PBB
DT.PFANDBRIEFBK
Anteil der Short-Position: 8,37%
SDF
K+S
Anteil der Short-Position: 7,69%
HFG
HELLOFRESH INH
Anteil der Short-Position: 6,69%
VAR1
Varta
Anteil der Short-Position: 4,85%
NDX1
Nordex
Anteil der Short-Position: 4,84%
ZAL
ZALANDO
Anteil der Short-Position: 4,49%
DHER
DELIVERY HERO
Anteil der Short-Position: 4,13%
ENR
SIEMENS ENERGY
Anteil der Short-Position: 3,98%
AIXA
Aixtron
Anteil der Short-Position: 3,83%
COK
Cancom IT Systeme
Anteil der Short-Position: 3,65%
PSM
PROSIEBENSAT.1
Anteil der Short-Position: 3,58%
LXS
Lanxess
Anteil der Short-Position: 3,21%
BOSS
HUGO BOSS
Anteil der Short-Position: 3,18%
S92
SMA Solar Techn.
Anteil der Short-Position: 3,01%
RHM
Rheinmetall
Anteil der Short-Position: 2,41%
SZG
Salzgitter
Anteil der Short-Position: 1,70%
EVT
Evotec OAI
Anteil der Short-Position: 1,61%
TUI
TUI
Anteil der Short-Position: 1,49%
PUM
Puma
Anteil der Short-Position: 1,41%
WCH
Wacker Chemie
Anteil der Short-Position: 1,35%
NEM
Nemetschek
Anteil der Short-Position: 1,26%
FRA
Fraport
Anteil der Short-Position: 1,04%
LHA
Lufthansa
Anteil der Short-Position: 0,59%

Splendid Medien: Horrorfilm

Einen Schrecken in der Abendstunde jagte Splendid Medien seinen Aktionären am 30. September um kurz nach 18 Uhr ein. Statt eines erwarteten operativen Gewinns zwischen 5 und 6 Mio. Euro werden es zum Jahresende wohl nur 1 bis 2 Mio. Euro werden, verkündeten die Kölner. Am Morgen des 1. Oktober setzte sich der Horror mit einem bis zu 20prozentigen Kurssturz fort.

Ambitioniert waren die Ziele des kleinen Medienhauses: Zum Halbjahr 2014 blieb der Umsatz mit 25 Mio. Euro rund 12 Prozent hinter dem entsprechenden Vorjahreszeitraum zurück. Das Ebit (Ergebnis vor Zinsen und Steuern) stellte sich sogar auf minus 1,4 Mio. nach plus 2,2 Mio. Euro zur Jahresmitte 2013. Nachdem besonders die Kinoauswertung im ersten Halbjahr die Erwartungen nicht erfüllten, setzte Finanzvorstand Hans-Jörg Mellmann alle Hoffnung auf die beiden Actionfilme „Expendables 3“ und „Sin City 2“ (siehe „Warten auf Silvester“). Doch auch diese Titel hielten nicht, was sich das Management von ihnen versprach. Während „Expendables 3“ mit aktuell 683 Tausend Zuschauern noch gerade akzeptabel läuft, ist „Sin City2“ mit derzeit 170 Tausend Besuchern in Deutschland ein echter Flop.

 

Splendid Medien  Kurs: 1,150 €

 

Hier zeigt sich, wie riskant das Kinogeschäft für kleine Medienhäuser ist. Die immensen Herausbringungskosten für die Streifen können schnell die gesamten Gewinne des angestammten Home-Entertainment-Geschäftes auffressen. Das bekamen schon viele – im T-M-T-Boom (Technologie-Medien-Telekom) zu Beginn des Jahrtausends an die Börse gekommene – Medien-Unternehmen zu spüren. Neben Highlight und Constantin war Splendid das einzige, das überlebt hat. Das spannende ist, dass es der überraschende Erfolg von „Expendables 1“ war, der Splendid 2010 nach Jahren des Verlustes wieder in die Gewinnzone zurückbrachte. Nun passiert genau das Gegenteil. Sollten zum Jahresende nur 1 Mio. Euro Ebit übrig bleiben, könnte sogar ein Abrutschen in die Verlustzone drohen. Marcus Silbe, Analyst bei Close Brothers Seydler Reseach, schätzt, dass Splendid rund 0,8 Mio. Euro Zinsen bezahlen muss. Blieben noch 0,2 Mio. Euro regulärer Überschuss. Doch die lange Periode ohne Gewinn hat zu steuersparenden Verlustvorträgen geführt. Diese werden in der Bilanz als so genannte „Aktive Latente Steuern“ angesetzt. Grundlage für die Berechnung ist eine rollierende Fünf-Jahres-Planung. Da sich die Gewinnerwartungen abschwächen dürften, könnte es zu Wertberichtigungen bei den „Latenten Steuern“ kommen, die das Ergebnis weiter belasten würden. Das könnte bei der Veröffentlichung der 2014er Jahreszahlen zu einer weiteren Kurskorrektur führen.

Als wär das alles nicht genug, sind die privaten Aktiengeschäfte von Andreas Klein, Vorstandschef von Splendid, zumindest zeitlich unglücklich. Er hat Anfang September gut 15 Tausend Aktien zu Kursen um 2,50 Euro verkauft. Da war „Expendables 3“ bereits gestartet und die Besucherzahlen der entscheidenden ersten beiden Wochenenden bereits bekannt. Eine Unternehmenssprecherin betont, dass zum Zeitpunkt der privaten Aktiengeschäfte von Herrn Klein die jetzt eingetretene Revision der Gewinnprognose überhaupt nicht absehbar und auch die Ad Hoc vom 30. September nicht zu erwarten waren.

Während Klein hier wenig Geschick zeigte, hatte er in den vergangenen Jahren bei Splendid ein besseres Händchen. Es waren die Blockbuster, die das Unternehmen reanimiert haben. Nun bleibt abzuwarten, wie die weitere Unternehmenspolitik aussieht. Für den Beginn des Jahres 2015 darf erst einmal mit positiven Geschäftszahlen gerechnet werden. Dann werden die Videos von „Expandables 3“ und Sin City2“ verkauft. Hier sollten sich die Flops von der Kinokasse nicht wiederholen. Die Titel sind typische Video-Filme, die von den Fans früher oder später gekauft werden, auch wenn sie gerade einmal nicht ins Kino gehen.

Kurzfristig dürfe es zu weiteren heftigen Kurs-Schwankungen bei der Splendid-Aktie kommen. Von Neuengagements sollten vorsichtige Anleger daher erst einmal absehen. Trader sollten unbedingt die extreme Marktenge der Splendid-Aktie beachten. Also am besten – erst einmal abwarten.

 

INVESTOR-INFORMATIONEN
©boersengefluester.de
Splendid Medien
WKN Kurs in € Einschätzung Börsenwert in Mio. €
727950 1,150 Halten 11,26
KGV 2025e KGV 10Y-Ø BGFL-Ratio Shiller-KGV
5,75 6,71 0,87 -10,95
KBV KCV KUV EV/EBITDA
1,17 1,16 0,26 0,70
Dividende '22 in € Dividende '23e in € Div.-Rendite '23e
in %
Hauptversammlung
0,00 0,00 0,00 06.06.2024
Q1-Zahlen Q2-Zahlen Q3-Zahlen Bilanz-PK
30.08.2023 28.03.2024
Abstand 60Tage-Linie Abstand 200Tage-Linie Performance YtD Performance 52 Wochen
-12,68% -15,94% -20,69% -22,82%
    

 

Bild: Splendid Medien