Archiv Juni 2016 – Kursbewegende Meldungen in kompakter Form

29. Juni, 2016

Pünktlich zur Hauptversammlung (HV) am 30. Juni 2016 kommt der Aktienkurs von Nabaltec in Schwung und hat die Marke von 15 Euro zurückerobert. Damit befindet sich der Anteilschein nur noch leicht unterhalb des Niveaus vom Jahresbeginn. Wichtigste Erlösquelle des Unternehmens aus Schwandorf nördlich Regensburg sind mit einem Anteil von etwa zwei Drittel flammhemmende Füllstoffe. Der Rest entfällt auf keramische Rohstoffe mit verschiedenen Anwendungen: vom Automobilbereich bis hin zur Beimischung als Schleifmittel in Zahncremes. Bewertungstechnisch gibt es gegen den Small Cap nichts einzuwenden, auch wenn die Prognosen wegen des Konkursverfahrens des texanischen Rohstofflieferanten Sherwin Alumina mit einer stattlichen Portion Unsicherheit versehen sind. Möglicherweise wird der Vorstand auf der HV die Auswirkungen schon etwas näher beziffern können. Die Zahlen zum Auftaktviertel 2016 waren – zumindest auf der Umsatzseite – in Ordnung. Da das entsprechende Vorjahresergebnis allerdings durch Währungseffekte positiv beeinflusst wurde, lag Nabaltec beim operativen Gewinn noch um mehr als ein Viertel unter dem 2015-Vergleichswert. Die Dividende für 2015 beträgt 0,15 Euro (Vorjahr: 0,12 Euro) je Anteilschein, womit es das Papier auf eine Rendite von 1,0 Prozent bringt. Dividendenfans werden da wohl nicht gleich hellhörig. Dafür überzeugt uns Nabaltec bei Kennzahlen wie Enterprise Value/EBITDA oder auch dem Kurs-Buchwert-Verhältnis. Boersengefluester.de bleibt dabei: Die Aktie hat ein ansprechendes Chance-Risiko-Verhältnis. Das Kursziel der Analysten von Hauck & Aufhäuser beträgt zurzeit 19 Euro.






28. Juni, 2016

Mal abgesehen von Grammer und Stabilus: Mit den Aktien der meisten Automobilzulieferer fuhren die Anleger im laufenden Jahr Verluste ein. Da macht auch der Anteilschein von Paragon keine Ausnahme, selbst wenn sich das Minus von gut 15 Prozent – zumindest verglichen mit den Top-Verlierern Leoni, ElringKlinger, Schaeffler und EDAG Engineeering Group – noch einigermaßen in Grenzen hält. Operativ läuft es für Paragon dabei ziemlich rund. Negative Folgen des Abgasskandals haben die Ostwestfalen nach letzten Informationen bislang nicht zu spüren bekommen. Die wichtigsten Kunden von Paragon sind Audi, Volkswagen, Porsche, BMW, Daimler, Johnson Controls (JCI) und Vossloh. Künftig könnte sich sogar ein Unternehmen aus einer ganz anderen Branche in die Liste der wichtigsten Partner einreihen. Immerhin hat Paragon jetzt für ihre US-Batterietochter Voltabox eine Kooperation mit dem amerikanischen Bergbauausrüster Joy Global geschlossen. Demnach soll Voltabox Batteriesysteme für Fahrzeuge und Maschinen entwickeln, die im Untertageabbau eingesetzt werden. Erste Auslieferungen sind im Geschäftsjahr 2017 geplant. Joy Global gehört zur Vergleichsgruppe von SMT Scharf, allerdings sind die Amerikaner – gemessen am Umsatz – rund 57 (!) mal so groß wie der deutsche Hersteller von Transportsystemen für den Einsatz im Bergbau. Ausreichend Potenzial ist also vorhanden. „Die Bergbauunternehmen bemühen sich weltweit um eine höhere Sicherheit und eine Senkung ihrer Produktionskosten zur Verbesserung ihrer Gesamtrentabilität. Darüber hinaus stellen Umweltauflagen und steigende Sicherheitsanforderungen in vielen Ländern große Herausforderungen dar. Deshalb ändert der großflächige Einsatz der Batteriesysteme von Voltabox die Spielregeln“, sagt Klaus Dieter Frers, Vorstand und Großaktionär von Paragon. Für die Delbrücker sind Kooperationen wie jetzt mit Joy Global ein wichtiges Mittel, um das Unternehmen unabhängiger von den konjunkturellen Schwankungen des Automobilsektors zu machen. So sollen die Batteriesysteme von Voltabox schwerpunktmäßig in Trolleybussen oder auch Transportfahrzeugen wie Gabelstaplern eingesetzt werden. Bewertungstechnisch bleibt die Aktie von Paragon für boersengefluester.de ein attraktives Investment – wenn auch erst mit Blick auf die Zahlen ab 2017. So rechnen die Analysten von EQUI.TS für 2018 mit einem Ergebnis je Aktie von 1,77 Euro. Demnach käme der Small Cap auf ein 2018er-KGV von rund 15. Wir bleiben bei unserer Kaufen-Einschätzung.


Der Rutsch ins Penny-Stock-Terrain macht es für die Aktie von Telegate vermutlich noch schwerer, wieder auf die Beine zu kommen. Daran ändert wohl auch die anstehende Umfirmierung in 11 88 0 Solutions AG nichts. Letztlich steckt der Auskunftsdienstleister noch immer in der alten Zwickmühle: Das klassische Auskunftsgeschäft schmilzt weiter zusammen und als digitaler Marketingdienstleister für kleinere und mittlere Unternehmen verdient Telegate – auch aufgrund der hierfür notwendigen Investitionen – bislang kein Geld. So kalkuliert die Gesellschaft für 2016 insgesamt mit einem Netto-Cashflow in einer Bandbreite von minus 6,3 bis minus 8,4 Mio. Euro. Immerhin betont der Vorstand, dass Telegate im Auftaktquartal 2016 „operativ große Fortschritte“ gemacht hat. Zudem spricht er im Vorwort des Zwischenberichts von einer „Aufbruchstimmung“, selbst wenn sie sich noch nicht in den harten Zahlen widerspiegelt. Stärkstes Argument für den Small Cap dürften derweil die – gemessen am Börsenwert – noch immer recht hohen finanziellen Reserven sein. So weist die Gesellschaft liquide Mittel (insbesondere angelegt in kurzlaufenden Geldmarkt- bzw. Rentenfonds) von insgesamt 16,8 Mio. Euro aus. Bankverbindlichkeiten hat Telegate nicht. Heruntergerechnet auf den einzelnen Anteilschein kommt der Titel damit auf ein Netto-Cash von 0,88 Euro – bei einem Aktienkurs von 0,97 Euro. Der Halbjahresbericht ist für den 4. August 2016 angesetzt. Boersengefluester.de ist gespannt, wann sich eine Trendwende in den Zahlen abzeichnet. Die Analysten von Oddo Seydler nannten in ihrer Studie vom März 2016 ein forsches Kursziel von 1,50 Euro.


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26. Juni, 2016

Die geplante Kapitalerhöhung von Sygnis zur Finanzierung der Expedeon-Übernahme nimmt immer konkretere Formen an. Mit 1,10 Euro – und damit niedriger als von uns vermutet – steht auch der Ausgabepreis für die bis zu 20,538 Millionen neuen Aktien des DNA-Spezialisten fest. Offizieller Start für die Kapitalerhöhung wird vermutlich der 29. Juni 2016 sein. Boersengefluester.de hatte zuletzt mehrfach über die Hintergründe der Expedeon-Übernahme berichtet – etwa HIER. Grundsätzlich handelt es sich unserer Meinung nach um einen strategisch sinnvollen Zusammenschluss. Die Analysten von GBC aus Augsburg trauen der Sygnis-Aktie ein sehr sportliches Kursziel von 3,95 Euro zu.



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24. Juni, 2016

Eine Barkapitalerhöhung ist auf dem aktuellen Kursniveau für DEAG Deutsche Entertainment wohl kaum opportun. Und so setzt der Konzertveranstalter auf ein anderes Finanzierungsinstrument: Die Ausgabe von Wandelschuldverschreibungen. So sollen „Convertibles“ im Gesamtnennbetrag von 5,1 Mio. Euro – ausgestattet mit einem Zinscoupon von 6 Prozent und einer Mindestlaufzeit von zwei Jahren – bei Profianlegern platziert werden. Der Wandlungspreis beträgt 3,50 Euro. „Abhängig vom Erreichen eines Kursziels von 4,20 Euro besteht am Ende der Laufzeit eine Wandlungspflicht zu einem Wandlungspreis von ebenfalls 3,50 Euro“, betonen die Berliner darüber hinaus. Insgesamt könnte sich die Zahle der umlaufenden Aktien durch die Schuldverschreibung um knapp neun Prozent erhöhen. Abzuwarten bleibt, wie sich die Geschäfte des zu DEAG gehörenden britischen Konzertveranstalters Raymond Gubbay entwickeln werden. Auch ist boersengefluester.de gespannt, ob es perspektivisch tatsächlich zu einem Zweitlistung an der Londoner Alternativbörse AIM kommen wird. Nach dem Katastrophen-Abschluss 2015 befindet sich DEAG momentan auf Turnaroundkurs. Auf dem Parkett wird es aber wohl noch einige Zeit dauern, bis sich die Gesellschaft wieder den guten Ruf erarbeitet hat, den sich die Firma in den Jahren 2013/14 erarbeitet hat. Per saldo ist der Titel für uns momentan eine Halten-Position.


Überraschende Botschaft von Christoph Gerlinger, dem CEO der Venture-Capital-Gesellschaft German Startups Group: „Der Brexit ist eine gute Nachricht für die deutsche Startup-Szene. Wir rechnen sowohl mit der deutlichen Verringerung der Neuansiedlung von Startups in London zu Gunsten von Berlin als auch mit dem Zuzug erfolgreicher Londoner Startups. Das dürfte in besonderer Ausprägung für den dynamischen Sektor der FinTechs zutreffen.“ Auch mit Blick auf das operative Geschäft, die Bewertungen und Finanzierungen seiner Portfolio-Unternehmen befürchtet Gerlinger keine unmittelbaren Konsequenzen. Per saldo dürften sich positive und negative Effekte bei allen größeren deutschen Startups mit Aktivitäten in England gegenseitig aufheben. Losgelöst davon ist aber auch der Aktienkurs der German Startups Group (GSG) nach einem rasanten Börsenstart im November 2015 unter die Räder gekommen und hat nun sogar das Emissionsniveau von 2,50 Euro leicht unterschritten. Mit ein Grund für die Kurswende waren die nicht gerade ermutigenden Nachrichten von Branchengrößen wie Rocket Internet. Zumindest auf dem Börsenparkett bleiben Venture-Capital-Gesellschaften also ein schwieriges Thema. Dabei hat die GSG in den vergangenen Monaten einige gute Nachrichten – etwa den Einstieg bei dem Online-Auktionshaus Auctionata – im Köcher gehabt. Zudem besitzen die Berliner einen kleinen Anteil an dem vor dem Listing in Singapur stehen Social-Trading-Spezialisten ayondo. Für boersengefluester.de bleibt die Aktie der German Startups Group jedenfalls eine Wette wert.



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Dividendenrendite 52-Wochen-Performance Marktkapitalisierung

23. Juni, 2016

In Windeseile hat die JDC Group einen „Zehn-Prozenter“ zu je 6 Euro bei institutionellen Investoren platziert. Durch die prospektfreie Kapitalerhöhung flossen dem Finanzdienstleister brutto rund 6,5 Mio. Euro zu. Insgesamt erhöht sich die Aktienzahl durch die Transaktion auf 11.934.971 Stück. Mit dem Geld wollen die Wiesbadener in erster Linie weitere Versicherungsbestände kaufen – auf diesem Feld ist die JDC Group ohnehin sehr aktiv. Zudem positioniert sich das Unternehmen durch den Erwerb von Vergleichsportalen wie geld.de oder der Finanz-App allesmeins als eine Mischung aus Finanzvertrieb und FinTech-Company. An der Börse kommt die Story gut an, allerdings spielt JDC die Investor-Relations-Klaviatur auch geschickt aus. Unterstützung bekommt die Gesellschaft von Hauck & Aufhäuser, die den Small Cap nicht nur mit einem sportlichen Kursziel 10,50 Euro zum Kauf empfehlen, sondern auch die jüngste Kapitalmaßnahme begleitet haben. Der Börsenwert der im Entry Standard gelisteten Gesellschaft beträgt momentan rund 74 Mio. Euro. Das entspricht etwa dem 2,5fachen des Eigenkapitals. Bezogen auf die Prognose von Hauck & Aufhäuser für den 2017er-Nettogewinn von 6,4 Mio. Euro würde sich ein KGV von rund 11,5 ergeben. Auch das ist ein nicht zu hoher Wert. Hinzu kommt die enorme relative Stärke des Aktienkurses. Per saldo sieht boersengefluester.de noch keinen Grund, bei dem Titel Kasse zu machen.




22. Juni, 2016

Einen neuen Ausbruchsversuch aus dem nun schon seit gut zwölf Monaten währenden Seitwärtskanal zwischen grob 16 und 19 Euro scheint der Aktienkurs von Nexus zu starten. Operativ ist der IT-Spezialist für Krankenhäuser und Reha-Einrichtungen über jeden Zweifel erhaben. Es gibt nur wenige Gesellschaften auf dem heimischen Kurszettel, die ähnlich nachhaltig wachsen. So kletterten die Erlöse in den vergangenen zehn Jahren von 26,1 auf 97,3 Mio. Euro. Parallel dazu zog der Überschuss von 0,8 auf 9,6 Mio. Euro an. Und auch die bislang vorgelegten Zahlen für 2016 deuten auf eine Fortsetzung des Trends hin. Längst haben sich europäische und amerikanische Fonds bei dem Unternehmen aus Villingen-Schwenningen in Stellung gebracht – zum Teil kamen die Stücken dabei von Großaktionären, die sich zurückgezogen haben. Soweit sieht alles nach einer runden Investmentstory aus. Ein wenig Bauchschmerzen bereitet lediglich die stramme Bewertung. Immerhin kommt Nexus bereits auf ein 2017er-KGV von rund 22. Etwas entspannter sieht die Lage aus, wenn man die Relation von Enterprise Value zu EBITDA (Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen) betrachtet. Beim gegenwärtigen Kurs von 18,10 Euro kommt Nexus auf eine Marktkapitalisierung von 284,8 Mio. Euro. Saldiert mit dem Netto-Finanzguthaben von zuletzt 32,9 Mio. Euro ergibt sich ein Unternehmenswert von knapp 252 Mio. Euro. Dem steht ein 2015er-EBITDA von 18,9 Mio. Euro entgegen. Dementsprechend ergibt sich ein Multiple von 13,3 – auf 2015er-Basis wohlgemerkt. Für Langfristanleger ist der Small Cap sicher eine gute Wahl. Und sollte die Notiz das bisherige All-Time-High bei 19,70 Euro vom 5. Januar 2016 nachhaltig knacken, wäre der Weg auch charttechnisch frei. Lang genug konsolidiert hat die Notiz mittlerweile eigentlich.


Neuemissionen, die nicht gleich zünden, geraten an der Börse schnell ins Abseits. Da macht auch die Aktie von B.R.A.I.N. Biotechnology Research And Information Network
– einem Vertreter der „weißen“ Biotechnologie (also für industrielle Anwendungen) – keine Ausnahme. Rund vier Monate nach der Platzierung zu 9 Euro, sackte die Notiz im Tief bis auf 7,30 Euro in den Keller. Dabei hatte das Unternehmen aus dem hessischen Zwingenberg nicht einmal schlechte Nachrichten im Köcher. Einzig die Nachfrage nach Enzymen für die Bioethanolherstellung entwickelt sich nicht so wie erhofft – eine Folge des zwischenzeitlich rasanten Ölpreisverfalls. Dafür verspricht das Geschäft mit Enzymen für die Nahrungsmittel- und Fruchtsaftindustrie weiterhin gutes Wachstum. Zur Hälfte des Geschäftsjahrs 2015/16 (30. September) kam B.R.A.I.N. auf ein Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) von minus 5,27 Mio. Euro. Bereinigt um den Sonderaufwand für den Börsengang sowie die Belastungen aus dem Optionsprogramm für Mitarbeiter lag das EBIT bei minus 3,25 Mio. Euro. „Wir gehen aus heutiger Sicht davon aus, den EBIT-Break Even planmäßig im Verlauf des Geschäftsjahrs 2017/18 zu erreichen”, sagt der Vorstandsvorsitzende Jürgen Eck. Ganz allmählich dämmert es wohl einigen Investoren, dass B.R.A.I.N. möglicherweise doch nicht so uninteressant ist wie gedacht. Auf jeden Fall zeigt der Titel deutliche Erholungstendenzen. Die Marktkapitalisierung beträgt zurzeit knapp 141 Mio. Euro. Aus dem IPO flossen der Gesellschaft netto 30,4 Mio. Euro zu. Zum Halbjahr kam B.R.A.I.N. auf ein Netto-Finanzguthaben von rund 13 Mio. Euro. Gelistet ist der Titel im streng regulierten Prime Standard. Partner beim Börsengang Anfang Februar war Oddo Seydler. Für risikobereite Investoren ist das Papier unserer Meinung nach durchaus eine Option.



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21. Juni, 2016

Überraschung bei wallstreet:online (w:o): Die japanische Minkabu Gruppe, die sich Ende 2013 bereits bei der Community-Plattform sharewise einkaufte, übernimmt das Mehrheitspaket von w:o-Vorstand André Kolbinger. „Die Parteien gehen davon aus, dass die Transaktion im Verlauf des vierten Quartals des Jahres vollzogen wird, sie steht allerdings unter einer Reihe von aufschiebenden Bedingungen“, heißt es. Konkrete Angaben – etwa zum Kaufpreis für den knapp 73 Prozent umfassenden Anteil von Kolbinger – werden nicht genannt. „wallstreet:online stellt für uns eine ideale Erweiterung zur Erreichung unseres Zieles dar, Weltmarktführer im Bereich der Finanzanalyse im Rahmen von Social Media zu werden“, lässt sich Ken Uryu, der Vorstandsvorsitzende und Gründer von Minkabu, zitieren. Offen ist gegenwärtig, ob w:o börsennotiert bleiben wird. Boersengefluester.de geht jedoch davon aus, dass Minkabu eher kein Interesse an einem Listing haben wird. Eine Pflichtofferte für die freien Aktionäre ist allerdings auch nicht notwendig, da die Berliner nur im schwach regulierten Entry Standard notiert sind. w:o hatte zuletzt deutlich in die Stärkung der redaktionellen Inhalte investiert. Mit einer Marktkapitalisierung von 5,1 Mio. Euro ist die Gesellschaft aus Börsensicht allerdings winzig klein. Für Anleger besteht momentan kein Handlungsbedarf. Wer die w:o-Aktie im Depot hat, kann vorerst aber engagiert bleiben und die weitere Entwicklung abwarten.


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20. Juni, 2016

Die Vorbehalte vieler Investoren gegenüber Anleihen von kleineren und mittleren Unternehmen bleiben bestehen. Das bekam nun auch das finnische SDAX-Unternehmen Ferratum zu spüren – eigentlich ein bewährter Zinszahler. Von dem maximal möglichen 50 Mio. Euro Emissionsvolumen des neuen Bonds 2016/19 (WKN: A2AAR2) konnte der Spezialist für Online-Kleinkredite „nur“ rund 25 Mio. Euro platzieren. Keine Frage: Die Zeichnungsphase vom 9. bis 20. Juni fiel in ein nicht gerade positives DAX-Umfeld. Hinzu kommt, dass der Aktienkurs des FinTech-Vertreters schon seit Jahresbeginn 2016 unter Druck steht und von rund 30 bis auf unter 20 Euro verlor. Damit rückt sogar der Ausgabepreis von 17 Euro vom Februar 2015 in Sichtweite. Auch gab es zum Ende der Emission einen nicht gerade schmeichelhaften Bericht über Ferratum in der heimischen Finanzpresse, gegen den sich Ferratum-CEO Dr. Clemens Krause allerdings massiv zur Wehr setzte – siehe dazu das Interview auf BondGuide HIER sowie den Beitrag von boersengefluester.de HIER. Trotzdem hätten wir ein etwas höheres Emissionsvolumen vermutet. Ferratum-CEO Jorma Jokela gibt sich derweil kämpferisch: „Wir sind mit dem Interesse der Investoren für unsere Anleihe angesichts des herausfordernden Kapitalmarktumfelds zufrieden. Vor allem wissen wir das hohe Vertrauen der Investoren in unser Geschäftsmodell sehr zu schätzen.“ Die neue Anleihe ist in 1000-Euro-Pakete gestückelt, hat einen Coupon von 4,875 Prozent und läuft offiziell bis zum 22. Juni 2019. Allerdings behält sich Ferratum eine vorzeitige Rückzahlung am oder nach dem 21. Oktober 2018 zu 100,75 Prozent des Nennbetrags vor. Dieses Datum kommt nicht aus heiterem Himmel, denn zeitgleich läuft die 2013 von der Ferratum Capital Germany GmbH emittierte Anleihe (WKN: A1X3VZ) im Volumen von 25 Mio. Euro aus. Letztlich würde sich so die Möglichkeit eröffnen, beide Schuldverschreibungen in einem Rutsch zu tilgen und möglicherweise gegen einen größeren Bond zu tauschen. Das ist allerdings Zukunftsmusik. Zunächst einmal gilt es das für Ferratum so wichtige Projekt Mobile Bank in weiteren Ländern (Schweden ist bereits live) zu etablieren. Nun: Bislang hat das Management seine Versprechen stets eingelöst und gefährlich hoch bewertet ist die Ferratum-Aktie auch nicht. Wir trauen dem Titel daher ein Comeback zu.


Gehörigen Auftrieb hat – nun schon seit einigen Wochen – der Aktienkurs von Isra Vision. Boersengefluester.de hatte den Anteilschein des Spezialisten für Automatisierungslösungen und Oberflächeninspektion mehrfach vorgestellt – zuletzt zur Vorlage des Halbjahresberichts HIER. Die Zahlen waren gut, aber dass die Aktie dermaßen positiv darauf reagiert, hätten wir auch nicht vermutet. Mit 74,60 Euro nähert sich der Small Cap nun nicht nur den Kurszielen von Warburg (76 Euro) und Hauck & Aufhäuser (77 Euro), sondern ganz allmählich auch dem Rekordhoch bei 84,50 Euro vom 9. Mai 2000. Letztlich kommt also ein Stück Vergangenheit aus Neuer-Markt-Zeiten in Sichtweite. Die Performance der Aktie ist mehr als beachtlich, immerhin war die Notiz zur Finanzkrise bis auf weniger als 5 Euro gecrasht. Auf dem gegenwärtigen Niveau bringt Isra Vision fast 327 Mio. Euro auf die Waagschale – bei einem Streubesitzanteil von rund 70 Prozent. Damit rückt der Titel klar in den Kreis der Anwärter auf einen Platz im TecDAX. Auch wenn die Bewertung der Aktie mit der rasanten Kursrally allmählich an ihre Grenzen zu stoßen scheint. Auf die lange Sicht hat Ersü noch immer gezeigt, dass er Isra Vison zu einem reinrassigen Wachstumswert geformt hat – auch via Übernahmen. Und gerade in dieser Disziplin wollen die Darmstädter künftig noch mehr Gas geben.




17. Juni, 2016

Seit der Hauptversammlung am 3. Juni 2016 hat die Aktie von mutares um rund acht Prozent an Wert verloren. Etwa die Hälfte davon ging allerdings auf das Konto des Dividendenabschlags von 0,60 Euro. So gesehen hat der Anteilschein die jüngsten Börsenturbulenzen ganz passabel überstanden. Derweil betonen die Analysten von Baader Helvea Equity Research in ihrer neuesten Studie das gute Chance-Risiko-Verhältnis der mutares-Aktie und nennen ein sportliches Kursziel von 24,30 Euro. Ein potenzieller Trigger für den Anteilschein des Beteiligungsunternehmens wäre insbesondere der geplante Bau einer zweiten Erdgas-Pipeline durch die Ostsee – auch bekannt als Nord Stream 2. Profitieren von diesem Großprojekt würde mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit nämlich die mutares-Tochtergesellschaft EUPEC Group. Der größte europäische Anbieter für Beschichtungen von Öl- und Gaspipelines hatte bereits sämtliche Betonbeschichtungen für die Gaspipelines von Nord Stream I geliefert. Das Nord Stream 2-Konsortium will Ende 2016 die Unterlagen für die Genehmigung bei den jeweiligen Behörden der beteiligten Länder einreichen. Allerdings gab es in der Vergangenheit immer wieder Spekulationen, wonach Nord Stream 2 wegen der EU-Sanktionen gegen Russland möglicherweise in Gefahr sei. Bundeskanzlerin Angela Merkel betonte allerdings zuletzt erst wieder, dass Nord Stream 2 als wirtschaftliches Projekt betrachtet wird. Maßgebliche Unternehmen in dem Konsortium sind Gazprom mit einem Anteil von 50 Prozent sowie fünf weitere europäische Unternehmen – darunter auch BASF/Wintershall. Für die mutares-Tochter EUPEC wäre der Start von Nord Stream 2 auf jeden Fall ein enorm positives Signal. Aber auch die jüngste Erholung der Ölpreise sollte sich unterstützend auf die Notiz des Small Caps auswirken.


Auf den einschlägigen Small-Cap-Konferenzen präsentiert der umtriebige Matthias Schrade schon seit geraumer Zeit als Vorstand der DEFAMA Deutsche Fachmarkt AG (WKN: A13SUL). Nun soll es auch bald mit dem Listing des Spezialisten für Einzelhandelsimmobilien soweit sein. Wie boersengefluester.de hört, ist der Handelsstart im Freiverkehr der Börse München für Mitte Juli (vermutlich wird es der 13. Juli) avisiert. Eine begleitende Kapitalerhöhung gibt es nicht, so dass der Handel auch unabhängig von der dann gerade aktuellen Börsenlage gesichert ist. Ohnehin haben die Berliner erst kürzlich 1 Million neue Aktien zu je 3,33 Euro bei Investoren platziert. Aktuell liegt der Substanzwert bei rund 4 Euro je Anteilschein. Nimmt man diesen Wert als Indikation, könnte DEFAMA – bei 3.225.000 ausstehenden Aktien – auf eine Kapitalisierung von knapp 13 Mio. Euro kommen. Von der geschäftlichen Ausrichtung her ist DEFAMA wohl am ehesten mit der Deutsche Konsum-REIT AG von Rolf Elgeti vergleichbar. Allerdings strebt Schrade nicht die Umwandlung in einen REIT an. Zudem sind die Zielobjekte mit Kaufpreisen zwischen 1 und 5 Mio. Euro in der Regel kleiner als die Targets von Deutsche Konsum-REIT. Momentan umfasst das Portfolio der DEFAMA zehn Objekte – davon neun in den Neuen Bundesländern – mit einer Jahresnettokaltmiete von 3,5 Mio. Euro. Für das laufende Jahr kalkulieren die Berliner mit einer Ausweitung des Cashflows (Funds From Operations – kur FFO) von gut 0,5 auf mehr als 1,2 Mio. Euro. Dem Vernehmen nach hat die DEFAMA zurzeit etwas mehr als 60 Aktionäre. Knapp 54 Prozent der Anteile sind Schrade zuzurechnen.


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16. Juni, 2016

Laut einer Studie von Kirchhoff Consult und dem US-Datendienstleister Valuation Metrics stammen gut 56 Prozent der Anleger, die in heimische Erneuerbare-Energien-Unternehmen investieren aus Deutschland. Analysiert wurden dabei 14 Titel: von 2G Energy über Energiekontor bis Verbio (zum Download geht es HIER). Noch unberücksichtigt blieb der Anteilschein von Clere – der früheren Balda. Dabei  stellt das Unternehmen aus Bad Oeynhausen nach dem Verkauf des Stammgeschäfts die Weichen in Richtung eben dieses Wirtschaftszweigs. Offiziell ist von Beteiligungen im Bereich der Umwelt- und Energietechnik – ergänzt um opportunistische kurzfristige Finanzierungen bei dem Aufbau von Infrastrukturprojekten – die Rede. Ein derart breites Spektrum lässt Interpretationspielraum. Losgelöst davon gibt es eine interessante Personalie bei Clere. So hat das Unternehmen den ehemaligen Solon-Vorstand Thomas Krupke in den Führungskreis geholt. Krupke soll sich auf die „Entwicklung eines neuen Geschäftsmodells fokussieren“, wie es heißt. Krupke und Thomas van Aubel, der Großaktionär und AR-Chef von Clere, kennen sich bestens: Momentan ist Krupke als CEO bei der Berliner ALEA Energy Solutions AG tätig, bei der van Aubel ebenfalls dem Aufsichtsrat angehört. ALEA bezeichnet sich als „ein auf Solarkraftwerke spezialisierter Investor, Betreiber und Berater“. Derweil bleibt die Börse bei Clere – auch nach dem Auslaufen der Pflichtofferte von Thomas van Aubel – weiter in Lauerstellung. Dabei übersteigt die Netto-Liquidität von zuletzt rund 35,75 Euro je Anteilschein den aktuellen Aktienkurs von 25,70 Euro immer noch deutlich. Die erheblichen  steuerlichen Verlustvorträge sind hierbei noch gar nicht berücksichtigt. Interessant für Aktionäre ist darüber hinaus, die für Oktober terminierte Kapitalrückzahlung von 9 Euro pro Anteilschein. Die Maßnahme war bereits auf der Hauptversammlung Ende Januar beschlossenen worden. Zu beachten ist jedoch die übliche Sechs-Monats-Frist nach der Eintragung ins Handelsregister. Summa summarum bleibt der Titel trotz aller noch immer vorhandenen Unsicherheiten über die konkrete künftige Ausrichtung ein interessantes Investment – gerade in unruhigen Börsenzeiten.




15. Juni, 2016

Bernhard Burgener, Präsident von Highlight Communications – und nach seinem Abschied als CEO von Constantin Medien maßgeblicher Aktionär (75,35 Prozent) an der Highlight Event & Entertainment (HLEE) – bringt sich bei Constantin Medien immer stärker in Stellung. So hat die HLEE zunächst gemeldet, dass sie eine Beteiligung von 3,36 Prozent an Constantin Medien erworben habe. Gemeinsam mit dem direkten Constantin-Medien-Paket von Burgener türmte sich die Beteiligung zunächst auf 10,47 Prozent. „Die Finanzierung erfolgte sowohl aus eigenen Mitteln als auch durch Aufnahme von Darlehen“, hieß es in der knappen Mitteilung zu der Transaktion. Jetzt legen HLEE bzw. Burgener noch einmal nach. Demnach hat HLEE weitere 6,92 Prozent erworben und ist nun mit 10,29 Prozent bei Constantin engagiert. Gemeinsam mit den Stücken von Burgener erhöht sich die Quote sogar auf 17,39 Prozent. Damit nicht genug: „Darüber hinaus haben die HLEE sowie der Hauptaktionär der HLEE einen Poolvertrag mit weiteren Aktionären der Constantin Medien AG abgeschlossen, der eine gegenseitige Stimmbindung im Hinblick auf die Constantin Medien Aktien vorsieht“, heißt es in einer neuerlichen Mitteilung. Insgesamt kommen die Poolaktionäre demnach auf eine Quote von 29,28 Prozent. Auf jeden Fall erklärt der Vorstoß von Burgener die zuletzt starke Performance der Constantin-Aktie. Zudem passt es ins Bild, dass der Schweizer Manager eine Ergänzung der Tagesordnung der Constantin-Hauptversammlung (HV) am 6. Juli 2016 einreichte, wonach der Schweizer René Eichenberger in den Aufsichtsrat von Constantin Medien gewählt werden soll. Über diesen Schachzug könnte Burgener seinen Einfluss bei dem Medienunternehmen wirkungsvoller geltend machen. Für Spannung auf der HV ist also gesorgt. Übergeordnete Spekulation an der Börse: Constantin Medien – die Ismaninger halten offiziell 60,53 Prozent des Grundkapitals von Highlight Communications – und die Schweizer werden zu einer Gesellschaft mit Fokus auf das Sportsegment verschmolzen. Dass sämtliche Optionen geprüft werden, hatte Burgener im vergangenen Jahr auf dem Eigenkapitalforum in Frankfurt bestätigt. Ebenfalls ein Indiz für mögliche Veränderungen in der Gesellschaftsstruktur ist die Verschiebung der ursprünglich für den 3. Juni 2016 angesetzte Highlight-HV. Als Grund wurden „rechtliche Unsicherheiten über das Recht zur Ausübung von Stimmrechten an einer wesentlichen Zahl von Aktien“ genannt. Sowohl Constantin als auch Highlight bleiben interessante Investments. Zusätzlichen Raum für Spekulationen bietet eine aktuelle Stimmrechtsmittelung von Constantin-Aufsichtsratschef und Strippenzieher Dieter Hahn, der außerbörslich 1.033.675 Constantin-Aktien im Gegenwert von rund 2,13 Mio. Euro erworben hat. Das läuft auf einen Einstandskurs von 2,0647 Euro hinaus. Auch hier ist unklar, woher die Stücke kommen. Eine naheliegende Variante wäre, dass die Papiere über Umwege aus dem Depot von Highlight Communications stammen. Die Schweizer hatten im April ihren gesamten Bestand an Constantin-Aktien – vermutlich waren das gut 7,4 Millionen Stück – veräußert. Ein Einzelkäufer oder eine Käufergruppe hatte sich damals allerdings nicht geoutet.


Pünktlich zur Hauptversammlung (HV) am 14. Juni 2016 hat der Aktienkurs von Müller – Die lila Logistik mächtig Schubkraft entwickelt und ist im Tagesverlauf auf Xetra bis auf 8,30 Euro gestiegen – der höchste jemals erreichte Stand, wie unsere exklusive Timeline “All-Time-Highs in chronologischer Reihenfolge” zeigt. Auf diesem Niveau brachte es der Logistikexperte auf eine Marktkapitalisierung von rund 66 Mio. Euro. Bemerkenswert: Das bisherige All-Time-High bei 7,67 Euro stammt vom 4. Januar 2002. Was den Kursturbo zur HV genau ausgelöst hat, ist allerdings schwer auszumachen. Letztlich wurden sämtliche Tagesordnungspunkte mit 100 Prozent (bzw. 99,99 Prozent) angenommen, also auch die Verdopplung der Dividende auf 0,30 Euro pro Anteilschein. Maßgeblicher Aktionär des Unternehmens aus dem schwäbischen Besigheim-Ottmarsheim ist Firmengründer und CEO Michael Müller, der mittlerweile 83,4 Prozent der Stimmen kontrolliert. Für das laufende Jahr hatte Müller zuletzt Erlöse zwischen 135 und 140 Mio. Euro sowie ein Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) in einer Bandbreite von 5,2 bis 5,7 Mio. Euro angekündigt. Zum Vergleich: 2015 zog die Gesellschaft aus Umsätzen von 132,36 Mio. Euro ein EBT von 5,40 Mio. Euro. Inklusive der Netto-Finanzverbindlichkeiten von rund 16,2 Mio. Euro und auf Basis der mittleren EBIT-Erwartung wird Müller – Die lila Logistik gegenwärtig etwa mit dem Faktor 14,5 auf das 2016er-Betriebsergebnisses gehandelt. Verglichen mit dem Anteilschein von Logwin ist das allerdings ein recht hoher Wert. Trotzdem: Die im General Standard gelistete Müller-Aktie ist auf jeden Fall haltenswert.






13. Juni, 2016

Ergomed forciert das externe Wachstum. Gut einen Monat nach der Übernahme von Haemostatix – weitere Infos von boersengefluester.de zu dem Deal finden Sie HIER – hat das Healthcare-Unternehmen mit Hauptnotiz in London zwei deutsche Gesellschaften übernommen: Die auf klinische Studien im Pharmabereich spezialisierte Dr. Oestreich + Partner (O+P) aus Köln sowie die Gesellschaft für angewandte Statistik + Datenanalyse (GASD) mit Sitz in Neuss. „Beide Akquisitionen folgen der Strategie, die wir bei unserem Börsengang ausgegeben haben, denn sie stärken das Wachstum unseres Service-Geschäfts“, sagt Miroslav Reljanovic, CEO von Ergomed. O+P und GASD kamen im vergangenen Jahr auf addierte Erlöse von rund 1,3 Mio. Euro. Dem Vernehmen nach soll die Übernahme sofort einen positiven Beitrag zum Ergebnis von Ergomed liefern. Finanziert wird der Deal unter anderem durch die Emission von 138.329 Aktien zu je 137 Pence – umgerechnet entspricht das einem Betrag von brutto 240.000 Euro. Zur Höhe des gesamten Kaufpreises machte Ergomed keine Angaben. An der Börse verpuffte die Meldung von dem Doppelzukauf zwar weitgehend. Summa summarum sehen wir Ergomed jedoch auf Kurs. Die Gesellschaft hat sich auf Dienstleistungen bei der Entwicklung von Wirkstoffen in den Bereichen Onkologie, Neurologie und Immunologie spezialisiert. Darüber hinaus setzt Ergomed auf Co-Development-Partnerschaften mit Pharma- und Biotechfirmen – dieses Portfolio bietet enorme Chancen, aber natürlich auch Risiken. Insgesamt macht aber gerade die Kombination aus zwei unterschiedlichen Geschäftsansätzen den Reiz der Ergomed-Aktie aus.



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10. Juni, 2016

Das gibt es auch nicht alle Tage: Am 22. April 2016 erreichte der Aktienkurs der IT Competence Group ein Rekordhoch von 11,14 Euro – was einer Marktkapitalisierung von knapp 20,9 Mio. Euro entsprach. Gerade einmal sieben Wochen später ist die Notiz des IT-Dienstleisters mit rechtlichem Sitz in den Niederlanden und Notiz im Frankfurter Entry Standard auf 3,70 Euro abgestürzt. Kurioserweise gab es in der Zwischenzeit nicht einmal eine Gewinnwarnung oder ähnlich schlechte Neuigkeiten. An den 2015er-Zahlen kann es vordergründig auch nicht liegen, denn hier hat Vorstand Robert Käß die zuvor gemachten Prognosen allesamt eingelöst. Bei Erlösen von 24,43 Mio. Euro kam das Unternehmen auf ein Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) von knapp 1,14 Mio. Euro. Unterm Strich blieb ein Überschuss von 478.00 Euro stehen. Warum also der derbe Absturz? Im Prinzip lässt sich das nur über die zuvor erreichten Kurshöhen in Kombination mit der sich selbst verstärkenden Börsendynamik erklären. Gemessen an der noch immer vergleichsweise überschaubaren EBITDA-Marge von 4,6 Prozent war die Aktie der IT Competence Group in der Spitze einfach überbewertet. Immerhin wurde die Gruppe Ende April mit mehr als dem 18fachen des EBITDA gehandelt. Das ist meilenweit von der Bewertung anderer IT-Dienstleister entfernt. Wie geht es nun weiter? Der Start ins laufende Jahr lief mit einem EBITDA-Zuwachs von 0,16 auf 0,72 Mio. Euro sehr robust. Angenommen, für 2016 käme die IT Competence Group auf ein EBITDA von knapp 1,7 Mio. Euro, würde die Gesellschaft momentan etwa mit dem Faktor 4,6 gehandelt. Gegen diese Relation lässt sich wohl nicht mehr sonderlich viel einwenden. Der Kursverfall sollte sich also allmählich dem Ende neigen. Der Titel wäre damit eine gute Halten-Position. Aber Achtung: Von dem ohnhin schon niedrigen Börsenwert sind gerade einmal 17 Prozent dem Streubesitz zuzurechnen.






08. Juni, 2016

Gute Aktien finden auch ohne lautes Kursziel-Getrommel durch den Vorstand ihren Weg nach oben. Bestes Beispiel ist der Anteilschein des Tiefkühlspezialisten Frosta. Allein seit unserer jüngsten Besprechung Mitte April 2016 (zu dem Beitrag kommen Sie HIER) hat der Anteilschein nun schon wieder um mehr als ein Drittel an Wert zugelegt und mit 66 Euro ein All-Time-High erreicht. Trotz der zuletzt regelmäßig sehr ansehnlichen Zahlen: Warum die Notiz derzeit so sehr unter Dampf steht, ist offen. Und wirklich günstig ist der Titel auch nicht mehr. Boersengefluester.de stuft die Aktie daher von “Kaufen” auf “Halten” herunter. Eine Konsolidierungsphase wäre mittlerweile mehr als gesund. Immerhin beträgt das KGV weit über 20. Kurs-Buchwert-Verhältnis und Dividendenrendite können ebenfalls nicht mehr so recht überzeugen. Die Hauptversammlung findet am 17. Juni 2016 statt. Die Dividende soll – genau wie im Vorjahr – 1,36 Euro je Anteilschein betragen. Die Marktkapitalisierung erreicht fast 450 Mio. Euro – bei einem 2015er-Überschuss von gut 18 Mio. Euro. Fazit: Prima Unternehmen, tolle Aktie, allmählich aber etwas zu hoch bewertet.


Anleger, die noch auf der Suche nach einer Aktie aus dem IT- und Softwareumfeld mit attraktiver Dividendenrendite sind, sollten jetzt einen Blick auf Allgeier werfen. Das Unternehmen ist aus Anlegersicht – zumindest in Teilen – vergleichbar mit den großen börsennotierten Systemhäusern wie Bechtle oder Cancom. Darüber hinaus ist Allgeier unter anderem aber auch im Bereich Personaldienstleitungen aktiv. Die breite Aufstellung gefällt jedoch nicht jedem Investor (zum Jahresende 2015 konsolidierte Allgeier immerhin 55 Gesellschaften) und so ist es auch seit geraumer Zeit das Anliegen des Managements, die Strukturen klarer darzustellen. Folgerichtig haben sich die Münchner zuletzt auch von einigen Beteiligungen getrennt. Die Zahlen für 2015 und die Daten zum Auftaktquartal des laufenden Jahres sahen durchweg ordentlich aus. Umso verwunderlicher, dass der Small Cap es bislang nicht geschafft hat, sich aus seiner Seitwärtsbewegung zu befreien. Immerhin kreisen die Notierungen von Bechtle und Cancom auf Rekordhöhen. Zur Hauptversammlung am 30. Juni 2016 steht eine um 20 Cent auf 0,70 Euro je Aktie erhöhte Dividende auf der Tagesordnung. Beim gegenwärtigen Kurs von 16 Euro ergibt sich daraus eine Rendite von brutto immerhin 4,3 Prozent. Ein gutes Argument für Allgeier. Die Analysten der Baaderbank und von Oddo Seydler trauen dem Papier Kurse von bis zu 22 Euro zu. Potenzial ist also ausreichend vorhanden. Die Marktkapitalisierung beträgt zurzeit 145 Mio. Euro – die Hälfte davon ist dem Streubesitz zuzurechnen. Wesentliche Aktionäre sind Vorstand und Aufsichtsrat. Gelistet ist der Titel im General Standard.



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Dividendenrendite 52-Wochen-Performance Marktkapitalisierung

07. Juni, 2016

Wer hätte zum Börsenstart Anfang Oktober 2015 gedacht, dass sich der Aktienkurs von Scout24 so gut entwickeln wird? Mit fast 38 Euro liegt die Notiz des mittlerweile in den SDAX beförderten Internetdienstleisters (ImmobilienScout24, AutoScout24 und FinanceScout24) bereits um mehr als ein Viertel über dem Ausgabekurs von 30 Euro – für Scout24 ist das ein All-Time-High. Neben den unerwartet robusten Zahlen für 2015 und dem guten Start ins laufende Jahr scheinen die Börsianer insbesondere am Schuldenabbau der Gesellschaft gefallen zu finden. Selbst den ersten Teil-Exit der Großaktionäre Hellman & Friedman, Blackstone und Deutsche Telekom Mitte April hat das Papier gut weggesteckt. Kapitalisiert ist die in München angesiedelte Gesellschaft mit rund 4,069 Mrd. Euro – wovon 42,9 Prozent dem Streubesitz zuzurechnen sind. In der Bilanz stehen Netto-Finanzverbindlichkeiten von rund 682 Mio. Euro. In einem Interview mit der BÖRSEN-Zeitung wiederholte Scout24-CFO Christian Gisy noch einmal die entsprechenden Aussagen aus dem Geschäftsbericht, wonach die Gesellschaft sogar an die Ausschüttung von Dividenden denkt. Voraussetzung: Die Relation von operativem EBITDA zu Nettofinanzschulden beträgt 2,5 zu 1. Zur Einordnung: Ende 2015 erreichte der Verschuldungsgrad 3,74 zu 1. Bereits in rund einem Jahr könnte Scout24 die eigenen Zielsetzungen bei der Kapitalstruktur erreicht haben. Für den Aufstieg in den MDAX sollte sich das Unternehmen derweil schon deutlich früher empfehlen.


Am 7. Juni 2016 um 24.00 Uhr läuft die Pflichtofferte der Aufsichtsratschef Thomas van Aubel zurechenbaren Elector GmbH an die Aktionäre von Clere (ehemals Balda) ab. Viele Aktien dürften Elector nicht angedient worden sein – der Angebotspreis von 25,50 Euro entspricht gerade einmal den gesetzlichen Mindestanforderungen. Dementsprechend haben Vorstand und Aufsichtsrat ihrer Stellungnahme den Angebotspreis auch als nicht angemessen bezeichnet. Schließlich verfügt die Gesellschaft über eine Netto-Liquidität von zuletzt rund 35,75 Euro je Aktie – hinzu kommen für die Neuausrichtung nützliche Verlustvorträge in Höhe von etwa 60 Mio. Euro. Noch steht allerdings nicht fest, welchen Weg Clere nach dem Verkauf des operativen Geschäfts für 95 Mio. Euro an Stefanato künftig einschlagen wird. Die Rede ist von Beteiligungen im Bereich der Umwelt- und Energietechnik. „Ergänzt werden soll diese Anlagestrategie um opportunistische kurzfristige Finanzierungen, die insbesondere bei dem Aufbau von Infrastrukturprojekten regelmäßig anfallen“, heißt es im jüngsten Zwischenbericht. Bis Ende Juni soll allerdings eine Entscheidung gefallen sein. Sollte das Management ein schlüssiges Konzept präsentieren, dürfte die Lücke zwischen Aktienkurs und Finanzausstattung enger werden. First Berlin hatte zuletzt seine positive Einschätzung mit Kursziel 34 Euro bestätigt.






06. Juni, 2016

Positiv überrascht sind wir von der anhaltend guten Kursentwicklung der Südzucker-Aktie in den vergangenen vier Monaten. Nun stößt die Notiz des MDAX-Konzerns allerdings in eine charttechnisch wichtige Zone zwischen 18 und 19 Euro vor. Ende 2015 gingen es hier rapide bergab. Umso wichtiger wäre es, wenn der Titel dieses Terrain jetzt schadlos überwinden könnte. Die – beinahe schon traditionell – für Südzucker etwas mutigeren Analysten vom Bankhaus Lampe hatten zuletzt ihr Kursziel um 2 Euro auf 24 Euro aufgestockt. Bewertungstechnisch bleibt die Aktie allerdings schwer zu greifen. So stellt der Vorstand für das laufende Geschäftsjahr ein operatives Ergebnis zwischen 250 bis 350 Mio. Euro in Aussicht – nach 241 Mio. Euro im vergangenen Jahr. Die Ergebnisse für das Auftaktviertel 2016/17 legen die Mannheimer am 7. Juli 2016 vor. Eine Woche später findet dann die Hauptversammlung statt. Unter Dividendenaspekten ist der Wert allerdings nicht mehr sonderlich interessant. Die Dividende von 0,30 Euro je Aktie entspricht – bezogen auf den aktuellen Kurs von 18 Euro – einer Rendite von brutto knapp 1,7 Prozent. Wer den Titel im Depot hat, sollte vorerst aber engagiert bleiben.


Das Gelbe vom Ei waren die Halbjahreszahlen von LS telcom sicher noch nicht. Bei einem Umsatzrückgang von zwölf Prozent auf 14,54 Mio. Euro drehte das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) von plus 1,508 Mio. Euro auf minus 495.000 Euro. Im zweiten Viertel des Geschäftsjahrs 2015/16 (30. September) fuhr der Spezialist für die Nutzung des Funkfrequenzspektrums damit einen Betriebsverlust von 865.000 Euro ein. „Insbesondere bei Projekten aus dem Mittleren Osten ergaben sich aufgrund der durch den Ölpreisverfall reduzierten Budgets weitere Verzögerungen in der Auftragsvergabe“, betont die Gesellschaft. An der Börse kommt die Hängeparte gar nicht gut an, die Notiz des Unternehmens aus Lichtenau (Baden) ist mittlerweile sogar unter die Marke von 6 Euro gerutscht. In den vergangenen Monaten waren solche Absacker – zumindest für Trader – allerdings gute Einstiegsmomente. Ohnehin hat boersengefluester.de den Eindruck, dass die Investoren bei LS telcom mehr in den Rückspiegel als nach vorn schauen. Immerhin zeigte sich der Vorstand für die zweite Jahreshälfte zuversichtlich und bleibt daher bei seiner bisherigen Vorschau, wonach bei Umsatz und EBIT „zumindest wieder das Niveau des Geschäftsjahres 2013/2014“ erreichbar sei. Zur Einordnung: 2014/14 kam LS telcom bei Erlösen von 36,23 Mio. Euro auf ein Betriebsergebnis von 2,19 Mio. Euro. Das korrespondiert mit einer Marktkapitalisierung von zurzeit 31,7 Mio. Euro – bei Netto-Finanzverbindlichkeiten von knapp 1,4 Mio. Euro. Sonderlich sportlich ist der Small Cap damit nicht bewertet, zumal das Unternehmen in guten Jahren auch deutlich mehr verdienen kann. Auf Sicht von einigen Quartalen könnte sich hier also eine günstige Gelegenheit ergeben.



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Dividendenrendite 52-Wochen-Performance Marktkapitalisierung

02. Juni, 2016

Der Aktienkurs von bet-at-home.com ist einfach nicht zu stoppen. Mit 144,20 Euro erreichte der Anteilschein des Online-Wettanbieters auf Xetra-Basis am 2. Juni abermals ein All-Time-High. Interessant: Auf Basis der aktuellen Aktienzahl von 3.509.000 Stück bedeuten alle Kurse nördlich von 142,49 Euro eine Marktkapitalisierung von mehr als 500 Mio. Euro. Angesichts des noch für das laufende Jahr avisierten Segmentwechsels vom Entry Standard in den Prime Standard steuert bet-at-home.com damit Richtung Auswahlindex – in diesem Fall wäre das wohl der TecDAX. Selbst unter Berücksichtigung des Streubesitzes von gegenwärtig „nur“ 34,99 Prozent kommen die Linzer momentan auf eine Free-Float-MarketCap von gut 177 Mio. Euro. Zum Vergleich: Gegenwärtig eher gering kapitalisierte TecDAX Titel wie Süss MicroTec, Siltronic oder RIB Software liegen hier zurzeit in einer Range von 145 bis 192 Mio. Euro. Zusätzlichen Rückenwind könnte der Anteilschein von dem demnächst anstehenden Aktiensplit im Verhältnis 1:1 bekommen. Tipp von Börsengeflüster.de: Mit unserer neu entwickelten Premium-Heatmap Abstand vom Rekordhoch (All-Time-High) mit extra vielen Sortiermöglichkeiten sehen Sie auf einen Blick, welche Aktien gerade auf Rekordhoch notieren.




01. Juni, 2016

Krasse Entwicklung bei Euromicron: Wenige Tage vor der ursprünglich für den 7. Juni 2016 angesetzten Hauptversammlung (HV) zieht das Management die Notbremse und sagt das Aktionärstreffen kurzerhand ab. Grund: Der bisherige Aufsichtsrat – unter dessen Kontrolle der Netzwerkspezialist in eine schwere Krise geschlittert ist – hat seine Kandidatur für eine Neuwahl zurückgezogen. Sieht ganz so aus, als ob das Trio einem Wahldebakel auf der HV vorgreifen wollte, denn in den vergangenen Tagen gab es gut begründete und von prominenter Stelle formulierte Gegenanträge mit konkreten Ersatzkandidaten für das Kontrollgremium. Unter anderem meldete sich Brian Protiva, CEO des TecDAX-Konzerns ADVA Optical Networking mit entsprechenden Vorschlägen zu Wort (siehe dazu auch der Beitrag von boersengefluester.de HIER). Bestimmt wäre es eine heiße Hauptversammlung geworden und es lässt sich nur darüber spekulieren, ob sich die Aktionäre auf einen neuen Aufsichtsrat hätten einigen kommen. Aber das jetzige Vorgehen erinnert sehr an Flucht und wirft kein gutes Licht. Daher überzeugt uns auch offizielle Begründung für die Verschiebung der Hauptversammlung auf „spätestens August“ nicht. Hier heißt es: „Damit soll sichergestellt werden, dass der Hauptversammlung ein mehrheitsfähiger Wahlvorschlag zur Schaffung eines neuen Aufsichtsratsgremiums unterbreitet werden kann, das zukunftsorientiert, effizient und konstruktiv zum Wohle der Gesellschaft zusammenarbeitet. Gleichzeitig ermöglicht die Vertagung eine ausreichende Prüfung durch die Aktionäre im Hinblick auf die Eignung der neuen unabhängigen Kandidatinnen bzw. Kandidaten.“ An der Börse hielt sich negative Reaktion derweil in Grenzen. Die Notiz des Netzwerkspezialisten verlor um knapp 1,5 Prozent auf 8,35 Euro an Wert. Losgelöst davon: Euromicron bleibt eine ganz heiße Aktie.


In den Seitwärtsmodus ist seit einigen Wochen der Aktienkurs von KPS Consulting übergegangen – eine Entwicklung, mit der die meisten Anteilseigner bestimmt gut leben können. Immerhin kommt der Anteilschein des IT-Beratungsunternehmens seit Jahresbeginn auf eine Performance von gut 81 Prozent (3,88 Euro Kursgewinn plus 0,30 Euro „steuerfreie“ Dividende). Zudem erhalten Anleger noch Berichtigungsaktien im Verhältnis 10:1 zugeteilt, die dann allerdings auch entsprechend im Kurs berücksichtig werden. Derweil liegen die Zahlen für das erste Halbjahr im Rahmen der Erwartungen, wenngleich die EBIT-Marge (Ergebnis vor Zinsen und Steuern in Relation zum Umsatz) von knapp 14 Prozent aus dem zweiten Quartal des Geschäftsjahrs 2015/16 nicht an das hohe Niveau des direkt vorangegangenen Auftaktviertels anknüpfen kann. Für das Gesamtjahr bekräftigte die Gesellschaft aus Unterföhring bei München jedoch ihre bisherigen Ziele, wonach bei Erlösen von 140 Mio. Euro mit einem EBIT von etwa 22 Mio. Euro zu rechnen sei. Mit einer Marktkapitalisierung von 339 Mio. Euro ist KPS – trotz des Netto-Finanzguthabens von zurzeit 12,4 Mio. Euro und den zweifellos super Perspektiven – nun aber doch schon recht ambitioniert bewertet. Das engt den weiteren Spielraum nach oben merklich ein. Andererseits: Bei KPS haben die Investoren beinahe ein Abo auf positive Unternehmensnachrichten, und die Digitalisierungsinitiativen der Hauptkunden aus den Bereichen Handel und Konsumgüterindustrie stehen vermutlich eher am Anfang als mittendrin. Wer den Titel im Depot hat, kann also investiert bleiben und die aktuelle Konsolidierungsphase vorbeiziehen lassen. Wer den Neueinstieg bei diesem Qualitätstitel sucht, muss sich vermutlich aber nicht beeilen. Die Analysten von GBC haben im Februar ein Kursziel von 9,80 Euro für den Titel aufgerufen.


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