Archiv September 2017 – Kursbewegende Meldungen in kompakter Form

27. September, 2017

Normalerweise befindet sich der Aktienkurs von Renk in der stabilen Seitenlage. Mitte Juli sorgte jedoch die Meldung, wonach Großaktionär Volkswagen verschiedene Optionen für die Zukunft des Getriebeherstellers ausloten würde, für einen ungeahnten Kursschub, dabei haben die Spekulationen um Renk eigentlich schon einen langen Bart (siehe dazu auch den Beitrag von boersengefluester.de HIER). Seitdem herrscht Funkstille und die Notiz von Renk hing wieder viele Wochen wie festgeklebt im Bereich um 113 Euro. Seit ein paar Tagen kommt aber wieder Bewegung in den Kurs. Das All-Time-High bei 119 Euro ist jedenfalls zum Greifen nah. Fast scheint es so, als ob Finanzinvestoren wie KRR tatsächlich Gefallen an den Augsburgern gefunden hätten. Anleger sollten die Renk-Aktie daher ganz genau beobachten. Für boersengefluester.de ist der Titel auch auf dem jetzigen Niveau noch ein Investment wert. Freilich sollte die Erwartungshaltung an das mögliche Upside-Potenzial realistisch eingeschätzt werden.


Die Notizaufnahme des Chemiekonzerns AlzChem Group über die Börsenhülle des früheren Neuer-Markt-Titels Softmatic rückt immer näher, wenngleich es jetzt einen Dämpfer gab: Nachdem via Sachkapitalerhöhung bereits sämtliche AlzChem-Aktien auf Basis einer Bewertung von knapp 231 Mio. Euro – der objektive Unternehmenswert soll bei 250,95 Mio. Euro liegen – in die Softmatic eingebracht wurden, folgte im zweiten Schritt eine Barkapitalerhöhung mit Bezugsrecht (Verhältnis 1:447) für die Altaktionäre, wodurch sich die Anzahl der Aktien im Maximalfall um weitere 38.246.661 Stück auf bis zu 138.880.000 hätte erhöhen können. Beim Ausgabepreis von ebenfalls 2,30 Euro haben jedoch viel weniger Anleger mitgezogen als vielleicht zu vermuten war. Gerade einmal 1.130.016 Aktien zeichneten die Anleger, was für einen Emissionserlös von brutto nur 2,6 Mio. Euro sorgte. Die Eintragung der Kapitalerhöhung soll frühestens am 4. Oktober erfolgen. Parallel dazu erfolgt auch die Umfirmierung von Softmatic in AlzChem Group. Eine Tag später soll dann der Handel im Prime Standard erfolgen. Bemerkenswert an der Transaktion ist allerdings auch, dass sich die jetzige Softmatic-Aktie mit 7,00 Euro noch immer weit über ihrem eigentlich neuen Wert hält. Hie könnte es in den kommenden Tagen noch ein böses Erwachen geben.




22. September, 2017

Die starke Performance der Aktie von Dürkopp Adler ließ bereits erahnen, dass bei dem Anbieter von Industrienähmaschinen etwas im Busch ist. Nun ist tatsächlich Bewegung in die uralte Spekulation um einen Squeeze-out (siehe dazu auch den Beitrag von Boersengefluester.de HIER) gekommen. So drängt der chinesische Großaktionär ShangGong auf einen Börsenrückzug in Form eines umwandlungsrechtlichen Squeeze-outs. Hierbei handelt es sich um eine vor einigen Jahren eingeführte Variante des herkömmlichen Squeeze-outs, die sich im Wesentlichen durch die niedrigere Anteilsquote von mindestens 90 Prozent (statt 95 Prozent) sowie eine anschließende Verschmelzung mit der Muttergesellschaft auszeichnet. Unabhängig davon werden die freien Aktionäre aber auch hier gegen eine „angemessene“ Barabfindung aus der Gesellschaft gedrängt. Zur Höhe dieser Offerte machen Dürkopp beziehungsweise ShangGong freilich noch keine Aussage. Die Chancen stehen jedoch gut, dass es – auch auf den mittlerweile erreichten Kurs von 44 Euro – noch einen Aufschlag geben wird. Wer den Titel im Depot hat, sollte auf jeden Fall engagiert bleiben. Es geht schließlich auf das Endspiel zu.


Noch ein gutes Stück besser als von boersengefluester.de vermutet, sehen die vorläufigen Zahlen von Fortec Elektronik für das Geschäftsjahr 2016/17 (30. Juni) aus. So kam der Spezialdistributor für Elektronikteile bei Erlösen von 78,5 Mio. Euro auf einen Überschuss von 4,26 Mio. Euro. Ziel war es, an den 2015/16 erzielten Rekordgewinn von knapp 3,6 Mio. Euro anzuknüpfen. Gleichwohl hält Fortec die Dividende konstant bei 0,60 Euro, was beim aktuellen Kurs von 21,70 Euro einer Rendite von knapp 2,8 Prozent entspricht. Das vollständige Zahlenwerk veröffentlicht das in Landsberg am Lech ansässige Unternehmen am 27. Oktober. Selbst auf dem deutlich erhöhten Kursniveau ist die Aktie noch immer relativ moderat bewertet, auch wenn Konkurrent Data Modul nur noch begrenzt als Vergleichsmaßstab taugt. Zu sehr scheint die Kursentwicklung der Münchner durch den vom amerikanischen Großaktionär angekündigten Beherrschungsvertrag geprägt. Anderseits könnte Fortec perspektivisch den gleichen Weg wie Data Modul gehen, zumal der langjährige Vorstandsvorsitzende Dieter Fischer zum 30. Juni 2017 in den Ruhestand getreten ist. Es bleibt also spannend bei Fortec: Zurzeit deuten jedoch alle Zeichen auf eine Fortsetzung des Aufwärtstrends.






21. September, 2017

Mit einem Kurs von 20,545 Euro hat die Aktie der FinTech Group ihr bisheriges All-Time-High vom 12. Januar 2016 um 5 Cent getoppt. Auf der DVFA Herbstkonferenz im September legte Finanzvorstand Muhamad Charour einmal mehr eine ziemlich dynamische Präsentation hin. Mindestens genauso zuversichtlich dürften Charour und CEO Frank Niehage zuletzt auf etlichen weiteren Investorenkonferenzen vorgetragen haben – das zeigt nun Wirkung. Die Halbjahreszahlen hatte das Unternehmen um den Discountbroker Flatex bereits vor einiger Zeit vorgelegt (siehe dazu auch den Beitrag von boersengefluester.de HIER). Offiziell ist nun auch die neue Rolle von Steffen Jentsch als Managing Director bei der FinTech Group. Bis Mitte 2016 war Jentsch Vorstandsmitglied bei der Fiducia & GAD IT AG, einem IT-Dienstleister der genossenschaftlichen Finanzgruppe. „Steffen Jentsch wird unser Serviceangebot rund um Geschäfts- und regulatorische Steuerungsprozesse, in enger Abstimmung mit Banken und Verbänden, weiter wesentlich voranbringen. Ziel ist es, der Standardanbieter für Kernbankensysteme bei Privat- und Spezialbanken zu werden“, sagt CEO Niehage. Getuschelt wird, dass die FinTech Group auch für den Rest des Jahres weitere gute Meldungen parat haben dürfte. Eine aktuelle Kostprobe gab es jetzt in der FAZ: So ist in der Printausgabe vom 21. September 2017 davon zu lesen, dass die FinTech Group digitale Plattformen für die beiden österreichischen Bankengruppen Bawag und Kommunalkredit erstellt hat. Dem Vernehmen nach streben die in Wien ansässigen Gesellschaften eine stärkere Präsenz in Deutschland an. Wesentlicher Profiteur des Kursanstiegs der FinTech-Group-Aktie ist Heliad Equity Partners GmbH & Co. KGaA, auch wenn sie im ersten Halbjahr „im geringen Umfang“ Aktien der FinTech Group verkauft hat, wie im Halbjahresbericht der Beteiligungsgesellschaft zu lesen ist. In der aktuellsten Präsentation der FinTech Group wird Heliad mit einem Aktienanteil von 17,24 Prozent genannt. Heliad selbst spricht offiziell nur von einer Bandbreite zwischen 10 und 20 Prozent. Auf Basis der Zahlen aus der Präsentation wäre die Heliad-Notiz jedenfalls zu 80 Prozent durch die FinTech Group hinterlegt. Kein Wunder, dass auch die Heliad-Aktie zurzeit einen Lauf hat.


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18. September, 2017

Diese Meldung gefällt boersengefluester.de und kommt fast wie auf Bestellung: Der Fräsmaschinenanbieter Datron wechselt vom Basic Board in das neue Börsensegment Scale. Mit dem Upgrade will Datron „die Reichweite der Kommunikation mit Investoren und der Öffentlichkeit erhöhen“, wie es offiziell heißt. Mehr Aufmerksamkeit hat Datron auf definitiv verdient, schließlich läuft es bei dem Unternehmen zurzeit richtig gut, was sich auch in einer schönen Performance der Aktie spiegelt. Seit Jahresbeginn hat die Aktie um mehr als 45 Prozent an Wert gewonnen. Regelmäßig besprochen wurde die operative Entwicklung in den vergangenen Quartalen dabei eigentlich nur vom Bankhaus Lampe und boersengefluester.de. Neuer Capital Market Partner ist die DZ Bank. Die Chancen stehen also gut, dass Datron mit dem Segmentwechsel auf zusätzliche Aufmerksamkeit stößt, zumal die Gesellschaft perfekt ins Raster eines Scale-Unternehmens passt. „Als Anbieter im Industrie 4.0-Umfeld setzen wir mit unserem Eintritt in Scale zeitgleich mit dem Launch unserer brandneuen Maschinen-Steuerung DATRON next auf der weltgrößten Maschinenbau-Messe EMO in Hannover ein starkes Signal an den Kapitalmarkt. Wir zeigen mit unserer Neuentwicklung, dass wir als Mittelständler mit großer Innovationskraft zukunftsweisende Produktionstechnologien hervorbringen und damit im jungen, dynamischen Börsensegment Scale richtig aufgehoben sind“, sagt der Vorstandsvorsitzende und Großaktionär Arne Brüsch. Boersengefluester.de bleibt bei der Kaufen-Einschätzung für die Datron-Aktie. Weitere Informationen zu dem Titel finden Sie in unserem Beitrag HIER.




15. September, 2017

Ein Wechselbad der Gefühle durchlaufen zurzeit die Aktionäre von Adesso: Nachdem der IT-Dienstleister Ende August seine Prognose für das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) um rund 3 Mio. Euro tiefer ansiedelte, sackte die Notiz zunächst von 51 auf 45 Euro ab – konnte sich später aber wieder zurück an die Marke von 50 Euro schieben. Immerhin hatte die „Gewinnwarnung“ seine wesentliche Ursache in der Einstellung von zusätzlichem Personal und nicht in einer Eintrübung der Branchenkonjunktur. Allerdings berichteten die Dortmunder auch über einen ungünstigeren Abrechnungsmix bei den Kundenprojekten (siehe dazu auch unseren Beitrag HIER). Tatsächlich rutschte Adesso im zweiten Quartal 2017 sogar leicht in die roten Zahlen, wie sich aus dem jetzt vorgelegten Zwischenbericht ergibt. Bestätigt hat Adesso die kürzlich auf eine Spanne von 20 bis 24 Mio. Euro reduzierte EBITDA-Prognose für 2017 (zuvor: 23 bis 27 Mio. Euro). Immerhin: Beim Umsatz hält Finanzvorstand Christoph Junge „zumindest das obere Ende“ der in Aussicht gestellten Bandbreite von 270 bis 300 Mio. Euro für wahrscheinlich. Per saldo bleibt boersengefluester.de bei der positiven Einschätzung der Adesso-Aktie. Langfristig orientierte Anleger müssen sich – so lange die grundsätzlichen Perspektiven stimmen – nicht so sehr an einem schwachen Quartal stören. Gleichwohl steht Adesso bei vielen institutionellen Investoren nun aber unter besonderer Beobachtung.



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Dividendenrendite 52-Wochen-Performance Marktkapitalisierung

14. September, 2017

Schon mehrfach hat boersengefluester.de auf die abstruse Bewertung der ZooplusAktie hingewiesen. Nicht immer lagen wir damit richtig, denn mit rund 200 Euro ist die Notiz des Online-Tierbedarfhändlers in der Spitze viel höher gestiegen, als wir es für möglich hielten. Seit ein paar Monaten zieht die Argumentation mit den höheren Multiples von vergleichbaren US-Unternehmen aber nicht mehr und die Zooplus-Aktie nimmt Kurs Richtung Süden. Umso mehr sorgt die neueste Ankündigung des Zooplus-Vorstands für Verunsicherung, wonach die Gesellschaft aus München noch stärker in die Neukundengewinnung, Logistik und IT investieren will und dafür 2017 eine deutlich niedrigere Gewinnausbeute in Kauf nimmt. Demnach wird sich der Gewinn vor Steuern im laufenden Jahr wohl nur im einstelligen Millionen-Euro-Bereich liegen – statt der zuvor avisierten Spanne von 17 bis 22 Mio. Euro. „Wir sind überzeugt, dass wir damit in einem hochattraktiven und zugleich sehr wettbewerbsintensiven Markt den richtigen Kurs verfolgen“, sagt der Vorstandsvorsitzende Cornelius Patt. „Oberste Zielsetzung ist es, mit einem deutlich akzelerierten Wachstum im dritten und vierten Quartal eine sehr gute Basis für ein erhöhtes Wachstum in 2018 zu legen. Somit wird auch im Jahr 2018 eine Beschleunigung des Umsatzwachstums in den Vordergrund gestellt“, heißt es weiter. Zudem bekräftige Zooplus die langfristige Zielsetzung, wonach 2020 ein Umsatz von Untergrenze 2 Mrd. Euro sowie ein Gewinn vor Steuern (aus dem Bestandskundengeschäft) von 60 Mio. Euro möglich sein soll. Klingt super dynamisch und ist es auch. Aber dafür schon jetzt eine Marktkapitalisierung von knapp 1,01 Mrd. Euro hinzulegen, erscheint uns dann doch noch immer zu sportlich.


Normalerweise gehört die Aktie von Edding zu den eher unauffälligen Vertretern aus dem heimischen Small-Cap-Segment. Dabei liefert der Spezialist für Schreibwaren beständig gute Zahlen und verfügt im Prinzip sogar über knackige Wachstumsperspektiven – selbst, wenn das Marktumfeld nicht gerade einfach ist. Bemerkenswert ist aber dennoch, mit welcher Dynamik der Kurs der Vorzugsaktie aus seiner Sommerlethargie erwacht ist und mit 119 Euro ein neues All-Time-High erreicht hat. Die Ende August vorgelegten Halbjahreszahlen zeigten ein nahezu konstantes Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) von 5,4 Mio. Euro – bei Erlösen von 71,7 Mio. Euro. Für das Gesamtjahr stellen die Ahrensburger Umsätze zwischen 147 und 155 Mio. Euro sowie ein EBIT in einer Bandbreite von 10,5 bis 13,0 Mio. Euro in Aussicht. Etwas schwächer als gedacht entwickelt sich zurzeit das Geschäftsfeld mit „Schreiben und Markieren“, während der (deutlich kleinere) Bereich „Visuelle Kommunikation“ mit der Marke Legamaster dynamisch zulegt. Trotz der ungewohnten Kursregionen ist die Edding-Aktie mit dem gut 2,2fachen des Buchwerts noch immer geerdet bewertet. Unter der Annahme, dass die nicht börsennotierten Stammaktien den selben Preis wie die Vorzüge hätten, beträgt die Marktkapitalisierung knapp 128 Mio. Euro. Das wiederum entspricht etwa dem Zehnfachen des von boersengefluester.de für 2017 erwarteten EBIT. Auch dagegen lässt sich nichts sagen. Selbst wenn man einen Aufschlag von 20 Prozent für die Stämme unterstellt, beträgt das entsprechende Multiple „nur“ 11,5. Für Value-Anleger bleibt der Titel langfristig eine gute Wahl. Bleibt zu hoffen allerdings, dass Edding dem Kapitalmarkt nicht den Rücken zukehrt und es auf ein Delisting absieht.



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13. September, 2017

Mit Schwung ist der Aktienkurs von Fortec Electronik über die Marke von 20 Euro auf ein historisches Rekordhoch gesprungen – freilich ohne konkrete Nachrichten. Die Zahlen für das am 30. Juni beendete Geschäftsjahr 2016/17 wird der Spezialdistributor für Elektronikteile offiziell Ende Oktober präsentieren. In der Vergangenheit hat Fortec aber schon im September die wesentlichen Eckdaten vorgelegt. Ziel für das jüngste Geschäftsjahr war es, an den im Geschäftsjahr 2015/16 erzielten Rekordgewinn von knapp 3,6 Mio. Euro anzuknüpfen. Zumindest der jüngste Kurshüpfer deutet darauf hin, dass die Gesellschaft dieses Ziel gut erreicht hat. Die Marktkapitalisierung beläuft sich zurzeit auf gut 60 Mio. Euro. Verglichen mit dem – freilich in einer Sondersituation befindlichen – Displayspezialisten Data Modul ist die Fortec-Aktie also eher moderat bewertet. Pluspunkte kann das Papier insbesondere für Dividendenfans sammeln. Interessant wird aber ohnehin zu sehen, welchen Weg das in Landsberg am Lech ansässige Unternehmen einschlägt, nachdem der langjährige Vorstandsvorsitzende Dieter Fischer zum 30. Juni 2017 in den Ruhestand getreten ist. Losgelöst davon: Für boersengefluester.de bleibt Fortec Electronik ein feiner Small Cap mit guten Kurschancen.



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11. September, 2017

Bei seiner Präsentation auf der DVFA Herbstkonferenz am 5. September hüllte sich Paragon-Vorstand Klaus D. Frers hinsichtlich eines möglichen Börsengangs der Batterie-Tochter Voltabox noch in Schweigen (siehe dazu auch den Bericht von boersengefluester.de HIER). Dabei war klar, dass die IPO-Vorbereitungen im Hintergrund bereits in vollem Gang liefen – die übliche Geheimniskrämerei um Details bei Neuemissionen eben. Nun hat der Automobilzulieferer den offiziellen Startschuss abgefeuert: Demnach soll Voltabox im Herbst 2017 unter Führung des Bankhauses Lampe in den Frankfurter Prime Standard geführt werden. Keine Überraschung ist wohl, dass Hauck & Aufhäuser die Transaktion ebenfalls begleitet, immerhin covern deren Analysten die Paragon-Aktie seit geraumer Zeit sehr intensiv. Der avisierte Streubesitz nach dem IPO soll bei rund 40 Prozent liegen, Paragon will also Mehrheitsaktionär bleiben. Damit sich der Börsengang auch für Voltabox lohnt, sollen fünf Millionen Aktien aus einer Kapitalerhöhung neu ausgegeben werden. „Die Erlöse sollen neben der gezielten Weiterentwicklung der Produkte, dem Ausbau der Produktionskapazitäten sowie der Rückzahlung eines Gesellschafterdarlehens der Muttergesellschaft Paragon AG vor allem die Flexibilität erhöhen, um auch mittels attraktiver Akquisitionen weiter zu wachsen“, heißt es offiziell. Zur Bewertung der Voltabox-Aktie lässt sich indes noch nichts sagen, ähnlich wie beim Börsengang von Aumann dürften sich die einschlägigen Kennzahlen jedoch in sportliche Regionen bewegen. „Seit der Ausgründung von Voltabox im Jahr 2014 aus der Paragon AG hat sich der Umsatz jedes Jahr nahezu verdoppelt. Für das Gesamtjahr 2017 rechnen wir mit einem Umsatz von rund 25 Millionen Euro bei einem positiven EBIT“, sagt Voltabox-Finanzvorstand Andres Klasing. Sollte das Marktumfeld stabil bleiben, rechnet boersengefluester.de mit einer schnellen Umsetzung der IPO-Pläne – und zwar auf Basis der Halbjahreszahlen für 2017.






04. September, 2017

Als erste Scale-Neuemission sorgte IBU-tec advanced materials Ende März 2017 noch für Schlagzeilen in der Finanzpresse. Mittlerweile ist es vergleichsweise ruhig geworden um das Spezialchemie-Unternehmen. Nach einer starken Anfangsphase tauchte der Aktienkurs ab und sackte zwischenzeitlich sogar unter das Ausgabeniveau von 16,50 Euro. Allmählich berappelt sich die Notiz aber wieder. Ohnehin kann boersengefluester.de die maue Performance nicht ganz nachvollziehen. In Branchenkreisen genießt IBU-tec einen erstklassigen Ruf. Das IPO diente in erster Linie dazu, das künftige Wachstum finanziell zu untermauern. Immerhin stößt die Gesellschaft am Stammsitz in Weimar zunehmend an ihre Kapazitätsgrenzen. Hinzu kommt, dass die Kulturstadt Weimar nicht wirklich als Chemiestandort prädestiniert ist. Dementsprechend sucht IBU-tec-Vorstand Ulrich Weitz nach neuen Kapazitäten – sprich er ist Akquisitionsschau. „Erste Ergebnisse hieraus erwarten wir spätestens 2018“, sagt Weitz. Mit erfolgreicher Umsetzung verspricht er sich dann „einen signifikanten Wachstumsschub“ für das Unternehmen. Geduld sollte sich für Anleger also auszahlen. Vermutlich ist momentan sogar eine gute Zeit, um weitere Stücke einzusammeln. „Unser Unternehmen hat sich in den ersten sechs Monaten des Jahres positiv entwickelt“, betont Weitz. Dabei spielt der Manager insbesondere auf die Verschiebung der Erlösquellen hin zu Batteriewerkstoffen für den Bereich Elektromobilität an. Gleichwohl bleiben die Halbjahreszahlen stark geprägt von den finanziellen Belastungen aus dem Börsengang, die bei IBU-tec mit gut 1,5 Mio. Euro anzusetzen sind. So knickte das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) von 2,46 Millionen Euro auf nur noch 381.000 Euro ein. Selbst bereinigt um die IPO-Aufwendungen, bleibt beim Betriebsergebnis jedoch ein Minus von 22 Prozent auf 1,91 Mio. Euro. Das Rückgang hängt unter anderem jedoch mit höheren Personalkosten im Zuge der Wachstumsanstrengungen zusammen. Guter deutscher Mittelstand investiert eben auch, während viele Börsianer im Quartalstakt denken. Bilanziell hat der Börsengang derweil maßgeblich dazu beigetragen, dass IBU-tec zum Halbjahr ein Eigenkapital von rund 30,1 Mio. Euro vorzuweisen hat, so dass die Aktie – bei einer Marktkapitalisierung von gegenwärtig 71 Mio. Euro – auch unter Kurs-Buchwert-Aspekten vernünftig eingestuft ist.


Nach dem Kurshoch von Mitte März bei gut 13 Euro legte der Aktienkurs von Verbio Vereinigte BioEnergie erst einmal eine Konsolidierungsphase ein. Seit knapp einem Monat baut die Notiz des Anbieters von Biokraftstoffen jedoch wieder Relative Stärke auf. Anleger setzen also darauf, dass Verbio zum 27. September mit guten Zahlen für das Geschäftsjahr 2016/17 (30. Juni) aufwarten wird. Die offizielle Vorschau für das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) liegt bei rund 90 Mio. Euro. Nach neun Monaten kam das Unternehmen mit Sitz in Zörbig (Sachsen-Anhalt) freilich schon auf ein EBITDA von knapp 76 Mio. Euro. Für boersengefluester.de stehen di Chancen gut, dass Verbio nicht nur die eigenen Vorgaben einlöst, sondern auch die teilweise spürbar höhere Erwartungshaltung der Börsianer erfüllen kann. Matelan Research etwa kalkuliert für 2016/17 mit einem EBITDA von 99,9 Mio. Euro.Übrigens: Mindestens ebenso konstruktiv wie der Chart von Verbio, sieht zurzeit auch der Kursverlauf von CropEnergies aus. Bewertungstechnisch liegen beide Papiere ziemlich dicht beisammen. So gesehen ist es fast schon Geschmackssache, für welche Aktie man sich entscheidet.


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