03.11.2015
Klöckner & Co. SE DE000KC01000
DGAP-News: KLÖCKNER & CO SE MIT RÜCKLÄUFIGEM ERGEBNIS IN DEN ERSTEN NEUN MONATEN 2015
DGAP-News: Klöckner & Co. SE / Schlagwort(e): 9-Monatszahlen
KLÖCKNER & CO SE MIT RÜCKLÄUFIGEM ERGEBNIS IN DEN ERSTEN NEUN MONATEN
2015
03.11.2015 / 07:00
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- Umsatz im Vergleich zum Vorjahreszeitraum trotz niedrigerer Preise und
Mengen durch positive Währungseffekte um 1,2 % auf 5,0 Mrd. EUR
gestiegen
- Rohertragsmarge aufgrund rückläufiger Stahlpreise bei 18,9 % nach 19,3
% im Vorjahreszeitraum
- EBITDA von 22 Mio. EUR zusätzlich belastet durch
Restrukturierungsaufwendungen von 54 Mio. EUR; EBITDA vor
Restrukturierungsaufwendungen entsprechend bei 76 Mio. EUR
- Positiver Free Cashflow von 42 Mio. EUR nach -184 Mio. EUR im
Vorjahreszeitraum
- Erhebliche Fortschritte bei der digitalen Transformation erzielt durch
Einführung der Kontraktplattform in Deutschland und den USA, Einstieg
in das attraktive Online-Geschäft mit Handwerkern und Privatkunden in
Deutschland und Beteiligung an Industrie 4.0-Projekt zur automatischen
Stahlbestellung durch Produktionsmaschinen
- Ausbau des Geschäfts mit höherwertigen Produkten und Dienstleistungen
weiter vorangetrieben durch Eintritt in das höherwertige Segment der
Stahlweiterverarbeitung mit Übernahme von American Fabricators in den
USA sowie Initiierung der deutlichen Erweiterung des Angebots von
Aluminium-Flachprodukten für Automobilindustrie in Europa
- EBITDA vor Restrukturierungsaufwendungen im einstelligen
Mio.-Euro-Bereich im vierten Quartal und entsprechend bis zu 85 Mio.
EUR im Gesamtjahr 2015 erwartet
Duisburg, 3. November 2015 - In den ersten neun Monaten 2015 stieg der
Umsatz trotz rückläufiger Mengen und Preise währungsbedingt um 1,2 % auf
5,0 Mrd. EUR. Als Folge des Preisrückgangs verringerte sich die
Rohertragsmarge auf 18,9 % nach 19,3 % im Vorjahreszeitraum. Entsprechend
ging auch das EBITDA vor Restrukturierungsaufwendungen von 158 Mio. EUR im
Vorjahres-zeitraum auf 76 Mio. EUR zurück. Nach Abzug von
Einmalaufwendungen für das im Sommer initiierte Restrukturierungsprogramm
KCO WIN+ betrug das EBITDA 22 Mio. EUR. Das Vorsteuerergebnis lag bei -91
Mio. EUR nach 43 Mio. EUR im Vorjahreszeitraum. Nach Berücksichtigung eines
Steuerertrags von 5 Mio. EUR ergab sich ein Konzernverlust von 85 Mio. EUR.
Das Ergebnis je Aktie betrug entsprechend -0,84 EUR nach 0,26 EUR im
Vorjahreszeitraum.
Gisbert Rühl, Vorstandsvorsitzender der Klöckner & Co SE: "Den sich erneut
verschlechternden Marktbedingungen begegnen wir durch die schnelle
Umsetzung der im Sommer eingeleiteten Restrukturierungsmaßnahmen im Rahmen
des erweiterten Programms KCO WIN+. Die Maßnahmen befinden sich voll im
Zeitplan und werden bereits im kommenden Jahr einen wichtigen Beitrag zur
erwarteten Rückkehr in die schwarzen Zahlen leisten."
Marktbedingte Ergebnisbelastungen in beiden Segmenten
Der Umsatz im Europa-Segment ging - trotz des positiven
Wechselkurseinflusses - insbesondere aufgrund des niedrigeren Preisniveaus
um 2,0 % auf 3,1 Mrd. EUR zurück. Das EBITDA vor
Restrukturierungsaufwendungen betrug 57 Mio. EUR nach 91 Mio. EUR im
Vorjahreszeitraum. Zu Ergebnisbelastungen kam es insbesondere durch den
Preisdruck in der Schweiz infolge der Aufwertung des Franken zu Beginn des
Jahres sowie die sehr schwache Geschäftslage in Frankreich und
Großbritannien im gesamten Berichtszeitraum.
Im Americas-Segment stieg der Umsatz hingegen um 6,9 % auf 1,9 Mrd. EUR.
Das niedrigere Preisniveau und die rückläufigen Mengen wurden durch den
gestiegenen US-Dollar/EUR-Kurs überkompensiert. Das EBITDA sank auf 34 Mio.
EUR nach 80 Mio. EUR im Vorjahreszeitraum. Ergebnisbelastend wirkten vor
allem die in Folge des Importdrucks und einbrechender Schrottnotierungen
rückläufigen Stahlpreise. Einen zusätzlichen negativen Ergebniseffekt hatte
die schleppende Nachfrage in Erwartung weiter fallender Preise.
Digitalisierung ermöglicht Erschließung neuer Geschäftsfelder
Die Digitalisierung von Klöckner & Co wird weiter mit großem Elan
vorangetrieben. Dies zeigt sich u.a. bei dem Rollout der Kontraktplattform,
über die Kunden online alle relevanten Informationen zum Status ihrer
Kontrakte einsehen und Produktabrufe tätigen können. Nachdem sich Klöckner
& Co in Deutschland mit Hilfe der Kontraktplattform bereits mit rund 250
Kunden digital vernetzt hat, verlief auch die Einführung in den USA sehr
erfolgreich. Bereits nach kurzer Zeit wurden Umsätze von über einer Million
US-Dollar über die neue Lösung generiert.
Im September ist Klöckner & Co über eine Kooperation mit dem Berliner
Online-Fachhändler Contorion in das attraktive Geschäft mit Handwerkern und
Privatkunden über das Internet in Deutschland eingestiegen. Für die
passgenaue Belieferung dieses Kundensegmentes wurde am Standort in Frechen
eine spezielle Bearbeitungs- und Versandinfrastruktur aufgebaut. Die
Erweiterung des über Contorion angebotenen Artikelsortiments sowie die
Erschließung weiterer Internet-Vertriebskanäle im Rahmen einer
Multi-Channel-Strategie sind in Planung.
Durch die Beteiligung am AXOOM-Software-Projekt des Hightech-Unternehmens
Trumpf steigt Klöckner & Co nun auch in das Geschäft mit der Industrie 4.0
ein. Hierfür wurde das Klöckner & Co-Kontraktportal bereits in die
Benutzeroberfläche von AXOOM integriert. Die Software soll zukünftig einen
komplett automatisierten Prozess der Bedarfsermittlung, Bestellung und
Lieferung u.a. von Stahl für Produktionsmaschinen ermöglichen. Die neue
Lösung wird in dieser bzw. der kommenden Woche auf den Branchenmessen
Blechexpo in Stuttgart und Fabtech in Chicago vorgestellt. Die
Markteinführung ist für April 2016 vorgesehen.
Gisbert Rühl: "Die Kooperationen mit Contorion und Trumpf sind ein
erfreulicher Beleg dafür, dass wir mit unserer hohen digitalen Kompetenz
bei branchenübergreifenden Projekten im Onlinehandel und der Industrie 4.0
mittlerweile der bevorzugte Partner aus der Stahlindustrie sind."
Wachstum im höhermargigen Geschäft
Spürbar weiter vorangekommen ist Klöckner & Co beim Ausbau des Geschäfts
mit höherwertigen Produkten und Services. Sowohl durch internes als auch
externes Wachstum soll der Umsatzanteil dieses Bereichs von 34 % im
vergangenen Geschäftsjahr auf 45 % im Jahr 2017 gesteigert werden.
Ein wichtiger Schritt auf diesem Weg war die Übernahme des
Stahlverarbeiters American Fabricators in Nashville, Tennessee/USA zu
Beginn des vierten Quartals. Damit steigt Klöckner & Co nach dem deutlichen
Ausbau der Service-Center-Aktivitäten in den USA nun in das höherwertige
Segment der Stahlweiterverarbeitung ein. American Fabricators ist auf die
fachgerechte Fertigung von komplexen Stahlteilen für Kunden aus einer
Vielzahl verschiedener Industrien spezialisiert. Mit rund 150 Mitarbeitern
erzielt das hochprofitable Unternehmen einen jährlichen Umsatz von rund 30
Mio. US-Dollar.
Zudem wurde die Errichtung eines Service Centers zur Verarbeitung von
Aluminium-Flachprodukten für die Automobil- und verarbeitende Industrie in
Europa am Standort in Bönen/Nordrhein-Westfalen beschlossen. Damit
investiert Klöckner & Co über seine Tochtergesellschaft Becker
Stahl-Service einen niedrigen bis mittleren zweistelligen Mio.-Euro-Betrag
für den deutlichen Ausbau des Angebots eines der zukunftsträchtigsten
Werkstoffe für die Automobilindustrie. Die Fertigstellung ist für das Jahr
2017 geplant.
Gisbert Rühl: "Die aktuelle Geschäftsentwicklung zeigt, dass wir unseren
Umsatzanteil mit höherwertigen Produkten und Services weiter ausbauen
müssen, um den Ergebniseinfluss von Stahlpreisschwankungen zu reduzieren.
Hierfür sind der Erwerb von American Fabricators und der Ausbau des
Aluminium-Geschäfts zwei wichtige Schritte."
Ausblick
In Europa geht Klöckner & Co für das Gesamtjahr, insbesondere getrieben
durch die Zuwächse in der Automobilindustrie, von einem leichten Anstieg
der realen Stahlnachfrage von rund 1 % aus. In den USA kann der Einbruch
des Öl- und Gassektors hingegen nicht vollumfänglich von Zuwächsen in
anderen Bereichen kompensiert werden, so dass in Summe nun ein Rückgang der
realen Stahlnachfrage um rund 2 % erwartet wird.
Zu Beginn des vierten Quartals setzten sich die Belastungen aus
rückläufigen Preisen und einer schleppenden Nachfrage fort. Daher wird für
das ohnehin traditionell schwache Schlussquartal von einem operativen
Ergebnis (EBITDA) vor Restrukturierungsaufwendungen im nur einstelligen
Mio.-Euro-Bereich ausgegangen.
Damit wird für das Geschäftsjahr 2015 - nach 76 Mio. EUR in den ersten neun
Monaten - ein operatives Ergebnis (EBITDA) vor
Restrukturierungsaufwendungen von bis zu 85 Mio. EUR erwartet. Trotz der
Ergebnisbelastungen wird mit einem positiven Free Cashflow im Gesamtjahr
gerechnet.
Im Geschäftsjahr 2016 wird das operative Ergebnis (EBITDA) auch bei einem
lediglich stabilen Marktumfeld voraussichtlich deutlich steigen und damit
auch das Konzernergebnis wieder spürbar positiv ausfallen. Zusätzliche
positive Impulse könnten sich aus den in den USA und Europa eingeleiteten
Antidumping-Maßnahmen vor allem gegen chinesische Exporte ergeben.
Über Klöckner & Co:
Klöckner & Co ist weltweit einer der größten produzentenunabhängigen Stahl-
und Metalldistributoren und eines der führenden
Stahl-Service-Center-Unternehmen. Über sein Distributions- und
Servicenetzwerk von rund
220 Standorten in 15 Ländern bedient der Konzern mehr als 150.000 Kunden.
Neben Unternehmen der Bauindustrie sowie des Maschinen- und Anlagenbaus
beliefert Klöckner & Co Kunden aus der Automobil- und Chemieindustrie, dem
Schiffsbau sowie aus den Bereichen Haushaltsgeräte, Gebrauchsgüter und
Energie. Aktuell beschäftigt Klöckner & Co rund 9.600 Mitarbeiter. Der
Konzern erwirtschaftete im Geschäftsjahr 2014 einen Umsatz von rund 6,5
Mrd. EUR.
Die Aktien der Klöckner & Co SE sind an der Frankfurter Wertpapierbörse zum
Handel im Regulierten Markt mit weiteren Zulassungsfolgepflichten (Prime
Standard) zugelassen. Die Klöckner & Co-Aktie ist im MDAX(R)-Index der
Deutschen Börse gelistet.
ISIN: DE000KC01000; WKN: KC0100; Common Code: 025808576.
Ansprechpartner:
Christian Pokropp - Pressesprecher
Leiter Investor Relations & Corporate Communications
Telefon: +49 (0) 203-307-2050
Fax: +49 (0) 203-307-5025
E-Mail: [email protected]
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