gilmozzi ein. Als Belastung entpuppten sich einmal mehr höher als gedachte Material- und Personalaufwendungen für Festpreisprodukte. Aber auch die Neu-Lizenzverkäufe liefen nicht so wie erhofft. SHS Viveon ist ein Spezialist für Softwaresysteme, mit denen sich etwa die Bonität von Kunden bei Onlinebestellungen ermitteln lässt. Aber auch die potenziell abwanderungswilligen Kunden werden mit Hilfe von SHS Viveon identifiziert. Vor allem für große Konzerne sind das enorm wichtige Informationen – entsprechend umfangreich sind Rollouts für solche Systeme. Für ein relativ kleines Unternehmen wie SHS Viveon ist das nicht immer ein Vorteil, zumal die wesentlichen Wettbewerber allesamt deutlich größer sind. Umso bemerkenswerter ist, welch gute Position sich SHS Viveon in den vergangenen Jahren erarbeitet hat. Keine Frage: Die Halbjahreszahlen waren enttäuschend. Allerdings sind die zweiten sechs Monate traditionell deutlich wichtiger. Daher könnte sich der Kursrutsch als übertrieben herausstellen. Zudem sollte das auf der jüngsten Hauptversammlung verlängerte und erweiterte Aktienrückkaufprogramm stabilisierend wirken. Für boersengefluester.de ist der Small Cap auf dem aktuellen Niveau daher eine gute Halten-Position. Der Börsenwert beträgt 14,4 Mio. Euro. Das entspricht dem Dreifachen des Buchwerts – eine nicht zu hohe Relation.
Gemessen am Mai-Hoch bei gut 26 Euro, gab es für die Aktionäre von MBB in den vergangenen Wochen einen Kursrückgang um knapp zwölf Prozent auf 23 Euro zu beklagen. Die am 1. Juli 2015 ausgezahlte Dividende von 0,57 Euro lindert das Minus nur zum Teil. Dennoch sehen die Perspektiven für den Anteilschein der Beteiligungsgesellschaft ganz passabel aus – selbst wenn im vorläufigen Sechs-Monats-Bericht Minuszeichen dominieren. So kam MBB zum Halbjahr bei einem Erlösrückgang von 10,6 Prozent auf einen Gewinn von 5,9 Mio. Euro, was ebenfalls einem Minus von 10,6 Prozent gegenüber dem entsprechenden Vergleichswert des Vorjahrs entspricht. Das Ergebnis je Aktie fiel von 1,01 auf 0,90 Euro zurück. Wichtig: Die Berliner betonen, dass Umsatz und Ergebnis die Erwartungen des Managements übertroffen haben. Zu einer Anhebung der bisherigen Gesamtjahresprognose, die einen Umsatz von 250 Mio. Euro sowie ein Ergebnis je Aktie von mindestens 1,75 Euro vorsieht, hat sich der als sehr konservativ geltende Vorstand freilich noch nicht durchringen können. Ebenfalls noch keinen Vorstoß hat MBB hinsichtlich weiterer Verstärkungen für das Beteiligungsportfolio gemacht – trotz einer Nettoliquidität von gegenwärtig 17,8 Mio. Euro. Verwaltungsratsmitglied Christof Nesemeier betonte zuletzt im Gespräch mit boersengefluester.de, dass MBB sich zwar nach geeigneten Kandidaten umsieht, die momentan aufgerufenen Preise aber regelmäßig überhöht seien. Inklusive des ebenfalls börsennotierten Automobilzulieferers Delignit gehören derzeit sechs Unternehmen zum Portfolio von MBB. Die Marktkapitalisierung der Berliner beträgt 148,5 Mio. Euro. Unter Berücksichtigung des Nettofinanzguthabens ergibt sich daraus ein Enterprise Value von 130,7 Mio. Euro. Das entspricht etwa dem 5,7fachen des für das laufende Jahr zu erwartenden Ergebnisses vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA). Vergleichbare Unternehmen wie Indus Holding oder Gesco kommen hier auf Basis unserer EBITDA-Prognosen für 2015 auf Multiples von 8,1 beziehungsweise 7,0. Wir bleiben also dabei: Die MBB-Aktie ist – auch für konservative Anleger – eine günstige Alternative aus dem Beteiligungssektor. Mit Sicht auf zwölf Monate lautet unser Kursziel 28 Euro. Das entspricht einem Potenzial von rund einem Viertel. Die Analysten von Hauck & Aufhäuser siedeln den fairen Wer für den Spezialwert mittlerweile sogar bei 30 Euro an.
02. August, 2015
Seit mittlerweile fünf Monaten hängt der Aktienkurs von PEH Wertpapier in einer Seitwärtsbewegung fest. Per saldo handelt es sich bislang aber trotzdem um ein sehr gutes Jahr für die Anteilseigner des Vermögensverwalters mit Sitz im Frankfurter Westend. Verglichen mit dem Niveau zu Jahresbeginn entspricht die gegenwärtige Notiz von 24,50 Euro nämlich einem Plus von rund 21 Prozent. Hinzu kommt die Dividende von immerhin 0,70 Euro nach der Hauptversammlung am 22. Juni 2015. Zudem stehen die Chancen gut, dass die PEH-Aktie neuen Schwung aufnimmt. Die Halbjahreszahlen machen jedenfalls erneut einen starken Eindruck. So kletterte der Gewinn vor Steuern von 1,5 auf 3,7 Mio. Euro. Damit bewegt sich PEH schon jetzt annähernd auf dem von Vorstandschef Martin Stürner eigentlich erst für 2016 avisierten Niveau von 4,0 bis 4,5 Mio. Euro. Bewertungstechnisch weiß der Small Cap ohnehin zu überzeugen. Gemäß der Vorgabe, dass 40 bis 60 Prozent des Gewinns in Form von Dividenden wieder ausgeschüttet werden, dürfte die Dividende für 2015 wohl bei mindestens 0,80 Euro anzusiedeln sein. Damit käme der Titel auf eine Rendite von mehr als drei Prozent. Das Kurs-Buchwert-Verhältnis (KBV) beträgt knapp drei. Der österreichische Asset-Manager C-Quadrat kommt hier auf einen Faktor von fast vier. Boersengefluester.de bestätigt daher die Kaufen-Einschätzung für die PEH-Aktie. Und sollte die Notiz die Marke von 25 Euro signifikant durchbrechen, würden womöglich sogar noch einige eher charttechnisch motivierte Investoren auf den Titel aufmerksam.
Nach längerer Zeit im Penny-Stock-Terrain hat der Kurs von ad pepper media die 1-Euro-Marke nun mit Schwung von unten nach oben durchstoßen. Die bereits Mitte Juli vorgelegten Halbjahreszahlen des Spezialisten für Online-Marketingmaßnahmen zeigten eine unerwartet deutliche Umsatzdynamik im zweiten Quartal. Zudem erreichte ad pepper mit einem Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) von 97.000 ein leicht positives Ergebnis. Auf Sechs-Monats-Sicht bleibt das Unternehmen mit einem EBITDA von minus 196.000 aber noch immer im roten Bereich. Dennoch: Die Kostendisziplin der Nürnberger scheint zu greifen. Der angepeilte Break Even rückt also in Reichweite. Bewertungstechnisch ist der Small Cap schon immer eine Besonderheit. Grund: Die Marktkapitalisierung von 25,3 Mio. Euro wird weitgehende durch die liquiden Mittel von zuletzt 19,3 Mio. Euro abgedeckt. Dabei ist ad pepper frei von Bankverbindlichkeiten. Die Rückschlagsgefahr ist also begrenzt. Als Kurshemmnis hat sich bislang aber die schwache operative Entwicklung gezeigt. Bei ad pepper gab es in den vergangenen Jahren jede Menge Veränderungen in Form von Firmenverkäufen (insbesondere das Technologieunternehmen Chrystal) und der Fokussierung auf das Bestandsgeschäft (Affiliate Marketing, Suchmaschinen-Optimierung etc.). Wer den Titel im Depot hat, sollte auf jeden Fall engagiert bleiben. Am 17. August legt die Gesellschaft den kompletten Sechs-Monats-Bericht vor. Dann sollte auch deutlicher werden, woher der jüngste Umschwung bei den Zahlen kommt.