30.09.2016
Commerzbank Aktiengesellschaft DE000CBK1001
DGAP-News: Commerzbank stärkt Profitabilität durch Fokussierung und Digitalisierung
DGAP-News: Commerzbank Aktiengesellschaft / Schlagwort(e): Sonstiges
Commerzbank stärkt Profitabilität durch Fokussierung und Digitalisierung
30.09.2016 / 10:30
Für den Inhalt der Mitteilung ist der Emittent verantwortlich.
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- Strategie "Commerzbank 4.0" mit drei Stoßrichtungen: fokussiertes
Wachstum, digitale Transformation und Effizienzsteigerung
- Konzentration auf zukunftsfähiges Kundengeschäft in zwei Segmenten:
"Privat- und Unternehmerkunden" sowie "Firmenkunden"
- Handelsaktivitäten im Investmentbanking werden reduziert, freigesetztes
Kapital neu verteilt und Bilanzstruktur weiter verbessert
- Entwicklung zu digitalem Technologieunternehmen - "Digital Campus"
erhöht Umsetzungsgeschwindigkeit
- Fokussierung und Digitalisierung führen zu einem Stellenabbau in Höhe
von 9.600 Vollzeitkräften
- Umsetzung der Strategie finanziert sich über gezielten Einsatz von
Ressourcen und Einbehaltung von Gewinnen
- Zielke: "Unser Geschäftsmodell wird einfacher, effizienter und
durchgehend digitalisiert. Damit werden wir unsere Profitabilität
nachhaltig erhöhen."
Die Commerzbank wird bis Ende 2020 ihre Profitabilität nachhaltig erhöhen.
Im Rahmen der Strategie "Commerzbank 4.0" wird sie sich konsequent auf ihre
Kerngeschäfte konzentrieren, 80 % ihrer relevanten Prozesse digitalisieren
und dadurch signifikante Effizienzgewinne realisieren. Ihr Geschäft
fokussiert sie in den zwei Kundensegmenten "Privat- und Unternehmerkunden"
sowie "Firmenkunden". Die Segmente Mittelstandsbank und Corporates &
Markets werden gebündelt und das Handelsgeschäft im Investmentbanking
reduziert. Durch die Verkleinerung des Handelsgeschäfts werden
Ergebnisvolatilität und Risiken aus regulatorischen Änderungen verringert
sowie Kapital freigesetzt und in das Kerngeschäft mit Kunden investiert.
Die Netto-Eigenkapitalrendite (RoTE) der Commerzbank soll Ende 2020 über 6
% liegen. Dieses Ziel spiegelt die Erwartung eines weiter herausfordernden
Zinsumfelds wider. Bei einer Normalisierung ist eine Netto-
Eigenkapitalrendite über 8 % erreichbar. Insgesamt erwartet die Commerzbank
für das Jahr 2020 Erträge von 9,8 bis 10,3 Milliarden Euro. Durch eine auf
6,5 Milliarden Euro reduzierte Kostenbasis wird die Aufwandsquote unter 66
% sinken. Sollte sich das Zinsumfeld normalisieren, können die Erträge auf
über 11 Milliarden Euro steigen und die Aufwandsquote auf rund 60 % sinken.
Die Common-Equity-Tier-1-Quote (CET 1) nach voller Anwendung von Basel 3
wird im aktuell absehbaren regulatorischen Umfeld fortlaufend bei rund 12 %
erwartet und 2018 über 12 % liegen. Für das Jahr 2020 erwartet die Bank
eine Quote von über 13 %.
Zur Finanzierung der Restrukturierungskosten von rund 1,1 Milliarden Euro
wird die Commerzbank vorerst keine weiteren Dividendenzahlungen vornehmen
und ihre Ergebnisse in die Gewinnrücklage einstellen.
Die Fokussierung auf das Kerngeschäft und die damit einhergehende Aufgabe
einzelner Geschäftsaktivitäten sowie die Digitalisierung und
Automatisierung von Arbeitsabläufen werden zu einem Stellenabbau in Höhe
von rund 9.600 Vollzeitkräften führen. Die Bank wird zeitnah die
vorbereitenden Gespräche mit den entsprechenden Arbeitnehmergremien
aufnehmen. Gleichzeitig werden rund 2.300 neue Stellen in Wachstumsfeldern
entstehen. Damit beläuft sich der Nettostellenabbau auf rund 7.300
Vollzeitkräfte.
"Der Stellenabbau ist ein tiefer Einschnitt und ein schmerzhafter Prozess
für die Bank und jeden Betroffenen. Er ist aber notwendig, um die Bank
zukunftsfähig zu machen. Die Commerzbank ist zwar stabil, sie ist aber
nicht profitabel genug", sagt Martin Zielke, Vorsitzender des Vorstands der
Commerzbank. "In den vergangenen Jahren haben wir viel erreicht: Wir haben
die Qualität unserer Bilanz verbessert, Risiken abgebaut und unsere
Kapitalbasis deutlich gestärkt. Die anhaltend schwierigen Rahmenbedingungen
verlangen nun ein mutiges Umdenken und eine echte Transformation der Bank.
Wir konzentrieren uns dafür ausschließlich auf unsere Stärken,
automatisieren unsere Prozesse und legen so die Grundlage für profitables
Wachstum bei geringeren Kosten. Die neue Commerzbank 4.0 ist fokussiert,
digital und effizient."
Konzentration auf Stärken
Mit den zwei Segmenten "Privat- und Unternehmerkunden" sowie "Firmenkunden"
konzentriert sich die Commerzbank künftig noch stärker auf ihr
Kerngeschäft. "Wir fokussieren uns auf die Bereiche, in denen wir unseren
Kunden einen besonderen Mehrwehrt liefern und uns so vom Wettbewerb
abheben. Und wir trennen uns konsequent von Geschäftsfeldern, in denen wir
für uns keine Zukunft sehen", sagt Martin Zielke. Das betrifft vor allem
das Investmentbanking. Dessen Handelsaktivitäten werden vereinfacht und auf
die Bedürfnisse der Kernkunden der Bank ausgerichtet. Das bisherige Segment
Corporates & Markets wird in das Firmenkunden-Segment integriert. Für
Firmenkunden wichtige Dienstleistungen wie das Begleiten von Emissionen und
Absicherungsgeschäfte bleiben dabei weiter Kernbestandteil des Commerzbank-
Leistungsportfolios. Das technologieintensive, auf Market-Making und auf
die Herstellung von Anlageprodukten ausgerichtete strukturierte
Aktiengeschäft in Equity Markets & Commodities (EMC) wird ausgegliedert.
Das exotische Derivategeschäft im Zinshandel wird eingestellt, während der
Anleihehandel in Fixed Income & Currencies (FIC) reduziert wird. Die
Kapitalentlastung durch diesen Rückzug soll in das Segment "Privat-und
Unternehmerkunden" reinvestiert werden. Bis 2020 will die Bank durch
Fokussierung, Abschaffung von Redundanzen, Vereinfachung von Infrastruktur
sowie durch Digitalisierung Kosteneinsparungen von 1,1 Milliarden Euro
erreichen.
Privat- und Unternehmerkunden: starke Position weiter ausbauen
Das neue Segment Privat- und Unternehmerkunden umfasst die Privat- und
Unternehmerkunden der Commerzbank sowie die Töchter Comdirect, Commerz-Real
und M-Bank. In der Kundengruppe Unternehmerkunden werden die
Geschäftskunden und kleineren Mittelstandskunden zusammengeführt.
In Privat- und Unternehmerkunden will die Bank bis 2020 im deutschen Markt
netto zwei Millionen Neukunden gewinnen. Insbesondere der weitere Ausbau
der digitalen Multikanalbank und innovative Produkte wie eine neue digitale
Ratenkreditplattform und ein digitales Asset Management inklusive Robo-
Advising sollen das Wachstum vorantreiben. Zudem setzt die Commerzbank
weiterhin auf ein dichtes Filialnetz. Neben den großen Flagship-Filialen in
den Ballungszentren wird die Commerzbank mit den kleinen und modernen
"City-Filialen" einen neuen Filialtyp einführen.
"Wir wachsen im Privatkundengeschäft seit Jahren nachhaltig und profitabel
in einem stagnierenden Markt. Diese Erfolgsgeschichte werden wir
fortschreiben und auf Unternehmerkunden übertragen", sagt Zielke.
Durch die gute regionale Erreichbarkeit, passgenaue Produktportfolios,
digitale Lösungen und die Möglichkeit, private und geschäftliche Angebote
aus einer Hand anzubieten, plant die Bank ihren Marktanteil bei
Unternehmerkunden über die nächsten vier Jahre deutlich auf 8 % zu
steigern. Im neuen Segment Privat- und Unternehmerkunden wird über diese
Maßnahmen ein Ertragswachstum von mindestens 1,1 Milliarden Euro bis Ende
2020 angestrebt.
Firmenkunden: aus führender Position national und international wachsen
Im Firmenkundengeschäft will die Bank ihre führende Position in der
Handelsfinanzierung weiter ausbauen. Dabei setzt sie auf fokussiertes
Wachstum in den wichtigsten Handelskorridoren für deutsche und europäische
Firmenkunden. Aufgrund ihrer tiefen Durchdringung der deutschen
Schlüsselindustrien Automobil und Transport, Chemie und Pharma,
Maschinenbau, Energie und Infrastruktur sowie Verbrauchsgüter und Handel
verfügt die Commerzbank über eine umfassende Sektorkompetenz, die sie vom
Wettbewerb abhebt. Diese wird sie künftig verstärkt auch ihren
internationalen Kunden in Europa zur Verfügung stellen. Auch beim
Mittelstand mit einem Umsatz zwischen 15 und 50 Millionen Euro möchte die
Commerzbank ihre Marktposition durch internationale Kompetenz und
Digitalisierung weiter ausbauen. Dafür wird sie ihr Leistungsangebot
weiterentwickeln und neue digitale Produkte und Dienstleistungen einführen.
Die Zusammenarbeit zwischen Kundenbetreuern und Produktexperten soll durch
die Bündelung von Mittelstandsbank und Corporates & Markets nochmal
verstärkt werden. "Im Segment Firmenkunden bauen wir auf die Stärken der
Mittelstandsbank auf und integrieren die für Kunden relevanten Produkte und
Dienstleistungen aus dem Kapitalmarktgeschäft", so Zielke. Im neuen Segment
wird mit diesen Maßnahmen ein Ertragswachstum von über 300 Millionen Euro
bis Ende 2020 angestrebt.
Entwicklung zum digitalen Technologieunternehmen
In den nächsten vier Jahren will sich die Commerzbank zu einem digitalen
Technologieunternehmen entwickeln. Ohne ihren Gesamtinvestitionsaufwand zu
erhöhen, investiert die Bank durch die Reallokation vorhandener Mittel rund
700 Millionen Euro pro Jahr in die Digitalisierung und in ihre IT. Auf
einem "Digital Campus" sollen künftig agile Projektteams
Digitalisierungsprojekte vorantreiben und Prozesse automatisieren und
optimieren. Bis zum Jahr 2020 werden 80 % der relevanten Geschäftsprozesse
digitalisiert. Die Bank erwartet dadurch signifikante Kostensenkungen und
Effizienzen.
Als ersten Meilenstein wird die Commerzbank im Oktober 2016 die
einheitliche, digitale Vertriebsoberfläche "One" einführen. Dadurch können
Vertrieb und Kunde jederzeit auf derselben Plattform Informationen einsehen
und Vorgänge bearbeiten. Zudem wird die Bank eine flexible Smart-Data-
Architektur zur gezielten Kundenansprache einsetzen. In der zweiten Hälfte
des Jahres 2017 soll dann ein einheitliches, cloudbasiertes Customer-
Relationship-Management-System für Privat-, Unternehmer- und Firmenkunden
eingeführt werden.
Ausblick
Aufgrund der Reduzierung von Handelsaktivitäten wird die Commerzbank im
dritten Quartal 2016 Goodwill und immaterielle Vermögensgegenstände in Höhe
von rund 700 Millionen Euro abschreiben. Somit wird das Konzernergebnis im
dritten Quartal negativ sein. Die Abschreibungen haben keinen Einfluss auf
die harte Kernkapitalquote (CET 1). Im Operativen Ergebnis rechnet die
Commerzbank mit Erträgen in etwa auf dem Niveau des zweiten Quartals. Die
Risikovorsorge wird aufgrund der nachhaltig schwachen Schiffsmärkte
deutlich über dem Niveau der ersten beiden Quartale liegen. Für das
Gesamtjahr 2016 erwartet die Commerzbank trotz der Abschreibungen auf
Goodwill ein leicht positives Konzernergebnis.
Die CET-1-Quote nach voller Anwendung von Basel 3 wird gegenüber dem
Vorquartal im dritten Quartal 2016 ansteigen. Zum Jahresende rechnet die
Bank mit einer harten Eigenkapitalquote von nahezu 12 %, sofern keine
wesentlichen Marktverwerfungen eintreten.
"Der effiziente Einsatz unseres Kapitals hat für uns höchste Priorität.
Unsere Kapitalquote wird komfortabel über den absehbaren regulatorischen
Anforderungen bleiben", sagt Stephan Engels, Finanzvorstand der
Commerzbank. "Die Umsetzung der Strategie finanzieren wir über den
gezielten Einsatz unserer Ressourcen sowie durch das Einbehalten von
Gewinnen. Daher verzichten wir auch auf eine Dividendenausschüttung. Zudem
haben wir den notwendigen Spielraum beim Management unserer
risikogewichteten Aktiva."
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Pressekontakt
Margarita Thiel +49 69 136-46646
Alexander Cordes +49 69 136-42764
*****
Über die Commerzbank
Die Commerzbank ist eine führende, international agierende Geschäftsbank
mit Standorten in mehr als 50 Ländern. Kernmärkte der Commerzbank sind
Deutschland und Polen. Mit den Geschäftsbereichen Privatkunden,
Mittelstandsbank, Corporates & Markets und Central & Eastern Europe bietet
sie ihren Privat- und Firmenkunden sowie institutionellen Investoren ein
umfassendes Portfolio an Bank- und Kapitalmarktdienstleistungen an. Die
Commerzbank finanziert über 30 % des deutschen Außenhandels und ist
unangefochtener Marktführer in der Mittelstandsfinanzierung. Mit den
Töchtern Comdirect und der polnischen M-Bank verfügt sie über zwei der
weltweit innovativsten Onlinebanken. Die Commerzbank betreibt mit rund
1.050 Filialen eines der dichtesten Filialnetze der deutschen Privatbanken.
Insgesamt betreut die Bank über 16 Millionen Privat- sowie 1 Million
Geschäfts- und Firmenkunden. Die 1870 gegründete Bank ist an allen
wichtigen Börsenplätzen der Welt vertreten. Im Jahr 2015 erwirtschaftete
sie mit 51.300 Mitarbeitern Bruttoerträge von 9,8 Milliarden Euro.
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Disclaimer
Diese Mitteilung enthält in die Zukunft gerichtete Aussagen. Dabei handelt
es sich um Aussagen, die keine Tatsachen der Vergangenheit beschreiben.
Solche Aussagen in dieser Mitteilung betreffen unter anderem die erwartete
zukünftige Geschäftsentwicklung der Commerzbank, erwartete Effizienzgewinne
und Synergien, erwartete Wachstumsperspektiven und sonstige Chancen für
eine Wertsteigerung der Commerzbank sowie die erwarteten zukünftigen
finanziellen Ergebnisse, Restrukturierungskosten und sonstige
Finanzentwicklungen und -angaben. Diese in die Zukunft gerichteten Aussagen
basieren auf aktuellen Planungen, Erwartungen, Schätzungen und Prognosen
des Vorstands. Sie sind von einer Reihe von Annahmen abhängig und
unterliegen bekannten und unbekannten Risiken, Unsicherheiten und anderen
Faktoren, die dazu führen können, dass die tatsächlichen Ergebnisse oder
Entwicklungen wesentlich von jenen abweichen, die durch diese in die
Zukunft gerichteten Aussagen ausgedrückt oder impliziert werden. Solche
Faktoren sind etwa die Verfassung der Finanzmärkte in Deutschland, Europa,
den USA und in anderen Regionen, in denen die Commerzbank einen erheblichen
Teil ihrer Erträge erzielt und einen erheblichen Teil ihrer Vermögenswerte
hält, die Preisentwicklung von Vermögenswerten und Entwicklung von
Marktvolatilitäten, insbesondere aufgrund der andauernden europäischen
Schuldenkrise, der mögliche Ausfall von Kreditnehmern oder Kontrahenten von
Handelsgeschäften, die Umsetzung ihrer strategischen Initiativen zur
Verbesserung des Geschäftsmodells, insbesondere die Reduzierung des ACR-
Portfolios, die Verlässlichkeit ihrer Grundsätze, Verfahren und Methoden
zum Risikomanagement, Risiken aufgrund regulatorischer Änderungen sowie
andere Risiken. In die Zukunft gerichtete Aussagen gelten deshalb nur an
dem Tag, an dem sie gemacht werden. Die Commerzbank ist nicht verpflichtet,
die in dieser Mitteilung enthaltenen, in die Zukunft gerichteten Aussagen
auf den neuesten Stand zu bringen oder abzuändern, um Ereignisse oder
Umstände zu reflektieren, die nach dem Datum dieser Mitteilung eintreten.
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Indizes: DAX, CDAX, HDAX, PRIMEALL
Börsen: Regulierter Markt in Berlin, Düsseldorf, Frankfurt
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Stuttgart; Freiverkehr in Tradegate Exchange; London,
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507649 30.09.2016
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