An der Aktie von LS telcom ist der massive Kursaufschwung im Small-Cap-Sektor komplett vorbeigegangen. Dabei galt der Spezialist für eine effiziente Nutzung des Funkfrequenzspektrums (Mobiles Breitband, Rundfunk, Militär, Öffentliche Sicherheit oder auch Energie) einmal als piekfeiner Spezialwert. Doch seit einiger Zeit laufen die Geschäfte nicht mehr so wie gedacht und LS telcom musste die Prognosen mehrfach nach unten anpassen. Für das Geschäftsjahr 2016/17 (30. September) stellt Finanzvorstand Manfred Lebherz bei Erlösen von 31 Mio. Euro gar einen operativen Verlust von 1,4 Mio. Euro in Aussicht. Klarheit bringt die für November 2017 avisierte Vorlage der Eckdaten für das abgelaufene Geschäftsjahr. Insofern ist es reine Spekulation, schon jetzt auf eine Besserung der wirtschaftlichen Lage zu setzen. Hoffnung macht freilich, dass die Gesellschaft aus Lichtenau (Baden) beinahe gebetsmühlenartig darauf hinweist, dass die mittel- und langfristigen Prognosen weiterhin intakt seien – es sich gegenwärtig nur um Verzögerungen bei der Auftragsvergabe handele. Nun: Die Bewertung der im General Standard gelisteten Aktie ist auf dem aktuellen Niveau von 6,25 Euro nicht übermäßig ambitioniert – die Marktkapitalisierung beträgt 33,3 Mio. Euro – bei Netto-Finanzschulden von rund 3 Mio. Euro. Zur Einordnung: Auf EBITDA-Ebene hat LS telcom im Schnitt der vergangenen fünf Jahre rund 4,7 Mio. Euro verdient. Der Buchwert je Aktie liegt zurzeit bei 3,52 Euro. Angesichts der zu erwartenden roten Zahlen, müssen sich die Anteilseigner aber wohl auf eine Nullrunde bei der Dividende einrichten. Die Hauptversammlung findet am 8. März 2018 statt. Fazit: Momentan gehört der Titel auf die Beobachtungsliste. Mit Vorlage der Ergebnisse für 2016/17 lässt sich dann eine valide Einschätzung geben.
Kaum ist die jüngste Kapitalerhöhung von Eyemaxx Real Estate mit einem Volumen von knapp 5 Mio. Euro verdaut, will sich der Immobilien-Projektentwickler schon wieder frisches Geld besorgen. So sollen auf einer außerordentlichen Hauptversammlung am 28. November 2017 die Weichen für einen prospektfreien „Zehnprozenter“ gestellt werden. Das heißt: Eyemaxx könnte im Rahmen einer Privatplatzierung anschließend bis zu 470.638 Aktien bei institutionellen Investoren unterbringen – ohne Bezugsrecht für Altaktionäre. Der Emissionserlös dieser Transaktion dürfte sich ebenfalls im Bereich um 5 Mio. Euro bewegen. „Die Mittel aus der Kapitalerhöhung sollen für weitere neue Immobilienprojektentwicklungen in Deutschland und Österreich verwendet werden“, heißt es offiziell. Wirtschaftlich ist der forsche Expansionskurs der Österreicher durchaus nachvollziehbar. Mindestens ebenso verständlich sind aber die Sorgen mancher Anleger, dass Eyemaxx möglicherweise zu viel Tempo aufnimmt. Anders lässt sich die schwache Performance der Aktie in den vergangenen Monaten kaum deuten. Immerhin knickte die Notiz von 15 Euro auf mittlerweile weniger als 12 Euro ein. Verglichen mit dem zuletzt von SRC auf 19 Euro angehobenen Kursziel, würde sich theoretisch ein knackiges Potenzial von mehr als 50 Prozent ergeben. Nun: Gegenwärtig wären die meisten Investoren vermutlich bereits zufrieden, wenn sich kein dauerhafter Abwärtstrend etabliert und sich die Notiz erst einmal wieder stabilisiert. Da wir die Wachstumsstrategie von Eyemaxx für plausibel halten und die Bewertung unserer Meinung nach eher moderat ist, bleibt boersengefluester.de bei der Einschätzung „Kaufen“. Für die dichte Folge an Kapitalerhöhungen gibt es aber zumindest Abzüge in der B-Note. Soll heißen: Die Aktie steht unter Beobachtung.