12.08.2015
E.ON SE DE000ENAG999
DGAP-News: E.ON SE: E.ON bekräftigt Jahresprognose und baut Schulden ab
DGAP-News: E.ON SE / Schlagwort(e): Halbjahresergebnis
E.ON SE: E.ON bekräftigt Jahresprognose und baut Schulden ab
12.08.2015 / 07:30
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E.ON bekräftigt Jahresprognose und baut Schulden ab
- EBITDA und nachhaltiger Konzernüberschuss erwartungsgemäß unter den
Vorjahreswerten
- Wirtschaftliche Nettoverschuldung um 4,1 Milliarden Euro gesenkt
- Teilung des Konzerns in E.ON und Uniper geht wie geplant voran
- CO2-Intensität der eigenen Stromerzeugung in Europa seit 1990 um 35
Prozent gesenkt
E.ON erwartet für das Gesamtjahr 2015 weiterhin ein EBITDA zwischen 7 und
7,6 Milliarden Euro sowie einen nachhaltigen Konzernüberschuss zwischen 1,4
und 1,8 Milliarden Euro. Die Werte beider Kennzahlen am Ende des ersten
Halbjahres 2015 liegen im Rahmen der Erwartungen und damit unter den
Vergleichszahlen des Vorjahres: Das EBITDA zum 30.06. beträgt 4,3
Milliarden Euro (Vorjahr: 4,9 Milliarden Euro, -13 Prozent), der
nachhaltige Konzernüberschuss 1,2 Milliarden Euro (1,5 Milliarden Euro, -21
Prozent). Die wirtschaftliche Nettoverschuldung konnte seit Jahresbeginn um
4,1 Milliarden Euro zurückgeführt werden. Der Umsatz war mit 57,3
Milliarden Euro rund fünf Prozent höher als im Vorjahreszeitraum. Vor allem
die kühleren Temperaturen der ersten Monate ließen den Gasabsatz um 63
Prozent ansteigen. E.ON bekräftigte die feste Dividende von 0,5 Euro je
Aktie für das Geschäftsjahr 2015.
Das niedrigere EBITDA ist vor allem auf weiter gesunkene
Stromhandelspreise, rückläufige Ölpreise und den schwachen Rubel
zurückzuführen. Besonders betroffen waren die Einheiten Erzeugung (-29
Prozent), Exploration & Produktion (-19 Prozent) und Nicht-EU-Länder (-33
Prozent). Das EBITDA der Sparte Erneuerbare Energien (Wind, Solar, Wasser)
sank ebenfalls deutlich (-17 Prozent), jedoch vor allem aufgrund von
Veräußerungen und hohen Einmalerträgen im Vorjahr. Die neu installierte
Leistung der beiden Offshore-Windparks Amrumbank West und Humber Gateway
beginnt sich dagegen positiv auszuwirken. Die Konzerneinheiten Deutschland
(+6 Prozent) und Globaler Handel (+25 Prozent) konnten ihr Ergebnis
steigern. Der operative Cashflow hat sich im ersten Halbjahr ebenfalls gut
entwickelt, sank aber aufgrund der im letzten Jahr erfolgten vorläufigen
Rückzahlung der Kernbrennstoffsteuer an E.ON gegenüber dem Vorjahr von 5,5
auf 4,2 Milliarden Euro. Unter anderem durch den hohen operativen Cashflow
im ersten Halbjahr, Veräußerungserlöse und Entlastungen bei den
Pensionsrückstellungen aufgrund des gestiegenen Zinsniveaus konnten die
wirtschaftlichen Nettoschulden deutlich auf 29,3 Milliarden Euro gesenkt
werden.
Gemeinsam mit dem Vorstandsvorsitzenden Johannes Teyssen stellte erstmals
der neue Finanzvorstand Michael Sen den Zwischenbericht vor. Sen betonte:
"Die Transformation des Unternehmens in einer Phase extrem niedriger
Strompreise und volatiler Ölpreise ist eine Herausforderung. Dennoch haben
wir insgesamt solide Ergebnisse vorgelegt. Mir ist wichtig, dass wir unsere
Versprechen halten, soweit es in unserer Hand liegt, und damit die
Erwartungen der Investoren, der Kunden und der Öffentlichkeit nicht
enttäuschen. Mit einer ausgewogenen Bilanz und einem starken Cashflow ist
es möglich, weiter gezielt und diszipliniert in Zukunftsfelder zu
investieren. In der zweiten Jahreshälfte gehen fast zwei Gigawatt an neuer
effizienter konventioneller Kraftwerksleistung in den Niederlanden und
Russland in den Markt und mehr als 500 Megawatt Offshore-Windkraft in der
Nordsee. Das wird sich in den nächsten Quartalen positiv bemerkbar machen.
Darüber hinaus sind derzeit zwei weitere große Offshore-Windparks - in
Großbritannien und der deutschen Ostsee - geplant."
Teyssen wies auf neue Regelungen zur Absicherung der Stromversorgung in
Großbritannien, Frankreich, Italien und Belgien hin. "Diese Länder haben
die Bedeutung einer auch mittel- und langfristig jederzeit zuverlässigen
Stromversorgung erkannt und entsprechende Kapazitätsmechanismen bereits
eingeführt oder auf den Weg gebracht." In Großbritannien habe E.ON
erfolgreich sechs Gigawatt Erzeugungsleistung in den dortigen Markt für
Systemabsicherung eingebracht. "Deutschland hinkt hier hinterher. Das
Energiepaket der Bundesregierung bringt zwar einige Fortschritte für die
nächsten Jahre, aber ein verlässlicher Rahmen für die Zukunft der
Energieversorgung und die Umsetzung der Energiewende ist es nicht", sagte
Teyssen. Wie in anderen europäischen Staaten, komme es auch in Deutschland
darauf an, effizienter und klimaschonender Absicherungsleistung vor allem
durch Gaskraftwerke eine längerfristige wirtschaftliche Perspektive zu
bieten.
Teyssen erläuterte, dass die Vorbereitungen für die Teilung des
Unternehmens in E.ON und Uniper im Plan liegen: "Die Organisationsformen
beider Unternehmen sind strukturiert und die beiden Ebenen unterhalb der
Vorstände mit Führungskräften besetzt. Mit diesen gehen wir jetzt daran,
die einzelnen Teams in den künftigen Unternehmensbereichen aufzubauen.
Daneben werden nach und nach auch externe Stellen wie Finanzbehörden und
Spaltungsprüfer eingebunden. Mit der Abspaltung wird sich E.ON im Kern auf
Erneuerbare Energien, Energienetze und Kundenlösungen konzentrieren, Uniper
auf das klassische Kraftwerksgeschäft, den weltweiten Energiehandel und das
Öl- und Gasfördergeschäft."
Mit Blick auf die UN-Klimakonferenz im Dezember in Paris zeigte sich
Teyssen zuversichtlich: "Die jüngsten G7-Beschlüsse und die Fortschritte
bei der Wiederbelebung des Europäischen Emissionshandels sind gute
Voraussetzungen für ein weltweites Abkommen zur Reduzierung des
CO2-Ausstoßes." Auch E.ON selbst sei beim Klimaschutz auf einem guten Weg.
Im Vergleich zum Referenzjahr 1990 habe der Konzern die CO2-Intensität
seiner Stromerzeugung in Europa um 35 Prozent gesenkt. "Diesen Weg gehen
wir entschlossen weiter, denn beim Klimaschutz wollen wir auch künftig Teil
der Lösung sein", so Teyssen.
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