18.07.2018
Continental AG DE0005439004
DGAP-Adhoc: Continental stellt sich für Mobilität der Zukunft neu auf
DGAP-Ad-hoc: Continental AG / Schlagwort(e): Strategische
Unternehmensentscheidung
Continental stellt sich für Mobilität der Zukunft neu auf
18.07.2018 / 13:54 CET/CEST
Veröffentlichung einer Insiderinformationen nach Artikel 17 der Verordnung
(EU) Nr. 596/2014, übermittelt durch DGAP - ein Service der EQS Group AG.
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Mitteilung nach Art. 17 Abs. 1 MMVO
Hannover, 18. Juli 2018. Am 9. Januar 2018 hat die Continental AG nach
entsprechenden Marktgerüchten durch eine Ad-hoc Mitteilung nach Art. 17 MMVO
bestätigt, dass sie sich in einem frühen Stadium der Analyse ihrer
Konzernstruktur befindet, um ihre Organisation noch flexibler auf die
Herausforderungen in der Automobilindustrie auszurichten.
Nach Abschluss der Analyse hat der Vorstand des Technologieunternehmens
heute einen der größten organisatorischen Umbauten in der
Unternehmensgeschichte beschlossen.
Der Beschluss sieht die Bildung einer Holding-Struktur der Continental AG
unter der neuen Dachmarke "Continental Group" vor. Die Struktur wird von
drei geschäftlichen Säulen getragen, den "Unternehmensbereichen" Continental
Rubber, Continental Automotive und Powertrain. Die neuen Bezeichnungen und
die entsprechende Berichtsstruktur sollen ab 2020 angewendet werden. Die
Unternehmensbereiche werden nach und nach aufgebaut bzw. wo notwendig
angepasst. Diese Veränderung bedarf der Zustimmung des Aufsichtsrats der
Continental AG, die am 26. Juli 2018 eingeholt werden soll. Der Zustimmung
des Aufsichtsrats unterliegt auch die Verselbständigung der heutigen
Division Powertrain bereits Anfang 2019. Ihr Teilbörsengang ist
voraussichtlich ab Mitte 2019 möglich.
Außerdem werden bis Anfang 2020 die bisherigen Divisionen Chassis & Safety
und Interior neu formiert. Aus ihnen werden zwei Geschäftsfelder unter den
neuen Bezeichnungen "Autonomous Driving Technologies" und "Vehicle
Networking Technologies" hervorgehen. Ihre Geschäftsverläufe werden im
künftigen Unternehmensbereich "Continental Automotive" berichtet.
Unterstützt werden beide durch eine neugeschaffene, zentrale Forschung und
Entwicklung Automotive.
Die beiden heutigen Divisionen Reifen (zukünftige Bezeichnung "Tire
Technologies") und ContiTech bleiben in ihren eigenständigen
Organisationsformen unverändert bestehen. Ihre Geschäftverläufe werden im
künftigen Unternehmensbereich Continental Rubber berichtet.
Ausrichtung des Antriebsbereichs auf die Anforderungen der Märkte und Kunden
Vorbehaltlich der Zustimmung des Aufsichtsrats der Continental AG erfolgt
die Verselbständigung der heutigen Division Powertrain unter neuer
Firmierung Anfang 2019. Zum Aufgabenfeld zählen neben dem Geschäft mit
Verbrennungsantrieben auch das komplette Zukunftsgeschäft mit Hybrid- und
Elektroantrieben sowie alle laufenden Batterieaktivitäten. Dazu zählt zum
Beispiel das vor kurzem angekündigte Gemeinschaftsunternehmen für
48-Volt-Batteriesysteme. Gleichzeitig bereitet Continental für das neue
Powertrain-Unternehmen einen Teilbörsengang vor, der ab Mitte 2019
stattfinden könnte. Continental beabsichtigt jedoch mittel- bis langfristig
nicht, die Kontrolle über das Powertraingeschäft abzugeben. Die Leitung des
neuen Powertrain-Unternehmens soll ab Anfang 2019 Herr Andreas Wolf
übernehmen. Er ist derzeit verantwortlich für die Geschäftseinheit Body &
Security in der Division Interior.
Die Verselbständigung des Unternehmensbereichs Powertrain führt
voraussichtlich zu operativen Kosten in Höhe von rund 350 Millionen Euro.
Der überwiegende Teil der operativen Kosten fällt in den Jahren 2018 und
2019 an. Zusätzlich entstehen steuerliche Nachteile, die sich auf rund 100
Millionen Euro summieren und im Wesentlichen im Jahr 2019 anfallen. Der
Ausblick des Continental Konzerns für das Jahr 2018 bleibt hiervon
unberührt.
Für die geplanten, organisatorischen Veränderungen bei Powertrain gelten die
am 18. April 2018 veröffentlichten, mit den Arbeitnehmervertretern
vereinbarten Eckpunkte im "Zukunftsbündnis Continental in Motion".
Grund für die Verselbstständigung ist die absehbare Veränderung im
Antriebsgeschäft. Die Marktentwicklung wird hier maßgeblich durch politische
Vorgaben für Emissionsgrenzwerte bestimmt. Die politischen Entscheider
treiben besonders auf den Leitmärkten Europa, Nordamerika und China sowie in
Japan, Südkorea und auf dem Wachstumsmarkt Indien ihre Regulierungen in
unterschiedlichen Geschwindigkeiten voran. Dies erfordert von der Industrie
eine hohe Flexibilität, um auf die Anforderungen der unterschiedlichen
Märkte, Regulierungsbehörden, Gesellschaften und Kunden schnell und
individuell zu reagieren.
Neuordnung der beiden Divisionen Chassis & Safety und Interior
Die Geschäfte und Aufgaben der beiden weiteren, heutigen
Automotive-Divisionen Chassis & Safety und Interior werden sich an den sich
ändernden Erfordernissen und künftigen Chancen der Märkte neu ausrichten.
Sie werden Anfang 2020 auf zwei neu formierte Geschäftsfelder unter den
Bezeichnungen "Autonomous Driving Technologies" und "Vehicle Networking
Technologies" aufgeteilt.
Das Geschäftsfeld Autonomous Driving Technologies umfasst künftig das
automatisierte und autonome Fahren sowie alle Chassis-Funktionen. Das
Geschäftsfeld Vehicle Networking Technologies verantwortet das Geschäft der
internen Vernetzung eines Fahrzeugs sowie dessen externe Vernetzung mit
anderen Fahrzeugen und der Verkehrsinfrastruktur. Die Details dazu werden
voraussichtlich bis Mitte 2019 ausgearbeitet und vorgestellt.
Continental verfolgt mit dieser Neuordnung vor allem das Ziel, ihre
Geschäfte mit wegweisenden Technologien weiter auf profitables Wachstum zu
programmieren und dieses sowie zukünftige Wachstumspotenziale noch schneller
und effizienter auszuschöpfen. Das Technologieunternehmen rechnet in seinem
neuen Automotive-Geschäft (d.h. ohne die Division Powertrain) mit einer
Umsatzsteigerung von rund 19 Milliarden Euro (2017) auf rund 30 Milliarden
Euro (2023).
Der Aufbau einer zentralen Forschung und Entwicklung Automotive unterstützt
die Neuaufstellung des Automotive-Geschäfts. In diesem neuen Bereich werden
Entwicklungsfunktionen der heutigen Divisionen Interior und Chassis & Safety
sowie heutiger Zentralfunktionen zusammengefasst. Sie werden dabei operativ
aufgewertet und verstärkt. Schätzungsweise 12.000 bis 15.000 Ingenieure für
Software- und Hardware bilden dann gemeinsam ein weltweites
Continental-Kraftzentrum für die Vor- und Anwendungsentwicklung. In den
beiden neuen Geschäftsfeldern Autonomous Driving Technologies und Vehicle
Networking Technologies werden zusätzlich insgesamt etwa 17.000 Ingenieure
verbleiben.
Rubber-Bereich: Keimzelle bleibt im Besitz von Continental
Die beiden Divisionen Reifen und ContiTech bilden die heutige Rubber-Group,
deren Geschäftsverlauf künftig unter der neuen Berichtsbezeichnung
"Unternehmensbereich Continental Rubber" dargestellt wird. Beide
Geschäftsfelder bleiben auf die Entwicklung von Technologieprodukten auf
Basis von Kautschuk und Kunststoff spezialisiert.
Dieses Geschäft - Keimzelle und Ursprung des 147 jährigen Hannoveraner
Unternehmens - verbleibt im Besitz von Continental. Eine Ausgabe von
Minderheitsanteilen, zum Beispiel durch einen Börsengang, ist derzeit nicht
geplant, jedoch eine denkbare Option für die Zukunft. Continental hat eine
mögliche, rechtliche Verselbständigung dieses Geschäfts bereits vor einigen
Jahren vorbereitet. Weitere Schritte dafür sind derzeit nicht notwendig.
Kontakt:
Mitteilende Person: Rolf Woller, Leiter IR
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Sprache: Deutsch
Unternehmen: Continental AG
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Telefon: +49 (0)511 938-1068
Fax: +49 (0)511 938-1080
E-Mail: [email protected]
Internet: www.conti.de
ISIN: DE0005439004
WKN: 543900
Indizes: DAX
Börsen: Regulierter Markt in Frankfurt (Prime Standard),
Hamburg, Hannover, Stuttgart; Freiverkehr in Berlin,
Düsseldorf, München, Tradegate Exchange; Börse
Luxembourg, SIX
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