Ihre Kurznachrichten – Juni 2014

An dieser Stelle bieten wir Ihnen einen Überblick über die interessantesten Unternehmensnachrichten – vom Blue Chip bis zum Nebenwert. Boersengefluester.de fasst den Inhalt kompakt zusammen und gibt eine kurze Einschätzung. Damit sind Sie stets auf dem aktuellen Stand.

Kurznachrichten


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30. Juni, 2014

Die Roadshow von Vorstandschef Serge van der Hooft hat offenbar den Nerv der Investoren getroffen. Quasi mit dem Start der offiziellen Zeichnungsfrist für die Beate Uhse-Anleihe (WKN: A12T1W) wurden die Bücher für den Bond des Erotikkonzerns bereits wieder geschlossen. 30 Mio. Euro beträgt das Emissionsvolumen, bei einem Zinscoupon von 7,5 Prozent. Klare Botschaft von boersengefluester.de: ein großartiger Erfolg für Beate Uhse! Immerhin gab es in den vergangenen Monaten etliche schlechte Meldungen aus dem Umfeld für Mittelstandsanleihen. Offensichtlich haben die Flensburger auch mit ihrer strikten Orientierung an den Empfehlungen der Deutschen Börse für Anleihenemissionen im Entry Standard (Den „Best Practise Guide“ können Sie HIER downloaden) gepunktet. „Hier konnten wir alle qualitativen Anforderungen erfüllen und weisen bei einigen Kennzahlen einen weit besseren Faktor aus als gefordert. Besonders stark ist beispielsweise unsere EBITDA/Interest Coverage, die auch nach Emission der Anleihe noch weit über dem Mindestwert liegen wird”, sagt van der Hooft. Auf der Hauptversammlung am 30. Juni 2014 hat Firmenlenker van der Hooft nun die Gelegenheit, auch die Aktionäre von den Wachstumsperspektiven der Gesellschaft zu überzeugen. Boersengefluester.de hatte die Aussichten des Small Caps zuletzt beleuchtet (HIER kommen Sie direkt zu dem Artikel) und bleibt bei der Kaufen-Empfehlung für den Anteilschein von Beate Uhse. Von der erfolgreichen Rückmeldung am Kapitalmarkt sollte auch die Aktie profitieren. Risikobereite Investoren können sich ein paar Stücke ins Depot legen und auf eine Neupositionierung des Erotikunternehmens mit Schwerpunkt E-Commerce sowie einem klar höheren Anteil an weiblichen Kunden setzen.




 

29. Juni, 2014

Kurz vor Ablauf der bis zum 1. Juli 2014 (24.00 Uhr) verlängerten Angebotsfrist haben erst sehr wenige Aktionäre von R. Stahl die 50-Euro-Offerte von Weidmüller angenommen. Laut der jüngsten Wasserstandsmeldung vom 27. Juni kam Weidmüller auf einen Anteil von gerade einmal 4,14 Prozent der gesamten Aktien. Ein Zustandekommen des Vorstoßes hatte die Gesellschaft aus Detmold vom Erreichen einer Mindestquote von 50 Prozent plus 1 Aktie abhängig gemacht. Seit Bekanntwerden des Übernahmeversuchs sieht sich Weidmüller einer heftigen Gegenwehr durch die Familienaktionäre von R. Stahl sowie dem Vorstand gegenüber. Derweil stößt die Blockadepolitik des Herstellers von explosionsgeschützten Elektronikbauteilen am Kapitalmarkt auf immer lautere Kritik. Nachdem sich zuletzt die Beteiligungsgesellschaft Scherzer & Co. in einem offenen Brief mit deutlichen Worten an R. Stahl richtete, ließ nun auch der Würzburger Wirtschaftsprofessor Leonhard Knoll gegenüber der „Heilbronner Stimme“ mächtig Dampf ab: „Die Äußerungen, welche seitens des Vorstands in jüngster Zeit öffentlich erfolgten, lassen Zweifel zu, ob hier tatsächlich der Maßstab aller R. Stahl-Anteilseigner oder nur derjenige der Familie für die getroffenen Maßnahmen angelegt wurde. Auch befürchtet der Aktionärsvertreter und Mitstreiter des bekannten Börsenaktivisten Ekkehard Wenger negative Folgen für die Aktionärskultur in Deutschland: „Viele werden weiter Zinsen auf Sparstrumpf-Niveau akzeptieren, als die nützlichen Idioten für Großaktionäre zu spielen.” Derweil hat Weidmüller-Vorstand Peter Köhler den Kampf um R. Stahl immer noch nicht verloren gegeben: „Es ist ein offenes Geheimnis, dass die Familienaktionäre unserem Angebot durchaus differenzierter gegenüberstehen.” Mit 42,50 Euro notiert der Anteilschein momentan deutlich unterhalb der Offerte von 50 Euro. Die meisten Börsianer gehen offenbar davon aus, dass Weidmüller nicht auf die erforderliche Mehrheit kommt. Ein heißes Finale steht vermutlich dennoch bevor. In der Regel entscheiden sich die maßgeblichen Gruppen in solchen Übernahmeprozessen erst auf der Zielgeraden.




 

27. Juni, 2014

Noch gönnt sich das klamme Berliner Unternehmen YOC die teure Notiz im Frankfurter Prime Standard. Immerhin sind mit dem Edel-Segment umfangreiche Berichtspflichten im Drei-Monats-Rhythmus verbunden. Spätestens vier Monate nach Ende des Geschäftsjahres sollte im Normalfall der Geschäftsbericht vorliegen, sonst drohen saftige Strafen. Auf den Mobile-Werbevermarkter YOC dürften die Börsenbetreiber längst einen kritischen Blick geworfen haben. Zwar enthält der Bericht zum ersten Quartal 2014 eine ungeprüfte Bilanz für 2013, den ordentlichen Geschäftsbericht ersetzen diese Daten jedoch nicht. Nun hat die Gesellschaft auch noch ganz leise den Termin für ihre Hauptversammlung um einen Monat nach hinten verschoben – vom 1. Juli auf den 29. August 2014. Kein Wunder, dass sich die Investoren Sorgen machen. Der Kurs dümpelt derweil seit knapp zwei Monaten dicht unterhalb der Marke von 2 Euro. Auf diesem Niveau beträgt die Marktkapitalisierung gerade einmal 5,4 Mio. Euro. Immer wieder kursieren Gerüchte, dass YOC sich womöglich auch von seiner Affiliate-Marketing-Tochter belboon trennen muss, um frische Gelder aufzutreiben. Das könnte dem Micro Cap einen Schub versetzen. Dennoch: Investoren mit einem normal ausgeprägten Risikograd haben bei diesem Hot-Stock nichts verloren. Zwischen Totalverlust und Kursverdoppler ist hier alles drin.


Heftige Gewinnwarnung von Vossloh: Für 2014 rechnet der Bahntechnikkonzern aus Werdohl mit einem Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) von minus 150 bis minus 180 Mio. Euro. Damit macht das neue Vorstandsteam um Hans M. Schabert unerwartet schnell reinen Tisch – zur Hauptversammlung Ende Mai war von derartigen Belastungen jedenfalls noch nicht die Rede. Insgesamt türmen sich die Belastungen auf bis zu 250 Mio. Euro. Sie sind ein Mix aus Restrukturierungsmaßnahmen (bis zu 100 Mio. Euro) und bilanziellen Wertanpassungen. Betroffen sind insbesondere der Standort Kiel, wo Diesellokomotiven hergestellt werden, aber auch bei Vossloh Kiepe (elektrische Busse und Schienenfahrzeuge) stehen Einschnitte an. Das Weichengeschäft wird deutlich tiefer gehängt in der Bilanz. Verschont bleiben lediglich die Bereiche Schienenbefestigungen und Schienenpflege. Für 2015 kündigte Firmenlenker Schabert bereits wieder schwarze Zahlen an. Kurzfristig kann er damit aber nicht punkten bei den Börsianern. Die Notiz des SDAX-Konzerns sackte auf weniger als 60 Euro ab, den tiefsten Stand seit Oktober 2008. Auf diesem Niveau beträgt der Börsenwert 800 Mio. Euro. Der Chart macht einen katastrophalen Eindruck. Und vermutlich wird es noch eine Weile dauern, bis sich die Investoren die Aktie wieder unter dem Turnaround-Blickpunkt vornehmen. So bitter es ist für Anleger, die den Titel im Depot haben. Derzeit gibt es kaum Argumente für eine nachhaltige Erholung des Aktienkurses. Immerhin macht die Bilanz einen sattelfesten Eindruck, so dass die Gesellschaft die schwierige Phase der Firmengeschichte meistern dürfte.


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26. Juni, 2014

Die Konditionen für die Kapitalerhöhung von UMT United Mobility Technology stehen nun fest: Vom 7. bis 21. Juli 2014 will der Anbieter von Lösungen für mobiles Bezahlen via Smartphone bis zu 10 Millionen Aktien zu einem Stückpreis von 1,50 Euro ausgeben. Dementsprechend ergibt sich ein Mittelzufluss von in der Spitze 15 Mio. Euro. Das ist etwas wenige als von uns vermutet. Die Aktionäre erhalten ein Bezugsrecht 1:1. Das heißt: Für jeden Anteilschein können Anleger eine neue Aktie zu je 1,50 Euro zeichnen. Wichtig: Aktionäre, die von dem Investment komplett überzeugt sind, können einen sogenannten Überbezug anmelden – also mehr Titel zeichnen, als ihnen eigentlich zustehen. Eine solche Konstruktion wählte kürzlich auch der Knorpelzellenspezialist co.don bei seiner Kapitalerhöhung. Allerdings drückt sich UMT hinsichtlich des Überbezugs schwammig aus. Die Anmeldungen werden „angemessen berücksichtigt“, soweit sie im „wohlverstandenen Interesse der Gesellschaft“ liegen. Was immer das genau heißen soll – unliebsame Aktionäre wollen die Münchner aber anscheinend wohl nicht hereinlassen. Gleichwohl wird sich Großaktionär und Vorstandschef Albert Wahl bei der Finanzierungsrunde verwässern lassen. „Wir wollen unseren Aktionärskreis vergrößern“, verriet er im Hintergrundgespräch mit boersengefluester.de. Um potente Interessenten für die Kapitalmaßnahme zu mobilisieren, befindet sich das Vorstandsteam von UMT gerade auf einer ausgedehnten Roadshow. Über die geplante Mittelverwendung hatten wir bereits berichtet (den Beitrag finden Sie HIER). An unserer Einschätzung zu dem Small Cap hat sich nichts geändert. Ein hochriskantes Investment mit allerdings auch enormen Chancen. Das Thema „Mobile Payment“ hat gigantisches Wachstumspotenzial, ob UMT mit seiner Lösung iPAYst am Ende zu den Gewinnern zählen wird, steht allerdings in den Sternen. Die Konkurrenz ist enorm. Um sich von den Wettbewerbern abzugrenzen und den Kunden möglichst viele Argumente für den Bezahlvorgang via iPAYst zu bieten, setzt Firmenlenker Wahl auf Kooperationen mit Unternehmen wie zum Beispiel der österreichischen Restaurant-Rabatt-Plattform Delinski. Eine Studie der BankM zu UMT finden Sie HIER.


Seinen SDAX-Platz musste VTG bereits Ende März 2014 räumen. Geschadet hat das dem Kurs des Vermieters von Eisenbahnwaggons allerdings nicht. Im Gegenteil: Seit der Herausnahme aus dem Small-Cap-Index hat der Titel um rund 13 Prozent an Wert gewonnen. Zudem gab es nach der Hauptversammlung am 5. Juni eine Dividende von 0,42 Euro je Aktie. Zwar musste die Gesellschaft ihre Prognosen für 2014 zum Jahresauftakt ein wenig tiefer hängen. Trotzdem ist das Papier einen Blick wert und sollte sich auf mittlere Sicht sehr positiv entwickeln. Der Börsenwert von 346 Mio. Euro entspricht gerade einmal dem 1,8fachen des für 2014 vom Vorstand erwarteten Ergebnisses vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA). Zurzeit gehen die Hamburger davon aus, beim EBITDA den unteren Bereich der Spanne von 188 bis 200 Mio. Euro zu erreichen. Allerdings ist VTG vergleichsweise hoch verschuldet. Die Finanzverbindlichkeiten türmen sich auf mehr als 900 Mio. Euro. Dementsprechend weniger kommt „unten“ an. Dennoch: Auf Basis der Schätzungen von boersengefluester.de ergibt sich ein 2015er-KGV von rund 14,5. Bezogen auf unsere Prognosen für 2016 sollte sich das KGV dann auf 12,5 verringern. Zudem wird das Papier gerade einmal zum Buchwert gehandelt. Langfristig orientierte Anleger können hier nicht viel verkehrt machen.


Der chinesische Papier- und Pappe-Produzent Youbisheng hat die Kommunikation mit Investoren und Journalisten vollständig eingestellt. Bereits bei unserem China-Besuch Ende April wurde ein geplanter Termin beim Unternehmen kurzfristig abgesagt. Nun erfahren wir, dass der Unternehmensgründer und Großaktionär, Hung Haiming, im Krankenaus liegen soll. Bestätigt werden konnte diese Meldung nicht. Auch der Finanzvorstand, David Tsui, soll angeblich nicht mehr wissen. Er ist erst Ende November vergangenen Jahres kurzfristig ins Unternehmen geholt worden, nachdem sein Vorgänger, Clement Hoo, zu JJ Auto gegangen war. In China gut vernetzte Kreise munkeln, dass Tsui – ein so genannter IPO-Finanzvorstand sei, der gar nicht fest im Unternehmen verwurzelt ist, sondern nur die IFRS-Rechnungslegung überwacht und mit dem Kapitalmarkt kommuniziert – das tut derzeit weder er noch seine deutsche Kommunikationsagentur. Seit der Veröffentlichung des Quartalsberichts Ende April herrscht Sendepause. Auch Tsui soll derzeit gar nicht wissen, wie es Haiming geht und wo er sich aufhält. Die Analysten von BankM berichten, dass der Geschäftsbetrieb offensichtlich weiter läuft. Angesichts der undurchsichtigen Lage haben sie ihr Rating vorübergehend eingestellt. Die Studie finden Sie HIER. Boersengefluester.de kann sich der Einschätzung nur anschließen. Abwarten – es bleibt leider nichts anderes übrig.


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25. Juni, 2014

Richtung neues Jahreshoch macht sich zurzeit der Kurs der Demire-Aktie auf. Sollte die Notiz die Marke von 1,40 Euro signifikant durchstoßen, wäre das ein sehr positives Signal für den Anteilschein des Vermieters von Gewerbeimmobilien. Boersengefluester.de hatte die Gesellschaft Mitte Mai ausführlich vorgestellt (den Beitrag finden Sie HIER). Kürzlich haben die Frankfurter den Erwerb eines größeren Immobilienportfolios im mittleren zweistelligen Millionen-Euro-Bereich in die Wege geleitet. Vollzogen werden soll der Deal im dritten Quartal. Ende Juli wird dann auch der Geschäftsbericht für 2013/14 vorliegen. Vorstandschef Andreas Steyer hatte im Hintergrundgespräch mit boersengefluester.de angedeutet, dass der Substanzwert von zuletzt 0,77 Euro wohl leicht gestiegen sei. Allein mit Blick auf den NAV ist die Demire-Aktie allerdings sportlich bewertet. Bleibt also zu hoffen, dass Firmenlenker Steyer in den kommenden Monaten noch ein paar gute Meldungen im Köcher hat. Hoffnung macht die Nachricht, wonach die Gesellschaft ihr Türkei-Engagement beendet habe und aus dem Verkauf ihrer Anteile einen mittleren zweistelligen Millionen-Betrag zieht. Damit hat die Gesellschaft ein weiteres Kapitel ihrer Altlasten aus der früheren Zeit als Magnat Real Estate geschlossen. „Mit der zufließenden Liquidität wird der Aufbau eines Portfolios deutscher Gewerbeimmobilien weiter zügig vorangetrieben“, betont Demire. Die Experten von Close Brothers Seydler sind super zuversichtlich und spendieren ein Kursziel von stattlichen 2 Euro.


Den gesetzlichen Mindestpreis – also dem gewichteten Durchschnittskurs der vergangenen drei Monate – will die Deutsche Private Equity GmbH (DPE) aus München für den Anteilschein von First Sensor bieten. Mit Blick auf den Kursverlauf des Sensorspezialisten dürfte die Offerte damit unterhalb der aktuellen Notiz von 10,80 Euro liegen. Zuletzt hatte DPE in Finanzkreisen für Aufmerksamkeit gesorgt, als sie Teile ihres Aktienpakets an dem Lübecker 3D-Druckerspezialisten SLM Solutions zum Börsengang platziert haben. Hinter DPE steht die niederländische ING Groep. Bei First Sensor ist die Investorengruppe bereits seit Oktober 2011 engagiert. Damals garantierte DPE wesentliche Teile der Kapitalerhöhung von First Sensor zur Finanzierung der Sensortechnics-Übernahme von Augusta Technologie. Wer den Ankeraktionär DPE im Investor-Relations-Bereich auf der Webseite von First Sensor nicht finden konnte: DPE und die mit 29,45 Prozent investierte Alegria Beteiligungsgesellschaft mbH sind deckungsgleich. Für boersengefluester.de stellt sich die Sache damit momentan so dar: Alegria hat durch weitere Aktienkäufe die 30-Prozent-Schwelle genommen und damit ein Pflichtangebot ausgelöst. Eher unwahrscheinlich, dass die Gruppe es darauf anlegt, First Sensor komplett zu übernehmen. Interessant wird dennoch, wie sich die Daniel Hopp – dem Sohn des SAP-Mitbegründers – zurechenbare DAH Beteiligungs GmbH (Anteil: 18,89 Prozent) verhalten wird. Für Privatanleger besteht derzeit kein neuer Handlungsbedarf. Wir bestätigen jedoch unsere Kaufen-Empfehlung für die Aktie von First Sensor.


Bei Zapf Creation wird weiterhin jeder Euro auf den Prüfstand gestellt. Drei Jahre nach dem Wechsel vom streng regulierten Prime Standard in den Entry Standard will der Puppenhersteller das Frankfurter Freiverkehrssegment wieder verlassen und strebt zum Jahreswechsel eine Notiz im „Freiverkehr Plus“ der Börse Stuttgart an. Für Privatanleger dürfte die Verlagerung keinen Nachteil bedeuten. Wichtig ist, dass der Titel überhaupt notiert bleibt. Seit dem 17. Juni hat das Unternehmen nun auch den lange Zeit durch eine Aktionärsklage blockierten Kapitalschnitt im Verhältnis 1:3 nachgeholt. Mittlerweile besteht das Kapital der Rödentaler aus 6.431.951 Anteilscheinen – die Marktkapitalisierung liegt bei 11,58 Mio. Euro. Spannend wird nun, wie die weiteren Schritte zur Bilanzsanierung aussehen werden. Operativ gab es bei Zapf Creation zuletzt deutliche Fortschritte. Boersengefluester.de hatte Mitte Mai über die Hintergründe berichtet (den Beitrag finden Sie HIER). Der Kurs des Hot Stocks sollte sich unterm Strich weiter Richtung Norden bewegen – wenn auch unter heftigen Schwankungen.




 

24. Juni, 2014

Ein perfektes Timing hatten wir mit unserem Hinweis auf die Blue Cap-Aktie Mitte Juni – kurz nach der Präsentation von Vorstand Hannspeter Schubert auf der Kapitalmarktkonferenz von Egbert Prior in Frankfurt (HIER). Um nahezu 20 Prozent hat der Anteilschein der Beteiligungsgesellschaft seit der Besprechung auf boersengefluester.de an Wert gewonnen. Um die ehrgeizigen Wachstumsziele zu erreichen, werden die Münchner weitere Zukäufe tätigen. Stark positioniert ist Blue Cap insbesondere im Klebstoffbereich über die Firma Planatol. Während der Präsentation ließ Schubert durchblicken, dass er sich eine Verstärkung im Klebstoffsektor gut vorstellen kann. Aber auch die Bereiche Sensorik und Prüftechnik gefallen ihm sehr gut. Boersengefluester.de bekräftigt die Kaufen-Empfehlung für den Small Cap. Die Marktkapitalisierung beträgt zurzeit knapp 19,5 Mio. Euro – bei einem Eigenkapital von 12 Mio. Euro. Das komplette Zahlenwerk für 2013 liegt noch nicht vor, müsste allerdings in wenigen Tagen veröffentlicht werden. Womöglich steht dann ja noch eine positive Überraschung an.


Erst kürzlich haben wir über den dramatischen Kursverfall bei Youbisheng Green Paper und den zweizeitigen Fall unter die 2-Euro-Marke berichtet. Nun droht neues Ungemach: Das Analystenteam der BankM hat die Bewertung des Unternehmens ausgesetzt. Auslöser der Entscheidung war ein Firmenbesuch vor Ort. Hierbei stellte sich heraus, dass der bisherige Vorstandschef Haiming Huang derzeit nicht sein Amt ausübt und die Geschäfte des Papierproduzenten von einem Interims-CEO geführt werden, der aber ebenfalls nicht für ein klärendes Gespräch mit der BankM zur Verfügung stand. Dem Vernehmen nach soll Huang bis Ende Juni aber wieder seinen Dienst antreten. Sonderlich Vertrauen erweckend hört sich das alles nicht gerade an. Immerhin betont das Frankfurter Analysehaus: „Operativ scheint alles wie gewohnt zu laufen, die Maschinen sind in Betrieb oder werden für eine neue Testliner-Serie umgestellt, die Lager haben die üblichen Bestände und die Arbeitsplätze sind komplett besetzt.“ Die aktualisierte Studie der BankM finden Sie HIER.


Seit Anfang März befindet sich der Aktienkurs von KPS in einer Konsolidierungsphase zwischen rund 6,50 und 7,50 Euro. Derzeit unternimmt die Notiz des SAP-Beratungsunternehmens einen neuerlichen Versuch, die obere Begrenzungsmarke zu knacken. Einen gewissen Rückenwind verschafft dabei die neuerliche Kaufen-Empfehlung des Analysehauses GBC. Allerdings siedeln die Augsburger den fairen Wert der KPS-Aktie bereits bei 7,70 Euro an – also nur knapp oberhalb des aktuellen Preises. Boersengefluester.de hatte die KPS-Aktie erst kürzlich vorgestellt (den Artikel finden Sie HIER). Fazit: Qualitativ sehr hochwertiges Unternehmen mit einer allerdings bereits knackigen Bewertung. Dennoch: Wir trauen dem Anteilschein in den kommenden Monaten eine positive Performance zu und bestätigen unser Kursziel von 8,50 Euro. Interessant ist der Small Cap auch für Dividendenfans. Die Rendite liegt bei immerhin gut drei Prozent. Ausgezahlt wird allerdings erst im kommenden Jahr.


Die jüngste Roadshow von Südzucker durch Europa zeigt offenbar erste Wirkung. Zwar senken die Analysten noch einhellig ihre Daumen für den Anteilschein des Zuckerproduzenten. Doch zumindest auf die kurze Sicht scheint die Südzucker-Aktie einen Boden auszubilden. Vorangegangen war allerdings ein Kursverfall, der die Notiz des Zuckerproduzenten und Nahrungsmittelanbieters von 34 Euro auf knapp 14 Euro einknicken ließ – in gerade einmal 14 Monaten. Boersengefluester.de hatte zuletzt ausführlich über die Hintergründe berichtet. Den Beitrag finden Sie HIER. Zumindest nicht mehr verschlechtert hat sich im ersten Quartal des Geschäftsjahres 2014/15 die Situation bei CropEnergies. Südzucker hält 69 Prozent an der ebenfalls börsennotierten Tochter. Demnach rechnet der Biospritspezialist für das Gesamtjahr weiterhin mit einer sehr weiten Spanne für das operative Ergebnis von minus 30 bis plus 20 Mio. Euro. Heruntergerechnet auf die einzelne Südzucker-Aktie entspricht das einer Spanne von minus 0,24 bis plus 0,16 Euro. Angesichts des komplett negativen Sentiments für die Südzucker-Aktie reichte diese Meldung bereits für einen kleinen Befreiungsschlag. Noch müssen die Investoren sich aber auf weitere schlechte Meldungen gefasst machen. Das in Kürze zu erwartende Konzernergebnis für das Auftaktquartal 2014 soll jedenfalls deutlich unter dem Vorjahresniveau von 230 Mio. Euro liegen. Für eine generelle Trendwende liefert die jüngste Gegenbewegung des Südzucker-Kurses noch keine hinreichende Beweiskraft. Zwischenzeitliche Erholungsphasen gab es in den vergangenen Monaten immer wieder mal. Dennoch bleibt boersengefluester.de bei seiner generell eher positiven Einschätzung für den MDAX-Wert und rät antizyklisch orientierten Investoren zum vorsichtigen Einstieg. Die Aktie von CropEnergies stufen wir als Halten-Position ein.


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23. Juni, 2014

Reges Kaufinteresse gibt es derzeit für die Aktie von ISARIA Wohnbau. Allein in den vergangenen fünf Handelstagen schoss die Notiz von 2,80 auf 3,27 Euro. In der Spitze notierte der Anteilschein des Münchner Projektentwicklers sogar schon bei 3,80 Euro. Die Analysten von First Berlin haben das Kursziel vor gut einem Monat bei 4,60 Euro angesetzt. Die Experten von Warburg Research sind mit 3,80 Euro ein wenig vorsichtiger, raten in ihrer Studie vom 16. Mai aber ebenfalls zum Einstieg. ISARIA war in der Vergangenheit am Kapitalmarkt nicht ganz ruhmreich, mittlerweile scheint das Geschäftsmodell aber zu reüssieren. Für 2014 kalkuliert die Gesellschaft weiterhin mit Erlösen von rund 100 Mio. Euro und einem Gewinn nach Steuern im „mittleren einstelligen Millionen-Bereich“. Damit korrespondiert ein Börsenwert von momentan knapp 78 Mio. Euro. Die Nettofinanzverbindlichkeiten türmten sich per Ende März auf 114 Mio. Euro. Seit Jahresbeginn ist die bislang auf den Großraum München fokussierte Gesellschaft über ihren Zukauf One Group auch in Hamburg aktiv. Veränderungen gab es auch mit Blick auf den Streubesitz. Der Firmengründer und ehemalige Vorstand Josef Kastenberger hat sein Paket von zuletzt rund 22 Prozent verkauft, so dass sich der Streubesitz bei ISARIA nun auf mindestens 55 Prozent beläuft. Den Substanzwert NAV (per 31. Dezember 2013) gibt die Gesellschaft mit 3,17 Euro je Aktie an. Der Titel bleibt ein überdurchschnittlich riskantes Investment. Offenbar deutet sich hinter den Kulissen zurzeit aber eine weitere Verschiebung beim Aktionärskreis an.


Deutliche Korrektur für die Notiz von Zooplus. Um 13 Prozent sackte die Aktie des Online-Händlers für Tierbedarfsartikel in den vergangenen drei Monaten ab – so viel hat kein anderer SDAX-Wert in diesem Zeitraum an Wert eingebüßt. Mittlerweile ist die Zooplus-Aktie sogar deutlich unter die bislang sehr schön ansteigende 200-Tage-Durchschnittslinie gefallen. Kein gutes Zeichen – zumindest aus charttechnischer Sicht. Eine nächste Unterstützungszone ist allerdings im Bereich um 48 Euro auszumachen, eben dort befindet sich der Kurs gerade. Daher ist eine genaue Beobachtung ratsam. Am Bericht zum ersten Quartal 2014 oder den Aussagen auf der Hauptversammlung am 27. Mai 2014 kann der Stimmungswechsel der Investoren eigentlich nicht gelegen haben. Vorstandschef Cornelius Patt hatte dort die bisherigen Ziele für 2014 jeweils bestätigt. Demnach ist für das laufende Jahr bei einer Gesamtleistung von „mindestens 500 Mio. Euro“ mit einem Gewinn vor Steuern von „rund 6 Mio. Euro“ zu rechnen. Grundsätzlich könnte Zooplus unterm Strich auch klar bessere Zahlen darstellen. Allerdings betont die Gesellschaft: „Wie in den Vorjahren gilt auch in 2014 das Primat des Wachstums.“ Viele andere Internetfirmen – darunter die ebenfalls zum Einflussbereich von Burda Digital gehörende Tomorrow Focus – bewegen sich in diesem für Investoren mitunter schwierigen Umfeld. Einerseits müssen die Unternehmen laufend nach vorn schauen und in Marketing und Technik investieren. Andererseits wollen die Anleger harte wirtschaftliche Erfolge sehen. Momentan ist Zooplus rund 294 Mio. Euro an der Börse wert. Mit Blick auf das gegenwärtige Eigenkapital und den für 2015 erwarteten Gewinn ist das bereits recht ambitioniert. Ein KGV von weniger als 20 ergibt sich erst mit Blick auf das Jahr 2016. Für boersengefluester.de ist das Papier haltenswert.




 

19. Juni, 2014

Mit Allianz, Bayer, Continental, Fresenius, Linde, Merck KGaA und Münchener Rück notieren derzeit immerhin sieben DAX-Titel oberhalb der psychologischen Kursmarke von 100 Euro. Zumindest bei der Aktie des Darmstädter Pharmaunternehmens Merck können sich die Anleger schon mal gedanklich auf deutlich niedrigere Notierungen einstellen. Aber keine Sorge: Zum 30. Juni 2014 wird Merck seinen Aktiensplit 1:1 umsetzen. Für jeden Anteilschein bekommen Anleger dann ein weiteres Papier ins Depot gebucht. Folge: Der Aktienkurs von gegenwärtig 129 Euro wird sich halbieren, die Stückzahl im Depot dafür verdoppeln. Am Gesamtwert der Position ändert sich dadurch nichts. „Der Aktiensplit erfolgt mit dem Ziel, die Merck-Aktie vor allem für Privatanleger attraktiver zu machen“, betont das Unternehmen. Neben Merck plant innerhalb des DAX auch noch Fresenius einen Aktiensplit. Hier bekommen die Investoren für jeden Anteilschein gleich zwei weitere eingebucht. Insgesamt wird die Aktienzahl damit auf das Dreifache steigen. Dementsprechend müsste sich der Fresenius-Kurs von derzeit 110 Euro auf 36,67 Euro verringern. Wenn Sie wissen wollen, welche Unternehmen noch auf Kurskosmetik setzen, bzw. in der Vergangenheit Aktiensplits durchgeführt haben, sollten Sie sich unseren Aktiensplit-Monitor anschauen. Sie finden die Übersicht HIER.


Vom Hoch bei 50 Euro hat die Voxeljet-Aktie im Tief um rund 80 Prozent an Wert verloren. Im Bereich um 10 Euro scheint der Titel des Herstellers von industriellen 3D-Druckern nun allerdings einen Boden gefunden zu haben. Mittlerweile bildet sich sogar ein kleiner Aufwärtstrend aus, der die Notiz bereits zurück auf knapp 12 Euro befördert hat. Auf diesem Niveau bringt es das Unternehmen aus dem bayerischen Friedberg mit Hauptnotiz an der Nasdaq auf eine Kapitalisierung von annähernd 224 Mio. Euro. Gemessen am Umsatzziel für 2014 von 18 Mio. Euro ist das jedoch noch immer eine ganze Menge Holz. Andererseits gilt der Bereich 3D-Druck auf lange Sicht klar als „Game-Changer“. Zudem konnten sich die Kurse von US-Größen wie 3D Systems oder Stratasys zuletzt auch wieder ein wenig aus ihrer Umklammerung befreien. In Deutschland hält sich die Neuemission SLM Solutions derweil beständig über dem sehr sportlich angesetzten Ausgabepreis von 18 Euro. Der Lübecker Hersteller von 3D-Druckern für metallbasierte Einsatzstoffe will in den kommenden Jahren massiv wachsen. Boersengefluester.de hat sich kürzlich auf einer Investorenkonferenz mit SLM-Finanzvorstand Uwe Bögershausen ausgetauscht. Fazit: Klingt alles super interessant, was SLM vorhat. Sehr risikobereiten Anlegern empfehlen wir den Titel zum Kauf. Die Experten der Deutschen Bank empfehlen die SLM-Aktie mit Kursziel 25 Euro zum Kauf. Aber auch die Voxeljet-Aktie gibt momentan ein konstruktives Bild ab. Hier könnte sich ein Investment ebenfalls lohnen.


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18. Juni, 2014

Kräftig an Fahrt gewonnen haben die Aktien von Westag & Getalit. Seit Anfang Juni 2014 steht für die Stämme ein Plus von zehn zu Buche. Die Vorzüge lagen zwischenzeitlich um bis zu zwölf Prozent vorn – korrigieren derzeit aber wieder ein wenig. Neue Gründe für das gestiegene Kaufinteresse gibt es nicht. Der Zwischenbericht des Bauzulieferers liegt schon seit einiger Zeit vor und enthielt keine großen Überraschungen. Bis zur Hauptversammlung ist es ebenfalls noch eine Weile hin. Das Aktionärstreffen findet am 26. August 2014 statt. Wie im Vorjahr zahlt Westag & Getalit 1,00 Euro je Vorzugsaktie und 0,94 Euro je Stammaktie. Daraus ergeben sich sehr attraktive Verzinsungen von 4,4 bzw. 4,9 Prozent. Boersengefluester.de hatte die Gesellschaft bereits Ende Mai 2013 ausführlich vorgestellt (den Beitrag finden Sie HIER). An den grundsätzlichen Rahmenbedingungen hat sich seitdem nichts verändert. Für Value-Anleger bieten die Papiere weiterhin sehr attraktive Konditionen.


Großaktionär Hörmann zieht die Konsequenzen aus der seit Jahren anhaltenden Misere bei Funkwerk und bietet den verbliebenen Anteilseignern eine Abfindung von 2,55 Euro pro Aktie. Auf diesem Niveau wird der Anbieter von Kommunikationslösungen und Videoüberwachungssystemen mit 20,66 Mio. Euro bewertet. Vor zehn Jahren lag die Marktkapitalisierung noch bei 260 Mio. Euro. Doch dafür können sich Anleger heute nichts mehr kaufen. Fakt ist: Ohne die finanzielle Hilfestellung von Hörmann hätte die Gesellschaft aus Kölleda in Thüringen bereits die Segel streichen müssen, weil Kreditvereinbarungen mit den Banken zuletzt nicht eingehalten werden konnten. Seit 2009 schreibt Funkwerk tiefrote Zahlen. In dieser Zeit ist das Eigenkapital von knapp 130 auf 12 Mio. Euro geschrumpft. Für 2014 hat die Gesellschaft ein Betriebsergebnis von 2 Mio. Euro in Aussicht gestellt. Schwer einzuschätzen, wie realistisch dieses Ziel ist. Was sollten Anleger also tun? Die von Hörmann gebotenen 2,55 Euro sind sicher keine Offenbarung, aber auch nicht gerade unfair. Immerhin hätte Hörmann auch den Weg über ein kaltes Delisting ohne Abfindung wählen können. Und genau diesen Punkt fährt die Industriegruppe aus der Nähe von München in den Angebotsunterlagen auch als Drohgebärde auf. An eine Mindestannahmequote ist die Offerte indes nicht gebunden. Gegenwärtig hält Hörmann 57,78 Prozent der Funkwerk-Aktien. Boersengefluester.de hatte auf das Szenario eines Rückkaufs durch den Großaktionär bereits Ende November 2013 hingewiesen (den Beitrag finden Sie HIER). Damals emittierte Hörmann gerade eine Mittelstandsanleihe im Volumen von 50 Mio. Euro. Boersengefluester.de rät, das Angebot von 2,55 Euro anzunehmen und das Investmentkapitel Funkwerk zu schließen. Die Börsentage scheinen ohnehin bereits gezählt. So heißt es in den ausführlichen Unterlagen zu der Offerte: „Die Bieterin verfolgt mit dem Erwerbsangebot unabhängig von der Annahmequote das Ziel, dass sich die Funkwerk AG von der Börse zurück zieht und hierzu ggf. den Widerruf der Einbeziehung der Funkwerk-Aktien in den „m:access“ des Freiverkehrs der Münchner Wertpapierbörse beantragt.“


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17. Juni, 2014

Am 27. Juni 2014 endet die Mitgliedschaft von Koenig & Bauer im SDAX – nach fast fast zehn Jahren der Zugehörigkeit. Ehrensache, dass sich der Druckmaschinenhersteller mit Anstand aus dem Small-Cap-Index verabschiedet. Seit Bekanntgabe der Degradierung durch die Deutsche Börse AG am 4. Juni hat die Notiz nicht etwa an Wert verloren, sondern um gut sechs Prozent zugelegt. Wie nahezu alle Unternehmen aus der Druckbranche, muss auch der Würzburger Traditionskonzern immer neue Sparrunden und Fitnessprogramme auflegen. Dank der immer noch ansehnlichen Bilanzqualität hat Koenig & Bauer allerdings auch in dieser schwierigen Zeit durch Zukäufe attraktive Nischen besetzt – etwa im Verpackungsbereich. Für das laufende Jahr ist trotz des relativ guten Starts jedoch noch einmal mit einem Verlust vor Steuern zu rechnen. Nachhaltig profitabel soll „KBA“ dann ab 2016 werden. Der Buchwert je Aktie von derzeit 15,40 Euro dürfte zunächst also noch einmal schrumpfen. Das sollte im aktuellen Aktienkurs von 12,64 Euro jedoch enthalten sein. Zwar sieht der Chart des – im SDAX verbleibenden – Wettbewerbers Heidelberger Druckmaschinen deutlich knackiger aus als der Kursverlauf von Koenig & Bauer. Auf die lange Sicht hält boersengefluester.de den Anteilschein von KBA jedoch für das attraktivere Investment.


Zwei Tage vor der Hauptversammlung (HV) am 19. Juni 2014 wagt sich KTG Energie mit einer ambitionierteren Prognose aus der Deckung. Demnach rechnet der Betreiber von Biogasanlagen für das Geschäftsjahr 2013/14 (per Ende Oktober) mit einem Umsatz von „mindestens 65 Mio. Euro“ und einem Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) von „mindestens 11,5 Mio. Euro“. Bislang lag die Messlatte für den operativen Gewinn in einer Range zwischen 9,0 und 9,5 Mio. Euro. Um auch die Analysten der WGZ Bank spürbar zu überraschen, müssen sich die Hamburger aber noch gehörig ins Zeug legen. Immerhin rechneten die Wertpapierexperten bereits in ihrer Studie vom 24. April 2014 mit einem EBIT von 12,1 Mio. Euro. Ihr Anlageurteil damals: kaufen mit Kursziel 14,50 Euro. Momentan bewegt sich die Notiz von KTG Energie bei etwa 12,50 Euro. Zur HV steht eine erstmalige Dividende von 0,40 Euro je Aktie zur Abstimmung, was auf eine Rendite von 3,2 Prozent hinausläuft. Für die kommenden Jahre hat die zu 62,1 Prozent im Besitz von KTG Agrar befindliche Gesellschaft bereits „kontinuierlich steigende“ Gewinnbeteiligungen in Aussicht gestellt. Angesichts des wachsenden Anlagenparks beziffert Vorstandschef Thomas Berger den „garantierten Umsatzsockel“ momentan auf mehr als 75 Mio. Euro – bei einem EBITDA von deutlich über 20 Mio. Euro. Bei KTG Energie wetten die Anleger darauf, dass die Cashflows auch künftig den Schuldendienst übersteigen und die Gesellschaft nicht nur attraktive Dividenden an ihre Aktionäre zahlen kann, sondern auch die Inhaber der 2012 emittierten Anleihe (WKN: A1ML25) regelmäßig bedient und den Bond anschließend 2018 auch zurückzahlt. Nicht wenige Investoren aus der Nebenwerteszene finden allmählich Gefallen an dem Geschäftsmodell von KTG Energie. Dennoch: Ein Investment im Bereich alternative Energien bleibt mit überdurchschnittlichen Risiken verbunden. Der Aktienkurs von KTG Energie hat sich seit der Emission vor fast genau zwei Jahren nicht wirklich positiv entwickelt. Immerhin ist er nicht mehr allzu weit von den 13,80 Euro zum Parkettstart entfernt. Risikobereite Privatanleger können sich ein paar Stücke ins Depot legen.


Ganz ordentlich lesen sich die Zahlen zum Auftaktquartal 2014 von Matica Technologies. Bei einem ganz leichten Umsatzrückgang auf 6,28 Mio. Euro kam ein Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) von 0,43 Mio. Euro heraus. Das entspricht zwar einem Rückgang von gut 24 Prozent gegenüber dem vergleichbaren Vorjahreswert. Allerdings halfen dem Anbieter von Lösungen im Bereich der digitalen Personenidentifikation im Vorjahr sonstige betriebliche Erträge von rund 0,4 Mio. Euro aus dem Verkauf der Büroflächen in Singapur. Einen Ausblick für 2014 gab die zu knapp 69 Prozent im Besitz der italienischen Matica System befindliche Gesellschaft nicht. Demnach gilt die bisherige Prognose, wonach mit einem EBIT-Plus um „mindestens fünf Prozent“ zu rechnen sei. „Die Visibiliät des Konzerns hat sich deutlich verbessert. Aufgrund der Restrukturierungsmaßnahmen seit 2012 und der Neuausrichtung unserer Geschäftsfelder sehen wir uns hervorragend positioniert“, betonte Vorstandschef Sandro Camilleri zuletzt im Geschäftsbericht. Zudem kündigten die im Entry Standard gelisteten Esslinger an, ab sofort nur noch im Halbjahresturnus über die Geschäftszahlen zu berichten. Kein gutes Zeichen. Auf der Hauptversammlung am 23. Juni 2014 dürften besorgte Aktionäre fragen, ob diese Entscheidung womöglich bereits die Vorstufe zu einem Delisting ist. Bitter wäre es allemal – trotz aller Querelen in der jüngeren Vergangenheit. Matica Technologies ist mit gerade einmal 8,53 Mio. Euro kapitalisiert. Das entspricht allerdings einem Abschlag von 63 Prozent auf den Buchwert. Ein Micro Cap mit erheblichen Chancen – aber auch Risiken.



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16. Juni, 2014

Die Analysten von Close Brothers Seydler haben das Kursziel für die Aktie von Borussia Dortmund von 5 auf 6 Euro heraufgesetzt. Wichtigster Grund: Die Aufnahme des BVB in den SDAX per 23. Juni 2014. An ihren Ergebnisschätzungen haben die Frankfurter Banker hingegen nicht geschraubt. So rechnen Close Brothers Seydler für das Geschäftsjahr 2013/14 (30. Juni) mit einem Ergebnis je Aktie von 0,24 Euro, für 2014/15 mit 0,31 Euro und für 2015/16 dann mit 0,38 Euro pro Anteilschein. Daraus ergibt sich ein Kurs-Gewinn-Verhältnis von 11,7. Neben Close Brothers Seydler covern auch das Bankhaus Lampe (Kaufen, Kursziel: 5 Euro), GSC Research (Kaufen, Kursziel: 4,50 Euro) und Edison (Keine Handlungsempfehlung) den Anteilschein der Schwarz-Gelben. Zuletzt hatten Gerüchte die Runde gemacht, wonach die Deutsche Bank bei den Borussen einsteigen wolle. Diese Spekulation hat sich jedoch zerschlagen. Dem Vernehmen nach sucht der BVB aber weiter nach einem potenten Partner. Boersengefluester.de billigt der BVB-Aktie ebenfalls gute Kursperspektiven zu. Schließlich befindet sich der Titel auch auf unserer Aktienauswahlliste „Permanent Screening“. Hier finden sich ausschließlich Papiere, die eine ganze Reihe von feststehenden fundamentalen und charttechnischen Kriterien erfüllen.


Abgesehen von früheren Neuer-Markt-Kennern, dürfte die Beko Holding den meisten deutschen Anlegern dürfte die Beko Holding aus dem circa 100 km von Wien entfernten Nöhagen kein Begriff sein. Der Börsenhandel in Frankfurt ist allerdings auch überschaubar, lediglich 5,94 Prozent der Aktien befinden sich im Streubesitz. Hauptgesellschafter ist der österreichische Investor Peter Kotauczek, der auch den Posten des Vorstandschefs bekleidet. Nach einer wechselvollen Historie agiert die Beko Holding seit geraumer Zeit als Beteiligungsholding im Technologiebereich – und zwar sehr erfolgreich. So sind die Österreicher unter anderem bei 3D Systems, All For One Steeb, Allgeier, Cenit, KPS, Splunk, S&T, Triplan und Xing engagiert. Aber auch die Teletrader Software GmbH, von denen boersengefluester.de die Charts und Kurse bezieht, gehört zum Portfolio. Die gesamte Marktkapitalisierung der Beko Holding beträgt 31,4 Mio. Euro. Das entspricht einem Abschlag von rund 15 auf das zuletzt ausgewiesene Eigenkapital. Zum Abschluss des zweiten Quartals 2013/14 – die Abrechnungsperiode von Beko endet jeweils am 30. September – kam die Gesellschaft auf ein Ergebnis nach Steuern von 9,5 Mio. Euro. Das entspricht einem Plus von immerhin 169 Prozent gegenüber dem vergleichbaren Vorjahreswert. Haupttreiber war die überwiegend starke Kursentwicklung der Börsennotierten Beteiligungen. Die Analysten der Frankfurter BankM sprechen in diesem Zusammenhang von einem „überragenden Finanzergebnis“ und haben den fairen Wert für den Small Cap von 3,70 auf 4,25 Euro heraufgesetzt (die gesamte Analyse können HIER herunterladen). Fazit boersengefluester.de: Aufgrund des wenig liquiden Handels kommt der Titel sicher nur für einen sehr begrenzten Kreis in Frage. Dafür bekommen Anleger ein attraktives Portfolio aus qualitativ sehr hochwertigen Techtiteln.


Zurück Richtung bisheriges Jahreshoch bei 15 Euro bewegt sich momentan der Aktienkurs von Ströer Media. Dem Vernehmen nach sollen sich die Geschäfte des Anbieters von Außen- und Onlinewerbeflächen im laufenden Quartal sehr ordentlich entwickeln, so dass der SDAX-Konzern seine Prognosen erfüllen dürfte. So rechnen die Kölner für das zweite Jahresviertel mit einem Umsatzplus von zehn bis 15 Prozent. Die Analysten der Commerzbank trauen dem Titel Kurse bis in den Bereich um 20 Euro zu. Im Schnitt liegen die Ziele der Experten mit rund 17 Euro allerdings klar tiefer. Zur Hauptversammlung am 18. Juni 2014 schüttet Ströer eine Dividende von 0,10 Euro pro Anteilschein aus. Das entspricht einer Rendite von allerdings nur 0,7 Prozent. Wer sich den Titel ins Depot legt, setzt also eher darauf, dass Ströer den Wandel von traditionellen Werbeflächen hin zu digitalen Produkten schafft. Gerade in diesem Bereich hat sich das Unternehmen zuletzt mehrfach verstärkt. Nachdem Ströer lange Zeit als Emissionsflop (IPO im Juli 2010 zu 20 Euro) galt, hat sich die Investmentstory seit einiger Zeit deutlich gebessert. Allerdings ist die Gesellschaft noch immer relativ hoch verschuldet. Und auch beim Blick auf das KGV (knapp 15) sowie das KBV (gut 2,6) müssen Anleger ein Auge zudrücken.




 

15. Juni, 2014

Anfang Mai hatten wir Ihnen die Aktie von Berthold Hermle ans Herz gelegt – auch wenn der damalige Kurs von 161 Euro bereits sehr sportlich aussah (den Beitrag finden Sie HIER). Mittlerweile kostet der Anteilschein des Fräsmaschinenherstellers 188 Euro. Das entspricht einem Plus von fast 17 Prozent seit Besprechung. Am 2. Juli 2014 findet in den Geschäftsräumen die Hauptversammlung (HV) statt. Wie im Vorjahr schüttet Hermle insgesamt 8,05 Euro je Vorzugsaktie (0,85 Euro plus 7,20 Euro Bonus) aus. Damit bringt es das Papier auf eine Dividendenrendite von noch immer 4,3 Prozent. Am Tag nach der HV wird die Dividende vom Kurs abgezogen. Bei Aktionär kommen – nach Abzug von Abgeltungsteuer und Soli – rund 5,93 Euro pro Anteilschein an. Das entspricht einer Verzinsung von 3,1 Prozent. Sollten Anleger noch immer einsteigen? Eine knifflige Frage. Die Dividendenrendite ist momentan das stärkste Argument. Gemessen an KGV und Kurs-Buchwert-Verhältnis sieht das Papier dagegen nun noch doch recht ambitioniert bewertet aus, auch wenn die Erwartungen des Vorstands für 2014 mit einem Umsatz- und Ergebnisplus im oberen einstelligen Prozentbereich zuversichtlich stimmen. Boersengefluester.de setzt das Kursziel für den Qualitätstitel derzeit bei 200 Euro an – plus die Dividende. Wer das Papier im Depot hat, sollte also engagiert bleiben. Zukäufe würden wir nach der starken Rally aber vorerst zurückstellen.


Mit einem Minus von rund einem Viertel ist die QSC-Aktie klar der schwächste TecDAX-Wert seit Jahresbeginn – hinter Pfeiffer Vacuum und LPKF Laser. Dabei zählte der Anteilschein von QSC im Vorjahr lange Zeit zu den Überfliegern und schoss zwischenzeitlich sogar über die Marke von 5 Euro. Mittlerweile stellen sich Anleger die bange Frage, ob der nahende Bereich um 3 Euro die erhoffte Unterstützung bietet. Hintergrund der Kursschwäche ist das stramme Investitionsprogramm des Telekommunikationskonzerns: Im laufenden Jahr haben die Kölner ihr Budget auf 10 Mio. Euro verdoppelt und gehen mit einer vergleichsweise niedrigen Gewinnplanung ins Rennen. Bei Erlösen von 450 bis 470 Mio. Euro soll ein Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) von 60 bis 70 Mio. Euro stehen bleiben. Im Vorjahr kam QSC auf ein EBITDA von 77,8 Mio. Euro. Die Kursziele der Analysten bewegen sich meist zwischen 3,40 und 4 Euro. Lediglich die Commerzbank ist deutlich optimistischer für den Titel und hält Notierungen bis in den Bereich um 5,30 Euro für fair. Per saldo scheint der Kursverfall mittlerweile übertrieben groß zu sein, zumal für 2015 und 2016 bereits wieder mit spürbar höheren Gewinnen zu rechnen ist. Der Halbjahresbericht ist für den 11. August angesetzt. Für boersengefluester.de gehört das Papier wieder auf die Watchlist.


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13. Juni, 2014

Gar nicht gut sieht das Chartbild von Alno aus. Allein seit der Hauptversammlung (HV) am 28. Mai 2014 hat die Notiz um 15 Prozent auf zuletzt nur noch 0,80 Euro nachgegeben. Auf dem Aktionärstreffen musste Vorstandschef Max Müller seine Anteilseigner wieder einmal um Geduld bitten, sprach jedoch auch davon, dass sich die Lage seit Herbst 2013 gebessert habe. Vor allem der Inlandsmarkt bereitet dem Küchenhersteller Probleme. Hoffnungsträger ist der zuletzt akquirierte Schweizer Anbieter AFP Küchen. „In den kommenden Monaten geht es jetzt darum, die positiven operativen Effekte aus der Übernahme zu realisieren“, betonte Müller im jüngsten Aktionärsbrief. Demnach beabsichtigt Alno die Produktion von Piatti Küchen vom Schweizer Standort Dietlikon im zweiten Halbjahr 2014 in das unterausgelastete Stammwerkerk nach Pfullendorf zu verlagern. Ein Schritt, der zu erwarten war. Allerdings stellte er die Investoren auf der HV schon einmal darauf ein, dass Umsatz und Ergebnis auch im zweiten Quartal 2014 „noch langsam“ anlaufen. Von den Kurszielen der Analysten (Acon Group: 1,22 Euro, Close Brothers Seydler: 1,75 Euro) hat sich die Notiz des Small Caps in der längst meilenweit entfernt. Bewertungstechnisch lässt sich der Titel dabei immer noch schwer greifen. Das Eigenkapital ist mit 18,3 Mio. Euro zwar das erste Mal seit acht Jahren wieder positiv. Grund sind allerdings nur Bewertungseffekte im Zuge der AFP –Übernahme. Erstaunlich ist, dass die 2013 von Alno emittierte Mittelstandsanleihe (WKN: A1R1BR) sich mit 87,5 Prozent noch halbwegs passabel hält und den Kursverfall der Aktie nur zum Teil abbildet. Häufig ist gerade der Anleihenpreis ein sensibler Risikoanzeiger. Knackpunkt bei Alno ist die hohe Verschuldung. Zum Jahresende 2013 türmten sich die Nettofinanzverbindlichkeiten auf 89,6 Mio. Euro. Der Börsenwert beträgt gerade einmal 56 Mio. Euro – bei einem für 2014 erwarteten Umsatz von mindestens 180 Mio. Euro. Doch so lange Alno unterm Strich Verluste macht, nützt diese Relation gar nichts. Risikobereite Anleger bleiben investiert und setzen weiter auf den Turnaround.


Zwei Monate dauerte die Konsolidierungsphase bei der Muehlhan-Aktie. Nun geht es wieder aufwärts. Sollte das bisherige Jahreshoch bei 2,55 Euro signifikant nach oben durchbrochen werden, wäre der Weg zunächst einmal frei – zumindest aus charttechnischer Sicht. Aber auch unter fundamentalen Aspekten ist der Anteilschein des Spezialisten für Oberflächenschutz in maritimen Umgebungen sowie Gerüst- und Stahlbau noch immer relativ günstig zu haben. Auf dem aktuellen Kursniveau von 2,50 Euro bringen die Hamburger knapp 49 Mio. Euro auf die Waagschale. Gut 30 Prozent davon sind dem Streubesitz zuzurechnen. Zum Ende des – stets eher schwachen – ersten Quartals steckte Muehlhan unterm Strich zwar noch mit 0,24 Mio. Euro in den Miesen. Doch für das Gesamtjahr 2014 hat Vorstandschef Stefan Müller-Arends seine Prognosen bestätigt, wonach mit einem Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) zwischen 3,5 und 6,5 Mio. Euro zu rechnen sei – freilich eine recht weite Spanne. Im mittleren Bereich wäre der Small Cap etwa mit dem Faktor zehn auf das Betriebsergebnis bewertet. Boersengefluester.de geht hier bewusst nicht von der oberen Markierung aus, da das Unternehmen in der Vergangenheit nicht gerade als super prognosesicher aufgefallen ist. Immerhin: Die Restrukturierung befindet sich auf einem guten Weg. Immer wichtiger wird für die Gesellschaft der Bereich Öl & Gas, während der Schiffsneubau bzw. die -reparatur an Bedeutung verliert. Der Buchwert beträgt momentan 2,89 Euro je Aktie. Zusätzlich Unterstützung könnte die Notiz von einer Fortsetzung des Aktienrückkaufprogramms bekommen. Noch haben die Hamburger hier einen offenen Rahmen – laut der Homepage von Muehlhan fanden die letzten Rückkäufe Ende April 2014 statt. Mit Blick auf die Hauptversammlung am 20. Mai wurde das Rückkaufprogramm jedoch unterbrochen. Dem Vernehmen nach soll es jedoch wieder aufgenommen werden.


Bemerkenswerte Wende: Nur einen Tag nach dem zwischenzeitlichen Absacker der R. Stahl-Aktien auf im Tief 43,12 Euro, erhöht der Elektronikspezialist Weidmüller seine Offerte von 47,50 Euro auf 50 Euro. Auf Basis des neuen Angebotspreises würde R. Stahl mit 322 Mio. Euro bewertet. „Für die Aktionäre ist die Offerte nun noch einmal attraktiver geworden. Sie haben die einmalige Chance, die erhoffte Wertsteigerung zukünftiger Jahre jetzt zu realisieren“, sagt Peter Köhler, Vorstandsvorsitzender von Weidmüller. Unmittelbare Folge der Angebotsanpassung: Die ursprünglich am 17. Juni endende Annahmefrist verlängert sich bis zum 1. Juli 2014. Bislang hatten nur sehr wenige Anleger das Angebot von Weidmüller angenommen. Zum 13. Juni waren es gerade einmal 0,76 Prozent des Grundkapitals. Wichtig: Wer bereits zugesagt hatte, kommt ebenfalls in den Genuss des höheren Preises. Sicher ist ein Zustandekommen des Deals aber keinesfalls, schließlich hat Weidmüller nur den Preis, nicht aber die Mindestannahmequote von bislang 50 Prozent korrigiert. Damit bleibt die wesentliche Hürde – die ablehnende Haltung der Familienaktionäre – zunächst einmal bestehen. Allerdings wächst mit der Nachbesserung von Weidmüller auch der Druck auf den Clan. Doch die Firmenspitze von R. Stahl äußert sich beinahe schon betont abfällig. „Auch der leicht verbesserte Angebotspreis wird dem wahren Wert der Aktie bei weitem nicht gerecht. Aktionäre sollten dieses Angebot daher nicht annehmen, sondern vom vollen Potential unseres Unternehmens profitieren. Einen Preis in Höhe von 50 Euro je Aktie hören wir im Übrigen nicht zum ersten Mal. Er wurde den Aktionären der Gründerfamilien seitens Weidmüller bereits im März 2014 vorgeschlagen und schon damals klar abgelehnt. Die Aktionäre der Gründerfamilien stehen – unabhängig vom Angebotspreis – fest zum Unternehmen und werden daher ihre Aktien auch mit Blick auf das veränderte Angebot nicht verkaufen. Aus diesem Grunde kann das Angebot von Weidmüller am 1. Juli 2014 nur ins Leere laufen und wird endgültig scheitern,” sagte Martin Schomaker, Vorstandschef von R. Stahl. Ein Übernahmekrimi mit allen Facetten. Zumindest wettbewerbsrechtlich wäre der Deal in Ordnung. Das Bundeskartellamt erteilte Weidmüller heute grünes Licht für die beabsichtigte Übernahme.


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12. Juni, 2014

Der Spezialkamerahersteller Basler bleibt eine verlässliche Größe, wenn es um die Anhebung der eigenen Prognosen geht. Fünf Wochen nach Vorlage der Quartalszahlen werden die Ahrensburger bereits mutiger mit ihrem Ausblick. So rechnet Vorstandschef Dietmar Ley nun mit einem Umsatz von 73 bis 76 Mio. Euro sowie einer Marge vor Steuern von 12 bis 14 Prozent. Das würde auf ein Ergebnis in einer Bandbreite zwischen 8,76 und 10,64 Mio. Euro hinauslaufen. Die Analysten von Warburg Research kalkulieren derzeit mit einem Gewinn vor Steuern von 9,4 Mio. Euro für das laufende Jahr. Zur weiteren Einordnung: Die bisherige Prognose von Basler sah Erlöse in einer Spanne von 70 bis 74 Mio. Euro und eine Rendite von acht bis zehn Prozent vor. Als Grund für den zusätzlichen Optimismus nennt Ley den unerwartet positiven Auftragseingang – vor allem aus Asien – sowie einen günstigen Produktmix mit hohen Margen an. Die Aktie von Basler hat im laufenden Jahr bereits um 27 Prozent auf 36,85 Euro an Wert gewonnen. Die bisherigen Kursziele der Analysten bewegen sich zwischen 40 und 41 Euro. Komplett neu gerechnet werden muss angesichts der jüngsten Prognoseanhebung wohl noch nicht. Der Börsenwert des Small Caps beläuft sich mittlerweile auf 129 Mio. Euro. Gemessen am KGV und dem Buchwert ist der Titel bereits recht stattlich bewertet. Dafür bekommen Anleger aber auch eine prima Investmentstory. Die von den Analysten erwarteten Kursregionen sollte der Titel mindestens erreichen.


Am 17. Juni endet die reguläre Frist der Übernahmeofferte von Weidmüller für R. Stahl. Das Interesse der Aktionäre von R. Stahl hält sich bislang in sehr engen Grenzen. Per 12. Juni 2014 haben gerade sich einmal 0,72 Prozent des Grundkapitals für das Angebot zum Preis von 47,50 Euro entschieden – so die aktuelle Wasserstandsmeldung. Weidmüller hat die Offerte an eine Mindestannahmequote von 50 Prozent gekoppelt, sieht sich aber einem erheblichen Widerstand der Gründerfamilien gegenüber. An der Börse mehren sich daher die Sorgen, dass der Deal nicht zustande kommt. So ist die Notiz von R. Stahl mittlerweile unter die Marke von 43 Euro gerauscht. Noch ist es allerdings zu früh für eine Prognose. Erfahrungsgemäß halten sich die Investoren möglichst lange sämtliche Optionen offen. Immerhin besteht formal die Möglichkeit, dass Weidmüller die Konditionen noch anpasst. Andererseits gewinnt der Angebotspreis mit sinkendem Börsenkurs an Attraktivität. Insgesamt handelt es sich aber um eine vertrackte Situation. Boersengefluester.de hat den Titel momentan noch auf „Kaufen“ stehen. Aber keine Frage: Das Risiko ist aus heutiger Sicht gestiegen. Eine echte Poker-Partie. Wer jetzt noch einsteigt, kann eventuell einen schönen Schnitt machen. Für den Fall des Scheiterns müssen sich die Anleger aber auf einen Kursabsacker gefasst machen. Dann hätte zwar der R. Stahl-Clan den schwarzen Peter in der Hand. Aber dafür können sich Privatanleger dann auch nichts kaufen.


Zugegeben: Sonderlich prickelnd sieht der Chart der Beteiligungsgesellschaft Blue Cap momentan nicht aus. Seit Anfang Februar pendelt die Notiz dicht um die Marke von 5 Euro – vorangegangen war allerdings ein schneller Sprung von gut 4 Euro auf in der Spitze rund 5,30 Euro. „Wir sind eine Holding, die auf Wachstum ausgerichtet ist“, sagt Vorstand Hannspeter Schubert auf der Kapitalmarktkonferenz von Egbert Prior. Als nächstes Ziel gibt Schubert die Umsatzmarke von 100 Mio. Euro aus. Zur Einordnung: 2013 kam Blue Cap bei Erlösen von rund 85 Mio. Euro auf einen Nettogewinn von 2,3 Mio. Euro. Dem steht eine Marktkapitalisierung von 16,2 Mio. Euro entgegen. Wirklich teuer ist der Titel also nicht, zumal stille Reserven vorhanden sind. „Unsere Immobilien haben einen nicht unerheblichen Wert“ verrät Schubert auf dem Regionalflughafen in Frankfurt-Egelsbach. Die Beteiligungen von Blue Cap – „kleine, aber smarte Unternehmen“ – sind überwiegend in den Bereichen Klebstoff, Maschinenbau und Medizintechnik beheimatet. Ende 2013 hatten die Münchner 300.000 Aktien zu je 4,25 Euro bei institutionellen Investoren platziert – dem Vernehmen nach ein voller Erfolg. „Wir haben eine Roadshow mit dem Bus gemacht“, schmunzelt Schubert. Die meisten Beteiligungen haben ihre Stammwerke im süddeutschen Raum. Da bieten sich Besichtigungen vor Ort gerade zu an. Wie der Firmenchef durchblicken lässt, dürfte die jüngste Finanzierungsrunde nicht die letzte gewesen sein. Kein Wunder: Um die 100-Millionen-Euro-Marke möglichst schnell zu knacken, wird Blue Cap nicht um weitere Akquisitionen herumkommen. Für boersengefluester.de ist der Titel eine attraktive Alternative zu den einschlägig bekannten Beteiligungsgesellschaften an der Börse. Bezogen auf die Marktkapitalisierung spielt Blue Cap in einer Liga mit Corona Equity Partner. Vom Geschäftsmodell her sind Parallelen mit MBB Industries, Indus Holding und Gesco erkennbar. Eine Dividende zahlt Blue Cap allerdings nicht.




 

11. Juni, 2014

Endspurt: Noch bis zum 13. Juni 2014 läuft die erweiterte Annahmefrist für die Aktionäre des Immobilienunternehmens Estavis, die ihre Anteilscheine bislang noch nicht in Papiere von Adler Real Estate (ARE) getauscht haben. Nach letztem Stand wurden bislang 78,5 Prozent der Estavis-Aktien eingereicht. Der Deal: Für je 25 Estavis-Aktien bekommt man 14 Papiere von ARE. Seit unserer jüngsten Besprechung (den Artikel finden Sie HIER) haben sich beide Werte super entwickelt, wobei die Performance von ARE mit 22 Prozent, die 14 Prozent von Estavis sogar noch klar aussticht. Was sollten Anleger nun tun? Wer sich heute beispielsweise 1000 Estavis-Aktien zulegt (Kaufpreis ohne Spesen: 3.020 Euro) und diese bis zum 13. Juni zum Tausch einreicht, bekommt 560 ARE-Papiere ins Depot gebucht. Diese hätten nach heutigem Stand einen Wert von knapp 3.455 Euro. Der Arbitragegewinn beläuft sich also auf rund 14 Prozent. Risiko: Nach Umsetzung der Maßnahme möchte womöglich eine größere Zahl von Investoren ihre neu erworbenen ARE-Aktien gleich wieder veräußern, was für Kursdruck sorgen könnte und so den Spread wieder auffrisst. Eher riskant dürfte die Spekulation auf einen Beherrschungsvertrag mit attraktiver Garantiedividende oder einem Squeeze-out sein. Die dafür notwendige Schwelle hat ARE bei Estavis zwar bereits genommen. Doch auf absehbare Zeit wird der Handel mit Estavis-Aktien vermutlich austrocknen. Selbst ein Delisting ohne Abfindung wäre denkbar. Fazit: Momentan ist Estavis nur noch eine Spekulation für schnelle Investoren. Eine Variante bleibt die indirekte Tauschoperation über die Estavis-Wandelanleihe (WKN: A1PHDA). Allerdings ist der Bond sehr markteng.


Nachdem die Fidor Bank bereits Ende März die wesentlichen Zahlen für die AG vorlegte, liegt nun auch der für die Bewertung der „Web 2.0-Bank“ relevante Konzernabschluss vor. Demnach drehten die Münchner das Nettoergebnis 2013 von minus 4,28 Mio. auf plus 0,87 Mio. Euro. Maßgeblich geprägt war der Überschuss allerdings durch die Bildung von Steuervorteilen – sogenannten aktiven latenten Steuern – in Höhe von 450.000 Euro. Das Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit erreichte 2013 knapp 0,38 Mio. Euro. Aber auch dieser Wert kann sich sehen lassen. Nach der starken Performance zum Jahresende hat die Notiz der Fidor Bank zuletzt korrigiert – sie hält sich aber beständig über der Marke von 7 Euro. Auf Basis der gegenwärtigen Aktienzahl von 5.994.511 Stück kommt das Institut auf eine Marktkapitalisierung von rund 46 Mio. Euro. Das entspricht etwa dem 3,6fachen des momentanen Eigenkapitals. Traditionelle Banken werden in der Regel mit einem Abschlag zum Buchwert gehandelt. Doch das zukunftsträchtige Konzept aus Banking, Payment und Community zieht die Investoren offenbar an. Die jüngste Kapitalerhöhung wurde mit 8,25 Euro oberhalb des Aktienkurses platziert. Und die nächste Finanzierungsrunde steht offenbar bereits wieder kurz bevor. Dem Vernehmen nach verhandelt die Fidor Bank bereits wieder mit „interessierten Investoren“ um eine weitere Stärkung der Eigenkapitalbasis. Details sind allerdings nicht bekannt. Bei der jüngsten Maßnahme flossen dem Institut brutto 4,95 Mio. Euro zu. Für 2014 stellt Vorstand Matthias Kröner einen „deutlich erhöhten Jahresüberschuss“ in Aussicht. Die Aktie der Fidor-Bank eignet sich in erster Linie für risikobereite Anleger, die an einen Wandel in der Bankenlandschaft glauben. Nach Auffassung von boersengefluester.de könnte diese Wette langfristig durchaus aufgehen.




 

10. Juni, 2014

Erstmals seit Ende November 2013 hat die Notiz von S&T wieder die Marke von 3 Euro überschritten. Offensichtlich haben die Investoren die Hängepartie um die letztlich gescheiterte Übernahme durch das US-Investmentvehikel Cloudeeva abgehakt. Zuletzt ist der IT-Dienstleister aus Linz sogar selbst an der Akquisitionsfront aktiv geworden: So hat S&T von dem TecDAX-Konzern Kontron 48 Prozent der Anteile an der Affair OOO übernommen. Der Kaufpreis beträgt 5,87 Mio. Euro. Die Gesellschaft aus Moskau ist in den Bereichen Smart Energy sowie der Softwareentwicklung tätig. Insbesondere vom Geschäft mit Energieunternehmen erhofft sich S&T-Firmenlenker Hannes Niederhauser, der auch Kontron aus der Taufe hob, zusätzliche Wachstumsimpulse. Zuletzt hatte Niederhauser dieses Feld bereits durch den Einstieg bei Ubitronix Solution aus Hagenberg in der Nähe von Linz gestärkt. Der neueste Deal hat auch Auswirkungen auf die Jahresziele für 2014: Demnach rechnet Niederhauser nun mit Erlösen von 440 Mio. Euro – nach bislang „zumindest“ 375 Mio. Euro. Das bislang mit „über 12 Mio. Euro“ taxierte Konzernergebnis wird durch die Transaktion hingegen mit rund 0,8 Mio. Euro belastet. Sei es drum: Die Analysten von Hauck & Aufhäuser stehen der Übernahme positiv gegenüber und haben ihr Kursziel leicht von 4,50 auf 4,60 Euro nach oben angepasst. Boersengefluester.de bleibt ebenfalls bei der Kaufen-Empfehlung.


Eine solide Präsentation lieferte Uwe Bögershausen, Finanzvorstand von SLM Solutions, auf der Kapitalmarktkonferenz von Egbert Prior am Regionalflughafen in Frankfurt-Egelsbach ab. Rund einen Monat nach dem Börsengang hat sich die Notiz der Lübecker leicht oberhalb des Emissionspreises von 18 Euro eingenistet. Auf diesem Niveau kommt der Spezialist für industrielle 3D-Druckanwendungen auf einen Börsenwert von 346 Mio. Euro. Gemessen an den momentanen Geschäftszahlen lässt sich das im Normalfall nicht rechtfertigen. Doch SLM Solutions tritt selbstbewusst auf. „Wir sind an einem Wendepunkt für die gesamte Industrie“, sagt Bögershausen. Soll heißen: Kunden wie General Electric, Siemens oder Alstom haben entsprechende SLM-Anlagen für den metallbasierten 3D-Druck längere Zeit getestet und stellen nun die Weichen für breiten Einsatz in ihrer Produktion. Dabei geht es nicht um kleine 3D-Drucker für den Hausgebrauch, sondern um komplexe Geräte mit Stückpreisen von 500.000 Euro bis in den Bereich um etwa 1,5 Mio. Euro. Mit dem IPO-Erlös von brutto rund 75 Mio. Euro will SLM die Vertriebskraft stärken und in die Entwicklung investieren, aber auch das eigene Geschäft mit Verbrauchsmaterialien forcieren. Je besser das Pulver für den 3D-Druck, desto vielfältiger die Einsatzmöglichkeiten. Zurzeit sondiert SLM Solutions den Markt und prüft in diesem Bereich Kooperationen oder gar Übernahmen. Wer sich an der momentan noch sehr hohen Bewertung des TecDAX-Aspiranten nicht stört, kann sich ein paar Stücke ins Depot legen.


Und schon wieder ein Kandidat für ein kaltes Delisting ohne Barabfindung für die freien Aktionäre. So hat die Marseille-Kliniken AG zum 11. August 2014 ihren Börsenrückzug beschlossen. „Es macht für das Unternehmen bei dem anhaltenden Geschäftsumfeld und der politischen Gemengelage auf absehbare Zeit keinen Sinn mehr die Aktie an der Börse öffentlich zu handeln”, sagt Vorstandschef Dieter Wopen. „Wir sollen immer mehr leisten für immer weniger Geld, mit immer weniger gut ausgebildetem Personal und mit immer mehr staatlichem Dirigismus. Das bietet zumindest im Moment keine hinreichende Perspektive ein Unternehmen im Freiverkehr an der Börse zu handeln.” In den kommenden Wochen wollen die Hamburger eine Plattform einrichten, über die ein Handel mit der Aktie eingerichtet werden soll. Die Liquidität und die Spreads beim An- und Verkauf der Anteilscheine dürften jedoch kaum vergleichbar sein mit dem an einer „normalen“ Börse. Etwa 60 Prozent der Aktien befinden sich in den Händen der Familie des Firmengründers Ulrich Marseille. Zudem ist der – unter anderem auch bei MIFA Mitteldeutsche Fahrradwerke engagierte Carsten Maschmeyer – bei Marseille investiert. Für Anleger geht der Börsenrückzug der vor nicht allzu langer Zeit noch im Prime Standard gelisteten Aktie mit einem enormen Wertverfall einher. Allein im laufenden Monat hat der Small Cap um ein Drittel an Wert eingebüßt. Die Marktkapitalisierung ist auf 33,7 Mio. Euro geschmolzen. Boersengefluester.de bleibt dabei: Die geänderte Rechtsprechung hinsichtlich der Möglichkeiten eines Delistings ist für Privatanleger eine Katastrophe. Die massiv eingeschränkte Handelbarkeit ist ein substanzieller Nachteil – und genau diese Sprache spricht auch der Aktienkurs. Bleibt zu hoffen, dass die Rechtsprechung so schnell wie möglich wieder korrigiert wird.




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07. Juni, 2014

Aus Börsensicht waren die überraschend frühzeitige Aufnahme in den SDAX zum 23. Juni 2014 sowie die Gerüchte um einen Einstieg der Deutschen Bank bei Borussia Dortmund fast wie eine Meisterschaft plus Pokalgewinn. In der Spitze zog die Notiz des BVB um 23 Prozent auf 4,66 Euro an und beförderte den Börsenwert des BVB auf annähernd 287 Mio. Euro. Nun der Dämpfer: „Eine Beteiligung der Deutschen Bank an Borussia Dortmund im Wege einer Kapitalmaßnahme wird nicht stattfinden“, teilte der Fußballclub mit. Spekuliert wurde vorab über ein Engagement des Finanzinstituts in Höhe von zehn Prozent. Offensichtlich scheiterten die Verhandlungen jedoch an den Preisvorstellungen. Klar dürfte sein: Zum aktuellen Marktpreis hätten die Borussen die Deutsche Bank kaum aufgenommen. Die BILD Zeitung berichtet gar, dass der BVB einen Preis von 50 Mio. Euro aufgerufen hätte. Komplett zu den Akten gelegt ist die Suche nach einem potenten Ankerinvestor allerdings nicht. So betonen die Schwarz-Gelben: „Zur Sicherung eines nachhaltigen Wachstums schließt Borussia Dortmund eine Beteiligung eines oder mehrerer renommierter Unternehmen nicht aus und wird von daher weitere Sondierungsgespräche mit mehreren interessierten Unternehmen führen.“ Für boersengefluester.de bleibt die Investmentstory der Borussen damit vollkommen intakt, zumal auch der SDAX-Effekt nicht zu unterschätzen ist. Für viele Investoren bekommt der Titel nun eine ganz neue Visibilität. Und im internationalen Vergleich ist die BVB-Aktie relativ moderat bewertet – auch wenn die mitunter wahnsinnigen Bewertungen aus England kein Maßstab sein sollten.



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05. Juni, 2014

Mit Vollgas nach oben geht es derzeit für die Aktie von Paragon. Boersengefluester.de hatte den Zwischenbericht des Automobilzulieferers für das Auftaktquartal 2014 erst kürzlich umfassend kommentiert (HIER kommen Sie zu dem Aktien-Check). An unserer Einschätzung hat sich seitdem nichts geändert. Wie wir aus dem Umfeld des Unternehmens erfahren, gibt es allerdings auch keine Neuigkeiten, die den kräftigen Kursanstieg erklären. So ist es beispielsweise nicht so, dass sich Vorstandschef Klaus Dieter Frers auf Roadshow befindet. Im Gegenteil: Für Investor-Relations-Aktivitäten scheint momentan eher weniger Zeit zu sein, so sehr brummt das Geschäft. In wenigen Tagen ist mit dem ersten Folgerating der bislang von Creditreform mit „BB+“ eingestuften Paragon-Anleihe (WKN: A1TND9) zu rechnen. Zudem dürften in den kommenden Monaten weitere Neuigkeiten aus den USA – hier baut Paragon eine eigene Fertigung auf – und China kommen. Darüber hinaus wird das Thema Elektromobilität immer wichtiger für die Gesellschaft aus Delbrück. Boersengefluester.de bleibt bei der Kaufen-Empfehlung. Die Analysten von Close Brothers Seydler hatten das Kursziel für den Titel zuletzt von 17 auf 19 Euro heraufgesetzt. Gemessen daran hätte die Aktie noch ein Potenzial von fast 30 Prozent.


Unter – für GAG-Verhältnisse – respektablen Handelsumsätzen zieht der Kurs des Kölner Immobilienunternehmens zurzeit kräftig an und hat sich bis auf 63 Euro geschraubt. Zuvor hatte die Notiz von GAG Immobilien mehrere Monate bei rund 50 Euro verweilt. Auslöser des neuen Kaufinteresses dürfte der kürzlich vorgelegte Geschäftsbericht für 2013 sein. Markanteste Kennzahl: Der Net Asset Value (NAV) ist nach eigenen Angaben von 117,58 auf 143,12 Euro geschnellt. Demnach würde die GAG-Aktie noch immer mit einem Abschlag von gut 55 Prozent auf den Substanzwert gehandelt – eine eher seltene Relation. Allerdings hat die Sache unter Investmentaspekten einen Haken. Von der börsennotierten GAG-Vorzugsaktie befinden sich nur noch 3,26 Prozent im Streubesitz. Mehr als 88 Prozent hält die Stadt Köln. In der Vergangenheit galt die GAG-Aktie immer wieder als Squeeze-out-Kandidat. Passiert ist bislang freilich nichts in diese Richtung. Mittlerweile muss man sich sogar fragen, ob die Finanzierung eines Börsenrückzugs für die Kölner überhaupt eine echte Option ist. Denkbar ist nämlich auch, dass die Stadtväter einen Eintrag auf Widerruf der Börsenzulassung stellen – ohne die bislang obligatorische Abfindung an die restlichen Aktionäre zahlen zu müssen. Boersengefluester.de hatte zuletzt über diese mehr als ärgerliche Praxis berichtet (den Beitrag finden Sie HIER). Firmen wie Schuler, Magix, n.runs oder die Medizintechnikgesellschaft Biolitec entledigen sich auf diese Weise von der für sie eher lästigen Börsennotiz. In die Röhre schauen dann die Privatanleger, die auf nicht fungiblen Anteilen sitzen bleiben. Die Dividende für 2013 hat GAG von 1,00 auf 0,50 Euro je Anteilschein halbiert. Angesichts der Kursrally dürften sich Anleger darüber aber wohl nicht beschweren. Wer den Titel im Depot hat, sollte noch investiert bleiben – die Entwicklung aber genau verfolgen.


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02. Juni, 2014

Ein wenig Hoffnung schöpfen die Anleger bei ItN Nanovation – einem Hersteller von Spezialfiltern, etwa für die Nutzwassergewinnung. Nachdem die Gesellschaft ihre Prognosen in der Vergangenheit – aufgrund immer neuer Verzögerungen bei der Projektumsetzung in Saudi-Arabien – nahezu regelmäßig verfehlt hat, ändert die Gesellschaft ihre Kommunikation. Hieß es noch kürzlich zur Vorlage des 2013er-Geschäftsberichts, dass für 2014 mit einem Umsatz von „über 10 Mio. Euro“ und einem Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) von minus 1,5 Mio. Euro zu rechnen sei, bevorzugen die Saarländer nun eine Zwei-Jahres-Vorhersage, ähnlich wie sie etwa auch der Windkraftprojektierer PNE Wind pflegt. Demnach kalkuliert der mittlerweile wieder als Alleinvorstand agierende Lutz Bungeroth für 2014 und 2015 mit kumulierten Erlösen von 15 bis 20 Mio. Euro. Interessant: Das EBITDA soll 2014 nun im „niedrigen einstelligen Mio.-Euro-Bereich“ liegen. Offensichtlich ist Bungeroth zuversichtlich, dass im laufenden Jahr mehr Brunnenprojekte als zuletzt gedacht umgesetzt werden. Fazit von boersengefluester.de: Beim Ergebnis wird ItN mutiger, die Erlösprognose wirkt – gemessen an dem erst wenige Tage alten Ziel für 2014 – allerdings enttäuschend. Nicht sonderlich einladend sieht auch der Nettoverlust von 1,17 Mio. Euro zum ersten Quartal 2014 aus. Zudem ist die Bilanz ist denkbar wacklig. Per Ende Dezember war das Eigenkapital klar negativ. Weitere Kapitalmaßnahmen sind mittelfristig wohl unvermeidlich. Wer sich hier engagiert, braucht viel Vertrauen und wahrscheinlich noch mehr Geduld. Vorsichtige Investoren meiden den Titel besser.


Mit seinen Jahreszahlen vermochte der Pumpenhersteller KSB nicht wirklich zu punkten bei den Börsianern. Immerhin bewegte sich das 2013er Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) von 136 Mio. Euro gerade einmal um knapp sieben Prozent über dem Durchschnittsgewinn der vergangenen zehn Jahre. Der Mittelwert von 2009 bis 2013 liegt bei knapp 151 Mio. Euro. Ungefähr seit der Hauptversammlung am 14. Mai hat sich die Stimmung für den Hidden Champion jedoch merklich verbessert. Mittlerweile hat die Notiz der Vorzugsaktie sogar die bislang hartnäckige Hürde bei 500 Euro deutlich überschritten. Hoffnung macht insbesondere der um beinahe neun Prozent gestiegene Auftragseingang im ersten Jahresviertel 2014. Für das Gesamtjahr äußert sich die stets sehr zurückhaltend kommunizierende Gesellschaft noch relativ unkonkret. Umsatz und Ergebnis sollen aber auf jeden Fall steigen. KSB hätte gemessen am Erlösniveau von rund 2,25 Mrd. Euro und dem Börsenwert von etwa 1,8 Mrd. Euro prinzipiell locker MDAX-Niveau. Allerdings befinden sich rund 80 Prozent der Stammaktien in Stiftungsbesitz. Und selbst bei den zu 100 Prozent frei handelbaren Vorzugsaktien hält sich der Börsenumsatz in Grenzen. Eigentlich schade, denn KSB ist eine Value Perle mit grundsolider Bilanz. Vom optisch hohen Aktienkurs – die Vorzüge notieren zurzeit bei 510 Euro – sollten sich Anleger jedenfalls nicht gleich abschrecken lassen.




 


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